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Marz /April2001 I Heft ISSN 0473 - 1425 133 - 264 H 5701

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Werner Fibeck &. Virginia PhiriAfrikanische Erdorchideen (2): KleinblOtige EuJophia-ArtenSummary: Further advice on Eulophia cultivation is provided. The influence of prolongued droughts on plant survival andpseudobulb growth is investigated. The ecology of flowering is discussed, in particular flower stimulation by bush fires. - A selectionof small-flowering compact woodland species is briefly described, their hab:tats and cultivation discussed. The phenomenonof so-called saprophytism is discussed and a small sample of semi-saprophytic species is shown.I.B.Kulturhinweise und StandortbeobachtungenEinen psychologisch leichteren Einstieg in die Eulophia-Kultivierungermoglichen sicherlich jene Arten ,deren Pseudobulben teilweise oder ganz Ober derErde wachsen. Dieses sind in jeder Hinsicht guteArtenzum "Oben"; denn die wichtigsten Aktivitatensind nicht unter der Erdoberflache verborgen. Allerdingsverhalten sich Arten mit oberirdischen Pseudobulbenbzw. unterirdischen Knolien nicht unterschiedlichin Kultur. Um sich besser mit Letzterenvertraut zu machen, empfiehlt es sich, die Pflanzenwah rend verschiedener Wachstumsphasen - insbesondereauch wah rend der Ruhephase - vorsichtigaus dem Topf herauszunehmen. Solch systematischeBeobachtungen kennen wesentlich zum besserenVerstandnis der Kulturanforderungen beitragen.Die Hemmschwelie gegenOber derartigen Erdorchideenwird sicherlich auch abgebaut durch einenErfahrungsaustausch mit Freunden/innen , derenHobby die Kultur tropischer Sukkulenten oderKnollenpflanzen ist und die daher besser mit demVerhalten derartiger Pflanzen vertraut sind.Das wichtigste Kriterium zur Unterscheidung zwischen"Ieichten" und "schwierigen" Eulophia-Artenbesteht nach unserer Erfahrung nicht in der Frage,ob die Arten Ober-oder unterirdische Speicherorganebesitzen, sondern resultiert aus der Herkunft ausunterschiedlichen Habitaten.Viele der in Waldern wachsenden Arten sind relativeinfach zu kultivieren und eignen sich deshalb als"Starter", insbesondere wenn sie blOhfreudig sind. ­Die sog . Vleiarten sind dagegen notorisch schwierigzu kultivieren und daher die Domane und der Stolzweniger "KOnstler" geblieben. Diese Arten wachsenauf Nasswiesen (sog . Vlei oder Dambo) , deren lehmreicheBOden sich wahrend der Regenzeit voll Wassersaugen und oft sogar kurzzeitig unter Wasserstehen. Wahrend der Trockenzeit beginnt der Bodenlangsam von oben her auszutrocknen und wirdschlieBlich knochenhart. Die Okologie dieser Pflanzenist komplex und wird oft nicht ganz verstanden ;ihre Wachstumsbedingungen sind zugleich schwierigin der Kultur nachzuahmen - hierzu gehOrt z.B .die gelegenttich Erwahnung findende Eupha. alta.Ein wichtiger Aspekt der Gattung besteht in ihrer Anpassungan die schroffen Trockenperioden der Savanne.Dieses sind einerseits die jahreszeitlichenTrockenzeiten, andererseits sind die Niederschlageder Savannenregion fOr ihre Unzuverlassigkeit bekanntund unterliegen starken jahrlichen Schwankungen. Trockenheitsjahre sind ein normales PMnomendieser Klimazone, und im Durchschnitt ist einesvon 5 Jahren ein sog. DOrrejahr mit weniger als70% des durchschnittlichen Niederschlages. Diesog. JahrhundertdOrre 1991192 bot eine gute Moglichkeit,den Einfluss von Trockenheiten auf dasPseudobulbenwachstum verschiedener Eulophia­Arten genauer zu untersuchen. 1m Untersuchungsgebietfiel das Niederschlagsniveau 1991/92 auf56% (!) , gefolgt von 110% und 97% in den beidenfolgenden Jahren. Es stellte sich heraus, dass imJahr 1991 /92 das Knollenwachstum bei dOnnblattrigenArten (z.B. Eupha. cucullata, Eupha. gonychila,Eupha. penduliflora, Eupha. zeyherietc.) bis zu 30%geringer als normal ausfiel; sie erholten sich jedochvollstandig wah rend des darauf folgenden Jahres(siehe Abbildung) . Arten mit fleischigen Blattern(z.B. Eupha. orthoplectra, Eupha. speciosa, Eupha.tuberculata etc.) sind dagegen derart gut angepasst,dass das Wachstum der Speicherorgane sogardurch eine JahrhundertdOrre nicht beeintrachtigtwird. Wahrend der von La Nina' beeinflussten Regenzeit1998/99 (mit 150% Niederschlagen, taglichenschweren Schauern und langen Bewelkungsperioden)sahen wir dagegen erstmals sterbendeEulophia-Pflanzen in mehreren Arealen , wo sichStaunasse zu bilden begann. Man kann zusammenfassendsagen, dass Eulophia tendenziell eintrockeneres anstatt feuchtes Klima bevorzugen. Esgibt in der Tat auch nur wenige typische Montanartenin Simbabwe. Dieses generell bei der Kultur zuberOcksichtigen, erspart sicherlich den Verlust einigerPflanzen.Die Okologie des Bh1hensDie meisten kleinwOchsigen Arten blOhen bereitswahrend der heiBen Trockenmonate vor den erstenRegenschauern, die groBblOtigen Arten etwas spater,von November bis Januar. Eulophia sind temperamentvollim BIOhen, sie "schieBen" regelrecht, undder BIOtenstand baut sich mit erstaunlicher Schnelligkeitauf. Die kompakte Eupha. gonychila benetigtz.B. vom Durchbrechen der Erdoberflache bis zumOffnen der ersten BIOten nur knapp 2 Wochen. DiegroBblOtigen Arten erfordern zwar etwas mehr ZeitfOr ihre lang en BIOtenstande, erreichen dabei aberfaszinierende Geschwindigkeiten. Messungen ergaben,dass z.B der Infloreszenzstiel der sukkulentenEupha. petersii wiihrend seiner schnellsten Wachstumsphase(in voller Trockenheit und Sonne) bis zu5 cm pro Tag erreicht. Bei den kleinblOtigen Artenhalten die BIOten 2-4 Wochen, bei manchengroBblOtigen betragt die GesamtblOhdauer 2-3 Monate.' . In La Nina-Jahren gibt es bei uns oft Uberschwemmungen,die EI Nino-Jahre sind dagegen Trockenheitsjahre.[052J ~~52(2) : 184 , 2001

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