Opto<strong>elektronik</strong>Bild 1 links: LED mit Kühlkörper und Reflektor.Bild 2 oben: Die LED-Dies sind über einen thermisch leitenden und elektrischisolierenden Kleber direkt mit dem Aluminiumsubstrat verbunden, was zueiner besseren Wärmeverteilung im Kühlkörper führt.Bild 3 unten: Einfluss unterschiedlicher Linsen auf die Lichtausbeute.Bilder: Citizen/EndrichLeistungsstarke LEDsAnforderungen und Lösungen zur SystemintegrationCitizen Electronics gilt als Pionier und weltweiter Technologieführer im Bereich von High-Power-LEDs und Super-High-Power-LEDs. In Deutschland, Österreich und der Schweiz wird Citizen durch den Spezialdistributor EndrichBauelemente GmbH vertreten. Autor: Albrecht LohrerCitizen präsentierte kürzlich ein komplett überarbeitetesProduktportfolio. Vor allem im Bereich der höheren Leistungsklassenkann der Hersteller nun Applikationen mitsehr hohen Anforderungen bedienen: Der maximale Helligkeitswertbei der CLL050-1825A1 liegt bei 17600 Lumen bei einermaximalen Bestromung von 3 A. Die Helligkeit wird bei dieserLED über 450 einzelne LED-Dies erzeugt. Für diese Helligkeit wirdeine Leistung von etwa 178 W benötigt. LEDs werden insgesamtfür die Beleuchtungstechnik immer wichtiger, dies gilt aber vor allemfür High-Power-LEDs, deren Leistung kontinuierlich steigt.Dies führt dazu, dass – neben Eigenschaften, wie Lebensdauer,Lichtqualität und somit Binning und CRI – die Kühlung immerwichtiger wird.Zur Berechnung eines Kühlkörpers kann Formel 1 verwendetwerden. Während die maximale zulässige SperrschichttemperaturT junctionund Außentemperatur T ambientnur bedingt beeinflussbar sind,muss als Lösungsansatz R thermal totalund P totalmöglichst klein gehaltenwerden, damit ein kleiner und somit auch kostengünstiger Kühlkörperzum Einsatz kommen kann. Eine Reduzierung von P totalkanndurch den Einsatz von effizienten LEDs erreicht werden. Deshalb istes für den Anwender durchaus sinnvoll, eine sehr leistungsstarkeLED unterhalb des Nennstromes zu betreiben, um eine höhere Effi-zienz zu erreichen. Die Citizen-LED CLL050-1825A1 zum Beispielhat bei 500 mA eine Helligkeit von 3600 lm und eine Lichtausbeutevon 145 lm/W. Diese hohe Effizienz eröffnet neue Möglichkeiten fürden Einsatz heller LEDs, sofern keine ausreichende Möglichkeit fürdie notwendige Kühlung besteht: Die fehlende Kühlmöglichkeitwird mit erhöhter Effizienz kompensiert.R thermal totalist der gesamte Wärmewiderstand der einzelnen LED-Dies bis zur Anbindung an den Kühlköper. Als R thermal LEDwird derthermische Widerstand der LED (LED-Dies und LED-Trägermaterial)bezeichnet, als R thermal PCBbezeichnet man den thermischenWiderstand zwischen der LED und dem Kühlkörper. Bild 2 zeigtden schematischen Aufbau. Wichtig ist, den R thermal PCBmöglichstgering zu halten und die LED thermisch gut mit dem Kühlkörperzu verbinden. Wärmeleitfolien mit einem geringen Wärmewiderstandbis 0,09 K/W (so genannte wärmeleitende Acrylfolien) sindhierfür gut geeignet. Endrich bietet solche Folien, angepasst an diejeweiligen LED-Bauformen, an. Je nach Applikation gibt es dazuKühlkörper aus Aluminium oder Keramik. Auch Kupferplatinensind zur Kühlung geeignet, sie dienen dann als Wärmespreizung.Endrich bietet eine weitere Möglichkeit, wie der R thermalPCB-Wertniedrig gehalten werden kann: das Sinterverfahren. Es ermöglichteine direkte Verbindung der High-Power-LED auf einem Alumini-64 <strong>elektronik</strong> <strong>industrie</strong> 04/2012www.<strong>elektronik</strong>-<strong>industrie</strong>.de
Opto<strong>elektronik</strong>um-Kühlkörper und übernimmt außerdem, wenn nötig, das Wärmemanagementdurch elektrische Regelkreise, beispielsweisedurch Stromreduzierung bei erhöhter Temperatur.Sperrschicht-Temperatur einer LEDJede High-Power-LED muss in der jeweiligen Applikation getestetwerden, um sicher zu stellen, dass eine ausreichende Kühlung erfolgtund die LED unterhalb der zulässigen Tjunction (T j) betriebenwird. Zu der gemessen Temperatur T can der LED muss nochdas Produkt aus Wärmewiderstand der LED R jund Leistung P dhinzu addiert werden: T j= T c+ R jx P d. Sofern die SperrschichttemperaturT junterhalb des angegeben Wertes liegt, kann eine entsprechendeLebensdauer garantiert werden.Nun sind LEDs als Leuchtmittel nicht so einfach auszutauschenwie Glühlampen. Deshalb spielt die Lebensdauer bei der Auswahleine wichtige Rolle. So hat zum Beispiel die gemessene Lichtintensitätder Citizen-LED CL-L102-C3N nach mehr als 40.000 StundenDauerbetrieb bei einer maximal zulässigen Chiptemperatur T jvon 120 °C um lediglich 13 % abgenommen. Das ist nur durch sehrgute Materialeigenschaften der LED-Dies und eine hohe Verarbeitungsqualitäterreichbar.Die Genauigkeit der verwendeten Farbtemperatur ist ebenfallsein wichtiges Kriterium. Citizen bietet für fast alle LEDs durchgängigdie Farbortselektion gemäß der engen McAdam Step3-Selektionsmethodean. Hierbei werden sehr eng beieinander liegendeFarborte ausgeliefert, die das menschliche Auge fast nicht mehrwahrnehmen kann. Citizen will in diesem Jahr das noch engereMcAdam Step-2-Binning einführen.LED, Optik und Kühlkörper aus einer HandWährend die Lichtqualität und die Effizienz von LEDs immer weiterentwickelt werden, ergeben sich für den Kunden nun zusätzlicheKriterien für den lang währenden Einsatz als Leuchtmittel. EinBeleuchtungssystem ist nur dann effizient, wenn zusätzlich zurLED auch alle anderen Komponenten – wie Vorschaltgerät undverwendete Optiken – aufeinander abgestimmt sind. In der Vergangenheitwurde vor allem im Außenbereich, wie der Straßenbeleuchtung,auf eine möglichst hohe Effizienz geachtet. Mittlerweilegelten auch höhere Anforderungen für den Innenbereich, etwa fürgrößere Gebäude.Eine optimale Effizienz lässt sich nur dadurch erreichen, dasssowohl die Stromversorgung, als auch die Kühlkomponenten undOptik optimal auf die LED angepasst werden. Das garantiert Effizienzsteigerungenbis 30 %. Von Endrich kommt ein abgestimmtesLieferprogramm von High-Power-LED bis komplette Beleuchtungssystemen,bestehend aus LED, Optik, Kühlkörper und Vorschaltgerät.Unter anderem vertritt Endrich die niederländischeFirma Lumo Tech in Deutschland, Österreich und der Schweiz.Lumo Tech hat sich auf LED-Netzteile mit Ausgangsleistungen bis40 W spezialisiert. Diese Netzteile haben einen Wirkungsgrad bis90 % und einen Powerfaktor von 0,97. Doch entscheidend ist dieerwartete Lebensdauer, die aufgrund sorgfältiger Materialauswahlmit 50.000 h angegeben werden kann, Testverfahren haben diesergeben. Damit sind diese Netzteile dazu geeignet, LEDs so effizientund langlebig wie möglich zu betreiben. Endrich wird in diesemJahr eine neue Linie einstellbarer Vorschaltgeräte anbieten.Bei diesen Vorschaltgeräten kann der verwendete Strom über eineUSB-Schnittstelle am PC verändert werden.Der Einfluss der Linse auf die LEDBei den Optiken arbeitet Endrich eng mit dem Hersteller LEDILzusammen, der für die jeweiligen High-Power-LEDs effizienteStandard- oder kundenspezifische Lösungen entwickelt. Viele Applikationenbenötigen optische Systeme, um den gewünschtenLichteffekt zu erreichen. Für Multichip-Lösungen kommen häufigLinsen als Reflektoren zum Einsatz. Im Bild 3 ist eine LED dargestellt,die mit zwei unterschiedlichen Linsen ausgestattet ist. Beider blauen Kurve wird doppelt so viel Licht in Vorwärtsrichtungabgestrahlt als bei der roten Kurve. Durch eine optimale Anpassungder Linse an die LED kommt es zu einem signifikanten Unterschiedin der Lichtausbeute in der gewünschten Richtung. ImFall der roten Kurve wird das Licht entweder gar nicht in die Linseeingekoppelt, sondern lediglich reflektiert, oder es wird in eine andereals die gewünschte Richtung gestreut.Zusammen mit seinen Systempartnern kann Endrich kundenspezifischangepasste Lösungen anbieten, damit auch LEDs mitsehr hohen Leistungen in einem stabilen Prozess betrieben werdenkönnen. (jj)nDer Autor: Albrecht Lohrer ist Senior Product Manager LED bei EndrichBauelemente Vertrieb in Nagold.infoDIREKT www.all-electronics.de Formel 1: Bei größeren Leistungen entstehtein immer kleinerer Wert R thermal heatsinkundsomit muss ein immer größerer Kühlkörperverwendet werden.594ei0412MINI-SPEKTROMETERPräzise Lichtmessung im handlichenFormat.INNOVATION IN SPECTRAL LIGHT MEASUREMENTSPROFI-SPEKTROMETERSpektralmessung auf Laborniveau – hochpräzise Messungenbei sehr kurzer Integrationszeit durch hochempfindlichenCCD-Sensor und optische Streulichtreduzierung.ULBRICHT-KUGEL GLS 1100Messung von Lichtstrom und Strahlungsleistungvon großen Leuchtkörpern und LED-Modulen.OPTATEC 2012: HALLE 3, STAND D36www.gloptic.com I email: office@gloptic.com I created by JUST Normlichtwww.<strong>elektronik</strong>-<strong>industrie</strong>.de <strong>elektronik</strong> <strong>industrie</strong> 04/2012 65