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Jahre Alemannia Aachen - Senio Magazin

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39 Lieben, lachen, lebenGünter ist wegWir sind in größter Sorge. Gestern stand der kleine Kerl noch gutgelaunt imKräuterbeet und heute ist er plötzlich spurlos verschwunden. Mein erster Gedankewar, Günter ist vielleicht einfach nur umgezogen. Er liebäugelte schonlange mit dem Begonienbeet am Rande des Goldfischteiches.Bild: Heike Irmen7pixelio.deStundenlang suchen mein Mann und ichim Garten nach unserem Liebling, aberGünter ist und bleibt unauffindbar. Ach so,sie kennen Günter noch nicht? Günter istein kleiner Gartenzwerg, der seit etwa vierWochen in unserem Garten sein Zuhausegefunden hat. Er ist ungefähr dreißig Zentimetergroß, trägt eine rote Zipfelmützeund hat eine blaue Gießkanne in der Hand.Sie werden sicher denken, na ja, so sehenfast alle Gartenzwerge aus. Doch da mussich widersprechen. Günter ist etwas ganzBesonderes. Nur er hat dieses ansprechendeLächeln auf den Lippen und in der linkenWange dieses entzückende Grübchen.Mein Gatte ist untröstlich, er kann sichnicht erklären, warum dieser Wicht überNacht das Weite gesucht haben könnte.Und darum hat er eine abenteuerlicheTheorie parat. „Günter ist nicht freiwilliggegangen...“, sagt mein Mann und machtein bedeutungsvolles Gesicht. „Ich binganz sicher, Günter wurde entführt!“Ich erschrecke: Wer sollte Interesse daranhaben, einen unschuldigen Gartenzwergzu entführen? Gibt es Menschen,die so einem Winzling Schaden zufügenkönnten? Günter tat keinem etwas zu Leide,er war der verträglichste Zwerg, denich kenne. Und ich kenne fast alle Gartenzwergein unserer Nachbarschaft.„Ich bleibe dabei, Günter wurde entführt“,sagt mein Gatte. „Frau Berger,unsere Nachbarin, vermisst ihren Zwergauch seit einigen Tagen. Er stand im Kräutertopfunter dem Küchenfenster.“ Ich binerschüttert. „Dafür kann doch nur eineorganisierte Zwergen-Diebes-Bande ver-antwortlich sein. Sollte man den Fall nichtvielleicht der Polizei übergeben?“Doch von dieser Strategie will meinMann nichts wissen. „Die Polizei ist dochschon viel zu sehr überlastet - immerhinist es doch nur ein Zwerg.“Ich horche auf. Für mich ist Güntermehr als „nur ein Zwerg“, er gehört eigentlichschon zur Familie. Ich beschließe,mit unserer Nachbarin ein ernstes Wörtchenzu sprechen. Wenn schon die Polizeisich nicht um diese merkwürdigen Vorfällekümmert, so könnten wir doch gemeinsamversuchen, diesen mysteriösenEreignissen auf den Grund zu kommen.Gesagt getan: Bei einer guten TasseKaffee und leckerem Kirschkuchen sindFrau Berger und ich uns schnell einig. Regelmäßig,am ersten Mittwoch im Monatwerden wir uns zum Kaffee treffen unduns über allgemeine Themen austauschen.Das Thema Gartenzwerge wirddabei sicher auch nicht zu kurz kommen.Aus dieser spontanen Idee ist übrigenseine sehr nette Freundschaft geworden.Und unser Günter ist irgendwann auchwieder aufgetaucht. Er brauchte wahrscheinlichdringend eine Auszeit von unseremFamilienleben und hatte sich zurErholung in Ricos Hundehütte zurückgezogen.Ob das letztendlich eine wirklicheErholung für ihn war, sei mal dahingestellt.Seit einigen Tagen stehen übrigenszwei Gartenzwerge in unseremBegonienbeet. Günterhat einen Freund, er heißtUwe.Helga Licher

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