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Ja zur neuen Linkspartei! - Die Linkspartei - Die Linke

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dergleichen. Aktivitäten dagegen sind<br />

ein wichtiger Ansatzpunkt.<br />

4) Das ist schwer zu sagen. Ich würde<br />

mehr Zweck als Liebe sehen.<br />

Petra Hauthal (46)<br />

Landesverband Thüringen, seit<br />

November vorigen <strong>Ja</strong>hres im Parteirat<br />

1) Mit einer <strong>neuen</strong> <strong>Linkspartei</strong> besteht<br />

die Möglichkeit, eine gemeinsame <strong>Linke</strong><br />

in ganz Deutschland zu installieren.<br />

Dabei gibt es die Gefahr, dass das Gedankengut<br />

der PDS verloren geht. <strong>Die</strong>se<br />

Sorge teilen wir mit unseren Mitgliedern.<br />

2) Man muss mehr an die Öffentlichkeit<br />

gehen und sich mehr mit Bürgerinitiativen<br />

kurzschließen, um Dinge außerparlamentarisch<br />

klären zu können,<br />

denn das meiste passiert auf der Straße<br />

und nicht im Parlament.<br />

Verstärkt müssen wir außerdem an<br />

die Jugend heran.<br />

3) All das, was mit Hartz IV zusammenhängt,<br />

denn die Situation auf dem<br />

Arbeitsmarkt wird nicht besser. Nicht<br />

vergessen werden sollten die kleinen<br />

Unternehmer, denen es nicht besser<br />

geht als normalen Arbeitnehmern, oft<br />

sogar schlechter.<br />

Ewa Tröger (56)<br />

Landesverband Saarland,<br />

seit zwei <strong>Ja</strong>hren im Parteirat<br />

1) Zuerst sehe ich natürlich eine große<br />

neue Chance. Es ist gut, dass sich eine<br />

<strong>Linke</strong> in dieser Größe formiert, Das<br />

war in der Vergangenheit nicht der Fall.<br />

Wenn dieser Einigungsprozess klappt,<br />

werden auch weitere linke Vereinigungen<br />

mehr Vertrauen zu uns entwickeln.<br />

Allerdings ist es bei der Breite politischer<br />

Ideen wohl schwierig, einen<br />

Grundkonsens zu fi nden. Ich möchte,<br />

dass der demokratische Sozialismus<br />

Ziel unserer Politik ist. Ich brauche eine<br />

Vision für eine gerechtere Gesellschaft,<br />

und das scheint mir durch die Realpolitik,<br />

die ja notwendig ist, in immer weitere<br />

Ferne zu rücken. Eine Rückbesinnung<br />

auf einstige Ziele sollte stattfi nden,<br />

besonders für die Entwicklung<br />

junger Menschen.<br />

2) Vor allem im Rahmen der Kommunalpolitik<br />

muss man mit den Menschen<br />

arbeiten. Mit den Menschen vor Ort, in<br />

den Kreisen und Städten. Sie müssen<br />

wir aufklären und ihnen neben Alternativen<br />

auch Hilfe <strong>zur</strong> Selbsthilfe anbieten.<br />

Dabei sind mir die Diskussionen<br />

innerhalb des Parteirats eine Interpretations-<br />

und Argumentationshilfe.<br />

190 DISPUT März 2007<br />

3) Viele Schwerpunkte bleiben während<br />

des gesamten Fusionsprozesses<br />

ein bisschen auf der Strecke, was bedauerlich<br />

ist: sei es die Rente mit 67,<br />

die Diskussion um den Mindestlohn<br />

oder landespolitische Probleme. Da<br />

müssen wir viel aktiver werden.<br />

4) Eine Liebesheirat ist es auf alle<br />

Fälle nicht, eher eine Zweck- und Vernunftehe.<br />

Für die gesellschaftliche Weiterentwicklung<br />

ist sie unbedingt notwendig.<br />

Dirk Hoeber (33)<br />

Landesverband Baden-Württemberg,<br />

seit vier <strong>Ja</strong>hren im Parteirat<br />

1) Ich sehe es positiv, dass es eine bundesweite<br />

Kraft geben wird, die sowohl<br />

in den alten als auch in den <strong>neuen</strong> Bundesländern<br />

verankert ist. Hoffnung habe<br />

ich, dass sie eine Partei wird, die<br />

den neoliberalen Angriffen standhalten<br />

und eine Gegenöffentlichkeit herstellen<br />

kann.<br />

Sorgen habe ich, wenn ich mir so<br />

manches in den »Programmatischen<br />

Eckpunkten« anschaue, wenn ich sehe,<br />

wie manche realpolitischen Vorstellungen,<br />

gerade in Berlin, in Richtung<br />

zweite Sozialdemokratie gehen.<br />

Dafür haben wir einfach keinen Platz<br />

in unserem Parteiensystem, dann wird<br />

DIE LINKE. genauso baden gehen wie<br />

2002 die PDS.<br />

2) <strong>Die</strong> neue <strong>Linke</strong> muss auf jeden<br />

Fall glaubhaft sein. Sie muss das tun,<br />

was sie verspricht, und darf nicht mit<br />

Tricks arbeiten, um dann doch noch um<br />

Parteitagsbeschlüsse herum arbeiten<br />

zu können, wie es beispielsweise beim<br />

■ ■ CD gegen G8<br />

»Lebe den Widerstand« heißt ein<br />

CD-Projekt, mit dem [’solid] den<br />

Protest gegen den G8-Gipfel unterstützen<br />

will. 20.000 CD mit globalisierungskritischen<br />

Liedern<br />

sollen produziert und kostenlos<br />

an junge Menschen in Deutschland<br />

verteilt werden. Zahlreiche<br />

Künstlerinnen und Künstler haben<br />

zugesagt, ohne Gage Musik<br />

<strong>zur</strong> Verfügung zu stellen. <strong>Die</strong> CD<br />

sollen die Kritik an Krieg, Ausbeutung<br />

und Umweltzerstörung unterstützen<br />

helfen.<br />

Für die Produktion wird Geld benötigt.<br />

Spenden bitte auf Konto<br />

130 019 201, Postbank Hamburg,<br />

Bankleitzahl 200 100 20, Kennwort:<br />

G8-CD.<br />

Träger des Projekts ist der gemeinnützige<br />

Verein Gesellschaft für politische<br />

Bildung, der auf Wunsch<br />

Spendenquittungen ausstellt.<br />

Abstimmungsverhalten des Landes<br />

Berlin <strong>zur</strong> EU-Verfassung im Bundesrat<br />

der Fall war. Wenn man so etwas<br />

auf Bundesebene macht, sehe ich das<br />

Ganze in einem Desaster enden.<br />

3) <strong>Die</strong> Schwerpunkte sollten die gleichen<br />

bleiben. Man sollte weiterhin mit<br />

der Mindestlohnkampagne und mit<br />

dem, was Hartz IV anbelangt, arbeiten.<br />

Dort besteht großes Potenzial. Wenn<br />

man tatsächlich aus 1,50-Euro-Jobs sozialversicherungspfl<br />

ichtige Arbeitsplätze<br />

schaffen kann, wäre das ein großer<br />

Fortschritt.<br />

Manfred Millow (58)<br />

Parteiratssprecher, seit vier <strong>Ja</strong>hren<br />

im Parteirat<br />

1) Ich bin sehr optimistisch, dass die<br />

Parteibildung klappt. Vorbehalte und<br />

Zweifel, die es auf beiden Seiten gibt,<br />

sehe ich als abbaubar an. <strong>Die</strong> Überlegungen<br />

zu den Gründungsdokumenten<br />

haben ja verdeutlicht, dass es Möglichkeiten<br />

gibt, sich <strong>zur</strong> Parteibildung<br />

zu einigen. <strong>Die</strong> gemeinsame Fraktion<br />

im Bundestag zeigt, dass es geht. <strong>Die</strong><br />

Wahl der Bundestagsfraktion macht<br />

auch eine gewisse Erwartungshaltung<br />

in der Bevölkerung deutlich. <strong>Die</strong>se Erwartungshaltung<br />

dürfen wir weder als<br />

<strong>Linkspartei</strong> noch als WASG enttäuschen.<br />

2) Es ist notwendig, sich in den strittigen<br />

Punkten, die auch in den Gründungsdokumenten<br />

aufgeführt sind, zu<br />

einigen. <strong>Die</strong>se Fragen muss man ausdiskutieren,<br />

wenn man einheitlich auftreten<br />

will. Es wird zwar immer Unterschiede<br />

geben, doch wenn man eine<br />

starke <strong>Linke</strong> sein will, sollte man zumindest<br />

in ganz wichtigen Bereichen<br />

eine Sprache sprechen.<br />

3) Umstritten ist momentan die Frage<br />

des demokratischen Sozialismus.<br />

Auf demokratischen Sozialismus sollte<br />

man sich einigen, denn das ist ein<br />

Knackpunkt in unserer Partei. Lange<br />

hat man darum gestritten, dass das<br />

überhaupt in den »Programmatischen<br />

Eckpunkten« erscheint. Ich hätte kein<br />

Verständnis dafür, wenn er wegfi ele.<br />

Demokratischer Sozialismus gehört zu<br />

dieser Partei und gehört auch zu einer<br />

<strong>neuen</strong> <strong>Linke</strong>n. <strong>Die</strong> SPD hat sich schon<br />

lange davon verabschiedet, selbst<br />

wenn sie ihn zwischendurch wieder<br />

auffl ammen lässt.<br />

Des Weiteren sollte man sich über<br />

die Haltung <strong>zur</strong> Entwicklung des Rechtsextremismus<br />

und zu Militäreinsätzen<br />

einigen. Hier muss es eine einheitliche<br />

Auffassung und Sprache geben.<br />

4) Beinahe hätte ich mit einer Gegenfrage<br />

geantwortet: Wo gibt’s denn

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