3-2015
Fachzeitschrift für Elektronik-Produktion
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Antriebe<br />
oder Magnetlagern ist eine Positionsauflösung<br />
bis zu wenigen<br />
Nanometern erreichbar.<br />
Kraft- und Positionsregelung<br />
Aufgrund der Stromsteuerung<br />
und der linearen Abhängigkeit<br />
der Antriebskraft zum Strom<br />
können magnetische Direktantriebe<br />
nicht nur positions- oder<br />
geschwindigkeitsgeregelt betrieben<br />
werden, sondern auch kraftgeregelt.<br />
Die Kraftregelung ermöglicht<br />
den Betrieb von magnetischen<br />
Antrieben und Verstellern<br />
mit definierter Halteoder<br />
Vortriebskraft. Die Kraftund<br />
Positionssensoren können<br />
gleichzeitig ausgelesen und<br />
die Werte verarbeitet werden.<br />
Dadurch ergeben sich neben der<br />
reinen Kraftregelung die Optionen<br />
einer unterlagerten Positions-<br />
und Geschwindigkeitsregelung.<br />
Eine Auto-Zero-Funktion<br />
legt den Haltestrom fest, bei<br />
dem der Antrieb im ungeregelten<br />
Betrieb eine Kraft von 0 N<br />
aufbringt, z.B. für die Kompensation<br />
der Gewichtskraft.<br />
Ein typischer Vertreter dieser<br />
Klasse ist der magnetische<br />
Linearversteller V-273 (Bild 4),<br />
der optional mit einem eigens<br />
entwickelten Kraftsensor verfügbar<br />
ist. Bei ihm beträgt die<br />
Kraftauflösung 0,025 N, also<br />
umgangssprachlich 2,5 Gramm.<br />
Mit der Ansteuerung über einen<br />
digitalen Motion Controller lassen<br />
sich so Aufgaben im Automatisierungsverbund<br />
lösen, die<br />
sowohl eine schnelle Positionierung<br />
im Bereich von einzelnen<br />
Mikrometern und darunter<br />
erfordern als auch eine geregelte<br />
Aktorkraft. Eine typische<br />
Anwendung hierfür ist beispielsweise<br />
die Funktionsprüfung von<br />
Bedienelementen und Sensoren.<br />
Flexible Anpassung an die<br />
Anwendungsanforderungen<br />
Da gerade im Bereich der<br />
Präzisionspositionierung die<br />
Anwendungen teilweise sehr<br />
unterschiedliche Anforderungen<br />
an die eingesetzten Antriebe<br />
und Positioniersysteme haben,<br />
passt Physik Instrumente alle<br />
Systemkomponenten wie Motor,<br />
Messsystem, Führungstechnologie<br />
oder Ansteuerung auf die<br />
anwendungs- oder kundenspezifischen<br />
Anforderungen an.<br />
Dadurch wird eine ähnliche<br />
Technologietiefe und Flexibilität<br />
erzielt, wie bei den piezokeramischen<br />
Antrieben des gleichen<br />
Herstellers. Zusammen mit den<br />
Kenntnissen über Regelungstechnik,<br />
Führungssysteme und<br />
Nanometrologie-Sensorik sind<br />
so auch bei den magnetischen<br />
Direktantrieben individuelle<br />
Lösungen möglich.<br />
Für den Anwender macht es<br />
dann praktisch keinen Unterschied,<br />
nach welchem Antriebsprinzip<br />
sein Positioniersystem<br />
arbeitet. Er kann sicher sein,<br />
dass er eine auf die Applikation<br />
maßgeschneiderte Positionierlösung<br />
erhält, einschließlich der<br />
notwendigen Controller (Bild<br />
5a und 5b) und Sensorik, z. B.<br />
kapazitive, absolut messende<br />
Sensoren oder optische Encoder.<br />
Jenseits der Standardtechnologie<br />
Für die Wahl des für eine<br />
Positionieranwendung idealen<br />
Antriebskonzepts gibt es<br />
leider kein Patentrezept. Welche<br />
Antriebslösung sich am<br />
besten eignet, ist immer vom<br />
Zusammenspiel vieler Parameter<br />
abhängig, die die konkrete<br />
Anwendung vorgibt.<br />
Rotationsversteller beispielsweise<br />
nutzen als Direktantrieb<br />
sogenannte Torque-Motoren<br />
(Bild 6). Sie überzeugen vor<br />
allem durch ihre hohe Dynamik<br />
und Positionsauflösung.<br />
Sie werden z. B. in der Materialforschung<br />
für die Probenbewegung<br />
eingesetzt und können<br />
hinsichtlich ihrer Belastbarkeit<br />
frei skaliert werden. Sie<br />
erreichen Geschwindigkeiten<br />
bis 360 °/s; integrierte Encoder<br />
ermöglichen eine direkte Positionsmessung<br />
und als Option ist<br />
eine Luftlagerführung möglich<br />
(Bild 7), was z. B. in Präzisionsmaschinen<br />
zu einem reibungsfreien<br />
Betrieb sorgt.<br />
Speziell ausgelegte Antriebstechnologien<br />
erzielen hohe Dynamik<br />
Durch spezielle Lösungsansätze<br />
kann über die Standardtechnologien<br />
wie Voice Coil und<br />
Linearmotor hinaus eine weitere<br />
Optimierung der Lösung vor<br />
allem in Bezug auf Kraftdichte,<br />
Energieeffizienz und Baugröße<br />
erreicht werden. Hier setzt PI<br />
beispielsweise auf Resonanzantriebe<br />
mit bis zu 60 g Beschleunigung<br />
oder Reluktanzantriebe<br />
für extrem kompakte Bauformen.<br />
Spezielle Magnetanordnungen<br />
(z. B. Halbach Arrays)<br />
können darüber hinaus auch<br />
zur Gewichtsreduzierung der<br />
bewegten Komponenten beitragen,<br />
was abermals optimale<br />
Dynamik und Wirkungsgrad<br />
ermöglicht.<br />
Beste dynamische Eigenschaften<br />
erreichen z. B. Hexapoden<br />
mit magnetischen PIMag<br />
Direktantrieben (Bild 8); hier<br />
sind Geschwindigkeiten von<br />
mehreren hundert mm/s und<br />
Beschleunigungen bis zu 4 g<br />
möglich. Das spezielle Design<br />
mit Festkörpergelenken verzichtet<br />
völlig auf rollende und reibende<br />
Elemente und ermöglicht<br />
dadurch eine spielfreie Bewegung<br />
ohne mechanisches Rauschen.<br />
Unerwünschte Störfrequenzen<br />
aus der Hexapod-<br />
Mechanik beeinflussen also<br />
die Messung nicht. Automatisierte<br />
Testzyklen bei der Bewegungssimulation<br />
mit hohen Frequenzen<br />
lassen sich so mit großer<br />
Beschleunigung und Geschwindigkeit<br />
realisieren. Gleichzeitig<br />
ist ein präzises Folgen vorgegebener<br />
Trajektorien möglich.<br />
Ein weiteres Beispiel, was sich<br />
mit elektromagnetischen Antrieben<br />
realisieren lässt, liefert der<br />
PIMag 6D (Bild 9). Bei diesem<br />
Positioniersystem schwebt der<br />
passive Läufer auf einem magnetischen<br />
Feld und wird durch<br />
dieses aktiv. Objekte lassen sich<br />
auf diese Weise mit bisher unerreichter<br />
Führungsgenauig keit<br />
(aktive Linearführung) in der<br />
Ebene linear bzw. rotativ bewegen.<br />
Ein wesentlicher Vorteil<br />
dieses Prinzips ist das Fehlen<br />
eines mechanischen Kontaktes<br />
im Antriebsstrang und der Führung;<br />
es gibt folglich keine Reibung.<br />
Weil es keine Reibung<br />
gibt, entsteht auch kein Abrieb,<br />
der den Arbeitsraum verunreinigen<br />
könnte. Außerdem sind<br />
keine Schmiermittel notwendig;<br />
dadurch können diese magnetisch<br />
geführten Systeme gut im<br />
Bild 4: Magnetischer Linearantrieb<br />
mit optionaler Kraftregelung.<br />
Bild 5: Komplette Systemlösungen<br />
auch bei magnetischen Direktantrieben.<br />
Bild 6: Planarscanner von PI mit<br />
Luftlager und magnetischen<br />
Direktantrieben.<br />
Bild 7: Sechsachsiges Positioniersystem,<br />
das auf magnetischem<br />
Schweben basiert.<br />
Vakuum oder unter Stickstoffatmosphäre<br />
arbeiten. Bahnbewegungen<br />
sind bei einer Beschleunigung<br />
von bis zu 2 m/s² und<br />
einer Geschwindigkeit von derzeit<br />
bis zu 100 mm/s mit Nanometerpräzision<br />
realisierbar. Den<br />
magnetischen Direktantrieben<br />
werden sich so zukünftig<br />
viele weitere Einsatzbereiche<br />
erschließen.<br />
Physik Instrumente (PI)<br />
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info@pi.ws<br />
www.pi.ws<br />
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