3.4.3 Akteure <strong>der</strong> WertschöpfungsketteDas Erreichen <strong>der</strong> in den Handlungsfel<strong>der</strong>n genannten Ziele setzt den gemeinsamenAuftritt aller Akteure <strong>der</strong> Wertschöpfungskette voraus. Je<strong>der</strong> <strong>der</strong> Akteure (s. auchAbb. 33 S. 58) soll dabei seine eigenen Mittel und Instrumente möglichst gut nutzenund damit zur Stärkung eines übergeordneten Interessens-Netzwerkes zugunsten<strong>der</strong> <strong>Eiche</strong> beitragen. In <strong>der</strong> Tab. 10 sind die wichtigsten Akteure und ihre Beziehungzu möglichen Produktekategorien dargestellt. Diese Beziehungen werden im Folgendenkommentiert und damit die möglichen Beiträge <strong>der</strong> Akteure an die Umsetzung<strong>der</strong> <strong>Eiche</strong>nstrategie skizziert.Tab. 10:Schematische Darstellung des Bezugs <strong>der</strong> Akteure <strong>der</strong> Wertschöpfungskette zu verschiedenenProduktekategorien.Akteure <strong>der</strong> WertschöpfungsketteBezug zum Produkt:stellt zur Verfügungför<strong>der</strong>tnutzt<strong>Eiche</strong>n- und<strong>Eiche</strong>nwaldprodukteWaldeigentümer / Bewirtschafter(privat / öffentlich)Bund (z.B. BUWAL, Eidg.Forstdirektion, Abt. Natur- undLandschaftsschutz)Kantone (z.B. Forstdienst, Natur-Landschaftsschutz)Gemeinden (politische)Naturschutz (NGOs)Sägerei-Industrie undholzverarbeitende BetriebeKunde / EndnutzerLandschaft(markante Ausformungen)Lebensräume(erhöhte Biodiversität)Freizeiträume(gesteigerte Attraktivität)Kulturelle Güter (starkerhistorischer Bezug)<strong>Eiche</strong>nholz (Zwischen- undEndprodukte)Die Waldbesitzer stellenentsprechend <strong>der</strong>Nachfrage <strong>Eiche</strong>nholzund<strong>Eiche</strong>nwaldproduktezur Verfügung.Waldeigentümer/Bewirtschafter. Private und öffentliche Waldeigentümer bzw.die Bewirtschafter verfügen im Rahmen <strong>der</strong> gesetzlichen Vorgaben über das Nutzungsrechtam Wald und entscheiden letztlich über die Bereitstellung von <strong>Eiche</strong>nund<strong>Eiche</strong>nwaldprodukten. In <strong>der</strong> Regel sind private Waldbesitzer in ihrer Bewirtschaftunggewinnorientiert und streben als Minimalziel eine verlustfreie Nutzungihrer Wäl<strong>der</strong> an [79] . Bei vielen öffentlichen Waldeigentümern ist diese Haltung bisherweniger ausgeprägt, wobei sich dies in Zeiten allgemeiner Finanzknappheitauch schnell än<strong>der</strong>n kann. Vor allem öffentliche Waldeigentümer bieten auch nichthandelbareProdukte aus den Bereichen Biodiversität, Freizeit und Kultur an undbefriedigen damit immaterielle Bedürfnisse <strong>der</strong> Gesellschaft. Die Kosten dieser76 För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> <strong>Eiche</strong>
gemeinwirtschaftlichen Leistungen werden in <strong>der</strong> Regel durch die öffentliche Handgetragen (Gemeinde, Kanton, Bund).Auf Grund ihres direkten Zugangs zur natürlichen Ressource spielen die Waldeigentümerund Bewirtschafter eine zentrale Rolle bei <strong>der</strong> Umsetzung <strong>der</strong> <strong>Eiche</strong>nstrategie.Es kann davon ausgegangen werden, dass sie tatsächlich nachgefragte Produkte<strong>der</strong> verschiedenen Kategorien anbieten (Tab. 10) und darüber hinaus, <strong>der</strong>Tradition forstlichen Denkens verpflichtet, auch für die Verjüngung und Neubegründungvon <strong>Eiche</strong>nflächen sorgen werden. Voraussetzung dafür dürfte allerdingsdie spürbare finanzielle, technische und «moralische» Unterstützung durch die an<strong>der</strong>enAkteure <strong>der</strong> Wertschöpfungskette sein.Der Bund unterstütztwaldbaulicheMassnahmen zurBegründung und Pflegevon <strong>Eiche</strong>nbeständen undengagiert sich in <strong>der</strong>Ausbildung, Beratung,und Forschung.Die <strong>Eiche</strong>nstrategie nimmtverschiedene Anliegendes aktuellen WAP-Prozesses auf undkonkretisiert sie.Bund. Der Bund hat wegen seines Verfassungsauftrages die Aufgabe, die NutzundWohlfahrtsfunktion des Waldes sicherzustellen (Art. 77 BV), die Tier- undPflanzenwelt zu erhalten sowie ihre Lebensräume zu schützen (Art.78 BV). Dazuwurden Bundesgesetze u.a. in den Bereichen Wald (WaG), Natur- und Heimatschutz(NHG) und Raumplanung (RPG) erlassen. Diese bilden die wichtigstenGrundlagen für die Unterstützung <strong>der</strong> vorliegenden <strong>Eiche</strong>nstrategie. So sieht etwadas Waldgesetz mögliche Finanzhilfen für waldbauliche Massnahmen und die Gewinnungvon forstlichem Vermehrungsgut vor ebenso wie in den Bereichen Ausbildung,Beratung, Forschung und Grundlagenbeschaffung (bzw. Umsetzungshilfen).Ab 2007 soll waldbauliche Subventionspolitik dann nur noch nach demeffor2-Modell für wirkungsorientierte Leistungsvereinbarungen erfolgen [34] .Im Rahmen des Natur- und Heimatschutzes sind Beiträge an die Erhaltung schützenswerterLandschaften, geschichtlicher Stätten o<strong>der</strong> Natur- und Kulturdenkmälermöglich. Das Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft (BUWAL), genauerdie Hauptabteilungen Wald (Eidg. Forstdirektion) bzw. Natur- und Landschaftsschutz,stellen auf Bundesebene bei <strong>der</strong> Umsetzung <strong>der</strong> vorliegenden <strong>Eiche</strong>nstrategiedie wichtigsten Ansprechpartner. Mit <strong>der</strong> Finanzierung von Projekten und <strong>der</strong>Gestaltung geeigneter Anreizsysteme hat das BUWAL die Möglichkeit, eine gezielteEntwicklung im Sinne <strong>der</strong> Handlungsfel<strong>der</strong> zu unterstützen und damit Kantone,Gemeinden und Waldeigentümer zur Mitarbeit zu motivieren.Die vorliegende <strong>Eiche</strong>nstrategie setzt Schwerpunkte bei <strong>der</strong> nachhaltigen Waldentwicklung,dem Schutz <strong>der</strong> Biodiversität, <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Holzkette und demSchutz kultureller Güter. Damit greift sie viele Anliegen des WaldprogrammesSchweiz (WAP) auf, welches von <strong>der</strong> Eidg. Forstdirektion im Auftrag des Eidg.Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) zusammenmit allen für den Wald Verantwortlichen entwickelt wurde. Ziel dieses Programmesist es, eine zukünftige Waldpolitik des Bundes zu formulieren undschrittweise umzusetzen. Diese soll allen kulturellen, sozialen, ökologischen undökonomischen Ansprüchen an den Wald gerecht werden. Die <strong>Eiche</strong>nstrategienimmt bereits jetzt wesentliche Elemente des aktuellen WAP-Prozesses auf undkann als Praxisbeispiel für dessen Umsetzung gelten.3 Eine Strategie zur Erhaltung und För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> <strong>Eiche</strong> in <strong>der</strong> Schweiz 77
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SCHRIFTENREIHEUMWELT NR. 383Wald un
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HerausgeberBundesamt für Umwelt, W
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AbstractsEKeywords:oak,promotion,ex
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ZusammenfassungDie Eiche ist in der
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1 Eichenwälder in der Schweiz1.1 D
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1.2 Die Verbreitung der Eiche in de
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Abb. 4:Vorkommen der Eiche auf Prob
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1.3 Die Arterkennung bei den einhei
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Tab. 3:Unterscheidung der einheimis
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Abb. 10:Fully (VS), September 2003.
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Abb. 12:Büren an der Aare (BE), Se
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- Seite 94 und 95: MittelwaldWaldform mit Elementen de
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- Seite 98 und 99: 3 Quellenverzeichnis[1] AAS G. 1998
- Seite 100 und 101: Umwelt-Materialien. 145. Hrsg.: Bun
- Seite 102 und 103: [71] SCHÜTZ J.-P. 1991: Lässt sic
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