Benrath Historisch Heft 8 - Heimatarchiv Benrath
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Er vermerkt aber auch:<br />
„Wiederholt ist, namentlich von der Aufsichtsbehörde,<br />
die Frage aufgeworfen worden,<br />
ob nicht die Gemeinde die Errichtung<br />
eines den heutigen Anforderungen<br />
entsprechenden Krankenhauses ins Auge<br />
fassen wolle, da das hier vorhandene, der<br />
gemeinsamen Ortskrankenkasse <strong>Benrath</strong><br />
gehörige Krankenhaus nach seiner ganzen<br />
Beschaffenheit auf die Dauer dem Bedürfnisse<br />
wie auch den hygienischen Anforderungen<br />
nicht zu genügen vermöge. Zur<br />
Zeit schweben Verhandlungen, um festzustellen,<br />
ob und aufweicher Grundlage ein<br />
Zusammengehen mit der Ortskrankenkasse<br />
in dieser Frage evtl. möglich sein<br />
wird."<br />
Aus den Hausakten ist zu ersehen, daß<br />
erst im Oktober 1906, 4 Jahre nach Beginn<br />
der Kanalisierungsarbeiten in <strong>Benrath</strong>,<br />
der Anschluß des Krankenhauses an die<br />
öffentliche Kanalisation beantragt und genehmigt<br />
wurde. Ende 1907 waren in der<br />
Bürgermeisterei <strong>Benrath</strong> 397 Grundstücke<br />
an die Kanalisation angeschlossen<br />
(Verwaltungsbericht 1908/1909).<br />
Ende 1913 konkretisierten sich die Verhandlungen<br />
zum Ankauf des Krankenhauses<br />
durch die Gemeinde <strong>Benrath</strong>. Vom 15.<br />
12. 1913 datiert der Beschluß des Gemeinderates<br />
von <strong>Benrath</strong>,<br />
- das Krankenhausgrundstück in der Gesamtgröße<br />
von 95 ar 21 qm nebst aufstehenden<br />
Gebäuden für insgesamt 164500<br />
Mark sowie der Übereignung eines kostenlosen<br />
Grundstückes für einen Bauplatz<br />
des neuen Verwaltungsgebäudes<br />
der gemeinsamen Ortskrankenkasse<br />
(an der Schloßallee) zu erwerben.<br />
Es wurde weiter beschlossen, den Verträgen<br />
- mit der katholischen Pfarre <strong>Benrath</strong><br />
- mit der Genossenschaft der armen<br />
Dienstmägde Jesu Christi<br />
- mit Herrn Dr. Meurer<br />
beizutreten.<br />
- 59 -<br />
Der Kaufvertrag datiert vom 31. 12. 1913.<br />
Der Eigentumsübergang war für den 01.<br />
01. 1914 vorgesehen. Der Kreisausschuß<br />
stimmte dem Grundstücksgeschäft aber<br />
nicht zu.<br />
Erst nach Entscheidung des Bezirksausschusses<br />
vom 15. 05. 1914, der nächsten<br />
Rechtsmittelinstanz, konnte der Ankauf<br />
rechtskräftig werden.<br />
Die wichtigsten Gründe werden hier auszugsweise<br />
wiedergegeben:<br />
„Nach den vom Bezirksausschuß getroffenen<br />
Feststellungen bestehen in der Tat gegen<br />
die Errichtung eines Erweiterungsbaues<br />
erhebliche Bedenken. Nach den<br />
Ausführungen des Geheimen Medicinalrates<br />
Dr. Borntraeger ist der Zustand des<br />
Krankenhauses primitiv, es fehlen unter<br />
anderem ordnungsmäßige Baderäume,<br />
Operationszimmer und Räume für Infektionskrankheiten,<br />
die Kranken haben zum<br />
Teil zu wenig Luft und Licht, das Krankenhaus<br />
genügt qualitativ nicht und quantitativ<br />
noch weniger. Geheimrat Dr. Borntraeger<br />
hat sich im Anschluß hieran dahin ausgesprochen,<br />
daß eine Erweiterung des<br />
Krankenhauses nicht zu empfehlen sei,<br />
weil dieses doch niemals in einen den jetzigen<br />
Anforderungen entsprechenden Zustand<br />
umgewandelt werden könne.<br />
Angesichts so erheblicher Schwierigkeiten<br />
ist der Bezirksausschuß zu der Auffassung<br />
gelangt, daß die Gemeinde die Krankenhausangelegenheit<br />
selbst in Angriff nehmen<br />
muß. Es war daher zu prüfen, ob der<br />
Ankauf des Krankenhauses der Ortskrankenkasse<br />
hierfür der richtigeWeg ist. Nach<br />
dieser Richtung hin konnte sich der Bezirksausschuß<br />
der Ansicht nicht verschließen,<br />
daß ein etwa von der Gemeinde zu<br />
errichtendes neues Krankenhaus bei Fortbestehen<br />
des Krankenhauses der Ortskrankenkasse<br />
einen schweren Stand haben<br />
würde und daß eine befriedigende Lösung<br />
nur dann zu erhoffen ist, wenn die