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Förderung der Eiche - Schweizer Informationssystem Biodiversität ...

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VorwortVom Mittelalter bis ins 19. Jahrhun<strong>der</strong>t waren <strong>Eiche</strong>nwäl<strong>der</strong> in weiten Gebieten <strong>der</strong>Schweiz eine wichtige Lebensgrundlage des Menschen: Die <strong>Eiche</strong>ln ernährten dieSchweine, <strong>der</strong> Stamm lieferte dauerhaftes Bauholz, und aus <strong>der</strong> Rinde gewann manden Stoff zum Gerben des Le<strong>der</strong>s. Noch heute zeugen viele Flurnamen wie «Hard»,«Eyfeld» und «Eichgubel» von <strong>der</strong> grossen Bedeutung, welche <strong>Eiche</strong>nwäl<strong>der</strong> beiuns einmal hatten. Die lichten <strong>Eiche</strong>nhaine boten auch Lebensraum für zahlreichePflanzen und Tiere.Dieses lebende Natur- und Kulturerbe ist heute bedroht. Damit es erhalten bleibt,sind beson<strong>der</strong>e Anstrengungen nötig, denn die <strong>Eiche</strong> ist nur auf wenigen Standortenvon Natur aus konkurrenzfähig und häufig. Es geht nicht darum, die frühere Bedeutung<strong>der</strong> <strong>Eiche</strong> in <strong>der</strong> Kulturlandschaft wie<strong>der</strong>herzustellen. Diese wurde ja schon im18. Jahrhun<strong>der</strong>t gemin<strong>der</strong>t, als die Kartoffel die <strong>Eiche</strong>l als Schweinefutter ersetzte,und ging endgültig im 19. Jahrhun<strong>der</strong>t verloren, als ganze <strong>Eiche</strong>nwäl<strong>der</strong> zu Eisenbahnschwellenverarbeitet wurden. Die Restbestände <strong>der</strong> <strong>Eiche</strong> sind erhaltenswert,weil sie als Lebensraum für tausende von Lebewesen wertvoll sind und ein Holzliefern, das vielseitig verwendbar ist.Im Wissen um die Gefährdung <strong>der</strong> einheimischen <strong>Eiche</strong>nwäl<strong>der</strong> bemühen sichForstleute aus <strong>der</strong> ganzen Schweiz schon seit Jahren um diesen Baum. Der Kreis<strong>der</strong> <strong>Eiche</strong>nfreunde wuchs, und 2001 wurde <strong>der</strong> Verein proQuercus gegründet. SeinZiel: Die <strong>Eiche</strong> im <strong>Schweizer</strong> Wald systematisch zu för<strong>der</strong>n. Der Bund unterstütztdieses Ziel als Teil seiner Biodiversitäts-Strategie für den Wald, welche die För<strong>der</strong>ungvon ökologisch beson<strong>der</strong>s wertvollen Baumarten vorsieht.Die vorliegende Strategie will das Interesse für die kulturgeschichtliche Bedeutung<strong>der</strong> <strong>Eiche</strong> wecken und das dafür nötige Grundlagenwissen liefern. Aber die Begeisterungfür diesen knorrig schönen Baum reicht allein nicht aus. Die kostspielige<strong>Eiche</strong>npflege muss sich für den Waldbesitzer auch auszahlen. Voraussetzung dafürist, dass es einen Markt für <strong>Eiche</strong>nprodukte gibt. Die Publikation behandelt deshalbauch ausführlich die «Wertschöpfungskette <strong>Eiche</strong>». Sie richtet sich sowohl anForstleute und Naturschützer, als auch an Personen, die im Holzbau und im Kunsthandwerktätig sind.Für die einheimische <strong>Eiche</strong> gilt das Prinzip «schützen durch nutzen». In diesemSinne hoffen wir, dass die Publikation Menschen zum vereinten Handeln bewegt,die aus ganz verschiedenen Gründen an <strong>der</strong> Erhaltung <strong>der</strong> <strong>Eiche</strong> interessiert sind.Bundesamt für Umwelt,Wald und LandschaftMarkus BolligerSektionschef Wal<strong>der</strong>haltungund BiodiversitätProQuercus –Für das Natur- und Kulturerbe <strong>der</strong> <strong>Eiche</strong>Denis HorisbergerPräsident proQuercusZusammenfassung 7

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