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6 CHANCE BERUF<br />

FLÜCHTLINGE<br />

Flüchtlinge durch Bildung <strong>und</strong> Arbeit integrieren<br />

Der beruflichen <strong>Aus</strong>bildung kommt bei der Integration der Flüchtlinge eine Schlüsselrolle zu. Das B<strong>und</strong>esministerium<br />

für Bildung <strong>und</strong> Forschung investiert 130 Millionen Euro, um den Einstieg in die <strong>Aus</strong>bildung möglich zu machen – eine<br />

gesellschaftspolitische Herkules-Aufgabe.<br />

Zunächst war die Friseurmeisterin Laura Tiefel skeptisch,<br />

als sie gefragt wurde, ob sie den 24-jährigen Iraker<br />

Bakhtiar Hamamin Hassan zum Friseur ausbilden<br />

würde. Im Vorstellungsgespräch konnte sie sich mit ihm<br />

kaum verständigen. Trotzdem erklärte sie sich bereit,<br />

dass der junge Mann in ihrem Friseursalon ein Probepraktikum<br />

absolvieren könne. Ab dann war sie begeistert<br />

von Hamamin Hassan: „Er war so fleißig <strong>und</strong> hat<br />

selbstständig gearbeitet“, sagt sie. Seit September ist<br />

Hamamin Hassan nun einer von drei Azubis in Tiefels<br />

Salon in Fürth – fast sechs Jahre hat er auf diese Chance<br />

warten müssen, seit er 2009 aus dem Irak geflohen ist.<br />

Hamamin Hassans Fall ist nur ein Beispiel für die gelungene<br />

Vermittlungsarbeit des JOBSTARTER-Projekts<br />

„<strong>Aus</strong>bildung meistern“, eine von zahlreichen Initiativen<br />

des B<strong>und</strong>esministeriums für Bildung <strong>und</strong> Forschung<br />

(BMBF), die nun auch zur Integration von Flüchtlingen<br />

angepasst werden. Das Ministerium investiert r<strong>und</strong><br />

130 Millionen Euro zusätzlich in Maßnahmen, die den<br />

Erwerb der deutschen Sprache <strong>fördern</strong>, dazu beitragen,<br />

Kompetenzen <strong>und</strong> Potenziale zu erkennen <strong>und</strong> Geflüchtete<br />

schneller in <strong>Aus</strong>bildung <strong>und</strong> Beruf zu integrieren.<br />

„Ihnen Perspektiven zu bieten, ist eine humanitäre<br />

Aufgabe. Bildung <strong>und</strong> Arbeit sind der beste Weg<br />

zur Integration der Geflüchteten in unsere Gesellschaft.<br />

Der dualen <strong>Aus</strong>bildung kommt deshalb eine<br />

Schlüsselrolle zu“, sagt B<strong>und</strong>esbildungsministerin<br />

Prof. Dr. Johanna Wanka.<br />

Integration durch <strong>Aus</strong>bildung<br />

Mehr als die Hälfte der Menschen, die nach Deutschland<br />

kommen, ist jünger als 25. Viele haben wie Hamamin<br />

Hassan in ihren Heimatländern noch keinen Abschluss<br />

machen können. Ihnen den Weg in die <strong>Aus</strong>bildung zu<br />

ebnen ist eines der Ziele der KAUSA Servicestellen, die<br />

heute schon Selbstständige, Jugendliche <strong>und</strong> Eltern mit<br />

Migrationshintergr<strong>und</strong> erfolgreich in allen Fragen r<strong>und</strong><br />

um die duale <strong>Aus</strong>bildung unterstützen. Die Zahl der<br />

KAUSA Servicestellen wird in diesem Jahr mehr als verdoppelt,<br />

damit mehr Mitarbeiterinnen <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />

Flüchtlinge <strong>und</strong> ihre Familien beim Einstieg in die<br />

<strong>Aus</strong>bildung unterstützen. So wie im Februar 2016 auf<br />

dem Marktplatz der Begegnungen, einer Initiative<br />

der Handels- <strong>und</strong> der Handwerkskammer Hamburg,<br />

Sechs Jahre hat er auf diese Chance gewartet: Nun ist Bakhtiar Hamamin<br />

Hassan einer von drei Azubis in einem Friseursalon.<br />

der Behörde für Arbeit, Soziales, Familie <strong>und</strong> Integration,<br />

der Agentur für Arbeit <strong>und</strong> des Jobcenters Hamburg<br />

sowie der UV Nord zur Integration von Flüchtlingen in<br />

den <strong>Aus</strong>bildungs- <strong>und</strong> Arbeitsmarkt. In den Börsensälen<br />

der Handelskammer Hamburg trafen sich mehr als<br />

1.000 Zuwanderer mit 48 Unternehmerinnen <strong>und</strong> Unternehmern.<br />

„Die meisten Flüchtlinge kamen aus Syrien,<br />

Afghanistan <strong>und</strong> dem Irak“, erzählt Hakim Chohbishat,<br />

Mitarbeiter der KAUSA Servicestelle Hamburg, die die<br />

Flüchtlinge beraten <strong>und</strong> an Unternehmen <strong>und</strong> ihre<br />

Netzwerkpartner vermittelt hat. „Die Flüchtlinge wollen<br />

Gabelstaplerfahrer werden, Automechaniker oder<br />

Elektriker. Sie waren sehr dankbar, dass sie die Möglichkeit<br />

bekommen haben, an einem Tag verschiedene

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