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Jahre Alemannia Aachen - Senio Magazin

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7 <strong>Senio</strong>ren schreibenAuf KaffeefahrtenNeulich traf ich meinen Freund Herbert,der mir gestand, dass er mit seinerFrau häufig an Kaffeefahrten teilnimmt.Auf meine Bemerkung, dass soeine Teilnahme doch kaum ablaufenkönne, ohne bei der Kaffefahrt etwaszu kaufen, erwiderte er: „Natürlichkaufen wir immer etwas - aber es gibtja das Widerspruchsrecht und nachjeder Fahrt kündige ich den Kaufvertragper Einschreiben!“So clever wie die beiden sind aber diemeisten Teilnehmer, vornehmlich <strong>Senio</strong>ren,nicht. Viele finden sich auf Kaffeefahrtenein, weil sie vorher eine Gewinnbenachrichtigungerhalten haben.Bargeld, Reisen oder ein schönes AutoBild: S.Flint/pixelio.dewinken - aber nur, wenn man mitfährt.Den Gewinn gibt´s dann trotzdem nicht;irgendetwas Verklausuliertes verhindert,dass das Versprochene einzuklagen ist.Schon vor der offiziellen Verkaufsshow,die meistens in einem einsam gelegenenRestaurant stattfindet, versucht der „Reiseleiter“,einzelne Mitfahrende in ein vertraulichesGespräch zu verwickeln und behauptet,dass andere frühere Mitreisendeso super von den Produkten profitierthätten und er eigentlich gar nicht genugExemplare für alle Teilnehmer dabei hätte.Auf der unvermeidlichen Verkaufsveranstaltungselbst werden dann unnützeTopfsets, wertlose Rheumadecken, teureelektrische Heizkissen etc. angeboten. Wersich nicht für einen Kauf dieser Waren entscheidenkann, wird nahezu genötigt, eineKräutermischung gegen Schmerzen, diegar nicht hilft, oder eine sehr teure Vitaminmischungzu kaufen, die man für wenigerGeld in jeder Apotheke erwerben könnte.Die meisten der Mitreisenden nehmensolch schlechte Geschäfte in Kauf,denn immerhin war man mal einen Taglang draußen, in der nettenGesellschaft gleichaltrigerMitreisender.Christian GraffBild: WiReDo/pixelio.deJosef & Josef„Ich leihe mir mal eben deine Gießkanne, lieber Josef “,sagt sie und ohne auf eine Antwort zu warten, die sieauch nicht bekommen würde, nimmt sie das begehrteTeil und läuft davon.Der Hahn an der Wasserstelle leckt, so dass die Hälfte danebengeht und es ziemlich lange dauert, bis die Kanne voll ist. Die istebenfalls undicht. So tropft ein Teil des Wassers auf den Weg.Trotzdem reicht das Wasser für die Blumenschale auf dem Grab.Zufrieden will sie die Kanne wieder an ihren Platz stellen, als siesieht, dass es hier nebeneinander zwei Gräber gibt, die einen Josefbeherbergen. Welcher ist nun der, hinter dessen Grabstein dieKanne gestanden hat? Sie hat sich den Nachnamen nicht gemerkt.„Kann mir einer von euch beiden sagen, wer der Besitzer dieserKanne ist?“, murmelt sie halblaut. Dabei schaut sie aufmunterndvon einem Grab zum anderen, als warte sie im Ernst aufeine Antwort. Natürlich bleibt alles stumm. Nur das Laub, das derWind aufwirbelt, raschelt. Ratlos stellt sie die Kanne zwischendie beiden Gräber. Für welchen Josef soll sie sich entscheiden?Oder soll sie einfach die Kanne in der Mitte stehen lassen?Aber dann besinnt sie sich. So geht das nicht: Geliehenes Eigentummuss zurückgegeben werden! Aber hat jemand, derhier liegt, überhaupt noch ein Eigentum? „Das letzte Hemd hatkeine Taschen, sagt der Volksmund. Also gehört sie keinem voneuch beiden“, stellt sie triumphierend fest. Trotzdem hebt siedie Kanne hoch und lässt sie zwischen den beiden Gräbern hinund herpendeln. „Los, Josef, gib mir ein Zeichen!“, sagt sie auffordernd.„Was tun Sie mit meiner Gießkanne?“, hört sie plötzlicheine schrille Stimme hinter sich. Eine alte Dame ist unbemerktnäher gekommen. Die schüttelt missbilligend den Kopf.„Kann man hier nicht mal mehr eine Gießkanne stehen lassen,ohne dass sie ungefragt genommen wird? Kaufen Sie sich docheine eigene!“, kreischt sie und reißt ihr das Corpus Delicti miteiner ungeahnt schnellen Bewegung aus der Hand.„Ihr Josef hat sie mir ausgeliehen. Ich, ich wollte sie geradezurückstellen“, stottert die solcherart Ertappte. Die alte Dameachtet jedoch nicht auf ihre Erklärung und geht strammenSchrittes zur Wasserstelle.„Junge, Junge, Josef, das war ein Zeichen. Aberdu kannst eigentlich froh sein, dieser Xanthippenicht mehr ausgeliefert zu sein.“Inge Gerdom55+Ein Netzwerk – viele AnsprechpartnerDiese Einrichtungen bieten <strong>Senio</strong>ren (55+) und Angehörigen in <strong>Aachen</strong> NordBeratung, unterstützen sie in ihrer Lebenssituation und sorgen für Kontakte.Begegnungszentrum <strong>Aachen</strong> Nord ArbeiterwohlfahrtDorothee Siemons | Telefon 889 916-21 | d.siemons@awo-aachen-stadt.deDeutsches Rotes KreuzRoswitha Halmes | Telefon 18 025 55 | roswitha.halmes@drk.acSKM - Kath. Verein für soziale Dienste in <strong>Aachen</strong> e.V.Christiane Krapohl | Telefon 413 55-525 | christiane.krapohl@skm-aachen.de

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