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Der Wald-Wild-Konflikt Analyse und Lösungsansätze vor ... - Index of

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4.1.1 SchalenwilddichteEs liegt auf der Hand, dass die Schalenwilddichte den Schlüsselfaktor für die Bedeutung<strong>und</strong> das Ausmaß von Verbiss darstellt (Čermák 2007, Ward et al. 2008).Gleichwohl gibt es aus methodischen Gründen wenige Untersuchungen, die der Beziehungvon Schadausmaß <strong>und</strong> <strong>Wild</strong>tierdichte experimentell nachgegangen sind <strong>und</strong>sie quantitativ belegt haben. Ein Beispiel hierfür stellt neben der unter Punkt 4.2.1<strong>vor</strong>gestellten Studie von Horsley et al. (2003) die Untersuchung von Trembley et al.(2007) dar. In der betreffenden Arbeit wurden Weißwedelhirsche (Odocoileusvirginianus) in unterschiedlicher Dichte in Zäune von 20 bis 40 ha Größe eingesetzt<strong>und</strong> ihre Auswirkungen auf die Verjüngung einer verbissanfälligen Art (Abiesbalsamea) untersucht. Die Untersuchung ist im Kontext der <strong>vor</strong>liegenden Arbeit deshalbsehr interessant, weil das Äsungsverhalten der Weißwedelhische dem des heimischenRehwildes ähnelt, da beide Arten sehr nah verwandt <strong>und</strong>Konzentratselektierer sind. In jedem Zaun wurde das Wachstum <strong>und</strong> Überleben bereitsetablierter Verjüngungspflanzen auf Kahlflächen <strong>und</strong> unter dem Schirm von Altbeständenuntersucht. Wie sich zeigte, bestand auf den Kahlflächen zwischen demvon der Balsamtanne geleisteten Höhenwachstum bzw. der Verjüngungsdichte <strong>und</strong>der <strong>Wild</strong>dichte ein negativer exponentieller Zusammenhang. Dies bedeutet umgekehrt,dass mit der Absenkung der <strong>Wild</strong>dichte die Überlebensfähigkeit <strong>und</strong> dasHöhenwachstum der Tannen überproportional anstiegen. Dieses Ergebnis ließ sichunter dem Schirm der Altbäume nur hinsichtlich der Mortalität bestätigen. Ein negativerEinfluss der <strong>Wild</strong>dichte auf das Höhenwachstum konnte dort dagegen nicht festgestelltwerden (Trembley et al. 2007). Die Studie weist damit erstens klar einen Zusammenhangzwischen der Schalenwilddichte <strong>und</strong> dem Verjüngungserfolg einerverbissgefährdeten Baumart nach. Zum gleichen Ergebnis kam in Untersuchungen inden italienischen Alpen auch Motta (1996). Zweitens weisen die Bef<strong>und</strong>e auf dasVorhandensein so genannter Wechselwirkungen zwischen den oben genannten Faktorenhin. Diese äußern sich z. B. dahingehend, dass <strong>Wild</strong>verbiss dann zu einem begrenztenPflanzenwachstum führt, wenn die das Wachstum eigentlich bestimmendeRessourcenverfügbarkeit hoch ist (vgl. Edenius et al. 1995, Ammer 1996 b <strong>und</strong> Abb.2). So wirkt sich eine hohe Verbissbelastung mit zunehmender Strahlungsintensität(oder Standortsgüte) auf das Pflanzenwachstum zumeist stärker aus. Im Bereich geringerStrahlung ist diese auch ohne <strong>Wild</strong>verbiss der limitierende Faktor (Abb. 2).44

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