Aus- und Weiterbildung fördern
Aus_und_Weiterbildung_foerdern
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30 CHANCE BERUF<br />
AUFSTIEGSFORTBILDUNGSFÖRDERUNGSGESETZ (AFBG)<br />
Karriereturbo AFBG – Vom Meister- zum<br />
Aufstiegs-BAföG<br />
1,7 Millionen Menschen haben mithilfe des Meister-BAföG ihre Karriere angetrieben. Weil aus dem Meister- nun das<br />
Aufstiegs-BAföG wird, dürften es bald noch mehr sein.<br />
„Ohne Meister-BAföG hätte ich es mir nicht erlauben<br />
können, diesen Abschluss zu machen“, sagt Julia Herbst.<br />
Die 32-Jährige ist gelernte Zahntechnikerin, sie erzieht<br />
allein zwei Kinder. „Mein Gehalt als Gesellin hätte auf<br />
Dauer nicht für meine Familie gereicht“, erzählt sie,<br />
„aber eben auch nicht, um die teure <strong>Aus</strong>bildung zu bezahlen.“<br />
Da kam ihr das AFBG gerade recht.<br />
Julia Herbst ist eine der 1,7 Millionen, die mithilfe des<br />
Meister-BAföG ihre Karriere angetrieben haben. Weil<br />
aus dem Meister- nun das Aufstiegs-BAföG wird, dürften<br />
es bald noch mehr sein. Dabei ist das Programm<br />
schon heute das größte <strong>und</strong> erfolgreichste in der beruflichen<br />
Bildung. Seit 1996 sind 6,9 Milliarden Euro in<br />
diese Förderung geflossen.<br />
Als Herbst vor drei Jahren ihre Meisterprüfung bestand,<br />
gab es das Programm schon 16 Jahre. Die Idee damals<br />
war simpel: Wer sich beruflich fortbilden möchte, bekommt<br />
Geld vom Staat.<br />
Aufstieg für alle<br />
Gedacht ist das Meister-BAföG längst nicht nur für<br />
künftige Handwerksmeister, sondern für alle, die ihre<br />
Chance auf eine Karriere im dualen System nutzen<br />
wollen. Deshalb wird das Programm auch zum sogenannten<br />
Aufstiegs-BAföG ausgebaut. Staatliche Zuschüsse<br />
<strong>und</strong> zinsgünstige Darlehen der KfW Bankengruppe<br />
gibt es nicht nur für Meisterkurse. Die Förderung kann<br />
auch für andere Lehrgänge <strong>und</strong> Kurse beantragt werden,<br />
die auf einen vergleichbaren Abschluss vorbereiten. Und<br />
zwar einkommensunabhängig bei den Lehrgangskosten.<br />
Bei der zusätzlichen Unterhaltsförderung in Vollzeitlehrgängen<br />
kommt es nur auf das eigene, nicht das<br />
Einkommen der Eltern an. Gefördert wird in allen Berufsbereichen,<br />
egal ob sich die Teilnehmer in Voll- oder<br />
Teilzeit, schulisch oder außerschulisch, mediengestützt<br />
oder durch Fernunterricht fortbilden. Ob Erzieher <strong>und</strong><br />
Erzieherinnen, Handelsfachwirte oder eben Zahntechniker/-innen<br />
– es wurden bisher schon fast alle Berufsgruppen<br />
gefördert.<br />
Daten <strong>und</strong> Fakten<br />
Förderzeitraum seit 1996<br />
gesetzliche Leistung<br />
Fördervolumen (6,9 Milliarden Euro bis<br />
einschl. 2014)<br />
Website<br />
Kontakt<br />
www.meister-bafoeg.info<br />
Gebührenfreie AFBG Info-<br />
Hotline: 0800 – 62 23 63 45<br />
Der volle Name des Gesetzes heißt Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz<br />
(AFBG). Es richtet sich vor allem an angehende<br />
Fach- <strong>und</strong> Führungskräfte, aber auch an potenzielle<br />
Existenzgründer, natürlich mit dem Ziel, dass diese<br />
neue Jobs <strong>und</strong> <strong>Aus</strong>bildungsplätze schaffen. Allein im Jahr<br />
2014 entwickelten sich r<strong>und</strong> 172.000 Menschen mithilfe<br />
des Karriereturbos weiter – stiegen zur Führungskraft auf,<br />
gründeten eine eigene Firma oder wurden selbst <strong>Aus</strong>bilder.<br />
So ist Julia Herbst in der Privatpraxis, in der sie<br />
arbeitet, jetzt auch für die <strong>Aus</strong>zubildenden verantwortlich.<br />
Für die Handwerkskammer arbeitet sie regelmäßig<br />
als Dozentin – <strong>und</strong>: „Wer weiß! Vielleicht mache ich<br />
mich ja irgendwann auch noch selbstständig“, so Herbst.<br />
Ihre Investition in den Meister hat sich längst ausgezahlt,<br />
ihr Einkommen hat Julia Herbst mehr als verdoppelt.<br />
Förderung soll familienfre<strong>und</strong>licher werden<br />
Das Meister-BAföG leistet schon heute einen wichtigen<br />
Beitrag, um die Innovations- <strong>und</strong> Wettbewerbsfähigkeit<br />
des Wirtschaftsstandortes Deutschland zu sichern. Und<br />
demnächst liefert es noch bessere Argumente dafür,<br />
die Förderung zu beantragen. Mit Inkrafttreten der von<br />
B<strong>und</strong>estag <strong>und</strong> B<strong>und</strong>esrat beschlossenen Novelle im<br />
August 2016 haben noch mehr Menschen Zugang zu<br />
dieser Förderung, dann zum sogenannten Aufstiegs-<br />
BAföG – zum Beispiel Bachelorabsolventinnen <strong>und</strong><br />
-absolventen. Diese bekommen dann sogar noch mehr<br />
Unterstützung: Für Lehrgangs- <strong>und</strong> Prüfungskosten gibt<br />
es künftig bis zu 15.000 Euro, fast 5.000 Euro mehr als bis -<br />
her. Und Alleinstehende, die ihre Fortbildung in Vollzeit<br />
absolvieren, bekommen dann monatlich bis zu 768 Euro<br />
Unterhalt, davon 333 Euro als Zuschuss, den Rest als<br />
zinsgünstiges Darlehen der KfW.<br />
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