Benrath Historisch Heft 8 - Heimatarchiv Benrath

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Die Jahre 1933/1934 brachten in Reisholz mit dem Bau der neuen Unterführung an der Henkelstraße große Unruhe. Nach 7monatiger Bauzeit - verbunden mit vielen Umleitungen - wurde sie am 28. 2. 1934 für den allgemeinen Verkehr freigegeben. Das Benrather Tageblatt schrieb damals: „Um so größer ist die Freude für die Bewohner von Hassels und Reisholz sowie die vielen Automobilisten, daß endlich der Weg wieder frei ist. Von der Brücke grüßten große Fahnen. Auf dem westlichen Gleis hatte eine Lokomotive Aufstellung genommen. Noch einmal wurden die Sperrschilder in den Vordergrund gerückt und ein weißes Band gezogen. Vertreter des Reichsbahnneubauamtes II, der örtlichen Bauleitung und zahlreiche Anwohner, vor allem auch die Jugend, die sich bis dicht an die Brückenrampen drängte, fand sich ein. Der Photograph knipste. Mit dem Glockenschlag 3 Uhr durchfuhr ein Personenkraftwagen das weiße Band: die Straße war offiziell freigegeben". Am 3. Dezember 1934 konnte nach 14-monatiger Bauzeit auch das neue Empfangsgebäude des Bahnhofes Düsseldorf-Reisholz seiner Bestimmung übergeben werden. „Der Bau", so schrieb das Benrather Tageblatt, „stellte eine willkommene Arbeitsbeschaffungsmaßnahme dar". Glanzpunkte in der Geschichte des Benrather Bahnhofes war sicherlich die Ankunft von hohen Staatsbesuchern. Zwei Beispiele sollen hier aufgezeigt werden: Zum Herbstmanöver 1884 besuchte Kaiser Wilhelm I. Benrath. In der Chronik der Evgl. Schule Urdenbachs steht hierüber zu lesen: „Tausende waren am 14. September in Benrath zusammengeströmt, um den Kaiser zu sehen. Doch warteten sie an diesem Tag vergebens auf seine Ankunft, denn Wilhelm I. reiste am 15. September von - 55 - Berlin aus zur Dreikaiserzusammenkunft - Deutschland, Österreich, Rußland - nach Skiernievice bei Warschau. In Benrath traf er mit einem Extrazug deshalb erst am 18. September ein. Am 14. waren u. a. bereits nach Benrath gekommen: die Kronprinzessin mit Prinzessin Victoria, von England kommend; Prinz Wilhelm, von Berlin kommend; der Kronprinz und Prinz Heinrich, von Süddeutschland kommend; die Kaiserin traf am 17. von Koblenz aus in Benrath ein". Am 25. Mai 1965 besuchte Königin Elisabeth II. von England das Benrather Schloß. Ministerpräsident Meyers empfing „Ihre Majestät" auf dem festlich geschmückten Bahnsteig. Selbstverständlich waren rote Teppiche ausgelegt, das Innere des Bahnhofes war farblich auf Hochglanz gebracht und die unansehnliche Industrie- Seite der Gleise durch eigens hergebrachten eleganten D-Zug verdeckt. Mit der neuen Verkehrsplanung für die Verbindung nach Garath verschwand der Bahnhof weitestgehend hinter einemTrogbauwerk. 1974 bot diese Form ein Optimum an finanzierbarem Lärmschutz. Heute würde man sicherlich eine bessere städtebauliche Lösung z.B. Tieflage mit Deckel, wie sie in Wersten im Zuge der A 46 gebaut und finanziert worden ist, wählen. In die Reihe der Bahnhöfe des Düsseldorfer Südens gesellte sich 1967 mit der Inbetriebnahme der S-Bahn zum neuen Stadtteil Düsseldorf-Garath der Bahnhof im Zentrum Garaths. Was 1896/1898 in Verhandlungen ergebnislos blieb, wurde mit der Errichtung einer Trabantenstadt zwangsläufig. Mit der weiteren Ausdehnung der Bebauung nach Hellerhof konnte 1985 auch die neue S-Bahnstation Düsseldorf-Hellerhof in Betrieb genommen werden. Theo Fühles
Quellenverzeichnis - Benrather Tageblatt vom l. 5. 1935, l. 7. 1936 und 3. 4. 1965 - Benrather Tageblatt: „Aus vergilbten Zeitungsbänden" - Dr. K. S. von Galera „Der Bau der Eisenbahn" veröffentlich im Benrather Tageblatt (ohne Datum) Archiv der Heimatgemeinschaft - Anke und Hans Schriefers „Benrath in alten und neuen Bildern" 1980 Gronenberg-Verlag, Gummersbach - Verwaltungsbericht der Gemeinde Benrath 1908/1909 - Eröffnungsprogramm 15. 12. 1845, Abschrift im Archiv der Heimatgemeinschaft - H. J. Neisser „IDR Düsseldorf-Reisholz AG" Neun Jahrzehnte Stadtentwicklung 1984Tritsch-Verlag Düsseldorf - 56 -
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