2 planen + bauennr. 40SachsenhausenStadtgärten – Leben <strong>am</strong> Henn<strong>in</strong>ger TurmMit dem Abbruch des Henn<strong>in</strong>gerTurms ist auch der Startschuss zurEntwicklung des ehemaligen Arealsder Henn<strong>in</strong>ger Brauerei <strong>in</strong> Sachsenhausenzwischen Ha<strong>in</strong>er Weg <strong>und</strong>Wendelsweg gefallen. Auf den dreiBaufeldern des früheren Betriebsgeländessollen bis zum Jahr 2018etwa 800 Wohnungen entstehen. Ume<strong>in</strong>e möglichst hohe städtebaulicheQualität zu erhalten, wurde e<strong>in</strong> Architekturwettbewerbmit neun renommiertenPlanungsbüros durchgeführt.Die Aufgabe war die städtebaulicheIntegration des neuen Quartiers <strong>in</strong>die gewachsene SiedlungsstrukturSachsenhausens mit Gebäuden, diesich durch wertvolle Architekturauszeichnen.Aus dem Wettbewerb g<strong>in</strong>gen vierSieger hervor, die mit der Planung desersten Baufeldes, auf dem zwölf Mehrf<strong>am</strong>ilienhäuser<strong>und</strong> 18 Reihenhäuserentstehen, betraut wurden. Dass gleichvier Architekturbüros diesen Auftragerhielten gehört zur Zielsetzung desBauherrn, der Mannheimer ImmobiliengruppeActris, den Charakterdes neuen Wohngebiets von anderenBauprojekten <strong>in</strong> <strong>Frankfurt</strong> zu unterscheiden.Festgelegt wurde, dass zwe<strong>in</strong>ebene<strong>in</strong>ander liegende Gebäude nichtvon e<strong>in</strong> <strong>und</strong> demselben Architektengeplant werden. Die vier Büros, die jedrei bis vier Gebäude verantworten,s<strong>in</strong>d die <strong>Frankfurt</strong>er Planer Jourdan& Müller Projektgruppe Architektur<strong>und</strong> Städtebau, Bilger Fellmeth Architekten,Meixner Schlüter Wendt <strong>und</strong>ÜbersichtsplanStadtgärtenBildquelle: Conceptaplandas Büro Baufrösche Architekten <strong>und</strong>Stadtplaner GmbH aus Kassel.Hohe WohnqualitätGeprägt wird das ges<strong>am</strong>te Quartiervon dem sich direkt anschließendenHenn<strong>in</strong>ger Park. Dieses übergeordneteFreiraumkonzept soll zu e<strong>in</strong>er hohenAufenthaltsqualität <strong>bei</strong>tragen. Innerhalbder Baufelder wird e<strong>in</strong>e für Großstadtverhältnissee<strong>in</strong>zigartige Parklandschaftentstehen, die e<strong>in</strong>e Naherholung imGrünen vor der eigenen Haustüregewährleistet. Nachhaltig <strong>und</strong> zukunftsweisendwerden auch der Ressourcenverbrauchmit überdurchschnittlichenStandards <strong>und</strong> die <strong>in</strong>novative Energieversorgungse<strong>in</strong>. Durch e<strong>in</strong>e hocheffizienteHaustechnik <strong>und</strong> hochgedämmteGebäude kann e<strong>in</strong> hohes Maß an Energiee<strong>in</strong>gespart werden. E<strong>in</strong>e kontrollierteRaumlüftung wird die Wärme <strong>in</strong> denWohnungen über Wärmerückgew<strong>in</strong>nungwieder für die Wohnräume nutzbarmachen. Für die Wärmeversorgung desges<strong>am</strong>ten Quartiers bot sich aufgr<strong>und</strong>der örtlichen Gegebenheiten die Geothermiean. Darüber erfolgt nicht nur dieges<strong>am</strong>te Warmwasserversorgung (e<strong>in</strong>schließlichder Fußbodenheizungen),sondern <strong>in</strong> den Sommermonaten auche<strong>in</strong>e Wohnraumtemperierung. DieWärme aus den Wohnungen wird <strong>in</strong> denErdboden e<strong>in</strong>geleitet <strong>und</strong> gespeichert<strong>und</strong> steht im W<strong>in</strong>ter wieder zur Beheizungder Gebäude <strong>und</strong> des Wassers zurVerfügung.Attraktiv für F<strong>am</strong>ilienIm neuen Quartier Stadtgärten entstehene<strong>in</strong>e Vielzahl unterschiedlicherWohnungse<strong>in</strong>heiten für alle Altersgruppen<strong>und</strong> Lebenssituationen, für F<strong>am</strong>ilien,S<strong>in</strong>gles <strong>und</strong> Senioren. Dazu gehörtnatürlich auch die Nahversorgung <strong>und</strong>Freizeitgestaltung der Bewohner, diekünftig <strong>in</strong> den Sockelgeschossen derBebauung r<strong>und</strong> um den Henn<strong>in</strong>gerTurm E<strong>in</strong>kaufsmöglichkeiten sowieFreizeitangebote <strong>und</strong> gastronomischeE<strong>in</strong>richtungen vorf<strong>in</strong>den. Besondersattraktiv wird das Wohnen für F<strong>am</strong>iliense<strong>in</strong> durch e<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>dertagesstätte, die imHerzen des Quartiers gebaut <strong>und</strong> nichtnur K<strong>in</strong>der aus dem neuen Wohngebietaufnehmen wird. Vorgesehen ist, dassalle Bewohnerparkplätze <strong>in</strong> Tiefgaragennachgewiesen werden, was zusätzlicheRuhe <strong>und</strong> Sicherheit für das Wohnquartierbedeutet. Oberirdisch wirddas Henn<strong>in</strong>ger-Quartier also nahezuautofrei se<strong>in</strong>, was zusätzliche Ruhe <strong>und</strong>Sicherheit bedeutet.aww
nr. 40planen + bauen3Fördern auf hohem NiveauWohnungsbau bleibt das wichtigste ThemaDas Thema Wohnen zieht sichwie e<strong>in</strong> roter Faden durch die Ar<strong>bei</strong>tdes Planungsdezernates – <strong>und</strong> auchdurch die vorliegende Ausgabe vonplanen + bauen. Denn der Wohnungsbaubleibt das wichtigste Thema <strong>in</strong>dieser Stadt. Wir als Stadt <strong>Frankfurt</strong>unternehmen vielfältige Anstrengungen,um das enorm wichtige Anliegender Wohnraumversorgung zu verbessern.Denn durch den anhaltendenE<strong>in</strong>wohnerzuwachs, der die hoheAttraktivität der Stadt belegt, steigtder Bedarf an zusätzlichem Wohnraumstetig.Der hohen Nachfrage nach Wohnungenbegegnen wir <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>iedurch e<strong>in</strong>e verstärkte Ausweisung vonWohnbauflächen <strong>und</strong> e<strong>in</strong>er umfassendenWohnungsbauförderung, aberauch durch die Umwandlung vonBüro- <strong>und</strong> Gewerbe- <strong>in</strong> Wohnflächen.Daneben prüfen wir kont<strong>in</strong>uierlichMöglichkeiten zur Nachverdichtung,sofern es für die Wohnqualität derNachbarschaft <strong>und</strong> das Stadtklimaverträglich ist.Da e<strong>in</strong>es unser vordr<strong>in</strong>glichstenZiele als Stadt <strong>Frankfurt</strong> ist, allenBevölkerungsschichten <strong>in</strong> der Stadtausreichenden <strong>und</strong> bezahlbaren Wohnraumzur Verfügung zu stellen, habenwir e<strong>in</strong> äußerst breit gefächertes Angebotan Wohnungsbauförderprogr<strong>am</strong>men<strong>in</strong>s Leben gerufen. Es schafftdie nötigen Anreize dafür, dass breiteBevölkerungs- <strong>und</strong> E<strong>in</strong>kommensschichtenmit Wohnraum versorgtwerden.Unser Hauptaugenmerk liegt auf derBereitstellung von günstigem Wohnraum.Und da der Wohnungsmarkt <strong>in</strong><strong>Frankfurt</strong> nicht für alle Haushalte e<strong>in</strong>bezahlbares Angebot zur Verfügungstellt, fördert die Stadt <strong>Frankfurt</strong>den Wohnungsneubau massiv. Denndie Stadt hat e<strong>in</strong>e besondere Verantwortungfür diejenigen <strong>Frankfurt</strong>erHaushalte übernommen, die nicht <strong>in</strong>der Lage s<strong>in</strong>d, sich aus eigener Kraftmit ausreichend Wohnraum zu versorgen.Deshalb tragen wir durch dieBereitstellung von Wohnungsbaufördermittelnzum Erhalt <strong>und</strong> Neubau vonpreiswertem Wohnraum für Mieter mitger<strong>in</strong>gem E<strong>in</strong>kommen <strong>bei</strong>.Alle<strong>in</strong> <strong>in</strong> unserem „<strong>Frankfurt</strong>erProgr<strong>am</strong>m für f<strong>am</strong>ilien- <strong>und</strong> seniorengerechtenMietwohnungsbau“– dem sogenannten Mittelstandsprogr<strong>am</strong>m– flossen bereits seit dem Startim Jahr 2008 fast 42 Millionen Euroan kommunalen Mitteln, <strong>und</strong> mehr alsOlaf Cunitz an se<strong>in</strong>em Ar<strong>bei</strong>tsplatz20 weitere Millionen Euro s<strong>in</strong>d bereitsfest verplant. Beim Sozialwohnungsbau– dem „<strong>Frankfurt</strong>er Progr<strong>am</strong>m zursozialen Mietwohnungsbauförderung“– haben wir seit Anfang 2009über 60 Millionen verausgabt. Indiesem Segment haben wir ebenfallsüber 20 weitere Millionen <strong>in</strong> Planung.Die Mittel für die Wohnungsbauförderunghaben wir von 21,6 MillionenEuro im Jahr 2012 auf 34,2 MillionenEuro im Jahr 2013 erhöht. E<strong>in</strong>e weitereErhöhung auf 45 Millionen fürden Sozialen Wohnungsbau <strong>und</strong> dasMittelstandsprogr<strong>am</strong>m ist für denHaushalt 2014 <strong>und</strong> für die Folgejahrevorgesehen. Wir fördern also auf sehrhohem Niveau.Angesichts des angespanntenWohnungsmarktes freue ich michals Bürgermeister <strong>und</strong> Planungsdezernentdieser Stadt über jede neueWohnung, die zusätzlich <strong>in</strong> <strong>Frankfurt</strong>entsteht. Besonders freue ich mich,wenn zusätzlicher Wohnraum für Studierendegeschaffen wird. Insbesonderewenn wir im Segment preisgünstigerWohnheimplätze unser Angebotvergrößern, tun wir nicht nur etwasfür den Wohnungsmarkt, sondern wirpositionieren d<strong>am</strong>it <strong>Frankfurt</strong> besserim <strong>in</strong>ternationalen Wettbewerb um dieklügsten Köpfe.Schließlich ist es für e<strong>in</strong>e Wissenschaftsstadtwie <strong>Frankfurt</strong> unerlässlich,ausreichenden Wohnraumauch für Studenten anzubieten <strong>und</strong>den Studienort somit attraktiver zugestalten. Aus diesem Gr<strong>und</strong> habenwir das Studentische Wohnen <strong>in</strong> derjüngeren Vergangenheit besondersstark <strong>in</strong> den Fokus gerückt. So habenBildquelle: Planungsdezernatwir vergangenes Jahr das „<strong>Frankfurt</strong>erProgr<strong>am</strong>m zur Wohnraumförderungfür Studierende“ <strong>in</strong>s Leben gerufen,um unseren Beitrag zur Unterstützungdes Studentischen Wohnens zu leisten.Schon zuvor haben wir StudentischesWohnen unterstützt; <strong>bei</strong>spielsweise<strong>bei</strong>m Umbau <strong>und</strong> der Umnutzungdes ehemaligen 4. Polizeireviers <strong>am</strong>Wiesenhüttenplatz <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Studierendenwohnhaus.Außerdem werden wirnicht müde, um weitere Investitionen<strong>in</strong> Studentenwohnungen zu werben.Die genannten Themen ziehensich wie bereits erwähnt wie e<strong>in</strong> roterFaden durch das vorliegende Heft: Sowerden <strong>bei</strong>spielsweise verschiedeneWohnungsbauprojekte – <strong>in</strong>klusiveStudentischem Wohnen – <strong>am</strong> Riedberg<strong>und</strong> <strong>in</strong> andern Stadtteilen vorgestellt.Stichwort: Wohnstadt <strong>Frankfurt</strong>.Ausführlich wird weiterh<strong>in</strong> dargelegt,wie der C<strong>am</strong>pus Westend sich weiterentwickelt<strong>und</strong> wie das Wettbewerbsergebnisfür e<strong>in</strong> Teil des „alten“ C<strong>am</strong>pusBockenheim aussieht – Stichwort:Wissenschaftsstadt <strong>Frankfurt</strong>.Nicht zuletzt r<strong>und</strong>en Büro- <strong>und</strong>Bildungsprojekte wie Schulen <strong>und</strong>Kitas das weite Spektrum ab, aber auchwichtige Entwicklungen <strong>in</strong> der Innenstadt,Themen des Denkmalschutzes<strong>und</strong> allgeme<strong>in</strong>e Bürger-Informationenf<strong>in</strong>den ihren Platz im vorliegendenHeft. Das wichtigste Thema für dieAr<strong>bei</strong>t des Planungsdezernates <strong>und</strong>für mich als Bürgermeister bleibt aberwie gesagt der Wohnungsbau <strong>in</strong> dieserStadt.Olaf Cunitz,Bürgermeister <strong>und</strong> Planungsdezernentder Stadt <strong>Frankfurt</strong> <strong>am</strong> Ma<strong>in</strong>In dieserAusgabe4 AltstadtHistorisches Museum8 TaunusanlageMarien<strong>in</strong>sel10 PerspektiveUni-C<strong>am</strong>pus Westend12 BockenheimKulturc<strong>am</strong>pus14 BahnhofsviertelFörderprogr<strong>am</strong>m20 HauptbahnhofRestaurierung der Fassade22 EnergieSolardachkataster25 HausenNiddapark26 PraunheimOrtsmitte27 SeckbachAtzelbergplatz32 SchwanheimAlte Bürgermeisterei34 SchulenGymnasium Riedberg37 RiedbergWestflügel30 Impressum