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Ja zur neuen Linkspartei! - Die Linkspartei - Die Linke

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te den Auftrag, eine Befragung durchzuführen,<br />

er unterstützt das Vorhaben<br />

in personeller, organisatorischer, technischer<br />

und fi nanzieller Hinsicht (so<br />

sind die Portokosten erheblich), organisiert,<br />

moderiert und leitet die innerparteilichen<br />

Debatten über die Ergebnisse,<br />

Wertungen und Schlussfolgerungen<br />

der Befragung. Der Vorstand<br />

positioniert sich (spätestens) am Ende<br />

dieses Prozesses schließlich selbst<br />

durch Beschlüsse bzw. durch die Vorbereitung<br />

von Beschlussvorlagen für<br />

die Hauptversammlung des Bezirksverbandes.<br />

Ein Mitglied der Projektgruppe<br />

gehört auch dem Vorstand an.<br />

Mit dem Auftrag an die Projektgruppe<br />

erbringt der Vorstand einen großen<br />

Vertrauensvorschuss. Denn die Projektgruppe<br />

muss die Untersuchung weitgehend<br />

autonom konzipieren, gestalten<br />

und auswerten. Unabhängigkeit und<br />

Objektivität sind berechtigte und unerlässliche<br />

Anforderungen an die Arbeit<br />

der Analysegruppe. Der Vorstand<br />

ist also nicht für die inhaltliche Gestaltung,<br />

den methodischen Aufbau, die<br />

Qualität der Aufbereitung der Befragung<br />

und den sachlichen Gehalt der<br />

Befunde verantwortlich. Er verzichtet<br />

deshalb auf inhaltliche Eingriffe in den<br />

Analyse- und Aufbereitungsprozess,<br />

auch weil jeder Eindruck eines »Gefälligkeitsgutachtens«<br />

strikt vermieden<br />

werden muss. Zum anderen bewahrt<br />

sich der Vorstand so die Möglichkeit<br />

für den unvoreingenommenen und kritischen<br />

Umgang mit den Ergebnissen<br />

der Befragung.<br />

Autonomie der Projektgruppe bedeutet<br />

keineswegs eine autokratische<br />

Arbeitsweise. Im Gegenteil! In die Vorbereitung<br />

der Befragung waren viele<br />

Genossinnen und Genossen einbezogen.<br />

Entwürfe des Fragebogens wurden<br />

Mitgliedern des Bezirksvorstands,<br />

Abgeordneten und anderen Verantwortlichen<br />

mit der Bitte übermittelt,<br />

410 DISPUT März 2007<br />

Vorschläge und Hinweise <strong>zur</strong> Verbesserung<br />

einzubringen – allerdings mit<br />

magerer Resonanz. In einzelnen Basisorganisationen<br />

stellten Projektgruppenmitglieder<br />

den Fragebogen <strong>zur</strong> Diskussion.<br />

<strong>Die</strong> Testbefragung erfasste<br />

auch die Meinung der Befragten zum<br />

Inhalt und <strong>zur</strong> Gestaltung des Fragebogens<br />

sowie Vorschläge für ergänzende<br />

Fragestellungen. Wertvolle Hinweise<br />

verdanken wir Konsultationen mit verschiedenen<br />

Sozialwissenschaftlern.<br />

Wie aber steht es um die Unabhängigkeit<br />

und Objektivität der Projektgruppe?<br />

Immerhin besteht sie ausnahmslos<br />

aus erfahrenen, in vielen Funktionen<br />

erprobten und der <strong>Linkspartei</strong> eng verbundenen<br />

Parteimitgliedern. Wichtig<br />

ist, dass wir uns dieses Problems bewusst<br />

sind und den Arbeitsprozess kollektiv,<br />

kritisch und in strenger Selbstevaluation<br />

organisieren. Insbesondere<br />

bei prekären Befunden ist die Situation<br />

wohl ein bisschen vergleichbar mit<br />

der des Arztes, der Familienangehörige<br />

untersucht: Mitgefühl bei der Diagnose<br />

krankhafter Symptome, ohne sie<br />

zu ignorieren; Mitleiden bei schmerzhafter,<br />

aber notwendiger Therapie, ohne<br />

sie zu unterlassen.<br />

<strong>Die</strong> Projektgruppe versteht sich als<br />

Arbeitsgremium, in der jedes Mitglied<br />

»seinen« aktiven Beitrag leistet – nicht<br />

nur in den Debatten, sondern auch bei<br />

der konkreten inhaltlichen Arbeit. Für<br />

die Auswertung der Befragung wird eine<br />

Arbeitsteilung vereinbart, wonach<br />

jeweils zwei Projektgruppenmitglieder<br />

bestimmte Themen gemeinsam bearbeiten.<br />

<strong>Die</strong> auszuarbeitenden Dokumente<br />

sollen den gemeinsamen Standpunkt<br />

der Projektgruppe zum Ausdruck<br />

bringen. Falls wir zu keiner gemeinsamen<br />

Auffassung gelangen, werden<br />

Mehrheiten- und Minderheiten-Aussagen<br />

gesondert ausgewiesen, sofern<br />

nicht auf die Darstellung des betreffenden<br />

Sachgebiets verzichtet wird.<br />

Spätestens im Mai 2007 wird die<br />

Projektgruppe einen Auswertungsbericht<br />

vorlegen, der dann Gegenstand<br />

kritischer Diskussionen im Bezirksverband<br />

sein sollte.<br />

<strong>Die</strong> folgenden übergreifenden Fragen<br />

und Schwerpunkte des Gesamtprojekts<br />

werden von keinem der Teilprojekte<br />

– also weder von der Wahlanalyse,<br />

der Befragung, den Expertengesprächen<br />

noch von der Sozialstudie<br />

– für sich genommen befriedigend zu<br />

beantworten sein. Wir hoffen aber,<br />

dass wir als Gesamtbilanz dieser Vorhaben<br />

und der damit ausgelösten Diskurse<br />

im Bezirksverband den Antworten<br />

ein gutes Stück näher kommen und<br />

klüger sein werden »als wie zuvor«.<br />

■ ■ Wie nutzt die <strong>Linkspartei</strong> ihren<br />

großen politischen Einfl uss, um im Bezirk<br />

reale Verbesserungen der Lebensqualität<br />

im Sinne höherer sozialer Gerechtigkeit<br />

bzw. geringerer sozialer Ungerechtigkeit<br />

durchzusetzen? Welche<br />

Chancen existieren dafür überhaupt?<br />

■ ■ Was sind die Ursachen für die<br />

Stimmenverluste? Welche Voraussetzungen<br />

sind nötig für bessere Wahlergebnisse?<br />

■ ■ Wie ist das Meinungsbild <strong>zur</strong><br />

<strong>Linkspartei</strong> im Bezirk? Welche Bevölkerungsgruppen<br />

erweisen sich ihr gegenüber<br />

als besonders reserviert bzw.<br />

besonders verbunden und warum?<br />

■ ■ Welche Entwicklungstendenzen<br />

zeigt das Aktivitätsprofil der Mitglieder?<br />

■ ■ Wie ist die sozial-demografi sche<br />

Struktur des Bezirksverbandes? Welche<br />

Schlussfolgerungen ergeben sich<br />

daraus a) für die innerparteiliche Organisations-<br />

und Kommunikationsstruktur,<br />

b) für die Öffentlichkeitsarbeit und<br />

c) für die Mitgliedergewinnung?<br />

■ ■ Braucht die <strong>Linkspartei</strong> in Marzahn-Hellersdorf<br />

eine sozial und räumlich<br />

differenzierte Öffentlichkeitsarbeit?<br />

Welchen Anforderungen sollte<br />

sie genügen?<br />

■ ■ Wie wird sich die sozial-demografi<br />

sche und sozialräumliche Situation<br />

im Bezirk voraussichtlich verändern?<br />

Welche Anforderungen ergeben sich<br />

daraus für eine sozial gerechte und solidarische<br />

Kommunalpolitik?<br />

■ ■ Wie positionieren sich die Mitglieder<br />

des Bezirksverbands <strong>zur</strong> politischen<br />

und sozialen Orientierung und<br />

Wirksamkeit der <strong>Linkspartei</strong>.PDS auf<br />

Bundes-, Landes- und Bezirksebene?<br />

Am Ende des Prozesses jedenfalls<br />

wird die Projektgruppe ihre Arbeit mit<br />

einem Resümee abschließen, indem<br />

sie zu diesen Fragen Stellung bezieht.<br />

Dr. Rainer Ferchland leitet die neunköpfi<br />

ge ehrenamtliche Projektgruppe

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