Beelitzer Nachrichten - Oktober 2015
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28. OKTOBER <strong>2015</strong>, SEITE 10 NR. 9 / 26. JAHRGANG<br />
BEELITZ - Er hat eine weite Reise hinter<br />
sich: Über 1200 Kilometer, von der Toskana<br />
bis nach Beelitz. Jetzt hat der Antiken-Gott<br />
Apoll wieder seinen Platz am<br />
Fuße des Wasserturms eingenommen –<br />
und rundet damit die kürzlich erfolgte<br />
Rekonstruktion der historischen<br />
Treppenanlage von der<br />
Liebknecht-Straße hinauf zum<br />
<strong>Beelitzer</strong> Wahrzeichen ab.<br />
„Die Statue ist das i-<br />
Tüpfelchen für den gesamten<br />
Park, der mittlerweile von<br />
immer mehr <strong>Beelitzer</strong>n neu<br />
entdeckt wird“, sagte Bürgermeister<br />
Bernhard Knuth.<br />
Vor einem Jahr hatten die<br />
Arbeiten zur Wiederherstellung<br />
der damals kaum noch<br />
erkennbaren Treppenanlage<br />
begonnen. Im Zuge der Bauarbeiten,<br />
die bis zum Frühsommer<br />
liefen, wurde nicht<br />
nur die Treppe erneuert, sondern<br />
auch das Rondell auf<br />
halber Höhe mit Bepflanzung<br />
und Terrassen, die von italienischem<br />
Tuffstein flankiert<br />
werden, wiederhergestellt. Bei<br />
dem Projekt handelt es sich<br />
um eine Ausgleichsmaßnahme<br />
für den vor sieben Jahren<br />
gebauten Kreisverkehr im<br />
Bereich L88 / B 246, für die<br />
Kosten ist das Land aufgekommen.<br />
Die ursprüngliche Skulptur, die zur Entstehungszeit<br />
des Parks 1928 aufgestellt<br />
worden war, ist verschollen – ebenso<br />
wie Informationen über den Künstler.<br />
Der Apoll, der in der Mythologie als<br />
Gott des Lichts, des Frühlings, der<br />
Reinheit und der Künste gilt, hat noch<br />
bis in die 1960er Jahre an seinem Platz<br />
gestanden, möglicherweise ist er im Zuge<br />
der Bebauung früherer Parkteile mit<br />
Wohnhäusern verschwunden. Das einzige,<br />
was noch an die ursprüngliche<br />
Skulptur erinnert hatte, waren historische<br />
Fotos. Anhand derer musste zunächst<br />
ermittelt werden, wer überhaupt<br />
darstellt wird. „Gemeinsam mit den<br />
BEELITZER NACHRICHTEN<br />
Der „Gott des Lichts“ ist wieder da<br />
Apoll-Skulptur ziert nach Jahrzehnten wieder den Aufgang zum <strong>Beelitzer</strong> Wasserturm<br />
WITTBRIETZEN - Beim Wettbewerb<br />
„Unser Dorf hat Zukunft“ ist Wittbrietzen<br />
im vorderen Bereich gelandet. In der<br />
Auszeichnungsveranstaltung Mitte <strong>Oktober</strong><br />
prämierte Agrarminister Jörg Vogelsänger<br />
(SPD) die Dörfer Sauen<br />
(LOS), Straupitz (LDS) und Hohenseefeld<br />
(TF). 93 Gemeinden und Ortsteile<br />
hatten sich über die Landkreise beteiligt.<br />
„Der Wettbewerb hat gezeigt, welch<br />
starke ländliche Räume und zupackende<br />
Bürger wir haben“, so der Minister auf<br />
der Auszeichnungsveranstaltung im Dorfe<br />
Pretschen, das 2012 gewonnen hatte.<br />
Ein Bild wie damals: Seit September schmückt die Apoll-Statue wieder den<br />
Aufgang hoch zum <strong>Beelitzer</strong> Wasserturm. Nachts ist sie sogar beleuchtet. Die<br />
Rekonstruktion der geschichtsträchtigen Anlage an der Karl-Liebknecht-<br />
Straße ist damit abgerundet.<br />
Fotos: Lähns / Archiv / Knuth<br />
Staatlichen Museen Berlin konnten wir<br />
klären, dass es sich um Apoll handelt“,<br />
sagt Sabine Hummel, die das Projekt in<br />
der Bauverwaltung koordiniert hat.<br />
Mehr als die Fotos hatte man auch der<br />
Firma „Garden Forest“ nicht zur Verfügung<br />
stellen können. Über Monate<br />
wurden Entwürfe hin und<br />
hergeschickt, korrigiert und<br />
angepasst. Auf das Unternehmen<br />
im italienischen Pieve a<br />
Nievole war Bürgermeister<br />
Knuth im Rahmen eines Urlaubs<br />
gestoßen. Bei einem Besuch<br />
hatte er die Chance erkannt,<br />
hier die <strong>Beelitzer</strong> Statue<br />
nachmodellieren zu lassen und<br />
sich aus dem Rathaus die Bilder<br />
schicken lassen. Hergestellt<br />
wurde der Apoll aus italienischem<br />
Sandstein. Die Skulptur<br />
ist über 800 Kilogramm<br />
schwer und musste mit Spezialtechnik<br />
aufgestellt werden.<br />
„Ich bin glücklich darüber,<br />
dass die Stadt mit Aufgang<br />
zum Wasserturm einen so prägenden<br />
Bereich wieder zurückerlangt<br />
hat“, sagt der Bürgermeister.<br />
Viele <strong>Beelitzer</strong> hätten<br />
noch den einstigen Zustand<br />
vor Augen, die Erinnerung<br />
vieler Menschen an ihre Kindheit<br />
würde daran hängen. Bereits<br />
während der Apoll aufgestellt<br />
wurde, machten Spaziergänger<br />
und Anwohner über seine Rückkehr<br />
deutlich. Seitdem sieht man immer<br />
wieder Menschen anhalten und das<br />
Kunstwerk bestaunen, bevor sie hoch<br />
zum <strong>Beelitzer</strong> Wasserturm flanieren.<br />
„Starke ländliche Räume und zupackende Bürger“<br />
Beim Landeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ gab es für Wittbrietzen zwar keinen Platz<br />
auf dem Siegertreppchen. Doch die Teilnahme hat viele Kräfte mobilisiert<br />
Wittbrietzen war neben Garrey im Amt<br />
Niemegk als mittelmärkischer Finalist in<br />
den Landesausscheid gekommen und<br />
hatte sich mächtig ins Zeug gelegt, um<br />
die Jury zu beeindrucken.<br />
„Knapp daneben ist auch vorbei“, kommentierte<br />
Ortsvorsteherin Simone Spahn<br />
den Ausgang des Wettbewerbs. Ein bisschen<br />
enttäuscht sei man schon, zumal<br />
nur mündlich mitgeteilt wurde, dass der<br />
<strong>Beelitzer</strong> Ortsteil den fünften Platz belegt<br />
hat. „Dennoch hat die Teilnahme bei<br />
uns im Ort ein riesiges Engagement geweckt,<br />
auf das wir sehr stolz sein können“,<br />
so die Ortsvorstehern. Vom jährlichen<br />
Dorfputz über das Vereinsleben bis<br />
zur Präsentation beim Jury-Besuch haben<br />
die Einwohner alles gegeben. „Ich<br />
möchte mich bei meinen Wittbrietzenern,<br />
bei der Stadtverwaltung und dem<br />
Landkreis sowie bei allen weiteren Unterstützern<br />
für die großartige Hilfe bedanken.“<br />
Im Februar kommenden Jahres soll es<br />
eine Auswertungsrunde im Landwirtschaftsministerium<br />
mit den Teilnehmern<br />
geben, in der dann die Stärken und<br />
Schwächen aufgezeigt werden.