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Heilbar ist Neurodermitis bis heute<br />

nicht. Doch die Besonderheiten der<br />

neurodermitiskranken Haut werden<br />

dank aktueller Forschungen immer besser<br />

verstanden und bieten einen neuen<br />

Ansatz für eine wirksame Basisbehandlung.<br />

Professor Dr. Thomas Bieber,<br />

Dermatologe und Allergologe an der<br />

Universitätsklinik Bonn, erklärt das so:<br />

„Die Haut von Neurodermitispatienten<br />

ist auch in beschwerdefreien Phasen<br />

nicht gesund. Sie ist viel zu trocken und<br />

kann äußere Einflüsse wie Kälte oder<br />

Schadstoffe nicht ausreichend abwehren.<br />

Denn der Hautbarriere fehlen wichtige<br />

Substanzen, die normalerweise für<br />

einen ausgewogenen Fett-Feuchtigkeits-Haushalt<br />

sorgen. Wir haben heute<br />

einen viel tieferen Einblick in diese<br />

Vorgänge als früher und können diesen<br />

Mangel daher schon recht gut durch die<br />

äußerliche Behandlung mit bestimmten<br />

Fett- und Eiweißstoffen ausgleichen.“<br />

einen Ekzemschub auslösen. Um das<br />

zu verhindern, müssen Neurodermitispatienten<br />

ihrer Haut mit der täglichen<br />

Pflege die fehlenden Hautbausteine<br />

von außen zuführen. Wichtig ist dabei,<br />

die pflegende Lotion oder Creme großzügig<br />

aufzutragen und keine Hautpartien<br />

auszulassen. Für das großflächige<br />

Eincremen, etwa morgens nach dem<br />

Duschen und abends vor dem Schlafengehen,<br />

eignen sich Cremes oder Lotionen,<br />

die sich gut verteilen lassen und<br />

leicht einziehen. Sie sollten nach neuesten<br />

wissenschaftlichen Erkenntnissen<br />

für die Basispflege der neurodermitiskranken<br />

Haut entwickelt sein, einen<br />

hautfreundlichen pH-Wert haben und<br />

keine Farb-, Duft- und Konservierungsstoffe<br />

enthalten.<br />

Die sorgfältige Hautpflege mag zeitaufwendig<br />

sein, lohnt sich aber, wie<br />

eine britische Studie mit Kindern zwischen<br />

drei Monaten und sechs Jahren<br />

bestätigt. Wie die Ergebnisse zeigen,<br />

gehen die Symptome dras tisch zurück,<br />

wenn die Haut zweimal täglich mit einer<br />

für Neurodermitispatienten geeigneten<br />

Basispflege versorgt wurde: Die<br />

Schwere der Symptome konnte um<br />

70 Prozent reduziert werden, das Jucken<br />

ging um mehr als 40 Prozent zurück,<br />

die Zahl an durchwachten Nächten<br />

verringerte sich um 66 Prozent, die<br />

Häufigkeit der Arztbesuche sank im<br />

Laufe des Studienzeitraums um mehr<br />

als 90 Prozent.<br />

Weitere Informationen zu<br />

den Ursachen und Auslösern<br />

der Neurodermitis, zur<br />

Reinigung und Pflege der<br />

Neurodermitishaut sowie zu<br />

medikamentösen und nichtmedikamentösen<br />

Therapien finden Sie<br />

in unserer Broschüre „Basispflege und<br />

Therapie bei Neurodermitis“. Der Ratgeber<br />

kann kostenfrei postalisch oder<br />

im Internet angefordert werden: DHA<br />

e.V., Heilsbachstraße 32, 53123 Bonn,<br />

www.dha-neurodermitis.de.<br />

10 haut & allergie Dezember <strong>2015</strong><br />

Hauterkrankung

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