Aus- und Weiterbildung fördern

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WEITERBILDUNGSSTIPENDIUM
„Eine Chance, die man nutzen muss.“
Seine erste Lehre hatte Ronny Handke noch abgebrochen.
Erst bei der zweiten Ausbildung machte es „klick“ – wie
er das ausdrückt. Jetzt ist er 25 und auf dem direkten
Weg zum Industriemeister – auch dank des Weiterbildungsstipendiums.
Vor nicht mal zehn Jahren hätte sich Ronny Handke
niemals vorstellen können, dass er es bis 2017 zum
Industriemeister bringen würde. Sein Leben wäre wohl
ziemlich anders verlaufen – hätte er nicht einen so guten
Ausbildungsbetrieb gefunden, der Selbstvertrauen
und Ehrgeiz aus ihm herausgekitzelt hat. „Ohne meinen
Ausbilder wäre ich niemals da, wo ich heute bin“, sagt
der 25-Jährige. „Und ohne das Weiterbildungsstipendium
auch nicht − das war eine Chance, die ich unbedingt
nutzen wollte.“
Nach seinem Hauptschulabschluss hatte der junge
Mecklenburger zunächst eine Ausbildung zum Stahlbetonbauer
begonnen − und ziemlich schnell wieder
abgebrochen. Der Beruf lag ihm nicht, im Betrieb kam
er nicht klar. Er gab auf − glücklicherweise nicht vollständig
–, schrieb weiter Bewerbungen und fand so
einen neuen Ausbildungsplatz: Ein mittelständisches
Metallunternehmen in Grevesmühlen stellte Ronny
Handke als Auszubildenden zum Konstruktionsmechaniker
Fachrichtung Feinblech/Bautechnik ein. Von Anfang
an fühlte er sich wohl: „Es hat einfach ‚klick‘ gemacht!
Ich habe etwas gefunden, das ich gut kann und
das mich interessiert − und vor allem hatte ich auf einmal
Menschen um mich, die an mich geglaubt haben.“
Von seinem Ausbilder, selbst Industriemeister, erfuhr er,
dass sich nach der Ausbildung noch viele weitere Wege
für ihn öffnen. Und dass besonders
gute Absolventinnen und
Absolventen auf diesen Wegen
finanzielle Unterstützung durch
das Weiterbildungsstipendium
bekommen können.
„Meine 87 Punkte waren auch Voraussetzung für mein
Stipendium.“ Dass er sich darum bewerben würde, war
ihm gleich klar: „Solche Chancen gibt es ja nicht oft.“
Hätte er das alleine finanzieren müssen, hätte er niemals
so jung in die Weiterbil dung starten können. „Das
sind Kosten von über 4.000 Euro, die hätte ich so schnell
niemals zusammengespart.“
Von 40 Bewerbern auf ein Weiterbildungsstipendium
bei der IHK Schwerin erhielten nur 17 den Zuschlag –
und Ronny Handke war einer von ihnen. Kurz zögerte
er dann doch − schon wieder lernen? Aber dann habe er
sich gesagt: „Jetzt ist das Wissen noch frisch, ich bleibe
im Stoff, und dann habe ich wirklich was in der Tasche.“
Seither schiebt er im Betrieb ausschließlich Frühschichten
− sein Arbeitgeber ermöglicht ihm das. Jeden Dienstag,
jeden Donnerstag und jeden zweiten Samstag drückt
er nun wieder die Schulbank: „Manchmal muss ich mich
schon überwinden, mich abends noch mal zum Lernen
hinzusetzen“, sagt er.
Auch für die Zukunft hat Ronny Handke Pläne: „Ich kann
mir gut vorstellen, andere anzuleiten.“ Am liebsten würde
er später einmal als Werkstattleiter arbeiten, so könnte
er eine Führungsaufgabe mit der konkreten praktischen
Arbeit verbinden, die ihm so viel Freude macht.
Seinen Ausbilderschein hat er jetzt schon in der Tasche,
den hat er gleich in den ersten Monaten der Weiterbildung
absolviert: „Das bedeutet mir echt was“, schwärmt
er. „Mein Vorbild ist mein eigener Ausbilder. Ich würde
auch gerne andere junge Menschen motivieren, etwas
aus sich zu machen.“
Handke klingt immer noch ein
wenig erstaunt, wenn er erzählt,
dass er, der „nur einen Hauptschulabschluss
hat“, seine Ausbildung
zum Konstruktionsmechaniker
mit Auszeichnung
bestanden hat.