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Marz /April2001 I Heft ISSN 0473 - 1425 133 - 264 H 5701

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Das BIOhverhalten vieler Eulophia-Arten an Naturstandortenist jedoch eher als uneinheitlich zu bezeichnen: Bestirnmte Arten sind zuverlassig undblOhen immer im Uberfluss, bei anderen Arten kommenjedoch Jahr fOr Jahr nie mehr als 10% derPflanzen zur BIOte. Ein Zusammenhang zwischenKnollengroBe und BIOhertolg konnte nicht festgestelltwerden, dagegen sind Buschfeuer fOr die Stimulierungdes BIOtenvorgangs oft von groBer Bedeutung.Kleine Buschfeuer sind nicht selten wahrendder Trockenzeit. Sie sind generell ein wichtiger,wenn auch kontroverser okologischer Faktor; dennsog. "heiBe" Feuer wiihrend der heiBen Trockenmonatekonnen viel, Schaden anrichten. Man ist daherim Aligemeinen bestrebt, die wegen der extremenTrockenheit kaum vermeidbaren Buschfeuer zu einemfrOheren Zeitpunkt kontrolliert herbeizufOhren,niimlich bereits wiihrend der kOh len Trockenmonatewenn sie noch nicht derart viel Nahrung vorfinden.Diese sog . "kOhlen" Feuer werden auBerdem seitMenschengedenken als landwirtschaftliches Instrumentzur Schiidlingsbekampfung, Forderung desGraswuchses etc . eingesetzt."KOhle" Feuer konnen das BIOhverhalten vieler Savannenartennachhaltig beeinflussen. Es ist z.B. seitlangem bekannt, dass viele Knollenpflanzen,einschlieBlich bestimmter Erdorchideen , durch ein"kOhles" Feuer zum richtigen Zeitpunkt derart stimuliertwerden konnen, dass Oberdurchschnittlich vielePflanzen zur BIOte kommenWir haben dieses Phiinomen, das im Ubrigen nichtauf Erdorchideen beschriinkt ist, selbst oft beobachtenkonnen. Eine abgebrannte Fliiche enthiilt immermehr blOhende Pflanzen. HOLMES (1986) fOhrtdiesbezOglich aus , dass die Stimu/ierung der Pflanzennicht auf die kurzzeitige Hitze des FeuerszurOckzufOhren ist, sondern dass der Rauch bestimmteGase wie Kohlenwasserstotf und Kohlenmonoxydenthalt, welche starke winterschlafbrechendeEigenschaften besitzen. Aus SOdafrika wirdferner immer wieder berichtet, dass bestimmte dortheimische Erdorchideenarten in ihrer BIOhbelebungeinzig von Buschfeuern abhangen und infolgedessennur in Jahren nach einem Feuer blOhen . Kultivateurein SOdafrika und auch in Simbabwe machenvon diesem Phanomen Gebrauch, indem sie in derMitte der Ruhezeit trockenes Gras auf den Topfenverbrennen, oder die Topfe fOr einen halben Tag ineinen mit Rauch gefOliten Kontainer oder Plastikbeutelstellen. Mit dieser von Anfiingern manchmalarg belachelten Spezialbehandlung werden sogarbei denjenigen Eulophia-Arten , die fOr ihr widerwilligesBIOhverhalten bekannt sind, BIOhraten von80-90% erreicht.In den folgenden AusfOhrungen wird eine kleineAuswahl der in Simbabwe heimischen kleinbtotigenArten naher vorgestellt. Diese sind aile in otfenenSavannenwaldern beheimatet und daher leicht zukultivieren. Sie nehmen im Gegensatz zu den im vorigenArtikel besprochenen groBwOchsigen Arten nurwenig Platz ein.Eulophia clitellifera (RCHB.F.)BoLUSKleine Erdorchideen mit unterirdischen Knollenketten. Diese sind unsymmetrisch konisch geformt, ca.2 cm im Durchmesser mit kurzen Wurzeln und 10-50cm langen,1-2 cm breiten, zur BIOtezeit noch nichtentwickelten Bliitt;)rn. Der BIOtenstand ist 20-50 cmlang und locker besetzt mit bis zu 20 hObschen ca. 2cm groBen BIOten. Die Sepalen sind unautfiilliggrOnlich-braun und zurOckgebogen , die Petalen dagegenausgebreitet und groB. Die Lippe mit 3 ausgepragtenKammen ist wie ein otfenes Maul ausgeformtund in einen waagerechten Sporn auslaufend.Petalen und Lippe sind weiBlich bis gelb mit starkerrosa Aderung.Weitere Informationen bei HALL (1965) :177tf, STE­WART et al. (1982) :238, POLHILL (1989) :476tf,STEWART / CAMPBELL (1996) :116 und POPE(1998) :483f.Eupha. clitellifera ist eng verwandt mit Eupha. arenicolaSCHLTR. Letztere sind kleinere Pflanzen und habeneinen kOrzeren BIOtenstand mit nur bis zu 12Btoten und 5 cm kurze Blatter. Eupha. clitellifera istweit verbreitet im tropischen Afrika, sie blOht inSimbabwe bereits im Oktober. - Eine Art mit kompaktenKnollenketten , die im 20 cm-Rundtopf kultiviertwerden kann . Knollen dicht unter der Erdoberf/achepflanzen - ansonsten Standardkultivierung.Eulophia tuberculata BOLUSDieses sind kleine schlanke Pflanzen mit unterirdischenKnollenketten . Diese sind unregelmaBig geformtund abgeflachl, 3-4 cm groB, mit kurzen Wurzein. Die BIiit1er sind 15-20 cm lang, fleischig undfast auf der Erde /iegend , jedoch wiihrend der BIOtenoch nicht entwickelt. Der BIOtenstand ist 20-40 cmlang und locker bis dicht mit 10-25 nur 2 cm groBen,sehr hObschen BIOten besetzt. Die Sepalen sind unautfalligbraunlich und zurOckgeschlagen , die Petalenallerdings groB und rund , mit leuchtend gelberOberseite und rot bis rotbrauner Unterseite. GroBegelbe Lippe mit auffalliger roter Aderung , keinSporn.Siehe auch HALL (1965) :120tf, STEWART et al.(1982) :238f, POLHILL (1989) :473f, LA CROIX et al.(1991) :340f und POPE (1998) :478f.Eupha. tuberculata ist auf der Ostseite des Kontinentsvon Tansania bis SOdafrika beheimatet. - Inlang lichen oder runden Behaltern kultvieren und diekompakten Knollen weniger als 5 cm unter der Erdobertlachepflanzen. Die f/eischigen BIiit1er signalisieren, dass diese Pflanzen gelegentlich abtrocknenwollen. Eupha. tuberculata ist eine sehr frOh blOhendeArt und blOht in Simbabwe bereits in der zweitenAugusthiilfte unter vollkommen trockenen Bedingungen. Sie sollte in Kultur erst gewassert werden,wenn das Wachstum der neuen Bliitter ca. 2 Monatenach der BIOte beginnt. Eine attraktive Miniaturartmit wenig Platzbedart, Rauchbehandlung zur BIOhstimulierungist zu empfehlen.[054JZ'u ~ 52(2):1 86, 2001

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