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Der Wald-Wild-Konflikt Analyse und Lösungsansätze vor ... - Index of

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vom Sammeln essbarer Pflanzen, Pilze <strong>und</strong> Früchte (Rösener 2004). 60 % des erlegten<strong>Wild</strong>es waren zu dieser Zeit Großwild (<strong>Wald</strong>elefanten, <strong>Wald</strong>- <strong>und</strong> Steppennashörner,<strong>Wild</strong>rinder, <strong>Wild</strong>pferde <strong>und</strong> Bären), 17 % mittelgroßes <strong>Wild</strong> (Hirsche, Rehe,<strong>Wild</strong>schweine) <strong>und</strong> 23 % kleinere Tiere (<strong>vor</strong> allem Biber), wie man aus Knochenf<strong>und</strong>enan Lagerplätzen schloss. Vor den großen Eiszeiten war die Flora insgesamtwesentlich vielfältiger als heute. Viele der heute als „Exoten“ geltenden Baumartenwie die Douglasie existierten damals schon als gleiche oder verwandte Arten in Mitteleuropa.Durch die Eiszeiten wurden sie nach Süden verdrängt, wo sie die Alpennicht überwinden konnten <strong>und</strong> teilweise ausstarben. Mit dem Rückzug der Eismassen(die letzte Eiszeit endete <strong>vor</strong> etwa 10.000 Jahren) erfolgte eine Wiederbewaldungvon Süd nach Nord, mit klimatisch bedingten Unterschieden in der jeweiligenBaumartenzusammensetzung. Zunächst prägten Kiefern <strong>und</strong> Birken das <strong>Wald</strong>bild(Kiefern-Birkenzeit). Danach gab es reine Kiefernwälder (Kiefernzeit), gefolgt von derwärmeren Haselzeit, von der Eichenmischwaldzeit, von der Tannen- oder Fichtenzeitbis schließlich zur kühleren <strong>und</strong> feuchteren Buchenzeit (Hasel 2006). Die nach demmenschlichen Gebrauch von Werkzeugen benannten Zeiten überlappen sich teilweisemit den nach <strong>vor</strong>herrschenden Gehölzen benannten Perioden: In der Altsteinzeit(ca. 2.500.000 – 8.000 v. Chr.) waren die Menschen als Jäger <strong>und</strong> Sammler nichtimstande, den <strong>Wald</strong> wesentlich zu beeinflussen. Über die mittlere Steinzeit (ca. 8.000– 5.500 v. Chr.) bis zur Jungsteinzeit (ca. 5.500 – 1.600 v. Chr.) wurde es wärmer<strong>und</strong> feuchter, <strong>vor</strong> allem Laubwald breitete sich aus. Herdentiere (Rentier, Mammut,Nashorn) verschwanden <strong>und</strong> die weniger ergiebige Jagd auf <strong>Wald</strong>tiere (Auerochs,Elch, Bär, Reh, Hirsch) wurde ausgeübt. In der Jungsteinzeit wurden die Menschenschließlich in Mitteleuropa sesshaft, verb<strong>und</strong>en mit ersten Rodungen, Ackerbau <strong>und</strong>Viehzucht. Die Abhängigkeit der Menschen von der Jagd im <strong>Wald</strong> wurde daher immergeringer, während die <strong>Wald</strong>weide an Bedeutung gewann. Das führte dazu, dassparkähnliche Landschaften entstanden. Wenn letzte Gehölzreste zusammenbrachen,wurde das Land auch als Ackerland genutzt. Trotzdem gab es auch immer noch große„Schattholzwaldungen“ aus Fichte, Tanne <strong>und</strong> Buche, besonders in den schwerzugänglichen Mittelgebirgen, die erst im Mittelalter durch Rodungen erschlossenwurden. Über die Bronze- (ca. 1.600 – 800 v. Chr.) zur Eisenzeit (ca. 800 v. Chr. –600 n. Chr.) verschlechterte sich das Klima wieder, es wurde kühler <strong>und</strong> feuchter.Aus den einstigen Eichenmischwäldern wurden Eichen-Buchenwälder <strong>und</strong> schließlichreine Buchenwälder, die auch heute noch natürlicherweise den größten Teil (ca.6

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