Aus- und Weiterbildung fördern

AUF JEDEN ABSCHLUSS FOLGT EIN GUTER ANSCHLUSS 29
KAMMERVERBUNDPROJEKT VALIKOM
Aus Erfahrung gut
Es gibt Menschen, die haben keinen Berufsabschluss, aber Berufserfahrung. Und das Problem, dass ihnen deshalb so
mancher Karriereweg verbaut ist. Das Pilotprojekt ValiKom will das ändern.
Thomas Riedel arbeitet bei einem Logistikunternehmen
in Heidelberg. Er ist in den Lagern der Firma in Deutschland,
Österreich und den Niederlanden für die Qualitätssicherung
verantwortlich. Riedel ist Quereinsteiger.
Eigentlich wollte er Architektur studieren, sein Studium
hat er aber ebenso geschmissen wie die Ausbildung zum
Speditionskaufmann, die er danach begonnen hatte.
Private Probleme hatte er damals. Nur weil ihn ein Freund
vermittelte, bekam er einen Job in der Logistikfirma –
zunächst als Ausfahrer. Das war vor sieben Jahren.
Inzwischen ist Riedel 32 und gilt unter Kollegen als die
Zuverlässigkeit in Person. Hochgearbeitet hat er sich,
Stück für Stück. Aber er würde sich gerne zum Fachwirt
für Güterverkehr und Logistik weiterbilden, sein Arbeitgeber
würde ihn sogar dabei unterstützen, Führungsverantwortung
habe er ja schon, erzählt er. „Aber eben
keinen Abschluss.“
Wie Riedel geht es vielen Menschen mit Berufserfahrung
in Deutschland. Menschen, die keinen formalen Abschluss
vorweisen können – aus welchen Gründen
auch immer. Sie alle wünschen sich, durch ihre Berufserfahrung
und ihre Kompetenz den fehlenden Abschluss
ersetzen und somit die Lücke im Lebenslauf
schließen zu können.
Daten und Fakten
Förderzeitraum
Fördervolumen
Website
Kontakt
1. November 2015 –
31. Oktober 2018
1,5 Millionen Euro insgesamt
www.validierungsverfahren.de
erik.hess@bmbf.bund.de
Dieses Ziel verfolgt das Pilotprojekt ValiKom (Validierung
non-formal und informell erworbener Kompetenzen),
das das Bundesministerium für Bildung und Forschung
(BMBF) im Jahr 2015 gemeinsam mit dem Dachverband
der Industrie- und Handelskammern und dem Zentralverband
des Handwerks initiiert hat. Der Westdeutsche
Handwerkskammertag koordiniert die Entwicklung
des Validierungsmodells, an der je vier Industrie- und
Handels- sowie vier Handwerkskammern und die
Universität Köln beteiligt sind. Menschen wie Thomas
Riedel können sich dann Praxiserfahrung analog zu einem
vergleichbaren Berufsabschluss anrechnen lassen.
Nutznießer einer solchen Feststellung der Gleichwertigkeit
sind junge Menschen mit Berufserfahrung und
Quereinsteiger mit untypischen Bildungs- und Erwerbsbiografien.
Aber auch Flüchtlinge, die gearbeitet haben
und mangels formalem Berufsabschluss das Anerkennungsgesetz
nicht nutzen können.
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Gute Perspektiven: Die Fortbildung zur Fachwirtin/zum Fachwirt für Güterverkehr und Logistik – ein Karriereschritt zur Führungskraft in der Logistikbranche.