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Jahre Alemannia Aachen - Senio Magazin

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25 <strong>Alemannia</strong> <strong>Aachen</strong>von der <strong>Alemannia</strong> zusätzlich finanziell gestemmtwerden sollte, kam die Gesamtfinanzierungins Trudeln. Hinter den Kulissenwurde hin und her verhandelt. DieASEAG/APAG als städtische Tochter bauteschlussendlich das Parkhaus und vermietetees dann zu einer kräftigen <strong>Jahre</strong>smietean die <strong>Alemannia</strong>. Pikant ist hier die Tatsache,dass in dieser Phase zeitweise derVorstand der ASEAG neben Kraemer Geschäftsführerder <strong>Alemannia</strong> <strong>Aachen</strong> StadionGmbH war. Es heißt, dass beide zusammenden Vertrag zum Bau des Parkhausesunterschrieben haben sollen.Hilferufe an die StadtFest scheint zu stehen, dass die <strong>Alemannia</strong><strong>Aachen</strong> GmbH, zuständig für den Profifußballbereich,nur in der ersten Spielzeitschwarze Zahlen hatte und es dannbergab ging. 2010 folgte der erste Hilferufan die Stadt. Im April genehmigte derRat eine Ausfallbürgschaft von 5,5 Mio. €.Oberbürgermeister Marcel Philipp sagtedamals: „Jetzt ist der Weg frei für die Sanierung.Neben dem dazu notwendigensportlichen Erfolg ist ein wesentlicherPunkt die Treue der Fans.“ Der sportlicheErfolg war damals und weiterhin nichtmehr vorhanden, die <strong>Alemannia</strong> rutschteimmer mehr ab. Schon zu dieser Zeit solllaut Insolvenzverwalter Mönning ein aufdie Schieflage hinweisendes Wirtschaftsgutachtenvorgelegen haben. Die Fansblieben und bleiben dabei, <strong>Alemannia</strong>ist der „Zuschauerweltmeister“. Trotzdemging es weiter bergab.Ende 2011 drohte wiederum das Ende.Die Zinsen waren es auf einmal, die denVerein bedrohten. SPD-FraktionsvorsitzenderHeiner Höfken sprach jedochin dieser Phase davon: „Es könnte sichrechnen, wenn die Stadt den Tivoli abkauftund über 25, 30 <strong>Jahre</strong> an <strong>Alemannia</strong>verpachtet. ... Das Projekt darf der (sic!)Stadt aber am Ende nichts kosten.“ (ANvom 15.10.2011) Nach vielem Hin und Herstimmte im März 2012 ca. zwei Drittel desStadtrates für eine Umfinanzierung derSchulden der <strong>Alemannia</strong>. Klartext: DieStadt <strong>Aachen</strong> und der Hauptsponsor „<strong>Aachen</strong>MünchenerVersicherung AG“ löstendie Schulden der <strong>Alemannia</strong> <strong>Aachen</strong> StadionGmbH je zur Hälfte ab und die Kommunenahm dafür einen Kredit von ca.18,5 Mio. € auf. Die Zinskosten betrugenpro Jahr rund 360.000 €. Durch eine erheblicheLaufzeitverlängerung und Reduzierungder Zinsen konnte <strong>Alemannia</strong>von da ab im Jahr sehr viel Geld sparen.Weitere Kredite von Privatpersonen solltenzusätzlich helfen und die Fan-Anleihevon 4,1 Mio. € absichern. OB Philipp sagtedamals: „Wichtig ist, dass sich der Rat sehrintensiv mit der Risikoabwägung befassthat. Über die finanzielle Beurteilung hinausspielt die <strong>Alemannia</strong> eine große Rollefür das Erscheinungsbild der Stadt.“ Wennman im Nachhinein den Bericht des Insolvenzverwaltersan das Gericht studiert, zitiertdieser ein Gutachten von April 2012,das eindeutig sagt, dass die Umfinanzierungin „voller Kenntnis einer fehlendenErtrags- und Liquiditätsplanung“ durchgeführtwird. Dummerweise wurden (vonwem?) Gelder für die Fan-Anleihe danachfalsch angelegt – nicht insolvenzsicher –und flossen somit statt an die Fans in dieInsolvenzmasse. Einen Monat später gabes eine klare Warnung des <strong>Alemannia</strong>-Aufsichtsrates Horst Rambau, der für denHerbst ein Minus von 4,5 Mio. € prognostizierteund für das Jahr 2013 ein „Desaster“von 13 Millionen. Rambau wurde kurzeZeit später aus den Gremien „entfernt“.Foto: Quartlzwischenlanden auftanken weiter iegenDie Stadt kannte sicherlich auch dieseWarnung, verließ sich aber auf vorliegendepositive Testate.Die InsolvenzIm November 2012 folgte dann die Anmeldungder Insolvenz. Kurz vorher warder bislang so gelobte GeschäftsführerKraemer gefeuert worden. Der <strong>Alemannia</strong>-PräsidentHeino Heyen musste einefehlende Liquidität von 4,5 Mio. € zugeben.Für das Saisonende wurden mit 12Mio. gerechnet. Heyen: „Wir stehen voreinem großen Scherbenhaufen.“ Alle warenüberrascht und keiner hatte etwas geahnt,geschweige befürchtet - behauptenjedenfalls die Beteiligten. Der Schuldigewar sofort ausgemacht: Der geschassteGeschäftsführer Kraemer. Stadt und insbesondereOB Philipp, der die <strong>Alemannia</strong>oft genug zur Chefsache gemachte hatte,sprachen von „krimineller Energie“. Eswurden diverse Anzeigen erstattet. DieStaatsanwaltschaften arbeiten noch daran.Eine Anklageschrift gibt es bis dato nicht.Nun führen Geschäftsführer MichaelMönig und Insolvenzverwalter Rolf-DieterMönning die <strong>Alemannia</strong> <strong>Aachen</strong> StadionGmbH. Die Gläubiger haben einemVolkshochschule<strong>Aachen</strong>Volkshochschule <strong>Aachen</strong>Das WeiterbildungszentrumLebens Langes Lernen

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