Aus- und Weiterbildung fördern

16 CHANCE BERUF
JOBSTARTER PLUS
Für die Zukunft ausbilden
Betriebe unterstützen, Ausbildung gestalten, Fachkräfte gewinnen. JOBSTARTER unterstützt kleine und mittelgroße
Betriebe (KMU) beim Einstieg in die Ausbildung. Seit zehn Jahren fördert das Ausbildungsstrukturprogramm regionale
Projekte, um die duale Ausbildung in KMU besser zu verankern.
Moritz Weichsel und Sandra Fischer wären einander
ohne JOBSTARTER wohl nie begegnet. Weichsel kommt
aus Braunschweig und fand dort keinen Ausbildungsplatz.
Sandra Fischer führt in Magdeburg die Geschäfte
der mittelständischen IT-Firma Q-fin und suchte vergangenen
Herbst händeringend nach einem Azubi.
Das JOBSTARTER-Projekt Ausbildungsverbund (ABV)
der Wirtschaftsregion Braunschweig/Magdeburg e. V.
brachte beide zusammen.
Daten und Fakten
Januar 2015 – Dezember 2020
Förderzeitraum (JOBSTARTER plus); Januar 2006 –
Dezember 2014 (JOBSTARTER)
108,8 Millionen Euro
(2015 – 2020, JOBSTARTER plus),
125 Millionen Euro
Fördervolumen
(2006 – 2014, JOBSTARTER),
Kofinanzierung durch den
Europäischen Sozialfonds (ESF)
i
Dieses Beispiel zeigt, dass es Unternehmen und Jugendlichen
nicht immer von alleine gelingt, zueinander zu
finden. Im Gegenteil: Zu Beginn des neuen Ausbildungsjahres
im Herbst 2015 blieben in Deutschland rund
41.000 Ausbildungsplätze unbesetzt – zehn Prozent
mehr als 2014. Gleichzeitig suchten jedoch fast 21.000
junge Menschen vergeblich nach einem Ausbildungsplatz.
Moritz Weichsel ist nicht mehr Teil dieser Statistik; er
lernt in Sandra Fischers Firma inzwischen den Beruf des
Fachinformatikers für Anwendungsentwicklung. Dank
der erfolgreichen Vermittlung durch den ABV der Wirtschaftsregion
Braunschweig/Magdeburg. Der Verein
setzt eines von über 400 Projekten in Deutschland um,
die das Ausbildungsstrukturprogramm JOBSTARTER
gefördert hat und fördert. Das Programm des Bundesministeriums
für Bildung und Forschung (BMBF), das
das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) durchführt,
steht seit nunmehr zehn Jahren Unternehmen
zur Seite, die ausbilden wollen. Bundesweit setzen
sich die JOBSTARTER-Projekte − seit 2015 unter dem
Namen JOBSTARTER plus − dafür ein, regionale Ausbildungsstrukturen
zu verbessern. Denn jeder Ausbildungsplatz,
der in einem Unternehmen unbesetzt
bleibt, führt mittelfristig zu einer Fachkräftelücke.
EXAM: Hilfe zur Selbsthilfe
Mittleren und großen Unternehmen fällt es noch verhältnismäßig
leicht, Nachwuchs zu finden. Bei den
Kleinstbetrieben und kleineren Mittelständlern hingegen
ist die Ausbildungsbetriebsquote in den vergangenen
Jahren stetig gesunken. „Wir wollen, dass kleine
und mittlere Betriebe weiterhin eine zentrale Rolle bei
Website
Kontakt
www.jobstarter.de
info@jobstarter.de
der Ausbildung von Fachkräften spielen“, bekräftigt
Bundesbildungsministerin Prof. Dr. Johanna Wanka.
„Schließlich brauchen wir auch in Zukunft viele qualifizierte
Fachkräfte in Deutschland.“ Das BMBF setzt
deshalb mit den JOBSTARTER-Projekten ein ganzes
Bündel an Instrumenten und Maßnahmen dafür
ein, vor allem diese Betriebe bei ihren Anstrengungen
zu unterstützen. Im Rahmen dieses sogenannten
Externen Ausbildungsmanagements (EXAM) fördert
JOBSTARTER Projekte, die Betrieben maßgeschneiderte
Beratung und organisatorische Unterstützung
zur Akquise und Ausbildung ihres Fachkräftenachwuchses
vermitteln.
Dafür kooperieren die Projektpartner mit Initiativen
des Bundes, der Länder und Kommunen sowie mit
Partnern aus der Wirtschaft und den Gewerkschaften –
und halten somit zahlreiche Dienstleistungen und
Fördermöglichkeiten für Betriebe und Jugendliche
bereit. EXAM-Berater unterstützen Unternehmen in
allen Ausbildungsbelangen – von A wie Ausbildungsberechtigung
bis zu Z wie Zusatzqualifikationen, von
der Stellenausschreibung bis zum Abschluss. EXAM
ist als Hilfe zur Selbsthilfe gedacht, die die Betriebe
letztendlich in die Lage versetzen soll, eine Ausbildung
komplett in Eigenregie durchzuführen. Ergänzt wird
das EXAM-Angebot der Projekte durch die Entwicklung
von regionalen Unterstützungsstrukturen für
KMU.