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viertei jahresschrift des instituts für deutsche ostarbeit krakau

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Der neue Judenstaat sollte in jeder Beziehung musterhaft sein. „U m der angeborenen Unsauberkeitder polnischen Juden, die sich dadurch eine Art Weltruhm erworben haben, nach ihrer Ansiedlungin der neuen Heimat einen Damm zu setzen, sollen alle Übertretungen gegen die Sauberkeitsvorschriftenim und am Hause sowie an der eigenen Person gesetzlich verboten und mitStrafen belegt werden (S. 19).“ Als Minimum <strong>für</strong> eine jüdische Farm bezeichnete der Verfasser40 Morgen Ackerland, 10 Morgen Weide und 10 Morgen Wald. Das jüdische Proletariat solltein diesem utopischen Plane das Bauerntum, der wohlhabendere Teil der Bevölkerung jedochdie Stadtbevölkerung bilden. Und da die amerikanischen Städte ein immenses Wachstumstempozeigten, glaubte Zyblikiewicz folgern zu können, „daß die Juden, wenn sie nach Amerika übersiedelten,in zwanzig Jahren schon eine Hauptstadt haben könnten, die zwei oder dreimal so groß istwie Lemberg, und mehrere solcher Städte wie Kolomea, Stanislau, Tarnow und Reichshof (S. 26).“Auch Zyblikiewicz schrieb seinem Projekt eine so starke Anziehungskraft zu, daß er dem Judenstaatbereits nach 20 Jahren eine hohe Blüte und eine zentrale Bedeutung in der Weltwirtschaftund im Weltverkehr glaubte prophezeien zu können. Eine Zerstreuung der Juden über die anderennordamerikanischen Staaten und eine Ausbeutung der Nichtjuden wie in Europa hielt Zyblikiewicz<strong>für</strong> ausgeschlossen. „Denn die Amerikaner würden sie mit ihrer Intelligenz zerdrückenund sogar aus dem Lande jagen, als Schmarotzer, die von der Arbeit anderer leben wollten (S. 28).“Dagegen verhieß er den Juden eine beherrschende Rolle im Wirtschaftsverkehr <strong>des</strong> Pazifik.„Im Westen Amerikas in der Nähe <strong>des</strong> Stillen Ozeans oder unmittelbar am Ozean ansässig, ständeden Juden der Seehandel mit Japan, China, mit den Sundainseln und Ostindien offen, d. h. mitden reichsten Ländern der Erde, und nach dem Durchstich der Landenge von Panama könntensie längs den Küsten Amerikas und sogar nach Europa Handel treiben. Das goldreiche Kalifornienwäre ebenfalls nicht weit von ihrer Heimat. Somit hätte das jüdische Volk als Ersatz <strong>für</strong> die Wohnhöhlen,die Verachtung und die Verfolgungen in der Alten Welt ein eigenes Land und ein eigenesRecht, eigene Sitte und eigenen Brauch, Ansehen bei allen ändern Völkern, einen fruchtbarenBoden, Land- und Seehandel und unweit ein goldreiches Land (S. 28).“Im ganzen sollten 4500 Gemeinden angelegt werden, auf jeweils 10 ein Marktflecken, auf jeweils50 eine Kreisstadt und auf je 200 eine Bezirksstadt. Für den Ausbau der Gemeinden, Verkehrsverbindungenund die Entwicklung der Landwirtschaft machte Zyblikiewicz ausführliche Vorschläge.Als Erwerb sollte Viehzucht und Milchwirtschaft im Vordergrund stehen und Neu-Judäa in Nordamerika eine ähnliche Rolle spielen wie die Schweiz, Holland oder Norditalienin Europa. Absatz <strong>für</strong> ihre Milch- und Fleischerzeugnisse würden die Juden in Amerika undEuropa, aber auch in Japan und in den chinesischen Hafenstädten finden.Welchen Nutzen erwartete Zyblikiewicz <strong>für</strong> die Völker Europas und <strong>für</strong> die Juden von der Verwirklichungseines Projektes? Als wichtigsten Erfolg eine wesentliche Entspannung der „sozialenFrage“ , weil das unzufriedene Proletariat die einträglichen Positionen der Juden in Handel,Industrie, Zeitungswesen und in den anderen Berufen einnehmen könnte. Eine Besserung derVerdienstmöglichkeit würde frühere Heiraten bewirken und die Sittlichkeit heben. Außerdemwürde Europa mit den Juden das stärkste demoralisierende Element verlieren und die Kriminalitätinfolge<strong>des</strong>sen sinken. Die Juden brauchten ein Vaterland, Europa brauche Raum, und dieUSA brauchten Menschen. „Deshalb stellt sich die Übersiedlung der Juden nachAmerika in der gegenwärtigen Zeit als ein Faktor dar, den die RegierungenEuropas und Amerikas sowie die Völker Europas protegieren und die Judenselbst mit allen Kräften unterstützen müßten. Sollte es aber zu einer Übersiedlungder Juden nach Amerika nicht kommen, dann wird ein bestimmterTe'il der christlichen Bevölkerung über den Ozean auswandern müssen, weil esallen zusammen hier zu eng ist. Entweder die einen oder die ändern müssenPlatz machen (S. 95).“23

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