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Der Wald-Wild-Konflikt Analyse und Lösungsansätze vor ... - Index of

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1 Anlass des Berichts <strong>und</strong> AufgabenstellungSeit über 50 Jahren wird in Deutschland die <strong>Wald</strong>-<strong>Wild</strong>-Diskussion intensiv <strong>und</strong> teilweisesehr emotional geführt. Allerdings zeigen einschlägige Inventuren noch immerauf großen Flächen vergleichsweise hohe, durch Schalenwild verursachte <strong>Wald</strong>schäden,die insbesondere im Hinblick auf die forstliche Produktion, die Biodiversität,den <strong>Wald</strong>umbau im Zuge des Klimawandels sowie die Schutzfunktion von Wäldern<strong>und</strong> deren CO 2 -Speichervermögen besonders gravierend sind. Den vielfach überhöhten<strong>Wild</strong>beständen, die nicht selten in den jagdlichen Interessen Einzelner ihrenGr<strong>und</strong> haben, stehen somit gesellschaftliche <strong>und</strong> forstwirtschaftliche Ansprüche anWälder gegenüber. Um in dem daraus entstehenden Interessenkonflikt sachlich f<strong>und</strong>ierteHandlungsstrategien erarbeiten zu können, ist es erforderlich, die rechtlichen,ökologischen <strong>und</strong> ökonomischen Zusammenhänge zu analysieren <strong>und</strong> <strong>vor</strong> dem Hintergr<strong>und</strong>der durch die Gesetze <strong>vor</strong>gegebenen gesellschaftlichen Ziele klare Schlussfolgerungenzu definieren. Zu diesem Zweck werden in der folgenden Expertise verschiedeneAspekte der durch hohe Schalenwilddichten her<strong>vor</strong>gerufenen Folgen 1 fürdie Regeneration von Wäldern <strong>und</strong> ihre Bewirtschaftung analysiert. Darüber hinauswerden Möglichkeiten <strong>und</strong> Instrumente aufgezeigt, forstwirtschaftlich akzeptableSchalenwilddichten zu erreichen <strong>und</strong> dauerhaft sicherzustellen.<strong>Der</strong> Einordnung des Themas dient zunächst ein Überblick über die Entwicklung des<strong>Wald</strong>-<strong>Wild</strong>-<strong>Konflikt</strong>s in der Vergangenheit <strong>und</strong> seine Darstellung in den Medien (Kapitel2). Darauf folgt eine Aufarbeitung des Rechtsbestands <strong>und</strong> der sich für die Bewirtschaftungvon Wäldern ergebenden gesellschaftlichen Ziele (Kapitel 3). Eine weitereBestandsaufnahme stellen die beiden folgenden Kapitel dar, die die ökologischen<strong>und</strong> ökonomischen Auswirkungen von Schalenwildverbiss (Kapitel 4) zusammenfassen<strong>und</strong> Inventurergebnisse zum Ausmaß von Schalenwildverbiss (Kapitel 5) <strong>vor</strong>stellen.In Kapitel 6 werden die zu<strong>vor</strong> genannten gesetzlichen Vorgaben mit der in denKapiteln 4 <strong>und</strong> 5 beschriebenen Situation verglichen. In Kapitel 7 werden schließlichHandlungsempfehlungen zur dauerhaften Lösung des <strong>Konflikt</strong>s zwischen einer aufjagdliche Interessen fokussierten Schalenwild- <strong>und</strong> der forstlich motivierten <strong>Wald</strong>be-1 Im Mittelpunkt der Betrachtungen steht im Folgenden der Verbiss von <strong>Wald</strong>bäumen, also das Abbeißenvon Pflanzenteilen, besonders von Knospen <strong>und</strong> Trieben, der das Wachstum von Holzpflanzenbeeinträchtigt (Berrens et al. 1985). Da zwischen Terminaltriebverbiss <strong>und</strong> dem Gesamtverbiss einsehr enger Zusammenhang besteht (König <strong>und</strong> Baumann 1990), wird im Folgenden nicht weiter zwischenTerminaltrieb- <strong>und</strong> Seitentriebverbiss unterschieden.4

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