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Förderung der Eiche - Schweizer Informationssystem Biodiversität ...

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Mit <strong>der</strong> abgeschlossenen Vereinbarung wird angestrebt, den eichenreichen Laubmischwaldam «Sunneberg» als Lebensraum eichenabhängiger Tier-, Pflanzen- undPilzarten, darunter insbeson<strong>der</strong>e des Mittelspechts als Charakterart, mittel- bis langfristigzu sichern. Auf einer Fläche von 191 ha soll mit dem Verzicht auf die Nutzung<strong>der</strong> in einem Inventar bezeichneten <strong>Eiche</strong>n und <strong>der</strong> gezielten <strong>Eiche</strong>nför<strong>der</strong>ungbei <strong>der</strong> Waldverjüngung innert 50 Jahren ein eichenreicher Laubmischwald auf <strong>der</strong>ganzen Fläche gesichert werden. Auf den übrigen 25 ha wird ein Naturwaldreservatausgeschieden. Hier sollen vom Menschen unbeeinflusst Alterungs- und Zerfallsprozesseablaufen können. Als langfristiges, erklärtes Ziel wird – über die eigentlicheVertragsdauer hinaus – ein dauernd eichenreicher Wirtschaftswald angestrebt,in welchem auch <strong>Eiche</strong>n genutzt werden.Um die gesetzten Ziele zu erreichen, ist ein nachhaltig aufgebauter <strong>Eiche</strong>nbestandvon grosser Bedeutung. Heute stehen den hiebsreifen <strong>Eiche</strong>n, die als Zeugen <strong>der</strong>ehemaligen Mittelwaldbewirtschaftung dem «Sunneberg» seinen speziellen Charakterverleihen, nicht genügend junge <strong>Eiche</strong>n gegenüber. Aus diesem Grund bleibendie vorhandenen <strong>Eiche</strong>nüberhälter mindestens 50 weitere Jahre stehen undwerden bei Bedarf geför<strong>der</strong>t, die 30- bis 60-jährigen <strong>Eiche</strong>n werden begünstigt unddie <strong>Eiche</strong>nverjüngung wird forciert. Diese Massnahmen bilden Bestandteil <strong>der</strong> abgeschlossenenVereinbarung und wurden so in den Betriebsplan des Forstbetriebsübernommen.Die oben genannten Ziele und Massnahmen wurden zwischen <strong>der</strong> OrtsbürgergemeindeMöhlin und <strong>der</strong> Abteilung Wald des Kantons Aargau gemeinsam festgelegt.Dabei trafen unterschiedliche Interessen aufeinan<strong>der</strong>: Neben <strong>der</strong> Erhaltung <strong>der</strong> vorhandenenNaturwerte standen für die Grundeigentümerin insbeson<strong>der</strong>e ökonomischeAspekte im Vor<strong>der</strong>grund. Für die Abteilung Wald präsentierte sich die Situationgerade umgekehrt: Neben ökonomischen waren schwergewichtig ökologischeZielsetzungen für den Abschluss <strong>der</strong> Vereinbarung ausschlaggebend. Die Bereitstellungeines optimalen Habitats für den Mittelspecht war dabei ein zentrales Anliegen.Mit dem Abschluss <strong>der</strong> Vereinbarung hat sich die Ortsbürgergemeinde Möhlin imSinne <strong>der</strong> genannten Zielsetzungen verpflichtet, die speziell bezeichneten <strong>Eiche</strong>nam «Sunneberg» stehen zu lassen und diese mit waldbaulichen Eingriffen zu för<strong>der</strong>nund zu erhalten. Die OBG hat weiter sicherzustellen, dass bis 2050 insgesamt40 ha eichenreiche Waldbestände neu begründet werden (pro Jahr 0,8 ha). Der KantonAargau verpflichtet sich im Gegenzug dazu, für den Verzicht <strong>der</strong> Nutzung <strong>der</strong><strong>Eiche</strong>n einen pauschalen Betrag zu bezahlen. Neben diesem eigentlichen Nutzungsverzichtwird ein jährlicher Beitrag an den pflegeintensiven <strong>Eiche</strong>nwaldbau geleistet.Mit <strong>der</strong> Vereinbarung über 50 Jahre konnte eine sowohl für die Gemeinde als auchfür den den Kanton Aargau optimale Lösung gefunden werden. Der «Sunneberg»Möhlin bleibt langfristig ein Wirtschaftswald mit einer Nische Naturwald, demqualitativ hochwertiges (<strong>Eiche</strong>n-)Holz entnommen werden kann. Gleichzeitig ist es4 Umsetzungsbeispiele aus <strong>der</strong> Praxis 87

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