1/2006 - ADFC Bonn/Rhein-Sieg - (ADFC), Kreisverband Bonn ...

KREISVERBAND
weiter bis zur Friedrichstraße durchgezogen werden.
Da die Querungsmöglichkeiten auf Beueler
und vor allem auf Bonner Seite unzulänglich sind,
ist die Möglichkeit, auf beiden Seiten der Brücke
in beide Richtungen fahren zu können, ein ganz
großer Fortschritt.
Zwar erhalten Fußgänger und Radfahrer nicht die
eigentlich geforderten jeweils 2,50 Meter, denn
der Autoverkehr soll zukünftig auf je zwei Spuren
zusätzlich zum Schienenverkehr rollen dürfen,
aber die Verhältnisse werden sich dank des
energischen Eintretens des ADFC gegenüber dem
alten Zustand doch wesentlich verbessern.
Bahnhofsvorplatz
Auch über die Entwicklung im Bereich des Bonner
Hauptbahnhofs haben wir mehrfach berichtet.
Nachdem der Rat der Stadt Bonn sich dem
Bürgerbegehren im Dezember 2004 mehrheitlich
angeschlossen hatte, wurde ein Moderatorenteam
beauftragt, eine sogenannte „Bürgerwerkstatt”
durchzuführen. Dies ist ein Verfahren, das einem
möglichst breiten Spektrum von Bürgern zusammen
mit Entscheidern aus der Politik und der Verwaltung
Gelegenheit geben soll, gemeinsam Ideen
für die Zukunft zu entwickeln. Diverse Treffen
haben stattgefunden. Das zeitlich aufwändigste
war die „Zukunftskonferenz”, auf der
sich 64 Teilnehmer in 21 Stunden an drei Tagen
im November intensiv mit dem Problem auseinandergesetzt
haben.
Die Ergebnisse wurden am 17. Januar 2006 beim
„Marktplatz” der Bevölkerung vorgestellt und zur
Diskussion gestellt. Bei diesen verschiedenen
Treffen war der ADFC bei offener Teilnehmerzahl
mit mehreren Personen oder bei begrenzter
Teilnehmerzahl durch die Vorsitzende vertreten,
so dass die Belange des Radverkehrs gut positioniert
werden konnten. Das war auch nötig, denn
neben aller Unterstützung, die wir von vielen
Bürgern, Verwaltungsleuten und Politikern erfahren,
bläst uns aus verschiedenen anderen Ecken
ein scharfer Wind entgegen.
Radverkehrsmaßnahmen in Bonn
Nachdem in den letzten Jahren die Ausgaben für
Radverkehrsmaßnahmen im ganzen Bonner Stadtgebiet
auf 10.000 Euro begrenzt waren, also pro
Stadtteil 2.500 Euro, sind in den Haushalt 2005
für ganz Bonn 100.000 Euro eingestellt worden,
die glücklicherweise auch nachdem Jahreswechsel
nicht verfallen sollen. Das bedeutet Ausgaben
von üppigen 31 Eurocent pro Einwohner. In den
meisten Stadtteilen werden damit vor allem Einbahnstraßen
geöffnet, um endlich der veränderten
Straßenverkehrsordnung zu genügen. Nur in
Godesberg konnte man sich nicht dazu entschließen,
dort werden in der Hauptsache einige
Bordsteinradwege von der Benutzungspflicht befreit,
an anderen Stellen Bordsteine abgesenkt
oder Schutzstreifen markiert.
Viele weitere Aktivitäten auch außerhalb Bonn,
die für Radfahrer bedeutsam sind oder werden,
konnten hier leider nicht alle aufgeführt werden.
Der Rückblick auf das ADFC-Jahr 2005 wäre
unvollständig, wenn wir an dieser Stelle nicht den
vielen Aktiven im ADFC Bonn/Rhein-Sieg danken
würden. Manche sind gewählt und finden sich
mit Ihren Namen auf den Mittelseiten dieses Hefts
wieder, manche haben kein „Amt“, sorgen aber
gleichwohl für einen aktiven ADFC. Stellvertretend
seien hier die Aktiven in der Verkehrsplanungsgruppe,
die Macher der Gebrauchtfahrradmärkte
oder die vielen Tourenleiter und
Messehelfer genannt. Dank an alle; ohne Euch
wäre der ADFC nicht das, was die Mitglieder an
ihm schätzen!
Gisela Loh & Bernhard Steinhaus
52 Rückenwind 1/2006