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NEUE MOBILITÄT 13

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www.bem-ev.de | 8,50 €<br />

ISSN 2191-5636<br />

Herbstausgabe 20<strong>13</strong><br />

<strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong><br />

Das Magazin vom Bundesverband eMobilität<br />

OKTOBER 20<strong>13</strong><br />

BEM eMobile Ticker<br />

Jetzt im App Store.<br />

eCarTec 20<strong>13</strong><br />

15. bis 17. Oktober 20<strong>13</strong> // Messe München<br />

Who is Who<br />

Akteure reden Klartext<br />

Schaufenster<br />

Bayern-Sachsen stellt sich<br />

und seine Projekte vor<br />

Forschung & Entwicklung<br />

Studien, Projekte und<br />

innovative Ideen<br />

Status Quo<br />

Zahlen & Fakten rund um die<br />

eMobilität<br />

Neue Mobilität<br />

1


GRUSSWORT<br />

Nutzen Sie das Potenzial<br />

der Elektromobilität.<br />

Wir unterstützen Sie mit Leistungen für Elektrofahrzeuge mit<br />

Batterie-, Brennstoffzellen- und Hybrid-Antrieb und bieten<br />

Lösungen für die dazugehörigen Infrastrukturen.<br />

eCarTec 20<strong>13</strong>:<br />

Besuchen Sie uns in<br />

Halle A5, Stand-Nr. 520!<br />

BEM-Präsident Kurt Sigl<br />

Jetzt erfolgreich justieren<br />

Der 22. September 20<strong>13</strong> könnte in der Geschichtsschreibung<br />

zum Wendepunkt der Elektromobilität werden. An dem Tag<br />

wurde sowohl eine (fast) neue Bundesregierung gewählt als<br />

auch die Internationale Automobilausstellung in Frankfurt<br />

am Main beendet.<br />

Das bedeutet einerseits, dass die Zeit des Wahlkampfes nun<br />

endlich vorbei ist und auf Regierungsebene wieder »richtig«<br />

gearbeitet werden kann. Vor diesem Hintergrund könnten sogar<br />

unpopuläre Entscheidungen wieder durchgesetzt werden.<br />

Auf der anderen Seite haben die deutschen Automobilhersteller<br />

in Frankfurt endlich eigene Serien-Elektroautos vorgestellt,<br />

die zum Teil seit diesem Herbst auf dem deutschen<br />

Markt verfügbar sind. Das verändert die Diskussionsgrundlage<br />

über mögliche Kaufanreiz-Förderungen wesentlich.<br />

Andere Länder machen vor, wie es gehen kann. Lassen Sie<br />

uns nur einen Blick auf Kalifornien werfen - das Heimatland<br />

des Elektroauto-Überfliegers Tesla. Dort gibt es bereits seit<br />

Jahren zahlreiche Anreize seitens der Politik, ein Elektroauto<br />

zu kaufen: darunter auch direkte Kaufzuschüsse für deren<br />

Anschaffung. Außerdem schreibt die kalifornische Regierung<br />

den Automobilherstellern vor, ihren Anteil an emissionsfreien<br />

Fahrzeugen sukzessive zu erhöhen. Das hat zur Folge, dass<br />

Hybrid- und Elektrofahrzeuge dort bereits heute einen sichtbaren<br />

Anteil am Automarkt ausmachen.<br />

Der Ansatz der Bundesregierung war bis dato ein gänzlich<br />

anderer. Auch hier wurde unterstützt und gefördert. Doch im<br />

Gegensatz zu Kalifornien standen dabei primär die etablierten<br />

Automobilhersteller im Fokus und nicht die innovativen<br />

Start-Ups oder mittelständischen Ideen-Schmieden.<br />

In Deutschland gibt es eine sehr erfolgreich agierende Autoindustrie,<br />

an deren Bedürfnissen sich die Politik nur zu gern<br />

orientiert. Dabei wird oft vergessen, dass echte Umbrüche -<br />

die wir dringend benötigen, um überhaupt Anschluss an den<br />

wachsenden eMobilitäts-Markt zu bekommen - in der Regel<br />

nur mit Hilfe neuer Strukturen und Unternehmen zustande<br />

kommen. Leitanbieter oder gar Leitmarkt werden wir voraussichtlich<br />

nicht, wenn einfach nur alles beim Alten bleibt.<br />

Spätestens wenn die Herren Zetsche, Reithofer und Winterkorn<br />

im Vorfeld der Markeinführung ihrer eAutos in den nächsten<br />

Monaten nach Kaufanreiz-Förderungen rufen, werden<br />

diese wohl auch in Deutschland kommen. Damit innovative<br />

Ideen und neue Unternehmen im Umfeld der Neuen Mobilität<br />

nicht auf der Strecke bleiben, sollten wir es dabei jedoch nicht<br />

belassen. Sehr viel weitreichendere Maßnahmenpakete für<br />

eine Bandbreite an Akteuren entlang der gesamten Wertschöpfungskette<br />

sollten hier initiiert werden. Die Autonation<br />

Deutschland hat jetzt die Chance, hier erfolgreich zu justieren<br />

und neue Wege einzuschlagen.<br />

Kurt Sigl, Präsident Bundesverband eMobilität e.V.<br />

TÜV SÜD AG Westendstr. 199 80686 München Deutschland<br />

Tel.: +49 89 5791-0 www.tuev-sued.de<br />

Neue Mobilität<br />

3


INHALTS-<br />

ANGABE<br />

Cover<br />

e8energy<br />

@flex 3in1<br />

<strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong> <strong>13</strong> »<br />

DAS MAGAZIN VOM BUNDESVERBAND e<strong>MOBILITÄT</strong><br />

ausgabe zur eCarTec / Oktober 20<strong>13</strong><br />

BEM<br />

Status Quo<br />

eMobilität<br />

Erste<br />

FLOTTEN<br />

Who is Who<br />

der emobilität<br />

Human<br />

Resources<br />

3 GruSSwort<br />

kURT Sigl, BEM-Präsident<br />

6 Alea iActa est<br />

Editorial, Christian heep<br />

58 Köpfe der Branche<br />

60 Zahlen & Fakten<br />

106 Buchvorstellungen<br />

108 vorschau<br />

109 aboformular<br />

110 BEM-Mitgliedschaft<br />

112 Firmenverzeichnis<br />

114 Impressum<br />

Schaufenster<br />

Bayern-Sachsen<br />

12 Vorstellung Schaufenster<br />

Bayern-Sachsen<br />

14 Elektrisch von München<br />

über Leipzig nach Berlin<br />

Roland Jobelius<br />

15 LangstreckE<br />

Dr. Jens Ramsbrock<br />

16 Crossing Borders<br />

Eva Maria Plunger<br />

16 Die »79« soll mal elektrisch<br />

fahren<br />

Robert Roch<br />

18 Akademische Bildungsinitia-<br />

TIVE zur Elektromobilität<br />

Maria Kugler<br />

18 E-Lieferungen im Allgäu<br />

Prof. Dr. Andreas Rupp<br />

19 Weiterbildungsprogramm<br />

»Smart Advisor«<br />

Dr. Wolfgang Christl<br />

19 E-Plan München<br />

Helmer Honrich<br />

20 GO ELK!<br />

Frank Lechtaler<br />

21 emobilität begeistert<br />

Christoph Friedrich<br />

Forschung &<br />

Entwicklung<br />

24 Eine für alle<br />

Christian Murauer<br />

26 Wie IKT die eMobilität und<br />

das Smart Grid verbindet<br />

Marc Mültin<br />

28 So kommen Firmenflotten<br />

elektrisch ins Rollen<br />

KreSimir Vidackovic´<br />

Verena Pohl<br />

30 eMobile Talk<br />

Markus Emmert & Christian Heep<br />

32 Mit Erneuerbaren Energien<br />

zur Null-Emissions-<br />

Mobilität<br />

Tomas Hefter<br />

Dr. Jutta Deffner<br />

34 Konsortialstudie<br />

Prof. Günther Schuh<br />

Toni Drescher<br />

36 ENEVATE<br />

Manuel Krieg<br />

38 Legal Corner<br />

Helge Heinrich<br />

Prof. Dr. Sebastian Wündisch<br />

40 OCPP für Alle<br />

Dietmar Nikolaj<br />

42 Aber in Hamburg!<br />

Sebastian Rieger<br />

44 Allradantrieb bei<br />

elektrischen Zweirädern<br />

Dr. Michael Buchholz<br />

46 Sicherer Betrieb<br />

Christoph Aldejohann<br />

Willi Horenkamp<br />

Jonas Maasmann<br />

Dr. Fritz Rettberg<br />

62 eMobilität für Neukunden<br />

Arthur Dornburg<br />

64 Das eBike,<br />

das den Herzschlag hört<br />

Stefan Lozowik<br />

65 Das Autohaus als<br />

Mobilitätsanbieter<br />

Michael Franz<br />

66 BMW abseits des<br />

Verbrenners<br />

Frank K. Urban<br />

68 Spannung in der<br />

Energiewende<br />

Markus Emmert<br />

69 Energiewende nur<br />

mit Verkehrswende<br />

Reinhard-Dietmar Sponder<br />

70 Innovatives Konzept<br />

statt Förderung<br />

Karl-Heinz Kaiser<br />

72 Elektromobilität<br />

in der Luftfahrt<br />

Holger Kuhn<br />

74 200 Tage eMobilität<br />

im Praxis-Check<br />

Astrid Unger<br />

76 Ladeinfrastruktur<br />

Der Schlüssel zum Erfolg?<br />

Volker Blandow<br />

78 Wissen als Produktionsfaktor<br />

Manfred Jaksch<br />

Messen &<br />

EVents<br />

8 eCarTec 20<strong>13</strong><br />

10 Automechanika 2014<br />

82 ePendler<br />

PP:AGENDA<br />

86 Fahrprofile gewerblich<br />

gehaltener Fahrzeuge<br />

Fraunhofer ISI<br />

88 eMobilität wird bezahlbar<br />

AMK Holding<br />

90 Die Rechnung geht auf<br />

Göppinger Arbeiterwohlfahrt<br />

92 Elektrifizierte<br />

Pflege-Flotte<br />

ASB Ambulante Pflege<br />

94 e-City Cab<br />

e-Motion Line<br />

96 Leise und effizient<br />

übers Vorfeld<br />

Linde Material Handling<br />

98 Saarland: Flächendeckende<br />

Ladeinfrastruktur<br />

Swarco Traffic Systems<br />

50 Einleitung<br />

51 BEM / InnoZ<br />

52 VDMA / BUND / WWF / VZBZ<br />

53 VDIK / Klimabündnis<br />

VKU / DLR<br />

54 BEE / ADAC / NABU / NIMO<br />

55 ZIV / BCS / VDE / VCD<br />

Die Herbstausgabe der <strong>NEUE</strong>N <strong>MOBILITÄT</strong> steht ganz im Zeichen<br />

der neuen Regierungskoalition und damit gleichzeitig auch<br />

in der Erwartung, dass die Elektromobilität in Deutschland<br />

nun endlich richtig Fahrt aufnimmt. Diesbezüglich haben wir<br />

unsere »Who-is-Who-Akteure« gefragt, welchen dringenden<br />

politischen Handlungsbedarf sie hinsichtlich der erfolgreichen<br />

Etablierung einer Neuen Mobilität sehen und was sie konkret<br />

erwarten. In der vorliegenden Ausgabe finden Sie die interessanten<br />

und vielschichtigen Antworten und Forderungen der<br />

einzelnen Akteure.<br />

Anlässlich der eCarTec in München beschäftigen sich viele<br />

Artikel, Experten-Interviews und Statements mit aktuellen<br />

Forschungsergebnissen, innovativen Entwicklungen im Bereich<br />

der Antriebstechnologie sowie neuen Lade- und Mobilitätskonzepten.<br />

So auch unsere aktuelle Cover-Story, in der es<br />

um die Entwicklung diskriminierungsfreier Ladesäulentech-<br />

100 Fachkraft für<br />

Elektromobilität<br />

Fraunhofer IFAM<br />

101 Elektromobilität<br />

Studierende sind gefragt<br />

DRIVE-E<br />

102 Der Businessplan-<br />

Wettbewerb E-future 20<strong>13</strong><br />

Technische Universität Dresden<br />

104 Mobilität von morgen<br />

mitgestalten<br />

SWiM Bildung<br />

Hallo & Viel Vergnügen beim Lesen der »Neuen Mobilität.<br />

nologie für Elektrofahrzeuge geht. Dabei geht es den Entwicklungspartnern<br />

nicht nur darum, die bereits am Markt<br />

befindlichen unterschiedlichen Ladesysteme in eine Säule zu<br />

integrieren, sondern um die Integration innovativer und zukünftig<br />

notwendiger Ladetechnik, insbesondere für die neu in<br />

den Markt kommenden Modelle deutscher Autohersteller.<br />

Neben den beachtenswerten Ergebnissen im Bereich Forschung<br />

und Entwicklung spielt insbesondere die breite Sichtbarkeit<br />

von Elektromobilität innerhalb der Gesellschaft eine<br />

essentielle Rolle. In unserer fortlaufenden Serie zu den Schaufenstern<br />

Elektromobilität stellen Bayern und Sachsen genau<br />

vor diesem Hintergrund ihre 20<strong>13</strong> gestarteten Praxis-Projekte<br />

vor. Viel Spaß beim Lesen und Informieren..!<br />

Christian Heep<br />

Chefredakteur & BEM-Vorstand Marketing


Editorial - Christian Heep<br />

Editorial - Christian Heep<br />

Alea iacta est<br />

Editorial von Christian Heep, Vorstand Marketing im<br />

Bundesverband eMobilität und Chefredakteur der <strong>NEUE</strong>N <strong>MOBILITÄT</strong><br />

»den Rubikon überschreiten« - sich unwiderruflich auf eine riskante Handlung einlassen. Das sprichwort stand Pate für ein<br />

psychologisches Handlungsmodell, das Rubikonmodell der Handlungsphasen in der Motivationstheorie von Heinz Heckhausen<br />

»Der Würfel ist gefallen.« So lautet die traditionelle deutsche<br />

Übersetzung aus den Asterix-Comics, die dem Sprichwort<br />

allerdings eine falsche Bedeutung gibt. Beim Teutates. Ursprünglich<br />

ging es bei der Aussage Cäsars im Januar 49 v. Chr.<br />

darum, die Situation der Überschreitung des Grenzflusses<br />

Rubikon nördlich vom heutigen Rimini zu beschreiben, was<br />

unwiderruflich den Bürgerkrieg gegen Pompeius bedeutete.<br />

»Der Würfel ist geworfen« im Sinne von »Das Wagnis ist eingegangen«<br />

rief Cäsar und zitierte damit ein weit verbreitetes<br />

griechisches Sprichwort aus Menanders Komödie Arrhephoros,<br />

die den Augenblick einer Entscheidung beschreibt, in<br />

der man beschließt zu handeln, die Würfel zu werfen, diese<br />

aber noch nicht zu Boden gefallen sind. Der Menandervers<br />

lautet vollständig: Beschlossen ist die Sache; aufgeworfen<br />

sei der Würfel.<br />

Diese Fehlinterpretation hat jedoch auch Vorteile; offenbart<br />

doch die Implikation von Absicht und Entscheidung eine logische<br />

Verknüpfung zur tatsächlichen Umsetzung. So sind<br />

die Würfel der Elektromobilität bereits vor langer Zeit geworfen<br />

worden und wir sind uns, insbesondere nach den Erfahrungen<br />

der IAA nun sicher, dass dem Wurf auch konkrete<br />

Maßnahmen folgen werden.<br />

Allerdings sollte man bedenken, dass Werner Siemens bereits<br />

1866 mit der Entdeckung des elektrodynamischen Prinzips<br />

den Grundstein für den Elektroantrieb legte und 1881<br />

Gustave Trouvé den emobilen Würfel mit 12 km/h erstmals<br />

»geworfen« hat. Ihm folgten 1899 La Jamais Contente von Camille<br />

Jenatzy mit der Rekordmarke von über 105 km/h, 1900<br />

der Lohner-Porsche, 1908 der Mercedes Electrique, 1912 die<br />

Deutsche Bahn mit der Einführung des 16,7-Hz-Bahnstrombetriebs<br />

in Deutschland, 1941 der Peugeot VLV, der Nissan<br />

Tama im Jahre 1947, 1969 der BMW 1602 und der Mercedes<br />

Elektrobus 1972, um nur einige historische Momente zu erwähnen.<br />

Viele weitere folgten bis heute.<br />

Die Ölkrise Anfang der 70er Jahre dauerte wohl nicht lang<br />

genug und in den 90ern wurde der EV1 von General Motors<br />

in der Wüste verschrottet. Der Anreiz der Gesetzgebung zur<br />

Emissionssenkung wurde damals gekippt. Das hatte natürlich<br />

nichts damit zu tun, dass die postfossile Technologie bis<br />

auf weiteres aufgegeben wurde. Die Parallele zur derzeitigen<br />

Diskussion über die CO 2 -Grenzwerte, die in der Europäischen<br />

Union insbesondere auf deutschen Widerstand gestoßen ist,<br />

hat ebenfalls keinerlei Auswirkungen auf die Entwicklungsgeschwindigkeit<br />

und Durchsetzung der Elektromobilität.<br />

Natürlich nicht..<br />

Als Cäsar, Werner Siemens, Gustave und seine zahlreichen<br />

emobilen Pioniere die Würfel ins Rollen brachten, hatten sie<br />

eine klare Vorstellung von dem, was sie erwartete. Sie haben<br />

beschlossen zu handeln und mit entsprechenden Konsequenzen<br />

gerechnet. Sie haben die Welt mit Erkenntnissen<br />

und technologischem Fortschritt bereichert und uns damit<br />

die Möglichkeit gegeben, Mobilität und Energie mit Nachhaltigkeit,<br />

Ressourceneffizienz sowie Klima- und Umweltschutz<br />

in Einklang zu bringen.<br />

Toll. Allerdings reicht es nicht, die Würfel nur zu werfen. Die<br />

Absicht dahinter muss auch gegen Widerstände anderer Interessen<br />

verteidigt werden; sie muss sich durchsetzen. Denn<br />

die Idee ist beim Wurf zwar klar, nicht aber die tatsächliche<br />

Umsetzung, was uns die über <strong>13</strong>0-jährige Geschichte der<br />

Elektromobilität ja eindrucksvoll aufzeigt.<br />

Zusammengefasst bedeutet die historische Analogie, dass<br />

die Vielzahl elektromobiler Vorreiter, die sich heute aufgestellt<br />

haben, um eine Neue Mobilität Realität werden zu lassen,<br />

sich nicht auf ihren ersten Erfolgen ausruhen dürfen.<br />

Nur zu statuieren, wir wären Leitmarkt und Leitanbieter, ist<br />

genauso falsch, wie die Übersetzung, der Würfel sei bereits<br />

gefallen. Nein. Das ist er noch nicht.<br />

Er ist auf einem guten Weg. Zugegeben. Aber seine Flugbahn<br />

sollten wir schon weiterhin ganz genau beobachten und gegebenenfalls<br />

auch korrigieren, die Bahn freiräumen und aktiv<br />

darauf hinwirken, dass sich die Welt der Mobilität endlich<br />

so entwickelt, wie wir uns das vorstellen.<br />

Die Zeit scheint nun wirklich reif für die Idee emissionsarmer<br />

Antriebsarten auf Basis Erneuerbarer Energien und für<br />

ein generelles Umdenken in Bezug auf unser Energie- und<br />

Mobilitätsverhalten. Am besten lässt sich so eine Flugbahn<br />

im übrigen durch politische Rahmenbedingungen beeinflussen.<br />

Interessant und hoffnungsvoll ist an dieser Stelle,<br />

dass unsere Bonus-Malus-Idee einer CO 2 -abhängigen Kfz-<br />

Steuerreform in Politik und Medien zunehmend diskutiert<br />

und gefordert wird. Dies ist aber nur ein Schlüssel in einem<br />

eigendynamischen Maßnahmenpaket. Gern klären wir Sie<br />

über weitere auf..<br />

In diesem Sinne, wünsche ich unseren Lesern eine Regierungskoalition,<br />

die sich dem Thema aktiv annimmt und eine<br />

erfolgreiche eCarTec, die Ihnen erneut zeigt, dass der Würfel<br />

den Rubikon bereits überschritten hat.<br />

Christian Heep // christian.heep@bem-ev.de<br />

6 Neue Mobilität Neue Mobilität 7


eCarTec 20<strong>13</strong> eCarTec 20<strong>13</strong><br />

eCarTec Munich 20<strong>13</strong><br />

setzt Erfolgskurs der letzten Jahre fort<br />

eCarTec Kongress 2012 PHoto: MunichExpo Veranstaltungs GmbH Messeimpression eCarTec Munich 2012 PHoto: MunichExpo Veranstaltungs GmbH<br />

Auch fünf Jahre nach ihrer Premiere setzt die eCarTec ihren<br />

Erfolgskurs als internationale Leitmesse für Elektromobilität<br />

& Hybrid fort. So verspricht der derzeitige Anmeldestand für<br />

die eCarTec Munich 20<strong>13</strong>, die vom 15. bis 17. Oktober 20<strong>13</strong><br />

auf dem Gelände der Messe München stattfinden wird, bereits<br />

heute ein starkes Wachstum zum Vorjahr.<br />

»In den letzten fünf Jahren hat sich die eCarTec zur bedeutendsten<br />

und größten internationalen Plattform im Bereich<br />

Elektromobilität entwickelt. Branchenexperten schätzen die<br />

eCarTec vor allem deshalb, weil sie hier wichtige Kontakte mit<br />

Entscheidungsträgern knüpfen und sich über neueste Trends<br />

informieren können. Das Konzept der eCarTec berücksichtigt<br />

dabei die gesamte Wertschöpfungskette - von den Materialien<br />

über Komponenten, Zellen und Batterien bis hin zum Gesamtsystem<br />

mit seinen Komponenten«, erläutert Robert Metzger,<br />

Geschäftsführer der MunichExpo Veranstaltungs GmbH und<br />

Organisator der Messen eCarTec Munich und eCarTec Paris.<br />

Unter den Themenschwerpunkten Electric Vehicles, Energy<br />

Storage, Powertrain & Electronics, Energy & Infrastructure,<br />

Maintenance & Spareparts, Mobility Concepts & Finance,<br />

CarIT - sMove360° sowie MATERIALICA - Leichtbau geben<br />

führende Hersteller einen umfassenden Überblick über den<br />

aktuellen Stand der Elektromobilität.<br />

So präsentiert sich beispielsweise Toyota Deutschland mit<br />

seinen aktuellen Hybrid-Modellen im Rahmen seiner Roadshow<br />

»I like hybrid« auf der eCarTec Munich 20<strong>13</strong>. Neben einer<br />

umfangreichen Testflotte bietet Toyota auf seiner 1.000m 2<br />

großen Ausstellungsfläche im Freigelände verschiedene Infocounter,<br />

die die Besucher über zentrale Themen rund um die<br />

umweltschonende und energiesparende Antriebstechnik von<br />

Toyota informieren. Weitere Aussteller im Bereich »Electric<br />

Vehicles« (Halle A5) sind unter anderem Nissan (Stand 414),<br />

Mitsubishi (Stand 517), Daimler (Stand 418) und Tesla (Stand<br />

727).<br />

Als führender Hersteller für Ladestationen stellt ABB (Halle<br />

A5, Stand 403) auf der eCarTec Munich 20<strong>13</strong> seine CCS-DC-<br />

Schnellladestation Terra 53 C vor. Terra 53 C ist die erste Gleichstrom-Schnellladestation<br />

mit 50 Kilowatt gemäß dem Combined<br />

Charging System (CCS), die mit allen derzeit erhältlichen<br />

und zukünftigen Modellen europäischer Elektrofahrzeuge<br />

kompatibel ist. Ebenso präsentieren unter dem Themenschwerpunkt<br />

»Energy & Infrastructure« (Halle A5) Unternehmen<br />

wie Qualcomm (Stand 100), Mennekes (Stand 402), RWE<br />

(Stand 404) und Vattenfall (Stand 321) ihre Produktneuheiten.<br />

eCarLiveDrive macht Elektromobilität er»fahr«bar<br />

Auf der eCarLiveDrive - der messeeigenen In- und Outdoor-<br />

Teststrecke - haben Besucher der eCarTec Munich 20<strong>13</strong> die<br />

Gelegenheit verschiedenste Elektrofahrzeuge in Aktion zu<br />

bestaunen oder sogar selbst zu fahren. Das Angebot an Testfahrzeugen<br />

erstreckt sich dabei von Pedelecs und Elektrorollern<br />

über Kleinwägen bis hin zu Sportwägen und hochtechnologisierten<br />

Nutzfahrzeugen.<br />

eCarTec Kongress 20<strong>13</strong>: Hochkarätige Fachexperten diskutieren<br />

über die Zukunft der Elektromobilität<br />

Parallel zur eCarTec Munich 20<strong>13</strong> wird es auch in diesem Jahr<br />

wieder einen hochkarätig besetzten Kongress für Elektround<br />

Hybrid-Mobilität geben. Im Mittelpunkt des diesjährigen<br />

Kongresses, der am 15. und 16. Oktober 20<strong>13</strong> im Novotel<br />

Messe München stattfindet, stehen die Themenschwerpunkte<br />

»Innovationen bei Antrieb und Aggregaten«, »Prüfung und<br />

Produktion«, »Neueste Beispiele aus der Praxis«, »Konzepte<br />

für eine flächendeckende Ladeinfrastruktur« und »Neueste<br />

Entwicklungen zur Energiespeicherung«. Zu den Referenten<br />

zählen Experten aus Industrie, Forschung und Entwicklung.<br />

eCarTec Award 20<strong>13</strong>:<br />

Innovative Elektromobilitätskonzepte gesucht!<br />

Ein weiterer Höhepunkt der Messe ist die Verleihung des<br />

eCarTec Awards 20<strong>13</strong> als Bayerischer Staatspreis für Elektromobilität,<br />

der traditionell am ersten Messetag im Rahmen einer<br />

feierlichen Preisverleihung durch den Bayerischen Staatsminister<br />

Martin Zeil übergeben wird. Der eCarTec Award 20<strong>13</strong><br />

wird in acht Kategorien verliehen und ist mit insgesamt 60.000<br />

Euro dotiert. Bis 30. August 20<strong>13</strong> hatten Unternehmen die<br />

Möglichkeit, ihre innovativen Produkte und Konzepte in den<br />

Kategorien »Elektroauto«, »Elektro-Motorrad«, »Elektro-<br />

Nutzfahrzeug«, »Antriebstechnologie«, »Systemelektrik«,<br />

»Testsysteme«, »Speichertechnologie«, »Systemintegration«,<br />

»Energie, Infrastruktur, Anschlusstechnik«, »Produktkonzept/Vision«<br />

sowie der »Sonderkategorie: Nachhaltige<br />

Mobilitätskonzepte« einzureichen und von einer fachkundigen<br />

Fachjury beurteilen zu lassen.<br />

Prominente Schirmherrschaften unterstützen die eCarTec<br />

Munich 20<strong>13</strong><br />

Dass das Thema eMobilität in Deutschland auch auf politischer<br />

Ebene eine starke Relevanz hat, zeigen auch die Schirmherrschaften<br />

für die eCarTec Munich 20<strong>13</strong>. So haben neben<br />

dem Bayerischen Staatsminister für Wirtschaft, Infrastruktur,<br />

Verkehr und Technologie, Martin Zeil, und Dr. Angelika Niebler,<br />

Mitglied des Europäischen Parlaments, auch Bundesumweltminister<br />

Peter Altmaier sowie Bundesverkehrsminister<br />

Dr. Peter Ramsauer und Dr. Philipp Rösler, Bundesminister<br />

für Wirtschaft und Technologie die Schirmherrschaft für die<br />

eCarTec Munich 20<strong>13</strong> zugesagt.<br />

Verena Treutlein<br />

verena.treutlein@munichexpo.de<br />

www.ecartec.de<br />

8 Neue Mobilität Neue Mobilität 9


Automechanika 2014<br />

Mobilität der Zukunft<br />

Alternative Antriebstechniken auf der Automechanika<br />

Schaufenster<br />

BAYERN<br />

SACHSEN<br />

BEM-Gemeinschaftsstand auf der Automechanika 2012<br />

Das Messeangebot der Automechanika geht weit über die<br />

Themen Fahrzeugtechnologie und Zubehör hinaus - die Frage<br />

nach neuen Mobilitätskonzepten der Zukunft wird immer lauter<br />

und beeinflusst auch das Produktangebot der Leitmesse<br />

für die Automobilwirtschaft vom 16. bis 20. September 2014.<br />

Neuer Mittelpunkt für die <strong>MOBILITÄT</strong> DER ZUKUNFT wird in<br />

Kooperation mit dem BEM die Halle 10 in direkter Nähe zum<br />

Eingang Portalhaus. Dort zeigen Fahrzeughersteller, Zulieferer,<br />

Anbieter von Infrastrukurlösungen, Ausbildungseinrichtungen<br />

und Multiplikatoren aus Bund und Ländern Flagge.<br />

Präsentiert werden Themenwelten rund um neueste Speichertechnologien,<br />

Antriebstechniken, Fahrzeugintegration<br />

und moderne Leichtbaukonzepte.<br />

Auf der letztjährigen Automechanika war der BEM erstmals<br />

mit einem 700qm großen Gemeinschaftsstand und einem ca.<br />

1.500qm großen Außenparcours vertreten. Der BEM wird die<br />

erfolgreiche Kooperation mit der Automechanika auch 2014<br />

weiter fortführen und bietet dem BEM-Netzwerk ein spezielles<br />

Vorteilsangebot an. Das Paket umfasst einen Komplettstand<br />

zu einem Preis von EUR 250,- / qm.<br />

»Nutzen Sie die Gelegenheit, Ihr Unternehmen Fachbesuchern<br />

aus dem In- und Ausland zu präsentieren. Die internationale<br />

Ausrichtung der Messe ist ein entscheidender Faktor, um zu<br />

zeigen, welche Innovationskraft und Leistungsbereitschaft<br />

für eine Neue Mobilität sich in den Reihen unserer Mitgliedsunternehmen<br />

bündelt«, betont BEM-Marketingvorstand Christian<br />

Heep und ergänzt: »Angesichts der immer größeren<br />

wirtschaftspolitischen Sichtbarkeit und Akzeptanz, wird die<br />

Elektromobilität im September 2014 eine sehr viel stärkere<br />

Dynamik erfahren. Die Automechanika wird sich der Elektromobilität<br />

weiterhin und verstärkt strategisch widmen und<br />

als Wachstumssäule im Bereich der Automobilwirtschaft positionieren.<br />

Die derzeitigen Planungen der Messe Frankfurt<br />

sehen vor, dass das Thema Elektromobilität an einem Ort<br />

gebündelt wird und ein noch größeres Gewicht im gesamten<br />

Messekonzept erhält. Der BEM-Gemeinschaftsstand wird eine<br />

zentrale Rolle in dieser Sonderausstellung einnehmen. Neben<br />

der schon obligatorischen Kaffee-Bar als Kontaktbörse wird<br />

es wieder Möglichkeiten für Probefahrten auf einem Testparcours<br />

sowie Messe-Rundgänge mit Prominenz aus Politik<br />

und Wirtschaft mit Pressebegleitung geben.«<br />

Für Fragen rund um das BEM-Vorteilsangebot für eine Messeteilnahme<br />

auf der Automechanika steht Ihnen<br />

Klaus Bergerfurth, klaus.bergerfurth@bem-ev.de<br />

gern zur Verfügung.<br />

Weitere Informationen rund um die Messe finden Sie unter:<br />

www.automechanika.com<br />

Projekte und Akteure im Fokus.<br />

10 Neue Mobilität


SCHAUFENSTER BAYERN - SACHSEN<br />

SCHAUFENSTER BAYERN - SACHSEN<br />

Schaufenster Bayern-Sachsen<br />

Eine starke Partnerschaft für Elektromobilität in Deutschland<br />

Gemeinschaftsstand des Schaufensters Bayern-Sachsen ELEKTRO<strong>MOBILITÄT</strong> VERBINDET auf der MobiliTec 20<strong>13</strong> in Hannover<br />

Photo: Bayern Innovativ GmbH<br />

Elektromobilität bietet für Deutschland die Chance, international<br />

die Leitanbieterschaft in einem innovativen sowie<br />

nachhaltigen Technologiefeld zu übernehmen. Um diese<br />

Chance nutzen zu können, weist die Bundesrepublik hohes<br />

Potenzial entlang der gesamten automobilen Wertschöpfungskette,<br />

aber auch in den ebenso wichtigen interdisziplinären<br />

Schnittstellen auf. Die Industrie investiert in den<br />

nächsten Jahren bis zu 17 Milliarden Euro in die Elektromobilität.<br />

Von gleicher Bedeutung ist es, den Markt für die<br />

elektromobile Zukunft zu schaffen, Deutschland als Leitmarkt<br />

zu etablieren. Hier sind insbesondere Marktanreize<br />

zu prüfen und auf den Weg zu bringen.<br />

Elektromobilität ist einem ganzheitlichen Verständnis nach<br />

nicht nur eine reine Antriebstechnologie, sondern vielmehr<br />

ein nachhaltiges sowie zukunftsfähiges Mobilitätskonzept,<br />

das sowohl zu Klima- und Umweltschutz beiträgt, als auch<br />

essentielle Bedeutung für die deutsche Wirtschaft hat. Aus<br />

diesem Grund hat die Bundesregierung vier Schaufenster<br />

Elektromobilität ausgewählt, um mit diesen die Marktvorbereitung<br />

bis 2015 zu unterstützen.<br />

Dass ELEKTRO<strong>MOBILITÄT</strong> VERBINDET und bereits heute erfahrbar<br />

ist, zeigt das bayerisch-sächsische Schaufenster, das<br />

von der gemeinsamen Projektleitstelle der Bayern Innovativ<br />

GmbH und der Sächsischen Energieagentur - SAENA GmbH<br />

koordiniert wird, in rund 40 Projekten. Ziel des Schaufensters<br />

Bayern-Sachsen ELEKTRO<strong>MOBILITÄT</strong> VERBINDET ist es,<br />

tragfähige Geschäftsmodelle sowie ganzheitliche Mobilitäts<br />

lösungen zu entwickeln, zu testen und in die Praxis zu überführen.<br />

In den Bereichen Elektrofahrzeug, Energiesystem und<br />

Verkehrssystem wird gemeinsam mit den mehr als 100 Partnern<br />

aus Wirtschaft, Wissenschaft und öffentlicher Hand an der<br />

Mobilität von Morgen gearbeitet. Neben der Vernetzung dieser<br />

interdisziplinären Bereiche im System Elektromobilität,<br />

unterteilt sich die Arbeit des Schaufensters in fünf Schwerpunkte:<br />

1. Langstreckenmobilität<br />

2. Urbane Mobilität<br />

3. Ländliche Mobilität<br />

4. Internationale Verbindungen<br />

5. Aus-/Weiterbildung<br />

Dass Elektromobilität auch auf langen Strecken funktioniert,<br />

demonstriert eines der Kernprojekte des Schaufensters entlang<br />

der A9 zwischen München und Leipzig. Neben der DC-<br />

Schnellladung, die für kundenfreundliche Ladezeiten sorgt,<br />

wird dabei der Combo-Typ-2-Stecker als Standard ausgebaut.<br />

Erste Ergebnisse kann der Projektverbund der beiden Freistaaten<br />

auch in der Internationalisierung aufweisen. In einem<br />

grenzübergreifenden Projekt wird die DC-Schnellladeachse<br />

Intermodaler Einsatz von elektrischen Fahrzeugen im SCHAUFENSTER<br />

von München über Wien bis nach Bratislava verlängert. Im<br />

Schwerpunkt urbane Mobilität sind insbesondere Mobilitäts-<br />

und Ladekonzepte zentral. So untersucht ein Projekt<br />

in München erstmalig umfassend aus städtischer Perspektive<br />

die Auswirkungen der Elektromobilität auf die künftige<br />

Stadtentwicklung, Infrastruktur und Verkehrsplanung, mit<br />

dem Ziel ein innovatives Planungsinstrument für urbane Verkehrssysteme<br />

zu entwickeln. In Sachsen werden ergänzend<br />

dazu neue Konzepte, wie bspw. das sogenannte »Laternenparken«<br />

und der Betrieb rein elektrischer Buslinien mit<br />

Nachladung erprobt und entsprechende Geschäftsmodelle<br />

untersucht. Im Bereich ländliche Mobilität konzentrieren sich<br />

die Projekte auf die Abdeckung der Mobilitätsbedarfe in<br />

ländlichen Topografien. Dazu wird bspw. im Großraum Leipzig<br />

untersucht, wie Elektrofahrzeuge künftig auch im Grenzbereich<br />

ihrer Reichweite, d.h. bei mehr als einer benötigten<br />

Batterieladung pro Tag, erfolgreich eingesetzt werden können.<br />

Weitere Projekte finden in Bayern ihre Umsetzung im<br />

Tourismus und im elektrischen Lieferverkehr. Um die mit der<br />

Elektromobilität verbundenen Chancen nachhaltig zu realisieren,<br />

ist die Aus- und Weiterbildung künftiger Fach- und<br />

Führungskräfte Grundvoraussetzung. Wichtige Arbeit mit Vorbildcharakter<br />

leisten hier die Innungen und Kammern genauso<br />

wie die Hochschulen. Sowohl im beruflichen als auch<br />

im akademischen Bereich finden Projekte ihre Umsetzung,<br />

die mit zahlreichen Partnern aus Bayern und Sachsen für die<br />

Photo: SAENA GmbH Urheber - Doc Winkler<br />

richtige Qualifizierung in Sachen Elektromobilität sorgen.<br />

Das Schaufenster Bayern-Sachsen ELEKTRO<strong>MOBILITÄT</strong> VER-<br />

BINDET weist mit den Metropolregionen München und Dresden<br />

sowie den ländlichen Regionen ideale Rahmenbedingungen<br />

für die Demonstration und Erprobung der Elektromobilität<br />

auf. Für die Realisierung der Schaufensterziele bieten die<br />

beiden Freistaaten eine breite industrielle Basis. Für Sichtbarkeit<br />

sorgen der blühende Tourismus und die Gemeinschaftsstände<br />

auf Leitmessen im In- und Ausland. In enger<br />

Kooperation mit den verantwortlichen Bundesministerien, den<br />

Freistaaten und den anderen Schaufenstern werden Erfahrungen<br />

geteilt, Forschungsergebnisse gesammelt und gebündelt<br />

in die Bevölkerung kommuniziert. Die Projekte liefern<br />

bereits jetzt erste Ergebnisse, die der kontinuierlichen<br />

Weiterentwicklung des Schaufensters dienen. Wir freuen uns<br />

mit unseren starken Partnern einen wichtigen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit<br />

der Elektromobilität in Deutschland zu leisten.<br />

Dr. Johann Schwenk // Cathleen Klötzing<br />

Leiter/-in Projektleitstelle des Schaufensters Bayern-<br />

Sachsen ELEKTRO<strong>MOBILITÄT</strong> VERBINDET<br />

www.bayern-innovativ.de // www.saena.de<br />

Weitere Informationen zum Schaufenster Bayern-Sachsen<br />

ELEKTRO<strong>MOBILITÄT</strong> VERBINDET finden Sie unter:<br />

www.elektromobilitaet-verbindet.de<br />

12 Neue Mobilität Neue Mobilität <strong>13</strong>


SCHAUFENSTER BAYERN-SACHSEN - PROJEKTVORSTELLUNG<br />

SCHAUFENSTER BAYERN-SACHSEN - PROJEKTVORSTELLUNG<br />

Das Schaufenster<br />

STellt sich vor<br />

Ausgewählte Projekte aus Bayern und Sachsen<br />

Berlin<br />

Leipzig<br />

Elektrisch von München über Leipzig nach Berlin<br />

Nutzer von Elektrofahrzeugen sollen nicht nur auf den Nahbereich<br />

beschränkt sein. Deshalb ist ein wesentlicher Themenschwerpunkt<br />

des Schaufensters »ELEKTRO<strong>MOBILITÄT</strong> VER-<br />

BINDET«, längere Strecken mit Elektrofahrzeugen zu ermöglichen.<br />

Denn die im Vergleich zu Verbrennungsfahrzeugen<br />

niedrigere Reichweite weckt heute noch verbreitet Skepsis<br />

gegenüber der neuen Technologie.<br />

Für dieses Vorhaben errichtet Siemens gemeinsam mit E.ON<br />

und BMW entlang der Autobahn A9 von München über Nürnberg<br />

und Leipzig nach Berlin acht Gleichstromschnellladesäulen.<br />

Die Ladestationen werden in ca. 90 km Abstand voneinander<br />

aufgestellt. Damit wird eine der am meisten befahrenen<br />

Verkehrsachsen Deutschlands für den elektrischen<br />

Überlandverkehr auf über 580 Kilometern befahrbar.<br />

Das dabei eingesetzte Combined Charging System haben Ladesäulen-Hersteller<br />

und Automobilindustrie gemeinsam als einheitliche<br />

Ladeschnittstelle entwickelt, um europaweites Laden<br />

nach demselben Standard zu ermöglichen. Ein sogenanntes<br />

Operation Center überwacht und steuert die Ladeinfrastruktur.<br />

Im Störungsfall wird hier die Fehlerbehebung angestoßen.<br />

Zunächst wird der BMW i3 zur Erprobung der neuen<br />

Ladeinfrastruktur eingesetzt. Ab Anfang 2014 stehen die<br />

Ladesäulen mit einer entsprechenden Ladekarte allen zur<br />

Verfügung.<br />

Roland Jobelius<br />

roland.jobelius@siemens.com<br />

LangstreckE<br />

Gemeinsam mit der TU Chemnitz und den Stadtwerken Leipzig<br />

hat die BMW Group im Mai 20<strong>13</strong> das Projekt »LangstreckE«<br />

gestartet. Die Projektpartner wollen herausfinden, welche<br />

Bedingungen bei Fahrzeug und Infrastruktur erfüllt sein müssen,<br />

damit Pendler auch bei längeren Strecken ohne Probleme<br />

den täglichen Weg zur Arbeit bewältigen können.<br />

Dass sich reine Elektrofahrzeuge auch für längere Strecken<br />

eignen, haben internationale Studien bereits verdeutlicht.<br />

Was dabei noch verbessert werden kann, soll das Forschungsprojekt<br />

zeigen: In fünf Phasen, die jeweils drei Monate dauern,<br />

bekommen je 15 Privatnutzer einen rein elektrisch betriebenen<br />

BMW ActiveE überlassen, mit dem sie ihren täglichen<br />

Arbeitsweg zurücklegen.<br />

Im Fokus stehen Nutzerverhalten und technische Aspekte:<br />

Wie kommen Nutzer zurecht, wenn sie auf dem Arbeitsweg in<br />

den Grenzbereich der Batteriereichweite kommen und daher<br />

Zwischenladen müssen? Wie muss die Rekuperation ansprechen,<br />

um einen möglichst großen Nutzen für Effizienz und<br />

Komfort zu haben? Welche Anforderungen gibt es bezüglich<br />

Aufbau einer bedarfsgerechten Ladeinfrastruktur?<br />

SCHAUFENSTER BAYERN – SACHSEN<br />

Die daraus gewonnenen Erkenntnisse tragen dazu bei, die<br />

Rahmenbedingungen für das tägliche Fahren mit Elektrofahrzeugen<br />

komfortabel zu gestalten.<br />

BMW ActiveE im Einsatz auf der Langstrecke<br />

Dr. Jens Ramsbrock<br />

Innovationsprojekte Elektromobilität<br />

Projektleitung Pilotierung ActiveE<br />

jens.ramsbrock@bmw.de<br />

Ausgewählte Projekte des Schaufensters<br />

Bayern-Sachsen ELEKTRO<strong>MOBILITÄT</strong> VERBINDET<br />

präsentieren sich auf der<br />

2. Fachkonferenz<br />

Elektromobilität im ÖPNV<br />

25.–26. November 20<strong>13</strong> | ICC Dresden<br />

Photo: BMW AG<br />

Siemens AG<br />

www.siemens.com<br />

München<br />

Verteilung der Ladesäulen entlang der A9<br />

Quelle: Siemens AG<br />

Kostenfreie Anmeldung und<br />

Programm unter:<br />

www.e-mobil.saena.de<br />

14 Neue Mobilität Neue Mobilität 15


SCHAUFENSTER BAYERN-SACHSEN - PROJEKTVORSTELLUNG<br />

Das Schaufenster STellt sich vor<br />

Crossing Borders<br />

Das kooperative Forschungs- und Demonstrationsprojekt<br />

Crossing Borders hat sich zum Ziel gesetzt, eine internationale<br />

Anbindung von Elektromobilitäts-Projekten im Raum<br />

Deutschland, Österreich und der Slowakei zu implementieren<br />

und zu testen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf einer grenzüberschreitend<br />

nutzbaren, technisch ausgereiften Ladeinfrastruktur<br />

für Elektromobilitäts-Kunden.<br />

Grenzüberschreitende, hochrangige Ladeinfrastruktur von<br />

Crossing BORDERS<br />

Photo: VERBUND AG<br />

Die »79« soll mal elektrisch fahren<br />

Die 2,6 Kilometer lange Quartierbuslinie 79 der Dresdner<br />

Verkehrsbetriebe (DVB) erschließt in der sächsischen Metropole<br />

den Stadtteil Übigau. An der Peripherie des durch<br />

Wohngebiete geprägten Areals verkehren drei Straßenbahnlinien<br />

in dichtem Takt. Die Quartierbuslinie hat eine Zubringerfunktion.<br />

Mit dem Projekt »Elektrobus 79« soll die bestehende<br />

Dieselbuslinie durch ein reines Elektrofahrzeug für<br />

etwa 35 bis 40 Personen bedient werden. Das schließt Übigau<br />

umweltfreundlich und leise an den ÖPNV zur Innenstadt<br />

und den Fernreiseverkehr an. Und es soll die Elektromobilität<br />

als alltägliche sowie unproblematische Technologie im<br />

Bewusstsein der Fahrgäste verankern.<br />

Die Traktionsbatterie des Busses wird während der Wendezeit<br />

am Endpunkt konduktiv über ein Hochleistungs-Oberleitungssystem<br />

und während der Nachtzeit im Depot über<br />

ein stationäres Ladegerät geladen. Durch die Schnellladung<br />

während der drei- bis vierminütigen Wendezeit bestehen<br />

hohe Anforderungen an die Fähigkeit der Ladeinfrastruktur<br />

zur Leistungsübertragung sowie das Aufnahmevermögen<br />

Ergebnis wird eine durchgängige Schnellladeverbindung der<br />

Strecke von München über Salzburg und Wien bis Bratislava<br />

sein und mit dem A9-Projekt eine Verbindung eingehen.<br />

Gleichzeitig werden neue intermodale Routing-Systeme entwickelt,<br />

um eine Ökologisierung des Gesamtverkehrssystems<br />

zu erreichen. In der Demonstrationsphase werden Daten gesammelt,<br />

die zur Validierung der Kernannahmen im Forschungsprojekt<br />

analysiert werden. Crossing Borders entwickelt<br />

insbesondere Lösungen für intelligente Ladeinfrastruktur<br />

und Routing Services weiter. Im Zentrum steht die einfache<br />

und komfortable Benutzung durch die Kunden durch komfortables<br />

Roaming in der grenzüberschreitenden Testregion.<br />

Crossing Borders wurde vom Klima- und Energiefonds der<br />

Österreichischen Bundesregierung als förderwürdig eingestuft<br />

und befindet sich gerade im Stadium der finalen Überarbeitung<br />

des Antrags. Das Projekt soll bis Mitte 2016 umgesetzt<br />

werden. Partner sind u.a. VERBUND AG (AT), EON.SE<br />

(DE), ZSE (SK) sowie das Austrian Institute for Technology.<br />

Eva Maria Plunger<br />

VERBUND AG<br />

eva.plunger@verbund.com<br />

des Energiespeichers. Für die praktische Umsetzung wird<br />

dieser Teil des Projektes durch die Technische Universität<br />

Dresden (TUD) wissenschaftlich begleitet. Das Ladesystem<br />

kann am bestehenden Bahnstromnetz der Straßenbahn angeschlossen<br />

und die Energie angepasst aus dem Fahrleitungsnetz<br />

übertragen werden. Auf diese Weise bezieht der<br />

Elektrobus auch rekuperierten Bremsstrom der Straßenbahn.<br />

Durch die DVB wird ein Musterkonzept für eine städtebaulich<br />

verträgliche Haltestelle mit Hochstromladestation erarbeitet.<br />

Darüber hinaus erfolgt die Beschaffung des passenden<br />

Elektrobusses. Aus Sicht der Marktforschung interessant ist<br />

die Entwicklung von Nachfrage, Erlöspotential und Unternehmensimage.<br />

Die Projektkosten bei DVB und TUD von insgesamt<br />

etwa 1,5 Millionen Euro werden durch das Bundesministerium<br />

für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS)<br />

mit rund 1,06 Millionen Euro Fördermitteln unterstützt.<br />

Robert Roch<br />

Dresdner Verkehrsbetriebe AG (DVB AG)<br />

roch@dvbag.de<br />

Schaufenster Bayern-Sachsen<br />

ELEKTRO<strong>MOBILITÄT</strong> VERBINDET<br />

Über 100 Partner – 40 Projekte – <strong>13</strong>0 Millionen Euro<br />

Die Projekte im Schaufenster verfolgen einen<br />

systemischen Ansatz zur Integration von Elektrofahrzeugen,<br />

Energie- und Verkehrssystemen.<br />

Die Themenschwerpunkte sind:<br />

Langstreckenmobilität<br />

Urbane Mobilität<br />

Ländliche Mobilität<br />

Internationale Verbindungen<br />

Aus- und Weiterbildung<br />

Gefördert durch:<br />

Informationen zum Schaufenster Bayern-Sachsen finden Sie unter:<br />

www.elektromobilitaet-verbindet.de<br />

Insgesamt stellt der Bund für das Schaufensterprogramm Fördermittel in Höhe von 180 Mio. Euro bereit.<br />

Weitere Informationen zum Schaufensterprogramm finden Sie unter: www.schaufenster-elektromobilitaet.org<br />

Koordiniert durch:<br />

16 Neue Mobilität


SCHAUFENSTER BAYERN-SACHSEN - PROJEKTVORSTELLUNG<br />

Das Schaufenster STellt sich vor<br />

SCHAUFENSTER BAYERN-SACHSEN - PROJEKTVORSTELLUNG<br />

Gewerkübergreifendes Weiterbildungsprogramm der beruflichen Bildung im Handwerk<br />

- Smart Advisor<br />

Akademische Bildungsinitiative zur Elektromobilität<br />

Ein interdisziplinäres universitäres Konsortium aus Chemnitz,<br />

Dresden, Erlangen und München erarbeitet Lehrinhalte zu den<br />

in der Elektromobilität aufgeworfenen neuen Fragen. Es ist<br />

geprägt von der Einheit von Forschung und Lehre. Dabei wird<br />

in allen Gebieten auf die Spitzenkompetenz gesetzt. Die<br />

Universitäten gestalten aus diesen Lehrveranstaltungen Vollzeitstudiengänge<br />

sowie Summeruniversities und Fortbildungsprogramme.<br />

Alle Veranstaltungen werden in modularer<br />

Form angeboten und können so in entsprechenden Studiengängen<br />

integriert werden. Das Programm wird auch in<br />

anderen Schaufenstern im Bundesgebiet angeboten und ein<br />

System der Anerkennung durch diverse Hochschulen wird<br />

erarbeitet.<br />

Die Hochschulen Ingolstadt und Zwickau entwickeln ein Baukastensystem<br />

für zwei modulare berufsbegleitende Master<br />

eMobilität sowie einen berufsbegleitenden Bachelorstudien-<br />

gang. In einem der geplanten Master Elektromobilität werden<br />

im Vertiefungsteil gezielt Module der Universitäten angeboten.<br />

Darüber hinaus werden im Rahmen des Projekts<br />

neue Versuchsstände im Labor aufgebaut und praxisnahe<br />

Lehrmethoden entwickelt und erprobt.<br />

Durch diese Bündelung von Kompetenzen sowie der ganzheitlichen<br />

Durchdringung des (Aus-)Bildungssystems werden<br />

mehr und passgenau qualifizierte Ingenieure ausgebildet,<br />

wodurch die internationale Wettbewerbsfähigkeit erhöht<br />

wird.<br />

Dipl.-Ing. Maria Kugler<br />

Technische Universität München<br />

Fakultät für Maschinenwesen<br />

Lehrstuhl für Fahrzeugtechnik<br />

kugler@ftm.mw.tum.de<br />

Elektromobilität ist ein wertvoller Baustein auf dem Weg<br />

zu Erneuerbaren Energien und zur Dezentralisierung der<br />

Stromerzeugung. Umsetzer vor Ort sind Handwerksbetriebe.<br />

Erfolgversprechend ist nur ein systemischer Ansatz; entsprechende<br />

gewerkübergreifende Kompetenzen sind auch im<br />

Handwerk aufzubauen.<br />

Das Weiterbildungsprogramm »Smart Advisor (HWK)« wird<br />

Fachspezialisten des Handwerks zu Beratern für Endkunden,<br />

Betriebe und Kommunen qualifizieren. Sie werden befähigt,<br />

Konzepte für die Integration von Elektro-/Hybridfahrzeugen<br />

in Fuhrparks und dezentrale Energieversorgungsstrukturen<br />

zu entwickeln sowie deren Wirtschaftlichkeit und Ökobilanz<br />

zu bewerten. Die Entwicklung und Erprobung des Weiterbildungsprogramms<br />

»Smart Advisor (HWK)« erfolgt in arbeitsteiliger<br />

Kooperation von 5 Handwerkskammern und 6<br />

Innungen an den Standorten München, Nürnberg, Dresden,<br />

Chemnitz und Leipzig.<br />

Angestrebt wird ein Umfang von mehr als 200 Unterrichtseinheiten<br />

mit anerkanntem Abschluss nach §42 a der Handwerksordnung<br />

zum/zur »Berater/Beraterin für Elektromobität<br />

(HWK)«.<br />

Handlungsfelder des »des Beraters / der Beraterin für Elektromobilität<br />

(HWK) sind die Beratung zu Potenzialen von Elektromobilität<br />

(Mobilitätsanalysen, Fuhrpark-Management und<br />

Stadtentwicklung), bei der Fahrzeugauswahl (Pkw, Nutzfahrzeuge,<br />

Zweiräder, Leichtfahrzeuge) und im Elektro-/IT-<br />

Bereich (Netzintegration/Lastmanagement, Systemintegration<br />

in dezentrale Energieversorgungsstrukturen/Energiemanagement,<br />

Integration stationärer Speicher). Für ausgewählte<br />

Beratungsschwerpunkte werden innovative Werkzeuge<br />

entwickelt und getestet. Es ist geplant, Zielgruppen schrittweise<br />

über »Sensibilisierungsworkshops« und »Zertifikatskurse«<br />

an den »Gesamtlehrgang« heranzuführen. Dieses<br />

Vorgehen erscheint vor dem Hintergrund des noch nicht einschätzbaren<br />

Markthochlaufes von Elektro- und Hybridfahrzeugen<br />

als angebracht.<br />

Dr. Wolfgang Christl<br />

Handwerkskammer für München und Oberbayern<br />

wolfgang.christl@hwk-muenchen.de<br />

E-Lieferungen im Allgäu<br />

Unter dem Titel »E-Lieferungen« wird im Allgäu nun ein weiteres<br />

großes Elektromobilitätsprojekt umgesetzt. Stand in<br />

den ersten beiden Projekten noch der Einsatz der Elektromobilität<br />

im Tourismus, in Kommunen sowie im Carsharing im<br />

Vordergrund der Untersuchungen der Hochschule Kempten,<br />

so soll nun die Elektromobilität in der Logistik bei einschlägigen<br />

Unternehmen betrachtet werden. Zusammen mit dem<br />

Fahrzeugtuner ABT Sportsline GmbH wird ein Elektrolieferfahrzeug<br />

entwickelt, das für den kommerziellen Lieferverkehr<br />

im Allgäu geeignet ist.<br />

Ziel ist es, mit einer Flotte von 40 Fahrzeugen Daten für die<br />

Optimierung der Technologie zu gewinnen. Herzstück der<br />

Datenanalyse ist dabei ein von Sensor-Technik Wiedemann<br />

entwickelter Logger, der sowohl Daten der Fahrzeugelektronik<br />

als auch die Bewegungsdaten aufzeichnet. Gemeinsam<br />

mit dem Partner Post DHL und weiteren Unternehmen sollen<br />

die Fahrzeuge unter Zuhilfenahme von IKT-Technologien bei<br />

Kurier-Express-Paket-Diensten sowie im Standard-Lieferverkehr<br />

eingesetzt werden. Im Fokus der Forschung stehen<br />

weiterhin Energiebedarfe und Alterungsverhalten der eingesetzten<br />

Batterien, die Optimierung des Flottenmanagements<br />

sowie Nutzerakzeptanzanalysen.<br />

Prof. Dr.-Ing. Andreas Rupp<br />

Hochschule Kempten<br />

andreas.rupp@fh-kempten.de<br />

Modell des BEV-Lieferfahrzeugs auf Basis eines VW Caddys.<br />

Photo: Hochschule Kempten<br />

E-Plan München<br />

Mit dem Projekt E-Plan München untersucht die Landeshauptstadt<br />

München gemeinsam mit der Industrie die Rahmenbedingungen<br />

für eine stärkere Nutzung von Elektrofahrzeugen.<br />

Insgesamt 36 Fahrzeuge von Audi, BMW und der IsarFunk Taxizentrale<br />

sind bei E-Plan München im Einsatz. Erstmalig werden<br />

die Anforderungen, die unterschiedliche Nutzungsarten<br />

von eMobilität an die Ladeinfrastruktur stellen, gemeinsam<br />

untersucht und mit städtebaulichen und verkehrsplanerischen<br />

Zielen in Einklang gebracht. Hierzu werden in einem<br />

Masterplan Vorschläge für die Verteilung von Ladestationen<br />

über das gesamte Stadtgebiet entwickelt und anschließend<br />

in einem Stadtquartier auf Alltagstauglichkeit getestet.<br />

Die praktischen Tests von E-Plan München umfassen Anwohnerparken,<br />

eCarsharing und den Einsatz eines Elektrotaxis.<br />

Anwohnerparken ermittelt die Anforderungen von Fahrzeugnutzern,<br />

die keinen eigenen Stellplatz besitzen und somit auf<br />

Stellplätze im öffentlichen Straßenraum angewiesen sind.<br />

eCarsharing untersucht die Ladeinfrastruktur, die für einen<br />

wirtschaftlichen Betrieb erforderlich ist. Mit dem Elektrotaxi<br />

wird ein Fahrzeug als »halböffentliches« Transportmittel<br />

zwischen Klinikstandorten eingesetzt.<br />

Das Münchner Projekt läuft drei Jahre lang und hat ein Budget<br />

von etwa 6.500.000 Euro.<br />

Projekt E-Plan München: Übergabe des Förderbescheids im Juni<br />

20<strong>13</strong>. Photo: Landeshauptstadt München, Referat für Gesundheit<br />

und Umwelt<br />

Dipl.-Ing. Helmer Honrich<br />

Referat für Gesundheit und Umwelt<br />

Landeshauptstadt München<br />

helmer.honrich@muenchen.de<br />

18 Neue Mobilität Neue Mobilität 19


SCHAUFENSTER BAyern-Sachsen - E.ON<br />

SCHAUFENSTER BAyern-Sachsen - Stadtwerke Leipzig<br />

GO ELK!<br />

Gewerblich operierende Elektro-Kleinflotten<br />

Elektromobilität begeistert<br />

Stadtwerke Leipzig erforschen Elektromobilität im Alltag<br />

Optimierte Nutzungs- und Ladestrategien steigern die Wirtschaftlichkeit von Elektrofahrzeugen<br />

Tankvorgang Nissan Leaf an Bosecker-LadesäULE<br />

Quelle: Stadtwerke Leipzig GmbH<br />

Unter dem Projekttitel »GO ELK!« untersucht E.ON gemeinsam<br />

mit der RWTH Aachen (RWTH) und der Hochschule Ruhr<br />

West (HRW) spezielle Bedürfnisse von Gewerbekunden und<br />

entwickelt verbesserte Lade- und Nutzungskonzepte für<br />

Elektrofahrzeuge.<br />

Im Rahmen des Schaufensters Bayern-Sachsen werden seit<br />

September 25 Elektrofahrzeuge in fünf Firmenflotten intensiv<br />

genutzt. Bei dem von der Bundesregierung geförderten Projekt<br />

werden in den kommenden 30 Monaten mit Hilfe moderner<br />

IT-Lösungen neue Geschäftsmodelle im Bereich gewerblicher<br />

Elektro-Kleinflotten erarbeitet und getestet. Ziel<br />

ist es durch verbesserte Kommunikation und Flottenmanagementkonzepte<br />

eine Bereitstellung von »Mobility-on-Demand«<br />

-Geschäftsmodellen innerhalb und zwischen gewerblichen<br />

Nutzern zu ermöglichen. Dabei wird darauf geachtet, dass<br />

eine möglichst hohe Auslastung erreicht wird.<br />

Für den Energiedienstleister E.ON ist das Gewerbekundensegment<br />

in mehrfacher Hinsicht interessant. So lassen sich<br />

Fahrzeugflotten durch ihre örtliche Konzentration und ihre in<br />

der Regel im Voraus bekannten Nutzungsmuster einfacher<br />

aggregieren und besser in ein intelligentes Ladekonzept einbinden.<br />

Durch den Einsatz vernetzter Ladehardware, können<br />

Fahrzeugbatterien wirtschaftlich und netzoptimiert geladen<br />

werden. Gewerblich genutzte Flottenfahrzeuge weisen in der<br />

Regel eine höhere tägliche Fahrleistung auf als privat genutzte<br />

Fahrzeuge, wodurch sich der Einsatz früher amortisieren<br />

kann. Generell sind die Anforderungen an Fahrzeugverfügbarkeit,<br />

optimiertes Lademanagement und geringe Ausfallund<br />

Servicezeiten wesentlich höher als im privaten Bereich,<br />

da jeder Fahrzeugausfall einen wirtschaftlichen Schaden nach<br />

sich ziehen kann.<br />

Das Thema Batteriealterung und die dadurch resultierende<br />

geringere Reichweite spielen ebenfalls eine bedeutende Rolle.<br />

Diesem Aspekt wird im Projekt durch die Entwicklung batterieschonender<br />

Ladealgorithmen Rechnung getragen. Die<br />

ISEA der RWTH untersuchen die Alterung der Fahrzeugbatterien,<br />

da dies ein wesentlicher Faktor für die Lebensdauer<br />

bzw. die Wirtschaftlichkeit eines Elektrofahrzeugs ist. Dadurch<br />

werden wertvolle Erkenntnisse für die Berechnung von<br />

Fahrzeugrestwerten, Abschreibungsfristen und Leasinggebühren<br />

gewonnen.<br />

Die HRW wird darüber hinaus das Nutzerverhalten untersuchen.<br />

Hierbei werden u.a. durch Kundenbefragungen und<br />

Untersuchungen des Fahrverhaltens insbesondere folgende<br />

Parameter betrachtet: Reichweiten; Ladezeiten; Gleichzeitigkeitsfaktoren<br />

der Fahrzeugladung; Anforderungen an die<br />

Fahrzeuge; Marktentwicklung im B2B-Kundensegment »Firmenflotte«.<br />

Frank Lechthaler<br />

frank.lechthaler@eon.com<br />

Von »purem Fahrspaß« ist die Rede und von einem »völlig<br />

neuem Fahrgefühl«; das »leise und entspannte Fahren« wird<br />

betont und die »super Beschleunigung« gelobt - wer einmal<br />

elektromobil gefahren ist, ist begeistert für immer. Aber:<br />

Elektromobilität steckt noch in der Entwicklungsphase und<br />

muss noch gefördert werden, wenn Deutschland zum Leitanbieter<br />

und Leitmarkt für Elektromobilität werden soll - das<br />

weiß auch die Politik. Die Freistaaten Bayern und Sachsen<br />

haben sich vor diesem Hintergrund gemeinsam als Schaufensterregion<br />

für Elektromobilität beworben und im April<br />

2012 den Zuschlag erhalten.<br />

Für zwei der insgesamt rund 40 Projekte in diesem Schaufenster<br />

übernehmen die Stadtwerke Leipzig die Konsortialführerschaft.<br />

»Gemeinsam mit unseren Partnern können<br />

wir Leipzig in punkto urbane Mobilität sowie Mobilitäts- und<br />

Ladekonzepte weiter als Vorreiter für dieses Zukunftsthema<br />

positionieren.«, freut sich der Stadtwerke Geschäftsführer<br />

Raimund Otto.<br />

Die Stadtwerke haben sich die Entwicklung eines Geschäftsmodells<br />

für die Ladeinfrastruktur auf die Fahnen geschrieben.<br />

»Denn deutschlandweit wird eine flächendeckende<br />

Ladeinfrastruktur nur entstehen, wenn die Anbieter damit<br />

auch Geld verdienen können«, bringt Raimund Otto die so einfache<br />

wie logische Herausforderung auf den Punkt.<br />

Eine Grundvoraussetzung für das flächendeckende Laden<br />

von Elektrofahrzeugen in dicht besiedelten städtischen Gebieten<br />

ist die Errichtung einer kostenminimalen und zukunftsfähigen<br />

Ladeinfrastruktur im urbanen Raum. Daher forschen<br />

die Stadtwerke Leipzig zusammen mit ihren Projektpartnern<br />

auch daran, bestehende Ladeinfrastruktur-Konzepte in und<br />

um Leipzig weiterzuentwickeln. Ein Forschungsansatz beschäftigt<br />

sich mit der Integration von Ladestationen in die<br />

städtische Straßenbeleuchtung. Dafür sollen nun die Voraussetzungen<br />

geschaffen werden.<br />

Das Projekt »Laternenparken« ist eines von 40 Projekten<br />

im Schaufenster Elektromobilität Bayern-Sachsen und wird<br />

mit 1,7 Mio. Euro vom Bundesministerium für Wirtschaft<br />

und Technologie im Rahmen der Schaufensterinitiative der<br />

Bundesregierung gefördert. Die Bundesregierung hat im April<br />

2012 vier Regionen in Deutschland als »Schaufenster Elektromobilität«<br />

ausgewählt und fördert hier auf Beschluss des<br />

Deutschen Bundestags die Forschung und Entwicklung von<br />

alternativen Antrieben.<br />

Christoph Friedrich<br />

Stadtwerke Leipzig GmbH<br />

christoph.friedrich@swl.de<br />

www.swl.de<br />

20 Neue Mobilität Neue Mobilität 21


Das Multitalent –<br />

AC- und DC-Laden<br />

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Gleich- und Wechselspannung.<br />

Es ist ausgelegt für Spannungen bis<br />

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Studien, Projekte und innovative Ideen.<br />

© PHOENIX CONTACT 20<strong>13</strong>


Forschung & Entwicklung - CoverstORY<br />

Forschung & Entwicklung - COVERSTORY<br />

Eine für alle<br />

Technische Hochschule Deggendorf und e8energy revolutionieren Ladesäulentechnologie<br />

für Elektrofahrzeuge<br />

Typ2 - Mode 3 Eingangsbuchse der @flex Ladestation<br />

Die Technische Hochschule Deggendorf und die e8energy<br />

GmbH Hamburg haben einen Kooperationsvertrag zur gemeinsamen<br />

Entwicklung einer diskriminierungsfreien Ladesäule<br />

für elektrische Fahrzeuge aller Art geschlossen. Dabei<br />

geht es nicht nur darum, die bereits am Markt befindlichen<br />

unterschiedlichen Ladesysteme in eine Säule zu integrieren,<br />

sondern um die Integration innovativer und zukünftig notwendiger<br />

Ladetechnik, insbesondere für die neu in den Markt<br />

kommenden Modelle deutscher Autohersteller.<br />

»Wenn man die Absicht hat, der Elektromobilität einen größeren<br />

Raum einzuräumen, muss man die Hemmschwellen niedrig<br />

halten«, erläutert Prof. Dr. Peter Sperber, Präsident der<br />

Technischen Hochschule Deggendorf und fährt fort: »Potenzielle<br />

Nutzer von Elektrofahrzeugen wollen eine Ladesäule<br />

ansteuern, an welcher sie ihr Fahrzeug laden können, egal<br />

welches Fahrzeug und egal welches Steckersystem oder welche<br />

geforderte Ladeleistung. Um dies zu erreichen beschäftigt<br />

sich die elektrotechnische Fakultät der Hochschule mit<br />

der Realisierung des Vorhabens unter Führung von Prof. Dr.<br />

Richard Hämmerle um ein Steuerungssystem zu entwickeln,<br />

welches es ermöglicht, in einer Ladesäule neben den bereits<br />

bekannten AC Systemen Schuko und Typ 2 auch die DC Systeme<br />

CHAdeMo und Combo (CCS) zu integrieren. »Die Steuerung<br />

wird eine bestmögliche Ladeleistung pro Ladepunkt, in<br />

Abhängigkeit von Eingangsleistung, Anzahl der gleichzeitig<br />

benutzten Ladepunkte und dem jeweiligen Verlauf der Ladekurve<br />

garantieren«, erklärt Prof. Hämmerle das technische Vorhaben,<br />

»wobei asymmetrischer Phasenausgleich ebenso zu<br />

berücksichtigen ist, wie die komplexen Herausforderungen<br />

der Rückspeisung.«<br />

Die Aufteilung der Entwicklungsarbeiten zwischen Technischer<br />

Hochschule und e8energy folgt den jeweiligen Kernkompetenzen,<br />

wobei das BEM-Mitgliedsunternehmen e8energy seine<br />

weitreichende Expertise im DC Bereich und der Komponentensteuerung<br />

von CHAdeMo und COMBO einbringt. Maximilian<br />

Vetter, verantwortlicher Projektmanager bei e8energy,<br />

weist darauf hin, dass »mit dieser Entwicklung eine Ladesäule<br />

mit einer Eingangsleistung von 22 kW entsteht, die neben<br />

allen Stecker-Systemen auch eine RFID-Identifikation sowie<br />

eine Kommunikation zum Back End zulässt und definitiv weltweit<br />

einsetzbar ist und keinerlei unnötigen Restriktionen<br />

von Eingangs- oder Ausgangsleistung aufweist«. Beide Vertragspartner<br />

sind sich in der Beurteilung des Vorhabens dahingehend<br />

sicher, dass diese Säule die Dauerdiskussion<br />

über die »richtige« Ladeinfrastruktur beendet. »Aufgrund der<br />

erwarteten hohen Stückzahl wird sich der Verkaufspreis auf<br />

dem Niveau heutiger AC Ladesäulen einpendeln«, führt<br />

Dirk Dressler, Vertriebsdirektor bei e8energy, aus. Und Prof.<br />

Hämmerle weist auf den mit einem Jahr knapp kalkulierten<br />

Entwicklungshorizont hin und fährt fort: »Allerdings erhalten<br />

wir auch Unterstützung aus der Automobilindustrie und können<br />

bereits jetzt dankenswerterweise Ladeversuche mit einem<br />

ersten Combo-Prototyp mit dem neuen VW eUp durchführen,<br />

der von VW für diese Zwecke zur Verfügung gestellt<br />

wird«. Der vollelektrische e-up! hat eine Leistung von 60 kW<br />

(82 PS) und eine Reichweite von rund 160 km. Der Effizienzweltmeister<br />

mit einem Verbrauch von nur 11,7 kW/h auf 100<br />

km ist ab sofort bestellbar.<br />

Die Forschungspartner im Überblick<br />

Überschaubarkeit und ein klares Profil ist die Stärke der jungen<br />

Hochschule im Südosten Bayerns, die im letzten Ranking<br />

des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) wiederum<br />

einen Spitzenplatz für praxisnahe Ausbildung in allen Studiengängen<br />

belegte. Entsprechend den Erfordernissen der<br />

Wirtschaft wurde das grundständige Lehrangebot ausdifferenziert<br />

und neue Studiengänge eingeführt: Angewandte Informatik,<br />

Mechatronik, Physikalische Technik, Produktionstechnik,<br />

Ressourcen- und Umweltmanagement, Tourismusmanagement<br />

und Wirtschaftsingenieurwesen. Seit 2001 setzt<br />

die Hochschule in Deggendorf zudem auch Maßstäbe in der<br />

berufsbegleitenden Weiterbildung durch Master und MBA-<br />

Programme im Bereich Management, Health Care, Unternehmensgründung,<br />

Personal- und Organisationsentwicklung, Risiko-<br />

und Compliancemanagement, Public Management sowie<br />

Automotive Electronics.<br />

Die Bereitstellung energieeffizienter Mobilität ist für das Unternehmen<br />

e8energy eine der größten Herausforderungen,<br />

denen sich unsere Gesellschaft stellen muss. Und das nicht<br />

erst in Zukunft. Schwindende Ressourcen und ein wachsendes<br />

Bewusstsein für die Bedeutung des globalen Klimawandels<br />

wirken sich schon heute auf den Wirtschaftsstandort<br />

Deutschland aus. e8energy bietet ein segmentübergreifendes<br />

Produkt- und Leistungsportfolio im Elektromobilitätsbereich,<br />

vor dem Hintergrund der Nutzung Erneuerbarer Energien<br />

und entwickelt ganzheitliche Elektromobilitätskonzepte,<br />

die von der Quelle bis zum Rad jeden Schritt begleiten<br />

und planen. Mit der Errichtung einer überregionalen Ladeinfrastruktur<br />

und dem Angebot von elektromobilen Fahrzeugen<br />

wird so bereits heute die ganzheitliche und nachhaltige<br />

Funktionalität von Elektromobilität bewiesen. Durch die Einbindung<br />

lokaler und überregionaler regenerativer Energieversorger<br />

wie zum Beispiel Greenpeace Energy, Naturstrom<br />

und individuell konfigurierbaren Ladeprodukten, mit besonderem<br />

Schwerpunkt auf DC-Schnellladung, wird so von der<br />

Energieerzeugung bis zum Verbrauch jeder Schritt abgebildet<br />

und umgesetzt. Seit 2009 kümmert sich e8energy mit<br />

seinen Partnern aus der Automobilindustrie, Forschung und<br />

dem Hochschulwesen um die Umsetzung und Entwicklung<br />

umfänglicher Mobilitätskonzepte.<br />

Combo2 (CSS)-Stecker (links) und CHAdeMo Stecker (rechts)<br />

der @flex Ladestation<br />

Christian Murauer<br />

Pressesprecher<br />

Technische Hochschule Deggendorf<br />

christian.murauer@hdu-deggendorf.de<br />

24 Neue Mobilität


Forschung & Entwicklung - Marc MüLTIN<br />

Forschung & Entwicklung - Marc Mültin<br />

Wie IKT die eMobilität und<br />

das Smart Grid verbindet<br />

Und dabei ein nutzerfreundliches eMobilitätserlebnis ermöglicht<br />

»Der Schlüssel zu erfolgreicher eMobilität und deren Integration<br />

in ein Smart Grid ist die Standardisierung der<br />

hard- und softwareseitigen Schnittstellen. Diese werden<br />

bereits 2014 alle zur Verfügung stehen.«<br />

Der erhoffte Durchbruch für die eMobilität geht bisher noch<br />

etwas schleppend vonstatten, was unter anderem Zulassungsstatistiken<br />

des Kraftfahrtbundesamtes belegen. Einer<br />

der Stolpersteine stellte bisher die hard- und softwareseitig<br />

fehlende Standardisierung aller den Ladevorgang eines<br />

eFahrzeugs betreffenden Vorgänge dar. Nun wurde im Januar<br />

20<strong>13</strong> der deutsche Typ-2 Ladestecker von der Europäischen<br />

Kommission als Standard für eFahrzeuge festgelegt.<br />

Darüber hinaus haben sich die europäischen und amerikanischen<br />

Autohersteller Mitte diesen Jahres auf ein einheitliches<br />

Ladestecksystem, das Combined Charging System<br />

(CCS), geeinigt. Es besteht im Wesentlichen aus einer<br />

fahrzeugseitigen Buchse, dem sogenannten Inlet, und den<br />

beiden Steckern zum AC- (Wechselstrom) und DC-Laden<br />

(Gleichstrom). Dies bedeutet für die Automobilindustrie und<br />

Ladeinfrastrukturanbieter Investitionssicherheit und für den<br />

Verbraucher wiederum eine Hürde weniger.<br />

Softwareseitig sorgt die für das Frühjahr 2014 zu erwartende<br />

Verabschiedung der ISO/IEC 15118 Norm für die nötige internationale<br />

Standardisierung eines mächtigen Kommunikationsprotokolls<br />

zwischen eFahrzeug und Ladestation, welches<br />

auf die Realsierung eines intelligenten Lastmana-gements<br />

abzielt. Hierbei handelt es sich um den Teil der Norm, der<br />

das kabelgebundene Laden betrifft. Der Artikel »Intelligentes<br />

Laden über ISO/IEC 15118 - Potentiale und Funktionsweise<br />

des Standards« aus der Juli 20<strong>13</strong> Ausgabe der<br />

Neuen Mobilität erläutert diese Spezifikation. Es ermöglicht<br />

einen nutzerfreundlichen Plug-and-Charge-Mechanismus,<br />

bei welchem der Nutzer lediglich das Ladekabel einstecken<br />

muss und sämtliche Authentifizierungs-, Autorisierungs-,<br />

Abrechnungs- und Ladesteuerungsvorgänge automatisch im<br />

Hintergrund erledigt werden. Darüber hinaus stellt das Protokoll<br />

Mechanismen zur Verarbeitung wichtiger externer Steuersignale<br />

bereit. Zu nennen sind hier zeitvariable Stromtarife<br />

- wie sie im Smart Grid Kontext von einer immer weiter<br />

steigenden Anzahl von Energievertrieben angeboten werden -<br />

und vom Netzbetreiber oder lokalem Lastmanagement definierte<br />

zeitvariable Belastungsgrenzen des Netzanschluss-<br />

punktes. Beim wachsenden Trend hin zu einer elektromobilen<br />

Firmenflotte wird vor allem Letzteres ein zunehmend relevantes<br />

Thema werden. Die ISO/IEC 15118 Norm spezifiziert jedoch<br />

nur die Kommunikation vom eFahrzeug bis zur Ladestation,<br />

mit der das eFahrzeug durch ein Ladekabel verbunden ist.<br />

Der Kommunikationsfluss zwischen einzelnen Ladestationen<br />

und einer darüber liegenden zentralen Managementinstanz,<br />

sei es ein Flottenenergiemanagementsystem, ein<br />

Verteilnetzbetreiber oder ein eMobility Anbieter jeglicher<br />

Art, wird wiederum im Open Charge Point Protocol (OCPP)<br />

spezifiziert. OCPP ist ein offener de facto Standard, welcher<br />

vom niederländischen E-laad Konsortium ins Leben gerufen<br />

wurde. Die bisher öffentlich verfügbare Version 1.5 ist<br />

noch nicht in der Lage, vom eFahrzeug an die Ladestation<br />

übermittelte Ladedaten - wie bspw. Energiebedarf, Abfahrtszeitpunkt,<br />

anvisierter Ladefahrplan - an die nächst höhere<br />

Instanz zu übermitteln oder gar im Sinne des Demand-Side-<br />

Managements Lastbegrenzungssignale - wie es im Zuge eines<br />

Smart Grids vorgesehen ist - an die einzelnen Ladestationen<br />

zu senden. Jedoch ist die Fertigstellung der Version 2.0<br />

für Oktober diesen Jahres zu erwarten. Schaut man sich den<br />

aktuellen Stand der 2.0-Spezifikation an, so fällt auf, dass<br />

viele der hierfür nötigen Parameter aus der ISO/IEC 15118<br />

Norm übernommen wurden. Das verdeutlicht das enge Zusammenspiel<br />

zwischen diesen beiden Kommunikationsprotokollen<br />

und signalisiert einen weiteren wichtigen Schritt in<br />

Richtung interoperabler und standardisierter eMobilitätslösungen.<br />

Mittlerweile hat sich OCPP zu einer europaweiten<br />

Initiative entwickelt und wurde sogar bereits in mehreren<br />

ähnlichen Initiativen auch außerhalb Europas adaptiert.<br />

Zur momentan gängigen Praxis zur Freischaltung eines Ladevorgangs<br />

an einer öffentlichen Ladestation gehört die<br />

Authentifizierung mittels einer vom eMobility Anbieter (z.B.<br />

RWE, EnBW, Vattenfall, E.ON oder diverse Stadtwerke) ausgegebenen<br />

RFID-Karte. Der erwähnte Plug-and-Charge Mechanismus<br />

der ISO/IEC 15118 Norm könnte sogar diesen Schritt<br />

mittels eines vertragsbasierten Authentifizierungsvorgangs<br />

überflüssig und noch ein Stück komfortabler machen. Unabhängig<br />

von der gewählten Authentifizierungsmethode berechtigt<br />

dies den Verbraucher in erster Linie jedoch meist nur<br />

zur Nutzung der Ladeinfrastruktur des jeweiligen eMobility<br />

Anbieters. Dessen Ladestationen sind aber oft nicht entlang<br />

der Fahrroute des Elektromobilisten installiert, insbesondere<br />

wenn es sich um grenzüberschreitenden Verkehr handelt.<br />

An dieser Stelle kommt das Hubject Konsortium ins Spiel.<br />

Das deutsche Joint-Venture Hubject ist eine B2B Diensteplattform,<br />

welche ein einfach zu handhabendes Informations-<br />

und Transaktionsportal zur Verfügung stellt für die<br />

automatisierte Abwicklung vertragsbasierter Geschäftsbeziehungen<br />

zwischen Energielieferanten, eFahrzeugherstellern,<br />

Ladeinfrastrukturanbietern und weiteren eMobility<br />

Geschäftspartnern. Der Endverbraucher erhält auf Basis nur<br />

eines Kundenvertrages Zugang zu diesem Netzwerk. Das<br />

Ziel der Gründungsmitglieder BMW Group, Bosch, Daimler,<br />

EnBW, Siemens und RWE ist die Realisierung eines einfachen<br />

und anbieterübergreifenden Zugangs zu öffentlicher und semi-öffentlicher<br />

Ladeinfrastruktur, wobei die regionalen und<br />

nationalen (europäischen) eMobility Märkte vernetzt werden<br />

sollen. Dieses eRoaming-Prinzip wird vom Ansatz her gerne<br />

mit dem altbekannten Mobilfunkroaming verglichen. Der<br />

Informationsaustausch zwischen Hubject und am Netzwerk<br />

teilnehmenden eMobility Anbietern sowie Ladestationsbetreibern<br />

wird über Webservices geregelt und ist im öffentlich<br />

zugänglichen Open InterCharge Protocol (OICP) definiert,<br />

welches im April diesen Jahres veröffentlicht wurde. Ein QR-<br />

Code auf den entsprechenden Ladestationen kennzeichnet<br />

deren Kompatibilität mit dem Hubject-Netzwerk.<br />

Mittels dieses Netzwerks können dem Verbraucher nun wichtige<br />

Mehrwertdienste angeboten werden, wie beispielsweise<br />

die anbieterübergreifende Reservierung und Suche einer<br />

Hubject-kompatiblen Ladestation, sowie die Initialisierung<br />

und Beendigung eines Ladevorgangs bzw. Anpassung der<br />

gewünschten Abfahrtszeit. All diese Dienste könnten bequem<br />

über eine Smartphone-App des jeweiligen eMobility<br />

Anbieters oder gar über eine Hubject App angeboten werden.<br />

Somit muss sich der Verbraucher nicht mehr darum<br />

kümmern, ob genügend Ladestationen seines eMobility<br />

Anbieters, mit dem er einen Stromliefervertrag für sein<br />

eFahrzeug abgeschlossen hat, entlang der geplanten Fahrtroute<br />

installiert sind. Je mehr Ladeinfrastrukturanbieter sich<br />

diesem Netzwerk anschließen, deutschland- wie auch europaweit,<br />

desto schneller gehört die psychologische Reichweitenangst<br />

der Vergangenheit an. Weitere Informationen<br />

zu Hubject sind auch im Artikel »eRoaming« in der Juli 20<strong>13</strong><br />

Ausgabe der Neuen Mobilität zu finden.<br />

Es sei an dieser Stelle angemerkt, dass OICP eine proprietäre<br />

Ausprägung der weitaus größer gefassten Standardisierungsbemühungen<br />

des europäischen Green eMotion Projekts<br />

(www.greenemotion-project.eu) darstellt. Ziel des europäischen<br />

Mammutprojekts mit seinen 43 Partnern ist die Entwicklung<br />

und Demonstration eines interoperablen und verbraucherfreundlichen<br />

Elektromobilitätssystems - über eRoaming<br />

hinausgehend - auf Basis einer B2B-Diensteplattform.<br />

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die hier vorgestellten<br />

Kommunikationsprotokolle das Potenzial haben,<br />

nahtlos ineinander zu greifen und somit ein verbraucherfreundliches<br />

eMobilitätserlebnis zu gewährleisten. Erzielt<br />

wird dies durch einen einfach zu handhabenden und interoperablen<br />

Zugang zur Ladeinfrastruktur und die Bereitstellung<br />

von sinnvollen Mehrwertdiensten. Ab dem Jahr 2014<br />

stehen somit - nach der bereits 20<strong>13</strong> erfolgten Standardiserung<br />

des Ladesteckers zwischen eFahrzeug und Ladestation<br />

- auch softwareseitig alle nötigen Standardisierungswerkzeuge<br />

bereit, um dem eMobilitätsmarkt den nötigen Schub<br />

zu geben, den er für die Markthochlaufphase benötigt. Es<br />

bleibt zu hoffen, dass diese Werkzeuge auch zeitnah zum<br />

Einsatz kommen werden.<br />

Marc Mültin<br />

Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut AIFB des KIT<br />

mueltin@kit.edu // www.smart-v2g.info/blog<br />

26 Neue Mobilität Neue Mobilität 27


Forschung & Entwicklung - Fraunhofer IAO<br />

Forschung & Entwicklung - Fraunhofer IAO<br />

So kommen Firmenflotten<br />

elektrisch ins Rollen<br />

Studie deckt Potenziale für Elektroautos im dienstlichen Kontext auf<br />

Einfache Nutzung von ELEKTROFAHRZEUGFLOTTEN<br />

Das Thema Elektromobilität ist im öffentlichen Diskurs omnipräsent.<br />

Doch was denken die zukünftigen Nutzer über<br />

Elektrofahrzeuge? Die Studie »Elektrofahrzeuge im Geschäftsumfeld«<br />

gibt Aufschluss über die Wünsche von Anwendern<br />

in Bezug auf ihre elektrisch betriebenen Dienstfahrzeuge.<br />

Dienstwagen machen einen großen Teil der Fahrzeuge auf<br />

deutschen Straßen aus. Bei rund 100.000 Unternehmen mit<br />

Dienstwagenflotten und jährlich etwa 2 Millionen gewerblichen<br />

Neuzulassungen bietet dieses Marktsegment ein enormes<br />

Potenzial für den Vertrieb von Elektrofahrzeugen. Das<br />

Verbundprojekt Shared E-Fleet, das vom Bundeswirtschaftsministerium<br />

gefördert wird, widmet sich der Nutzung von<br />

elektrisch betriebenen Fahrzeugen im Geschäftsumfeld. Im<br />

Rahmen des Projekts sollen Geschäftsmodelle für den unternehmensübergreifenden<br />

Einsatz von Elektrofahrzeugflotten<br />

entwickelt und die Akzeptanz der Elektromobilität bei Unternehmen<br />

und ihren Mitarbeitern erhöht werden.<br />

Quelle: Shared E-Fleet<br />

Die Grundidee von Shared E-Fleet - ein Pool von mehreren<br />

gemeinsam genutzten Elektrofahrzeugen - macht Elektromobilität<br />

vor allem für kleine und mittlere Unternehmen attraktiv,<br />

deren Mitarbeiter gelegentlich Dienstfahrten erledigen.<br />

Durch die gemeinsame Nutzung wird der Auslastungsgrad<br />

der Fahrzeuge erhöht und die Kosten je nach Nutzungsintensität<br />

auf die beteiligten Unternehmen umgelegt. Dadurch<br />

werden Elektrofahrzeuge für Unternehmen wirtschaftlich<br />

sinnvoll einsetzbar. Dafür entwickeln insgesamt neun Projektpartner<br />

Technologien und Konzepte, die ab Juni 2014 von<br />

echten Anwendern in Pilotversuchen erprobt werden. Diese<br />

sollen an den Standorten des Münchner Technologiezentrums<br />

MTZ und des STEP Stuttgarter Engineering Parks sowie<br />

bei der Stadtverwaltung Magdeburg stattfinden.<br />

Die Befragung dieser künftigen Anwender von Elektrofahrzeugflotten<br />

liefert interessante Erkenntnisse darüber, wie<br />

sie Elektromobilität wahrnehmen. Darüber hinaus identifiziert<br />

sie Einsatzpotenziale im Kontext von Dienstfahrten. Für<br />

die Anwenderstudie befragte das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft<br />

und Organisation IAO 145 potenzielle Nutzer<br />

von Elektrofahrzeugen an den drei Standorten.<br />

Chancen und Hemmnisse bei der Nutzung eines eFahrzeugs<br />

Die potenziellen Nutzer stehen Elektromobilität bemerkenswert<br />

offen gegenüber. Eine große Mehrheit der Befragten<br />

- rund 85% - bewertet Elektromobilität positiv oder sehr<br />

positiv. Befragt nach den konkreten Chancen, die sie mit<br />

der Nutzung eines Elektrofahrzeugs verbinden, messen die<br />

Studienteilnehmer der Reduzierung von CO 2 -Emissionen die<br />

höchste Bedeutung zu. Auch die Förderung Erneuerbarer<br />

Energien und die Unterstützung technischer Innovation spielt<br />

für die Studienteilnehmer eine gewichtige Rolle.<br />

Um Beweggründe für die Nutzung eines Elektrofahrzeugs<br />

zu ermitteln, sollten die Befragten zu einigen allgemeinen<br />

Aussagen zu Elektromobilität Stellung nehmen. Die größte<br />

Zustimmung erhielt mit 87% die Aussage »Die Nutzung von<br />

Elektrofahrzeugen schont die Umwelt«. Die Auswertung bietet<br />

Ansatzpunkte, mit welchem Nutzenversprechen Anbieter<br />

von Elektrofahrzeugen an ihre Kunden herantreten könnten.<br />

Relevant für die Kaufentscheidung beziehungsweise die<br />

Nutzung eines Elektrofahrzeugs ist vor allem die Bewertung<br />

der Aussagen zu Image und Kosten von Elektrofahrzeugen.<br />

Während immerhin 77% das positive Image von eFahrzeugen<br />

bejahen, glauben lediglich 47% der Befragten, dass Elektrofahrzeuge<br />

Kosten senken. Den Nutzern sind demzufolge die<br />

wirtschaftlichen Vorteile von Elektrofahrzeugen noch nicht<br />

ausreichend bekannt. Für das Projekt Shared E-Fleet bedeutet<br />

das, dass diesem Aspekt in der Kommunikation mit den<br />

Nutzern eine besondere Rolle zukommen sollte.<br />

Elektrofahrzeugpools bieten Vorteile für Unternehmen<br />

Die Studienteilnehmer gaben Auskunft über ihr bisheriges<br />

Verhalten in Bezug auf Dienstfahrten. Das bisherige Nutzungsverhalten<br />

bietet vielversprechende Potenziale für Elektrofahrzeuge:<br />

Die üblichen Entfernungen bei Dienstfahren liegen<br />

bei unter 100km und lassen sich damit problemlos mit<br />

Elektrofahrzeugen zurücklegen. Die oft geäußerten Ängste<br />

im Hinblick auf die Reichweiten von Elektrofahrzeugen können<br />

damit entkräftet werden. Der größte Teil der Befragten<br />

(48%) ist ein bis zwei Tage pro Woche auf Dienstfahrt. Fahrzeuge<br />

werden demnach für zeitlich beschränkte Dienstfahrten<br />

benötigt. Kleine und mittlere Unternehmen, das zeigt die<br />

Studie, setzen häufig Privat-Pkw für ihre Dienstfahrten ein.<br />

Damit böte ein Carsharing von Elektrofahrzeugen die Möglichkeit,<br />

Privatfahrzeuge teilweise zu ersetzen oder ganz abzulösen.<br />

Die Studienergebnisse machen deutlich, dass Elektrofahrzeugpools<br />

für kleine und mittlere Unternehmen eine Reihe<br />

von Vorzügen bieten.<br />

Die Unternehmen nutzen bisher für ihre Dienstfahrten vor<br />

allem Fahrzeuge aus der Mittel- und Kompaktklasse (61 und<br />

55%). Dies deckt sich mit den bevorzugten Elektrofahrzeugtypen.<br />

Hier erzielen vor allem etwas bekanntere Kompaktund<br />

Mittelklassewagen hohe Zustimmung: Zwischen 64 und<br />

94% der Befragten können sich vorstellen, ein solches Modell<br />

für ihre Dienstfahrten zu nutzen. Auch Fahrzeuge mit<br />

futuristischem Design stoßen entgegen der Erwartungen bei<br />

den Befragten auf relativ hohe Akzeptanz.<br />

Smartphones sind weit verbreitet, aber alternative Zugangstechnologien<br />

sind notwendig<br />

Für das Carsharing-Konzept von Shared E-Fleet werden Technologien<br />

für den Zugang zum Fahrzeug, die Buchung sowie die<br />

Abrechnung entwickelt. Smartphones spielen für die komfortable<br />

Abwicklung eine wichtige Rolle. Die Befragung ergab,<br />

dass 81% der potenziellen Nutzer ein Smartphone besitzen.<br />

Trotz dieses recht hohen Werts müssen Personen ohne Smartphone<br />

Möglichkeiten zur einfachen Nutzung von Elektrofahrzeugflotten<br />

angeboten werden können. Denkbar sind Chipkarten<br />

für den Zugang zu Fahrzeugen und Ladestationen.<br />

Die vollständige Studie mit weiteren interessanten Ergebnissen<br />

kann unter http://s.fhg.de/studie-e-fahrzeuge kostenlos<br />

heruntergeladen werden. Im Rahmen der Mitte nächsten<br />

Jahres beginnenden Pilotphase werden die Nutzer die im<br />

Projekt Shared E-Fleet entwickelten Technologien erproben.<br />

Aus den Erfahrungen der Nutzer sollen weitere Hinweise gewonnen<br />

werden, welche Faktoren für die Akzeptanz von<br />

Elektrofahrzeugen bei kleinen und mittleren Unternehmen<br />

und ihren Mitarbeitern ausschlaggebend sind.<br />

Krešimir Vidackovic ´ & Verena Pohl<br />

Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation<br />

IAO<br />

www.shared-e-fleet.de<br />

Wie bewerten Sie die folgenden Chancen bei der Nutzung eines Elektrofahrzeugs aus Ihrer persönlichen Sicht?<br />

Reduzierung von CO 2<br />

-Emissionen<br />

n=143<br />

Förderung regenerativer Energien<br />

n=143<br />

Unterstützung technischer Innovationen<br />

n=141<br />

Günstige Betriebskosten<br />

n=140<br />

Neuer Wirtschaftszweig für Deutschland<br />

n=143<br />

Möglichkeit des bevorzugten Parkens im Stadtkern<br />

n=142<br />

62%<br />

52% 38%<br />

32% 5% 1%<br />

43% 38% 18%<br />

8% 2%<br />

38% 50% 11% 1%<br />

34% 43% 20% 4%<br />

28% 30% 32% 10%<br />

0% 100%<br />

Shared E-Fleet Anwenderbefragung 20<strong>13</strong> // Basis n=145 // AuswertungEn siehe Einzelwerte<br />

Sehr wichtig<br />

Wichtig<br />

Weniger wichtig<br />

Unwichtig<br />

28 Neue Mobilität Neue Mobilität 29


Forschung & Entwicklung - eMobile Talk<br />

Forschung & Entwicklung - eMobile Talk<br />

®<br />

Intelligentes Stromnetz<br />

Markus Emmert, wiss. Beirat im BEM und Geschäftsführer der ComBInation GmbH<br />

im Gespräch mit BEM-Vorstand Christian Heep<br />

»Weder das SmartGrid noch die Elektromobilität werden<br />

in Zukunft wegzudenken sein - vielmehr werden wir uns<br />

später fragen, wie es denn anders möglich war!«<br />

ComBInation GmbH - www.com-bi-nation.de<br />

SGready ® ist ein beim deutschen Patent- und Markenamt eingetragenes Markenzeichen der ComBInation GmbH.<br />

Im Zuge der Mobilitätswende wird die Elektromobilität weitreichende<br />

Auswirkungen auf die Energie-, Informations- und<br />

Kommunikationsbranche haben. Ein intelligentes Stromnetz<br />

kann eFahrzeuge sinnvoll in das Stromversorgungs-System<br />

einbinden und so einen Beitrag zu einem aktiven Energiemanagement<br />

leisten. Stichwort mobile Speicher. Herr Emmert,<br />

wie müssen eAutos zukünftig mit dem Stromnetz interagieren,<br />

um die Netzstabilität nicht zu gefährden und wie kann eine<br />

Neue Mobilität ihren Beitrag zur besseren Integration Erneuerbarer<br />

Energien leisten?<br />

Emmert: Wir müssen heute den Grundstein dafür legen,<br />

dass in Zukunft das Laden einer großen Anzahl Elektrofahrzeuge<br />

keine Überlastungen im Stromverteilnetz verursacht.<br />

Eine dauerhafte Gewährleistung von Netzstabilität auch bei<br />

sehr vielen gleichzeitigen Ladevorgängen ist nur durch ein<br />

gesteuertes Laden mit SGready ® -Eigenschaft zu erreichen.<br />

Dies setzt intelligente Steuerungsmechanismen auf Netzund<br />

Fahrzeugseite voraus. So können eFahrzeuge bei hoher<br />

Stromverfügbarkeit flexibel geladen werden und damit insbesondere<br />

die Erzeugungslast zum Beispiel der Photovoltaik<br />

in den Mittagsstunden oder der schwankenden Windenergie<br />

sinnvoll kompensieren. Gleichzeitig besteht die Möglichkeit,<br />

die mobilen Speicher der eAutos bei Strombedarf als<br />

zusätzliche Stromreserve einzusetzen und die gespeicherte<br />

Energie wieder ins Netz abzugeben, um damit ein Teil des<br />

Energienetzes zu werden. Dieser bidirektionale Ladevorgang<br />

setzt Vehicle-to-Grid-Fahrzeuge voraus. Damit besteht auf<br />

Verbraucherseite die Möglichkeit, günstigen Strom bei hoher<br />

Verfügbarkeit zu speichern und bei Bedarf mit einem Mehrwert<br />

wieder einzuspeisen. Diese schnell verfügbaren Puffer<br />

können somit nicht nur geldwerte Vorteile erwirtschaften,<br />

lastvariable Stromtarife vorausgesetzt, sondern leisten insgesamt<br />

einen wichtigen energiewirtschaftlichen Beitrag zur<br />

Steigerung der Netzstabilität.<br />

Also gilt es doch, die eMobilität als mobilen Speicher mit<br />

der Erzeugung von volatilem, dezentral erzeugtem Strom<br />

aus Erneuerbaren Energien zu koppeln?<br />

Emmert: Ja. Denn so sorgt die Elektromobilität nicht nur für<br />

einen Lastausgleich im Netz, sondern das »eFahrzeug« kann<br />

dadurch Geld verdienen und wird somit einen wesentlich<br />

wichtigeren Stellenwert im Bewusstsein der Verbraucher einnehmen<br />

als herkömmliche Fahrzeugtechnologien. Mit dieser<br />

Vergütung von zurückgespeistem Strom schafft das Smart-<br />

Grid der Zukunft in Verbindung mit dem Vehicle-to-Grid-Konzept<br />

zudem einen Anreiz dafür, Elektrofahrzeuge möglichst<br />

häufig mit der Ladeinfrastruktur zu verbinden.<br />

Bedeutet das, dass der Fahrzeugbesitzer dem Netzbetreiber<br />

die zentrale Kontrolle über die Lade- und Entladevorgänge<br />

überlassen muss, um einen möglichst effizienten<br />

Funktionsbetrieb zu gewährleisten?<br />

Emmert: Das SmartGrid darf keine Einbahnstraße werden.<br />

Es ist wichtig, die Verbraucher umfassend zu informieren,<br />

Zusammenhänge deutlich zu machen und Anreize für eine<br />

aktive Teilnahme am SmartGrid transparent zu erklären.<br />

Gleichzeitig muss eine Wahlfreiheit berücksichtigt werden,<br />

die es dem Nutzer erlaubt, den Einsatz SGready ® -fähiger<br />

Produkte zu definieren und zu kontrollieren, gegebenenfalls<br />

auch zu deaktivieren.<br />

Im Sinne der Neuen Mobilität ist natürlich auch die realistische<br />

Umsetzbarkeit. Gerade was das intelligente Stromnetz,<br />

SGready ® -Eigenschaften, intelligentes und sogar bidirektionales<br />

Laden anbelangt, lässt sich viel darüber lesen<br />

und vereinzelt in Pilotprojekten auch wiederfinden.<br />

Doch wann und wie kann die eMobilität mit einer flächendeckenden<br />

Umsetzung, bzw. Lösung rechnen?<br />

Emmert: Das ist genau der Punkt. An der Technologie, bzw.<br />

den technologischen Möglichkeiten wird es nicht scheitern.<br />

Lassen Sie es mich so erklären: Was würde aktuell ein intelligentes<br />

Stromnetz bringen, wenn wir noch nicht in der Lage<br />

sind damit umzugehen? Schließlich ist es nicht nur wichtig,<br />

Strom intelligent lenken zu können, was größtenteils heute<br />

schon machbar wäre, sondern vielmehr entscheidend ist, zu<br />

wissen wann, wo und in welchen Mengen Strom benötigt<br />

wird - bestenfalls im Voraus. Das setzt jedoch intelligente<br />

Kommunikation und Informationstechnologien (IKT) sowie<br />

ein BigData-Management voraus.<br />

Im Klartext bringt uns das intelligente Stromnetz also erst<br />

dann den gewünschten Effekt, wenn ausreichend SGready ® -<br />

Produkte, wie z.B. Speicher, eFahrzeuge, Elektronikgeräte,<br />

Energieerzeugungsanlagen etc. am Markt vorhanden sind.<br />

Emmert: Die SGready ® -Eigenschaft (IKT sowie Elektro-, Mess-,<br />

Steuer- und Regelungstechnik) ermöglicht Mehrwerte weit<br />

über das SmartGrid-Thema hinaus, so dass es bereits heute<br />

attraktiv ist, solche Produkte, neben der Zukunftsinvestition,<br />

zu erwerben. Darüber hinaus könnte der Verbraucher bereits<br />

jetzt schon bemerkenswert seine Stromkosten durch lastvariable<br />

Stromtarife senken. Ein erster Schritt sind sicherlich<br />

die zeitgesteuerten Stromtarife (HT/NT); doch schon bald<br />

sind lastvariable SGready ® -Stromtarife verfügbar und somit<br />

ein weiterer wichtiger Schritt zur Umsetzung dieser Themen.<br />

Bidirektionale Lademöglichkeiten, sowohl bei den Einspeisepunkten<br />

als auch in den eFahrzeugen, werden dann am Markt<br />

den nötigen Beitrag leisten.<br />

Markus Emmert // BEM-Beirat markus.emmert@bem-ev.de<br />

30 Neue Mobilität Neue Mobilität 31


Forschung & Entwicklung - REZIPE<br />

Forschung & Entwicklung - REZIPE<br />

Mit Erneuerbaren Energien<br />

zur Null-Emissions-Mobilität<br />

Erfahrungen aus einem europäischen Projekt<br />

war dies eine deutliche Hemmschwelle. Die Befragungen<br />

des ISOE zeigen, dass in Bozen die meisten alltäglichen<br />

Wege so kurz sind, dass das Pedelec meist zuhause wieder<br />

aufgeladen wird. Zudem äußerten Nutzerinnen und Nutzer<br />

die Befürchtung, dass ihre teuren Räder an den Stationen<br />

beschädigt oder gestohlen werden könnten. Nach Projektende<br />

werden die Ladestationen daher »umgewidmet« und<br />

in das kommunale Fahrradverleihsystem integriert.<br />

Batterie-elektrische Kleinwagenflotte in Klagenfurt<br />

Auch Klagenfurt ist im Bereich Elektromobilität bereits sehr<br />

aktiv und verfügt über ein gut ausgebautes Netz an öffentlichen<br />

Ladesäulen. Ziel des Modellprojekts war es, für die<br />

Alltagstauglichkeit von Elektroautos zu werben. In REZIPE<br />

standen daher fünf batterie-elektrische Kleinwagen (Mitsubishi<br />

i-MiEV) gegen eine wöchentliche Leihgebühr von 50<br />

Euro interessierten Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung.<br />

Die Nutzung der öffentlichen Ladesäulen war im Preis inbegriffen.<br />

Das Projekt war äußerst erfolgreich. Zeitweise war<br />

die Nachfrage nach den Kleinwagen so groß, dass Wartelisten<br />

entstanden. Wie Nutzerbefragungen des ISOE ergaben,<br />

waren Interesse an der neuen Antriebstechnik und die Möglichkeit,<br />

diese auszuprobieren, wichtige Motive für die Teilnahme<br />

am Projekt. Die Stadt Klagenfurt startete daher mit<br />

Cemobil (www.cemobil.at) ein Nachfolgeprojekt in deutlich<br />

größerem Maßstab.<br />

von Modellprojekten an den Bedürfnissen der potenziellen<br />

Nutzergruppen. Die Nutzersicht sollte deshalb schon während<br />

der Konzeptentwicklung einbezogen werden. Projekte<br />

die aufgrund mangelnder Nachfrage scheitern, sind kein<br />

gutes Aushängeschild für das Thema Elektromobilität. Auch<br />

sollte schon zu Projektbeginn mitbedacht werden, was mit<br />

den Pilotanlagen nach Ende eines Modellversuchs passiert.<br />

Dass Kommunen europaweit das Thema Elektromobilität<br />

fördern, ist grundsätzlich positiv. Es ist jedoch wichtig, dass<br />

sich die Gemeinden ihrer Rolle in diesem Prozess genau<br />

bewusst sind. In REZIPE war stellenweise zu beobachten,<br />

dass durch Pilotvorhaben völlig neue Geschäftsmodelle<br />

entstanden. Beispielsweise wenn Leasingangebote ins Leben<br />

gerufen oder Ladeinfrastrukturen betrieben werden. Das<br />

führte dazu, dass Kommunen selbst zu neuen Akteuren auf<br />

dem Elektromobilitätsmarkt wurden.<br />

Das Projekt REZIPE zeigt aber auch, dass schon heute Umrisse<br />

neuer, nachhaltiger Mobilitätskonzepte erkennbar sind<br />

und auf große Akzeptanz stoßen. Diesen Trend gilt es zu<br />

stärken und zu unterstützen - nicht zuletzt durch erfolgreiche<br />

Modellprojekte und verallgemeinerbare Lernerfahrungen.<br />

eBike und Pedelec Solar-Ladestation in Bozen (Italien). Foto: Benjamin Auer, Ökoinstitut Südtirol<br />

Die Herausforderung für die Zukunft vieler Städte und Regionen<br />

ist es, Verkehr so zu gestalten, dass weniger Umweltbelastungen<br />

entstehen. Viele Kommunen suchen daher<br />

schon heute nach wegweisenden Konzepten. So viel ist<br />

klar: ohne den Einsatz Erneuerbarer Energien wird diese<br />

Zukunftsaufgabe nicht zu lösen sein. Welche Ansätze gibt<br />

es also und wie erfolgversprechend sind diese? Das Projekt<br />

REZIPE (»Renewable Energies for Zero Emission Transport<br />

in Europe«) testete einige Konzepte in der Praxis. Das internationale<br />

Projektkonsortium erprobte in sechs europäischen<br />

Städten und Regionen, wie dieser Umstieg gestaltet<br />

werden kann und was andere Städte und Regionen aus diesen<br />

Erfahrungen lernen können. Allerdings ist auch die beste<br />

Technik nur dann wirklich gut, wenn sie akzeptiert und<br />

genutzt wird. Daher ist es wichtig, ein genaues Bild über<br />

die potentiellen Nutzer und ihre Mobilitätsbedürfnisse zu<br />

erhalten. Das war Aufgabe des Frankfurter ISOE - Institut<br />

für sozial-ökologische Forschung. Die Wissenschaftler<br />

des ISOE untersuchten in den Projektregionen zum Beispiel<br />

die Akzeptanz der unterschiedlichen Angebote zur eMobilität<br />

mit dem Ziel, mögliche Hemmnisse bei der Implementierung<br />

zu identifizieren und die Angebote zukünftig besser auf<br />

die Bedürfnisse der Nutzer zuschneiden zu können.<br />

Batterie-elektrische Kleintransporter in Reggio Emilia<br />

Um die lokale Luftschadstoffbelastung zu senken, wurde in<br />

der Altstadt der norditalienischen Stadt Reggio Emilia vor einigen<br />

Jahren eine Umweltzone eingerichtet. Für Fahrzeuge<br />

mit Verbrennungsmotor ist die Einfahrt in die Zone seitdem<br />

untersagt. Dennoch soll die Innenstadt für Anwohner und<br />

Gewerbetreibende weiterhin erreichbar bleiben. In REZIPE<br />

wurde deshalb ein Leasingmodell erprobt, bei dem u.a. lokale<br />

Gewerbetreibende batterie-elektrische Kleinlieferfahrzeuge<br />

von Piaggio ausleihen konnten. Zusätzlich wurde ein<br />

öffentlicher Solar-Carport mit Ladestation auf einem Park &<br />

Ride Parkplatz errichtet. Der Modellversuch verlief sehr erfolgreich:<br />

Fixe Leasingkosten inklusive Service an den eFahrzeugen<br />

sowie die Erlaubnis, in die Umweltzone einfahren zu<br />

dürfen, machten das Angebot für die Gewerbetreibenden<br />

sehr attraktiv.<br />

Öffentliche Pedelec-Ladestationen in Bozen<br />

Das Thema Fahrradmobilität wird in der Stadt Bozen groß<br />

geschrieben. Schon heute wird etwa jeder dritte Weg in der<br />

Stadt mit dem Fahrrad zurückgelegt. Bemerkenswert ist auch<br />

der hohe Anteil von Pedelecs. Im Rahmen von REZIPE wurden<br />

kommunale Dienst-Pedelecs getestet und öffentliche<br />

Ladestationen für Elektroräder aufgestellt. Die Nutzung der<br />

zwei neu erbauten Solar-Ladestationen blieb jedoch deutlich<br />

hinter den Erwartungen zurück: Bürger und Bürgerinnen,<br />

die den kostenfreien Service nutzen wollten, mussten<br />

ein spezielles Ladekabel erwerben. Wie sich herausstellte,<br />

Erfolgsfaktoren - auf die Nutzer kommt es an<br />

Die Begleitforschung zeigte, dass gut durchdachte Pilotprojekte<br />

Aufmerksamkeit für das Thema Elektromobilität schaffen<br />

und Nutzungsschwellen senken. Auch wenn es keine 1:1<br />

übertragbaren Patentrezepte gibt, so lassen sich doch eine<br />

ganze Reihe von Erfolgsfaktoren für zukünftige Projekte nennen.<br />

Als erfolgreich haben sich transparente und günstige<br />

Leasingangebote herausgestellt. Diese wurden von den<br />

Zielgruppen gleichermaßen gut angenommen. Auch sollten<br />

lokale Rahmenbedingungen, wie z.B. Umweltschutz- oder<br />

Mobilitätsstrategien in der Projektplanung bedacht werden.<br />

Zentral für den Erfolg ist auch die unbedingte Ausrichtung<br />

REZIPE in Kürze<br />

Pedelec-Ladestation mit Ladekabel in Bozen (Italien)<br />

Foto: Benjamin Auer, Ökoinstitut Südtirol<br />

Tomas Hefter // Dr. Jutta Deffner<br />

Wissenschaftliche Mitarbeiter<br />

ISOE - Institut für sozial-ökologische Forschung<br />

hefter@isoe.de // deffner@isoe.de<br />

Projektziele Impulse für die Nutzung emissionsfreier Fahrzeuge zu geben, die mit Erneuerbarer Energie versorgt<br />

werden.<br />

Partner Stadt Bozen, Stadt Klagenfurt, Provinz Reggio Emilia, Land Oberösterreich, Elaphe (Elektromotorenentwicklung)<br />

in Ljubljana, Institute for Traffic and Transport (Prometni Institut) Ljubljana,<br />

Pannon Novum (Innovationsagentur) in Györ, Forschungsgesellschaft Mobilität (FGM-AMOR)<br />

Graz , Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) Frankfurt am Main.<br />

Projektlaufzeit 2010 - 20<strong>13</strong><br />

Förderung Das Projekt wird durch den European Union European Regional and Development Fund, Central<br />

Europe (CEUS) gefördert.<br />

Projektleitung Stadt Klagenfurt<br />

Webseite www.rezipe.eu<br />

32 Neue Mobilität Neue Mobilität 33


Forschung & Entwicklung - RWTH Aachen<br />

Forschung & Entwicklung - RWTH Aachen<br />

Konsortialstudie<br />

Electrification 2030 - Electrifying the Industrial Value Chain<br />

»Das Ziel ist, Transparenz bezüglich langfristiger branchenund<br />

wertschöpfungsübergreifender Entwicklungen von<br />

Technologien, Anwendungen und Märkten für elektrische<br />

Energiespeicher- und Antriebssysteme zu schaffen.«<br />

Die Elektrifizierung des Antriebsstrangs im Automobil und<br />

die damit einhergehende Verschiebung ganzer Wertschöpfungsketten<br />

führen zwangsläufig zu einem disruptiven Wandel<br />

in der Automobilbranche. Längst hat das Thema eMobilität<br />

bei deutschen OEMs an Fahrt gewonnen. Allerdings<br />

stellt sich nach dem großen Hype der vergangenen Jahre<br />

vielen Unternehmen der Branche die Frage: »Wie geht es<br />

weiter?«. Der Wandel ist noch längst nicht vollzogen, da die<br />

meisten markt-, infrastruktur- und insbesondere technologiebezogenen<br />

Herausforderungen erst noch bewältigt werden<br />

müssen. Große Unsicherheit bezüglich Technologieeinsatz,<br />

wettbewerbsfähigen Produktionskonzepten und geeigneten<br />

Wertschöpfungsszenarien prägt das heutige Bild entlang<br />

der gesamten Lieferkette. Um am Wandel teilhaben und<br />

von den Chancen profitieren zu können, sind die beteiligten<br />

Unternehmen aller Wertschöpfungsstufen schon heute gezwungen,<br />

ihr Technologieportfolio auf die Zukunft auszurichten<br />

und in Form von Technologie- und Produktroadmaps<br />

zu konkretisieren.<br />

Um diesen Fragen auf den Grund zu gehen und betroffenen<br />

Unternehmen eine belastbare Entscheidungsbasis für die<br />

Ausrichtung der eigenen Technologiestrategie für elektrische<br />

Komponenten zu liefern, plant das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie<br />

IPT aus Aachen gemeinsam mit der KEX<br />

Knowledge Exchange AG, dem ZEP (Zentrum für Elektromobilproduktion)<br />

und dem Werkzeugmaschinenlabor WZL der<br />

RWTH Aachen die Durchführung der Studie »Electrification<br />

2030«. Das Ziel dieser Untersuchung ist, Transparenz bezüglich<br />

langfristiger branchen- und wertschöpfungsübergreifender<br />

Entwicklungen von Technologien, Anwendungen und<br />

Märkten für elektrische Energiespeicher- und Antriebssysteme<br />

zu schaffen. Dabei stehen insbesondere die Suche nach<br />

»dominant designs« von Batterien, Elektromotoren und Leistungselektronik<br />

sowie die entsprechenden Fertigungstechnologien,<br />

Produktions- und Montagekonzepte und Wertschöpfungsszenarien<br />

für diese Komponenten im Fokus der Betrachtung.<br />

34 Neue Mobilität<br />

Neben der Automobilindustrie werden auch andere relevante<br />

Branchen und Wachstumsmärkte wie z.B. Pedelecs und<br />

Power Tools im Consumer Bereich, Smart Home Applikationen<br />

in der Baubranche und dezentrale Stromspeichersysteme<br />

für Erneuerbare Energien beleuchtet, um branchenübergreifende<br />

Synergiepotenziale für elektrische Komponenten<br />

z.B. hinsichtlich Standardisierung und möglicher Skaleneffekte<br />

zu identifizieren.<br />

Die Studie ist auf 12 Monate ausgelegt. Zu Beginn werden<br />

die vom Konsortium ausgewählten Industriefelder und Branchen<br />

im Rahmen einer Pilotstudie analysiert und relevante<br />

Anwendungen für elektrische Antriebe und Speichersysteme<br />

identifiziert. Im zweiten Schritt erfolgen detaillierte Technologie-<br />

und Marktstudien für die ausgewählten Anwendungen<br />

zur Identifizierung von »dominant designs« und der dafür<br />

notwendigen Fertigungstechnologien. Abschließend werden<br />

in der letzten Phase »Successful Practice«-Produktionskonzepte<br />

und Wertschöpfungsszenarien für die verschiedenen<br />

elektrischen Bauteile und Komponenten erarbeitet und in<br />

Form von Business Cases detailliert aufbereitet.<br />

Die Studie soll den Konsortialpartnern bei der Ausrichtung<br />

des eigenen Technologieportfolios helfen und die technologiebezogenen<br />

und marktseitigen Unsicherheiten und Risiken<br />

auflösen, die heute aufgrund der zunehmenden Elektrifizierung<br />

gesamter Wertschöpfungsketten sowie aufgrund fehlender<br />

Normen und Standards in vielen Branchen existieren.<br />

Zurzeit befasst sich das Aachener Projektteam mit der Zusammenstellung<br />

eines schlagkräftigen Industriekonsortiums,<br />

welches die Studie im branchenübergreifenden Expertennetzwerk<br />

inhaltlich von Anfang an begleiten und ausrichten<br />

soll. Das Konsortium wird aus führenden Unternehmen unterschiedlicher<br />

Wertschöpfungsstufen vom Materiallieferant<br />

über Batterie- und Komponentenhersteller bis zum OEM aus<br />

den adressierten Branchen zusammengesetzt sein. Dadurch<br />

sollen der Austausch zwischen den Partnern und der Blick<br />

über den »Branchen-Tellerrand« gewährleistet sein. Die Anzahl<br />

der Unternehmen im Konsortium ist auf maximal 20 Unternehmen<br />

begrenzt. Unternehmen, die an einer Teilnahme<br />

als Konsortialpartner interessiert sind, können sich an das<br />

Fraunhofer IPT wenden. Die Unternehmen im Konsortium<br />

haben die Chance, die Studie inhaltlich anhand der eigenen<br />

Schwerpunktthemen auszurichten und im Projektverlauf mit<br />

zu gestalten. Die Informationsbeschaffung und -aufbereitung<br />

erfolgt durch das Projektteam aus Aachen. Den Konsortialpartnern<br />

steht es dabei frei, eigenes Wissen und Know-how<br />

in die Studie einfließen zu lassen.<br />

Das Projektkonstrukt einer Konsortialstudie hat in Aachen<br />

in der Vergangenheit bereits große Erfolge gefeiert. Im Frühjahr<br />

20<strong>13</strong> wurde erfolgreich eine Konsortialstudie zum Thema<br />

Leichtbau mit diversen bekannten Unternehmen aus unterschiedlichsten<br />

Branchen angestoßen.<br />

ü b e r 1 M i o E i n t r ä g e<br />

e - b i k e t r a f f i c c o n t r o l s y s t e m<br />

H y b r i d f a h r z e u g L a d e s t a t i o n<br />

L i t h i u m i o n e n b a t t e r i e<br />

E l e k t r o f a h r z e u g M e t a l l h y d r i d b a t t e r i e<br />

B r e n n s t o f f z e l l e<br />

S m a r t G r i d K ü n s t l i c h e s F a h r g e r ä u s c h<br />

L e i c h t b a u w e i s e F a h r e r a s s i s t e n z<br />

C O 2 - M i n d e r u n g<br />

I n f r a s t r u k t u r<br />

W i r t s c h a f t / M a r k t<br />

Neben den auf das Konsortium zugeschnittenen Einblicken<br />

in Technologie- und Marktentwicklungen schätzen die Partner<br />

insbesondere den engen thematischen Austausch und die<br />

Möglichkeit zur Bildung von Wertschöpfungsnetzwerken.<br />

Professor Günther Schuh<br />

Inhaber des Lehrstuhls für Produktionssystematik, WZL der<br />

RWTH Aachen und Direktor des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnologie<br />

IPT, Aachen<br />

Toni Drescher<br />

Abteilungsleiter Technologiemanagement am Fraunhofer-<br />

Institut für Produktionstechnologie IPT<br />

CEO KEX Knowledge Exchange AG<br />

www.ipt.fraunhofer.de<br />

E l e k t r o f a h r z e u g E l e k t r o f a h r r a d<br />

H y b r i d f a h r z e u g L a d e s t a t i o n<br />

L i t h i u m i o n e n b a t t e r i e<br />

M e t a l l h y d r i d b a t t e r i e B r e n n s t o f f z e l l e<br />

S m a r t G r i d K ü n s t l i c h e s F a h r g e r ä u s c h<br />

W i s s e n s p l a t t f o r m<br />

E l e k t r o m o b i l i t ä t<br />

www.wissen-elektromobilitaet.com


Forschung & Entwicklung - Projekt Enevate<br />

Forschung & Entwicklung - Projekt Enevate<br />

ENEVATE<br />

European Network on Electric Vehicles and Transferring Expertise<br />

Nachhaltige Energieversorgung kombiniert mit neuen Mobilitätskonzepten<br />

In dem INTERREG IVb-Projekt »ENEVATE - European Network<br />

on Electric Vehicles and Transferring Expertise« arbeiten<br />

14 Partner aus sechs nordwesteuropäischen Ländern zusammen,<br />

um die Entwicklung und Einführung der Elektromobilität<br />

in Nordwesteuropa voranzutreiben. Durch die transnationale<br />

Kooperation zwischen Behörden, Wissens- und<br />

Innovationszentren sowie Vertretern der Wirtschaft wird<br />

Wissensaustausch ermöglicht, um die Einführung der Elektromobilität<br />

zu beschleunigen. Durch die Projektarbeit sollen<br />

Innovation und Wettbewerbsfähigkeit in dem schnell wachsenden<br />

Elektrofahrzeugsektor gefördert werden.<br />

Die Projektergebnisse wurden nun auf der ENEVATE Abschlusskonferenz<br />

am 25. und 26. September 20<strong>13</strong> in Brüssel<br />

Entscheidungsträgern aus der Politik sowie Experten und Akteuren<br />

aus der Automobilbranche und dem Energiesektor<br />

vorgestellt.<br />

Elektrofahrzeug-Technologie<br />

Das »Autocluster NRW« hat zu Beginn des Projekts eine Analyse<br />

der Zulieferkette für aktuelle batterieelektrische Fahrzeuge<br />

(BEV) durchgeführt. Die Ergebnisse erlauben einen<br />

Überblick darüber, welche Kompetenzen und Kapazitäten für<br />

die Massenproduktion von BEVs in Europa benötigt werden.<br />

Für Prognosen zur Zusammensetzung von Zulieferketten für<br />

BEVs müssen zwei essentielle Kriterien berücksichtigt werden:<br />

Einerseits der Mehrwert in der Produktion, andererseits<br />

der Mehrwert für den Verbraucher. Die Wertschöpfung in der<br />

Produktion von BEV unterscheidet sich von der Wertschöpfung<br />

eines Fahrzeugs mit Verbrennungsmotor (ICE) signifikant.<br />

Bei der Produktion eines BEV wird eine um 63% höhere<br />

Wertschöpfung erzielt, die hauptsächlich durch den Hersteller<br />

der Batteriezellen generiert wird. Circa 75% des Produktionswertes<br />

eines ICE entfallen. Für den Konsumenten<br />

am offensichtlichsten wird dies durch den höheren Preis<br />

der Fahrzeuge, bedingt durch die Kosten für die Batterie.<br />

Dieser Analyse zufolge erwartet das Konsortium, dass die<br />

meisten OEMs die Motorsteuerung, das thermische und das<br />

Batteriemanagement selbst produzieren sowie die Integration<br />

von Batterien und elektrischen Systemen übernehmen<br />

werden. Zulieferer werden Getriebe, Batteriezellen, Leistungselektronik,<br />

Hochspannungskabel sowie Fahrkomfort-,<br />

Sicherheits- und Infotainmentkomponenten entwickeln und<br />

produzieren.<br />

Ladeinfrastruktur<br />

Der Projektpartner »Future Transport Systems« aus Großbritannien<br />

leitet die Entwicklung eines Leitfadens, der Organisationen<br />

bei der Entwicklung und Umsetzung einer langfristig<br />

operierenden Ladeinfrastruktur unterstützen soll. In dem<br />

Leitfaden werden zentrale Aspekte wie die realistische Planung<br />

von Ladeinfrastruktur, die Organisation eines Ladein-<br />

frastrukturprojekts, die Beachtung technischer Probleme, die<br />

Förderung von Interoperabilität und die Planung eines nachhaltigen<br />

Arbeitsablaufs aufgegriffen.<br />

Markttreiber und eMobilitäts-Konzepte<br />

Im Rahmen dieses Arbeitspakets hat das Electric Vehicle<br />

Centre of Excellence der Cardiff University das Marktverhalten<br />

und die Auswirkungen auf den Verbraucher durch die<br />

Einführung von Elektrofahrzeugen in Verbindung mit dem<br />

Potenzial neuer Elektromobilitätskonzepte und Markttreiber<br />

analysiert. Zudem werden die Bedingungen identifiziert, die<br />

geschaffen werden müssen, um die Akzeptanz der Elektromobilität<br />

zu fördern. Die Ergebnisse der Umfrage werfen ein<br />

positives Licht auf die Elektromobilität: Die Mehrzahl der befragten<br />

Personen ließ sich durch die Fahreigenschaften der<br />

BEV überzeugen und würde den Kauf eines solchen Fahrzeugs<br />

in Zukunft erwägen, wenn zwei wesentliche Hindernisse<br />

überwunden werden könnten: Kosten und Reichweite.<br />

Obwohl zum Teil großzügige finanzielle Anreize vorhanden<br />

sind, scheint es so, als ob Kunden diese als nicht ausreichend<br />

attraktiv empfinden. Elektrofahrzeuge sind noch immer<br />

deutlich teurer als vergleichbare Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor,<br />

bei geringerer Reichweite.<br />

Analyse von Pilotprojekten<br />

Das übergeordnete Ziel dieses Arbeitspaketes, das durch<br />

den niederländischen Projektpartner »AutomotiveNL« geleitet<br />

wird, ist die Analyse von Modellprojekten in Nordwesteuropa.<br />

Während der letzten Jahre haben regionale, nationale<br />

und supranationale Behörden mehrere hundert Millionen<br />

Euro in die Implementierung von Elektromobilitätsprojekten<br />

investiert. Diese eigenständigen Pilotprojekte haben viele<br />

Formen angenommen und enthalten eine Reihe von verschiedenen<br />

Fahrzeugtypen. Um die Duplizierung von Ergebnissen<br />

zu vermeiden, wurden vier Pilotprojekte aus unterschiedlichen<br />

Regionen analysiert. Der Ergebnisbericht dieses Arbeitspakets<br />

zielt darauf ab, Planer und Akteure aus Politik<br />

INSTITUT<br />

<strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong><br />

Letztlich geht es für die gesamte Branche darum,<br />

erfolgreiche Geschäftsmodelle in einem expansiven<br />

Marktumfeld zu positionieren.<br />

und Wirtschaft eine Übersicht an die Hand zu geben, die darstellt,<br />

wie Elektromobilitäts-Pilotprojekte im Idealfall entwickelt<br />

werden sollten. Alle relevanten Aspekte sowie wichtige<br />

Schlüsselfragen werden hier dargestellt.<br />

Road Map und Politik-Empfehlungen<br />

Eines der wichtigsten Arbeitsergebnisse des ENEVATE-Projektes<br />

wird die Elektromobilitäts-Road Map mit den daraus<br />

resultierenden Handlungsempfehlungen sein. Basierend auf<br />

den Ergebnissen aus den oben dargestellten Arbeitspaketen<br />

wird sie aufzeigen, welche erforderlichen Schritte für die Implementierung<br />

der Elektromobilität in den Partnerregionen<br />

unternommen werden müssen und somit auch die realistischen<br />

Ziele für 2020 bestimmen. Um die Handlungsbereiche<br />

für die Einführung von Elektromobilität in Nordwesteuropa<br />

zu definieren, wurden die wichtigsten Stärken, Schwächen,<br />

Chancen und Risiken von eAutos identifiziert. Als sinnvolle<br />

Anwendungsgebiete für die Elektromobilität konnte die Nutzung<br />

von Elektrofahrzeugen als Zweit- oder Drittfamilienfahrzeug,<br />

als Lieferfahrzeuge oder in multimodalen Mobilitätskonzepten<br />

definiert werden. Basierend auf diesen Anwendungsgebieten<br />

zeigt die Road Map das hohe Potenzial der<br />

Elektromobilität in den Partnerregionen auf. Dieses Potenzial<br />

ist Grund für die gemeinsame These, dass sich die eMobilität<br />

durchsetzen wird. Nicht mit dem Tempo einer Revolution,<br />

aber stetig und nachhaltig. Somit können wir abschließend<br />

bilanzieren, dass die Implementierung der Elektromobilität<br />

keine Revolution, aber eine Evolution der Mobilität in<br />

Europa darstellt.<br />

Hinweis: Die detaillierten Ergebnisse der Projektarbeit wurden<br />

in dem Projektabschlussbericht »Final report« unter<br />

www.enevate.eu veröffentlicht.<br />

Manuel Krieg // Projektmanagement Mobilität<br />

Regionalmanagement Nordhessen GmbH<br />

www.mowin.net<br />

Akademie &<br />

Consulting<br />

www.institut-nm.de<br />

36 Neue Mobilität Neue Mobilität 37


Forschung & Entwicklung - Legal Corner<br />

Forschung & Entwicklung - Legal COrner<br />

Stolperstein Anreizeffekt<br />

Vermeidung von Risiken infolge eines förderschädlichen vorzeitigen<br />

Beginns von F&E-Vorhaben<br />

»Aus Unternehmenssicht gilt es, unbedingt einen vorzeitigen<br />

Projektstart zu vermeiden; soll die in Aussicht gestellte<br />

Förderung nicht insgesamt gefährdet werden.«<br />

Forschung und Entwicklung sind in aller Munde: Die Entwicklung<br />

innovativer Produkte ist der Schlüsselfaktor für<br />

die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft im<br />

globalen Wettbewerb mit amerikanischen, chinesischen, japanischen<br />

und zunehmend auch brasilianischen sowie südkoreanischen<br />

Unternehmen. Vor diesem Hintergrund investiert<br />

der Bund jedes Jahr Milliardenbeträge in die Innovationsforschung<br />

- bei weiter steigender Tendenz. Während er<br />

einerseits institutionell z.B. die Einrichtungen der außeruniversitären<br />

Forschung finanziert, wird ein Großteil direkt<br />

an Unternehmen ausgekehrt - vor allem im Rahmen der<br />

sog. Verbundforschung, d.h. der gemeinsamen Forschung<br />

mehrerer Unternehmen und Wissenschaftseinrichtungen.<br />

Daneben bestehen F&E-Förderprogramme der Bundesländer<br />

sowie vor allem auch der EU, die alleine zwischen 2007 -<br />

20<strong>13</strong> Euro 53 Milliarden in die Verbundforschung investiert<br />

hat; für die neue EU-Förderperiode Horizon2020 ist ein noch<br />

höherer Betrag (Euro 76 Milliarden) angesetzt.<br />

Für die eMobilität hat der Bund ebenfalls umfangreiche Förderprogramme<br />

aufgelegt, um die Industrie bei der Umsetzung<br />

der ehrgeizigen Zielstellung der Politik - langfristig eine<br />

weitgehende Dekarbonisierung des öffentlichen Straßenpersonenverkehrs<br />

- zu unterstützen (1 Million Elektrofahrzeuge<br />

bis 2020). Wie die Bundesregierung in ihrer kürzlich vorgelegten<br />

Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie schreibt, soll dies<br />

durch den Einsatz der Batterie- und Brennstoffzellentechnologie<br />

und durch die Nutzung von erneuerbaren Energiequellen<br />

erreicht werden.<br />

Neben der politischen Entscheidung, in welchen Bereichen<br />

welche Aktivitäten gefördert werden sollen, sind die durch<br />

das EU-Beihilfenrecht gesetzten rechtlichen Rahmenbedingungen<br />

sowohl aus mitgliedstaatlicher wie auch aus Unternehmenssicht<br />

zu beachten. Hierzu gehört vor allem, dass<br />

staatliche Beihilfen einen sog. Anreizeffekt im Hinblick auf das<br />

geförderte Vorhaben haben müssen - ohne Anreizeffekt steht<br />

eine Förderung mit dem EU-Beihilfenrecht nicht im Einklang.<br />

Was ist unter dem Anreizeffekt einer Beihilfe zu verstehen?<br />

Staatliche Beihilfen verfälschen den Wettbewerb zwischen<br />

Unternehmen. Dies trifft insbesondere auf Beihilfen zu, die<br />

nicht erforderlich sind, weil der Beihilfenempfänger das geförderte<br />

Vorhaben auch ohne Beihilfen durchgeführt hätte.<br />

Um zulässig zu sein, müssen staatliche Beihilfen deshalb<br />

einen Anreizeffekt aufweisen. Der Anreizeffekt zielt auf eine<br />

Verhaltensänderung des geförderten Unternehmens, indem<br />

die Beihilfen das Unternehmen dazu bewegen, seine F&E-<br />

Tätigkeit zu intensivieren und Vorhaben durchzuführen, die<br />

andernfalls überhaupt nicht, in geringerem Umfang oder in<br />

anderer Weise durchgeführt würden.<br />

Förderrisiko Anreizeffekt<br />

Hat das geförderte Unternehmen allerdings mit dem F&E-<br />

Vorhaben begonnen, bevor ein Förderantrag gestellt wurde<br />

(sog. vorzeitiger Maßnahmebeginn), ist ein Anreizeffekt<br />

nicht mehr gegeben - in diesem Fall hat das Unternehmen aus<br />

Sicht der EU-Kommission durch den vorzeitigen Maßnahmebeginn<br />

quasi selbst demonstriert, dass es gewillt ist, das Projekt<br />

auch ohne Beihilfen durchzuführen. Vor diesem Hintergrund<br />

gilt es aus Unternehmenssicht, unbedingt einen vorzeitigen<br />

Projektstart zu vermeiden, soll die in Aussicht gestellte<br />

Förderung nicht insgesamt gefährdet werden.<br />

Für KMU genügt zum Nachweis des Anreizeffektes in der Regel<br />

die vor Projektbeginn erfolgte Antragstellung (bis zu<br />

einem Förderumfang von max. Euro 7,5 Mio.). Großunternehmen<br />

müssen hingegen den Anreizeffekt der Förderung nachweisen,<br />

indem sie anhand einer sog. kontrafaktischen Analyse<br />

(Vergleich eines Szenarios mit Beihilfen mit einem Szenario<br />

ohne Beihilfen im Hinblick auf die Durchführung eines<br />

neuen Vorhabens oder die Änderung der Reichweite, des<br />

Umfangs oder der Durchführungszeit des betreffenden Vorhabens)<br />

konkret zeigen, dass die beabsichtigte Förderung<br />

z.B. zu erhöhten Forschungsaufwendungen führt. Sofern vor<br />

Vorhabensbeginn noch keine - ggf. unter dem Vorbehalt einer<br />

Beihilfengenehmigung durch die EU-Kommission stehende -<br />

Entscheidung über die Beihilfengewährung durch den je-<br />

weiligen Fördergeber ergangen ist, sollten die Behörden<br />

zumindest schriftlich die grundsätzliche Förderfähigkeit des<br />

Vorhabens vorbehaltlich einer detaillierten Prüfung und einer<br />

etwaig erforderlichen Beihilfengenehmigung durch die EU-<br />

Kommission bestätigen. Die bloße Prüfung der Durchführbarkeit<br />

eines Vorhabens, welche die Voraussetzungen und<br />

Bedingungen einschließlich des Kostenrahmens des beabsichtigten<br />

F&E-Vorhabens ermitteln und bewerten soll, gilt<br />

nicht als Beginn des Vorhabens, sofern diese Kosten nicht<br />

gefördert werden.<br />

Was sich zunächst nach einem einfach zu handhabenden Kriterium<br />

anhört, stellt Unternehmen und insbesondere deren<br />

F&E-Abteilungen in der Praxis allerdings nicht selten vor<br />

erhebliche Schwierigkeiten. Diese hängen nicht nur mit<br />

der Abgrenzung von Durchführbarkeitsstudien und vorbereitenden<br />

Tätigkeiten von einem konkreten Projektstart<br />

ab, sondern haben häufig mit produkt- oder produktionsbezogenen<br />

Notwendigkeiten zu tun, wie auch das Beispiel<br />

eMobilität zeigt: Nachdem die Politik vor einiger Zeit die Unternehmen<br />

zu verstärkten Aktivitäten im Bereich eMobilität<br />

aufgefordert und entsprechende Forschungsgelder in Aussicht<br />

gestellt hat, haben viele Automobilhersteller und ihre<br />

Zulieferer unverzüglich mit der Umsetzung entsprechender<br />

F&E-Vorhaben begonnen - im Einzelfall auch, um die Termine für<br />

die lange im Voraus geplanten Produkteinführungen neuer<br />

Typen einhalten zu können. Im Hinblick auf die Antragsstellung<br />

innerhalb der erst später aufgelegten Förderprogramme<br />

sehen sich Unternehmen nun der Frage ausgesetzt, ob diese<br />

Aktivitäten bereits förderrechtlich als sog. vorzeitiger Maßnahmebeginn<br />

zu werten und damit förderschädlich sind.<br />

Lösungsansätze und Praxistipps<br />

Um Förderrisiken möglichst zu minimieren, geht unsere erste<br />

Empfehlung dahin, die unternehmensinterne Kommunikation<br />

zu optimieren: So ist sicherzustellen, dass neben den<br />

Produkt- & Vorhabensverantwortlichen aus dem F&E-Bereich<br />

auch die Rechtsabteilung frühzeitig einbezogen wird. Förderrelevante<br />

Tätigkeitsschritte sollten erst nach Freigabe ihrer<br />

rechtlichen Unbedenklichkeit erfolgen - ein vorzeitiger Vorhabensbeginn<br />

»aus Versehen« ist zu vermeiden.<br />

Unsere zweite Empfehlung zielt auf eine möglichst enge Abstimmung<br />

mit der Politik und insbesondere den zuständigen<br />

Behörden. Mit diesen sollte - bei Zweifelsfällen auch unter<br />

Einbeziehung der EU-Kommission - in jedem Fall vor Tätigkeitsbeginn<br />

ein konkretes Einvernehmen hinsichtlich der Förderunschädlichkeit<br />

bestehen bzw. eine entsprechende »Unbedenklichkeitsbescheinigung«<br />

erteilt worden sein.<br />

Sollte schließlich ein vorzeitiger Maßnahmenbeginn hinsichtlich<br />

bestimmter Tätigkeiten im Raum stehen, bleiben als Ausweg<br />

meist nur noch zwei Möglichkeiten: Entweder lässt sich<br />

zeigen, dass die konkrete Tätigkeit noch vorbereitender Art<br />

war und lediglich die Machbarkeit des Vorhabens untersucht<br />

hat. Oder es kann nachgewiesen werden, dass es sich nicht<br />

um ein Vorhaben, sondern um verschiedene F&E-Projekte<br />

handelt, für die dann jeweils unterschiedliche Zeitpunkte für<br />

einen Maßnahmebeginn gelten.<br />

Helge Heinrich // Prof. Dr. Sebastian Wündisch<br />

Rechtsanwälte Noerr LLP<br />

helge.heinrich@noerr.com<br />

sebastian.wuendisch@noerr.com<br />

38 Neue Mobilität Neue Mobilität 39


Forschung & Entwicklung - ProSystems<br />

Forschung & Entwicklung - ProSystems<br />

Die Software übernimmt das komplette Handling der OCPP<br />

Schnittstelle. Mit einer Identkarte (RFID) meldet sich der<br />

Benutzer ganz einfach durch Anhalten der Karte an das Display<br />

des goOCPP an. Nach erfolgter Autorisierung durch ein<br />

Central-System wie zum Beispiel »ladenetz« oder Autorisierung<br />

durch die lokale Whitelist wird ein Freigabeausgang<br />

an die Steuerung der Ladesäule gesetzt. Ist der Stecker des<br />

Fahrzeuges gesteckt, signalisiert die Säulensteuerung durch<br />

einen digitalen Eingang »Laden Aktiv« den Beginn des Ladevorgangs.<br />

Durch einen entsprechenden Bestätigungsausgang<br />

wird der Säule dies quittiert und geht sozusagen in die<br />

Selbsthaltung. Bei der Abholung des Fahrzeugs, wieder mit<br />

der RFID Karte, wird der Bestätigungsausgang zurück gesetzt.<br />

Damit ist der Vorgang beendet. Die Schnittstelle zur<br />

Ladesäulen-Elektrik ist der Industrie-Standard Modbus oder<br />

eine Kopplung über physikalische digitale Ein- und Ausgänge.<br />

Damit ist es sogar möglich, eine Ladesäule ohne »Intelligenz«<br />

einfach mit einer simplen Relaissteuerung OCPP fähig<br />

zu machen.<br />

Alle für die Abwicklung dieser Vorgänge spezifizierten OCPP<br />

Meldungen werden automatisch über das Internet zum Central-System<br />

verschickt. Im Falle von temporären Unterbrechungen<br />

der Verbindung werden sie nullspannungssicher<br />

gespeichert und nach Wiederherstellung der Verbindung<br />

automatisch übertragen. In dieser einfachsten Form werden<br />

nur die jeweiligen Anschlussdauern zur Abrechnung bereit<br />

gestellt. Natürlich können auch, wenn vorhanden, die Messwerte<br />

von Elektro-Zählern wie z.B. dem elektronischen Haushaltszähler<br />

(eHZ) zur Abrechnung übertragen werden.<br />

Dietmar Nikolaj // Geschäftsführer<br />

ProSystems GmbH<br />

www.prosystems.de<br />

OCPP für Alle<br />

Das BEM-Mitgliedsunternehmen ProSystems GmbH<br />

Seit 2010 entwickelt ProSystems Software auf dem Gebiet der Ladeinfrastrukur. Dabei wurden IT-Lösungen unterschiedlichen<br />

Komplexitätsgrades geschaffen. Durch die Einführung von OCPP im Jahr 2011 als derzeitiger de facto<br />

Standard für die Kommunikation von Ladesäulen mit Verwaltungs- und Abrechnungsplattformen wurde ein weiterer<br />

Fokus auf die Entwicklung von Schnittstellen und die Beratung für Lösungen im OCPP Umfeld gesetzt. Durch die<br />

jahrzehntelange Erfahrung im Bereich der embedded Systeme und Echtzeit Anwendungen, auch im Bereich der<br />

ECU Entwicklung, können alle Facetten im Bereich der Elektromobilität in oder außerhalb der Fahrzeuge umgesetzt<br />

werden.<br />

Intelligente Schnittstellen für Ladesäulen<br />

Das Thema Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge gewinnt<br />

zunehmend an Fahrt. Wichtig ist nun, dass sowohl einfache<br />

bereits bestehende als auch aktuelle mit wenig Intelligenz<br />

ausgestattete Ladesäulen vom Trend zu OCPP profitieren<br />

können. Die Lösung ist das OCPP-Gateway goOCPP von Pro-<br />

Systems. OCPP steht für Open Charge Point Protocoll. Dieses<br />

Protokoll beschreibt den Datenaustausch zwischen Ladesäulen<br />

und den Verwaltungs- und Abrechnungssystemen.<br />

Es ist auf eine Initiative der E-Laad Foundation aus den Niederlanden,<br />

begonnen im Jahr 2010, zurück zu führen. Dort<br />

war es ursprünglich für die Vernetzung von 10.000 E-Laad<br />

Ladesäulen gedacht, erfreute sich aber schnell eines breiten,<br />

internationalen Zuspruchs. Der Grund war denkbar einfach:<br />

Während in Deutschland unterschiedlichste Interessengruppen<br />

zum Beispiel über Steckverbinder, Fahrzeugkommunikation<br />

und die rechtliche Situation der Stromabgabe im öffentlichen<br />

Verkehrsraum debattierten, ging man in den Niederlanden<br />

pragmatisch an die Sache heran. Man musste dort<br />

auch nicht die Zeit überbrücken, bis die heimische Automobilindustrie<br />

ihren Fehlstart in Sachen (auto)mobiler Zukunft<br />

kompensieren konnten, sondern setzte vom ersten Augenblick<br />

konsequent auf die Förderung der eMobilität.<br />

So wurde in kurzer Zeit nach dem Vorbild der Open Source<br />

Projekte eine offene Protokoll-Spezifikation entworfen, die<br />

40 Neue Mobilität<br />

für die wesentlichen Gesichtspunkte der Ladetechnik völlig<br />

ausreichte und sofort umsetzbar war. OCPP hat sich zwischenzeitlich<br />

als quasi Standard für die Kommunikation von Ladesäulen<br />

mit Verwaltungs- und Abrechnungsplattformen, im<br />

OCPP Sprachgebrauch »Central-Systeme« genannt, etabliert.<br />

Seit Ende 2011 wurde an einem flexibel einsetzbaren OCPP-<br />

Gateway mit einfachen Schnittstellen entwickelt. Die nun<br />

vorgestellte Lösung ist ein kompaktes Gerät, geeignet für<br />

den Einbau in die Ladesäule, das einen multi-card (RFID)<br />

und NFC (Near Field Communication) Reader, ein farbgrafisches<br />

1/4 VGA Display, RGBLEDs zur Signalisierung und die<br />

Möglichkeiten zur Sprachausgabe auf einer leistungsstarken<br />

ARM9 Architektur vereint.<br />

Schaufenster Bayern-Sachsen<br />

ELEKTRO<strong>MOBILITÄT</strong> VERBINDET<br />

Besuchen Sie uns<br />

auf der eCarTec in München<br />

15.–17.Oktober 20<strong>13</strong><br />

Halle A6 / Stand 401 – MunichExpo<br />

Informationen zum Schaufenster Bayern-Sachsen finden Sie unter:<br />

www.elektromobilitaet-verbindet.de


Forschung & Entwicklung - Elektromobilität in Hamburg<br />

Forschung & Entwicklung - Elektromobilität in Hamburg<br />

Aber in Hamburg!<br />

eMobilität auf<br />

smarten Wegen<br />

Bundesverband eMobilität kooperiert mit ComBInation<br />

Quelle: hySOLUTIONS<br />

eMobilität ist in Hamburg bereits im StraSSenbild sichtbar<br />

Die Eurokrise hat auch auf der elektromobilen Landkarte<br />

ihre Spuren hinterlassen. Während Südeuropas Märkte weitgehend<br />

zusammengebrochen sind, schaut das emobile Europa<br />

heute auf die Niederlande, UK und die Skandinavier<br />

- allen voran Norwegen.<br />

Und Deutschland? Das europäische Nordsüdgefälle ist hierzulande<br />

seit jeher auf den Kopf gestellt, sitzen doch die Protagonisten<br />

der bundesdeutschen Forschungs- und Industrielandschaft<br />

traditionell eher im Süden. Und dennoch lohnt<br />

auch hier der Blick in den Norden, denn Hamburg scheint<br />

irgendwie alles etwas anders zu machen als der Rest der Republik<br />

und der Erfolg gibt den Hanseaten recht.<br />

Weit mehr als 600 batterieelektrische Fahrzeuge sind heute<br />

im Großraum Hamburg bereits im täglichen Einsatz. Der<br />

ganz überwiegende Anteil ist Resultat projektbezogener Aktivitäten<br />

als »Modellregion Elektromobilität«. Hierbei geht<br />

es, wie Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz jüngst formulierte,<br />

durchgängig um die Devise »Nicht reden, sondern<br />

machen«. Dieser Ansatz ist prägnant, praxisorientiert und<br />

erinnert an holländische Verhältnisse. Das Bekenntnis des<br />

Bürgermeisters lautet: »Wir diskutieren über Elektromobilität<br />

nicht mehr in der Art und Weise, wie das über viele Jahre<br />

der Fall gewesen ist. Man kann dieses Thema ja verfolgen,<br />

weil man irgendwie davon fasziniert ist. Aber heute diskutieren<br />

wir anders. Denn wir wissen, wir brauchen die eMobilität.<br />

Wenn wir als Städte mit den Herausforderungen der Zukunft<br />

zurechtkommen wollen, dann müssen wir auf die eMobilität<br />

setzen. Dazu haben wir gar keine Alternative.«<br />

Dementsprechend konzentriert sich Hamburg auf die Bündelung<br />

der Konzepte bei gewerblichen Flottenanwendungen,<br />

kommunalen Fuhrparks, Stadtplanung, Ladeinfrastruktur<br />

oder bisher noch nicht erschlossenen Potenzialen, etwa<br />

beim Einsatz von eTaxis.<br />

Wenngleich der konkrete Praxisbezug klar im Vordergrund<br />

steht, so gelingt es Hamburg und seinen Partnern aus dem<br />

Automotive- und Energiesektor, den lokalen Wirtschaftsvereinigungen<br />

und einer wachsenden Anzahl wohnungswirtschaftlicher,<br />

Real Estate- und stadtplanerischer Partner, in<br />

den Projekten jeweils auch F&E-Themen zu bündeln. So geht<br />

es etwa um die Weiterentwicklung von gesteuertem Laden,<br />

Schnellladen oder stationären Batteriespeichern. Oder um<br />

eine Indikatorenbildung bei der Implementierung emobiler<br />

Angebote in neue oder bestehende Stadtquartiere (»e-Quartier<br />

Hamburg«).<br />

Halbherzigkeit oder Zaghaftigkeit kann man den Hamburgern<br />

hierbei wirklich nicht vorwerfen. Das Leitprojekt für<br />

kommunale und gewerbliche Fuhrparks (»Hamburg - Wirtschaft<br />

am Strom«) umfasst insgesamt 740 Fahrzeuge, von<br />

denen seit Projektstart Anfang Mai binnen weniger Wochen<br />

bereits 270 Fahrzeuge im Projekt umgesetzt wurden. Und im<br />

Bereich der Quartiersprojekte beschränkt man sich gar nicht<br />

erst auf eine einzelne Modellsiedlung, sondern setzt bis zu<br />

zehn Standorte um, an denen elektrische Poolfahrzeuge von<br />

den Anwohnern gemeinschaftlich genutzt werden sollen.<br />

Alle Beteiligten wissen, dass die Projekte mittelfristig auch<br />

ohne Förderung auskommen sollen. Einzelne Partner haben<br />

dies auch bereits entschlossen umgesetzt, wie etwa der allseits<br />

bekannte Mittelständler Sirri Karabag, der mittlerweile<br />

die von ihm umgerüsteten Fahrzeuge weitgehend ohne<br />

Förderung vertreibt. Auch für andere Hamburger Aktivitäten<br />

gilt, dass man möglichst zügig einen Business Case erreicht.<br />

»Wir haben drei klare Prioritäten,« so Peter Lindlahr, Geschäftsführer<br />

der Projektleitstelle hySOLUTIONS, auf einer<br />

aktuellen Fachtagung, »nämlich erstens Geschäftsmodelle,<br />

zweitens Geschäftsmodelle und drittens Geschäftsmodelle«.<br />

Und so geht es nicht nur darum, was die Hamburger umsetzen,<br />

sondern vor allem wie sie es umsetzen. Zwei aktuelle<br />

Beispiele belegen dies. In den stadteigenen Fuhrparks von<br />

Behörden, Landesbetrieben und kommunalen Gesellschaften<br />

ist ein beträchtliches Beschaffungspotenzial für eFahrzeuge<br />

identifiziert worden. Schon heute fahren im Großraum<br />

Hamburg in kommunalen Flotten 160 eFahrzeuge, davon <strong>13</strong>0<br />

allein im Stadtgebiet. Bürgermeister Scholz reicht das noch<br />

lange nicht. Unmissverständlich hat er die Verwaltung beauftragt,<br />

das bis dato geltende Vorgehen zu ändern. Begründen<br />

muss nun nicht mehr, wer eine Ersatzbeschaffung mit<br />

einem eFahrzeug vornimmt. Sondern begründen muss vielmehr<br />

derjenige, der weiterhin ein konventionelles Fahrzeug<br />

beschafft. Juristen nennen so etwas die »Umkehr der Beweislast«.<br />

Psychologisch liegt hierin ein nachhaltiger Impuls, der<br />

in Hamburgs Verwaltung dauerhaft ein neues Bewusstsein<br />

schaffen wird. Das Denken ändert die Richtung.<br />

Auch in der Stadtplanung kann man, so das Hamburger Credo,<br />

gar nicht früh genug damit beginnen, Elektromobilität in die<br />

Prozesse zu integrieren. Als jetzt im wichtigsten internationalen<br />

Stadtentwicklungsvorhaben, der 55 ha großen HafenCity,<br />

für das hochverdichtete Teilareal Baakenhafen mit bis zu<br />

1.800 Wohneinheiten (WE) das bauliche Investorenverfahren<br />

startete, wurde erstmals ein konsequentes »push-and-pull«<br />

angewandt. Der Schlüssel für den Stellplatznachweis pro WE<br />

wird von 0,6 auf 0,4 gesenkt, dafür müssen sich die Investoren<br />

aber verpflichten, auf jedem dritten dieser Stellplätze<br />

Ladeinfrastruktur für eFahrzeuge zu errichten. Dies schafft<br />

allein im ersten Bauabschnitt rd. 100 eLadeplätze. Das gab’s<br />

noch nie. Nirgends. Aber jetzt in Hamburg.<br />

Sebastian Rieger<br />

info@hysolutions-hamburg.de<br />

42 Neue Mobilität Neue Mobilität 43


Forschung & Entwicklung - Universität Ulm<br />

Forschung & Entwicklung - Universität Ulm<br />

Allradantrieb bei<br />

elektrischen Zweirädern:<br />

Sicherer und spritziger auf dem Elektrokraftrad unterwegs<br />

Dr. Michael Buchholz und Masterstudent Matthias Baumann entwickeln ein eBike mit Allradantrieb Dr. Buchholz mit einem Testfahrzeug Photos: Elvira Eberhardt, Uni Ulm<br />

Allradantrieb für elektrische Zweiräder? Was bei Geländewagen<br />

und Fahrzeugen der oberen Mittelklasse keine Seltenheit<br />

ist, könnte in einigen Jahren auch bei eBikes und<br />

eMotorrädern zum Standard werden. Am Institut für Mess-,<br />

Regel- und Mikrotechnik der Universität Ulm wird gemeinsam<br />

mit den Industriepartnern ID-Bike, GIGATRONIK Technologies<br />

und IPDD ein rein elektrisch betriebenes Kleinkraftrad<br />

auf Basis des ELMOTO HR2 entwickelt, das durch<br />

einen zusätzlichen Antriebsmotor am Vorderrad agiler und<br />

vor allem sicherer werden soll. In etwa drei Jahren soll ein<br />

batterieversorgter Prototyp auf Teststrecken erprobt werden<br />

- mit einer Geschwindigkeit von bis zu 45km pro Stunde<br />

und einem zusätzlichen Freiheitsgrad gegenüber herkömmlichen<br />

Elektrozweirädern. Die Herausforderungen: Das eBike<br />

muss weiterhin einfach zu bedienen sein und der Kaufpreis<br />

soll erschwinglich bleiben.<br />

Die Hauptfrage lautet dabei: Wie kann ein Zweirad mit reinem<br />

Elektroantrieb in allen Fahrsituationen sicher betrieben<br />

werden, wenn beide Räder durch je einen Elektromotor mit<br />

einer funktionsintegrierten Gesamtsteuerung angetrieben<br />

werden?<br />

Diese Aufgabenstellung birgt mehrere Schwierigkeiten: In<br />

drei Jahren Projektlaufzeit muss nicht nur die Hardware weiterentwickelt<br />

werden. Es gilt auch, verschiedenste Aufgaben<br />

in den Bereichen Signalverarbeitung und Regelungstechnik<br />

zu lösen.<br />

Und so soll das Elektromotorrad der Zukunft funktionieren:<br />

Am Fahrzeug angebrachte Sensoren erfassen, in welcher<br />

fahrdynamischen Situation sich das eBike befindet und leiten<br />

diese Informationen an ein Steuergerät weiter. Dann berechnet<br />

eine Software die optimale Ansteuerung der Antriebe und<br />

sendet entsprechende Signale an die zwei Elektromotoren,<br />

die Vorder- und Hinterrad unabhängig voneinander antreiben<br />

oder abbremsen, oder an eine zusätzliche Reibbremse.<br />

Die situationsbedingte Verteilung von Antriebs- und Bremsmomenten<br />

ist wichtig, um zum Beispiel eine ausreichende<br />

Sicherheit bei Kurvenfahrten zu erreichen. Die beiden Motoren<br />

dienen allerdings nicht nur dem Antrieb, sondern auch<br />

der Energierückgewinnung. Um möglichst energieeffizient<br />

unterwegs zu sein, sollte die Reibbremse also nur in Notfällen<br />

zum Einsatz kommen.<br />

Bevor das Allrad-eBike im öffentlichen Straßenverkehr getestet<br />

werden kann, muss allerdings noch viel passieren:<br />

Zurzeit läuft die Hardwareentwicklung für den Allradantrieb<br />

und es werden Voruntersuchungen an Fahrzeugen mit reinem<br />

Hinterradantrieb durchgeführt. In der Versuchshalle<br />

des Ulmer Instituts steht dafür ein Testfahrzeug für Messungen<br />

bereit. Das Ziel: Die Fahrdynamik des Zweirads soll<br />

möglichst genau beschrieben werden und dabei robust gegenüber<br />

sich verändernden Parametern wie Zuladung oder<br />

Haftung der Reifen auf der Fahrbahnoberfläche sein. Eine<br />

weitere Herausforderung ist die Erfassung und Interpretation<br />

des Fahrerwunsches. Schließlich beeinflusst ein geübter<br />

Fahrer mit steigender Geschwindigkeit Kurvenfahrten überwiegend<br />

mittels Gewichtsverlagerung und nicht über die<br />

Vorderradlenkung. Für einen Sicherheitsgewinn muss die<br />

Steuerung des Allradantriebs somit innerhalb von Sekundenbruchteilen<br />

zuverlässig unterscheiden können, ob eine<br />

Schräglage gewünscht und fahrdynamisch noch sicher durch<br />

den Fahrer kontrollierbar ist, oder ob eine Gefahrensituation<br />

verhindert werden muss.<br />

Im Entwicklungsprozess des umweltfreundlichen Zweirads<br />

ist das Ulmer Institut für Mess-, Regel- und Mikrotechnik<br />

für die Informations- und Kommunikationstechnik zuständig:<br />

Verfahren der Sensordatenverarbeitung, der modellbasierten<br />

Schätzung und Überwachung sowie der Regelung<br />

komplexer Prozesse müssen speziell an Elektrozweiräder<br />

angepasst werden. Neben einer geeigneten Umsetzung der<br />

Verfahren - auch für einfache Steuergeräte mit geringer Rechenkapazität<br />

- stehen dabei stets die Sicherheit und Energieeffizienz<br />

im Mittelpunkt. Bei der konkreten Umsetzung des<br />

allradgetriebenen Demonstrators kommen die Industriepartner<br />

ins Spiel: GIGATRONIK Technologies stellt Entwicklungsleistungen<br />

und Kompetenz im Bereich der Leistungselektronik<br />

und dem Batteriemanagement zur Verfügung.<br />

Die Firma IPDD fördert das Projekt mit vielfältigen Entwicklungsarbeiten<br />

- unter anderem einer elektrisch betätigten<br />

Fahrbremse. ID-Bike, Hersteller des ELMOTO eMotorrads,<br />

baut schließlich die Fahrzeug-Prototypen auf. »Für ELMOTO<br />

ebnet das Projekt den Weg zum motorisierten Zweirad der<br />

Zukunft. Wir wollen solche leistungsstarken Fahrzeuge über<br />

eine elektronische Regelung auch für Laien beherrschbar<br />

machen und so für mehr Sicherheit im Zweirad-Verkehr sorgen«,<br />

sagt Björn Bergfelder, Chefentwickler bei ID-Bike.<br />

Finanziert wird das Projekt »Sicherheitsfahrwerk mit Elektroantrieb<br />

für eBikes und eMotorräder« vom Ministerium für Finanzen<br />

und Wirtschaft Baden-Württemberg sowie von den<br />

beteiligten Unternehmen.<br />

Gemeinsam werden die Partner nach drei Jahren Projektlaufzeit<br />

entscheiden, ob es einen Markt für die hochgerüsteten<br />

Zweiräder gibt. Das nutzerfreundliche eBike auf Basis des<br />

ELMOTO könnte dann eigentlich jeder steuern. Einzige Voraussetzung<br />

ist ein Mopedführerschein.<br />

Dr. Michael Buchholz<br />

Institut für Mess-, Regel- und Mikrotechnik Universität Ulm<br />

www.uni-ulm.de/in/mrm/forschung/elektromobilitaet.html<br />

44 Neue Mobilität Neue Mobilität 45


Forschung & Entwicklung - TU Dortmund<br />

Sicherer Betrieb<br />

Mobile Prüf- und Testeinrichtung nach IEC 61851 für Ladestation und eFahrzeuge<br />

Eng verbunden mit der Verbreitung der Elektromobilität ist<br />

eine flächendeckende und standardisierte Ladeinfrastruktur.<br />

Hierbei werden an die Infrastruktur zum Laden von<br />

Elektrofahrzeugen hohe Anforderungen gestellt. Dafür sind<br />

in der IEC 61851 alle notwendigen Abläufe beschrieben, einen<br />

Ladevorgang durchzuführen. Um die Funktionalitäten<br />

von Ladestationen sowie Elektrofahrzeugen auch im Feld<br />

zu prüfen, wurde vom Kompetenzzentrum Elektromobilität,<br />

Infrastruktur und Netze an der TU Dortmund eine kompakte<br />

und mobile Test- und Prüfeinrichtung entwickelt. Es kann<br />

sowohl die Informationsübertragung seitens der Ladestation<br />

als auch seitens des Fahrzeugs simuliert und überprüft werden.<br />

Der mobile Ladetester kann von OEMs oder auch von<br />

Ladestationsherstellern und -betreibern zur Überprüfung<br />

ihrer Produkte eingesetzt werden.<br />

Anders als vielleicht der erste Anschein vermuten lässt, umfasst<br />

gerade das Laden eines Elektrofahrzeuges im öffentlichen<br />

Raum, also an einer frei zugänglichen Ladestation, weit<br />

mehr als nur eine steckbare Verbindung mit dem Stromnetz.<br />

Neben den für den Benutzer offensichtlichen Abrechnungsfunktionen<br />

und natürlich den heute üblichen Ladesteckern beinhaltet<br />

eine Ladestation vor allem Sicherheits- und Kommunikationstechnik.<br />

Die Sicherheitstechnik schützt das Elektrofahrzeug<br />

und das Stromnetz, an dem die Station angeschlossen<br />

ist, vor Fehlfunktionen. Außerdem garantiert sie dem<br />

Benutzer einen sicheren Betrieb. Dies wird zum Teil durch<br />

Schutzgeräte erreicht, die aus der Energietechnik bekannt<br />

sind. Dazu gehören z.B. Sicherungsautomaten und Fehlerstromschutzschaltungen.<br />

Allerdings können diese nicht alle<br />

Funktionen übernehmen, weshalb für das Laden von Elektrofahrzeugen<br />

neue Methoden entwickelt wurden. Diese Methoden<br />

basieren auf der Kommunikation zwischen Fahrzeug<br />

und Ladestation. Zum Beispiel wird der maximal zulässige<br />

Ladestrom von der Ladestation an das Elektrofahrzeug übermittelt,<br />

um eine Überlastung der Ladestation oder des Netzes<br />

durch das Ladegerät zu vermeiden. Die Betriebssicherheit<br />

während des Ladevorgangs wird unter anderem dadurch sichergestellt,<br />

dass die Ladestation die Verbindung des Schutzleiters<br />

zum Fahrzeug überwacht und auch die Ladesteckdose<br />

spannungsfrei schaltet, wenn die Verbindung unterbrochen<br />

wird. Dadurch wird u.a. verhindert, dass der Nutzer während<br />

des Ladevorgangs einen elektrischen Schlag bekommen kann.<br />

Um diese wesentlichen Funktionen umzusetzen, definiert<br />

die IEC 61.851 Lösungen in Form von Schaltungen und Kommunikationswegen<br />

aber auch Parameter und Grenzwerte,<br />

wie zum Beispiel Spannungsbänder und (Ab-)Schaltzeiten.<br />

Um die definierten Anforderungen auch bei bereits im Feld<br />

installierter Ladeinfrastruktur testen zu können, wurde am<br />

Kompetenzzentrum Elektromobilität, Infrastruktur und Netze<br />

der TU Dortmund ein mobiler Ladetester entwickelt. Dessen<br />

Kernanwendungsgebiet liegt vor allem bei Herstellern und<br />

Betreibern von Ladestationen. Denn gerade bei sicherheitskritischen<br />

Funktionen ist eine Prüfung nicht nur bei Neuinstallation<br />

notwendig, sondern auch zyklisch während der gesamten<br />

Lebensdauer der Ladeeinrichtung. Folglich wurde bei<br />

der Entwicklung des Ladetesters ein besonderes Augenmerk<br />

auf den mobilen und flexiblen Einsatz gelegt. Es wurde ein<br />

bedienerfreundliches Gerät entwickelt, das vom Personal vor<br />

Ort ohne hohen Schulungsaufwand eingesetzt werden kann.<br />

Der mobile Ladetester ermöglicht es, sowohl die Informationsübertragung<br />

seitens der Ladestation als auch seitens des<br />

Fahrzeugs zu simulieren und zu überprüfen. Neben der Kommunikation<br />

nach IEC 61851-1 können auch weitere Verfahren,<br />

wie z.B. die Identifizierung des Nutzers oder Fahrzeugs<br />

getestet werden. Besonders wichtig ist die Simulation typischer<br />

Ladeabläufe verschiedener Elektrofahrzeuge. Für alle<br />

Testmethoden besteht ferner die Möglichkeit, Ladezyklen<br />

mehrfach ablaufen zu lassen, um Fehlzustände sowohl von<br />

Seiten der Ladestation als auch von Seiten der Fahrzeugladeeinrichtungen<br />

zu erkennen. Ein Testzyklus für die Einhaltung<br />

der Schaltzeiten zeigt, ob die Ladestation den aktuellen<br />

Stand der Normen umsetzt.<br />

Der Ladetester ist ebenfalls vorkonfiguriert für die Untersuchung<br />

von Abrechnungs- und Authentifizierungsinfrastruktur<br />

zum Beispiel auf Basis von PowerLine-Kommunikation.<br />

So können auch diese (noch) nicht genormten Verfahren<br />

kundenspezifisch implementiert werden. Softwareanpassungen<br />

ermöglichen es außerdem, neue Anforderungen<br />

seitens der aktuellen Norm zu implementieren. So sind<br />

zum Beispiel die von den Normungsgremien diskutierten<br />

Timinganforderungen der IEC 61851-1 bereits vorkonfiguriert.<br />

Die Alltagstauglichkeit zeichnet sich durch Zusatzfunktionen<br />

des mobilen Ladetesters, wie bspw. die Protokollierung<br />

der Testzyklen aus. Durch die Speicherung der<br />

Daten auf einem externen USB-Stick kann eine lückenlose<br />

Dokumentation sichergestellt werden. Außerdem kann<br />

die Stromversorgung der Test- und Prüfeinrichtung entweder<br />

über ein Netzteil oder die 12-V-Steckose eines<br />

Fahrzeuges erfolgen.<br />

In der Standardversion des mobilen Ladetesters wurden<br />

folgende Prüf- und Testmethoden realisiert:<br />

• Pilotleiterprüfung nach der Norm IEC 61851/SAE J1772:<br />

Simuliert die fahrzeugseitige Informationsübertragung<br />

und Freischaltung der Ladestation nach IEC 61851/ SAE<br />

J1772.<br />

• PWM mit Identifikation des Nutzers oder Fahrzeuges:<br />

Test und Überwachung des Pilotsignals nach externer<br />

Autorisierung (Smartphone, Hotline, RFID) zur Freischaltung<br />

der Ladestation.<br />

• Zyklustest: Mit dem Zyklustest können zeitliche Abläufe<br />

der Fahrzeugseite sowie die Zuverlässigkeit der Informationsübertragung<br />

geprüft werden.<br />

• Voreinstellungen: Parameter, wie Grenzwerte für die<br />

fahrzeugseitige Pilotleiterbelastung oder auch den Proximity-Widerstand<br />

sind variabel.<br />

• Fahrzeug/Laderegler: Simuliert die Informationsübertragung<br />

seitens der Ladesäule nach IEC 61851-1, um die<br />

Kommunikation im Fahrzeug zu prüfen oder um fahrzeugspezifische<br />

Daten zu testen und auszulesen.<br />

• Protokollfunktion: Die Messwerte können anschließend<br />

zur Auswertung auf einen USB-Stick gespeichert werden.<br />

• Ready for ID function: Simuliert und protokolliert die<br />

fahrzeugseitige Informationsübertragung bei Anwendung<br />

verschiedener Authentifizierungsverfahren<br />

Der mobile Ladetester wird auf der diesjährigen eCarTec<br />

in München präsentiert. Dieser und andere Exponate des<br />

Kompetenzzentrums Elektromobilität, Infrastruktur und<br />

Netze der TU Dortmund sind auf dem Gemeinschaftsstand<br />

des Landes Nordrhein-Westfalen in Halle A5 zu sehen.<br />

Dipl.-Ing. Christoph Aldejohann<br />

Dipl.-Ing. Willi Horenkamp<br />

Dipl.-Ing. Jonas Maasmann<br />

Dr. Fritz Rettberg<br />

Kompetenzzentrum Elektromobilität, Infrastruktur und<br />

Netze der TU Dortmund<br />

www.kompetenzzentrum-elektromobilitaet.de<br />

NRW Kompetenzzentrum<br />

Elektromobilität<br />

Infrastruktur und Netze<br />

Standort TU Dortmund<br />

eCarTec München<br />

15.-17. Oktober 20<strong>13</strong><br />

Halle A5 - Stand 508<br />

www.kompetenzzentrum-elektromobilitaet.de<br />

46 Neue Mobilität


1<br />

2<br />

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2 <br />

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3<br />

WHO<br />

IS<br />

Who<br />

DER<br />

ELEKTRO-<br />

<strong>MOBILITÄT</strong><br />

Abbildung zeigt Sonderausstattung.<br />

www.mitsubishi-hybrid.de<br />

www.mitsubishi-outlander.de<br />

NEFZ (Neuer Europäischer Fahrzyklus) Messverfahren ECE R101 Gesamtverbrauch Outlander Plug-in Hybrid:<br />

Stromverbrauch (kombiniert) <strong>13</strong>,4 kWh / 100 km / Kraftstoffverbrauch (kombiniert) 1,9 l / 100 km / CO 2 -Emission<br />

<br />

1<br />

2 3 <br />

Herausgeber: MITSUBISHI MOTORS Deutschland GmbH, 65428 Rüsselsheim.<br />

Verbände, Initiativen, Organisationen, die aktiv Zeichen setzen.<br />

Neue Mobilität<br />

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Who is Who der elektromobilität<br />

Who is Who der Elektromobilität<br />

Who is Who der<br />

Elektromobilität<br />

Diese unterschiedlichen Branchenakteure engagieren sich in ergänzenden und miteinander verbundenen Themenschwerpunkten.<br />

Und nur durch die Vielzahl aktiver Stimmen können wir langfristig die Schlüsseltechnologien Elektromobilität und<br />

Erneuerbare Energie international sichtbar an eine europäische Führungsposition setzen. So steht zum Beispiel im Bundesverband<br />

eMobilität die Förderung emissionsarmer Antriebstechnologien und die Schaffung eines politischen Durchsetzungsinteresses<br />

im Sinne einer Neuen Mobilität an erster Stelle. In diesem Kontext schwingen natürlich verwandte Themen<br />

wie Nachhaltigkeit, Erneuerbare Energien, SmartGrid, der Klima- und Umweltschutz sowie die Förderung von Ausbildungsund<br />

Arbeitsplätzen mit.<br />

Anlässlich der Bundestagswahl im September 20<strong>13</strong> haben wir die »Who-is-Who-Akteure« gefragt,<br />

auf welchen Gebieten aus ihrer Sicht dringender politischer Handlungsbedarf hinsichtlich<br />

der erfolgreichen Etablierung einer Neuen Mobilität herrscht und was sie von der neuen<br />

Regierungskoalition erwarten. Auf den nächsten Seiten finden Sie die interessanten und vielschichtigen<br />

Antworten und Forderungen der einzelnen Akteure. Viel Spaß beim Lesen und<br />

Informieren..!<br />

Die Bundesregierung verfolgt das Ziel, bis 2020 eine Million<br />

Elektrofahrzeuge auf deutsche Straßen zu bringen. Klar ist,<br />

dass dieses Ziel nur branchenübergreifend und gesamtgesellschaftlich<br />

erreicht werden kann. Nur durch aktive Zeichen<br />

und nachhaltiges Engagement aller beteiligten Akteure<br />

von der Politik über die industrie, Wirtschaft und Forschung<br />

bis hin zu den verschiedenen Branchenverbänden<br />

kann Deutschland tatsächlich wie gewünscht Leitmarkt und<br />

Leitanbieter für eine Neue Mobilität werden.<br />

Doch was wird zur Erreichung dieses Ziels konkret unternommen?<br />

Und vor allem von wem? Denn am Ende des Tages<br />

geht es nicht nur um fachliche Kompetenz, eloquente Reden<br />

und große Pläne, sondern um praktische Lösungen, zielführende<br />

Initiativen und konkrete Maßnahmen, die innerhalb<br />

der Gesellschaft deutlich sichtbar werden.<br />

Je mehr Player sich an der Diskussion über eine emissionsarme<br />

Mobilität der Zukunft beteiligen, desto mehr Dynamik<br />

entsteht in diesem Zukunftsbereich. Mit einer Vielzahl an<br />

Akteuren, die sich aus den verschiedenen involvierten Branchen<br />

einbringen, erhält die gesamte Diskussion über eine<br />

nachhaltige und zukunftsfähige Verkehrsbewältigung einen<br />

enormen Stellenwert in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft.<br />

Denn je häufiger die Vor- und Nachteile, Hintergründe, Herausforderungen<br />

und die Bedeutung der Neuen Mobilität<br />

für Klima- und Umweltschutz, Ressourcenschonung, Wertschöpfung,<br />

Arbeitsplätze und die mit all dem verbundenen<br />

Chancen für unseren Wirtschaftsstandort thematisiert werden,<br />

desto größer wird die öffentliche Wahrnehmung, die Akzeptanz<br />

und das Verständnis für den notwendigen Systemwechsel.<br />

Diese Aufgabe kann nur eine gesamtgesellschaftliche sein<br />

und erfordert die aktive Teilnahme der innovativsten Netzwerke<br />

Deutschlands, vorausschauender Persönlichkeiten und das<br />

kooperative Zusammenwirken aller beteiligten Akteure, bis<br />

hin zum Engagement eines jeden Bürgers.<br />

Es ist schön zu sehen, dass das Bewusstsein für eMobilität,<br />

Erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit mit zunehmender<br />

Häufigkeit und aus vielen verschiedenen Richtungen in den<br />

Medien und damit im Alltag der Menschen ankommt. Diese<br />

Tatsache ist all jenen zu verdanken, die erkannt haben, dass<br />

die Wissensvermittlung, Aufklärung und konstruktive Auseinandersetzung<br />

für ihre Mitglieder und Interessenten eine<br />

entsprechende thematische Relevanz darstellt.<br />

Vor diesem Hintergrund haben wir uns die Frage gestellt,<br />

welche NGOs sich bereits heute aktiv mit dieser Zielsetzung<br />

beschäftigen. In der Rubrik »Who is Who der Elektromobilität«<br />

haben wir deshalb in den letzten vier Ausgaben die Verbände,<br />

Initiativen und Organisationen vorgestellt, die sich<br />

für nachhaltige und zukunftsweisende Mobilitätslösungen<br />

einsetzen. Auf je einer Seite haben wir diesen Unterstützern<br />

eine Plattform geben, um unserem Fachpublikum ihr Engagement<br />

für eine Neue Mobilität vorzustellen. Auf diese Weise<br />

wollten wir Gemeinsamkeiten und Standpunkte darstellen<br />

und verdeutlichen, welchen unterschiedlichen Fokus sie<br />

in diesem Bereich setzen und welche konkreten Positionen<br />

sie dabei vertreten.<br />

Sie haben eine Ausgabe verpasst und hätten gern eine Zusammenfassung<br />

aller Akteure aus der Rubrik »Who is Who<br />

der Elektromobilität«?<br />

Kein Problem. Kontaktieren Sie hierzu bitte unsere Redaktionsleiterin:<br />

juliane.girke@bem-ev.de<br />

Michael Hofmann, Finanzvorstand<br />

Bundesverband eMobilität e.V.<br />

»Wir vertreten inzwischen die Interessen von knapp 200 Mitgliedsunternehmen<br />

entlang der elektromobilen Wertschöpfungskette<br />

mit einem Umsatzvolumen von mehr als 50 Milliarden<br />

Euro und 550.000 Mitarbeitern weltweit. Gemeinsam<br />

mit diesen innovativen Akteuren gestalten wir aktiv das politische<br />

und mediale Stimmungsbild. Im Interesse der BEM-<br />

Mitglieder und der gesamten eMobilitäts-Branche sollte die<br />

neue Bundesregierung endlich ein stimmiges Gesamtkonzept<br />

vorlegen, dass die Energie- und Mobilitätswende ganzheitlich<br />

betrachtet. Neben dem zügigen Ausbau Erneuerbarer<br />

Energien und intelligenter Stromnetze muss auch die Entwicklung<br />

neuer Mobilitätskonzepte weiter zunehmend gefördert<br />

werden, damit künftig die verschiedenen emissionsarmen<br />

Verkehrsträger sinnvoll miteinander verbunden werden<br />

können. So sollten etwa Elektrofahrräder verstärkt unterstützt<br />

werden; bilden diese doch für viele Wege eine sinnvolle und<br />

umweltschonende Alternative zum Pkw.<br />

Prof. Dr. Andreas Knie, Geschäftsführer, Innovationszentrum<br />

für Mobilität und gesellschaftlichen Wandel<br />

»Die neue Bundesregierung wird deutlich mehr tun müssen<br />

als die bisherige, wenn sie ihr eMobilitäts-Ziel erreichen will.<br />

Ganz wichtig wäre es, die Nutzer von eFahrzeugen von den<br />

Parkgebühren freizustellen. Auch eine City-Maut für alle Autos<br />

mit Verbrennungsmotoren würde der Elektromobilität<br />

einen Schub geben und die Städte von Abgasen entlasten.<br />

Weil die Durchdringung des Marktes zunächst von Carsharing-<br />

und Flottenfahrzeugen erreicht wird, wäre es sinnvoll,<br />

den Betreibern dieser Autos eine staatliche Kompensation<br />

www.bem-ev.de<br />

Die Vielzahl an bereits bestehenden Einzelmaßnahmen muss<br />

besser untereinander abgestimmt und miteinander verknüpft<br />

werden, damit die Neue Mobilität tatsächlich für die breite<br />

Gesellschaft sichtbar wird. Die europäischen CO 2 -Grenzwerte<br />

für Automobilhersteller, die die vergangene Regierung<br />

im Juni 20<strong>13</strong> im letzten Moment verhindern konnte, sollten<br />

nun nach der erfolgreichen Regierungsbildung schleunigst<br />

unterschrieben werden. Sie sind nicht nur ein wirksames<br />

Instrument zur CO 2 -Reduktion im Straßenverkehr, sondern<br />

bieten den Fahrzeugherstellern auch die nötige Planungssicherheit.<br />

Unumgänglich ist es zudem, kluge Kauf-Anreize für<br />

die Endverbraucher zu schaffen. So sollten emissionsarme<br />

Antriebe durch die konsequente Umstellung der Kfz-Steuer<br />

im Sinne eines CO 2 -basierten Bonus-Malus-Systems gefördert<br />

werden. Nicht zu letzt müssen Fördergelder künftig<br />

auch zunehmend klein- und mittelständische Unternehmen<br />

erreichen und nicht nur die Großkonzerne. Denn innovative<br />

Ideen, wie die Entwicklung neuer Fahrzeug- und Mobilitätskonzepte,<br />

kommt häufig genau aus diesen Reihen.«<br />

www.innoz.de<br />

ihrer Mehrkosten in Höhe von 5.000 bis 7.000 Euro pro Wagen<br />

zu zahlen. Die Abschreibungsfrist für eAutos sollte nur<br />

drei Jahre betragen, damit Unternehmen die hohen Kosten<br />

schnell steuerlich geltend machen können. Die Vorschläge<br />

der NPE sollten schnell umgesetzt werden. So müssen die<br />

FuE-Anstrengungen mindestens auf dem bisherigen Niveau<br />

bleiben, aber die Förderregeln müssen deutlich vereinfacht<br />

werden. Dann wäre es auch für Mittelständler leichter, sich<br />

an der Energie- und Verkehrswende zu beteiligen.«<br />

50 Neue Mobilität Neue Mobilität 51


Who is Who der Elektromobilität<br />

Who is Who der Elektromobilität<br />

Hartmut Rauen, Mitglied der Hauptgeschäftsführung<br />

VDMA<br />

www.vdma.org<br />

Dipl.-Ing. Bernd Mayer, Leiter Referat Technik / Kundendienst<br />

/ Umwelt beim VDIK<br />

www.vdik.de<br />

»Deutschland kann nur dann Leitanbieter für Elektromobilität<br />

werden, wenn sich die Kosten für die Mobilität von morgen<br />

senken lassen. Die Produktionstechnik ist dabei entscheidend,<br />

denn von produktionstechnischen Innovationen und Investitionen<br />

hängt ab, wer das globale Rennen um die Elektromobilität<br />

gewinnt. Der deutsche Maschinen- und Anlagenbau<br />

leistet mit seinem Know-how entlang der gesamten Wertschöpfungskette<br />

einen gewichtigen Beitrag für beste Produktionstechnologie<br />

und somit für den Erfolg der Elektromobi-<br />

lität. Um die Exzellenz in der Herstellung zu halten, muss bereits<br />

zu Beginn der Wertschöpfungskette angesetzt und in<br />

die Forschung investiert werden. Das ist die Botschaft des<br />

VDMA an die Politik. Daher gilt es, die Produktionsforschung<br />

und die industrielle Gemeinschaftsforschung zu stärken sowie<br />

eine steuerliche Forschungsförderung einzuführen. Dies<br />

würde helfen, Investitionen rund um die Elektromobilität in<br />

Deutschland zu realisieren. «<br />

»Der VDIK tritt grundsätzlich für technologieneutrale Lösungen<br />

bei alternativen Antrieben ein. eMobilität ist für die internationalen<br />

Kraftfahrzeughersteller ein Thema von strategischer<br />

Bedeutung. Eine Energieversorgung aus erneuerbaren<br />

Quellen ist zwingend erforderlich, um mittel- bis langfristig<br />

eine Alternative zu fossilen Brennstoffen zu erhalten. Die<br />

VDIK-Mitglieder bieten bereits seit 2010 erfolgreich eine breite<br />

Palette an marktreifen eFahrzeugen an. Daher begrüßt der<br />

VDIK die Entscheidungen der Bundesregierung, endlich die<br />

Steuerbefreiung für eFahrzeuge auf 10 Jahre zu verlängern<br />

und bei der Dienstwagenbesteuerung einen Nachteilsausgleich<br />

für batteriebedingte Mehrkosten zu gewähren. Es bedarf<br />

jedoch noch weiterer Anstrengungen. Wichtigste Maßnahmen<br />

der Bundesregierung hierzu wären eine direkte Kaufprämie<br />

in Höhe von 5.000 bis 7.000 Euro sowie die klare Definition<br />

von Nutzervorteilen für eFahrzeuge. Nach der Bundestagswahl<br />

sollten hier schnellstmöglich entsprechende Impulse<br />

gesetzt werden.«<br />

Jens Hilgenberg, Mobilitätsexperte<br />

Bund für Umwelt und Naturschutz e.V. (BUND)<br />

www.bund.net<br />

Dr. Dag Schulze, Bereichsleiter Energie<br />

Europäische Geschäftsstelle Klima-Bündnis<br />

www.klimabuendnis.org<br />

»Die Bundesregierung muss erkennen, dass eine zukunftsfähige<br />

Mobilität sich nicht auf Elektroautos beschränkt. Deshalb<br />

erwartet der BUND, dass sie sich für den Ausbau moderner,<br />

umweltfreundlicher öffentlicher Verkehrssysteme einsetzt,<br />

die nach ökologischen Kriterien zertifizierten Ökostrom<br />

nutzen. Ergänzt werden muss dies durch Ausleihstationen<br />

für Fahrräder, Pedelecs und kleinen, sparsamen Elektroautos,<br />

die ebenfalls mit echtem Ökostrom betrieben werden.<br />

Nicht zielführend ist es, dass sich die Bundesregierung auf<br />

EU-Ebene für eine Verwässerung der CO 2 -Grenzwerte für<br />

Pkw mittels Elektroautos einsetzt. Das ist zu kurzfristig gedacht.<br />

Besser sind Steuerbegünstigungen für die sparsamsten<br />

Fahrzeuge und Steuererhöhungen für spritfressende<br />

Autos. Darüber hinaus muss die Bundesregierung mehr in<br />

die unabhängige Forschung alternativer Mobilitätskonzepte<br />

investieren und darf nicht - wie im Falle von Porsche - Fördermittel<br />

an Großkonzerne geben, die damit Sportwagen<br />

entwickeln.«<br />

»Das Klima-Bündnis erwartet von der neuen Bundesregierung<br />

eine ganzheitliche Betrachtung und Förderung der<br />

Elektromobilität, um die Zielsetzung einer an den langfristigen<br />

Klimaschutzzielen ausgerichteten Verkehrs- und Energiewende<br />

zu erreichen. Eine alleinige Forschungs- und Entwicklungsförderung<br />

von Elektroautos ist dafür nicht ausreichend.<br />

Die Elektromobilität muss verkehrsträgerübergreifend<br />

vorangebracht und in die Energiewende integriert werden.<br />

Das Leitbild dafür sollte ein energie- und flächeneffizientes<br />

Mobilitätssystem sein, das vollständig aus verbrauchsnahen<br />

erneuerbaren Energiequellen gespeist wird. Dies kann<br />

nur mit einem breiten Instrumentenmix erfolgen, mit dem<br />

sowohl Akku-Schienenfahrzeuge, der Straßenbahnausbau<br />

(Nachfolgeregelung Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz),<br />

Elektrostadtbussysteme, die Markteinführung netzintelligenter<br />

eAutos wie auch der Ausbau der Radwegeinfrastruktur<br />

für Pedelecs gefördert wird.«<br />

Regine Günther, Leiterin Klimaschutz- und Energiepolitik<br />

WWF Deutschland<br />

www.wwf.de<br />

Hans-Joachim Reck, Hauptgeschäftsführer<br />

Verband kommunaler Unternehmen e.V. (VKU)<br />

www.vku.de<br />

»Der WWF erwartet von der neuen Bundesregierung, dass<br />

sie sich für eine konsequente Verkehrswende als Teil der<br />

Energiewende einsetzt. Dies gelingt durch Maßnahmen, die<br />

der Elektromobilität und hocheffizienten Fahrzeugen in den<br />

Markt verhelfen und Fahrzeuge mit hohem CO 2 -Ausstoß zurückdrängen.<br />

In diesem Sinne sollte die Bundesregierung<br />

ihre Blockadehaltung gegen strengere CO 2 -Grenzwerte für<br />

Pkw auf EU-Ebene aufgeben sowie eine umfassende Reform<br />

der deutschen Dienstwagenbesteuerung ermöglichen,<br />

welche die steuerliche Absetzbarkeit am CO 2 -Ausstoß ausrichtet.<br />

Mit Maßnahmen wie einer Sonderabschreibung für<br />

Elektrofahrzeuge in gewerblichen Flotten oder einer temporären<br />

Privilegierung gegenüber herkömmlichen Fahrzeugen<br />

kann die Bundesregierung den Markthochlauf der Elektromobilität<br />

gezielt unterstützen. Zudem muss sie dafür Sorge<br />

tragen, dass Elektrofahrzeuge als flexible Energiespeicher<br />

und -puffer Teil der Energiewende werden und sie zusätzlich<br />

befördern.«<br />

»Kommunale Unternehmen übernehmen bei der passenden<br />

Infrastruktur für Elektromobilität eine Schlüsselrolle. Bereits<br />

jetzt sind sie in einer Vielzahl von Projekten, von Modellregionen<br />

über Schaufenster bis hin zu Einzelinitiativen, vom<br />

Ladenetz über Kooperationen bis hin zu touristischen Konzepten,<br />

aktiv. Als Infrastrukturdienstleister haben sie eine<br />

bedarfsgerechte Ladeinfrastruktur aufgebaut, um den Ausbau<br />

der Elektromobilität, orientiert an Wirtschaftlichkeit und<br />

Nachfrage, weiter voranzutreiben. Von der nächsten Bun-<br />

desregierung erwarten wir weitere Anreize zur Entwicklung<br />

der Elektromobilität. Diese sollten das bisherige Spektrum<br />

von der Technologie- und Forschungsförderung über Steuervorteile<br />

und nicht-monetäre Anreize wie die Kennzeichnung<br />

von Elektrofahrzeugen und damit verbundenen Privilegien<br />

im Straßenverkehr sowie die Förderung beim Aufbau von öffentlicher<br />

Ladeinfrastruktur umfassen. Die Vorstellung weiterer<br />

Pkw-Modelle mit Elektroantrieb auf der IAA wird weitere<br />

Impulse für den Markt bringen.«<br />

Otmar Lell, Verkehrsexperte<br />

Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. (vzbv)<br />

www.vzbv.de<br />

Prof. Dr.-Ing. Johann-Dietrich Wörner, Vorstandsvorsitzender,<br />

Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)<br />

www.dlr.de<br />

»Elektromobilität ist ein wichtiger Baustein der Mobilität von<br />

morgen. Wie auch in der Stromerzeugung brauchen wir im Verkehr<br />

eine nachhaltige, CO 2 -freie Energieversorgung. eMobilität<br />

macht das möglich - wenn die Stromerzeugung auf Erneuerbare<br />

Energien umgestellt wird. Wir erwarten von der<br />

neuen Bundesregierung deshalb, dass sie die Energiewende<br />

vorantreibt. Und: Elektromobilität wird nur erfolgreich sein,<br />

wenn sie auch die Verbraucher überzeugt. Bislang kommen<br />

Elektroautos nicht gut an, weil sie erheblich teurer sind als<br />

benzin- oder dieselgetriebene Autos. Die neue Bundesregierung<br />

sollte aber nicht der Versuchung erliegen, die Kostenlücke<br />

durch eine Subvention zulasten der Staatskasse zu schließen.<br />

Den Vorteil daraus hätten wenige vermögende Verbraucher,<br />

die Lasten müssten alle tragen. Denkbar wäre ein<br />

aufkommensneutrales Bonus-Malus-System ähnlich wie in<br />

Frankreich, das Autos mit hohem CO 2 -Ausstoß teurer und<br />

Autos mit niedrigem CO 2 -Ausstoß günstiger macht.«<br />

»Die Wissenschaftler des DLR untersuchen die eMobilität<br />

systemisch und bündeln hierzu Kompetenzen aus den Forschungsbereichen<br />

Luftfahrt, Raumfahrt, Verkehr und Energie.<br />

Mehr als ein Dutzend DLR-Institute arbeiten an systemübergreifenden<br />

Lösungen. Ein Ziel ist die grundlegende Steigerung<br />

von Akzeptanz und Nutzung der eMobilität. Dabei geht<br />

es nicht nur um das Weiterentwickeln der Fahrzeugtechnik<br />

und ihrer Komponenten, sondern auch um die Anforderungen<br />

und Auswirkungen der eMobilität auf das Verkehrs- und<br />

Energiesystem. eMobilität soll dabei nicht nur DLR-intern<br />

erforscht werden. Vielmehr geht es darum, die DLR-spezifischen<br />

Kompetenzen und das systemische Verständnis zusammen<br />

mit Partnern in Wissenschaft und Wirtschaft für die<br />

eMobilität einzusetzen. In der Zukunft wird es wichtig sein,<br />

die in Deutschland vorhandenen Kompetenzen in Forschung<br />

und Entwicklung interdisziplinär zu bündeln. Gleichzeitig<br />

müssen Forschungsergebnisse schneller den Weg in eine industrielle<br />

Anwendung finden.«<br />

52 Neue Mobilität Neue Mobilität 53


Who is Who der Elektromobilität<br />

Who is Who der Elektromobilität<br />

Dietmar Schütz, Präsident<br />

Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE)<br />

www.bee-ev.de<br />

Siegfried Neuberger, Geschäftsführer<br />

Zweirad-Industrie-Verband e.V. (ZIV)<br />

www.ziv-zweirad.de<br />

»Die kommende Bundesregierung muss die Energiewende<br />

aktiv auf den Verkehrssektor ausweiten. Dafür stehen mit<br />

der Elektromobilität und verschiedenen Biokraftstoffen innovative<br />

Technologien zur Verfügung, die sich hervorragend<br />

ergänzen. Gemeinsam können sie alle Anforderungen im Mobilitätssektor<br />

zunehmend regenerativ decken - von der Personenbeförderung<br />

auf Kurz-, Mittel- und Langstrecken über<br />

den Fahrzeugbetrieb in der Landwirtschaft bis hin zum Gütertransport.<br />

Die Politik muss allerdings dafür sorgen, dass<br />

sich diese Alternativen zu den klima- und umweltschädlichen<br />

Kraftstoffen aus Erdöl am Markt durchsetzen können. Dafür<br />

bedarf es weiterhin des zügigen Ausbaus der Erneuerbaren<br />

Energien im Stromsektor, gezielter Forschungsförderung bei<br />

der Elektromobilität sowie wirksamer steuerlicher Anreize<br />

für Anschaffung und Nutzung entsprechender Fahrzeuge.«<br />

»Nachhaltige, individuelle, gesunde und ökonomische Mobilität<br />

sind Schlüsselthemen der Zukunft. Vor allem vor dem<br />

Hintergrund knapper werdender Ressourcen. Besonders verschärft<br />

wird dies durch die Tatsache, dass z.B. knapp die Hälfte<br />

aller Pkw Fahrten bis 5 Kilometer sind, obwohl es für diese<br />

Strecke weitaus »bessere« Verkehrsmittel gibt. Nämlich das<br />

Fahrrad und das eBike. Kein anderes Verkehrsmittel vereint<br />

all die positiven Aspekte auf einer Strecke bis 5 Kilometer.<br />

Die Bedeutung des Fahrrades und des eBikes nehmen zu,<br />

das beweist auch der Besuch der Bundeskanzlerin auf der<br />

EUROBIKE 2103, der weltweiten Leitmesse rund um das Thema<br />

Fahrrad. Der Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) wünscht<br />

sich von einer zukünftigen Bundesregierung, dass das Fahrrad<br />

und das eBike noch stärker als selbstverständlicher Teil<br />

der Alltagsmobilität der Zukunft wahrgenommen und gefördert<br />

werden als bisher.«<br />

Ulrich Klaus Becker, Vizepräsident für Verkehr<br />

ADAC<br />

www.adac.de<br />

Willie Loose, Geschäftsführer<br />

Bundesverband Carsharing e.V. (bcs)<br />

www.carsharing.de<br />

»Die Nutzung alternativer Kraftstoffe im Straßenverkehr kann<br />

die Abhängigkeit von derzeit bestimmenden Ressourcen<br />

(insbesondere Erdöl) verringern und den Einsatz regenerativer<br />

Energieträger ermöglichen. Der ADAC erwartet als Interessenvertreter<br />

der Autofahrer und Verbraucher in Deutschland<br />

von der neuen Bundesregierung eine technologieneutrale<br />

Förderung alternativer Antriebe und Kraftstoffe. Dazu zählen<br />

z.B. Erdgas, aus regenerativen Quellen erzeugte Elektrizität<br />

und auch Biokraftstoffe, die effektiv und glaubwürdig<br />

strenge Nachhaltigkeitskriterien erfüllen. Zur Förderung der<br />

Alternativen sind angemessene und langfristig verlässliche<br />

Rahmenbedingungen notwendig, um sowohl Anbietern und<br />

insbesondere auch Nutzern Planungssicherheit für die notwendigen<br />

Investitionen zu geben. Diese Grundlagen sind seitens<br />

der Politik zu schaffen und sollten sich an den mit der<br />

Nutzung von alternativen Kraftstoffen jeweils verbundenen<br />

tatsächlichen Umweltvorteilen orientieren.«<br />

»Der Bundesverband CarSharing fordert seit Jahren eine bundesweit<br />

umsetzbare rechtliche Grundlage für die Genehmigung<br />

von Carsharing-Stellplätzen im öffentlichen Straßenraum.<br />

Wir erwarten von der zukünftigen Bundesregierung,<br />

dass sie endlich eine solche Grundlage schafft, die auch den<br />

stationsbasierten Carsharing-Angeboten Rechnung trägt.<br />

Dazu müssen die Stellplätze einzelnen Anbietern zugeordnet<br />

und im Bedarfsfall gegenüber Fremdparkern geschützt<br />

werden können. Damit mehr Elektrofahrzeuge in Carsharing-<br />

Flotten eingestellt und wirtschaftlich betrieben werden, müssen<br />

deren Kosten sinken. Welche staatlichen Maßnahmen<br />

dazu beitragen sollten, darauf sind wir nicht festgelegt. Wir<br />

wünschen uns verkehrsplanerische Konzepte und Förderprojekte,<br />

die im Unterschied zur Nutzung von herkömmlichen<br />

Autos Vorbild für einen anderen Einsatz von Elektrofahrzeugen<br />

darstellen und damit zu einer größeren Multimodalität<br />

beitragen.«<br />

Dietmar Oeliger, Leiter Verkehrspolitik<br />

NABU-Bundesverband<br />

www.nabu.de<br />

Dr.-Ing. Hans Heinz Zimmer, Vorstandsvorsitzender<br />

VDE<br />

www.vde.com<br />

»eAutos fristen derzeit noch ein Schattendasein. Dies könnte<br />

sich ändern, wenn BMW, VW und andere deutsche Hersteller<br />

im Herbst erste eigene Modelle auf den Markt bringen.<br />

Entscheidend ist, dass die neue Bundesregierung nicht Politik<br />

macht für den i3 oder den eUp! , sondern für effizientere<br />

Autos insgesamt. Profitieren würde der Verbraucher durch<br />

niedrigere Spritverbräuche. Entscheidender Hebel dafür ist<br />

ein ambitionierter CO 2 -Grenzwert, den die EU unter deutscher<br />

Beteiligung quasi schon ausverhandelt hatte, als Bun-<br />

deskanzlerin Merkel das Gesetz im letzten Moment stoppte,<br />

mutmaßlich auf Drängen deutscher OEMs. Dies ist äußerst<br />

kurzsichtig gedacht, denn nur schärfere Grenzwerte führen<br />

zu Innovationen im Automobilbau und stellen die Hersteller<br />

vor die alternativlose Situation, zunehmend verbrauchsoptimierte<br />

Karossen und auch eAutos zu entwickeln. Daher muss<br />

eine neue Regierung gleich nach der Wahl die Unterschrift<br />

unter dieses wohl wichtigste Klimagesetz im Verkehr der<br />

nächsten 10 Jahre setzen.«<br />

»Die Verknüpfung der Bereiche Fahrzeugtechnik (Smart Car),<br />

Ladeinfrastruktur (Smart Grid) und Verkehrstelematik (Smart<br />

Traffic) sowie weiterer Querschnittsbereiche wie zum Beispiel<br />

Heimvernetzung (Smart Home) zu einem neuen, informationsund<br />

kommunikationstechnisch basierten System bedeutet<br />

eine große Herausforderung und Chance für den Standort<br />

Deutschland. Damit die deutsche Wissenschaft und Industrie<br />

innovative Lösungen für Zukunftsaufgaben wie Klimaschutz,<br />

Ressourceneffizienz und nachhaltige Mobilität bereitstellen<br />

und Deutschland auf seinem Weg zum Leitanbieter und Leitmarkt<br />

für Elektromobilität und neue Mobilitätskonzepte erfolgreich<br />

unterstützen können, sollte die künftige Bundesregierung<br />

die Forschung und Entwicklung, Pilot- und Infrastrukturprojekte,<br />

Vernetzung und Synergien entschlossen<br />

fördern, sinnvolle wirtschaftliche Anreize setzen und - wo<br />

nötig - rechtliche und regulative Rahmenbedingungen novellieren.«<br />

Michael Schramek, Vorsitzender<br />

Netzwerk intelligente Mobilität (NiMo) e.V.<br />

www.nimo.eu<br />

Gerd Lottsiepen, verkehrspolitischer Sprecher<br />

Ökologischer Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD)<br />

www.vcd.org<br />

»Das NiMo steht für die intelligente Verknüpfung der verschiedenen<br />

Mobilitätsarten. Die mit eFahrzeugen verbundenen<br />

Nachteile, also die geringere Reichweite sowie die längeren<br />

Ladezeiten, werden sich auf absehbare Zeit allein über<br />

technische Ansätze nicht lösen lassen. Damit eMobilität<br />

trotzdem zum Erfolgsmodell wird, ist die flächendeckende<br />

Verfügbarkeit eines multimodalen, strukturiert aufeinander<br />

abgestimmten Mobilitätsangebots zwingend erforderlich. Nur<br />

so können Wege, die die Reichweiten von eFahrzeugen über-<br />

schreiten, in einem Mix aus Bahn, ÖPNV, Taxi, Carsharing,<br />

Verleihrädern/-pedelecs sowie Fahrradgaragen/-abstellanlagen<br />

ohne erheblichen Mehraufwand bewältigt werden. Das<br />

Entstehen eines integrierten multimodalen Mobilitätsangebotes<br />

erfordert das Zusammenwirken verschiedenster Player.<br />

Um diesen Prozess zu beschleunigen, ist es erforderlich,<br />

zeitnah Leuchtturmprojekte zu initiieren und ggfs. zu fördern,<br />

in denen eine optimale Abstimmung der Komponenten<br />

entwickelt und erprobt wird.«<br />

»Nachhaltige Mobilität ist sicher, umweltverträglich und<br />

bezahlbar. Dabei darf Mobilität nicht allein an zurückgelegten<br />

Kilometern gemessen werden, nach dem Motto: wer<br />

viel unterwegs ist, ist mobil. Das wäre falsch. Damit wird<br />

klar, eAutos allein erhöhen die Mobilität nicht. Das eAuto<br />

kann einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, ist aber teuer.<br />

Das eFahrrad hingegen öffnet für viele Menschen neue Wege,<br />

umweltverträglich unterwegs zu sein. Die neue Bundesregierung<br />

darf ihre Politik nicht mehr einseitig auf die Interes-<br />

sen der Autohersteller ausrichten. Wenn sie eAutos fördern<br />

will, dann soll sie es ehrlich tun, mit Kaufprämien, die durch<br />

hochemittierende Autos finanziert werden. Sogenannte Supercredits,<br />

bei denen Elektroautos mit großen Spritschluckern<br />

verrechnet werden, sind faule Kredite. Eine Bundesregierung,<br />

die auf nachhaltige Mobilität setzt, führt zudem<br />

Tempo 30 als Basisgeschwindigkeit innerorts und ein Tempolimit<br />

auf Autobahnen ein. Sie fördert konsequent Bahn<br />

und Bus, das Fahrrad sowie den Fußverkehr.«<br />

54 Neue Mobilität Neue Mobilität 55


ATTRAKTIVE<br />

ELEKTRO-<br />

WACHSTUMS-<br />

CHANCEN<br />

STATUS<br />

QUO<br />

ERSCHLIESSUNG<br />

INTERNATIONALER MÄRKTE<br />

Z.B. Südamerika, Europa, USA,<br />

Nordamerika, Naher Osten<br />

STÄRKUNG DER<br />

WETTBEWERBSFÄHIGKEIT<br />

Wettbewerbsvorteile,<br />

Alleinstellungsmerkmale<br />

ENTWICKLUNG <strong>NEUE</strong>R<br />

PRODUKTE UND SERVICES<br />

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Methode“<br />

DER<br />

<strong>MOBILITÄT</strong><br />

Herausforderungen und Chancen der Neuen Mobilität.<br />

TELEFUNKEN SE | Bockenheimer Landstrasse 101 | 60325 Frankfurt am Main


Köpfe der Branche<br />

Köpfe der Branche<br />

Köpfe der Branche<br />

Auf ein Wort mit den relevanten Akteuren im Bereich der Neuen Mobilität<br />

Markus Emmert<br />

ComBInation<br />

Matthias Groher<br />

INSTITUT <strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong><br />

Guido Riemann<br />

Michael Hadad Autohandel<br />

GmbH<br />

Michael Tschakert<br />

PP:AGENDA GmbH<br />

Eckhard Fahlbusch<br />

EFA Batt Consulting<br />

Dr. Achim Korten<br />

selbständiger Wirtschaftsprüfer<br />

Markus Emmert, Geschäftsführer ComBInation GmbH<br />

»Die Themen SmartGrid und Elektromobilität passen perfekt<br />

zusammen. Vor dem Hintergrund intelligenter Netze, Energieeffizienz<br />

und erneuerbarer Energieerzeugung (Energiewende)<br />

kann die eMobilität einen wichtigen Beitrag zum Lastausgleich<br />

bzw. zur Steigerung des Eigenverbrauchs dezentraler Energieerzeugung<br />

leisten. Unterstützt durch zusätzliche Speichermöglichkeiten,<br />

wie z.B. Heimspeichern, entstehen Mehrwerte<br />

für Verbraucher, Erzeuger und die Umwelt. Eine der<br />

Grundvoraussetzung ist die SGready ® -Eigenschaft, welche<br />

durch intelligente Kommunikation sowie Mess-, Steuerungsund<br />

Regelungstechniken definiert wird. Was für viele noch<br />

nach Zukunft aussieht, ist heute schon möglich, man muss es<br />

nur tun. Gemeinsam mit dem Bundesverband eMobilität setzen<br />

wir genau hier an.«<br />

www.com-bi-nation.de<br />

Matthias Groher, Geschäftsführer<br />

INSTITUT <strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong><br />

»Seit über 20 Jahren haben meine Partner und ich das Glück,<br />

neue Branchen im Aufbau mitgestalten zu dürfen. Hierbei<br />

erlebe ich aber auch immer wieder das gleiche Schema:<br />

Phase 1: Desinteresse, Phase 2: Euphorie, Phase 3: Widerstände,<br />

Gegenargumente und Kritik; letztendlich aber die<br />

Phase 4: erfolgreiche Umsetzung. Um hier konsequent und<br />

vor allem praxisnah zu unterstützen, haben wir Dienstleistungsbausteine<br />

für Akademie und Consulting etabliert und<br />

unterstützen unsere Partner konkret beim Aufbau einer Vermarktungsplattform<br />

für eMobilitäts-Lösungen. Nach wie vor<br />

gibt es viel zu viele Fehlinformationen - dem wollen wir gezielt<br />

entgegensteuern. Außerdem bedarf es einer strukturierten<br />

Marktbearbeitung. Es gilt jetzt den beginnenden Markt zu<br />

bearbeiten. Schließlich sind wir auf dem Sprung von Phase 3<br />

zu Phase 4. Die gerade gelaufene IAA hat dies eindrucksvoll<br />

gezeigt. Daher unterstützen wir auch den BEM auf vielfältige<br />

Weise - er ist die ideale Plattform für engagierte Unternehmer,<br />

Politiker und Bürger!«<br />

www.institut-nm.de<br />

Guido Riemann, Geschäftsführer Michael Hadad<br />

Autohandel GmbH<br />

»Als modernes zukunftsorientiertes Berliner Unternehmen<br />

hat die Michael Hadad Autohandel GmbH vor 3 Jahren mit<br />

der Weiterbildung und Qualifikation der Mitarbeiter im Bereich<br />

Elektromobilität und Hochvoltanlagen begonnen. Heute<br />

betreuen wir viele sehr zufriedene Elektromobilitätskunden<br />

u.a. die Berliner Polizei mit dem Mitsubishi i-MiEV als Einsatzwagen.<br />

Als Partner der Berliner Agentur für Elektromobilität<br />

setzen wir uns für ein modernes und umweltbewusstes<br />

Berlin ein. Leider setzen uns als mittelständisches Unter-<br />

nehmen Politik und Lobby oft Grenzen, um bereits bestehende<br />

Elektroautos in noch größerer Anzahl auf Berlins Straßen<br />

zu bringen. Dank dem BEM konnten wir aber auch Mitglieder<br />

des Bundestages Serien-Elektroautos testen lassen.<br />

Nochmals herzlichen Dank.«<br />

www.hadad.de<br />

Michael Tschakert, Direktor Consulting & Management<br />

PP:AGENDA GmbH<br />

»Trotz guter Testergebnisse ist ein Großteil der Gesellschaft<br />

noch zurückhaltend, wenn es darum geht, eMobilität persönlich<br />

zu nutzen. Als Kommunikationsagentur wollen wir das<br />

Thema daher näher an den Verbraucher rücken. Vor dem Hintergrund<br />

unserer Agenturphilosophie »Faktor Vier | Bildung-<br />

Green-Gesundheit-Politik«, profitieren wir von dem branchenübergreifendem<br />

Wissen aus erster Hand und binden es in<br />

Netzwerk und Corporate Communication ein. Die dadurch<br />

gewonnene inhaltliche Profilierung rund um das Thema<br />

eMobilität stärkt sowohl die BEM-Verbandsarbeit als auch<br />

die eigene Beratungskompetenz.«<br />

www.pp-agenda.de<br />

Eckhard Fahlbusch, Geschäftsführer EFA Batt Consulting<br />

und BEM-Beirat<br />

»Als Berater der deutschen und europäischen Batterieindustrie<br />

bin ich für sämtliche Batterietechnologien und deren Anwendungen<br />

zuständig und damit auch für die Lithiumbatterie<br />

als derzeitige Schlüsselkomponente für die Elektromobilität.<br />

Ich arbeite mit den führenden Automobil- und Batterieherstellern<br />

zusammen und bin deshalb überzeugt, dass die Verfügbarkeit<br />

von sicheren, zuverlässigen und kosteneffizienten<br />

Lithiumbatterien der Elektromobilität kurzfristig den Durchbruch<br />

in Richtung Massenmarkt ermöglicht. Dies gilt insbesondere<br />

für den Markt von kleineren Voll-Elektrofahrzeugen<br />

(für den innerstädtischen und stadtnahen Verkehr) und von<br />

Plug-In-Hybridfahrzeugen mit einer elektrischen Reichweite<br />

von 50 bis 150 km.«<br />

www.efa-batt.de<br />

Dr. Achim Korten, selbständiger Wirtschaftsprüfer<br />

»Persönliche Eindrücke von verschiedenen eAutorallys und<br />

eigene Erfahrungen aus einem mehrmonatigen Test haben<br />

mich zu einem großen Fan des Themas werden lassen. Ich<br />

hoffe sehr, dass sich diese Antriebsform wenigstens innerstädtisch<br />

schnell verbreitet - zu Gunsten des Lärms und der<br />

Luftqualität. Allerdings braucht das auch eine umfassende<br />

Kaufbereitschaft. Hier scheint mir noch einige Überzeugungsarbeit<br />

erforderlich, zu der der BEM einen wertvollen Beitrag<br />

leisten kann.«<br />

www.wp-korten.de<br />

58 Neue Mobilität Neue Mobilität 59


Status Quo der Elektromobilität - Zahlen & Fakten<br />

Status Quo der Elektromobilität - Zahlen & Fakten<br />

Zahlen & Fakten<br />

Verkaufte eBikes in Deutschland pro Jahr<br />

200.000<br />

310.000<br />

380.000<br />

430.000<br />

2010 2011 2012 20<strong>13</strong><br />

• Aktueller Bestand im Jahr 20<strong>13</strong>:<br />

circa 1,2 Millionen (Schätzung)<br />

• Circa 10% der verkauften Zweiräder im Jahr 2012 in<br />

Deutschland waren eBikes<br />

Quelle: ZIV<br />

Aktueller Bestand eAutos<br />

• Bestand ePkw zum 01. Januar 20<strong>13</strong>: 7.114*<br />

• Anzahl neu zugelassener ePkw im Jahr 20<strong>13</strong><br />

(Jan. bis einschl. Aug.): 3.339*<br />

(*ohne Renault Twizy)<br />

• Bestand Renault Twizy zum 01. Januar 20<strong>13</strong>: 2.359<br />

• Anzahl neu zugelassen Renault Twizy im Jahr 20<strong>13</strong><br />

(Jan. bis einschl. Aug.): 623<br />

Quelle: KBA<br />

CO 2 -Ausstoß pro km nach<br />

Antriebstechnologie<br />

Elektroautos geladen mit<br />

• deutschem Strommix: 81 g* (14KWh/100km)<br />

• Strom aus Erneuerbaren Energien: 0 g<br />

Dieselmotor: <strong>13</strong>3 g (5l/100km)<br />

Benzinmotor: 142 g (6l/100km)<br />

* bei 576 Gramm CO 2 /kWh; gemäß Schätzung des Bundesumweltamtes<br />

für den Strommix 2012.<br />

CO 2<br />

-Emissionen im Verkehrssektor<br />

Die direkten Emissionen des Verkehrs machen circa<br />

20% des gesamten CO 2 -Ausstoßes in Deutschland<br />

aus. Etwa 85% stammen direkt aus den Auspuffrohren<br />

von Pkw, Lkw und Krafträdern.<br />

• Energiewirtschaft: 46%<br />

• Haushalte: 14%<br />

• Produzierendes Gewerbe: 14%<br />

• Gewerbe, Handel, Dienstleistungen: 6%<br />

Quelle: BEM / Umweltbundesamt<br />

Quelle: Bundesumweltministerium<br />

Ladeinfrastruktur (Status Quo)<br />

Einsparungen von CO 2 durch EE im Verkehr<br />

CO 2 -Emissionen pro Kopf<br />

• Anzahl der öffentlich zugänglichen Ladesäulen zum 31. Dezember 2012: 1.767 Ladestationen mit 3.819 Ladepunkten<br />

(Vgl. Juli 2012: 2.821 Ladepunkte, plus 35%).<br />

• Von den 3.819 Ladepunkten befinden sich 2.551 Ladepunkte im öffentlichen Straßenraum und 935 auf öffentlich zugänglichen<br />

Privatflächen.<br />

• Anzahl der Städte und Gemeinden in denen mindestens eine Ladestation betrieben wird: 580.<br />

• Nordrhein-Westfalen ist das Bundesland mit den insgesamt meisten Ladepunkten (889), gefolgt von Baden-Württemberg<br />

(839) und Hessen (501) .<br />

Ladeinfrastruktur (geplant)<br />

Quelle: BDEW Erhebung Elektromobilität<br />

Anzahl der Ladepunkte, die bis 2020 laut Bedarfsschätzung der Nationalen Plattform Elektromobilität bei einer Millionen<br />

Elektrofahrzeugen zur Verfügung stehen sollen: 950.000. Der Aufbau von 800.000 Ladepunkten soll durch private Investoren<br />

erfolgen. Hinzu kommen sollen 150.000 öffentliche Ladepunkte sowie rund 7.000 Schnellladepunkte.<br />

Stromerzeugung aus EE & Bedarf für eFahrzeuge<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

in Mrd. kWh<br />

2008<br />

1 Mio.<br />

Fahrzeuge<br />

278,4<br />

211<br />

10 Mio.<br />

Fahrzeuge<br />

335,5<br />

40 Mio.<br />

Fahrzeuge<br />

1,82<br />

<strong>13</strong>,5<br />

60<br />

2020 2030 2050<br />

Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien, Szenario<br />

des Bundeumweltministeriums<br />

Stromerzeugung laut Alternativszenario der EE-Branche<br />

bis 2020<br />

zur Deckung des Strombedarfs der eFahrzeuge benötigter<br />

Strom aus EE<br />

Quelle: Diagramm nach AEE; Daten: DGS/BSM, BMU-Leitszenario E2/E3,<br />

AEE-/BEE-Branchenprognose 2020, Stand: 7/2009<br />

561<br />

Quelle: Nationale Plattform Elektromobilität<br />

Fahrtkosten Elektro vs. Verbrenner<br />

• Stromkosten pro 100km eines Elektroautos: 3,50 Euro*<br />

• Spritkosten pro 100km eines Autos mit<br />

Verbrennungsmotor: 9,60 Euro**<br />

• Spritkosten pro 100km für Elektroroller: 1 Euro*<br />

• Spritkosten pro 100km für Roller mit<br />

Verbrennungsmotor: 4 Euro***<br />

* bei einem Strompreis von 0,25 Euro/kWh und<br />

Stromverbrauch von 14kWh/100km<br />

** bei einem Benzinpreis von 1,60 Euro/Liter und<br />

einem Spritverbrauch von 6Liter/100km<br />

*** bei einem Benzinpreis von 1,60 Euro/Liter und<br />

einem Spritverbrauch von 2,5Liter/100km<br />

Quelle: BEM<br />

Der Einsatz Erneuerbarer Energien im Verkehr spart im<br />

Jahr 2020 mehr als 28 Millionen Tonnen CO 2 -Emissionen<br />

(Vgl. 2007: 9,5 Mio. Tonnen). Außerdem werden Importe<br />

fossiler Brennstoffe im Wert von 11 Milliarden Euro vermieden<br />

(Vgl. 2007: 2,1 Milliarden Euro).<br />

Quelle: Bundesverband Erneuerbarer Energien / Agentur für Erneuerbare<br />

Energien<br />

Entwicklung der Batteriekosten<br />

Für den Einsatz in Elektroautos geeignete Lithium-Ionen-<br />

Batterien kosten aktuell circa 500 Euro/kWh. Experten<br />

schätzen, dass dieser Wert bei Serienproduktion auf circa<br />

150 Euro/kWh sinken könnte. Tesla Motors erreicht nach<br />

eigenen Angaben für das Modell S bereits heute einen<br />

Batteriepreis von 178 Euro/kWh. Ein Preis, der von den<br />

Analysten von McKinsey erst für das Ende des Jahrzehnts<br />

prognostiziert wurde. Tesla setzt im Gegensatz zu anderen<br />

Herstellern auf eine modifizierte Version der häufig in Laptops<br />

verwendeten 18650 Lithium-Ionen-Zellen.<br />

Quelle: Tesla Motors / McKinsey<br />

Arbeitsplätze durch Elektromobilität<br />

Anzahl der Arbeitsplätze, die bis zum Jahr 2030 durch<br />

konsequente Umstellung auf Elektromobilität (batteriebetrieben<br />

und mit Brennstoffzelle) in Europa entstehen<br />

könnten: bis zu 1,1 Millionen.<br />

Quelle: European Climate Foundation<br />

Im Schnitt verursacht jeder Deutsche pro Jahr 11 Tonnen<br />

(davon 2,35 Tonnen durch Verkehr) CO 2 -Emissionen.<br />

Der Wert liegt deutlich über dem weltweiten<br />

Pro-Kopf-Aufkommen von ca. 6,8 Tonnen. Die klimaverträgliche<br />

Quote liegt bei etwa 2,5 Tonnen.<br />

Wirkungsgrad Lithium-Ionen-Batterie<br />

vs. Ottomotor<br />

Lithium-Ionen-Batterie: 90-95%<br />

Ottomotor: 25-35%<br />

Quelle: Umweltbundesamt<br />

Endenergieverbrauch im Verkehrssektor<br />

28% des gesamten Endenergieverbrauchs entfallen<br />

auf den Verkehr, davon 56 % auf den motorisierten<br />

Individualverkehr und 25% auf den Straßengüterverkehr<br />

(Luftverkehr 14%, Schiene 3%, ÖPNV 1%, Binnenschifffahrt<br />

0,4%).<br />

Bis 2020 soll der Energieverbrauch im Verkehr um 10%<br />

gesenkt werden, bis 2040 um 40% (im Vergleich zu<br />

2005).<br />

Quelle: Deutsche Energie Agentur (dena)<br />

Quelle: BEM<br />

60 Neue Mobilität Neue Mobilität 61


Status Quo der ElektromobiliTät - Arthur Dornburg<br />

Status Quo der ElektromobiliTät - Arthur Dornburg<br />

Hochleistungsbatterien<br />

made in Germany<br />

eMobilität<br />

Robust, sicher, langlebig und kompakt:<br />

für Neukunden<br />

praxisbewährte Speicherlösungen von AKASOL<br />

eMobilität zum Anfassen<br />

Den Nachwuchs für die Neue Mobilität begeistern<br />

Eine Flut von Veranstaltungen zur Elektromobilität sorgt bei<br />

Insidern inzwischen für gewisse Eintönigkeit. Immer gleiche<br />

Gesichter bei stagnierenden Nutzungszahlen. Der Erfolg<br />

der Elektromobilität hängt jedoch wenig von altbekannten<br />

Überzeugungstätern ab, sondern maßgeblich von der Begeisterung<br />

einer breiteren Nutzerschicht.<br />

Es hat mir Spaß gemacht, in den letzten Monaten auf unterschiedlichen<br />

Veranstaltungen den Fahrspaß an der Elektromobilität<br />

bei vielen Menschen zu beobachten. Sicher haben<br />

neue Produkte wie das Model S von Tesla, der Renault ZOE<br />

und diverse eBikes einen großen Beitrag daran. Hinzu kommen<br />

immer mehr eFahrzeuge, mit denen sich eMobilität erfahren<br />

lässt - die spontane Freudenreaktion inklusive. Getoppt<br />

wird das nur noch von dem Erlebnis, Kleinkinder bei<br />

ihren ersten Runden mit einem Elektroquad zu beobachten.<br />

Leider sind (noch) nicht alle Erstnutzer so spontan in Ihren<br />

Entscheidungen, was auf der Wunschliste nach ganz oben<br />

wandert.<br />

Wunsch nach Veränderung<br />

Vor drei Jahren begann ich mit der Teilnahme an Veranstaltungen<br />

rund um das Thema Elektromobilität. Ich wurde zu<br />

den verschiedensten Symposien und Fachveranstaltungen<br />

eingeladen, ein Event folgte dem nächsten. Ich genoss die<br />

Teilnahme, lauschte gespannt den Vorträgen, testete mir unbekannte<br />

Fahrzeuge oder unterhielt mich mit Gleichgesinnten.<br />

Die Welt war angenehm und man war sich einig.<br />

Diese Anfangseuphorie hat sich mit der Zeit gelegt, primär<br />

weil sich die neuen Erkenntnisse irgendwann erschöpft hatten.<br />

Als Unternehmer steht für mich, im Gegensatz zu mir<br />

als Privatperson, nicht nur der Spaß im Mittelpunkt, sondern<br />

insbesondere das Geschäftsmodell. Man möchte seine Produkte<br />

am Ende des Tages ja auch einem neuen Kundenkreis<br />

anbieten. Genau diesen gibt es jedoch auf vielen Veranstaltungen<br />

kaum. Vielmehr tauschen sich dort vermehrt Insider<br />

untereinander aus. Nicht, dass Sie mich falsch verstehen,<br />

auch dieser Erfahrungsaustausch ist wichtig für die Entwicklung<br />

der Branche. Doch irgendwann besteht die Gefahr, dass<br />

sich die Themen im immer selben Kreis nur noch wiederholen.<br />

Hier ist es dringend erforderlich, dass neue, gern auch<br />

kritische Erlebnisse und Meinungen beigesteuert werden,<br />

um den Dialog weiterhin in Gang zu halten. Nur so kann die<br />

Branche weiter wachsen.<br />

Neue Veranstaltungsformate<br />

Um neue Teilnehmerschichten für das Thema eMobilität und<br />

unsere Produkte zu begeistern, haben wir 20<strong>13</strong> eigene Veranstaltungsformate<br />

entwickelt. Hierbei haben wir gezielt auf<br />

innovative Formate gesetzt, um einen völlig neuen Interessentenkreis<br />

anzusprechen. Wir sind das Risiko eingegangen,<br />

gezielt Neuland zu betreten, um nicht wieder ausschließlich<br />

altbekannte Überzeugungstäter anzutreffen. Die Vorabstimmung<br />

erfolgte zunehmend mit Personen, die bis dahin in der<br />

Regel noch nicht mit dem Thema Neue Mobilität vertraut<br />

waren. Umso überraschter waren wir von deren Engagement<br />

und aktiven Funktion als Multiplikatoren.<br />

Heraus kamen Veranstaltungen in Hotels, in Forschungseinrichtungen,<br />

auf Marktplätzen und Straßenfesten. Es gab<br />

Veranstaltungen bei Einkaufzentren und auf dem Land. Aber<br />

auch elektromobilen Fahrspaß im Rahmen eines Fußballturniers<br />

bei dem Einnahmen aus Tombola und Testfahrten der<br />

Förderung der örtlichen Jugendarbeit zugute kamen. Im Rahmen<br />

von Aktivitäten in Urlaubsregionen führten uns diese<br />

Events rund um die Elektromobilität bis nach Griechenland.<br />

Events rund um die eMobilität als Wachstumsgrundlage<br />

Die Branche kann hoffen, durch zahlreiche neue Produkte - wie<br />

etwa den innovativen BMW i3 - das gewünschte Wachstum<br />

zu realisieren. Die bereits heute verfügbaren guten Produkte<br />

werden sich jedoch nur dann verkaufen, wenn sie dem Endkunden<br />

erfolgreich näher gebracht werden. Sicher können<br />

Probefahrten in Autohäusern hier einen Beitrag leisten.<br />

Neben geeigneten Nutzungskonzepten bieten Events rund<br />

um die Elektromobilität, idealerweise herstellerunabhängig<br />

durchgeführt, einer breiten Neukundenschicht die Möglichkeit,<br />

Elektrofahrzeuge direkt zu erfahren. Die m+p gruppe<br />

führt hierzu, bei Bedarf auch maßgeschneiderte, Events wie<br />

Firmenveranstaltungen, Jubiläumsfeiern, Kindergeburtstage,<br />

Wohltätigkeitsveranstaltungen, usw. durch. Es können Fahrzeuge<br />

jeglicher Art vom Kinderquad bis zum Tesla eingesetzt<br />

werden. Aber auch Inhalte zur geeigneten Ladeinfrastruktur<br />

oder Antworten auf Fragen nach der umweltschonenden<br />

Energieversorgung können Bestandteil einer Themenübersicht<br />

sein. Im Vordergrund steht immer der oft noch unbekannte<br />

Neukundenbedarf und nicht die Missionierung mit<br />

Insiderüberzeugungen.<br />

Zahlreiche Veranstaltungen dieser Art dokumentieren zunehmend<br />

die wachsende Zahl von Elektromobilitätsnutzern,<br />

die sich mit etwas Geduld auch in Abschlüssen messen<br />

lassen, auch wenn es sich hier und da »nur« um ein den<br />

Eltern abgerungenes Kleinfahrzeug handelt. Früh übt sich<br />

bekanntlich auch beim Einstieg in die Elektromobilität.<br />

Arthur Dornburg<br />

Geschäftsführer<br />

m+p consulting Süd GmbH<br />

www.mp-gruppe.de<br />

62 Neue Mobilität Neue Mobilität 63


Status Quo der ElektromobiliTät - Little John Bikes<br />

Status Quo der ElektromobiliTät - Toyota<br />

Das Autohaus als<br />

Mobilitätsanbieter<br />

Ein Autohaus auf dem Grünen Weg in die Zukunft<br />

Das eBike,<br />

das den Herzschlag hört<br />

eBike-Fahren als pures VERGNÜGEN<br />

Quelle: Little John BIkes<br />

Die Zukunft heiSSt: mobil sein und die Umwelt schonen<br />

eBikes liegen voll im Trend und werden bei allen Alters- und<br />

Nutzergruppen immer beliebter. Aktuell sorgt eine Produktentwicklung<br />

für Aufsehen, bei der sich die elektronische<br />

Tretunterstützung an die gewünschte und optimale Herzfrequenz<br />

des Fahrers anpasst. Dadurch wird Radfahren auch<br />

für Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen noch<br />

attraktiver.<br />

Die Zahlen sprechen für sich: 2,8 Mio. Kreislauferkrankungen,<br />

1,5 Mio. Herzpatienten und 400.000 Reha-Patienten - pro<br />

Jahr! (Quelle: Derby Cycle) Medizinisch überwachte Reha-<br />

Maßnahmen sind für diese Menschen sehr wichtig, um die<br />

Belastungen für Herz und Kreislauf genau zu kontrollieren<br />

und die Gesundheit langfristig zu verbessern. Wichtiges Wiederaufbautraining,<br />

was bisher nur auf einem fest installierten<br />

Ergometer möglich war, kann zukünftig auch im Freien<br />

angewendet und in den Alltag integriert werden.<br />

Mit Impulse Ergo hat der Fahrradhersteller Derby Cycle den<br />

ersten pulsgesteuerten eBike-Antrieb auf den Markt gebracht.<br />

Der eigens dafür entwickelte Impulsantrieb steuert<br />

die Motorleistung des Elektrorades je nach Pulsfrequenz des<br />

Fahrers. »So fahren Radler immer im optimalen Pulsbereich<br />

und das unabhängig vom Streckenprofil, Windstärke oder<br />

dem Fahrergewicht«, erklärt Steffen John, Vorstand des Fachhandelsunternehmens<br />

Little John Bikes, das die Weltneuheit<br />

in sein Produktprogramm aufgenommen hat. Das System<br />

überwacht über einen kabellosen Brustgurt ständig den Herzschlag<br />

und schaltet die Tretunterstützung des eBikes entsprechend<br />

zu. Ist der Puls zu hoch, z.B. am Berg, gibt der<br />

eBike-Motor mehr Schub und nimmt dem Fahrer Arbeit ab.<br />

Der Computer registriert Abweichungen von der optimalen<br />

Herzfrequenz und passt die Unterstützung entsprechend an.<br />

Mit dem neu entwickelten LCD-Display am Lenker kann der<br />

Radler seine Werte ständig überprüfen und während der Fahrt<br />

manuelle Anpassungen vornehmen.<br />

Die stufenlose Schaltautomatik der NuVinci-Harmony-Nabe<br />

sorgt zudem dafür, dass auch die Trittfrequenz stets konstant<br />

bleibt. So werden hohe Belastungsspitzen gezielt vermieden<br />

und selbst bergige Strecken lassen sich leicht und<br />

kontrolliert bewältigen.<br />

Dank der neuen Technologie wird gesundes und puls-kontrolliertes<br />

Radfahren für fitnessorientierte, aber auch gesundheitlich<br />

eingeschränkte Menschen zum puren Vergnügen.<br />

Stefan Lozowik<br />

Little John Bikes AG<br />

s.lozowik@littlejohnbikes.de<br />

www.littlejohnbikes.de<br />

AutoSaxe in Leipzig-Rückmarsdorf setzt bereits seit Jahren<br />

als mittelständiges Unternehmen auf Innovationen.<br />

Geschäftsführer Michael Franz erklärt im Interview, warum<br />

sein Herz für Elektrofahrzeuge schlägt und was uns in den<br />

kommenden Jahren erwartet.<br />

Ihr Unternehmen ist seit 1991 Toyota- und Lexus-Vertragshändler<br />

in Leipzig. Was unterscheidet Sie von Ihren Konkurrenten?<br />

»Unsere Kunden sind die wichtigsten Personen in unserem<br />

Unternehmen. Sie verdienen vertrauensvolle und kompetente<br />

Beratung. Und das insbesondere auch im Bereich der alternativen<br />

Antriebe. Als Innovations- und Technologieführer produziert<br />

Toyota seit nunmehr 15 Jahren erfolgreich Fahrzeuge<br />

mit Hybridantrieb, die wir erfolgreich vertreiben. Im Gegensatz<br />

zu anderen Autohäusern haben wir schon sehr früh auf<br />

diese Technologie gesetzt und werden unseren Kunden auch<br />

weiterhin keine Innovation auf diesem Gebiet vorenthalten.<br />

Welche Innovationen sind denn aktuell in Planung?<br />

2015 bringt Toyota das erste Brennstoffzellen-Serienfahrzeug<br />

auf den Markt. Wir haben vor dem Hintergrund unserer<br />

langjährigen Zusammenarbeit nun die einmalige Chance das<br />

Fahrzeug exklusiv und weit vorab der offiziellen Premiere vorzustellen.<br />

Am 30. Oktober 20<strong>13</strong> im Globana Trade Center Leipzig/Halle<br />

im Rahmen der Mitteldeutschen Green Fleet Days.<br />

Was erwartet die Besucher an diesem Tag?<br />

Im Rahmen dieser Veranstaltung werden wir die Besucher<br />

über die neuesten Richtlinien im Flottenmanagement informieren.<br />

Denn unser erklärtes Ziel ist es, zunehmend grüne<br />

Flotten in den öffentlichen Verwaltungen zum Einsatz zu bringen,<br />

um maßgeblich zur Senkung des Flottenausstoßes von<br />

Kohlendioxid beizutragen. Viele Behörden gehen inzwischen<br />

diesen Weg, so zum Beispiel die Polizei Berlin, die einen Toyota<br />

Prius im täglichen Streifeneinsatz fährt. Zum Green Fleet Day<br />

werden wir die gesamte Fahrzeugpalette mit Hybridantrieben<br />

vorstellen. Wir sind überzeugt, dass unsere Hybrid-Modelle<br />

den ökologischen Wandel und das Bewusstsein für<br />

eine Neue Mobilität innerhalb der Gesellschaft fördern. Wer<br />

schon einmal mit einem Hybrid unterwegs gewesen ist, wird<br />

dies sicher bestätigen.<br />

In Zusammenarbeit mit kompetenten Partnern wie der BEM-<br />

Landesvertretung Mitteldeutschland, den Sicherheitsbehörden<br />

und der DEKRA werden wir als beratender Partner für<br />

den Einsatz von Hybridfahrzeugen in großen und kleinen<br />

Fuhrparks zur Verfügung stehen. Wir freuen uns auf zahlreiche<br />

Besucher auch aus den Reihen Ihrer Leser.<br />

Michael Franz<br />

Geschäftsführer<br />

Toyota AutoSaxe NL der Weller GmbH & Co.KG<br />

www.autosaxe.de<br />

64 Neue Mobilität Neue Mobilität 65


Status Quo der ElektromobiliTät - Frank K. Urban<br />

Status Quo der ElektromobiliTät - Frank K. Urban<br />

BMW abseits des Verbrenners<br />

Der neue Schaltplan der Automobilindustrie<br />

Kaum ein anderer Hersteller hat sich der Etablierung der<br />

Elektromobilität mehr verschrieben als BMW. Bereits 1972<br />

hat der Automobilhersteller zu den Olympischen Spielen in<br />

München eFahrzeuge zur Verfügung gestellt. Heute stellt die<br />

BMW Group mit mehr als 600 MINI E auf den Straßen eine<br />

der größten Test-Flotten von Elektroautos. Sie arbeitet eng<br />

mit lokalen Energieerzeugern, Universitäten und Regierungen<br />

zusammen. Und die daraus resultierenden Erkenntnisse<br />

fließen in die Entwicklung der Submarke BMW i ein. Aktuell<br />

wurde die Marktpremiere des i3 mit reinem Elektroantrieb<br />

gefeiert. Im Frühjahr 2014 folgt der i8 als leistungsstarker<br />

Plug-in-Hybrid. Nach Auffassung von BMW muss sich die<br />

Elektromobilität aus eigener Kraft tragen, Wirtschaft und<br />

Bundesregierung müssen noch enger zusammenarbeiten<br />

und die eingegangenen Kooperationen sind der Schlüssel<br />

zur Bewältigung heutiger Herausforderungen. Der eNOVA<br />

Strategiekreis Elektromobilität z.B. hat das Ziel, die deutsche<br />

Automobilindustrie auf dem Weg zur internationalen<br />

Elektromobilitäts-Führungsposition zu unterstützen. Partnerunternehmen<br />

sind Audi, BMW, Daimler, Porsche, Continental,<br />

Bosch, Siemens, Hella, ZF, Infineon, Li-Tec, ELMOS,<br />

BASF und NXP sowie die assoziierten Partner Heraeus und<br />

LEONI.<br />

Diese und weitere Verflechtungen sowie die vielfältigen Verbindungen<br />

in der Elektro-Automobilentwicklung werden im<br />

folgenden beschrieben. Dabei werden Kooperationen, Allianzen,<br />

Projekte und Konsortien fünf ausgewählten Kompetenzfeldern<br />

der Elektromobilität (Elektromotorisierung,<br />

Batterietechnologie, Ladetechnologie, Leichtbau sowie Mobilitätslösungen)<br />

zugeordnet. Dies verschafft einen Überblick<br />

und ist ein Ausschnitt aus der Fachstudie »Elektromobilität<br />

- Der neue Schaltplan der Automobilindustrie: Teil 2<br />

- BMW AG« der time2 Business Consulting GmbH, Berlin.<br />

Kompetenzfeld Elektromobilisierung<br />

BMW kooperiert mit Toyota, um Elektrifizierung von Antriebssystemen<br />

voranzutreiben. Die Japaner sind der Vorreiter in der<br />

Kombination eines Verbrennungsmotors mit einem Elektro-<br />

aggregat. Ferner forscht Toyota schon länger am elektrischen<br />

Antrieb mit einer Brennstoffzelle als Stromlieferant.<br />

Bei der Kernkompetenz eines OEMs wird BMW beim Bau der<br />

Elektromotoren auf eigenes Know-how vertrauen und diese<br />

ohne fremde Hilfe entwickeln. Das zugehörige einstufige Getriebe<br />

fertigt BMW ebenfalls selbst.<br />

Kompetenzfeld Batterietechnologie<br />

BMW will kurzfristig von der weit entwickelten Toyota-Hochvolt-Batterietechnik<br />

profitieren. Mit der Forschung zu Batteriezukunftstechnologien<br />

wollen beide Batterien für Elektround<br />

Hybridautos weiterentwickeln. Mittelfristig soll die Lithium-Luft-Technik<br />

voran gebracht, langfristig auch eine Post-<br />

Lithium-Technologie als Schlüsseltechnologie entwickelt<br />

werden. Der Li-Ionen-Akku zum Serienstart wird von SB Li-<br />

Motive geliefert, einem 50:50-Joint Venture von Samsung SDI<br />

und Bosch. Samsung hat mit Li-Ionen-Akkumulatoren viele<br />

Jahre Erfahrungswerte gesammelt und bringt diese mit ein.<br />

Kompetenzfeld Ladetechnologie<br />

BMW hat mit ABB, Deutsche Bahn, EIGHT, RWE, der Universität<br />

Bamberg, der Universität der Bundeswehr München<br />

und der Technischen Universität Dresden an der BMW Welt<br />

München eine Schnelllade-Station für Elektrofahrzeuge installiert.<br />

Für die Entwicklung von kundenfreundlicher und<br />

leistungsfähiger Ladetechnologie sind weitreichende Partnerschaften<br />

mit Schneider Electric und The Mobility House<br />

(TMH) vereinbart. TMH hat aktuell mit neun OEMs Kooperationen<br />

für eine europaweite Ladeinfrastruktur und eAuto-<br />

Services, darunter Toyota, Renault, Nissan sowie Smart. Die<br />

Risikokapitalgesellschaft BMW i Ventures ist an Coulomb<br />

Technologies strategisch beteiligt. Unter dem Markennamen<br />

ChargePoint betreibt das US-Unternehmen das weltweit<br />

größte Online-Netzwerk zur Vermittlung von Ladestationen<br />

für Fahrer von eFahrzeugen. Wie bereits im 1. Teil der Studie<br />

erwähnt (<strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong> 11, April 20<strong>13</strong>, S. 72-73), hat sich<br />

BMW zur Standardisierung der Ladetechnologie mit Audi,<br />

Daimler, Porsche und VW in der »Ludwigsburger Erklärung«<br />

auf einheitliche Standards verständigt, die international<br />

etabliert werden sollen. Wegen anbieterübergreifendem Zugang<br />

bei der Ladeinfrastruktur ist BMW auch beim Joint Venture<br />

Hubject mit Bosch, Daimler, EnBW, RWE und Siemens<br />

dabei.<br />

Kompetenzfeld Leichtbau<br />

Die Entkoppelung der Antriebs-Technologie beim BMW i<br />

von Design - Drive-Modul (Chassis) aus Aluminium und ein<br />

Life-Modul (Aufbau) aus Hightech-Karbonfaser - verspricht<br />

Gewichts- und insbesondere Kosten-Einsparungen bei Karosserievarianten.<br />

BMW, SGL Carbon und Mitsubishi Rayon<br />

betreiben gemeinsam ein Werk zur Herstellung von Karbonfasern.<br />

Aus der aufwändig gefertigten Karbonfaser wird die<br />

kohlefaserverstärkte Kunststoff (CFK)-Karosserie des i3 noch<br />

in Kleinserie gebaut. Aber SGL Carbon und BASF entwickeln<br />

bereits gemeinsam ein neues Materialsystem für die Massenproduktion<br />

von Bauteilen aus CFK. Dieser Technologiesprung<br />

und Kapazitätsaufbau soll die günstige Herstellung<br />

von thermoplastischen Kohlefaser-Verbundwerkstoffen in<br />

Großserienproduktion mit kürzeren Bearbeitungszyklen ermöglichen.<br />

Von diesem Know-how kann Toyota in der vorher<br />

genannten Kooperation profitieren.<br />

Kompetenzfeld Mobilitätslösungen<br />

DriveNow, das Carsharing-Angebot von BMW und dem Autovermieter<br />

Sixt, wird die Nutzung von BMW ActiveE und MINI E<br />

in Zukunft mit BMW i-Fahrzeugen erweitern. Die Flottentochter<br />

im gewerblichen Bereich Alphabet will im Rahmen eines<br />

Full-Service-Vertrags von der Ladekarte bis zur integrierten<br />

Ersatzmobilität für längere Strecken mit Sixt oder DriveNow<br />

Elektromobilität leicht machen. In Kooperation z.B. mit der<br />

Berliner Hubject GmbH stellt Alphabet seinen Kunden einen<br />

anbieterübergreifenden Zugang zur öffentlichen Ladeinfrastruktur<br />

zur Verfügung. Für ergänzende Mobilität kooperiert<br />

DriveNow mit der Mitfahrzentrale Flinc, dem Fahrradverleihsystem<br />

Nextbike, der Düsseldorfer Rheinbahn und den<br />

Berliner Verkehrsbetrieben. BMW i Mobility Services ist in<br />

einer strategischen Partnerschaft mit dem estnischen Unternehmen<br />

NOW! Innovations zur Bereitstellung mobiler Zahlungs-<br />

und Abrechnungslösungen. Damit wird das Angebot<br />

von ParkNow, für elektronische mobile Parkplatzbuchung<br />

und -bezahlung, von Parkhaus-Plätzen auf Parkmöglichkeiten<br />

an der Straße erweitert. ParkNow ist ein Joint Venture<br />

von Urban Mobility LLC und BMW i Ventures. Die letztere<br />

strebt langfristige, strategische Partnerschaften in den Bereichen<br />

eMobilität, Navigation, Parken, Carsharing sowie<br />

Intermodalität an. Neben ParkNow gibt es Park@MyHouse,<br />

ein innovativer Online-Marktplatz der zwischen freiem Parkraum<br />

und Autofahrern auf der Suche nach einem Parkplatz<br />

die Verbindung herstellt.<br />

Fazit<br />

Das komplett »elektrifizierte Mobilitätssystem« Auto ist<br />

damit noch lange nicht umgesetzt. Auch BMW geht mit Varianten<br />

den Weg über Hybridantriebe, rüstet aber nicht nur<br />

ein konventionelles Fahrzeug auf Batteriebetrieb um. Die<br />

Münchner gehen im Vergleich zu anderen Automobilherstellern<br />

weniger Joint Ventures im Bereich Elektromobilität ein<br />

und die Forschung zur Li-Ionen Batterie findet nicht im Verbund<br />

statt, sondern wird mit nur wenigen Partnern betrieben.<br />

Die Kernkompetenz fokussiert BMW eindeutig auf den<br />

Leicht- und Elektromotorenbau. Damit wird ein ganz eigener<br />

Pfad zur Elektromobilisierung beschritten, bei dem der langfristige<br />

Erfolg auf dem Durchbruch der Li-Ionen-Forschung<br />

und im Speziellen im Projekt i auf der komplett neuen Fahrzeugarchitektur<br />

basiert. Bei Erfolg wird die deutsche Automobilindustrie<br />

mit Hilfe von BMW ein Stück näher an der<br />

internationalen Elektromobilitäts-Führungsposition sein.<br />

Dipl.-Ing. Frank K. Urban<br />

Geschäftsführer<br />

time2 Business Consulting GmbH<br />

www.time2.de<br />

66 Neue Mobilität Neue Mobilität 67


Status QUo der Elektromobilität - ComBInation<br />

Status Quo der ElektromobiliTät - Reinhard-Dietmar Sponder<br />

®<br />

Spannung in der Energiewende<br />

Persönliche Kommunikation als ein wichtiges Element im intelligenten Stromnetz<br />

Energiewende nur<br />

mit Verkehrswende<br />

SGready ® ist ein eingetragenes Markenzeichen der ComBInation GmbH.<br />

Das SmartGrid ist zu einem elementaren Wirtschaftsbereich<br />

geworden. Kommunen, private Haushalte, Industrie, Gewerbe<br />

und Energieerzeuger kommen nicht umhin, sich mit der Umsetzung<br />

dieser Thematik ernsthaft zu beschäftigen.<br />

Je eher das intelligente Stromnetz flächendeckend umgesetzt<br />

wird, um so eher werden stabile, bzw. sinkende Strompreise<br />

für alle Beteiligten Realität. Die Zukunft der Energiewende<br />

überzeugt durch saubere Energieerzeugung, Energieeffizienz<br />

und Preisoptimierung.<br />

Die zusätzlichen Mehrwerte SGready ® -gekennzeichneter Produkte<br />

und Dienstleistungen tragen durch eine eindeutige<br />

Orientierungsmöglichkeit zur allgemeinen Akzeptanz in der<br />

Gesellschaft bei. Diese Zielsetzung ist allerdings nur gemeinsam<br />

mit den relevanten Playern aller involvierten Branchen<br />

zu erreichen. Die einzelnen, technisch absolut erfolgversprechenden<br />

und innovativen Lösungen, werden ohne die notwendige<br />

Kennzeichnung wahrscheinlich nicht das erforderliche<br />

Durchsetzungsvermögen haben, um alle anderen auf<br />

diesem Weg mitzunehmen. Der Verbraucher muss sich bei<br />

einer Vielzahl angebotener Produkte und Dienstleistungen<br />

im Kontext SmartGrid auf einfache Weise zurecht finden.<br />

Dies wird durch das SGready ® -Label ermöglicht. Dafür müssen<br />

bestimmte Bedingungen wie IKT, BI und eMSR erfüllt<br />

sein, damit eine SmartGrid-Integration stattfinden kann.<br />

Wir sind der Meinung, dass das Stromnetz der Zukunft nur<br />

mit seinen Teilnehmern wächst. Daher möchten wir Sie einladen,<br />

sich mit uns und unseren Partnern inselübergreifend,<br />

unabhängig und neutral in einem moderativen Prozess zu einem<br />

funktionierenden, intelligenten Stromnetz zu verbinden.<br />

Der SG-Workshop präsentiert und diskutiert aktuelle Projekte<br />

auf fachlich hohem Niveau mit dem klaren Ziel einer lösungsorientierten<br />

Optimierung hin zum intelligenten Stromnetz.<br />

Das SGready ® -Magazin für Consumer, Prosumer und Fachinteressierte<br />

dient in erster Linie dazu, Wissen rund um das<br />

Thema intelligentes Stromnetz, Energiewirtschaft und Effizienz<br />

zu vermitteln. Der Leser wird verständlich an das komplexe<br />

Thema herangeführt.<br />

Öffentliche Vorträge zum Thema SmartGrid, SGready ® und<br />

Energieeffizienz ergänzen die Ansprache an den Verbraucher.<br />

Mit diesen und weiteren Maßnahmen sensibilisieren und<br />

informieren wir über die Vorteile und Mehrwerte eines intelligenten<br />

Stromnetzes und schaffen ein Bewusstsein für<br />

energieeffizientes Handeln.<br />

ComBInation GmbH Geschäftsführer Markus Emmert<br />

www.com-bi-nation.de<br />

BEM-PRÄSIDENT KURT SIGL (AUF DEM eBIKE); FLANKIERT VON DEN BEM-LANDESVERTRETERN CHAYA CHATTERJEE UND MANFRED HIEMER UND<br />

DEN GASTGEBERN BÜRGERMEISTER PETER FELBERMEIER UND MdL BERNHARD SEIDENATH<br />

»Die Regierung hat den Rechtsrahmen für eMobilität noch<br />

nicht geklärt«, monierte der Präsident des Bundesverbandes<br />

eMobilität, Kurt Sigl anlässlich des BEM eStammtisches<br />

in Bayern Anfang August 20<strong>13</strong>. Er fand auf Einladung von<br />

CSU-Landtagsabgeordnetem (MdL) Bernhard Seidenath<br />

und Haimhausens Bürgermeister Peter Felbermeier (CSU)<br />

erstmals in der Energiegemeinde im Landkreis Dachau nördlich<br />

von München statt.<br />

»Die Energiewende funktioniert nur mit der Verkehrswende«,<br />

machte Präsident Sigl deutlich. Doch das setze einen Masterplan<br />

voraus, den er bislang vermisst. Zuerst gelte es, Rechtssicherheit<br />

zu schaffen. Dann ließen sich die erforderlichen<br />

Finanzressourcen ermitteln, was erst die nötige Planungssicherheit<br />

bringe. Das Interesse sei riesengroß in der Bevölkerung.<br />

In Hessen meldeten sich zu einem einwöchigen<br />

Versuch mit eFahrzeugen in drei Tagen 4.500 Pendler.<br />

Als Pendlerort im positiven Sinne sah Bürgermeister Peter<br />

Felbermeier Haimhausen. Die meisten Pendler müssten nicht<br />

weiter als 30 Kilometer zu ihrer Arbeitsstelle fahren: »Das ist<br />

ideal für die eMobilität.« Dass der Standort Bayern als Forschungs-,<br />

Entwicklungs- und Produktionsstandort gerade<br />

auch bei der eMobilität wichtig für den Wohlstand unseres<br />

Landes sei, betonte MdL Seidenath. Hierzu lobte Bürgermeister<br />

Felbermeier die bayerischen Automobilhersteller<br />

Audi und BMW. Den nötigen Strom erzeugt Haimhausen<br />

schon seit Jahren zu 100 % regenerativ durch die E-Werke<br />

Haniel an der Amper und zwei Photovoltaik-Anlagen. Die Gemeinde<br />

verfüge über ein eAuto, ein zweites ist bestellt, und<br />

drei eFahrräder, die Bürger ausleihen können.<br />

»Da geht einem das Herz auf«, meinte der Bürgermeister mit<br />

Blick auf den Rathausparkplatz. Denn dort stand gleich eine<br />

ganze Flotte von eFahrzeugen für Probefahrten bereit. So<br />

der A1 e-tron von Audi, Mitsubishis i-MiEV, der Opel Ampera,<br />

von Renault Kangoo Z.E. und Twizy Z.E. sowie ein Elektrofahrrad<br />

und ein Elektro-Fun-Fahrzeug auf drei Rädern. Der<br />

bayerische BEM-Landesvertreter Manfred Hiemer mahnte,<br />

man solle den Fahrspaß mit eFahrzeugen nicht vergessen.<br />

Reinhard-Dietmar Sponder<br />

Freier Journalist<br />

reinhard-dietmar@sponder.de<br />

68 Neue Mobilität Neue Mobilität 69


Status Quo der ElektromobiliTät - Mobil Marketing<br />

Status Quo der ElektromobiliTät - Mobil Marketing<br />

Innovatives Konzept<br />

statt Förderung<br />

Alternative Beschaffungsmaßnahmen für Elektrofahrzeuge<br />

GEScHäFTSFüHRER KARL-HEINZ KAISER UND BEM-Präsident Kurt Sigl BEI DER OFFIZIELLEN Präsentation des <strong>NEUE</strong>N RENAULT Kangoo Z.E.<br />

FüR DIE HOCHSCHULE AMBERG-WEIDEN<br />

Geschäftsführer Karl-Heinz Kaiser übergibt Tirschenreuths Bürgermeister Franz Stahl offiziell den Schlüssel des e-Workers<br />

im Beisein zahlreicher Sponsoren und Ehrengäste<br />

Der Geschäftsführer der Riedel & Kaiser OHG, Karl-Heinz<br />

Kaiser, spricht im Interview über alternative Beschaffungsmaßnahmen<br />

ohne Fördermittel, über die Schlüsselrolle der<br />

Städte und Kommunen als Katalysator im Bereich Elektromobilität<br />

und die erfolgreiche Kooperation mit Herstellern<br />

der Green Economy.<br />

Ihr Slogan »Kostenlos elektromobil - nur lenken müssen<br />

Sie selber!« klingt verlockend. Wie können wir uns das konkret<br />

vorstellen?<br />

Seit knapp 20 Jahren wird das Unternehmen unverändert<br />

von meinem Geschäftspartner Werner Riedel und mir geführt.<br />

In dieser Zeit haben wir über 1.000 Institutionen und<br />

ca. 40.000 Werbekunden in ganz Deutschland mit unserem<br />

Konzept begeistert. Die Anschaffung finanzieren in erster Linie<br />

regionale Firmen, die mit ihrer optischen Präsenz auf der<br />

Außenhaut des Fahrzeuges ihre Verbundenheit mit dem<br />

Klimaschutzprojekt unterstreichen. Das Ergebnis: Die Institution<br />

wird sofortiger Eigentümer und trägt lediglich die Betriebskosten.<br />

Welche Zielgruppen sind für Sie relevant?<br />

In erster Linie arbeiten wir im Bereich Landratsämter, Städte,<br />

Gemeinden und kommunaler Unternehmen. Riedel & Kaiser<br />

verfügt zudem über zahlreiche qualifizierte Kontakte aus dem<br />

Sektor Kliniken, Schulen, Schlösser, Universitäten, Wohnungsbaugesellschaften<br />

und Tourismusverbände.<br />

Welche Vorteile bieten Sie diesen Institutionen?<br />

Vor allem Transparenz und Sicherheit. Unsere langjährige<br />

Erfahrung zeigt - Vorbereitung ist das A und O einer erfolgreichen<br />

Zusammenarbeit. Wir bieten Kompetenz von der persönlichen<br />

Beratung bis zur offiziellen Fahrzeugpräsentation<br />

vor Ort. Nur Lenken müssen Sie selbst. Und natürlich statten<br />

wir die Kommunen nicht nur mit dem gewünschten Fahrzeug<br />

aus, sondern hinterlassen durch unsere übersichtlichen Unterlagen<br />

und dem routinierten Firmenauftritt einen qualifizierten<br />

Eindruck.<br />

Warum liegt Ihr Fokus primär auf dem kommunalen Bereich?<br />

Momentan unterstützt die Regierung in erster Linie die Forschung.<br />

Den Fokus auf Arbeitskreise, Forschungsprojekte<br />

und sogenannte Schaufenster zu setzen, reicht aber nicht<br />

aus, um bis zum Jahr 2020 1 Million Elektroautos auf deutsche<br />

Straßen zu bringen. Elektromobilität muss vor allem von<br />

den Bürgern und Bürgerinnen vor Ort erlebt und er»fahren«<br />

werden, um Akzeptanz zu schaffen und Begeisterung zu wecken.<br />

Der kommunale Sektor spielt dabei eine entscheidende<br />

Schlüsselrolle bei der Umsetzung der Elektromobilität in<br />

Deutschland. Städte und Gemeinden sind prädestiniert, als<br />

Katalysator für die nachhaltige Mobilität in der Region zu<br />

wirken, auch im ländlichen Raum. Dabei kommt es natürlich<br />

darauf an, Einstiegsbarrieren wie z.B. die hohen Anschaffungskosten,<br />

abzusenken.<br />

Mit unserem Konzept möchten wir den Institutionen die<br />

Möglichkeit geben, auch mit einem begrenzten Budget ihren<br />

Fuhrpark nachhaltig umzurüsten und die Beziehung zwischen<br />

Kommune und regionaler Wirtschaft zu stärken. Wir<br />

unterstützen sie, ihre Kompetenz zum Thema Erneuerbarer<br />

Energien zu erhöhen und als Vorreiter im Bereich Elektromobilität<br />

und Klimaschutz zu fungieren. Durch unser Refinanzierungsmodell<br />

konnten bereits zahlreiche Kommunen innerhalb<br />

der letzten beiden Jahre den Beweis antreten, dass<br />

Neue Mobilität keine Zukunftsmusik ist.<br />

Welche Kooperationspartner unterstützen Ihre Strategie?<br />

Mit Renault und ISEKI haben wir überaus kompetente Partner<br />

an unserer Seite. Vor allem der Renault Kangoo Z.E. und<br />

der MEGA e-Worker haben uns und unsere Kunden durch<br />

die Technik, die flexible Einsetzbarkeit und die Ladevolumen<br />

überzeugt. Optimal ist die Zusammenarbeit mit Renault-Autohäusern<br />

und ISEKI-Händlern in ganz Deutschland. Dadurch<br />

ermöglichen wir es den Entscheidungsträgern, die entsprechenden<br />

Elektrofahrzeuge vor Ort zu er»fahren« und Fragen<br />

sofort abzuklären. Aber auch im Bereich Ladeinfrastruktur<br />

haben wir mit RWE über eine zukünftige Kooperation bereits<br />

gesprochen.<br />

Wie kommt Ihr Konzept in der Praxis an?<br />

Dazu möchte ich kurz den Bürgermeister Franz Stahl aus<br />

Tirschenreuth zitieren: »Das Engagement von Riedel & Kaiser<br />

und die Bereitschaft unserer Unternehmen vor Ort, die Finanzierung<br />

des Fahrzeuges sicherzustellen, hat es uns ermöglicht,<br />

als erste Kommune im Landkreis Tirschenreuth<br />

ein Elektronutzfahrzeug in unseren Fuhrpark einzugliedern.<br />

Diese Variante schafft eine sehr gute Alternative zu den begrenzt<br />

einsetzbaren Förderungen des Landes Bayern. Riedel<br />

& Kaiser bieten uns vor allem den Mehrwert, Elektromobilität<br />

vor Ort zu präsentieren.« Ich denke, dem ist nichts mehr<br />

hinzuzufügen. Gern unterstützen wir so auch weitere Kommunen.<br />

Karl-Heinz Kaiser<br />

Geschäftsführer<br />

Riedel & Kaiser OHG<br />

kaiser@mobil-marketing.com<br />

www.mobil-marketing.com<br />

70 Neue Mobilität Neue Mobilität 71


Status Quo der ElektromobiliTät - Holger Kuhn<br />

Status Quo der ElektromobiliTät - Holger Kuhn<br />

Elektromobilität<br />

in der Luftfahrt<br />

Vom Ultraleicht heute zum Verkehrsflugzeug der Zukunft?<br />

Der »Ce-Liner« im Flug (Computergrafik): Mit diesem Flugzeugkonzept eröffnet das Bauhaus Luftfahrt seine Vision eines potenziell<br />

emissionsfreien Verkehrsflugzeugs für das Jahr 2035<br />

Aller Anfang war bescheiden: Ein zehn Kilowatt starker<br />

Elektromotor von Bosch und 125 Kilogramm schwere Nickel-<br />

Cadmium Batterien von VARTA (Luftfahrtstandard) markierten<br />

am 21. Oktober 1973 den Erstflug eines manntragenden,<br />

elektrisch betriebenen Flächenflugzeugs. Die Flugpremiere<br />

dauerte neun Minuten und Pilot Heinz Brditschka erreichte<br />

eine Höhe von circa 300 Metern über Grund, wesentlich<br />

mehr als erwartet für das erste Mal.<br />

Die Batterien, das Herzstück des Elektrofluges, waren damals<br />

jedoch zu schwer, um elektrisch angetriebene Flugzeuge<br />

populär werden zu lassen, denn ihr Gewicht beschränkte<br />

Passagierzahlen und Nutzlast auf ein Minimum. Dies änderte<br />

sich mit der Einführung und Kommerzialisierung der Lithium-Batterietechnologie<br />

1990. Deren deutlich höhere Energiedichten<br />

reduzierten die Batteriemasse erheblich, was zuerst<br />

von selbststartenden Segelflugzeugen genutzt wurde<br />

und 2007 sogar von einem Elektroflugzeug, das 50 Minuten<br />

mit Batteriekraft in der Luft bleiben konnte.<br />

Seit diesen Durchbrüchen entwickelt sich die Elektroflugszene<br />

rasant weiter, wie drei markante Punkte unterstreichen,<br />

die in ihrer kurzen Ära bereits erreicht wurden: Der aktuelle<br />

Geschwindigkeitsrekord liegt heute bei 326 km/h. Das effizienteste<br />

Flugzeug hat einen Verbrauch von umgerechnet<br />

1,3l/100km bei einer Geschwindigkeit von circa 170 km/h.<br />

Zudem sind Flugzeiten von bis zu drei Stunden heute problemlos<br />

möglich. Insgesamt gibt es in der Szene bereits über<br />

30 rein batteriebetriebene Leicht- und Kleinflugzeuge, fünf<br />

Luftfahrzeuge mit hybriden Antrieben, einen elektrischen<br />

Helikopter und eine Reihe von solar-unterstützten Fluggeräten.<br />

Wenn die Batterietechnologie in den kommenden Jahrzehnten<br />

ähnliche Fortschritte macht, wie seit dem Erstflug von<br />

Heinz Brditschka, was in etwa einer Verdreifachung der heute<br />

möglichen spezifischen Batteriekapazität (Wh/kg) entspräche,<br />

könnten sich sogar vielfältige Einsatzmöglichkeiten<br />

elektrischer Flugzeuge über den Sportflugsektor hinaus ergeben,<br />

von der Pilotenausbildung bis hin zu sechssitzigen<br />

Flugtaxis für Zubringerflüge oder Geschäftsreiseflugzeuge.<br />

Ergibt sich damit auch eine Zukunftsperspektive für elektrisch<br />

betriebene Verkehrsflugzeuge im kommerziellen Einsatz?<br />

Hierzu hat das Bauhaus Luftfahrt e.V., eine Münchner Ideenschmiede<br />

für die Zukunft des Luftverkehrs, das Konzept<br />

»Ce-Liner« entworfen. Auf Basis von ökonomischen und technischen<br />

Studien sowie heute im Labor untersuchten Technologien,<br />

aus denen Anforderungen wie Flugzeuggröße, Reichweite,<br />

Reisegeschwindigkeit oder die Umschlagzeit am Flughafen<br />

hervorgingen, beschreibt diese Studie ein vollkommen<br />

elektrisch betriebenes Kurzstrecken-Passagierflugzeug, das<br />

zeigen soll, welche Herausforderungen ein potenziell emissionsfreier<br />

Airliner zu meistern hätte. Der »Ce-Liner« soll 190<br />

Passagiere über Flugdistanzen von 1.600 Kilometern befördern,<br />

was 79 % aller Flugstrecken im Jahr 2035 abdecken<br />

würde.<br />

Aus der Analyse verschiedener Energiespeicher und -erzeuger,<br />

darunter auch Brennstoffzellen, wurde für die Studie<br />

bewusst eine rein batteriebetriebene Architektur gewählt,<br />

da Batterien sowohl die benötigte hohe Startleistung als<br />

auch die notwendige Reichweite realisieren könnten. Vor<br />

allem letztere würde nach Ansicht des Bauhaus Luftfahrt<br />

wesentlich durch die bei Markteintritt verfügbare Lithium-<br />

Ionen-Technologie bestimmt. Diese verspricht die höchsten<br />

Energiedichten in der Zukunft, die dafür gegenüber heutiger<br />

Technik aber um den Faktor fünf bis zehn gesteigert werden<br />

müssten.<br />

Auf der einen Seite bietet so ein vollelektrischer Ansatz<br />

neue Freiheitsgrade bei der Auslegung und Integration von<br />

Systemen innerhalb des Flugzeugs. Auf der anderen Seite<br />

ergeben sich aber auch neue Einschränkungen durch die<br />

festgeschriebene Abfertigungszeit am Flughafen. Da ein Aufladen<br />

der Batterien innerhalb der üblichen Bodenzeit von 30<br />

Minuten auch mit fortschrittlicher Technologie wohl nicht zu<br />

realisieren sein wird, haben die Wissenschaftler für den »Ce-<br />

Liner« ein austauschbares System von Batteriecontainern<br />

angedacht.<br />

Diese speisen die Hochtemperatur-supraleitenden (HTS)<br />

Elektromotoren, die mittels zwei ummantelten Propellern<br />

für den Antrieb des »Ce-Liners« sorgen. Die HTS-Motoren ermöglichen<br />

heute bereits Leistungsdichten von zehn kW/kg<br />

und könnten den Untersuchungen zufolge zukünftig bis zu<br />

40kW/kg erreichen, womit sie die Leistungsdichten heutiger<br />

Flugzeugturbinen im Bereich von acht bis 15kW/kg deutlich<br />

übertreffen würden und damit einen Teil des hohen Batteriegewichts<br />

kompensieren könnten. Durch das generelle Mehrgewicht<br />

des elektrischen Antriebes stand beim »Ce-Liner«<br />

auch die aerodynamische Effizienz im Mittelpunkt des Designs.<br />

So können beispielsweise durch ein nicht-planares<br />

Tragflächenkonzept, den sogenannten C-Wing, der Widerstand<br />

verringert und gleichzeitig die Spannweitenbeschränkungen<br />

seitens der Flughäfen eingehalten werden.<br />

Am Ende des interdisziplinären Entwicklungsprozesses des<br />

»Ce-Liners« entstand ein Luftfahrzeugkonzept, das im Falle<br />

einer regenerativen Produktion der elektrischen Energie<br />

vollkommen emissionsfrei betrieben werden könnte. Mit seiner<br />

Studie präsentiert das Bauhaus Luftfahrt daher nicht<br />

nur ein plausibles Konzept zur Erreichung der ambitionierten<br />

Emissionsreduktionsziele der Luftfahrt, sondern gibt<br />

erstmals einen wissenschaftlich fundierten Ausblick auf das<br />

Thema Elektromobilität in der kommerziellen Luftfahrt der<br />

Zukunft. Wann diese Realität wird, hängt stark von der Entwicklung<br />

wichtiger Kerntechnologien wie Batterien oder<br />

HTS-Elektromotoren ab. Studien zeigen jedoch das enorme<br />

Wachstumspotenzial dieser Technologien, die bereits heute<br />

von den Erfahrungen der sehr dynamischen Elektroflugszene<br />

profitieren, welche mittlerweile jährlich von neuen elektrischen<br />

Flugzeugmustern bereichert wird.<br />

Holger Kuhn<br />

Bauhaus Luftfahrt e.V.<br />

Holger.Kuhn@bauhaus-luftfahrt.net<br />

72 Neue Mobilität


Status Quo der ElektromobiliTät - Velux<br />

Status Quo der ElektromobiliTät - Velux<br />

200 Tage eMobilität<br />

im Praxis-Check<br />

Testfamilie des Velux LichtAktiv Haus berichtet über ihre Erfahrungen mit einem<br />

Elektrofahrzeug<br />

Die Familie Oldendorf stellT zwei Jahre lang das Velux LichtAktiv Haus auf die Probe und berichteT im eigenen Blog unter<br />

www.lichtaktivhaus.de über ihren Alltag im Haus der ZUKUNFT<br />

Foto: Velux Deutschland GmbH<br />

Im Rahmen des LichtAktiv-Haus-Experiments stellt Peugeot der Testfamilie für ein Jahr kostenlos das Elektroauto iOn zur Verfügung.<br />

Den Strom für das Auto erzeugt das modernisierte Siedlerhaus mit Solarenergie Foto: Velux Deutschland GmbH<br />

CO 2 -neutrales Wohnen und abgasfreie Elektroautos sind<br />

Trends der Zukunft. Die Oldendorfs erleben diese Zukunft<br />

bereits heute. Die vierköpfige Familie ist Teil eines auf zwei<br />

Jahre angelegten, wissenschaftlich begleiteten Experiments<br />

und testet seit Dezember 2011 das Wohnen der Zukunft im<br />

LichtAktiv Haus.<br />

Das von der Firma Velux im Rahmen der Internationalen Bauausstellung<br />

(IBA) Hamburg zum Null-Energiehaus umgebaute<br />

typische Siedlerhaus aus den 50er Jahren erzeugt die<br />

benötigte Energie vollständig durch Erneuerbare Energien<br />

und zeigt damit, dass sich CO 2 -neutrales Wohnen auch im Bestand<br />

verwirklichen lässt. Zugleich versorgt eine anspruchsvolle<br />

Tageslichtarchitektur das Gebäude mit viel Licht und<br />

frischer Luft. Für die Testfamilie bedeutet das nicht nur vernachlässigbar<br />

geringe Betriebskosten durch die Nutzung von<br />

regenerativen Energien, sondern vor allem höhere Lebensqualität<br />

in Form von frischer, gesunder Raumluft, einem hohen<br />

Anteil an Tageslicht und einem ganzjährig angenehmen<br />

Raumklima.<br />

Zugleich ist das LichtAktiv Haus ein offizielles Projekt der<br />

Forschungsinitiative »Zukunft Bau«, in dessen Rahmen der<br />

Gebäudestandard »Effizienzhaus Plus« als Beitrag für die<br />

Energiewende erarbeitet wurde. Mit diesem Forschungs- und<br />

Modellvorhaben fördert das Bundesministerium für Verkehr,<br />

Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) die Entwicklung und<br />

Markteinführung von Gebäuden, die nicht nur mehr Energie<br />

produzieren als sie verbrauchen, sondern zudem Überschüsse<br />

etwa für die elektromobile Nutzung zur Verfügung stellen<br />

können. Aus diesem Grund steht seit dem Frühjahr<br />

dieses Jahres ein von Peugeot Deutschland zur Verfügung<br />

gestelltes Elektroauto im Carport des modernisierten Siedlerhauses<br />

und ergänzt das Konzept des klimaneutralen Wohnens.<br />

»Die Idee, dem LichtAktiv Haus Experiment von Velux<br />

ein Elektroauto zur Seite zu stellen, um zu zeigen, wie eng<br />

Elektromobilität mit dem Wohnen der Zukunft verknüpft ist,<br />

hatten alle Beteiligten von Beginn an«, erklärt Prof. Manfred<br />

Hegger von der Technischen Universität Darmstadt, dessen<br />

Studenten am Fachgebiet Entwerfen und Energieeffizientes<br />

Bauen den Entwurf für das LichtAktiv Haus im Rahmen eines<br />

geschlossenen Wettbewerbs lieferten. »Deshalb freut es uns<br />

sehr, dass dies nun Realität geworden ist und unsere Testfamilie<br />

nicht nur das Haus, sondern auch ein elektrisches<br />

Auto im Alltag testen kann. Die Idee, solare Energie nicht nur<br />

als Tageslicht, für Strom und Heizung, sondern auch zum<br />

»Auftanken« zuhause zu nutzen, sollte in Zukunft selbstverständlich<br />

sein.«<br />

Der Peugeot iOn bietet Platz für vier Personen und hat bei<br />

voll aufgeladenem Akku eine Reichweite von gut 120 Kilometern.<br />

»Für unsere Alltagsfahrten, die sich im Schnitt um<br />

die 60 Kilometer pro Tag bewegen, reicht das vollkommen<br />

aus. Über Nacht kommt der kleine Stromer an die Haussteckdose<br />

und ist am nächsten Morgen wieder voll aufgeladen«,<br />

beschreibt Christian Oldendorf die Erfahrungen mit<br />

dem iOn. »Eng wird es nur im Winter, wenn die Heizung und<br />

die Lüftung während der Fahrt gebraucht werden. Dann kann<br />

die Reichweite auf etwa 70 Kilometer sinken und wir müssen<br />

rechnen, ob die Restkilometerleistung noch ausreicht.«<br />

Der durchschnittliche Verbrauch des Peugeot iOn lag in den<br />

ersten Monaten bei rund 18 kWh pro 100 Kilometer. Auf Basis<br />

der aktuellen Stromkosten ergeben sich daraus theoretische<br />

Kosten von 4,95 Euro pro 100 Kilometer.<br />

Alle Daten fließen in das Monitoring der beteiligten Universitäten<br />

ein und sollen in Verbindung mit weiteren Projekten der<br />

Forschungsinitiative »Zukunft Bau« sowie der IBA dazu beitragen,<br />

Erkenntnisse darüber zu gewinnen, inwieweit Nulloder<br />

Plusenergiegebäude in Verbindung mit Elektromobilität<br />

heute schon bereit für den Schritt vom Pilotprojekt zur<br />

breiten Nutzung sind. Für die Oldendorfs ist die Antwort klar:<br />

»Den eigenen Strom auf dem Dach zu sammeln, um ihn für<br />

den täglichen Bedarf zu nutzen und ihn auch noch quasi in<br />

den Tank des eigenen Autos zu füllen - das ist toll und macht<br />

Spaß«, erklärt Irina Oldendorf.<br />

Und wie fährt sich nun so ein Elektrofahrzeug? »Vor allem<br />

leise«, so Christian Oldendorf. »Anstatt eines aufdröhnenden<br />

Motors beim Anlassen ertönt nur ein kurzer Piepton und schon<br />

kann die Fahrt - oder besser: das lautlose Dahingleiten auf<br />

Hamburgs Straßen - beginnen. Und flott ist der Wagen! Da<br />

die Motorkraft bei einem Elektroauto schneller auf den Antrieb<br />

übertragen wird, als bei einem normalen Benziner, zieht<br />

der iOn beim Anfahren erstaunlich schnell an.« Das Wohnexperiment<br />

im LichtAktiv Haus dauert noch bis März 2014. Bis<br />

dahin werden die Oldendorfs in ihrem Online-Tagebuch unter<br />

www.lichtaktivhaus.de auch weiterhin über ihre Erfahrungen<br />

mit dem Elektroauto berichten. »Der Wagen ist der perfekte<br />

City-Flitzer. Auch nach einem halben Jahr lieben wir immer<br />

noch das lautlose Anfahren, die flotte Beschleunigung und<br />

die verwunderten Blicke, die uns bei der tagtäglichen Fahrt<br />

in der Stadt begleiten und können uns gar nicht vorstellen,<br />

dass wir uns von dem Wagen wieder trennen müssen.«<br />

Astrid Unger // Velux Deutschland GmbH<br />

www.lichtaktivhaus.de<br />

74 Neue Mobilität Neue Mobilität 75


Status Quo der ElektromobiliTät - TÜV SÜD<br />

Status Quo der ElektromobiliTät - TÜV SÜD<br />

Ladeinfrastruktur<br />

Der Schlüssel zum Erfolg?<br />

Wie viel Ladeinfrastruktur braucht der Mensch? Oder anders<br />

gefragt, wie viel Ladeinfrastruktur muss der geneigte<br />

Käufer eines Elektroautos in seiner Umgebung wahrgenommen<br />

haben, damit er guten Gewissens die Kaufentscheidung<br />

zugunsten eines Stromers treffen kann?<br />

Die Anzahl der Meinungen zu dieser Frage ist in etwa proportional<br />

zur Anzahl der Konferenzen zu diesem Thema oder zur<br />

Zahl der Demonstrationsprojekte, in welchen die verschiedenen<br />

Ladeoptionen durchprobiert werden und wo man versucht,<br />

sich diesem Thema wissenschaftlich zu nähern. Manchmal<br />

lausche ich doch sehr verwundert den Meinungen, die hierzu<br />

vertreten werden. Zur Einschätzung, wie sich »der« Nutzer<br />

am Ende des Tages verhalten wird und was er wirklich<br />

braucht. Mein persönlicher Erfahrungsschatz, nach jetzt drei<br />

Jahren beinahe täglicher Elektromobilität, ist sicher nicht uneingeschränkt<br />

repräsentativ, passt aber selten zur wissenschaftlichen<br />

Meinung. Mich erstaunt das. Ist meine persönliche<br />

elektromobile Wohlfühlzone wirklich so besonders?<br />

Interessant ist vor allem, wie die verschiedenen Akteure ganz<br />

unterschiedliche theoretische Lösungen für diese Wohlfühlzone<br />

bereit halten. Der typische Energieversorger erklärt mir<br />

üblicherweise, ich lade vor allem zuhause (oder in der Arbeit),<br />

öffentliche Ladesäulen braucht es kaum, ein Geschäftsmodell<br />

gäbe es dafür ohnehin nicht. Der zweite Teil des Satzes<br />

macht mich dann doch leicht misstrauisch. Wenn mir jemand<br />

im gleichen Satz mitzuteilen versucht, dass ich etwas nicht<br />

brauche, worin er aktuell kein Geschäftsmodell sieht, dann<br />

sei mir zumindest ein kleiner Zweifel erlaubt, ob er damit<br />

wirklich meine Wohlfühlzone im Sinn hat.<br />

Zweifel an diesen Worten empfindet - neben mir - sicher auch<br />

so mancher aktiver Fahrer. Wenn ich z.B. unterwegs bin, sagen<br />

wir mit 20% geplanter Restladung und dann doch noch<br />

mutig einen zusätzlichen Kundentermin einschiebe. Meine<br />

wohl geplante Route - und ich trau mich wirklich was - erfährt<br />

damit eine empfindliche Abweichung. Gegenüber meinen<br />

Kunden aus der Elektromobilität kann ich schon mal die Frage<br />

nach einer Steckdose äußern. Schließlich komme ich politisch<br />

korrekt, emissionsfrei und sowieso, man kennt das Problem.<br />

Bei Kunden außerhalb dieses Kosmos rührt die Frage schon<br />

manchmal etwas seltsam an. Gratisstrom? Der nimmt was er<br />

kriegen kann! In diesen Fällen wirkt dann auch der Hinweis<br />

zu den fehlenden Geschäftsmodellen meines Energieversorgers<br />

ein wenig hilflos. Die ein oder andere Ladesäule mehr<br />

würde mir das Leben etwas leichter machen. Betonen möchte<br />

ich, ich weiß mich zu beschäftigen während eines einstündigen<br />

Ladestopps. Die eMails werden mir nicht ausgehen,<br />

die Energie für die Heimfahrt schon.<br />

Wohlgemerkt, ich brauchte die elektromobile Wohlfühlzone<br />

nicht um mir auch privat ein Elektroauto zu kaufen. Ich glaube<br />

allerdings, die breitere Kundschaft auf die wir natürlich<br />

alle hoffen, macht von diesem Wohlgefühl letztlich die Kaufentscheidung<br />

abhängig. Erst die Wohlfühlzone, dann das<br />

Elektroauto. Was unangenehmer Weise bedeutet, erst muss<br />

die Ladesäule stehen, ich muss sie gesehen haben - und<br />

nicht nur die eine - dann beginne ich Vertrauen zu schöpfen.<br />

Im Grunde haben wir mit dem CNG-Erdgasauto ausreichend<br />

Erfahrung mit nicht sichtbarer Infrastruktur. Es gibt an die<br />

1.000 Tankstellen in Deutschland, hätten Sie es gewusst?<br />

Man fährt gegenüber Benzin etwa zum halben Preis und die<br />

CO 2 -Emissionen liegen deutlich günstiger als bei anderen fossilen<br />

Kraftstoffen. Warum setzt sich das eigentlich nicht durch?<br />

Nun, kennen Sie eine Erdgastankstelle? Wenn Sie diese Frage<br />

mit »Ja« beantworten, gehören Sie zu einer Minderheit<br />

oder sind, wie ich, jahrelang ein Erdgasauto gefahren. Oft<br />

liegen diese etwas abseits und man findet sie auch nur selten<br />

an wirklich großen Tankstellen. An Autobahnen gibt es<br />

sie, bis auf einzelne Ausnahmen, gar nicht, denn dort gibt<br />

es meist keine Erdgasleitung. Auch die Autohöfe sind oft abseits<br />

der typischen Leitungen. Man mag argumentieren, in<br />

der heutigen Zeit weiß die Bordelektronik wo ich die Tankstelle<br />

finde, dazu muss ich aber bereits in so einem Fahrzeug<br />

sitzen, es also gekauft haben. Wer simuliert schon vor dem<br />

Kauf ob er später eine Tankstelle findet?<br />

Viel entscheidender ist doch, dass Erdgastankstellen, oder<br />

kehren wir zurück zu den Stromtankstellen, Teil meines Erfahrungshorizontes<br />

sind, ich mir also sicher bin, ich werde<br />

Strom bekommen wenn ich ihn brauche. Dieses Wissen baut<br />

sich überall dort auf, wo ich genügend Ladepunkte gesehen<br />

habe. Schlussendlich muss es vermutlich sogar die taktile<br />

Erfahrung sein. Ich muss so ein »Teil« mal benutzt haben,<br />

den Stecker gesteckt und das Wohlgefühl gespürt haben,<br />

wenn sich das Auto während meiner Abwesenheit für die<br />

Heimfahrt stärkt. Für nicht Elektromobilisten: Das fühlt sich<br />

in etwa so an, wie wenn ich nach dem Einkaufen einen vollen<br />

Benzintank habe, zum halben Preis! Der wahre Elektromobilist<br />

empfindet natürlich zusätzlich noch die Befriedigung<br />

mit Erneuerbarer Energie, leise und emissionsfrei unterwegs<br />

zu sein. Für den Normalkunden werden letztere Faktoren nur<br />

eine untergeordnete Rolle spielen. Kosten, Fahrspaß und der<br />

Reiz des Innovativen werden da viel wichtigere Aspekte sein.<br />

Übrigens gebe ich ganz offen zu, dass ich auch sehr gerne<br />

zuhause lade. Morgens habe ich grundsätzlich einen vollen<br />

Tank. Das Gefühl nicht mehr an die Tankstelle zu müssen -<br />

zumindest zum Tanken - ist ein durchaus angenehmes.<br />

Doch wie viel Ladeinfrastruktur braucht es tatsächlich und<br />

vor allem welche? Es wäre natürlich vermessen sich über die<br />

vielen Experten zu stellen und zu proklamieren, so muss es<br />

sein. Ich fahre schließlich auch erst seit drei Jahren und ich<br />

wohne in München, einer Stadt, die der Elektromobilität bislang<br />

nicht sehr zugetan ist. Ich bin also - wie momentan wohl<br />

jeder - ein Sonderfall. Eigentlich gibt es in München nur eine<br />

wirklich öffentliche Ladesäule und die ist, zumindest am<br />

Samstag, immer besetzt. Ich meide sie also. Im Notfall allerdings<br />

klemme ich dort auch schon mal einen (vollen) Twizy<br />

ab, es ist schließlich ein Notfall, meine Visitenkarte fungiert<br />

als Entschuldigung. Auch in Hamburg und Berlin bin ich hin<br />

und wieder elektrisch unterwegs. Das fühlt sich schon besser<br />

an. Etwa 150, respektive 350 (geplant 1.000), Ladesäulen<br />

finden sich in Hamburg und Berlin, das gibt eine gewisse<br />

Sicherheit. Von nachhaltiger Präsenz im Stadtbild würde ich<br />

aber auch hier noch nicht sprechen. Wer hier momentan die<br />

Entscheidung für ein Elektrofahrzeug trifft, hat weiterhin andere<br />

gute Gründe.<br />

Vor kurzem war ich in Tokyo und habe mir das Netz von<br />

Schnellladestationen angeschaut. Zwischen Nagoya und<br />

Tokyo kenne ich inzwischen jede Säule und jeden 7-Eleven.<br />

Der Gastgeber hat viel Aufwand betrieben an jeder Säule<br />

immer auch ein Fahrzeug auftauchen zu lassen. Natürlich<br />

war uns schnell klar, es handelt sich immer um die gleichen<br />

zwei Fahrzeuge. Interessanter Weise aber, tauchten tatsächlich<br />

auch »echte« Kunden auf. Eine junge Mutter z.B. die mit<br />

ihren 2 Kindern gerade die 350 Kilometer von Tokyo nach<br />

Nagoya zurück legt und wie selbstverständlich das Fahrzeug<br />

- einem i-MiEV, einer kleinen Zwischenladung unterzieht.<br />

Auf die Frage ob sie das öfter macht: »Ja klar, alle<br />

zwei Wochen«. Wir waren beeindruckt, ob der Selbstverständlichkeit<br />

wie die Japaner bereits mit Elektroautos umgehen.<br />

Ähnliches lässt sich auch aus den USA berichten,<br />

wo Tesla-Fahrer wie selbstverständlich bis zu 1.000 Kilometer<br />

am Tag zurück legen. Ein bis zwei Zwischenladungen<br />

genügen dem Model S dafür, bei der Strecke sind Pausen<br />

ohnehin angebracht. In Dänemark hat der Einzug des Schnellladekonzepts<br />

von »CLEVER« zu einer deutlichen Änderung<br />

im Fahrverhalten der Fahrer von Elektroautos geführt.Durch<br />

die Schnellladestationen entlang wichtiger Transitrouten hat<br />

sich der typische Aktionsradius der Fahrzeuge mehr als verdoppelt<br />

und er wächst jeden Monat weiter. Mit jeder Ladestation<br />

wächst die Zuversicht der Fahrer, viele legen Strecken<br />

von 200 bis 300 Kilometern ganz Selbstverständlich zurück.<br />

Was lernen wir aus all dem? Zunächst einmal, Schnellladung<br />

ist eine sinnvolle Sache, sie garantiert mir eine erweiterte<br />

Autonomie mit sinnvollen Ladepausen von 15 bis 20 Minuten.<br />

Länder mit Tempolimits tun sich leichter, das Netz muss<br />

nicht ganz so dicht sein. Bei den Geschäftsmodellen lohnt<br />

es vielleicht, sich von Tesla zumindest inspirieren zu lassen,<br />

man muss ja nicht unbedingt kopieren. Mit dem Kauf eines<br />

Tesla kaufe ich wahlweise zusätzlich eine Schellladeoption,<br />

mit der ich dann in der Folge, so lange ich das Fahrzeug besitze,<br />

kostenlos schnelllade. Mit dem eingesammelten Geld<br />

finanziert Tesla den Aufbau und den Betrieb der Ladesäulen.<br />

Ich hoffe sehr, uns wird dazu in Europa auch noch etwas<br />

Passendes einfallen! Heimladung ist zwar eine schöne<br />

Sache, sie alleine wird die breitere Kundschaft aber nicht<br />

überzeugen. Wir werden mit der ein oder anderen nicht so<br />

optimal ausgelasteten Ladesäule leben müssen, einen psychologischen<br />

Wert hat sie trotzdem. Um diesen optimal nutzen<br />

zu können, darf es keine Frage sein, ob ich Zugang zur<br />

Ladesäule bekommen kann. Es muss klar sein, ich kann an<br />

jeder Säule die es gibt auch tatsächlich laden. Über Stecker,<br />

Zugangskarte und Abrechnung möchte ich mir bitte keine<br />

Gedanken machen. Dann klappt es auch mit dem Kunden<br />

fürs Elektroauto!<br />

Volker Blandow<br />

Global Head of E-Mobility<br />

TÜV SÜD<br />

www.tuev-sued.de<br />

76 Neue Mobilität Neue Mobilität 77


Status Quo der ElektromobiliTät - WTI Frankfurt<br />

Niedersachsen auf der eCarTec:<br />

Halle A6 Stand 401<br />

Wissen als Produktionsfaktor<br />

Wissensplattform für Entscheider in der eMoblilität<br />

eMobilität ist<br />

Unter dem Begriff »Elektromobilität« subsummieren sich<br />

verschiedene Technologien, die den Weg in eine Neue Mobilität<br />

ermöglichen und somit Veränderungen in vielen Bereichen<br />

auslösen werden. Den Überblick über die technischwissenschaftlichen<br />

Trends in den hochdynamischen Innovationsfeldern<br />

der Elektromobilität zu behalten, ist für Management<br />

und Entwickler von zentraler Bedeutung.<br />

Vieles, was heute entschieden werden muss, zeigt sich schon<br />

früh in der technisch-wissenschaftlichen Fachöffentlichkeit.<br />

Das wertvolle Know-how aus geprüften und qualitativ guten<br />

Informationen zu gewinnen und in den Innovationsprozess<br />

zu integrieren, bietet die Wissensplattform Elektromobilität,<br />

ein vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie<br />

gefördertes Projekt. Darin sind die Themenfelder der Elektromobilität<br />

mit ihren Randgebieten weit gefächert:<br />

• Energietechnik<br />

• Fahrzeuge, Verkehr<br />

• Antriebstechnik, batterieelektrisch, als Hybrid oder über<br />

Brennstoffzellen<br />

• Informations- und Kommunikationstechnik (IKT)<br />

• Werkstoffe und Fertigungsverfahren<br />

• Mess-, Prüf- und Steuerungstechnik<br />

• Umwelt- und Sicherheitsaspekte<br />

Im Zentrum steht eine übergreifende, semantisch unterstützte<br />

Suchmöglichkeit in über 1 Mio. gut strukturierter Datenquellen<br />

zur Elektromobilität: Fachliteraturnachweise, die<br />

VDI nachrichten sowie Nachweise zu Normen der Elektromobilität.<br />

Das Finden zutreffender Informationen wird erleichtert<br />

durch Einblenden von Suchworten als Vorschlagliste<br />

und dynamischen Wortwolken, die eine Präzisierung der Anfrage<br />

unterstützen.<br />

Ergänzend kann man Filter setzen, die das präferierte Gebiet<br />

fokussieren und die neuesten Fachveröffentlichungen in Zeitschriften,<br />

Konferenzen und Dissertationen finden.<br />

Die Anzahl an Veröffentlichungen als wichtigen Indikatoren<br />

für Trends zu nutzen, ist mit gut aufbereiteten und standardisierten<br />

Daten sehr einfach. Es zeigt sich etwa, dass die<br />

Anzahl an Veröffentlichungen zu Wasserstoff und Brennstoffzellen<br />

seit Mitte der 1990er deutlich zunehmen. Ein Anzeichen,<br />

dass sich hier ein technologischer Wandel abzeichnet.<br />

Die Brennstoffzelle entwickelt sich vom Nischendasein zur<br />

Schlüsseltechnologie. Erstmals haben die Branchenumsätze<br />

(ohne Auto- und Busantrieb) 2011 die Marke von 100 Millionen<br />

Euro überschritten.<br />

Verschiedene Entwicklungen stehen hierbei im Fokus: Mit<br />

dem Einsatz von Dimethylester als Brennstoff in Direktmethanol-Brennstoffzellen<br />

sollen die Leistung gesteigert und<br />

die Anlaufverlauste vermindert werden. (Quelle: Energy<br />

Conversion and Management 70 (20<strong>13</strong>) S.239-243) In der<br />

Kombination von Festelektrolyt-Brennstoffzelle und Mikrogasturbine<br />

dienen sie zur emissionsgeminderten Energieversorgung<br />

von Schiffen (Quelle: CIMAC World Congress on<br />

Combustion Engine, 27 (20<strong>13</strong>)). Außerhalb des Automotive-<br />

Bereiches werden für Bio-Brennstoffzellen Elektroden mit<br />

elektrogesponnenen Kohlenstoff-Nanofasern entwickelt (Quelle:<br />

Nanotechnology Band 24 (20<strong>13</strong>) Heft 24).<br />

Die Hinweise sind nur ein Auszug aus der Vielfalt der effizienten<br />

Informationsgewinnung aus externen Informationsquellen<br />

wie der Wissensplattform Elektromobilität.<br />

Manfred Jaksch<br />

Vorstand WTI-Frankfurt eG<br />

m.jaksch@wti-frankfurt.de<br />

in aller Munde.<br />

Wir bringen sie auf die Straße.<br />

Das Land der Pferdestärken.<br />

Das Elektroauto ist keine Zukunftsmusik. Bei Volkswagen<br />

läuft es serienmäßig vom Band. Mit einem<br />

innovativen Antrieb, effizienten Batterien und sauberem<br />

Strom aus Windkraft.<br />

www.emobil-niedersachsen.de<br />

78 Neue Mobilität


ERSTE<br />

ELEKTRO<br />

»Die Autonation Deutschland hat jetzt die<br />

Chance, erfolgreich zu justieren und neue<br />

Wege einzuschlagen.«<br />

FLOTTEN<br />

BEM-Präsident Kurt Sigl<br />

BEM eMobile Ticker<br />

Jetzt im App Store<br />

Bundesverband eMobilität<br />

Wir setzen uns dafür ein, die Mobilität langfristig mit dem Einsatz<br />

Erneuerbarer Energien auf elektrische Antriebsarten umzustellen, um<br />

so den Weg in eine postfossile Gesellschaft aktiv zu begleiten.<br />

www.bem-ev.de<br />

Lösungen für die Mobilitätsbedürfnisse von heute.


Erste Flotten - ePendler<br />

Erste Flotten - ePendler<br />

ePendler: Elektroautos haben<br />

Alltagstest bestanden<br />

Positive Bilanz für Pilot-Projekt in Hessen<br />

Hohes Interesse auch in anderen Bundesländern<br />

Schlüsselübergabe zur ePendler-Testfahrwoche (v. l. n. r.): Stadtrat Markus Frank, Staatsminister Axel Wintermeyer, ePendler-<br />

Teilnehmer Thomas Nimmerfroh, Wolfgang Krüger (TÜV Hessen), BEM-Präsident Kurt Sigl und Michael Tschakert (PP:AGENDA)<br />

ePendler-Flotte am Frankfurter RoSSmarkt<br />

Tolles Fahrgefühl, Klimavorteile und niedrige Fahrtkosten<br />

bei voller Alltagstauglichkeit: Berufspendler sind begeistert<br />

von Elektroautos. So lautet das Fazit der Kampagne<br />

ePendler - elektromobil unterwegs, bei der Berufspendler<br />

in Hessen eine Arbeitswoche lang Elektroautos im Alltag<br />

testen konnten. Die Erfahrungen der Teilnehmer haben gezeigt:<br />

Insgesamt können sie sich gut vorstellen, zukünftig<br />

ein Elektroauto zu fahren. Mit Blick auf die Reichweiten, Ladezeiten,<br />

Ladeinfrastruktur und Anschaffungskosten bleiben<br />

jedoch auch einige Wünsche noch offen.<br />

Vom 01. bis 05. Juli 20<strong>13</strong> erhielten Berufspendler die Gelegenheit,<br />

gemäß dem Motto »TÄGLICH ZUR ARBEIT. Auf die<br />

Tankfüllung kommt es zukünftig an!« ein Elektroauto zur<br />

Probe zu fahren - und dies nicht nur für wenige Stunden, wie<br />

es für Probefahrten üblich ist. Fünf Arbeitstage lang konnten<br />

die ePendler-Teilnehmer ihre Elektroautos intensiv »auf Herz<br />

und Nieren« testen. »Ich freue mich, dass es diese Aktion<br />

gibt. So werde ich sehen, ob diese klimafreundliche Alternative<br />

für mich zukünftig in Frage kommt«, bestätigte auch<br />

Teilnehmer Thomas Nimmerfroh aus Glauburg.<br />

Initiiert wurde die Kampagne ePendler von der Hessischen<br />

Landesregierung und dem Bundesverband eMobilität e.V.<br />

in Premium-Partnerschaft mit dem TÜV Hessen. Idee und Konzept<br />

kommen vom BEM-Mitgliedsunternehmen PP:AGENDA,<br />

das auch für die Umsetzung verantwortlich war.<br />

Die Neugierde der Berufspendler auf Elektroautos war groß:<br />

In der einmonatigen Bewerbungsphase gingen insgesamt<br />

3.200 Bewerbungen für die zur Verfügung stehenden 30 Fahrzeuge<br />

ein. Im Rahmen der Kampagne standen die Fahrzeugmodelle<br />

Opel Ampera, Smart fortwo electric drive, Nissan<br />

LEAF, Mitsubishi i-MIEV, German E-Cars Stromos und Renault<br />

mit den Z.E. Modellen als Probefahrzeuge zur Verfügung.<br />

Am 01. Juli 20<strong>13</strong> gaben Axel Wintermeyer, Staatsminister und<br />

Chef der Hessischen Staatskanzlei, der Frankfurter Stadtrat<br />

Markus Frank, Kurt Sigl, Präsident des BEM, und Wolfgang<br />

Krüger, Bereichsleiter Unternehmenskommunikation des TÜV<br />

Hessen, den Startschuss für die Testfahrwoche auf dem Frankfurter<br />

Roßmarkt.<br />

30 Schlüssel wurden an die ePendler-Teilnehmer ausgehändigt<br />

und die Elektroautos standen zum Start bereit. »Der ist<br />

ja schon an?!«, wunderte sich Frank Hildebrand aus Gründau<br />

angesichts des fehlenden Motorengeräusches beim Anlassen<br />

seines Elektroautos.<br />

Zumeist nutzten die Testfahrer ihre Elektroautos in Fahrgemeinschaften.<br />

Dabei fuhren sie durchschnittlich 415 Kilometer<br />

in der Woche, wobei die täglichen Wegstrecken pro Fahrzeug<br />

stark variierten. In der Regel wurde das Auto einmal pro<br />

Tag aufgeladen. Das Pendeln zur Arbeit hat nach Angaben<br />

aller Teilnehmer reibungslos funktioniert. Technische Probleme<br />

oder ein Stehenbleiben aufgrund fehlender Reichweite<br />

traten nicht ein.<br />

Während der fünftägigen Aktionswoche hielten die Berufspendler<br />

ihre Erfahrungen in einem Aktionsblog auf der Website<br />

www.ependler-hessen.de fest. Einige ausgewählte Statements<br />

der Teilnehmer finden Sie hier:<br />

Frank Hildebrand<br />

»Es ist eher, als ob man über die Straße gleitet oder schwebt.<br />

Wie in einem Zukunftsauto. […] Überzeugt bin ich auf jeden<br />

Fall und kann mir die Anschaffung eines Elektroautos eines<br />

Tages gut vorstellen.«<br />

Thomas Gangel<br />

»Der Opel Ampera ist wirklich ein tolles Auto. […] Meine Familie<br />

und meine Kollegen haben wirklich gestaunt, als ich<br />

damit vorgefahren bin. Optisch ansprechend und er fährt<br />

sich wirklich sehr angenehm.«<br />

Susana Gregorio<br />

»Man muss seinen Tag und seine Fahrstrecken gut organisieren.<br />

[…] Dann ist das mit dem Elektroauto überhaupt kein<br />

Problem und bestens geeignet für die täglichen Strecken.«<br />

Martin Vitt<br />

»Ob an der Ampel oder beim Parken: Immer wieder kommen<br />

die Leute auf mich zu und gucken, staunen und stellen Fragen.<br />

Ein echt kommunikatives Auto.« Auch das Interesse der<br />

Kollegen war groß. »Da wollte jeder mal mitfahren. Und erstaunlich<br />

ist, dass auch der Hintersitz des kleinen Zweisitzers<br />

Renault Twizy mehr Platz bietet, als man erst mal denkt.«<br />

Karsten Sicker<br />

»Der Elektro-Smart steht jeden Morgen vollgeladen bereit<br />

und schafft die Strecke Frankfurt-Wiesbaden einwandfrei. Er<br />

fährt sich auch wirklich super. […] Daher finde ich die ePendler-Aktion<br />

klasse. Denn so merkt man persönlich, wie man<br />

mit einem Elektroauto zurechtkommt. […] Ein Elektroauto<br />

verursacht keine Abgase und verbessert damit das Stadtklima.<br />

Das wäre gerade für eine Großstadt wie Frankfurt ein<br />

großer Fortschritt.«<br />

Fortsetzung auf der nächsten Seite..<br />

82 Neue Mobilität Neue Mobilität 83


Erste Flotten - ePendler<br />

Fortsetzung von vorheriger Seite<br />

Erste Flotten - ePendler<br />

Hildebrand genüge die Reichweite für seine 90 Kilometer<br />

Strecke täglich zwar, doch wäre es gut, wenn man noch mehr<br />

Reserve hätte, um mehrere oder auch unvorhergesehene<br />

Strecken bewältigen zu können. Eine genaue Planung der<br />

Fahrstrecken ist daher unumgänglich.<br />

Forderungen an Industrie und Politik<br />

Die ePendler-Teilnehmer unterstreichen altbekannte Wünsche<br />

an Industrie und Politik: Die Reichweiten der Elektroautos<br />

zu erhöhen, die Anschaffungspreise zu senken, Ladezeiten<br />

zu verkürzen und die öffentliche Ladeinfrastruktur deutlich<br />

auszubauen. Trotz dieser Punkte ist man dem Ziel, die Alltagstauglichkeit<br />

der Elektroautos aufzuzeigen und die Akzeptanz<br />

der Elektromobilität in der Bevölkerung zu erhöhen,<br />

durch die Kampagne einen großen Schritt näher gekommen.<br />

Tatsächlich soll es mit ePendler - elektromobil unterwegs<br />

auch nach Abschluss des Pilot-Projektes in Hessen nicht<br />

vorbei sein. Das Konzept der Kampagne sei auch auf andere<br />

Bundesländer übertragbar oder für Initiativen von Herstellern<br />

und Dienstleistern anwendbar, betont Michael Tschakert,<br />

Leiter des Kampagnenbüros ePendler von PP:AGENDA.<br />

Nach dem Willen der Organisatoren sollen möglichst weitere<br />

Aktionen in anderen Bundesländern folgen, sodass noch<br />

mehr Berufspendler in den Genuss von Praxistests kommen<br />

können.<br />

Michael Tschakert<br />

Direktor Consulting & Management<br />

PP:AGENDA GmbH<br />

www.pp-agenda.de<br />

CO 2 - und Fahrtkostenbilanz<br />

Staatsminister Axel Wintermeyer, Stadtrat Markus Frank, BEM-Präsident Kurt Sigl und Wolfgang Krüger (TÜV Hessen) vor<br />

ePendler-Fahrzeugen (v. l. n. r.)<br />

Die ePendler sind durchschnittlich 415 Kilometer gefahren. Die Stromkosten betragen für die gefahrene Strecke<br />

durchschnittlich 14,53 € . Bei einem herkömmlichen Pkw kämen demgegenüber 49,80 € Benzinkosten zusammen. Das<br />

Einsparpotenzial von Strom gegenüber Benzin liegt somit bei 70 Prozent.<br />

Ergebnisse durchschnittlich pro Elektroauto<br />

Vergleichswerte Pkw (Benzin)<br />

Nikolaus Schoppet<br />

»Ich denke nun ernsthaft darüber nach, mir ein Elektroauto<br />

zuzulegen. […] Die tägliche Strecke habe ich spielend bewältigt.<br />

Beeindruckend sind die niedrigen Fahrtkosten. Auf die<br />

Dauer zahlt sich das aus.«<br />

Dolphi M. Untch<br />

»Mein Fazit nach 5 Tagen Elektromobilität mit der Kampagne<br />

ePendler: Es macht Spaß, ist strikt lokal gesehen umweltfreundlich<br />

und kann sehr gut mit der Kombination aus Pkw<br />

und ÖPNV mithalten. Das Manko ist das Netz an teilweise<br />

durch reguläre Pkw blockierten oder gar nicht funktionsfähigen<br />

Stationen und der Ladezeit. Zum Pendeln großartig<br />

geeignet. Sobald jedoch mehrfach Termine an einem Tag wahrgenommen<br />

werden müssen, bedarf es einer morgendlichen<br />

Planung der Strecken und der zeitlich zu berücksichtigenden<br />

Zufuhr an Strom. Wenn sich der Preis dann auch noch<br />

durch die Nachfrage des Marktes regelt, steht einem eMobil<br />

als Zweitwagen zum Langstrecken-Hybrid nichts mehr im<br />

Wege.«<br />

Weniger CO 2 -Emissionen und Fahrtkosten<br />

Als besondere Vorteile heben die ePendler-Teilnehmer die<br />

niedrigeren Fahrtkosten und die geringeren CO 2 -Emissionen<br />

hervor. Tatsächlich verzeichnen Elektroautos auf Basis des<br />

deutschen Strommixes rund 45% weniger CO 2 -Emissionen<br />

als Pkw mit einem Verbrennungsmotor - mit regenerativem<br />

Strom läge der Klimavorteil bei 100%. Auch die Kostenvorteile<br />

sind mit 70% weniger Fahrtkosten beim Fahren mit<br />

Strom statt Benzin beträchtlich.<br />

Die Klimavorteile heben auch die Initiatoren der Kampagne<br />

hervor. »Der überwiegende Teil der Autofahrten auf unseren<br />

Straßen entfällt auf Kurzstrecken wie dem täglichen Berufspendeln<br />

und könnte gut mit Elektroautos bewältigt werden.<br />

Das vermindert den Lärm und die Umweltbeeinträchtigungen<br />

vor Ort«, erklärt Axel Wintermeyer, Staatsminister und Chef<br />

der Hessischen Staatskanzlei. Kurt Sigl, Präsident des BEM,<br />

ergänzt: »Viele Autofahrer wünschen sich klimafreundliche<br />

Mobilitätsalternativen. Die CO 2 -Reduktion durch Elektroautos<br />

ist daher ein wichtiger Schlüssel dazu, die Akzeptanz der<br />

Elektromobilität zu erhöhen.«<br />

Fahrstrecken planen<br />

Dennoch gilt es, Vorbehalte zu überwinden. Die Reichweite<br />

der Elektroautos sei gewöhnungsbedürftig, wie die Teilnehmer<br />

berichteten. Während der Fahrt lässt der Blick auf die<br />

Ladeanzeige manchen Fahrer ins Schwitzen kommen. Frank<br />

Gefahrene Kilometer 415,00<br />

Durchschnittlicher Stromverbrauch kWh (14 kWh/100km) 58,10<br />

Fahrtkosten in € (0,25 €/kWh) 14,53<br />

CO2-Emissionen gemäß Strommix in Deutschland in kg 33,12<br />

(0,570 kg/kWh)<br />

Ergebnisse gesamt (30 Elektroautos)<br />

Gefahrene Kilometer 12.450,00<br />

Durchschnittlicher Stromverbrauch kWh (14 kWh/100km) 1.743,00<br />

Fahrtkosten in € (0,25 €/kWh) 435,75<br />

CO2-Emissionen gemäß Strommix in Deutschland in kg 993,51<br />

(0,570 kg/kWh)<br />

Angenommene Jahresleistung 20.000,00<br />

Durchschnittlicher Stromverbrauch kWh (14 kWh/100km) 2.800,00<br />

Fahrtkosten in € (0,25 €/kWh) 700,00<br />

CO2-Emissionen gemäß Strommix in Deutschland in kg 1.596,00<br />

(0,570 kg/kWh)<br />

Ergebnis pro Fahrzeug bei angenommener Jahresleistung von 20.000<br />

415,00 Bei gefahrenen Kilometern<br />

31,<strong>13</strong> Durchschnittlicher Verbrauch Liter Benzin (7,5 l/100km)<br />

49,80 Fahrtkosten in € (1,60 €/Liter)<br />

60,59 CO2-Emissionen in kg (146 g/km)<br />

Vergleichswerte Pkw (Benzin)<br />

12.450,00 Bei gefahrenen Kilometern<br />

933,75 Durchschnittlicher Verbrauch Liter Benzin (7,5 l/100km)<br />

1.494,00 Fahrtkosten in € (1,60 €/Liter)<br />

1.817,70 CO2-Emissionen in kg (146 g/km)<br />

20.000,00 Angenommene Jahresleistung<br />

1.500,00 Durchschnittlicher Verbrauch Liter Benzin (7,5 l/100km)<br />

2.400,00 Fahrtkosten in € (1,60 €/Liter)<br />

2.920,00 CO2-Emissionen in kg (146 g/km)<br />

Die CO2-Emissionen liegen - hochgerechnet auf Grundlage des deutschen Strommixes - rund 45% unter den CO2-Emissionen mit<br />

einem Benzin-PKW. Beim Laden mit regenerativem Strom tendieren die CO2-Emissionen gegen Null.<br />

84 Neue Mobilität Neue Mobilität 85


Erste Flotten - Fraunhofer ISI<br />

Erste Flotten - Fraunhofer ISI<br />

Fahrprofile gewerblich<br />

gehaltener Fahrzeuge<br />

Für wen lohnen sich Elektrofahrzeuge finanziell schon heute<br />

oder zumindest in naher Zukunft? Diese Frage wird in der<br />

Politik, Wirtschaft, Medien und Wissenschaft kontrovers diskutiert.<br />

Hohe Anschaffungskosten und teure Batterien stehen<br />

geringen variablen Ausgaben für Treibstoff und Wartung<br />

gegenüber. Eine vorherrschende Meinung ist, dass sich<br />

Elektrofahrzeuge zunächst im urbanen Raum durchsetzen<br />

werden, der aufgrund hoher Schadstoffbelastung, begrenzter<br />

Reichweiten und häufiger Standzeiten für den Einsatz<br />

von alternativen Antrieben prädestiniert scheint. Die Wirtschaftlichkeit<br />

von Elektrofahrzeugen erfordert aber hohe Jahresfahrleistungen<br />

und bei hybriden Varianten (PHEV und<br />

REEV) hohe elektrische Fahranteile, um die hohen Anschaffungsausgaben,<br />

aber auch den höheren Energieaufwand für<br />

die Herstellung der Fahrzeuge, kompensieren zu können.<br />

Gerade die hohen Jahresfahrleistungen werden von Bewohnern<br />

in Großstädten jedoch eher seltener erreicht.<br />

In der öffentlichen Diskussion über eMobilität in Deutschland<br />

liegt der Schwerpunkt zudem oft auf dem Privatverkehr.<br />

Gewerblich gehaltene Fahrzeuge sind jedoch mit rund 60%<br />

der Neuzulassungen in Deutschland, davon jeweils die Hälfte<br />

für Flottennutzung und Dienstwagennutzung, eine sehr relevante<br />

Erstnutzergruppe für Elektrofahrzeuge. Ebenso sind<br />

die Fahrleistungen im gewerblichen Verkehr oftmals deutlich<br />

höher als im privaten. Ein weiterer Vorteil liegt in der<br />

Planbarkeit der Routen, da hier Reichweitenängste im Gegensatz<br />

zum privaten Bereich eine geringere Rolle spielen.<br />

Die Beschaffung von Fahrzeugen durch ein professionelles<br />

Fuhrparkmanagement begünstigt ebenfalls die Wahl eines<br />

Elektrofahrzeuges.<br />

Für die Bewertung der Wirtschaftlichkeit von Elektrofahrzeugen<br />

reichen Durchschnittswerte zur Fahrleistung nicht aus,<br />

da sich individuelle Mobilitätsmuster signifikant unterscheiden.<br />

Vielmehr ist hier die genaue Kenntnis der Parameter<br />

Jahresfahrleistung und möglicher elektrischer Fahranteil nötig,<br />

um valide Aussagen zum sinnvollen Einsatz von Elektrofahrzeugen<br />

treffen zu können. Im Rahmen des Projektes<br />

REM 2030 (Regional Eco Mobility) erhebt das Fraunhofer<br />

Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) daher<br />

seit einiger Zeit Primärdaten in Form von Fahrprofilen gewerblich<br />

gehaltener Fahrzeuge.<br />

Die REM 2030 Fahrprofile Datenbank enthält derzeit 354<br />

Fahrprofile von gewerblich gehaltenen Fahrzeugen in Deutschland<br />

über einen Aufzeichnungszeitraum von durchschnittlich<br />

drei Wochen und wird kontinuierlich erweitert mit dem An-<br />

spruch, möglichst repräsentativ hinsichtlich der Wirtschaftszweigverteilung<br />

gewerblich gehaltener Fahrzeuge zu sein.<br />

Die Datenbank enthält Daten zur Wegstrecke (Abfahrts- und<br />

Ankunftszeitpunkt sowie zurückgelegte Kilometer aller Teilstrecken),<br />

die Größe des Fahrzeugs und den Wirtschaftszweig,<br />

in dem das Fahrzeug eingesetzt wird. Außerdem<br />

werden Informationen über die Gemeindegröße erhoben,<br />

in der das Fahrzeug zugelassen ist und zusätzlich die Unternehmensgröße<br />

angegeben. Die untersuchten Fahrzeugflotten<br />

haben eine Mindestgröße von drei Fahrzeugen pro Unternehmen.<br />

Mit Hilfe der gewonnenen Fahrprofile lässt sich ein möglicher<br />

Einsatz von alternativ angetriebenen Fahrzeugen für<br />

die jeweiligen Wirtschaftsunternehmen und -segmente bestimmen<br />

und so die Eingangsfrage detailliert beantworten.<br />

Ebenso kann mit Hilfe statistischer Methoden das Gesamtpotential<br />

für Elektrofahrzeuge in Deutschland abgeleitet<br />

werden und infolgedessen ein möglicher Markthochlauf für<br />

alternative Antriebe aufgezeigt werden. So werden die aktuellen<br />

Rechnungen für den Markthochlauf der Nationalen<br />

Plattform Elektromobilität (NPE) in diesem Jahr basierend<br />

auf den genannten und weiteren Fahrprofilen durch das<br />

Fraunhofer ISI durchgeführt.<br />

Die Abbildung zeigt beispielhaft simulierte elektrische Fahranteile<br />

für REEV der Mittelklasse (links) und Großklasse<br />

(rechts) über die Jahresfahrleistung für die ausgewerteten<br />

Fahrprofile. Die große Streuung der simulierten elektrischen<br />

Fahranteile ist auffällig, d.h. bei gleicher Jahresfahrleistung<br />

schwanken die erreichbaren elektrischen Fahranteile bei den<br />

einzelnen Fahrprofilen deutlich. Die mittleren elektrischen<br />

Fahranteile sind für Flottenfahrzeuge (orange) etwas höher<br />

als bei Dienstwägen (dunkelblau), mit zunehmender Jahresfahrleistung<br />

sinken die elektrischen Fahranteile.<br />

Die REM 2030 Fahrprofile Datenbank steht zur wissenschaftlichen<br />

Nutzung zur Verfügung und kann über die<br />

Projekt-Website bezogen werden (http://www.rem2030.de/<br />

rem2030-de/registrierung-Datenbank/index.php). Die Daten<br />

sind in der Regel für nicht-kommerzielle Nutzung in Forschung<br />

und Lehre oder im öffentlichen Auftrag unentgeltlich<br />

erhältlich. Ist hingegen eine kommerzielle Nutzung der Daten<br />

geplant, wird eine Schutzgebühr erhoben.<br />

Die Datenbank ist ein Arbeitsergebnis des Projekts REM<br />

2030. Das Projekt ist ein Baustein zur Entwicklung der Mobilität<br />

von morgen und ist als regionales Innovationscluster<br />

angelegt. Wissenschaftler aus dem Karlsruher Institut für<br />

Technologie (KIT) und Fraunhofer-Instituten arbeiten mit renommierten<br />

Industrieunternehmen eng zusammen. REM<br />

2030 wird gefördert durch die Fraunhofer-Gesellschaft, Landesministerien<br />

von Baden-Württemberg und Industrieunternehmen.<br />

Simon Funke<br />

Till Gnann<br />

Patrick Plötz<br />

Martin Wietschel<br />

Fraunhofer-Institut für System und Innovationsforschung<br />

ISI<br />

www.isi.fraunhofer.de<br />

Simulierte elektrische Fahranteile REEV für verschiedene Nutzergruppen (links: Mittelklasse, rechts: Grossklasse)<br />

Jeder Punkt stellt ein Fahrprofil dar und die durchgezogenen Linien sind gleitende Mittelwerte<br />

86 Neue Mobilität Neue Mobilität 87


Erste Flotten - AMK Holding<br />

Status Quo der ElektromobiliTät - AMK Holding<br />

eMobilität wird bezahlbar<br />

AMK und EFA-S rüsten Fahrzeuge mit einem innovativen Konzept auf eMobilität um<br />

Formula Student am Hockenheimring: 20<strong>13</strong> fuhr das Team der Universität Delft den dritten Gesamtsieg in Folge ein. Damit waren<br />

seit Bestehen dieser Rennserie sämtliche Titelträger mit AMK Antrieben unterwegs.<br />

Für den Umbau der UPS-Elektrofahrzeuge erhielt EFA-S den »KEP«-Innovationspreis in der Kategorie »Transporter des Jahres 2012«<br />

Die Elektromobilität ist und bleibt ein bedeutendes Thema<br />

für die Zukunft der Automobilbranche. Während in der Politik<br />

vielfach die hinter den Erwartungen bleibende Marktpenetration<br />

von Elektrofahrzeugen im Privatkundenbereich<br />

thematisiert wird, bereiten sich einige Marktsegmente im<br />

Geschäftskundenbereich durchaus intensiv auf die Elektromobilität<br />

vor. »Derzeit werden noch kleinere Stückzahlen<br />

unserer Elektromotoren als Antriebsstränge bestellt«, erläutert<br />

Eberhard Müller, Geschäftsführer der AMK-Gruppe,<br />

aber »einige unserer Geschäftskunden haben bereits zahlreiche<br />

Testfahrzeuge am Markt, die nach dem erfolgreichen<br />

Praxistest weltweit skaliert werden«, ergänzt Bastian Beutel,<br />

Geschäftsführer der EFA-S GmbH. Das Unternehmen rüstet<br />

Fahrzeuge bereits sehr erfolgreich mit AMK-Komponenten<br />

auf Elektroantrieb um.<br />

Die AMK Arnold Müller GmbH & Co. KG, mit Sitz im schwäbischen<br />

Kirchheim unter Teck, wurde vor genau 50 Jahren<br />

gegründet und ist einer der Markt- und Innovationsführer für<br />

die Entwicklung und Herstellung leistungsfähiger Elektromotoren.<br />

Das Unternehmen konzentriert sich auf die Herstellung<br />

von elektrischen Antrieben und Steuerungselektronik für<br />

den Maschinenbausektor sowie auf die Entwicklung und Fertigung<br />

von Elektromotoren für die Automobilindustrie. AMK<br />

hat unter anderem als eine der ersten Firmen in Europa den<br />

allseits bekannten Pannenset Kompressor weiterentwickelt<br />

und produziert, der bereits in vielen Automobilen den Reservereifen<br />

im Kofferraum ersetzt. Gleichfalls produziert das<br />

Unternehmen für namhafte Automobilhersteller die Servomotoren<br />

für die elektrische Lenkungen und Luftfederkompressoren.<br />

Das Lenkungs-Modell »EPAS« wurde sogar von<br />

der Zeitschrift auto motor und sport ausgezeichnet. Gemeinsam<br />

mit dem GreenTeam der Universität Stuttgart hält<br />

AMK den Weltrekord im Guinnessbuch der Rekorde mit einer<br />

Beschleunigung eines Elektrofahrzeuges von 2,681 Sekunden<br />

von 0-100 km/h.<br />

Die EFA-S Schwaben GmbH ist einer der Pioniere der Elektromobilität<br />

in Deutschland. Das in Baden-Württemberg ansässige<br />

Unternehmen hat sich insbesondere auf die Elektrifizierung<br />

von Transportern von 3,5 bis 12 Tonnen spezialisiert.<br />

Ziel ist die Betriebssicherheit bei extrem hoher Verfügbarkeit,<br />

verbunden mit optimaler Nutzung des Ladevolumens und<br />

der Nutzlast. Die Akkumulatoren werden in die Bodengruppe<br />

integriert, einzeln überwacht und sind austauschbar. Durch<br />

die enge Zusammenarbeit mit AMK wird die hocheffiziente<br />

und kompakte Antriebseinheit stetig weiterentwickelt. Der<br />

optimale Leistungs-Nutzungsgrad spiegelt sich besonders in<br />

der hohen Wirtschaftlichkeit der Fahrzeuge wieder. Der TÜV<br />

Süd bescheinigte die Homologisierung des gesamten Modifikationspaketes<br />

nach der internationalen Regel ECE-R 100<br />

(anerkannt von 58 Staaten), wodurch die Zulassung der Fahrzeuge<br />

in Deutschland gewährleistet ist. Nach einer zweijährigen<br />

Testphase bei UPS ist das EFA-S System für den Serienumbau<br />

der UPS-Flotte freigegeben und entsprechende Aufträge<br />

sind erteilt. EFA-S erhielt für dieses fortschrittliche Konzept<br />

den Innovationspreis Technologie in der Kategorie »Transporter<br />

des Jahres 2012«.<br />

Aus Kundensicht sind beide Unternehmen eine perfekte Symbiose<br />

zur Verbreitung der Elektromobilität in Deutschland.<br />

»Gerade die Umrüstung und der Praxiseinsatz von UPS-Fahrzeugen<br />

ist ein Härtetest für das gesamte Konzept der Elektrifizierung<br />

von Automobilen«, erläutert der Geschäftsführer<br />

der AMK-Gruppe Thomas Lützenrath und ergänzt: »Diesen<br />

haben wir jedoch mehr als erfolgreich bestanden.« Der beste<br />

Beweis dafür sind Lastwagen im innerstädtischen Stopand-go-Verkehr,<br />

die außergewöhnlich hohe Anforderungen<br />

an den Motor, die Akkus und die Steuerungselektronik stellen.<br />

Wenn man einen 7,5-Tonner mehrere hundert Male täglich<br />

beschleunigt und dann wieder komplett abbremst, ist<br />

das Antriebskonzept zweifellos auf andere Einsatzbereiche<br />

übertragbar.<br />

»Unserer Kunden loben neben den technischen Eigenschaften<br />

vor allem die Wirtschaftlichkeit der Elektromobilität«, so<br />

Beutel. Beim Langzeittest hat sich insbesondere gezeigt, dass<br />

die Betriebskosten rapide sinken, da die Ausgaben für Wartung<br />

durch den Wegfall von Verschleißteilen wie Getriebe,<br />

Kupplung, Anlasser, Auspuff, etc. eliminiert werden und sich<br />

der Energieeinsatz halbiert. Ein weiterer ausschlaggebender<br />

Faktor bei dem Einsatz von eMobilität in einem bestehenden<br />

Fuhrpark liegt in der Erfüllung aller bestehenden und zukünftigen<br />

Abgasnormen (Euro 4, Euro 5 und höher). Mit den<br />

zusätzlichen steuerlichen Vorteilen ergibt sich in der Summe<br />

somit im Betriebskostenvergleich ein Vorteil für das Elektrofahrzeug<br />

zum konventionellen Fahrzeug von ca. einem Drittel.<br />

Starke Argumente für die Umrüstung auf eMobilität.<br />

Die Unternehmen AMK und EFA-S arbeiten seit vielen Jahren<br />

erfolgreich zusammen und planen, ihre Kooperation in Zukunft<br />

noch weiter zu stärken. Gemeinsam werden nun Konzepte<br />

für die Umrüstung von kommunalen Fahrzeugen (Busse,<br />

Müllfahrzeuge, etc.) sowie Vorfeldfahrzeugen für Flughäfen<br />

und weitere Segmente (Elektromotorräder und Boote)<br />

entwickelt. Erste Kunden, wie beispielsweise die Berliner<br />

Polizei oder der Zoll, sind bereits sehr interessiert daran, die<br />

Vorteile der Umrüstung auf Elektromobilität zu nutzen.<br />

Dr. Thomas Lützenrath // Geschäftsführer<br />

AMK Holding GmbH & Co. KG // www.amk-antriebe.de<br />

88 Neue Mobilität Neue Mobilität 89


Erste Flotten - AWO GÖPPINGEN<br />

Erste Flotten - AWO GÖPPINGEN<br />

Die Rechnung geht auf<br />

Der elektrische Fuhrpark der AWO Göppingen rechnet sich.<br />

Ein Projekt, das Schule machen könnte.<br />

AWO Smart mit »Heldele Ladestationen«<br />

Fr. Kirsch, Fr. Kumpf (Wirtschaftsförderung Göppingen), Hr. Büchner (Fa. Heldele), Hr. Schmidt (AWO Göppingen), Fr. Angerbauer<br />

(AWO-Pflegefachkraft), Hr. Steinberger (AWO-Wundmanager)<br />

Es lohnt sich: Bereits nach sechseinhalb Jahren erwirtschaftet<br />

beispielsweise ein Elektro-Smart jährlich - kombiniert mit<br />

einer Photovoltaikanlage - sogar Gewinne. Das fand Mario<br />

Schmidt, stellvertretender Geschäftsführer der Göppinger<br />

Arbeiterwohlfahrt (AWO) heraus, bevor er einen Teil des Göppinger<br />

AWO-Fuhrparks auf Strom umstellte und drei Stromtankstellen<br />

installieren ließ.<br />

Ende 2012 wurde damit der erste elektrische Fuhrpark der<br />

Region Stuttgart und des ersten sozialen Unternehmens<br />

bundesweit eingeweiht.<br />

Auf leisen Rädern und ohne Benzin legen Petra Angerbauer<br />

und Jürgen Steinberger seit Dezember täglich zwischen 60<br />

und 90 Kilometer zurück. Insgesamt sind es mittlerweile<br />

6.000 Kilometer pro Fahrzeug (Stand Mai 20<strong>13</strong>). Die beiden<br />

Mitarbeiter der Arbeiterwohlfahrt in Göppingen fahren zwei<br />

der drei firmeneigenen Elektro-Smart und machen sich damit<br />

auf den Weg zu ihren Patienten. »Das Auto glänzt mit seiner<br />

enormen Leistung beim Beschleunigen«, sagt Steinberger.<br />

»Das hohe Drehmoment macht so viel Spaß, dass ich mich<br />

sogar am Riemen reißen muss, weil ich sonst zu schnell fahre<br />

und damit auch die Reichweite der Batterie sinkt«, erklärt<br />

er weiter. Jedoch bei Minusgraden laufen die chemischen<br />

Prozesse darin langsamer ab. So sinkt die Reichweite auf 90<br />

Kilometer. Es besteht auch die Möglichkeit der Energierückgewinnung<br />

beim Fahren: »Sobald es bergab geht, drücke ich<br />

auf einen Hebel am Lenkrad, der Motor bremst dann und gewinnt<br />

Energie für die Batterie zurück«, so Steinberger.<br />

Bereits nach wenigen Tagen hatten sich auch die übrigen Krankenpflegerinnen<br />

an das Elektroauto gewöhnt: »Nur beim<br />

Anlassen und beim Fahren kaum Geräusche zu hören, war<br />

eine Weile etwas fremd. Viele Fußgänger bemerken uns nicht,<br />

wenn sie nicht zufällig in unsere Richtung schauen, obwohl<br />

bereits ein Soundmodul eingebaut ist, welches bei niedrigen<br />

Geschwindigkeiten einen »Summton« erzeugt. Da besteht in<br />

puncto Sicherheit noch etwas Nachholbedarf«, bemerkt Mario<br />

Schmidt in Richtung Automobilhersteller.<br />

Die eAutos haben sich in den Betriebsablauf bereits wunderbar<br />

eingefügt: Nach dem Frühdienst verbinden die Altenpfleger<br />

das Auto mit einem speziellen Ladekabel mit der Ladebox<br />

von der Salacher Heldele GmbH. »Das Laden ist sehr einfach<br />

und geht auch mit einer Hand«, sagt eine Pflegefachkraft.<br />

Das Lademodul entriegelt sich beim Vorhalten einer RFID-Magnetkarte<br />

von selbst. Es ist aber auch das Laden an einer normalen<br />

Steckdose möglich.<br />

»Ein hohes Maß an Flexibilität und Mobilität sind enorm wichtig,<br />

um den Anforderungen einer professionellen Dienstleistung<br />

gerecht zu werden und um konkurrenzfähig gegenüber den<br />

vielen Mitanbietern im Landkreis zu bleiben«, betont Schmidt.<br />

AWO-Kollege Steinberger gibt ein Beispiel: »Wenn ich um ca.<br />

21.00 Uhr mit dem Spätdienst fertig bin, nehme ich das Auto<br />

manchmal sogar mit nach Hause und lade es sechs Stunden<br />

über Nacht an der normalen Steckdose in meiner Garage.<br />

Auch das ist sehr bequem, vor allem, wenn ich am nächsten<br />

Morgen sehr früh den Dienst antreten muss. Für das »private<br />

Laden« erhalte ich vom Arbeitgeber einen Ausgleich.«<br />

»Vergleiche ich nur die Energiekosten der Elektro-Smarts mit<br />

den Verbrennern, habe ich durch die Elektromobile nach<br />

6.000 Kilometern ca. 2.000 Euro gutgemacht«, so Schmidt.<br />

Der stellvertretende Geschäftsführer hatte bei der Planung<br />

der Investition vorsichtig kalkuliert und viel recherchiert.<br />

Alle notwendigen Informationen zusammen zu bekommen,<br />

gestaltete sich jedoch schwieriger, als erwartet. Mit einem<br />

viel besseren Wert übertrafen die Kosteneinsparungen jedoch<br />

bisher alle Erwartungen. Zudem werden mit den drei<br />

Elektro-Smarts, verglichen mit den ersetzten Benzinern, ca.<br />

600 kg CO 2 -Emissionen pro Jahr vermieden.<br />

Und damit nicht genug: Die steuerbefreiten Elektromobile<br />

amortisieren sich bei der AWO bereits nach sechseinhalb<br />

Jahren und erwirtschaften ab dann, im Vergleich zu konventionellen<br />

Fahrzeugen, rund 500 Euro Gewinn pro Monat. Vorausgesetzt,<br />

die angestrebten »gefahrenen Kilometer« werden<br />

erreicht, sowie das Verhältnis Strom-Benzinpreis bleiben<br />

gleich. »Die eAutos sind wegen niedriger Anfälligkeit für<br />

Wartungen sehr langlebig. So begleichen sich auch die höheren<br />

Anschaffungskosten von rund 19.000 Euro pro Elektro-<br />

Smart gegenüber einem vergleichbaren Benziner.<br />

Die drei neuen Fahrzeuge senken die gesamten Betriebskosten<br />

um rund 9.000 Euro im Jahr. Der Fuhrpark, der aus<br />

insgesamt 15 Autos besteht, soll nach den Erfahrungen mit<br />

diesen drei Erstlingen sukzessive auf Strom umgestellt<br />

werden«, so Schmidt abschließend.<br />

Mario Schmidt<br />

Stellvertretende Geschäftsführer<br />

Göppinger Arbeiterwohlfahrt (AWO)<br />

m.schmidt@awo-gp.de<br />

90 Neue Mobilität Neue Mobilität 91


Erste Flotten - ASB Bremen<br />

Erste Flotten - ASB Bremen<br />

Elektrifizierte Pflege-Flotte<br />

Sind eFahrzeuge eine echte Alternative für den ambulanten Pflegedienst?<br />

Die Pflegekräfte des ASB sind begeistert von der Neuen MobilitäT<br />

Ambulante Pflege ist grundsätzlich mobil im Einsatz und<br />

muss sich mit Lösungen für eine optimale Fortbewegung<br />

beschäftigen. Diese haben sich in den letzten Jahren deutlich<br />

verändert. Auf der einen Seite wurden Pflegeleistungen<br />

enorm »verdichtet« und die einzelnen Einsätze zeitlich erheblich<br />

verkürzt. Auf der anderen Seite wurden neue Mobilitätssysteme<br />

entwickelt, vom Pedelec bis hin zum Kleinwagen<br />

mit Automatik. Im Folgenden sollen die Anforderungen<br />

und mögliche Flottenideen beim Arbeiter-Samariter-Bund<br />

in Bremen beschrieben werden. Aktuell sind dort für 168<br />

Mitarbeiter in vier regionalen Pflegediensten 27 Dienstfahrzeuge,<br />

ein Pedelec und ein Fahrrad im Einsatz. Es besteht zudem<br />

seit vielen Jahren eine Betriebsvereinbarung zur Nutzung<br />

privater Fahrzeuge mit einem Kilometergeld in Höhe<br />

von 30 Cent je Kilometer, welche monatlich von 40 bis 45<br />

Mitarbeitern genutzt wird.<br />

Um die Anforderungen an die Mobilität in der ambulanten<br />

Pflege reflektieren zu können, ist im ersten Schritt einmal zu<br />

analysieren, was die typischen Rahmenbedingungen ausmachen:<br />

• Durchschnittliche Pflegetour: 15 bis 25 Pflegekunden, Einsätze<br />

zwischen 5 und 45 Minuten.<br />

• Einsätze zu jeder Tageszeit, bei Bedarf auch nachts. Keine<br />

Einschränkungen bei Wochentagen.<br />

Photo: Doris Friedrichs<br />

• Vergütungen für Einsatzfahrten sind bundesweit sehr niedrig<br />

und lösen einen erheblichen wirtschaftlichen Druck aus.<br />

Derzeitige Einsatzpauschale der Pflegeversicherung in Bremen:<br />

2,15€. Darin sind enthalten: Arbeitszeit der Pflegekräfte<br />

und alle Verbrauchskosten der Fahrten.<br />

• Die Fahrzeuge dürfen investiv NICHT in den Pflegesätzen<br />

abgerechnet werden (§ 82 SGB XI). Finanzierung über Investitionszuschüsse<br />

der Länder, bzw. in Form privater Rechnungen<br />

über die Pflegekunden.<br />

Daraus ergeben sich klare Forderungen an die eingesetzten<br />

Fahrzeuge:<br />

• Geringe Größe, Wendigkeit, stabile Straßenlage<br />

• Einfache Bedienbarkeit (z.B. Automatik)<br />

• Eignung für Kurzstrecken<br />

• Bequemer Ein- und Ausstieg<br />

• Im Winter vorab heizbar zur Kompensation der starken<br />

Temperaturschwankungen zwischen Fahrten und oftmals<br />

überheizten Wohnungen der Pflegekunden<br />

• Günstige Anschaffung und Unterhalt<br />

Im städtischen Raum liegen die Wegezeiten für die Pflegekräfte<br />

bei ca. 6 bis 8 Minuten je Einsatz. Diese variieren aber<br />

erheblich, je nach der Konkurrenzsituation am Markt bzw.<br />

der Lage der Pflegekundenwohnungen.<br />

Der ASB in Bremen ist in der ambulanten Pflege seit 1973<br />

aktiv und seit dem wird auch an der Optimierung der Mobilität<br />

gearbeitet. Bis Sommer 20<strong>13</strong> waren durchgehend benzinbetriebene<br />

Kleinfahrzeuge im Einsatz. Bei finanzierbaren<br />

Kleinfahrzeugen ist eine Automatikschaltung oftmals nicht<br />

Standard und bei den geringen Ressourcen werden bisher<br />

eher günstige Fahrzeuge mit Schaltgetriebe angeschafft.<br />

Bereits im Juni 2010 beteiligte sich der ASB Bremen an dem<br />

Forschungsvorhaben des BUND zum Thema: »Pflegedienste<br />

machen mobil - Mit dem Elektrorad zum Patienten.« Das<br />

Ergebnis führte bei einem in der Innenstadt liegenden ASB<br />

Dienst zur Anschaffung eines Pedelecs. Ein zweites kommt aktuell<br />

dazu. Das Pedelec hat den Vorteil der schnellen Beweglichkeit<br />

im »Einbahnstraßendschungel« und der Parkplatznot<br />

im Innenstadtbereich. Gegenüber dem normalen Fahrrad<br />

kommen die Pflegekräfte entspannt am Zielort an, da die<br />

»Tretarbeit« vom Elektromotor unterstützt wird. Allerdings<br />

belastet die Wetterabhängigkeit die Kollegen.<br />

Im Herbst 2012 wurde in Bremen über die Firma Nehlsen und<br />

das Frauenhoferinstitut ein Projekt zur Elektromobilität ausgeschrieben,<br />

der ASB ist der einzige Pflegedienst in diesem<br />

Projekt zur Erforschung der Nutzung von Elektrofahrzeugen<br />

im gewerblichen Einsatz.<br />

Um die oben angegebenen Anforderungen an ein Pflegefahrzeug<br />

optimal zu erfüllen, wurden Anfang Juni 20<strong>13</strong> zwei<br />

Smart mit Elektroantrieb in die Flotte aufgenommen. Die<br />

Pflegekräfte genießen nun die Vorteile der Neuen Mobilität.<br />

Pflegefachkraft Ramona Knuth: »Unsere neuen elektrischen<br />

Smarts sind flink und wendig, passen in jede Parklücke.<br />

Klasse ist, dass es kein Schalten mehr gibt und der Ladevorgang<br />

einfach verständlich ist. Es macht mir Spaß, an einer<br />

umweltfreundlichen Idee der Mobilität beteiligt zu sein,<br />

zudem es für den ASB auch noch wirtschaftlicher ist, als<br />

mit Benzin zu fahren. Auch ist es sehr angenehm, dass die<br />

Elektrofahrzeuge so leise sind.« Insgesamt sind die beiden<br />

Fahrzeuge sehr gut angenommen worden und die Pflegekräfte<br />

fühlen sich mit ihren Wünschen an die Pflegemobilität<br />

ernst genommen.<br />

Doch es gibt auch Kritikpunkte:<br />

• Bei energiesparender Fahrweise schafft man etwa 120 Kilometer<br />

mit einer Ladung. Das ist im ländlichen Bereich eher<br />

knapp und auch im städtischen Raum bei einer Nutzung<br />

in verschiedenen Touren jeden Tag, muss die Logistik zum<br />

Zwischenladen sehr genau beachtet werden.<br />

• Die Kosten für die Fahrzeuge liegen noch deutlich höher,<br />

wie für benzingetriebene Fahrzeuge (gute 100% oberhalb<br />

der beim ASB sonst üblichen Ausgaben für Fahrzeuge).<br />

• Die Ladeinfrastruktur ist ebenfalls noch recht teuer und bei<br />

den geringen Ressourcen der Pflegeunternehmen ist dafür<br />

kaum Spielraum. Dabei ist auch noch zu bedenken, ob die<br />

Anschlussmöglichkeiten eine Schnellladung zulassen.<br />

Beim ASB in Bremen hätte die Einrichtung der optimalen,<br />

schnellen Lademöglichkeit bei deutlich über 10.000 € für<br />

zwei Ladestationen gelegen. Daher wurden »normale« Ladestationen<br />

installiert, was auch die Fahrzeugkosten etwas<br />

senkte und eine Zwischenladung auch an normalen<br />

Stromverbindungen ermöglicht.<br />

Zu guter Letzt darf jedoch nicht vergessen werden, dass unser<br />

Team großen Spaß daran hat, mit einem schicken, modernen<br />

Fahrzeug unterwegs zu sein. Wir sind sehr gespannt<br />

auf die weitere Forschung zum Thema Elektromobilität und<br />

darauf, wie sich zum Beispiel der Winter auf diese Fahrmöglichkeit<br />

auswirkt. Es ist gut und richtig, dass diese Art der<br />

Flottenforschung vom Bund gefördert wird.<br />

Das Aufladen des Elektroautos mit Strom aus der Steckdose<br />

ist denkbar einfach, wie ASB-Mitarbeitern Renate de Fries hier<br />

unter Beweis stellt.<br />

Photo: Doris Friedrichs<br />

Stefan Block<br />

Geschäftsführer<br />

ASB Ambulante Pflege GmbH<br />

Die Bundesregierung fördert umfassende Demonstrationsvorhaben der Elektromobilität in Deutschland. Bremen<br />

und Oldenburg werden seit 2009 durch das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS)<br />

im Rahmen des Bundesprogramms »Elektromobilität in Modellregionen« gefördert. Koordiniert werden die Modellregionen<br />

Elektromobilität von der NOW GmbH Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie.<br />

Die Leitung der UI ElMo hat federführend die Bremer Nehlsen AG.<br />

92 Neue Mobilität Neue Mobilität 93


Erste Flotten - e-City Cab<br />

e-City Cab<br />

100% elektrisch und CO 2 -frei durch Berlin<br />

C<br />

M<br />

Y<br />

CM<br />

Die e-City Cab Fahrzeuge sind lokal CO2-neutral im Berliner Stadtgebiet unterwegs<br />

MY<br />

Mitte August 20<strong>13</strong> startete mit dem e-City Cab (eCC) in Berlin<br />

der deutschlandweit erste rein elektrische Chauffeurservice.<br />

Zum Einsatz kommen dabei ausschließlich batterieelektrische<br />

Fahrzeuge, die mit regenerativ erzeugtem Strom<br />

betrieben werden. Ziel des eCC ist es, die Elektromobilität<br />

dort zu etablieren wo sie wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll<br />

ist: Im urbanen Gebiet bei einer hohen Jahresfahrleistung.<br />

Betrieben wird das eCC von der e-Motion Line GmbH<br />

(eML) mit Sitz in Karlsruhe und Berlin.<br />

»Wir räumen mit den Vorurteilen auf, dass batterieelektrische<br />

Autos im Alltag nicht zu gebrauchen sind«, so Philip Wahl,<br />

Projektverantwortlicher der e-Motion Line in Berlin. »Ganz<br />

im Gegenteil, durch unser Geschäftsmodell schaffen wir für<br />

unsere Kunden und uns eine ökonomische und ökologische<br />

Win-Win Situation.« Der Preis für eine eCC Fahrt liegt auf<br />

dem Niveau des Berliner Taxipreises. »Durch das professionelle<br />

und zuvorkommende Auftreten unserer Fahrer, die intensiv<br />

auf die Technologie geschult worden sind, schaffen<br />

wir es bei unseren Kunden schnell eine positive Assoziation<br />

zur eMobilität zu erzeugen«, erklärt Wahl weiter.<br />

»Die Kunden begegnen dem Thema oft zunächst mit großer<br />

Skepsis«, so Herr Finol, Fahrer des eCC, »sehen jedoch,<br />

nach einer kurzen Erläuterung während der Fahrt, schnell<br />

die Vorteile von Elektrofahrzeugen. Zudem wird das fehlende<br />

Motorengeräusch und das stufenlose Getriebe von den<br />

Fahrgästen sehr positiv bewertet, da die Beförderung deutlich<br />

leiser und komfortabler ist«.<br />

Seit August ist das NH Berlin Friedrichstrasse Partner der<br />

eML. Das Haus ist nicht nur idealer Ausgangspunkt um Berlin<br />

zu entdecken, sondern auch Vorreiter in puncto Nachhaltigkeit.<br />

»Unser NH Berlin Friedrichstrasse verfügt über<br />

eine eMobility Lounge, in der umfassend über die Elektromobilität<br />

informiert wird. Außerdem können hier Segways,<br />

eBikes und eRoller gemietet werden. Gäste, die mit einem<br />

Elektroauto anreisen, können ihren Wagen kostenfrei an den<br />

Ladestationen in der Garage des Hotels aufladen. Mit dem<br />

eCC erweitern wir unser Angebot für unsere Gäste um einen<br />

attraktiven vollelektrischen Fahrdienst«, so Till F. Esser, General<br />

Manager des NH Berlin Friedrichstrasse.<br />

Die positive Resonanz der Kunden und die reibungslose Funktionalität<br />

der Technologie in den ersten Wochen hat die eML<br />

bestärkt das Projekt weiterzuführen und auszuweiten.<br />

Neben einer Vergrößerung der Flotte kann das eCC zukünftig<br />

auch für Veranstaltungen gebucht werden. Dabei ist die eML<br />

immer auf der Suche nach weiteren Partnern, die sie in der<br />

Bestrebung unterstützen, die urbane Mobilität nachhaltig zu<br />

verbessern.<br />

Philip Wahl // e-Motion Line<br />

www.ecitycab.de<br />

CY<br />

CMY<br />

K<br />

94 Neue Mobilität


Erste Flotten - Linde Material Handling<br />

Erste Flotten - Linde Material Handling<br />

Leise und effizient<br />

übers Vorfeld<br />

Der Laweco Cargo Master Green Line mit elektrischem Antrieb aus dem Gabelstapler<br />

Für die Fortbewegung auf dem Vorfeld mit bis zu 15 km/h kommt ein elektrischer Linde-Fahrantrieb zum EinsatZ<br />

Zum Heben und Senken der Lasten sind zwei elektrische Hubmotoren aus dem Gabelstapler verbaut<br />

Seit mehr als vier Jahrzehnten haben sich Gabelstapler und<br />

Lagertechnikgeräte mit elektrischem Antrieb von Linde Material<br />

Handling in Aschaffenburg im Einsatz bewährt. Seit<br />

Beginn der 1970er Jahre hat Linde rund 3,5 Millionen Elektroantriebe<br />

für mobile Arbeitsmaschinen wie den klassischen<br />

Gabelstapler oder andere Lagertechnikgeräte gebaut. Die<br />

langjährige Erfahrung zahlt sich aus. Zuverlässig, präzise<br />

und effizient stehen sie den Modellen mit Verbrennungsmotor<br />

in nichts nach. Da ist es eigentlich naheliegend, die Erkenntnisse<br />

und Technologien auch auf andere Fahrzeuge zu<br />

übertragen. Wie gut das gelingen kann, zeigt der Containerlader<br />

Laweco Cargo Master Green Line, der am Münchner<br />

Flughafen im Einsatz ist. Das Dieselaggregat der mobilen Arbeitsmaschine<br />

wurde durch elektrische Antriebskomponenten<br />

aus dem Elektrogabelstapler von Linde ersetzt.<br />

Das Vorfeld des Münchner Flughafens ist laut, hektisch und<br />

steht 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche »unter Strom«.<br />

Das ist wörtlich zu nehmen - zumindest was die zwei elektrischen<br />

Containerlader von Laweco angeht. Der Containerlader<br />

entstand in einem Gemeinschaftsprojekt der LAWECO<br />

Maschinen- und Apparatebau GmbH, einem führenden Hersteller<br />

von Hebelösungen, und der Linde Material Handling<br />

GmbH, weltweit führender Hersteller von Gabelstaplern und<br />

Lagertechnikgeräten und Marktführer in Europa. Linde liefert<br />

die Antriebstechnik und Laweco baut die Fahrzeuge, stimmt<br />

die Komponenten ab und nimmt die Cargo Master in Betrieb.<br />

Anders als die klassischen Containerlader wird der Green<br />

Cargo Master nicht von herkömmlichen Dieselaggregaten<br />

angetrieben, sondern von Linde Elektromotoren, ausgeklügelter<br />

Elektronik und kraftvoller Hydraulik. Zum Heben und<br />

Senken der Lasten sind zwei elektrische Hubmotoren aus<br />

dem Gabelstapler verbaut. Für die Fortbewegung auf dem<br />

Vorfeld mit bis zu 15 km/h kommt ebenfalls ein elektrischer<br />

Linde-Fahrantrieb zum Einsatz. Schwere Lasten und präzises<br />

Manövrieren am Flugzeug sind damit problemlos möglich -<br />

ganz wie bei den roten Gabelstaplern aus Aschaffenburg,<br />

nur eben »größer«.<br />

Der Flughafen München hat das Ziel, die CO 2 -Emission deutlich<br />

zu reduzieren. Ein Schritt in diese Richtung sind die beiden<br />

Cargo Master mit der Technologie aus der Staplerserienfertigung.<br />

Pro Jahr werden durch den elektrischen Antrieb in<br />

den zwei Containerladern zusammen rund 6.000 Liter Diesel<br />

eingespart - und das wiederum reduziert die CO 2 -Emission.<br />

Hinzu kommen verhältnismäßig geringe Betriebskosten für<br />

das Fahrzeug. Auf ein Jahr gerechnet belaufen diese sich nur<br />

auf rund die Hälfte dessen, was für einen dieselbetriebenen<br />

Containerlader veranschlagt werden muss.<br />

Das Antriebskonzept von Linde Material Handling aus Elektromotor,<br />

Elektronik und weiteren Komponenten bietet zahlreiche<br />

Vorteile beim Heben, Senken und Bewegen der Lasten. So<br />

wird die Energie, die beim Absenken der Last entsteht, durch<br />

Rekuperation in die 80 V Batterie zurückgespeist und steht<br />

damit wieder zur Verfügung. Bei einer maximalen Hubhöhe<br />

des Cargo Masters von 3,70 Metern und bei bis zu 7.000 Kilo<br />

Traglast ist die rückgewonnene Energiemenge beachtlich.<br />

Ein Problem bei typgleichen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor<br />

ist, dass sie - einmal in Flugzeugnähe - dauerhaft in<br />

Betrieb sind. Selbst dann wenn keine Ladung bewegt wird,<br />

laufen die Dieselmotoren ohne Unterbrechung. Auf diesen<br />

Leerlaufbetrieb kann dank der elektrischen Antriebe verzichtet<br />

werden. Die elektrischen Pumpenmotoren werden einzeln,<br />

je nach Bedarf, zugeschaltet und laufen immer nur mit genau<br />

der Drehzahl, die für die jeweilige Funktion benötigt wird.<br />

Damit ist automatisch eine Art Start-Stop-Funktion realisiert.<br />

Energie wird so nur noch dann verbraucht, wenn der Containerlader<br />

»tatsächlich« im Einsatz ist. Die Linde Antriebstechnik<br />

gewährleistet präzises Positionieren am Flugzeugrumpf.<br />

Harald Metzler, Fuhrparkmanager bei AeroGround Flughafen<br />

München GmbH, ist zufrieden mit dem rein elektrisch betriebenen<br />

Fahrzeug: »Die Umschlagsleistung ist die gleiche wie<br />

bei einem dieselbetriebenen Containerlader. Einen Unterschied<br />

merkt man da nicht. Nur die Betriebskosten sind bei<br />

einem elektrischen Cargo Master wesentlich geringer. Und die<br />

Geräusch- und Abgasemission entfällt natürlich ganz. Für<br />

die Kollegen, die mit dem Fahrzeug auf dem Vorfeld arbeiten,<br />

verbessert das die Arbeitsbedingungen wesentlich.«<br />

Weil der Laweco Green Cargo Master sowohl im Tagesgeschäft<br />

auf dem Vorfeld als auch in der Energiebilanz und finanziell<br />

überzeugt, sind bereits weitere Fahrzeuge für den<br />

Münchner Flughafen bestellt.<br />

Maik Manthey<br />

Vice President New Business & Products<br />

Linde Material Handling GmbH<br />

www.linde-mh-emotion.com<br />

96 Neue Mobilität Neue Mobilität 97


Erste Flotten - Swarco<br />

HUMAN<br />

Resources<br />

Saarland: Flächendeckende<br />

Ladeinfrastruktur<br />

Die Elektromobilität in Deutschland kommt einen weiteren<br />

Schritt voran: Ende 20<strong>13</strong> verfügt das Saarland als 1. Bundesland<br />

über eine flächendeckende Ladeinfrastruktur. Das<br />

Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr in<br />

Saarbrücken hatte die Swarco Traffic Systems GmbH mit<br />

der Erschließung sämtlicher Ladestandorte beauftragt. Im<br />

Dezember 20<strong>13</strong> wird die zweite Ausbaustufe fertiggestellt.<br />

angeboten. Der zügige Ausbau der Ladeinfrastruktur im gesamten<br />

Bundesland bildet nun einen weiteren zentralen Erfolgsfaktor.<br />

Als führender Anbieter von integrierten Lösungen<br />

für Parkverkehrssteuerung, Parkraumbewirtschaftung und<br />

Elektrofahrzeug-Ladeinfrastrukturen lieferte und installierte<br />

Swarco alle Ladesäulen inklusive Zähleranschlüssen, Bodenleuchten<br />

und Beschilderungen.<br />

IM<br />

Bereich<br />

e<strong>MOBILITÄT</strong><br />

»Das Saarland wird damit zum Infrastruktur-Vorreiter«, so<br />

Uwe Hahner, General Manager Parking und E-Mobility bei<br />

der Swarco Traffic Systems GmbH. Dass der Wandel kommt,<br />

steht für ihn außer Frage. Ein klares Signal sei jetzt auch<br />

von der IAA ausgegangen. »Auf keiner Messe waren bisher<br />

so viele serienreife Elektroautos zu sehen wie in diesem Jahr.<br />

Durch neue Modelle von renommierten Herstellern wie BMW<br />

und VW erhält der Ausbau der Elektromobilität jetzt eine<br />

neue Dynamik. Infrastruktur-Maßnahmen wie im Saarland<br />

werden dabei zu wichtigen Meilensteinen, die den Kunden<br />

Sicherheit geben.«<br />

Bereits mit dem Forschungsprojekt e-Mobil Saar konnte das<br />

Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr wichtige<br />

Impulse im Bereich der Elektromobilität im Saarland erreichen.<br />

Anfang 20<strong>13</strong> wurden zunächst an zehn Mobilitätsstandorten<br />

saarlandweit zwanzig Elektrofahrzeuge im Carsharing-Modul,<br />

als Teil eines Gesamtangebotes des saarVV<br />

Die Swarco Traffic Systems gehört zu den führenden Anbietern<br />

von Systemlösungen zur Verkehrssteuerung mit umfassendem<br />

Know-how im Bereich von eFahrzeug-Ladesäulen.<br />

Die Business Unit »Parking und E-Mobility« bietet dafür maßgeschneiderte,<br />

integrierte Lösungen an. Das Angebot umfasst<br />

Systeme zur Fahrzeug- und Einzelparkplatzerfassung,<br />

intelligente Parkleitsysteme, Systeme zur Bewirtschaftung<br />

von On- und Off-Street-Parkplätzen sowie eFahrzeug-Ladeanschlüsse,<br />

Ladestationen und Batteriewechsel-Anlagen. Über<br />

die einzelnen Systemlösungen hinaus bietet die Business<br />

Unit Unterstützung in allen Phasen eines Projekts, von der<br />

Planung bis zur Umsetzung, einschließlich Beratung, Service<br />

und Wartung.<br />

Uwe Hahner<br />

General Manager Parking und E-Mobility<br />

Swarco Traffic Systems GmbH<br />

www.swarco.de<br />

Fachkräfte, Jobmotor, Aus- und Weiterbildung.<br />

98 Neue Mobilität Neue Mobilität 99


Human Resources im Bereich eMobilität - Fraunhofer IFAM<br />

Human Resources im Bereich eMobilität - Drive-E<br />

Fachkraft für Elektromobilität<br />

Theorie und Praxis in der Qualifizierung<br />

Elektromobilität<br />

Studierende sind gefragt<br />

Bewerbungsstart für den DRIVE-E-Studienpreis und die DRIVE-E-Akademie 2014<br />

Kursteilnehmer beim Fahren mit Elektrofahrzeugen<br />

Nachwuchskräfte im Bereich der Neuen Mobilität<br />

Unsere Mobilität wird sich in den nächsten Jahren weiter<br />

verändern, die Zukunft fährt elektrisch, ob als Hybrid oder<br />

rein elektrisches Fahrzeug. Der Umstieg vom Verbrennungsmotor<br />

zum elektrischen Fahren erfordert dabei nicht nur die<br />

Entwicklung einer passenden Infrastruktur oder einer leistungsstarken<br />

Batterie, für eine nachhaltige Entwicklung ist<br />

auch eine entsprechende Qualifizierung des Fachpersonals<br />

notwendig.<br />

Was bedeutet also dieser Wandel für Arbeitgeber? Was muss<br />

ich als Arbeitnehmer beim Umgang mit elektrischen Fahrzeugen<br />

beachten und wie funktioniert überhaupt ein Elektromotor?<br />

Antworten auf diese wichtigen Fragen und auf viele<br />

weitere erhalten die Teilnehmer im Praxisseminar »Fachkraft<br />

für Elektromobilität«.<br />

Dieses fünftägige Seminar wird gemeinsam vom Fraunhofer-Institut<br />

für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung<br />

IFAM in Bremen und der TÜV Rheinland Akademie<br />

angeboten und stellt insbesondere die praktische Vermittlung<br />

von Wissen in den Vordergrund.<br />

ten können. Des Weiteren wird auch das Fahrverhalten von<br />

Elektrofahrzeugen erprobt und Elektromobilität im wahrsten<br />

Sinne des Wortes erfahrbar. Den Kursteilnehmern werden<br />

zudem neueste Forschungsergebnisse vermittelt. So profitieren<br />

auch die Unternehmen direkt vom Know-how zweier<br />

renommierter Einrichtungen.<br />

Das gemeinsame Weiterbildungsseminar richtet sich an Personen<br />

mit einer technisch-gewerblichen Ausbildung aus der<br />

Zuliefererindustrie, an Fachkräfte aus der Produktion und<br />

Entwicklung sowie an Sachverständige und Gutachter.<br />

Nach erfolgreich absolvierter Abschlussprüfung erhalten die<br />

Teilnehmer das PersCert TÜV Zertifikat »Fachkraft für Elektromobilität«<br />

und sind nach BGI/GUV-8686 berechtigt, selbstständig<br />

an HV eigensicheren Fahrzeugen Arbeiten durchzuführen.<br />

Weitere Informationen unter: www.ifam.fraunhofer.de/twe<br />

Studierende ab dem dritten Semester sowie Absolventinnen<br />

und Absolventen technischer, natur- oder wirtschaftswissenschaftlicher<br />

Fachgebiete deutscher Hochschulen und Universitäten<br />

können sich ab sofort für einen der mit bis zu 6.000<br />

Euro dotierten DRIVE-E-Studienpreise 2014 bewerben. Die<br />

Preise werden in den zwei Kategorien »Studien-, Projekt-, Bachelorarbeiten«<br />

und »Diplom-, Magister-, Masterarbeiten«<br />

vergeben. Interessierte müssen lediglich eine Kurzfassung<br />

ihrer Arbeit zu einem Thema aus der Elektromobilität online<br />

unter www.drive-e.org einreichen. Der Studienpreis ist<br />

Teil des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />

(BMBF) und der Fraunhofer-Gesellschaft gemeinsam initiierten<br />

studentischen Nachwuchsprogramms DRIVE-E.<br />

Eine Jury aus Fachvertretern der beteiligten Institutionen bewertet<br />

die eingereichten Kurzfassungen und wählt die vielversprechendsten<br />

aus. Diese Kandidatinnen und Kandidaten<br />

werden dann aufgefordert, ihre kompletten Arbeiten einzureichen,<br />

aus denen die Jury die Preisträger ermittelt. Die Bewerbungsfrist<br />

läuft am 07. Januar 2014 ab.<br />

men mit rund 50 weiteren Studierenden an der einwöchigen<br />

Akademie in den Semesterferien teilzunehmen. Renommierte<br />

Experten aus Industrie, Wissenschaft und Politik halten<br />

Vorträge zu allen Aspekten der Elektromobilität und stellen<br />

sich der Diskussion mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern.<br />

Daneben bietet das umfassende und informative Programm<br />

zur Elektromobilität auch Exkursionen zu führenden<br />

Industrieunternehmen sowie Praxis-Workshops. Dank des<br />

Austauschs zwischen jungen Talenten und Experten aus Industrie<br />

und Forschung ist die DRIVE-E-Akademie ein hervorragendes<br />

Karrieresprungbrett im Bereich Elektromobilität.<br />

Hochschulpartner für das DRIVE-E-Programm 2014 ist die<br />

Universität Stuttgart, eine der führenden deutschen Hochschulen<br />

im Bereich Fahrzeugtechnik und Elektromobilität.<br />

Die DRIVE-E-Akademie 2014 wird auf dem Campus Vaihingen<br />

in Kooperation mit dem Institut für Verbrennungsmotoren<br />

und Kraftfahrtwesen (IVK) stattfinden. Die Vorbereitungen<br />

für die Programmgestaltung haben bereits begonnen.<br />

Das bedeutet, dass die Teilnehmer neben den theoretischen<br />

Grundlagen beispielsweise das Entladeverhalten von Li-Ionen<br />

Batterien selbstständig untersuchen und die Eigenschaften<br />

von Elektromotoren auf dem Prüfstand unmittelbar tes-<br />

Dr. Marcus Maiwald<br />

Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte<br />

Materialforschung IFAM<br />

marcus.maiwald@ifam.fraunhofer.de<br />

Rahmen für die Verleihung der Studienpreise ist ein Festakt<br />

während der DRIVE-E-Akademie, die im kommenden Jahr<br />

vom 31. März bis 04. April in Stuttgart stattfinden wird. Alle<br />

Preisträgerinnen und Preisträger sind eingeladen, zusam-<br />

DRIVE-E-Kontaktbüro<br />

Sabrina Brezger<br />

drive-e@lhlk.de<br />

100 Neue Mobilität Neue Mobilität 101


Human Resources im Bereich eMobilität - E-future 20<strong>13</strong><br />

Human Resources im Bereich eMobilität - E-Future 20<strong>13</strong><br />

Der Businessplan-Wettbewerb<br />

E-future 20<strong>13</strong><br />

• Team Green Reload - Idee »Pop-Up-Store« (Philipp Matern<br />

und Enrico Hahne, Hochschule für Wirtschaft und Recht<br />

Berlin)<br />

• Team Vitamin DC - Idee »Charge’n’Bio« (Jenny Wesarg,<br />

Armin Raupbach und Tim Adlung, TU Dresden)<br />

• Team ZEUS - Idee »Smart-E« (Markus Felgenhauer, Cedric<br />

Rohr und Immanuel Schwall, TU München)<br />

Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium<br />

für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Herr Jan Mücke -<br />

ebenfalls Juror des Businessplanwettbewerbs - zeigte sich<br />

beeindruckt von den Ideen der Teams: »Eine öffentlich zugängliche<br />

Schnellladeinfrastruktur wird erheblich zur Akzeptanz<br />

der Elektromobilität beitragen. Um diese Technologie in<br />

die Breite zu tragen, brauchen wir neue Geschäftsmodelle.<br />

Ich freue mich, dass unsere Nachwuchskräfte mit so großem<br />

Engagement und außerordentlicher Kreativität an die Aufgabe<br />

herangegangen sind. Das zeigt: Wir sind auf einem sehr<br />

guten Weg.«<br />

In den Monaten bis zum Finale steht den Teams noch eine<br />

Menge Arbeit bevor. Die Geschäftsideen müssen zu fertigen<br />

Businessplänen weiterentwickelt und die Präsentationen<br />

ausgearbeitet werden. Die jungen Nachwuchstalente erhalten<br />

dann am 28. November in Leipzig die Chance, ihre vervollständigten<br />

Businesspläne im Wettbewerbsfinale zu verteidigen<br />

und um den mit 2.500 Euro dotierten ersten Platz<br />

zu kämpfen.<br />

Neben den Präsentationen wird die öffentliche Finalveranstaltung<br />

am 28. November 20<strong>13</strong> um 14.00 Uhr im BMW-Werk<br />

Leipzig mit einer Podiumsdiskussion zum Thema »Elektromobilität<br />

trifft Unternehmergeist« Akzente bei der Umsetzung<br />

von eMobility-Innovationen setzen und Raum zum<br />

fachlichen Austausch bieten. Experten der Elektromobilität<br />

aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft werden Fragen diskutieren<br />

wie:<br />

• Unter welchen Voraussetzungen kann Elektromobilität ein<br />

Motor des Wirtschaftswachstums sein?<br />

• Welche Herausforderungen bestehen für Politik, Wirtschaft<br />

und Umwelt?<br />

• Wo steht Deutschland im internationalen Vergleich?<br />

• Wie können innovative Geschäftsmodelle die Elektromobilität<br />

befördern?<br />

Interessenten sind zu dieser Veranstaltung herzlichst eingeladen.<br />

Weitere Informationen zum Wettbewerb finden sich<br />

unter: www.efuture20<strong>13</strong>.de<br />

Prof. Dr. Ulrike Stopka<br />

Technische Universität Dresden<br />

Professur für Kommunikationswirtschaft<br />

Konzepte für den wirtschaftlichen Betrieb von DC-Schnellladestationen<br />

sind essentiell, um den flächendeckenden<br />

Ausbau einer Schnellladeinfrastruktur deutschlandweit voranzutreiben<br />

und so den Marktdurchbruch von Elektroautos<br />

zu ermöglichen. Die DC-Schnellladetechnologie ermöglicht<br />

es, die Batterie eines Elektroautos in 15 bis 30 Minuten auf<br />

80% ihrer Kapazität aufzuladen. Diese Ladezeit von einer<br />

halben Stunde muss jedoch für Autofahrer sinnvoll überbrückt<br />

werden können. Hier setzt der Businessplan-Wettbewerb<br />

E-future mit der Suche nach innovativen und tragfähigen<br />

Geschäftsmodellen für DC-Schnellladestationen an.<br />

Im Rahmen des bayerisch-sächsischen Schaufensters ELEKTRO-<br />

<strong>MOBILITÄT</strong> VERBINDET werden ca. 50 Projekte von der Bundesregierung<br />

gefördert, so auch das Projekt »DC-Schnellladestation<br />

am Olympiapark«, bei dem an exponierter Stelle<br />

im Bereich der BMW-Welt nahe dem Olympiapark München<br />

ein CombinedCharging-System einschließlich einer DC-Lademöglichkeit<br />

für batterieelektrische Ein- und Zweispurfahrzeuge<br />

errichtet wird. In dem Gemeinschaftsprojekt von der<br />

BMW Group, ABB, DB, Eight, RWE, der Universität Bamberg,<br />

der Universität der Bundeswehr München und der Technischen<br />

Universität Dresden werden neben technischen Aspekten<br />

des Schnellladens auch Nutzerakzeptanz, Nutzerverhalten<br />

sowie Konzepte für den wirtschaftlichen Betrieb der<br />

Ladestationen untersucht.<br />

Im April 20<strong>13</strong> rief die TU Dresden im Rahmen des Businessplan-Wettbewerbs<br />

E-Future Studierende und Young Professionals<br />

dazu auf, innovative Geschäftsideen für den Betrieb<br />

von Schnellladestationen einzureichen. Junge Teams aus<br />

ganz Deutschland folgten diesem Aufruf mit großem Ideenreichtum.<br />

Das Spektrum der vorgestellten Geschäftsideen<br />

reichte von diversen Shoppingansätzen über ein Valet-Parking-System<br />

bis hin zum Carsharing-Modell.<br />

Aus der Vielzahl der eingegangenen Beiträge präsentierten<br />

nach einer Vorauswahl die neun interessantesten Teams ihre<br />

Konzepte im Juli 20<strong>13</strong> beim Halbfinale des Wettbewerbs<br />

bei der Urania e.V. Berlin. Die Jury setzte sich aus leitenden<br />

Vertretern der Automobil- und Energiewirtschaft, wie u.a.<br />

Christian Heep (BEM), Dr. Michael Hajesch (in Vertretung für<br />

Dr. Cosmas Asam, BMW Group) und Dr. Dirk John (in Vertretung<br />

für Christoph Winterhalter, ABB), zusammen. Nach einem<br />

10-minütigen Ideenpitch standen die Teams den Juroren in<br />

einer offenen Fragerunde zur wirtschaftlichen Tragfähigkeit,<br />

den Realisierungschancen sowie der Bedeutung der eigenen<br />

Idee für die Elektromobilitätsbranche Rede und Antwort.<br />

Folgende vier Teams und Ideen schafften den Sprung in die<br />

nächste Runde:<br />

• Team E-Taxi 12 A +++ - Idee »Taxiflotte« (Marvin Gatzlaff<br />

und Benjamin Bode, Ostfalia Hochschule für angewandte<br />

Wissenschaften)<br />

102 Neue Mobilität


Human Resources im Bereich eMobilität - SWiM Bildung<br />

Human Resources im Bereich eMobilität - SWiM Bildung<br />

Mobilität von morgen<br />

mitgestalten<br />

Berliner Bildungsdienstleister bereitet Schüler vor<br />

RegelmäSSige Gruppenführungen und Infortmationsveranstaltungen<br />

©InnoZ<br />

Interaktivität und Praxisnähe stehen im ZENTRUM<br />

©InnoZ<br />

»Kommt beim Fahren mit einem Wasserstoffauto Wasser aus<br />

dem Auspuff?« Dies ist eine der typischen Fragen, die Tobias<br />

Borchert gestellt werden, wenn er mit Schülerinnen und<br />

Schülern über neue Formen der Mobilität spricht. Borchert<br />

ist Lehramtsstudent und führt im Auftrag von SWiM Bildung<br />

Workshops zu neuen Formen der Mobilität durch. Das Berliner<br />

Sozialunternehmen SWiM Bildung bietet mittlerweile<br />

zwei solcher EU-finanzierten Workshop-Reihen für Schulen<br />

an. Ein drittes, größeres Projekt soll demnächst starten. Die<br />

Schülerworkshops behandeln verschiedene Themen Neuer<br />

Mobilität. So stehen neben den naturwissenschaftlich-technischen<br />

Grundlagen auch die Klimarelevanz und die beruflichen<br />

Möglichkeiten im Zentrum, die neue Formen der Fortbewegung<br />

in Zukunft ermöglichen könnten.<br />

Als ehemals studentische Initiative arbeitet SWiM Bildung<br />

seit mittlerweile sechs Jahren eng mit Schulen zusammen.<br />

»Im Austausch mit Lehrerinnen und Lehrern«, so Geschäftsführer<br />

Robert Greve, »offenbart sich in den letzten Jahren immer<br />

stärker der Wunsch der Schulen, den Kindern und Jugendlichen<br />

die Chancen und Risiken neuer Mobilitätsformen<br />

aufzuzeigen. Viele der Fragen, die wir uns heute stellen, haben<br />

vor ein paar Jahren ja noch gar keine Relevanz gehabt.«<br />

Greve und sein Team haben daher mit Partnern aus Schulen,<br />

Universitäten und Unternehmen Unterrichtseinheiten speziell<br />

für Neunt- und Zehntklässler entwickelt. In diesen meist<br />

90-minütigen Einheiten erfahren die Schüler hautnah, wie<br />

zum Beispiel Elektroautos funktionieren, wenn sie in kleinen<br />

Lerngruppen eigenständig Modellautos zusammenbauen.<br />

Im Anschluss an die Bastelarbeit wird stets reflektiert, welche<br />

Folgen die vermehrte Produktion von Elektroautos haben<br />

kann. Mehrere aufeinander aufbauende Workshops bieten<br />

den Schülern neben dem Bau eines Modellautos unter anderen<br />

auch den Besuch bei den Experten aus der Praxis. So<br />

kommen die Jugendlichen beim Besuch des EUREF-Campus<br />

in Berlin-Schöneberg mit Fachleuten des Innovationszentrums<br />

für Mobilität und gesellschaftlichen Wandel (InnoZ) ins<br />

Gespräch.<br />

Um die notwendige pädagogische Kompetenz kümmern sich<br />

in den Workshops von SWiM Bildung Lehramtsstudierende.<br />

»Unser Konzept fußt seit 2007 auf der Einbeziehung von Lehramtsstudierenden«,<br />

erklärt Mitgründer Greve. Um den großen<br />

Theorieanteil der universitären Lehrerausbildung durch<br />

praktische Erfahrungen zu ergänzen, organisierten Greve und<br />

seine beiden Mitgründerinnen Workshops, in denen sich die<br />

Studenten vor Schulklassen ausprobieren konnten. Diese<br />

Grundidee hat bis heute Bestand. Auch in den Workshops zu<br />

neuen Formen der Mobilität unterrichten zukünftige Lehrer.<br />

Sie bereiten die Kurse vor und erarbeiten gemeinsam mit dem<br />

Team von SWiM Bildung deren Konzepte. Dabei lernen sie<br />

selbst ebenfalls in Fortbildungen und bei Fachkonferenzen<br />

mehr über das Thema Mobilität. Schlagworte wie intermodale<br />

Mobilitätskonzepte waren auch ihnen vor wenigen Monaten<br />

noch fremd.<br />

Da die Angebote als Projekt der Bezirklichen Bündnisse für<br />

Wirtschaft und Arbeit (BBWA) durch den Europäischen Sozialfonds<br />

gefördert werden, sind sie für die teilnehmenden<br />

Schulen komplett kostenfrei. Dadurch erhalten zukünftige<br />

Lehrkräfte die Chance, den theoretischen Teil des Unterrichts<br />

in den Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft<br />

und Technik (MINT) an praktische Übungen und Erfahrungen<br />

zu koppeln. Dieses Wechselspiel von Theorie und Praxis wird<br />

unter dem Signum Duales Lernen in vielen Schulen immer<br />

wichtiger. Gerade an den Schnittstellen von Schule und Beruf<br />

oder Schule und Studium befassen sich Jugendliche mit<br />

beruflichen Perspektiven in den Branchen Neuer Mobilität.<br />

Im Angesicht des größer werdenden Fachkräftebedarfs bemühen<br />

sich mittlerweile zahlreiche Unternehmen, den Schülern<br />

hierbei Brücken zu bauen. Seien es Praktika, Schnuppertage,<br />

Girls‘ oder Boys‘ Days: Personalverantwortliche<br />

unterstützen und ergänzen die Schülerworkshops durch<br />

eigene Angebote. Weil die Nachfrage von beiden Seiten also<br />

auf absehbare Zeit immer stärker wird, ist das nächste Projekt<br />

von SWiM Bildung zum Thema Mobilität schon in Vorbereitung.<br />

Unter dem Namen »mobilety« initialisiert SWiM Bildung<br />

momentan eine Veranstaltungsreihe, die Schulklassen an<br />

die Orte der Neuen Mobilität bringt. Seien es Automobilbetriebe,<br />

Verkehrsleitzentren oder Forschungseinrichtungen:<br />

Schülern aller Jahrgangsstufen soll so die Praxis näher gebracht<br />

werden, um so das in der Schule vermittelte theoretische<br />

Wissen zu komplettieren. »Nur so«, weiß Greve,<br />

»können moderne Verkehrskonzepte, Antriebsformen und<br />

städtebauliche Ideen wirklich von der Pike auf verstanden<br />

und verinnerlicht werden«. Die teilnehmenden Unternehmen<br />

erhalten im Rahmen des Projekts die Möglichkeit sich<br />

einer großen Zahl zukünftiger Fachkräfte vorzustellen. »Daneben«,<br />

so versichert eine Vertreterin eines Unternehmens,<br />

das sich bereits für die Kooperation angemeldet hat, »tragen<br />

wir mit diesem Angebot auch unsere Zukunftsvorstellungen<br />

von Mobilität und Stadtentwicklung in die Mitte der Gesellschaft<br />

hinein.«<br />

Robert Greve<br />

SWiM Bildung<br />

Sachsendamm 93, 10829 Berlin<br />

robert.greve@swim-bildung.de<br />

104 Neue Mobilität Neue Mobilität 105


Buchvorstellungen<br />

Buchvorstellungen<br />

Buchvorstellungen<br />

Lust auf mehr Lesestoff? Alle vorgestellten Publikationen<br />

können Sie auf der BEM-Webseite unkompliziert und schnell<br />

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Christian Milan<br />

Geschäftsmodelle in der Elektromobilität<br />

eMobilitätOnline Print Hamburg 20<strong>13</strong><br />

Preis: 49,90 Euro<br />

Marcus Keichel, Oliver Schwedes<br />

(Hrsg.)<br />

Das Elektroauto - Mobilität im<br />

Umbruch<br />

Springer Vieweg Wiesbaden 20<strong>13</strong><br />

Preis: 39,99 Euro<br />

Katharina Bösche, Oliver Franz,<br />

Claus Fest, Armin Gaul (Hrsg.)<br />

Berliner Handbuch zur Elektromobilität<br />

Verlag C.H. Beck München 20<strong>13</strong><br />

Preis: 149,00 Euro<br />

Weert Canzler, Andreas Knie<br />

Schlaue Netze - Wie die Energieund<br />

Verkehrswende gelingt<br />

Oekom Verlag München 20<strong>13</strong><br />

Preis: 9,95 Euro<br />

Auf der Suche nach dem richtigen Geschäftsmodell<br />

Die erste Veröffentlichung von »eMobilitätOnline Print«<br />

widmet sich einem der dringlichsten Probleme der Elektromobilität:<br />

den hohen Kosten und der Frage nach der Wirtschaftlichkeit<br />

von eAutos. Der Autor plädiert dafür, zukünftig<br />

Batterie und Fahrzeug wirtschaftlich getrennt zu betrachten<br />

und zu vermarkten, was die Entwicklung unterschiedlicher<br />

Geschäftsmodelle ermöglicht. Auf detaillierte und verständliche<br />

Weise werden zunächst die relevanten Kostenstrukturen<br />

aufgedeckt und analysiert. Anschließend werden fünf<br />

verschiedene Vermarktungs- und Eigentumskonzepte für die<br />

Traktionsbatterie entwickelt, die sich in ihren Kosten- und Risikostrukturen<br />

deutlich unterscheiden und deren Berücksichtigung<br />

die Akzeptanz der Kunden maßgeblich beeinflussen<br />

könnten. Darüber hinaus werden unabhängige Wirtschaftlichkeits-<br />

und Kostenberechnungen für eAutos sowie umfangreiche<br />

Sensitivitätsanalysen hinsichtlich Fahrleistung,<br />

Batteriekapazität und anderen relevanten Faktoren durchgeführt.<br />

Die Studie bietet einen aufschlussreichen und nützlichen<br />

Einblick in einen wichtigen und für die Zukunft entscheidenden<br />

Bereich der Elektromobilität.<br />

Über den notwendigen Wandel der Mobilitätskultur<br />

Die Verkehrswende kann nur gelingen, wenn parallel zum<br />

technologischen Wandel auch ein Wandel der Mobilitätskultur<br />

vollzogen wird, so die zentrale These des vorliegenden<br />

Titels »Das Elektroauto«. Die Autoren hegen Zweifel an einer<br />

einseitig fortschrittsgläubigen Perspektive, wonach technologischer<br />

Fortschritt den Zielkonflikt zwischen Ressourcenschonung<br />

und weiterhin unbegrenzter Individualmobilität aufheben<br />

werde; frei nach dem Motto »Die Technik wird’s schon<br />

richten.« Vielmehr könne die Verkehrswende nur dann gelingen,<br />

wenn sie von einem Prozess politischer und kultureller<br />

Reformen begleitet werde. Aufgabe der Politik sei es - analog<br />

zur Energiewende - das Elektroauto zum Ausgangspunkt<br />

einer Verkehrswende zu machen und unterstützende Maßnahmen<br />

auch gegen die zu erwartenden gesellschaftlichen<br />

Widerstände einzuleiten und den bisweilen irrationalen Kult<br />

um Mobilität zu mildern.<br />

Der Titel liefert interessante Denkanstöße und beleuchtet<br />

in verschiedenen Fachbeiträgen neben der technischen<br />

auch die kulturelle, politische, soziale und ästhetische Dimension<br />

einer nachhaltigen Verkehrsentwicklung.<br />

Anforderungen an das System Elektromobilität<br />

Das komplexe System Elektromobilität bedarf gemeinsamer,<br />

interdisziplinärer Anstrengungen von Branchen und Wissenschaftlern,<br />

die lange Zeit weitestgehend unabhängig voneinander<br />

agierten. Beispielsweise müssen Automobilhersteller<br />

und Zulieferer auf neue Art und Weise mit der Energiewirtschaft<br />

kooperieren. Ebenso nimmt die Bedeutung der IKT-<br />

Wirtschaft zu, stellt sie doch wichtige Lösungen mobiler Kommunikation<br />

bereit und liefert Daten zum Verkehrsverhalten<br />

mobiler Verbraucher. Das vorliegende »Berliner Handbuch<br />

zur Elektromobilität« bildet diesen interdisziplinieren Diskurs<br />

ab. Insgesamt 43 Autoren - darunter Wissenschaftler<br />

und Praktiker verschiedener Disziplinen - beschreiben auf<br />

519 Seiten die elektromobile Zukunft und formulieren rechtliche,<br />

verkehrspolitische und technische Anforderungen an<br />

das System Elektromobilität.<br />

Das Werk bietet auf diese Weise einen sehr umfangreichen<br />

und informativen Überblick über die bestehenden Herausforderungen<br />

und ist insbesondere für die Rechtsabteilungen<br />

der Fahrzeughersteller, Energieunternehmen und Verbände<br />

interessant.<br />

Wie die Doppelwende gelingen kann<br />

Energie- und Verkehrswende sind untrennbar miteinander<br />

verbunden. Mit knapp 30 Prozent hat der Verkehr den größten<br />

Anteil am Endenergieverbrauch in Deutschland. Davon<br />

sind mehr als 80 Prozent dem Straßenverkehr zuzuschreiben.<br />

Der Anteil der Erneuerbaren Energien am motorisierten Individualverkehr<br />

ist dagegen noch immer minimal und beträgt<br />

unter 10 Prozent. Die Zahlen machen deutlich: Eine Energiewende<br />

ist ohne den Übergang zu einer postfossilen Mobilität<br />

nicht zu meistern. Nach Ansicht der Autoren Dr. Weert Canzler<br />

und Prof. Dr. Andreas Knie wird dieser Umstand in der öffentlichen<br />

Auseinandersetzung bislang völlig unterschätzt.<br />

Im vorliegenden Buch verdeutlichen sie die Zusammenhänge<br />

und erklären, wie die Doppelwende gelingen kann. Entscheidend<br />

sind demnach die Weiterentwicklung der Elektromobilität<br />

in Kombination mit intelligenten Verkehrskonzepten und<br />

der Ausbau dezentraler, intelligenter Stromnetze.<br />

»Schlaue Netze« informiert auf kurzweilige und leicht verständliche<br />

Art über die Zusammenhänge zwischen Energieund<br />

Verkehrswende, gibt wichtige Denkanstöße und zeigt<br />

darüber hinaus Lösungswege auf. Lesenswert..!<br />

Bitte Unterstützen Sie uns!<br />

Mit 150 Euro jährlich für eine Einzelmitgliedschaft inkl. Bezug der <strong>NEUE</strong>N <strong>MOBILITÄT</strong>.<br />

FörderMitgliedschaft<br />

Bundesverband eMobilität<br />

im<br />

Mit einer Fördermitgliedschaft unterstützen Sie aktiv unsere Arbeit<br />

und ermöglichen auch für zukünftige Generationen Individualmobilität<br />

im gewohnten Ausmaß - ohne Ressourcenverschwendung,<br />

ohne Abhängigkeit von Erdölimporten aus zumeist instabilen Regionen,<br />

emissionsarm und nachhaltig.<br />

Die Vorteile einer Fördermitgliedschaft finden Sie unter<br />

www.bem-ev.de/foerdermitgliedsantrag


Das erwartet Sie in der<br />

<strong>NEUE</strong>N <strong>MOBILITÄT</strong> 14<br />

<strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong><br />

Das Magazin vom Bundesverband eMobilität<br />

-<br />

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Organisation & Marketing EE-Kampagne / Social Media<br />

Chefredaktion, Layout, Grafik, Satz & Druck vom BEM-<br />

Fachmagazin <strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong>, SGready ® -Magazin<br />

Medien und Projektierung jährlicher Neujahrsempfang für den<br />

BEE Bundesverband Erneuerbare Energie, Sponsoring<br />

Marketingstrategie, PR- & Öffentlichkeitsarbeit für BEM<br />

Bundesverband eMobilität, TV / Film, eMobility Provider<br />

PR, Marketing & Medien für CONVIA Energie-, Ressourcen-<br />

-<br />

www.cymage-media.com<br />

und Prozessoptimierung, INSTITUT <strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong><br />

Medien für die Agentur für Erneuerbare Energien & Organisa<br />

Bundesländerranking Preisverleihung Leitstern<br />

Messestände Automechanika Frankfurt & Shanghai,<br />

eCarTec, InterSolar, E-world, Hannover Messe, Michelin<br />

Challenge Bibendum, CCC, WAVLD, Messe Berlin<br />

EQ, ComBInation, SolarWorld, WindEnergie & Solar<br />

Vorschau<br />

Die <strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong>, das Magazin vom Bundesverband<br />

eMobilität, informiert vierteljährlich über Projekte und<br />

Veranstaltungen der emobilen Branche, die Arbeit seiner<br />

Mitglieder und über relevante News im Bereich der Neuen<br />

Mobilität.<br />

In zahlreichen Fachartikeln und Kommentaren diskutieren<br />

wir Fragen zum Status Quo der Elektromobilität. Zudem<br />

geben Interviews mit verschiedenen eMobilitätsplayern<br />

interessante Einblicke in die Branche. In wechselnden<br />

Themenschwerpunkten informiert das Magazin außerdem<br />

regelmäßig und detailliert über konkrete Projekte,<br />

Innovationen und relevante Termine.<br />

In unserer fortlaufenden Schaufenster-Rubrik stellt sich<br />

in der Neujahrs-Ausgabe die Region Berlin-Brandenburg<br />

vor und informiert über ihre verschiedenen Projekte, Initiativen<br />

und die ersten Ergebnisse.<br />

Kurz vor dem Start der Fahrrad-Saison stellen wir unseren<br />

Lesern außerdem die aktuellsten Entwicklungen im Elektrofahrrad-Bereich<br />

vor. Welche eBikes und Pedelecs sind neu<br />

auf dem Markt? Welche Kaufempfehlung geben die Händlern?<br />

Und wohin gehen die neuesten Entwicklungen und<br />

Trends in diesem anhaltend wachsenden Markt?<br />

Im Rahmen unserer wiederkehrenden Rubrik »Human Resources«<br />

stellen wir außerdem weitere Studien- und Lehrgänge,<br />

Schulprojekte, Weiterbildungs- und Seminarprogramme<br />

rund um das Thema Elektromobilität vor.<br />

Sandrine Frideres, Anzeigenredaktion & Abo-Service<br />

sandrine.frideres@bem-ev.de<br />

Über redaktionelle Beiträge, Fachartikel, Pressemeldungen,<br />

Termine, innovative Projekte, Feedback und natürlich<br />

über allgemeine Ideen und Anregungen freut sich:<br />

Juliane Girke, Redaktionsleitung<br />

juliane.girke@bem-ev.de<br />

Abonnement<br />

liefer- und Rechnungsadresse<br />

Unternehmen<br />

Vorname, name<br />

straSSe, nr.<br />

PLZ, Ort<br />

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Einzugsermächtigung<br />

Kontoinhaber<br />

Name der Bank<br />

KontoNR.<br />

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JAHRES-ABO / 4 Ausgaben<br />

zum Bezugspreis von 36,50 € inkl. Porto/Versand und MwSt. (Ausland zzgl. Porto*)<br />

studenten-ABO / 4 Ausgaben<br />

zum Bezugspreis von 25,00 € inkl. Porto/Versand und MwSt. (Ausland zzgl. Porto*). Eine aktuelle<br />

Studienbescheinigung wird dem BEM unter abo@neue-mobilitaet.info geschickt.<br />

Förder-abo / 4 Ausgaben<br />

Lesen Sie 4x jährlich die »Neue Mobilität« und unterstützen Sie damit die Arbeit des Bundesverbands<br />

eMobilität. Nur gemeinsam können wir eMobilität langfristig als realistische Mobilitätsalternative<br />

auf die Straße bringen. Zum Bezugspreis von 52,00 € inkl. Porto/Versand und MwSt. (Ausland<br />

zzgl. Porto*).<br />

firmen-ABO / 4 Ausgaben<br />

Speziell für Unternehmen, die das Magazin für mehrere Personen bestellen möchten, gibt es reduzierte<br />

Konditionen. Inkl. Porto/Versand und MwSt. (Ausland zzgl. Porto*)<br />

5 Stück (90,00 €) 10 Stück (155,00 €) 20 Stück (285,00 €)<br />

Hiermit ermächtige/n ich/wir den Bundesverband eMobilität e.V. den von mir/uns zu entrichtenden Abonnementpreis bis auf Widerruf jeweils im Voraus zu<br />

Lasten meines/unseres Girokontos mittels Lastschrift einzuziehen. Die Einzugsermächtigung erlischt automatisch bei Kündigung des Abonnements.<br />

Ort, Datum,<br />

Stempel, Unterschrift<br />

Fax an 030 8638 0866<br />

Bitte schicken Sie mir alle 2 Wochen den kostenlosen BEM-Newsletter zu.<br />

*nur im Inland möglich<br />

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Hiermit bestelle ich verbindlich das oben ausgewählte Abonnement.<br />

oder per email an<br />

abo@neue-mobilitaet.info<br />

Unser Fachmagazin informiert Sie 4x im Jahr über aktuelle Fragestellungen, Entwicklungen und<br />

Projekte der eMobilitätsbranche. Mit einem Abo unterstützen Sie aktiv unsere Arbeit..!<br />

Vergangene Ausgaben können hier online eingesehen werden: www.bem-ev.de/neue-mobilitat<br />

Das Abonnement enthält die regelmäßige Lieferung der <strong>NEUE</strong>N <strong>MOBILITÄT</strong> und gilt für jeweils 4 Ausgaben. Falls nicht 6 Wochen vor Ablauf des Abonnements gekündigt wird, verlängert<br />

sich dieses um ein weiteres Jahr. Widerrufsrecht: Die Bestellung kann innerhalb von 14 Tagen beim Bundesverband eMobilität e.V., Oranienplatz 5, 10999 Berlin widerrufen<br />

werden. Zur Wahrung der Frist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs mit Brief, Fax oder eMail.<br />

1<br />

Porto Ausland: zzgl. <strong>13</strong>,80 €.<br />

2<br />

Porto: 5 Stück/10 Stück: Deutschland: zzgl. 27,60€, EU: zzgl. 68,00 €, Rest-Europa: zzgl. 120,00 €, restliche Welt: zzgl. 168,00 €. 25 Stück:<br />

Deutschland: zzgl. 47,60 €, EU: zzgl. 128,00 €, Rest-Europa: zzgl. 180,00 €, restliche Welt: zzgl. 364,00 €. Stand Oktober 20<strong>13</strong><br />

Rechnung zusätzlich per Post.<br />

Neue Mobilität<br />

109


Wir denken Lösungen<br />

ENERGY | LiGHTiNG | MOBiLiTY<br />

F r a n k f u r t<br />

BEM-<br />

MITGLIEDER<br />

Bitte Unterstützen Sie uns auch weiterhin mit Ihren Ideen,<br />

Projekten und Ihrer Begeisterung. Zeigen Sie sich und Ihr<br />

Engagement für EINE <strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong>.<br />

Der Bundesverband eMobilität e.V. vernetzt die Akteure aus<br />

Wissenschaft, Forschung, Wirtschaft, Politik und Medien<br />

miteinander, fördert die öffentliche Wahrnehmung der<br />

Neuen Mobilität und unterstützt bei der Verbesserung der<br />

gesetzlichen Rahmenbedingungen für den Ausbau der<br />

Elektromobilität als nachhaltiges und zukunftsweisendes<br />

Mobilitätskonzept. »Die Einbindung unserer Mitglieder in<br />

die verschiedensten Aktionen, Veranstaltungen, Publikationen<br />

und Projekte ist deshalb eine unserer wichtigsten<br />

Aufgaben im tagespolitischen Geschäft. Darüber hinaus<br />

sorgen wir dafür, dass sich unsere Mitglieder optimal untereinander<br />

vernetzen, um über Branchengrenzen hinaus<br />

neue Kooperations- und Geschaftsmodelle für eine zeitnahe,<br />

sichtbare Neue Mobilität zu entwickeln«, so Kurt Sigl,<br />

BEM-Präsident.<br />

www.bem-ev.de // www.eMobileTicker.de<br />

Die Branche der Elektromobilität wird nicht nur bei der<br />

Schaffung und dem Erhalt von Arbeitsplätzen zu den<br />

starken Wachstumsbranchen gehören. Es ist unverzichtbar,<br />

sich gemeinsam und verstärkt den Herausforderungen<br />

der Elektromobilität zu stellen, um einen nachhaltigen<br />

Aufschwung im gesamten Marktumfeld zu sichern. Diese<br />

Aufgabe erfordert eine aktive Teilnahme der innovativsten<br />

Unternehmen Deutschlands, starker Persönlichkeiten und<br />

das kooperative Zusammenwirken aller beteiligten Akteure,<br />

sowie das Engagement jedes einzelnen Bürgers. Eine<br />

BEM-Mitgliedschaft verbindet die soziale, ökonomische und<br />

ökologische Herausforderung mit den Chancen der eMobilität<br />

und des Sustainability Developments und verankert diese<br />

nachhaltig in der Gesellschaft.<br />

Dafür ist Ihr Engagement und Ihre<br />

Unterstützung notwendig..!<br />

Castellan AG<br />

Innovation@Work<br />

TECHNISCHE LÖSUNGEN<br />

ComInMarket<br />

CPM<br />

Vorteile einer Mitgliedschaft im Bundesverband eMobilität e.V.<br />

Allgemein<br />

• Möglichkeit der aktiven Teilnahme an einem ständig wachsenden<br />

Netzwerkpool emobilitätsbegeisterter Unternehmer<br />

• Branchenübergreifender und interdisziplinärer Austausch<br />

mit den relevanten Playern der Branche<br />

• Vernetzung mit Politik, Wirtschaft, Medien, anderen Verbänden,<br />

Forschungseinrichtungen und Instituten<br />

• Teilnahme an verschiedenen BEM-Veranstaltungen: BEM-<br />

Roundtable, BEM eStammtisch, Galaveranstaltungen, Konferenzen,<br />

Symposien u.a.<br />

• Imagefördernde Positionierung als Vorreiter, Innovationsträger<br />

und aktiver eMobilitätsplayer<br />

• BEM-Gemeinschaftsstand auf Messen und Veranstaltungen<br />

• Präsentation auf Veranstaltungen und Konferenzen<br />

• Zugang zu Fachkompetenz im Bereich Elektromobilität:<br />

kompetente Einführung in die Thematik der Neuen Mobilität<br />

für Ihre Kunden und Mitarbeiter<br />

• Zugang zu Partnerverbänden und Kooperationspartnern<br />

• Regionale Vernetzung über unsere Landesvertretungen in<br />

Bayern, Hessen, Mitteldeutschland, Baden-Württemberg,<br />

NRW und Norddeutschland<br />

• Professionelle Beratung, Unterstützung und wertvolle Netzwerkkontakte<br />

beim Aufbau Erster Elektrofahrzeug-Flotten<br />

• Sichtbare Einbindung in BEM eRoadshow und »Wir elektromobilisieren<br />

den Bundestag«<br />

Mediale Einbindung<br />

• Nutzung des Partnerlogos »Mitglied im BEM«<br />

• Unternehmensdarstellung und Verlinkung auf BEM-Webseite<br />

und der XING-Gruppe <strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong><br />

• Bezug der <strong>NEUE</strong>N <strong>MOBILITÄT</strong> - das BEM-Fachmagazin<br />

• Sonderkonditionen bei Anzeigenschaltung bundesweiter<br />

Printmedien im Rahmen zahlreicher Medienkooperationen<br />

• Einbindung in die vom BEM versandten Pressemitteilungen<br />

• Regelmäßige Einbindung Ihrer Pressemitteilungen in den<br />

BEM-Medien und bundesweite mediale Aufmerksamkeit:<br />

eNewsletter, BEM eMobile-Ticker als iPhone App, BEM-<br />

Homepage, XING-Gruppe <strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong>, Fachmagazin<br />

<strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong><br />

• Kostenlose Teilnahme an Veranstaltungen und Kongressen<br />

über die Medienkooperationen vom BEM<br />

Politisches Netzwerk<br />

• Aktive Gestaltung & Förderung der Branchenziele auf politischer<br />

Ebene für eine nachhaltige Neue Mobilität<br />

• Vernetzung mit politischen Entscheidungsträgern auf<br />

Regional-, Bundes- und EU-Ebene / Brüssel / International<br />

• Zugang zu den Experten im Parlamentarischen Beirat<br />

• Gemeinsame Stellungnahmen zu politischen Entscheidungen,<br />

Projekten und Gesetzgebungsverfahren<br />

• Nähe zu Ministerien auf Landes- und Bundesebene<br />

KLEINER<br />

Politische Kernarbeit im BEM: Bundesparteitage, Ministerien, politische Hintergrundgespräche, Jury IKT II, Lenkungs- und<br />

Arbeitskreise, eMobile Talk, Frühstück bei Tiefensee, Europa-Sektion, EU-Repräsentanz in Brüssel mit Dr. Ingo Friedrich,<br />

Lebenswelt Elektromobilität, int. Delegationen, China-Repräsentant Dr. Huang in Shanghai, Automechanika, elektromobiles<br />

Spezialistennetzwerk, Institut <strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong>, Legal Corner, Schaufenster, Ausstellungsschiff, ePendler, etc.<br />

Unsere Energie für Sie.<br />

Mitgliedsbetreuung<br />

BEM eMobile Sandrine Ticker Frideres<br />

Jetzt im App-Store.<br />

Fon 030 8638 1874<br />

sandrine.frideres@bem-ev.de<br />

Bundesverband eMobilität e.V.<br />

Oranienplatz 5<br />

10999 Berlin<br />

www.bem-ev.de<br />

Wir danken unseren Mitgliedern für Ihre Unterstützung und Ihr Engagement für eine Neue Mobilität.<br />

110 Neue Mobilität Neue Mobilität 111


firmen-<br />

VERZEICHNIS<br />

Für Einträge in das Firmenverzeichnis wenden Sie sich bitte<br />

an Sandrine Frideres vom BEM<br />

sandrine.frideres@bem-ev.de<br />

Wir bewegen die Zukunft!<br />

Die Marke für das intelligente Stromnetz.<br />

ComBInation GmbH<br />

Oranienplatz 5<br />

D-10999 Berlin<br />

BEM-Landesvertretungen<br />

Baden-Württemberg Monika Lauer & Reinhard Stück 4L - Beratung für KMU<br />

Mitteldeutschland Christian Grötsch & Christoph von Radowitz eContact<br />

Bayern Chaya Chatterjee & Manfred Hiemer e-mocom / NRW Sabine Hannert e-WOLF<br />

Hessen Susanne Weiß womanage<br />

Norddeutschland & Berlin/Brandenburg Florian Hempel<br />

e-motors-online.de<br />

Telefon +49 (0)89 / 5 23 31 14<br />

info@e-motors-online.de<br />

Fon +49 (0)30 9700 4898<br />

www.sg-ready.info<br />

Fon 030 616 58 511<br />

www.cymage-media.com<br />

Dr. Peter Bachmann<br />

Leiter des Teams New Mobility<br />

ELEKTRISIERT DIE STADT<br />

Noerr LLP<br />

peter.bachmann@noerr.com<br />

T +49 89 28628277<br />

www.noerr.com<br />

Gesellschaft für Absatzförderung mbH<br />

Über 30 Jahre Erfahrung im Automobilgeschäft.<br />

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TÜV SÜD AG<br />

Westendstr. 199<br />

80686 München<br />

info@tuev-sued.de<br />

www.tuev-sued.de<br />

Beratung Firmenflotten Vermietung Popupstore<br />

www.evolte.de<br />

EnBW Energie Baden-Württemberg AG<br />

Durlacher Allee 93 / 76<strong>13</strong>1 Karlsruhe<br />

Tel.: +49 721 63-14476 / Fax: +49 721 63-15073<br />

s.wunnerlich@enbw.com / www.enbw.com<br />

• Vertriebstraining<br />

• Vertriebsstrategien<br />

• Händlernetzentwicklung<br />

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keine Glückssache ist.<br />

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Austellungs- und<br />

Beratungszentrum<br />

Berliner Energie Zentrum Bessemerstr. 23-39 12103 Berlin<br />

Tel. 030 756524-60 Fax 030 756524-59 info@b-e-z.de<br />

Bundesverband eMobilität e.V.<br />

Ideen zur eMobilität gibt es in vielen Unternehmen.<br />

Wir unterstützen Sie bei der Umsetzung.<br />

Rufen Sie uns einfach an.<br />

Prototypen • Kleinserien • Werbeträger<br />

Reinhard Stück / 4L - Beratung für KMU<br />

www.4l-gruppe.de<br />

Lindenbadstraße 14<br />

72622 Nürtingen<br />

T +49 7022 5035 238<br />

M +49 1609 6069 978<br />

eMobility<br />

Provider<br />

Wir bewegen..<br />

www.emobility-provider.de<br />

eMOBILITYPROVIDER UG (haftungsbeschränkt)<br />

Oranienplatz 5<br />

10999 Berlin<br />

Fon 030 616 58 794<br />

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Planung • Herstellung • Beratung<br />

Broedersdorff & Koenzen<br />

classic eCars GmbH<br />

Schulstraße 37<br />

40721 Hilden<br />

Fon 02103 908 84-0<br />

Fax 02103 908 84-19<br />

info@classic-eCars.de<br />

www.classic-eCars.de<br />

Oranienplatz 5<br />

10999 Berlin<br />

BEM eMobile Ticker<br />

Fon 030 8638 1874<br />

Jetzt im App-Store.<br />

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www.bem-ev.de<br />

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112 Neue Mobilität Neue Mobilität 1<strong>13</strong>


<strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong><br />

IMPRESSUM<br />

Internationale Leitmesse der Automobilwirtschaft<br />

Herausgeber<br />

Bundesverband eMobilität e.V.<br />

Oranienplatz 5<br />

10999 Berlin<br />

Fon 030 8638 1874<br />

Fax 030 8638 0866<br />

www.bem-ev.de<br />

magazin@bem-ev.de<br />

Chefredaktion V.i.S.d.P.<br />

Christian Heep<br />

christian.heep@bem-ev.de<br />

Redaktionsleitung<br />

Juliane Girke<br />

juliane.girke@bem-ev.de<br />

Fon 030 3464 950 92<br />

Anzeigenredaktion/Abo-Service<br />

Sandrine Frideres<br />

sandrine.frideres@bem-ev.de<br />

Fon 030 3464 950 91<br />

Mitarbeit<br />

Benjamin Carl Franke<br />

Alexander Böhm<br />

Klaus Bergerfurth<br />

Konzept, Layout & Druck<br />

CYMAGE MEDIA BERLIN<br />

Oranienplatz 5<br />

10999 Berlin<br />

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www.cymage-media.com<br />

agentur@cymage-media.com<br />

Layout, Satz, DTP, Grafik<br />

Monika Czerminska<br />

Christian Heep<br />

Falk Bege<br />

Druckerei<br />

primeline.print Berlin<br />

Auflage<br />

10.000 Stück<br />

Titelbild /Cover<br />

Axel Schmies/e8energy<br />

Mediadaten<br />

Stand 10/2012<br />

www.neue-mobilitaet.info<br />

ISSN 2191-5636<br />

<strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong> <strong>13</strong><br />

Erscheinung Oktober 20<strong>13</strong><br />

Ausgabe Januar 2014<br />

<strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong> 14<br />

Anzeigenschluss 20.12.20<strong>13</strong><br />

BEM-Präsident Kurt Sigl<br />

Finanzvorstand Michael Hofmann<br />

Marketingvorstand Christian Heep<br />

Politik-Berater Armin Henning<br />

Strategie-Berater Sven Hertel<br />

Parlamentarischer Beirat<br />

MdB Wolfgang Tiefensee, SPD,<br />

Beiratsvorsitzender<br />

MdL Markus Rinderspacher, SPD<br />

Christian Ude, SPD<br />

MdB Andreas Jung, CDU/CSU<br />

MdB Dr. Reinhard Brandl, CSU<br />

ehem. MdB Werner Simmling, FDP<br />

MdB Dr. Valerie Wilms,<br />

Bündnis 90/Die Grünen<br />

ehem. MdA Volker Ratzmann<br />

MdL Ulrike Müller, FREIE WÄHLER<br />

Wissenschaftlicher Beirat<br />

Dr. Jan Traenckner, Vorsitzender<br />

Matthias Groher<br />

Andreas Serra<br />

Dr. Jan Fritz Rettberg<br />

Markus Emmert<br />

Tim Ruhoff<br />

Dr. Gregor Matthies<br />

Uwe Hahner<br />

Prof. Dr. habil. Wolfgang Seiler<br />

Heiko Herchet<br />

Dr. Mark Steffen Walcher<br />

Dipl.-Ing. Eckhard Fahlbusch<br />

Josef Maier<br />

Dr. Dr. Reinhard Löser<br />

Dipl.-Ing. M.S. Tim Baack<br />

Dr. Jan Peter Korthals<br />

Prof. Dr.-Ing. Christian Voy<br />

Gunnar Balkow<br />

Dipl.-Wirtsch.-Ing. J. G. Friedrich<br />

Prof. Dr.-Ing. Gunter Schweiger<br />

Pitt Moss<br />

16. – 20. 9. 2014<br />

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E-Mail: Christoph.Opper@messefrankfurt.com<br />

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Das BEM-Fachmagazin <strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong> erscheint alle drei Monate und publiziert Artikel, Beiträge, Informationen, Interviews, Termine und Kommentare zum<br />

Themenspektrum Elektromobilität & Erneuerbare Energien in den Bereichen Wissenschaft, Forschung, Umwelt, Wirtschaft, Politik, Medien und Lifestyle.<br />

© 2009-20<strong>13</strong> Bundesverband eMobilität e.V. / BEM. Alle veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Urheberrechte bei namentlichen Beiträgen<br />

liegen ausschließlich bei den Autoren. Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers, bzw. der Redaktion wieder. Für die Richtigkeit von<br />

Angaben, Daten, Behauptungen etc. in den Autorenbeiträgen kann der Herausgeber, bzw. die Redaktion keine Haftung und Gewährleistung übernehmen.<br />

Eine kommerzielle, entgeltliche Weiterverwertung, direkt oder indirekt, ist ausdrücklich untersagt. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher,<br />

schriftlicher Genehmigung vom BEM. Honorare nur nach Vereinbarung. Alle Rechte vorbehalten.<br />

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Dr. Peter Bachmann, peter.bachmann@noerr.com, T +49 89 28628277<br />

Christian Mayer, christian.mayer@noerr.com, T +49 89 28628233


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zu erhalten, braucht es Alternativen und grundlegende Veränderungen.<br />

Die Kapazität herkömmlicher fossiler Energieträger ist endlich.<br />

Elektromobilität, basierend auf umweltfreundlichen Antrieben und<br />

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