Benrath Historisch Heft 8 - Heimatarchiv Benrath
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achte natürlich auch eine Vermehrung<br />
der Gemeindeeinrichtungen und somit<br />
der Verwaltungsaufgaben mit sich. Das<br />
alte Rathaus an der früheren Mittelstraße<br />
(heute Neubau des Rhein.-Westfälischen<br />
Elektrizitätswerkes an der Urdenbacher<br />
Allee/Hildener Straße) wurde zu klein.<br />
Das Grundstück war am 10. 2. 1866 von<br />
Herrn Bürgermeister Josten zum Preise<br />
von „Eilfhundertzweiunfünfzig Taler, 24<br />
Groschen Preußisch. Courant" erworben<br />
worden.<br />
Eingebunden in die Bauabsicht für ein repräsentatives<br />
Rathaus war sicherlich auch<br />
die Hoffnung, mit der Vereinigung der<br />
ehemals selbständigen Gemeinden zu einer<br />
Großgemeinde <strong>Benrath</strong> die Voraussetzung<br />
für die Verleihung der Stadtrechte zu<br />
schaffen. Wersten/Himmelgeist widersetzten<br />
sich jedoch sehr früh. Starke Zweifel<br />
bestanden auch in Holthausen.<br />
„Man würde sicherlich damit einverstanden<br />
sein, wenn das Rathaus in Holthausen<br />
Ecke Itterstraße/Am Kamper Weiher zu<br />
stehen käme", so hieß es in einer Holthausener<br />
Bürgerversammlung im Jahre<br />
1904. Das damalige Leib- und Magenblatt<br />
der „Rheinländer" schrieb am 9. 2. 1904:<br />
„Wir aber fragen hierdurch an, wie es<br />
kommt, daß die Gemeinde <strong>Benrath</strong> mit ihrem<br />
angeblichen Jahresüberschuß von<br />
176.000 Mark Reklame macht, dagegen<br />
aber die armen, bedauernswerten Familien<br />
nicht berücksichtigt. Hier wäre es sicher<br />
angebrachter, durch Geldmittel seitens<br />
der Gemeinde die Not dieser Armen<br />
zu lindern, als an Rathäuser von 300.000<br />
Mark zu denken..."<br />
In der Bevölkerung wurde jahrelang sowohl<br />
die Notwendigkeit als auch der<br />
Standort diskutiert. Der Vorschlag, das<br />
Rathaus an die Benrodestraße (früher<br />
Gartenstraße) in ein fast unbebautes Gebiet<br />
zu setzen, fand letzten Endes, wohl<br />
auch aus Kostengründen, die Zustimmung.<br />
- 18 -<br />
Interessenten, die die bauliche Entwicklung<br />
des Gebietes richtig abschätzten, boten<br />
das Rathausgrundstück als Schenkung<br />
an. Deshalb finden wir als erste Vertragshandlung<br />
zum Neubau des Rathauses<br />
auch die Schenkungsurkunde vom 19. 09.<br />
1903. An diesem Tage wurde Herrn Bürgermeister<br />
Steinhauer von der Industrieterrains<br />
Düsseldorf-Reisholz AG., den<br />
Eheleuten Goergens und Herrn Pritschau<br />
die Schenkung von mehreren, insgesamt<br />
ca. 5.000 qm großen Grundstücken zwischen<br />
Schillerstraße (heutige Marbacher<br />
Straße) und der Gartenstraße (heutige<br />
Benrodestraße) für die Bürgermeisterei<br />
<strong>Benrath</strong> angeboten. Es handelt sich um<br />
die Grundstücke:<br />
Flur 11 1223 und 1224/292 1922 qm<br />
Buhler Acker<br />
Firma Industrieterrains<br />
1235/272 Buhler Acker 47 qm<br />
Herr Carl Pritschau<br />
1235/272 Gartenstr. 46 2830 qm<br />
Herr Johann Goergens