Benrath Historisch Heft 8 - Heimatarchiv Benrath

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Die Arbeiten des inneren Ausbaues schritten schnell voran und scheinen um 1765 einen vorläufigen Abschluß gefunden zu haben. Im Jahre 1762 hat der Düsseldorfer Galeriedirektor Lambert Krähe sein Domizil in Benrath; sein Gesuch um Überlassung des Grupelloschen Hauses in Düsseldorf bittet die Hofkammer ablehnend zu bescheiden, da andernfalls eine Vernachlässigung des Auftrages zu den Deckenmalereien im Benrather Schlosse von ihm zu befürchten sei. Die Surportes mit Stilleben im Mansard-Geschoß des Hauptbaues sind teilweise bezeichnete und datierte Arbeiten des kurkölnischen Hofmalers Johann Martin Metz aus dem Jahre 1763. In dem folgenden Jahre forderte Pigage aus dem Mannheimer Bauhof für die Stuckarbeiten 50 Sack Alabastergibs und gutes Eichenholz für das Hauptportal, das später in den Revolutionskriegen von französischen Soldaten zerschlagen wurde. Zu Anfang 1766 müssen die Innenräume zum großen Teil fertig gewesen sein, denn damals wendet sich Albuzio mit einer Bittschrift an den Kurfürsten, um Ersatz für den Schaden zu erhalten, den er bei denArbeiten in Benrath gehabt habe; alle Anzeichen sprechen aber dafür, daß - mit ganz geringen Ausnahmen - die Stuckarbeiten in einer Folge ausgeführt wurden. In den folgenden Jahren müssen die noch fehlenden Täfelungen und die Reste der Ausstattung hergestellt sein; denn augenscheinlich sind einige Details, namentlich in den Räumen des Erdgeschosses, erst später eingefügt worden. Das Tempo der Arbeiten mag langsamer geworden sein, weil Pigage im Jahre 1766/67 länger in Italien weilte. Das Vestibül allein mit seiner stärkeren Trockenheit der Formen dürfte in seinem ganzen Umfange der Zeit um 1770 angehören; in den anderen Räumen waren damals augenscheinlich die Stuck- - 11 - arbeiten und die Wandtäfelungen - mit Ausnahme einiger deutlich herausfallender Stücke - vollendet. Vornehmlich scheinen die durchweg schon in ganz klassizistischen Formen gehaltenen Kamine erst damals eingesetzt zu sein - abgesehen von den vier Kaminen in den beiden Schlafzimmern, die schon im Jahre 1761 angeliefert waren. (4) Die Nebengebäude - Kavalierhäuser und Torgebäude - sind nach den großen Holzlieferungen im wesentlichen im Jahre 1761 oder bald darauf zur Ausführung gekommen. Das entspricht dem allgemeinen Fortschreiten der Bauarbeiten, nachdem zunächst der Hauptbau fertiggestellt war und seit 1760 an seiner inneren Ausstattung gearbeitet wurde. Die Fertigstellung der Nebengebäude erfolgte gleichfalls im Laufe des 7. Jahrzehntes; auch hier fallen die einfachen, strengen Formen der Kamine auf, die - wie die Mehrzahl der Kamine im Hauptbau - den Arbeiten in den Schwetzinger Parkbauten vom Anfang der 70er Jahre schon eng verwandt sind. Diesem spärlichen Bilde der Baugeschichte, die sich nach dem Verlust der Bauakten und Rechnungen aus gelegentlichen Notizen und Funden aufbaut, entsprechen die wenigen Rechnungsaufstellungen der Hauptkassen. Die Landrentmeisterei-Rechnungen von Jülich-Berg verzeichnen in dem noch unruhigen Jahre 1759/60 nach dem Kriege nur eine Zahlung von „6l Th. 26 Alb." für Blei; dann erfolgten im Frühjahr 1760 zwei energische Reskripte Karl Theodors zur Beförderung des Benrather Schloßbauwesens. Er ordnet an, daß sein Zinsenanteil an dem Vaudemontschen Kapital, 5000 Gulden jährlich, bis auf weiteres zum Schloßbau angewiesen werde; ein ferneres Dekret vom Herbst 1760 bestimmte, daß einschließlich der Vaudemontschen Zinsen Ende 1760 20000 Taler Ende 1761 40000
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