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Benrath Historisch Heft 8 - Heimatarchiv Benrath

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<strong>Benrath</strong> ein, die Entscheidung fiel aber<br />

erst bei der Anwesenheit Karl Theodors in<br />

Düsseldorf Ende 1755; der Oberbaudirektor<br />

Pigage war dazu nach <strong>Benrath</strong> zitiert<br />

worden. Jedenfalls erschien einewiederherstellung<br />

des Chateau d'eau der Kurfürstin<br />

Elisabeth Amalie untunlich - ebensowohl<br />

der Feuchtigkeitsschäden wie der unmodernen<br />

Anlage wegen.<br />

In schneller Folge ergehen die Reskripte<br />

des Kurfürsten; am 20. November 1755 erhält<br />

die Hofkammer den Auftrag, dem Pigage<br />

nicht allein die Werkmeister der Bauverwaltung<br />

zur Feststellung der Ortspreise<br />

zur Verfügung zu stellen, sondern nötigenfalls<br />

ihm auch einen Rat aus dem „collegio"<br />

beizugeben. Pigage erhält den Befehl<br />

zur Aufstellung der genauen Risse und Anschläge;<br />

schon einen Monat später ergeht<br />

ein Monitum an die Holkammer wegen<br />

schnellerer Erledigung der kurfürstlichen<br />

Reskripte mit besonderem Hinweis auf<br />

das „vorseyende Churf. Bauwerk zu <strong>Benrath</strong>".<br />

Im Sommer 1756 war man jedenfalls<br />

schon rüstig an der Arbeit; im einzelnen<br />

verlassen uns hier die an sich schon spärlichen<br />

Nachrichten zur Baugeschichte des<br />

Schlosses und des Parkes mit seinen sehr<br />

bedeutenden Erdbewegungen und Veränderungen<br />

der Wasserläufe vollständig, es<br />

will jedoch scheinen, daß, ehe der unglückliche<br />

Krieg der Jahre 1757 und 1758<br />

den Bau stillegte, doch noch das Corps de<br />

logis unter dem Dach kam. Dafür sprechen<br />

die reinen Rokokoformen der Dachgauben,<br />

die in dieser Klarheit nirgends<br />

mehr an dem Bau sich finden und ebenso<br />

die Nachrichten über ein mächtiges Floß<br />

Bauholz, das im Sommer 1757 vom Oberrhein<br />

abging und in Caub bzw. Oberlahnstein<br />

ein großes Quantum Dachschiefer<br />

aufnahm.<br />

Im Jahre 1760 sind die Arbeiten jedenfalls<br />

wieder im vollen Gange; der Hofstukka-<br />

teur Giuseppe Antonio Albuzio schickt im<br />

Frühjahr sein Handwerkzeug zu Schiff<br />

nach <strong>Benrath</strong>, gleichzeitig werden im<br />

Schloß auch schon Parkettböden verlegt.<br />

Peter Anton Verschaffelt war in seinem<br />

Mannheimer Atelier nicht müßig gewesen,<br />

bereits im Jahre 1758 hatte Pigage<br />

ihm einen Vorschuß von 2000 Talern auf<br />

die Arbeiten für <strong>Benrath</strong> angewiesen, im<br />

Juli 1761 wird die zollfreie Passierung für<br />

einen Teil seiner Arbeiten erwirkt, insbesondere<br />

für „die Diana oder die Jagdt, bestehend<br />

in 30 Stuck verarbeitheten Steinen",<br />

„4 Löwen" (jedenfalls diejenigen an<br />

der Rampe), „2 Kindtlein oder Knaben"<br />

(wahrscheinlich die beiden Putten zu Seiten<br />

der Dianagruppe), „l bleyerner<br />

Krantz zum Uhrwerk gehörig, schwehr<br />

ongefähr a 6 Centner", „4 Kamins, vorvon<br />

2 von rothen und 2 von weißen Marmel<br />

seynt", ferner „allerhandt Sorten Bildthauer-Geschirr".<br />

Im Park müssen im<br />

Jahre 1761 auch schon die großen Erdbewegungen<br />

und Wasserregulierungen<br />

durchgeführt gewesen sein oder doch wenigstens<br />

so weit, daß man an die Anlage<br />

der beiden kleinen Gärten gehen konnte,<br />

weil das Amt Kaiserslautern den Auftrag<br />

zu Beschaffung von 20000 - 30000 Latten<br />

für das <strong>Benrath</strong>er Gartenwerk erhält.<br />

Eine Aufstellung der von der Mannheimer<br />

Hofkammer zum <strong>Benrath</strong>er Bauwesen in<br />

den Jahren 1758 -1764 geleisteten Vorschüssen<br />

in der Höhe von etwa 20 000 Talern<br />

nennt außer dem Bildhauer Verschaffelt<br />

und dem Stukkateur Albuzio noch die<br />

beiden auch an dem Mannheimer Bibliotheksflügel<br />

tätigen Holzbildhauer Augustin<br />

Egell und Matthäus van den Branden,<br />

den Maler FA. Leydensdorff und den Kabinetsschreiner<br />

Zeller; Schmalz in Mannheim<br />

liefert schon Anfang der 60er Jahre<br />

eine Anzahl Möbel- und Wandbespann-stoffe<br />

nach <strong>Benrath</strong>.<br />

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