HuA_Elternmagazin_1_2016_internet
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ietet verschiedene medizinisch-therapeutische<br />
Maßnahmen, die individuell<br />
auf das Krankheitsbild und die<br />
Bedürfnisse des Kindes zugeschnitten<br />
sind. Dazu gehören ärztliche, psychologische,<br />
pädagogische und physiotherapeutische<br />
Behandlungen. Neben<br />
der Verbesserung des Gesundheitszustandes,<br />
der Linderung akuter Krankheitsbeschwerden<br />
sowie der Vorbeugung<br />
von Verschlechterungen und<br />
Folgeerscheinungen geht es außerdem<br />
darum, den Kindern unterschiedliche<br />
Hilfestellungen und Strategien bei der<br />
Alltagsbewältigung zu vermitteln. Eine<br />
wichtige Rolle spielen dabei gemeinsame<br />
Aktivitäten mit anderen Kindern,<br />
Sport und Spielen sowie bei schulpflichtigen<br />
Kindern Unterricht.<br />
Lernerfolge in der Rehaschule<br />
Der Alltag von Kindern ab dem 6. Lebensjahr<br />
– gesunden wie kranken –<br />
dreht sich zum großen Teil um die<br />
Schule. Chronisch kranke Kinder geraten<br />
hier häufig ins Hintertreffen.<br />
Sie brauchen Hilfe, um besser in der<br />
Schule zurechtzukommen, um sich<br />
gegen Mitschüler zu behaupten und<br />
Freude am Lernen zu finden. „Schulmeidendes<br />
Verhalten hat meist vielschichtige<br />
Gründe. Betroffene Schüler<br />
fühlen sich beispielsweise im Schulalltag<br />
überfordert, kommen aufgrund<br />
einer langen Krankheitsphase im<br />
Viele chronisch kranke Kinder profitieren<br />
nachhaltig von einem mehrwöchigen Rehaaufenthalt.<br />
Dennoch wird die Chance einer<br />
Kinder- und Jugendreha oftmals nicht<br />
genutzt. Die Zahl der Rehamaßnahmen<br />
für Kinder und Jugendliche ist seit einigen<br />
Jahren sogar rückläufig, wie die Deutsche<br />
Rentenversicherung (DRV), die gleichrangig<br />
mit der gesetzlichen Krankenversicherung<br />
(GKV) als Kostenträger für die Erbringung<br />
der stationären Leistungen zur Rehabilitation<br />
von Kindern und Jugendlichen zuständig<br />
ist, bestätigt. „Dies ist vor dem Hintergrund<br />
der Zunahme von chronischen und<br />
psychosomatischen Erkrankungen nicht<br />
zu verstehen“, so Alwin Baumann, Klinikleiter<br />
der Kinder- und Jugendrehaklinik der<br />
Fachkliniken in Wangen und Sprecher der<br />
Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische<br />
Rehabilitation und Prävention (DGPRP).<br />
Möglicherweise liegt es daran, dass viele<br />
Eltern und Ärzte bürokratische Hürden<br />
befürchten. Doch die Antragstellung ist<br />
einfacher als gedacht.<br />
Vereinfachte Antragstellung<br />
Anträge auf Leistungen zur Rehabilitation<br />
für Kinder und Jugendliche<br />
können sowohl beim Rentenversicherungsträger<br />
als auch bei der gesetzlichen<br />
Krankenkasse gestellt werden. „Eltern können<br />
zusammen mit ihrem vertrauten Kinder-<br />
und Jugendarzt den Antrag stellen“,<br />
betont Baumann. Nach Bewilligung der<br />
Maßnahmen werden die Kosten für ärztliche<br />
Betreuung, therapeutische Leistungen,<br />
medizinische Anwendungen sowie<br />
Unterkunft und Verpflegung übernommen.<br />
Daneben können ergänzende Leistungen<br />
wie Reisekosten oder Nebenkosten, die für<br />
eine erforderliche Begleitperson entstehen,<br />
übernommen werden.<br />
Familie und Gesundheit<br />
haut & allergie März <strong>2016</strong><br />
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