NEUE MOBILITÄT 13
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ISSN 2191-5636<br />
Herbstausgabe 20<strong>13</strong><br />
<strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong><br />
Das Magazin vom Bundesverband eMobilität<br />
OKTOBER 20<strong>13</strong><br />
BEM eMobile Ticker<br />
Jetzt im App Store.<br />
eCarTec 20<strong>13</strong><br />
15. bis 17. Oktober 20<strong>13</strong> // Messe München<br />
Who is Who<br />
Akteure reden Klartext<br />
Schaufenster<br />
Bayern-Sachsen stellt sich<br />
und seine Projekte vor<br />
Forschung & Entwicklung<br />
Studien, Projekte und<br />
innovative Ideen<br />
Status Quo<br />
Zahlen & Fakten rund um die<br />
eMobilität<br />
Neue Mobilität<br />
1
GRUSSWORT<br />
Nutzen Sie das Potenzial<br />
der Elektromobilität.<br />
Wir unterstützen Sie mit Leistungen für Elektrofahrzeuge mit<br />
Batterie-, Brennstoffzellen- und Hybrid-Antrieb und bieten<br />
Lösungen für die dazugehörigen Infrastrukturen.<br />
eCarTec 20<strong>13</strong>:<br />
Besuchen Sie uns in<br />
Halle A5, Stand-Nr. 520!<br />
BEM-Präsident Kurt Sigl<br />
Jetzt erfolgreich justieren<br />
Der 22. September 20<strong>13</strong> könnte in der Geschichtsschreibung<br />
zum Wendepunkt der Elektromobilität werden. An dem Tag<br />
wurde sowohl eine (fast) neue Bundesregierung gewählt als<br />
auch die Internationale Automobilausstellung in Frankfurt<br />
am Main beendet.<br />
Das bedeutet einerseits, dass die Zeit des Wahlkampfes nun<br />
endlich vorbei ist und auf Regierungsebene wieder »richtig«<br />
gearbeitet werden kann. Vor diesem Hintergrund könnten sogar<br />
unpopuläre Entscheidungen wieder durchgesetzt werden.<br />
Auf der anderen Seite haben die deutschen Automobilhersteller<br />
in Frankfurt endlich eigene Serien-Elektroautos vorgestellt,<br />
die zum Teil seit diesem Herbst auf dem deutschen<br />
Markt verfügbar sind. Das verändert die Diskussionsgrundlage<br />
über mögliche Kaufanreiz-Förderungen wesentlich.<br />
Andere Länder machen vor, wie es gehen kann. Lassen Sie<br />
uns nur einen Blick auf Kalifornien werfen - das Heimatland<br />
des Elektroauto-Überfliegers Tesla. Dort gibt es bereits seit<br />
Jahren zahlreiche Anreize seitens der Politik, ein Elektroauto<br />
zu kaufen: darunter auch direkte Kaufzuschüsse für deren<br />
Anschaffung. Außerdem schreibt die kalifornische Regierung<br />
den Automobilherstellern vor, ihren Anteil an emissionsfreien<br />
Fahrzeugen sukzessive zu erhöhen. Das hat zur Folge, dass<br />
Hybrid- und Elektrofahrzeuge dort bereits heute einen sichtbaren<br />
Anteil am Automarkt ausmachen.<br />
Der Ansatz der Bundesregierung war bis dato ein gänzlich<br />
anderer. Auch hier wurde unterstützt und gefördert. Doch im<br />
Gegensatz zu Kalifornien standen dabei primär die etablierten<br />
Automobilhersteller im Fokus und nicht die innovativen<br />
Start-Ups oder mittelständischen Ideen-Schmieden.<br />
In Deutschland gibt es eine sehr erfolgreich agierende Autoindustrie,<br />
an deren Bedürfnissen sich die Politik nur zu gern<br />
orientiert. Dabei wird oft vergessen, dass echte Umbrüche -<br />
die wir dringend benötigen, um überhaupt Anschluss an den<br />
wachsenden eMobilitäts-Markt zu bekommen - in der Regel<br />
nur mit Hilfe neuer Strukturen und Unternehmen zustande<br />
kommen. Leitanbieter oder gar Leitmarkt werden wir voraussichtlich<br />
nicht, wenn einfach nur alles beim Alten bleibt.<br />
Spätestens wenn die Herren Zetsche, Reithofer und Winterkorn<br />
im Vorfeld der Markeinführung ihrer eAutos in den nächsten<br />
Monaten nach Kaufanreiz-Förderungen rufen, werden<br />
diese wohl auch in Deutschland kommen. Damit innovative<br />
Ideen und neue Unternehmen im Umfeld der Neuen Mobilität<br />
nicht auf der Strecke bleiben, sollten wir es dabei jedoch nicht<br />
belassen. Sehr viel weitreichendere Maßnahmenpakete für<br />
eine Bandbreite an Akteuren entlang der gesamten Wertschöpfungskette<br />
sollten hier initiiert werden. Die Autonation<br />
Deutschland hat jetzt die Chance, hier erfolgreich zu justieren<br />
und neue Wege einzuschlagen.<br />
Kurt Sigl, Präsident Bundesverband eMobilität e.V.<br />
TÜV SÜD AG Westendstr. 199 80686 München Deutschland<br />
Tel.: +49 89 5791-0 www.tuev-sued.de<br />
Neue Mobilität<br />
3
INHALTS-<br />
ANGABE<br />
Cover<br />
e8energy<br />
@flex 3in1<br />
<strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong> <strong>13</strong> »<br />
DAS MAGAZIN VOM BUNDESVERBAND e<strong>MOBILITÄT</strong><br />
ausgabe zur eCarTec / Oktober 20<strong>13</strong><br />
BEM<br />
Status Quo<br />
eMobilität<br />
Erste<br />
FLOTTEN<br />
Who is Who<br />
der emobilität<br />
Human<br />
Resources<br />
3 GruSSwort<br />
kURT Sigl, BEM-Präsident<br />
6 Alea iActa est<br />
Editorial, Christian heep<br />
58 Köpfe der Branche<br />
60 Zahlen & Fakten<br />
106 Buchvorstellungen<br />
108 vorschau<br />
109 aboformular<br />
110 BEM-Mitgliedschaft<br />
112 Firmenverzeichnis<br />
114 Impressum<br />
Schaufenster<br />
Bayern-Sachsen<br />
12 Vorstellung Schaufenster<br />
Bayern-Sachsen<br />
14 Elektrisch von München<br />
über Leipzig nach Berlin<br />
Roland Jobelius<br />
15 LangstreckE<br />
Dr. Jens Ramsbrock<br />
16 Crossing Borders<br />
Eva Maria Plunger<br />
16 Die »79« soll mal elektrisch<br />
fahren<br />
Robert Roch<br />
18 Akademische Bildungsinitia-<br />
TIVE zur Elektromobilität<br />
Maria Kugler<br />
18 E-Lieferungen im Allgäu<br />
Prof. Dr. Andreas Rupp<br />
19 Weiterbildungsprogramm<br />
»Smart Advisor«<br />
Dr. Wolfgang Christl<br />
19 E-Plan München<br />
Helmer Honrich<br />
20 GO ELK!<br />
Frank Lechtaler<br />
21 emobilität begeistert<br />
Christoph Friedrich<br />
Forschung &<br />
Entwicklung<br />
24 Eine für alle<br />
Christian Murauer<br />
26 Wie IKT die eMobilität und<br />
das Smart Grid verbindet<br />
Marc Mültin<br />
28 So kommen Firmenflotten<br />
elektrisch ins Rollen<br />
KreSimir Vidackovic´<br />
Verena Pohl<br />
30 eMobile Talk<br />
Markus Emmert & Christian Heep<br />
32 Mit Erneuerbaren Energien<br />
zur Null-Emissions-<br />
Mobilität<br />
Tomas Hefter<br />
Dr. Jutta Deffner<br />
34 Konsortialstudie<br />
Prof. Günther Schuh<br />
Toni Drescher<br />
36 ENEVATE<br />
Manuel Krieg<br />
38 Legal Corner<br />
Helge Heinrich<br />
Prof. Dr. Sebastian Wündisch<br />
40 OCPP für Alle<br />
Dietmar Nikolaj<br />
42 Aber in Hamburg!<br />
Sebastian Rieger<br />
44 Allradantrieb bei<br />
elektrischen Zweirädern<br />
Dr. Michael Buchholz<br />
46 Sicherer Betrieb<br />
Christoph Aldejohann<br />
Willi Horenkamp<br />
Jonas Maasmann<br />
Dr. Fritz Rettberg<br />
62 eMobilität für Neukunden<br />
Arthur Dornburg<br />
64 Das eBike,<br />
das den Herzschlag hört<br />
Stefan Lozowik<br />
65 Das Autohaus als<br />
Mobilitätsanbieter<br />
Michael Franz<br />
66 BMW abseits des<br />
Verbrenners<br />
Frank K. Urban<br />
68 Spannung in der<br />
Energiewende<br />
Markus Emmert<br />
69 Energiewende nur<br />
mit Verkehrswende<br />
Reinhard-Dietmar Sponder<br />
70 Innovatives Konzept<br />
statt Förderung<br />
Karl-Heinz Kaiser<br />
72 Elektromobilität<br />
in der Luftfahrt<br />
Holger Kuhn<br />
74 200 Tage eMobilität<br />
im Praxis-Check<br />
Astrid Unger<br />
76 Ladeinfrastruktur<br />
Der Schlüssel zum Erfolg?<br />
Volker Blandow<br />
78 Wissen als Produktionsfaktor<br />
Manfred Jaksch<br />
Messen &<br />
EVents<br />
8 eCarTec 20<strong>13</strong><br />
10 Automechanika 2014<br />
82 ePendler<br />
PP:AGENDA<br />
86 Fahrprofile gewerblich<br />
gehaltener Fahrzeuge<br />
Fraunhofer ISI<br />
88 eMobilität wird bezahlbar<br />
AMK Holding<br />
90 Die Rechnung geht auf<br />
Göppinger Arbeiterwohlfahrt<br />
92 Elektrifizierte<br />
Pflege-Flotte<br />
ASB Ambulante Pflege<br />
94 e-City Cab<br />
e-Motion Line<br />
96 Leise und effizient<br />
übers Vorfeld<br />
Linde Material Handling<br />
98 Saarland: Flächendeckende<br />
Ladeinfrastruktur<br />
Swarco Traffic Systems<br />
50 Einleitung<br />
51 BEM / InnoZ<br />
52 VDMA / BUND / WWF / VZBZ<br />
53 VDIK / Klimabündnis<br />
VKU / DLR<br />
54 BEE / ADAC / NABU / NIMO<br />
55 ZIV / BCS / VDE / VCD<br />
Die Herbstausgabe der <strong>NEUE</strong>N <strong>MOBILITÄT</strong> steht ganz im Zeichen<br />
der neuen Regierungskoalition und damit gleichzeitig auch<br />
in der Erwartung, dass die Elektromobilität in Deutschland<br />
nun endlich richtig Fahrt aufnimmt. Diesbezüglich haben wir<br />
unsere »Who-is-Who-Akteure« gefragt, welchen dringenden<br />
politischen Handlungsbedarf sie hinsichtlich der erfolgreichen<br />
Etablierung einer Neuen Mobilität sehen und was sie konkret<br />
erwarten. In der vorliegenden Ausgabe finden Sie die interessanten<br />
und vielschichtigen Antworten und Forderungen der<br />
einzelnen Akteure.<br />
Anlässlich der eCarTec in München beschäftigen sich viele<br />
Artikel, Experten-Interviews und Statements mit aktuellen<br />
Forschungsergebnissen, innovativen Entwicklungen im Bereich<br />
der Antriebstechnologie sowie neuen Lade- und Mobilitätskonzepten.<br />
So auch unsere aktuelle Cover-Story, in der es<br />
um die Entwicklung diskriminierungsfreier Ladesäulentech-<br />
100 Fachkraft für<br />
Elektromobilität<br />
Fraunhofer IFAM<br />
101 Elektromobilität<br />
Studierende sind gefragt<br />
DRIVE-E<br />
102 Der Businessplan-<br />
Wettbewerb E-future 20<strong>13</strong><br />
Technische Universität Dresden<br />
104 Mobilität von morgen<br />
mitgestalten<br />
SWiM Bildung<br />
Hallo & Viel Vergnügen beim Lesen der »Neuen Mobilität.<br />
nologie für Elektrofahrzeuge geht. Dabei geht es den Entwicklungspartnern<br />
nicht nur darum, die bereits am Markt<br />
befindlichen unterschiedlichen Ladesysteme in eine Säule zu<br />
integrieren, sondern um die Integration innovativer und zukünftig<br />
notwendiger Ladetechnik, insbesondere für die neu in<br />
den Markt kommenden Modelle deutscher Autohersteller.<br />
Neben den beachtenswerten Ergebnissen im Bereich Forschung<br />
und Entwicklung spielt insbesondere die breite Sichtbarkeit<br />
von Elektromobilität innerhalb der Gesellschaft eine<br />
essentielle Rolle. In unserer fortlaufenden Serie zu den Schaufenstern<br />
Elektromobilität stellen Bayern und Sachsen genau<br />
vor diesem Hintergrund ihre 20<strong>13</strong> gestarteten Praxis-Projekte<br />
vor. Viel Spaß beim Lesen und Informieren..!<br />
Christian Heep<br />
Chefredakteur & BEM-Vorstand Marketing
Editorial - Christian Heep<br />
Editorial - Christian Heep<br />
Alea iacta est<br />
Editorial von Christian Heep, Vorstand Marketing im<br />
Bundesverband eMobilität und Chefredakteur der <strong>NEUE</strong>N <strong>MOBILITÄT</strong><br />
»den Rubikon überschreiten« - sich unwiderruflich auf eine riskante Handlung einlassen. Das sprichwort stand Pate für ein<br />
psychologisches Handlungsmodell, das Rubikonmodell der Handlungsphasen in der Motivationstheorie von Heinz Heckhausen<br />
»Der Würfel ist gefallen.« So lautet die traditionelle deutsche<br />
Übersetzung aus den Asterix-Comics, die dem Sprichwort<br />
allerdings eine falsche Bedeutung gibt. Beim Teutates. Ursprünglich<br />
ging es bei der Aussage Cäsars im Januar 49 v. Chr.<br />
darum, die Situation der Überschreitung des Grenzflusses<br />
Rubikon nördlich vom heutigen Rimini zu beschreiben, was<br />
unwiderruflich den Bürgerkrieg gegen Pompeius bedeutete.<br />
»Der Würfel ist geworfen« im Sinne von »Das Wagnis ist eingegangen«<br />
rief Cäsar und zitierte damit ein weit verbreitetes<br />
griechisches Sprichwort aus Menanders Komödie Arrhephoros,<br />
die den Augenblick einer Entscheidung beschreibt, in<br />
der man beschließt zu handeln, die Würfel zu werfen, diese<br />
aber noch nicht zu Boden gefallen sind. Der Menandervers<br />
lautet vollständig: Beschlossen ist die Sache; aufgeworfen<br />
sei der Würfel.<br />
Diese Fehlinterpretation hat jedoch auch Vorteile; offenbart<br />
doch die Implikation von Absicht und Entscheidung eine logische<br />
Verknüpfung zur tatsächlichen Umsetzung. So sind<br />
die Würfel der Elektromobilität bereits vor langer Zeit geworfen<br />
worden und wir sind uns, insbesondere nach den Erfahrungen<br />
der IAA nun sicher, dass dem Wurf auch konkrete<br />
Maßnahmen folgen werden.<br />
Allerdings sollte man bedenken, dass Werner Siemens bereits<br />
1866 mit der Entdeckung des elektrodynamischen Prinzips<br />
den Grundstein für den Elektroantrieb legte und 1881<br />
Gustave Trouvé den emobilen Würfel mit 12 km/h erstmals<br />
»geworfen« hat. Ihm folgten 1899 La Jamais Contente von Camille<br />
Jenatzy mit der Rekordmarke von über 105 km/h, 1900<br />
der Lohner-Porsche, 1908 der Mercedes Electrique, 1912 die<br />
Deutsche Bahn mit der Einführung des 16,7-Hz-Bahnstrombetriebs<br />
in Deutschland, 1941 der Peugeot VLV, der Nissan<br />
Tama im Jahre 1947, 1969 der BMW 1602 und der Mercedes<br />
Elektrobus 1972, um nur einige historische Momente zu erwähnen.<br />
Viele weitere folgten bis heute.<br />
Die Ölkrise Anfang der 70er Jahre dauerte wohl nicht lang<br />
genug und in den 90ern wurde der EV1 von General Motors<br />
in der Wüste verschrottet. Der Anreiz der Gesetzgebung zur<br />
Emissionssenkung wurde damals gekippt. Das hatte natürlich<br />
nichts damit zu tun, dass die postfossile Technologie bis<br />
auf weiteres aufgegeben wurde. Die Parallele zur derzeitigen<br />
Diskussion über die CO 2 -Grenzwerte, die in der Europäischen<br />
Union insbesondere auf deutschen Widerstand gestoßen ist,<br />
hat ebenfalls keinerlei Auswirkungen auf die Entwicklungsgeschwindigkeit<br />
und Durchsetzung der Elektromobilität.<br />
Natürlich nicht..<br />
Als Cäsar, Werner Siemens, Gustave und seine zahlreichen<br />
emobilen Pioniere die Würfel ins Rollen brachten, hatten sie<br />
eine klare Vorstellung von dem, was sie erwartete. Sie haben<br />
beschlossen zu handeln und mit entsprechenden Konsequenzen<br />
gerechnet. Sie haben die Welt mit Erkenntnissen<br />
und technologischem Fortschritt bereichert und uns damit<br />
die Möglichkeit gegeben, Mobilität und Energie mit Nachhaltigkeit,<br />
Ressourceneffizienz sowie Klima- und Umweltschutz<br />
in Einklang zu bringen.<br />
Toll. Allerdings reicht es nicht, die Würfel nur zu werfen. Die<br />
Absicht dahinter muss auch gegen Widerstände anderer Interessen<br />
verteidigt werden; sie muss sich durchsetzen. Denn<br />
die Idee ist beim Wurf zwar klar, nicht aber die tatsächliche<br />
Umsetzung, was uns die über <strong>13</strong>0-jährige Geschichte der<br />
Elektromobilität ja eindrucksvoll aufzeigt.<br />
Zusammengefasst bedeutet die historische Analogie, dass<br />
die Vielzahl elektromobiler Vorreiter, die sich heute aufgestellt<br />
haben, um eine Neue Mobilität Realität werden zu lassen,<br />
sich nicht auf ihren ersten Erfolgen ausruhen dürfen.<br />
Nur zu statuieren, wir wären Leitmarkt und Leitanbieter, ist<br />
genauso falsch, wie die Übersetzung, der Würfel sei bereits<br />
gefallen. Nein. Das ist er noch nicht.<br />
Er ist auf einem guten Weg. Zugegeben. Aber seine Flugbahn<br />
sollten wir schon weiterhin ganz genau beobachten und gegebenenfalls<br />
auch korrigieren, die Bahn freiräumen und aktiv<br />
darauf hinwirken, dass sich die Welt der Mobilität endlich<br />
so entwickelt, wie wir uns das vorstellen.<br />
Die Zeit scheint nun wirklich reif für die Idee emissionsarmer<br />
Antriebsarten auf Basis Erneuerbarer Energien und für<br />
ein generelles Umdenken in Bezug auf unser Energie- und<br />
Mobilitätsverhalten. Am besten lässt sich so eine Flugbahn<br />
im übrigen durch politische Rahmenbedingungen beeinflussen.<br />
Interessant und hoffnungsvoll ist an dieser Stelle,<br />
dass unsere Bonus-Malus-Idee einer CO 2 -abhängigen Kfz-<br />
Steuerreform in Politik und Medien zunehmend diskutiert<br />
und gefordert wird. Dies ist aber nur ein Schlüssel in einem<br />
eigendynamischen Maßnahmenpaket. Gern klären wir Sie<br />
über weitere auf..<br />
In diesem Sinne, wünsche ich unseren Lesern eine Regierungskoalition,<br />
die sich dem Thema aktiv annimmt und eine<br />
erfolgreiche eCarTec, die Ihnen erneut zeigt, dass der Würfel<br />
den Rubikon bereits überschritten hat.<br />
Christian Heep // christian.heep@bem-ev.de<br />
6 Neue Mobilität Neue Mobilität 7
eCarTec 20<strong>13</strong> eCarTec 20<strong>13</strong><br />
eCarTec Munich 20<strong>13</strong><br />
setzt Erfolgskurs der letzten Jahre fort<br />
eCarTec Kongress 2012 PHoto: MunichExpo Veranstaltungs GmbH Messeimpression eCarTec Munich 2012 PHoto: MunichExpo Veranstaltungs GmbH<br />
Auch fünf Jahre nach ihrer Premiere setzt die eCarTec ihren<br />
Erfolgskurs als internationale Leitmesse für Elektromobilität<br />
& Hybrid fort. So verspricht der derzeitige Anmeldestand für<br />
die eCarTec Munich 20<strong>13</strong>, die vom 15. bis 17. Oktober 20<strong>13</strong><br />
auf dem Gelände der Messe München stattfinden wird, bereits<br />
heute ein starkes Wachstum zum Vorjahr.<br />
»In den letzten fünf Jahren hat sich die eCarTec zur bedeutendsten<br />
und größten internationalen Plattform im Bereich<br />
Elektromobilität entwickelt. Branchenexperten schätzen die<br />
eCarTec vor allem deshalb, weil sie hier wichtige Kontakte mit<br />
Entscheidungsträgern knüpfen und sich über neueste Trends<br />
informieren können. Das Konzept der eCarTec berücksichtigt<br />
dabei die gesamte Wertschöpfungskette - von den Materialien<br />
über Komponenten, Zellen und Batterien bis hin zum Gesamtsystem<br />
mit seinen Komponenten«, erläutert Robert Metzger,<br />
Geschäftsführer der MunichExpo Veranstaltungs GmbH und<br />
Organisator der Messen eCarTec Munich und eCarTec Paris.<br />
Unter den Themenschwerpunkten Electric Vehicles, Energy<br />
Storage, Powertrain & Electronics, Energy & Infrastructure,<br />
Maintenance & Spareparts, Mobility Concepts & Finance,<br />
CarIT - sMove360° sowie MATERIALICA - Leichtbau geben<br />
führende Hersteller einen umfassenden Überblick über den<br />
aktuellen Stand der Elektromobilität.<br />
So präsentiert sich beispielsweise Toyota Deutschland mit<br />
seinen aktuellen Hybrid-Modellen im Rahmen seiner Roadshow<br />
»I like hybrid« auf der eCarTec Munich 20<strong>13</strong>. Neben einer<br />
umfangreichen Testflotte bietet Toyota auf seiner 1.000m 2<br />
großen Ausstellungsfläche im Freigelände verschiedene Infocounter,<br />
die die Besucher über zentrale Themen rund um die<br />
umweltschonende und energiesparende Antriebstechnik von<br />
Toyota informieren. Weitere Aussteller im Bereich »Electric<br />
Vehicles« (Halle A5) sind unter anderem Nissan (Stand 414),<br />
Mitsubishi (Stand 517), Daimler (Stand 418) und Tesla (Stand<br />
727).<br />
Als führender Hersteller für Ladestationen stellt ABB (Halle<br />
A5, Stand 403) auf der eCarTec Munich 20<strong>13</strong> seine CCS-DC-<br />
Schnellladestation Terra 53 C vor. Terra 53 C ist die erste Gleichstrom-Schnellladestation<br />
mit 50 Kilowatt gemäß dem Combined<br />
Charging System (CCS), die mit allen derzeit erhältlichen<br />
und zukünftigen Modellen europäischer Elektrofahrzeuge<br />
kompatibel ist. Ebenso präsentieren unter dem Themenschwerpunkt<br />
»Energy & Infrastructure« (Halle A5) Unternehmen<br />
wie Qualcomm (Stand 100), Mennekes (Stand 402), RWE<br />
(Stand 404) und Vattenfall (Stand 321) ihre Produktneuheiten.<br />
eCarLiveDrive macht Elektromobilität er»fahr«bar<br />
Auf der eCarLiveDrive - der messeeigenen In- und Outdoor-<br />
Teststrecke - haben Besucher der eCarTec Munich 20<strong>13</strong> die<br />
Gelegenheit verschiedenste Elektrofahrzeuge in Aktion zu<br />
bestaunen oder sogar selbst zu fahren. Das Angebot an Testfahrzeugen<br />
erstreckt sich dabei von Pedelecs und Elektrorollern<br />
über Kleinwägen bis hin zu Sportwägen und hochtechnologisierten<br />
Nutzfahrzeugen.<br />
eCarTec Kongress 20<strong>13</strong>: Hochkarätige Fachexperten diskutieren<br />
über die Zukunft der Elektromobilität<br />
Parallel zur eCarTec Munich 20<strong>13</strong> wird es auch in diesem Jahr<br />
wieder einen hochkarätig besetzten Kongress für Elektround<br />
Hybrid-Mobilität geben. Im Mittelpunkt des diesjährigen<br />
Kongresses, der am 15. und 16. Oktober 20<strong>13</strong> im Novotel<br />
Messe München stattfindet, stehen die Themenschwerpunkte<br />
»Innovationen bei Antrieb und Aggregaten«, »Prüfung und<br />
Produktion«, »Neueste Beispiele aus der Praxis«, »Konzepte<br />
für eine flächendeckende Ladeinfrastruktur« und »Neueste<br />
Entwicklungen zur Energiespeicherung«. Zu den Referenten<br />
zählen Experten aus Industrie, Forschung und Entwicklung.<br />
eCarTec Award 20<strong>13</strong>:<br />
Innovative Elektromobilitätskonzepte gesucht!<br />
Ein weiterer Höhepunkt der Messe ist die Verleihung des<br />
eCarTec Awards 20<strong>13</strong> als Bayerischer Staatspreis für Elektromobilität,<br />
der traditionell am ersten Messetag im Rahmen einer<br />
feierlichen Preisverleihung durch den Bayerischen Staatsminister<br />
Martin Zeil übergeben wird. Der eCarTec Award 20<strong>13</strong><br />
wird in acht Kategorien verliehen und ist mit insgesamt 60.000<br />
Euro dotiert. Bis 30. August 20<strong>13</strong> hatten Unternehmen die<br />
Möglichkeit, ihre innovativen Produkte und Konzepte in den<br />
Kategorien »Elektroauto«, »Elektro-Motorrad«, »Elektro-<br />
Nutzfahrzeug«, »Antriebstechnologie«, »Systemelektrik«,<br />
»Testsysteme«, »Speichertechnologie«, »Systemintegration«,<br />
»Energie, Infrastruktur, Anschlusstechnik«, »Produktkonzept/Vision«<br />
sowie der »Sonderkategorie: Nachhaltige<br />
Mobilitätskonzepte« einzureichen und von einer fachkundigen<br />
Fachjury beurteilen zu lassen.<br />
Prominente Schirmherrschaften unterstützen die eCarTec<br />
Munich 20<strong>13</strong><br />
Dass das Thema eMobilität in Deutschland auch auf politischer<br />
Ebene eine starke Relevanz hat, zeigen auch die Schirmherrschaften<br />
für die eCarTec Munich 20<strong>13</strong>. So haben neben<br />
dem Bayerischen Staatsminister für Wirtschaft, Infrastruktur,<br />
Verkehr und Technologie, Martin Zeil, und Dr. Angelika Niebler,<br />
Mitglied des Europäischen Parlaments, auch Bundesumweltminister<br />
Peter Altmaier sowie Bundesverkehrsminister<br />
Dr. Peter Ramsauer und Dr. Philipp Rösler, Bundesminister<br />
für Wirtschaft und Technologie die Schirmherrschaft für die<br />
eCarTec Munich 20<strong>13</strong> zugesagt.<br />
Verena Treutlein<br />
verena.treutlein@munichexpo.de<br />
www.ecartec.de<br />
8 Neue Mobilität Neue Mobilität 9
Automechanika 2014<br />
Mobilität der Zukunft<br />
Alternative Antriebstechniken auf der Automechanika<br />
Schaufenster<br />
BAYERN<br />
SACHSEN<br />
BEM-Gemeinschaftsstand auf der Automechanika 2012<br />
Das Messeangebot der Automechanika geht weit über die<br />
Themen Fahrzeugtechnologie und Zubehör hinaus - die Frage<br />
nach neuen Mobilitätskonzepten der Zukunft wird immer lauter<br />
und beeinflusst auch das Produktangebot der Leitmesse<br />
für die Automobilwirtschaft vom 16. bis 20. September 2014.<br />
Neuer Mittelpunkt für die <strong>MOBILITÄT</strong> DER ZUKUNFT wird in<br />
Kooperation mit dem BEM die Halle 10 in direkter Nähe zum<br />
Eingang Portalhaus. Dort zeigen Fahrzeughersteller, Zulieferer,<br />
Anbieter von Infrastrukurlösungen, Ausbildungseinrichtungen<br />
und Multiplikatoren aus Bund und Ländern Flagge.<br />
Präsentiert werden Themenwelten rund um neueste Speichertechnologien,<br />
Antriebstechniken, Fahrzeugintegration<br />
und moderne Leichtbaukonzepte.<br />
Auf der letztjährigen Automechanika war der BEM erstmals<br />
mit einem 700qm großen Gemeinschaftsstand und einem ca.<br />
1.500qm großen Außenparcours vertreten. Der BEM wird die<br />
erfolgreiche Kooperation mit der Automechanika auch 2014<br />
weiter fortführen und bietet dem BEM-Netzwerk ein spezielles<br />
Vorteilsangebot an. Das Paket umfasst einen Komplettstand<br />
zu einem Preis von EUR 250,- / qm.<br />
»Nutzen Sie die Gelegenheit, Ihr Unternehmen Fachbesuchern<br />
aus dem In- und Ausland zu präsentieren. Die internationale<br />
Ausrichtung der Messe ist ein entscheidender Faktor, um zu<br />
zeigen, welche Innovationskraft und Leistungsbereitschaft<br />
für eine Neue Mobilität sich in den Reihen unserer Mitgliedsunternehmen<br />
bündelt«, betont BEM-Marketingvorstand Christian<br />
Heep und ergänzt: »Angesichts der immer größeren<br />
wirtschaftspolitischen Sichtbarkeit und Akzeptanz, wird die<br />
Elektromobilität im September 2014 eine sehr viel stärkere<br />
Dynamik erfahren. Die Automechanika wird sich der Elektromobilität<br />
weiterhin und verstärkt strategisch widmen und<br />
als Wachstumssäule im Bereich der Automobilwirtschaft positionieren.<br />
Die derzeitigen Planungen der Messe Frankfurt<br />
sehen vor, dass das Thema Elektromobilität an einem Ort<br />
gebündelt wird und ein noch größeres Gewicht im gesamten<br />
Messekonzept erhält. Der BEM-Gemeinschaftsstand wird eine<br />
zentrale Rolle in dieser Sonderausstellung einnehmen. Neben<br />
der schon obligatorischen Kaffee-Bar als Kontaktbörse wird<br />
es wieder Möglichkeiten für Probefahrten auf einem Testparcours<br />
sowie Messe-Rundgänge mit Prominenz aus Politik<br />
und Wirtschaft mit Pressebegleitung geben.«<br />
Für Fragen rund um das BEM-Vorteilsangebot für eine Messeteilnahme<br />
auf der Automechanika steht Ihnen<br />
Klaus Bergerfurth, klaus.bergerfurth@bem-ev.de<br />
gern zur Verfügung.<br />
Weitere Informationen rund um die Messe finden Sie unter:<br />
www.automechanika.com<br />
Projekte und Akteure im Fokus.<br />
10 Neue Mobilität
SCHAUFENSTER BAYERN - SACHSEN<br />
SCHAUFENSTER BAYERN - SACHSEN<br />
Schaufenster Bayern-Sachsen<br />
Eine starke Partnerschaft für Elektromobilität in Deutschland<br />
Gemeinschaftsstand des Schaufensters Bayern-Sachsen ELEKTRO<strong>MOBILITÄT</strong> VERBINDET auf der MobiliTec 20<strong>13</strong> in Hannover<br />
Photo: Bayern Innovativ GmbH<br />
Elektromobilität bietet für Deutschland die Chance, international<br />
die Leitanbieterschaft in einem innovativen sowie<br />
nachhaltigen Technologiefeld zu übernehmen. Um diese<br />
Chance nutzen zu können, weist die Bundesrepublik hohes<br />
Potenzial entlang der gesamten automobilen Wertschöpfungskette,<br />
aber auch in den ebenso wichtigen interdisziplinären<br />
Schnittstellen auf. Die Industrie investiert in den<br />
nächsten Jahren bis zu 17 Milliarden Euro in die Elektromobilität.<br />
Von gleicher Bedeutung ist es, den Markt für die<br />
elektromobile Zukunft zu schaffen, Deutschland als Leitmarkt<br />
zu etablieren. Hier sind insbesondere Marktanreize<br />
zu prüfen und auf den Weg zu bringen.<br />
Elektromobilität ist einem ganzheitlichen Verständnis nach<br />
nicht nur eine reine Antriebstechnologie, sondern vielmehr<br />
ein nachhaltiges sowie zukunftsfähiges Mobilitätskonzept,<br />
das sowohl zu Klima- und Umweltschutz beiträgt, als auch<br />
essentielle Bedeutung für die deutsche Wirtschaft hat. Aus<br />
diesem Grund hat die Bundesregierung vier Schaufenster<br />
Elektromobilität ausgewählt, um mit diesen die Marktvorbereitung<br />
bis 2015 zu unterstützen.<br />
Dass ELEKTRO<strong>MOBILITÄT</strong> VERBINDET und bereits heute erfahrbar<br />
ist, zeigt das bayerisch-sächsische Schaufenster, das<br />
von der gemeinsamen Projektleitstelle der Bayern Innovativ<br />
GmbH und der Sächsischen Energieagentur - SAENA GmbH<br />
koordiniert wird, in rund 40 Projekten. Ziel des Schaufensters<br />
Bayern-Sachsen ELEKTRO<strong>MOBILITÄT</strong> VERBINDET ist es,<br />
tragfähige Geschäftsmodelle sowie ganzheitliche Mobilitäts<br />
lösungen zu entwickeln, zu testen und in die Praxis zu überführen.<br />
In den Bereichen Elektrofahrzeug, Energiesystem und<br />
Verkehrssystem wird gemeinsam mit den mehr als 100 Partnern<br />
aus Wirtschaft, Wissenschaft und öffentlicher Hand an der<br />
Mobilität von Morgen gearbeitet. Neben der Vernetzung dieser<br />
interdisziplinären Bereiche im System Elektromobilität,<br />
unterteilt sich die Arbeit des Schaufensters in fünf Schwerpunkte:<br />
1. Langstreckenmobilität<br />
2. Urbane Mobilität<br />
3. Ländliche Mobilität<br />
4. Internationale Verbindungen<br />
5. Aus-/Weiterbildung<br />
Dass Elektromobilität auch auf langen Strecken funktioniert,<br />
demonstriert eines der Kernprojekte des Schaufensters entlang<br />
der A9 zwischen München und Leipzig. Neben der DC-<br />
Schnellladung, die für kundenfreundliche Ladezeiten sorgt,<br />
wird dabei der Combo-Typ-2-Stecker als Standard ausgebaut.<br />
Erste Ergebnisse kann der Projektverbund der beiden Freistaaten<br />
auch in der Internationalisierung aufweisen. In einem<br />
grenzübergreifenden Projekt wird die DC-Schnellladeachse<br />
Intermodaler Einsatz von elektrischen Fahrzeugen im SCHAUFENSTER<br />
von München über Wien bis nach Bratislava verlängert. Im<br />
Schwerpunkt urbane Mobilität sind insbesondere Mobilitäts-<br />
und Ladekonzepte zentral. So untersucht ein Projekt<br />
in München erstmalig umfassend aus städtischer Perspektive<br />
die Auswirkungen der Elektromobilität auf die künftige<br />
Stadtentwicklung, Infrastruktur und Verkehrsplanung, mit<br />
dem Ziel ein innovatives Planungsinstrument für urbane Verkehrssysteme<br />
zu entwickeln. In Sachsen werden ergänzend<br />
dazu neue Konzepte, wie bspw. das sogenannte »Laternenparken«<br />
und der Betrieb rein elektrischer Buslinien mit<br />
Nachladung erprobt und entsprechende Geschäftsmodelle<br />
untersucht. Im Bereich ländliche Mobilität konzentrieren sich<br />
die Projekte auf die Abdeckung der Mobilitätsbedarfe in<br />
ländlichen Topografien. Dazu wird bspw. im Großraum Leipzig<br />
untersucht, wie Elektrofahrzeuge künftig auch im Grenzbereich<br />
ihrer Reichweite, d.h. bei mehr als einer benötigten<br />
Batterieladung pro Tag, erfolgreich eingesetzt werden können.<br />
Weitere Projekte finden in Bayern ihre Umsetzung im<br />
Tourismus und im elektrischen Lieferverkehr. Um die mit der<br />
Elektromobilität verbundenen Chancen nachhaltig zu realisieren,<br />
ist die Aus- und Weiterbildung künftiger Fach- und<br />
Führungskräfte Grundvoraussetzung. Wichtige Arbeit mit Vorbildcharakter<br />
leisten hier die Innungen und Kammern genauso<br />
wie die Hochschulen. Sowohl im beruflichen als auch<br />
im akademischen Bereich finden Projekte ihre Umsetzung,<br />
die mit zahlreichen Partnern aus Bayern und Sachsen für die<br />
Photo: SAENA GmbH Urheber - Doc Winkler<br />
richtige Qualifizierung in Sachen Elektromobilität sorgen.<br />
Das Schaufenster Bayern-Sachsen ELEKTRO<strong>MOBILITÄT</strong> VER-<br />
BINDET weist mit den Metropolregionen München und Dresden<br />
sowie den ländlichen Regionen ideale Rahmenbedingungen<br />
für die Demonstration und Erprobung der Elektromobilität<br />
auf. Für die Realisierung der Schaufensterziele bieten die<br />
beiden Freistaaten eine breite industrielle Basis. Für Sichtbarkeit<br />
sorgen der blühende Tourismus und die Gemeinschaftsstände<br />
auf Leitmessen im In- und Ausland. In enger<br />
Kooperation mit den verantwortlichen Bundesministerien, den<br />
Freistaaten und den anderen Schaufenstern werden Erfahrungen<br />
geteilt, Forschungsergebnisse gesammelt und gebündelt<br />
in die Bevölkerung kommuniziert. Die Projekte liefern<br />
bereits jetzt erste Ergebnisse, die der kontinuierlichen<br />
Weiterentwicklung des Schaufensters dienen. Wir freuen uns<br />
mit unseren starken Partnern einen wichtigen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit<br />
der Elektromobilität in Deutschland zu leisten.<br />
Dr. Johann Schwenk // Cathleen Klötzing<br />
Leiter/-in Projektleitstelle des Schaufensters Bayern-<br />
Sachsen ELEKTRO<strong>MOBILITÄT</strong> VERBINDET<br />
www.bayern-innovativ.de // www.saena.de<br />
Weitere Informationen zum Schaufenster Bayern-Sachsen<br />
ELEKTRO<strong>MOBILITÄT</strong> VERBINDET finden Sie unter:<br />
www.elektromobilitaet-verbindet.de<br />
12 Neue Mobilität Neue Mobilität <strong>13</strong>
SCHAUFENSTER BAYERN-SACHSEN - PROJEKTVORSTELLUNG<br />
SCHAUFENSTER BAYERN-SACHSEN - PROJEKTVORSTELLUNG<br />
Das Schaufenster<br />
STellt sich vor<br />
Ausgewählte Projekte aus Bayern und Sachsen<br />
Berlin<br />
Leipzig<br />
Elektrisch von München über Leipzig nach Berlin<br />
Nutzer von Elektrofahrzeugen sollen nicht nur auf den Nahbereich<br />
beschränkt sein. Deshalb ist ein wesentlicher Themenschwerpunkt<br />
des Schaufensters »ELEKTRO<strong>MOBILITÄT</strong> VER-<br />
BINDET«, längere Strecken mit Elektrofahrzeugen zu ermöglichen.<br />
Denn die im Vergleich zu Verbrennungsfahrzeugen<br />
niedrigere Reichweite weckt heute noch verbreitet Skepsis<br />
gegenüber der neuen Technologie.<br />
Für dieses Vorhaben errichtet Siemens gemeinsam mit E.ON<br />
und BMW entlang der Autobahn A9 von München über Nürnberg<br />
und Leipzig nach Berlin acht Gleichstromschnellladesäulen.<br />
Die Ladestationen werden in ca. 90 km Abstand voneinander<br />
aufgestellt. Damit wird eine der am meisten befahrenen<br />
Verkehrsachsen Deutschlands für den elektrischen<br />
Überlandverkehr auf über 580 Kilometern befahrbar.<br />
Das dabei eingesetzte Combined Charging System haben Ladesäulen-Hersteller<br />
und Automobilindustrie gemeinsam als einheitliche<br />
Ladeschnittstelle entwickelt, um europaweites Laden<br />
nach demselben Standard zu ermöglichen. Ein sogenanntes<br />
Operation Center überwacht und steuert die Ladeinfrastruktur.<br />
Im Störungsfall wird hier die Fehlerbehebung angestoßen.<br />
Zunächst wird der BMW i3 zur Erprobung der neuen<br />
Ladeinfrastruktur eingesetzt. Ab Anfang 2014 stehen die<br />
Ladesäulen mit einer entsprechenden Ladekarte allen zur<br />
Verfügung.<br />
Roland Jobelius<br />
roland.jobelius@siemens.com<br />
LangstreckE<br />
Gemeinsam mit der TU Chemnitz und den Stadtwerken Leipzig<br />
hat die BMW Group im Mai 20<strong>13</strong> das Projekt »LangstreckE«<br />
gestartet. Die Projektpartner wollen herausfinden, welche<br />
Bedingungen bei Fahrzeug und Infrastruktur erfüllt sein müssen,<br />
damit Pendler auch bei längeren Strecken ohne Probleme<br />
den täglichen Weg zur Arbeit bewältigen können.<br />
Dass sich reine Elektrofahrzeuge auch für längere Strecken<br />
eignen, haben internationale Studien bereits verdeutlicht.<br />
Was dabei noch verbessert werden kann, soll das Forschungsprojekt<br />
zeigen: In fünf Phasen, die jeweils drei Monate dauern,<br />
bekommen je 15 Privatnutzer einen rein elektrisch betriebenen<br />
BMW ActiveE überlassen, mit dem sie ihren täglichen<br />
Arbeitsweg zurücklegen.<br />
Im Fokus stehen Nutzerverhalten und technische Aspekte:<br />
Wie kommen Nutzer zurecht, wenn sie auf dem Arbeitsweg in<br />
den Grenzbereich der Batteriereichweite kommen und daher<br />
Zwischenladen müssen? Wie muss die Rekuperation ansprechen,<br />
um einen möglichst großen Nutzen für Effizienz und<br />
Komfort zu haben? Welche Anforderungen gibt es bezüglich<br />
Aufbau einer bedarfsgerechten Ladeinfrastruktur?<br />
SCHAUFENSTER BAYERN – SACHSEN<br />
Die daraus gewonnenen Erkenntnisse tragen dazu bei, die<br />
Rahmenbedingungen für das tägliche Fahren mit Elektrofahrzeugen<br />
komfortabel zu gestalten.<br />
BMW ActiveE im Einsatz auf der Langstrecke<br />
Dr. Jens Ramsbrock<br />
Innovationsprojekte Elektromobilität<br />
Projektleitung Pilotierung ActiveE<br />
jens.ramsbrock@bmw.de<br />
Ausgewählte Projekte des Schaufensters<br />
Bayern-Sachsen ELEKTRO<strong>MOBILITÄT</strong> VERBINDET<br />
präsentieren sich auf der<br />
2. Fachkonferenz<br />
Elektromobilität im ÖPNV<br />
25.–26. November 20<strong>13</strong> | ICC Dresden<br />
Photo: BMW AG<br />
Siemens AG<br />
www.siemens.com<br />
München<br />
Verteilung der Ladesäulen entlang der A9<br />
Quelle: Siemens AG<br />
Kostenfreie Anmeldung und<br />
Programm unter:<br />
www.e-mobil.saena.de<br />
14 Neue Mobilität Neue Mobilität 15
SCHAUFENSTER BAYERN-SACHSEN - PROJEKTVORSTELLUNG<br />
Das Schaufenster STellt sich vor<br />
Crossing Borders<br />
Das kooperative Forschungs- und Demonstrationsprojekt<br />
Crossing Borders hat sich zum Ziel gesetzt, eine internationale<br />
Anbindung von Elektromobilitäts-Projekten im Raum<br />
Deutschland, Österreich und der Slowakei zu implementieren<br />
und zu testen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf einer grenzüberschreitend<br />
nutzbaren, technisch ausgereiften Ladeinfrastruktur<br />
für Elektromobilitäts-Kunden.<br />
Grenzüberschreitende, hochrangige Ladeinfrastruktur von<br />
Crossing BORDERS<br />
Photo: VERBUND AG<br />
Die »79« soll mal elektrisch fahren<br />
Die 2,6 Kilometer lange Quartierbuslinie 79 der Dresdner<br />
Verkehrsbetriebe (DVB) erschließt in der sächsischen Metropole<br />
den Stadtteil Übigau. An der Peripherie des durch<br />
Wohngebiete geprägten Areals verkehren drei Straßenbahnlinien<br />
in dichtem Takt. Die Quartierbuslinie hat eine Zubringerfunktion.<br />
Mit dem Projekt »Elektrobus 79« soll die bestehende<br />
Dieselbuslinie durch ein reines Elektrofahrzeug für<br />
etwa 35 bis 40 Personen bedient werden. Das schließt Übigau<br />
umweltfreundlich und leise an den ÖPNV zur Innenstadt<br />
und den Fernreiseverkehr an. Und es soll die Elektromobilität<br />
als alltägliche sowie unproblematische Technologie im<br />
Bewusstsein der Fahrgäste verankern.<br />
Die Traktionsbatterie des Busses wird während der Wendezeit<br />
am Endpunkt konduktiv über ein Hochleistungs-Oberleitungssystem<br />
und während der Nachtzeit im Depot über<br />
ein stationäres Ladegerät geladen. Durch die Schnellladung<br />
während der drei- bis vierminütigen Wendezeit bestehen<br />
hohe Anforderungen an die Fähigkeit der Ladeinfrastruktur<br />
zur Leistungsübertragung sowie das Aufnahmevermögen<br />
Ergebnis wird eine durchgängige Schnellladeverbindung der<br />
Strecke von München über Salzburg und Wien bis Bratislava<br />
sein und mit dem A9-Projekt eine Verbindung eingehen.<br />
Gleichzeitig werden neue intermodale Routing-Systeme entwickelt,<br />
um eine Ökologisierung des Gesamtverkehrssystems<br />
zu erreichen. In der Demonstrationsphase werden Daten gesammelt,<br />
die zur Validierung der Kernannahmen im Forschungsprojekt<br />
analysiert werden. Crossing Borders entwickelt<br />
insbesondere Lösungen für intelligente Ladeinfrastruktur<br />
und Routing Services weiter. Im Zentrum steht die einfache<br />
und komfortable Benutzung durch die Kunden durch komfortables<br />
Roaming in der grenzüberschreitenden Testregion.<br />
Crossing Borders wurde vom Klima- und Energiefonds der<br />
Österreichischen Bundesregierung als förderwürdig eingestuft<br />
und befindet sich gerade im Stadium der finalen Überarbeitung<br />
des Antrags. Das Projekt soll bis Mitte 2016 umgesetzt<br />
werden. Partner sind u.a. VERBUND AG (AT), EON.SE<br />
(DE), ZSE (SK) sowie das Austrian Institute for Technology.<br />
Eva Maria Plunger<br />
VERBUND AG<br />
eva.plunger@verbund.com<br />
des Energiespeichers. Für die praktische Umsetzung wird<br />
dieser Teil des Projektes durch die Technische Universität<br />
Dresden (TUD) wissenschaftlich begleitet. Das Ladesystem<br />
kann am bestehenden Bahnstromnetz der Straßenbahn angeschlossen<br />
und die Energie angepasst aus dem Fahrleitungsnetz<br />
übertragen werden. Auf diese Weise bezieht der<br />
Elektrobus auch rekuperierten Bremsstrom der Straßenbahn.<br />
Durch die DVB wird ein Musterkonzept für eine städtebaulich<br />
verträgliche Haltestelle mit Hochstromladestation erarbeitet.<br />
Darüber hinaus erfolgt die Beschaffung des passenden<br />
Elektrobusses. Aus Sicht der Marktforschung interessant ist<br />
die Entwicklung von Nachfrage, Erlöspotential und Unternehmensimage.<br />
Die Projektkosten bei DVB und TUD von insgesamt<br />
etwa 1,5 Millionen Euro werden durch das Bundesministerium<br />
für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS)<br />
mit rund 1,06 Millionen Euro Fördermitteln unterstützt.<br />
Robert Roch<br />
Dresdner Verkehrsbetriebe AG (DVB AG)<br />
roch@dvbag.de<br />
Schaufenster Bayern-Sachsen<br />
ELEKTRO<strong>MOBILITÄT</strong> VERBINDET<br />
Über 100 Partner – 40 Projekte – <strong>13</strong>0 Millionen Euro<br />
Die Projekte im Schaufenster verfolgen einen<br />
systemischen Ansatz zur Integration von Elektrofahrzeugen,<br />
Energie- und Verkehrssystemen.<br />
Die Themenschwerpunkte sind:<br />
Langstreckenmobilität<br />
Urbane Mobilität<br />
Ländliche Mobilität<br />
Internationale Verbindungen<br />
Aus- und Weiterbildung<br />
Gefördert durch:<br />
Informationen zum Schaufenster Bayern-Sachsen finden Sie unter:<br />
www.elektromobilitaet-verbindet.de<br />
Insgesamt stellt der Bund für das Schaufensterprogramm Fördermittel in Höhe von 180 Mio. Euro bereit.<br />
Weitere Informationen zum Schaufensterprogramm finden Sie unter: www.schaufenster-elektromobilitaet.org<br />
Koordiniert durch:<br />
16 Neue Mobilität
SCHAUFENSTER BAYERN-SACHSEN - PROJEKTVORSTELLUNG<br />
Das Schaufenster STellt sich vor<br />
SCHAUFENSTER BAYERN-SACHSEN - PROJEKTVORSTELLUNG<br />
Gewerkübergreifendes Weiterbildungsprogramm der beruflichen Bildung im Handwerk<br />
- Smart Advisor<br />
Akademische Bildungsinitiative zur Elektromobilität<br />
Ein interdisziplinäres universitäres Konsortium aus Chemnitz,<br />
Dresden, Erlangen und München erarbeitet Lehrinhalte zu den<br />
in der Elektromobilität aufgeworfenen neuen Fragen. Es ist<br />
geprägt von der Einheit von Forschung und Lehre. Dabei wird<br />
in allen Gebieten auf die Spitzenkompetenz gesetzt. Die<br />
Universitäten gestalten aus diesen Lehrveranstaltungen Vollzeitstudiengänge<br />
sowie Summeruniversities und Fortbildungsprogramme.<br />
Alle Veranstaltungen werden in modularer<br />
Form angeboten und können so in entsprechenden Studiengängen<br />
integriert werden. Das Programm wird auch in<br />
anderen Schaufenstern im Bundesgebiet angeboten und ein<br />
System der Anerkennung durch diverse Hochschulen wird<br />
erarbeitet.<br />
Die Hochschulen Ingolstadt und Zwickau entwickeln ein Baukastensystem<br />
für zwei modulare berufsbegleitende Master<br />
eMobilität sowie einen berufsbegleitenden Bachelorstudien-<br />
gang. In einem der geplanten Master Elektromobilität werden<br />
im Vertiefungsteil gezielt Module der Universitäten angeboten.<br />
Darüber hinaus werden im Rahmen des Projekts<br />
neue Versuchsstände im Labor aufgebaut und praxisnahe<br />
Lehrmethoden entwickelt und erprobt.<br />
Durch diese Bündelung von Kompetenzen sowie der ganzheitlichen<br />
Durchdringung des (Aus-)Bildungssystems werden<br />
mehr und passgenau qualifizierte Ingenieure ausgebildet,<br />
wodurch die internationale Wettbewerbsfähigkeit erhöht<br />
wird.<br />
Dipl.-Ing. Maria Kugler<br />
Technische Universität München<br />
Fakultät für Maschinenwesen<br />
Lehrstuhl für Fahrzeugtechnik<br />
kugler@ftm.mw.tum.de<br />
Elektromobilität ist ein wertvoller Baustein auf dem Weg<br />
zu Erneuerbaren Energien und zur Dezentralisierung der<br />
Stromerzeugung. Umsetzer vor Ort sind Handwerksbetriebe.<br />
Erfolgversprechend ist nur ein systemischer Ansatz; entsprechende<br />
gewerkübergreifende Kompetenzen sind auch im<br />
Handwerk aufzubauen.<br />
Das Weiterbildungsprogramm »Smart Advisor (HWK)« wird<br />
Fachspezialisten des Handwerks zu Beratern für Endkunden,<br />
Betriebe und Kommunen qualifizieren. Sie werden befähigt,<br />
Konzepte für die Integration von Elektro-/Hybridfahrzeugen<br />
in Fuhrparks und dezentrale Energieversorgungsstrukturen<br />
zu entwickeln sowie deren Wirtschaftlichkeit und Ökobilanz<br />
zu bewerten. Die Entwicklung und Erprobung des Weiterbildungsprogramms<br />
»Smart Advisor (HWK)« erfolgt in arbeitsteiliger<br />
Kooperation von 5 Handwerkskammern und 6<br />
Innungen an den Standorten München, Nürnberg, Dresden,<br />
Chemnitz und Leipzig.<br />
Angestrebt wird ein Umfang von mehr als 200 Unterrichtseinheiten<br />
mit anerkanntem Abschluss nach §42 a der Handwerksordnung<br />
zum/zur »Berater/Beraterin für Elektromobität<br />
(HWK)«.<br />
Handlungsfelder des »des Beraters / der Beraterin für Elektromobilität<br />
(HWK) sind die Beratung zu Potenzialen von Elektromobilität<br />
(Mobilitätsanalysen, Fuhrpark-Management und<br />
Stadtentwicklung), bei der Fahrzeugauswahl (Pkw, Nutzfahrzeuge,<br />
Zweiräder, Leichtfahrzeuge) und im Elektro-/IT-<br />
Bereich (Netzintegration/Lastmanagement, Systemintegration<br />
in dezentrale Energieversorgungsstrukturen/Energiemanagement,<br />
Integration stationärer Speicher). Für ausgewählte<br />
Beratungsschwerpunkte werden innovative Werkzeuge<br />
entwickelt und getestet. Es ist geplant, Zielgruppen schrittweise<br />
über »Sensibilisierungsworkshops« und »Zertifikatskurse«<br />
an den »Gesamtlehrgang« heranzuführen. Dieses<br />
Vorgehen erscheint vor dem Hintergrund des noch nicht einschätzbaren<br />
Markthochlaufes von Elektro- und Hybridfahrzeugen<br />
als angebracht.<br />
Dr. Wolfgang Christl<br />
Handwerkskammer für München und Oberbayern<br />
wolfgang.christl@hwk-muenchen.de<br />
E-Lieferungen im Allgäu<br />
Unter dem Titel »E-Lieferungen« wird im Allgäu nun ein weiteres<br />
großes Elektromobilitätsprojekt umgesetzt. Stand in<br />
den ersten beiden Projekten noch der Einsatz der Elektromobilität<br />
im Tourismus, in Kommunen sowie im Carsharing im<br />
Vordergrund der Untersuchungen der Hochschule Kempten,<br />
so soll nun die Elektromobilität in der Logistik bei einschlägigen<br />
Unternehmen betrachtet werden. Zusammen mit dem<br />
Fahrzeugtuner ABT Sportsline GmbH wird ein Elektrolieferfahrzeug<br />
entwickelt, das für den kommerziellen Lieferverkehr<br />
im Allgäu geeignet ist.<br />
Ziel ist es, mit einer Flotte von 40 Fahrzeugen Daten für die<br />
Optimierung der Technologie zu gewinnen. Herzstück der<br />
Datenanalyse ist dabei ein von Sensor-Technik Wiedemann<br />
entwickelter Logger, der sowohl Daten der Fahrzeugelektronik<br />
als auch die Bewegungsdaten aufzeichnet. Gemeinsam<br />
mit dem Partner Post DHL und weiteren Unternehmen sollen<br />
die Fahrzeuge unter Zuhilfenahme von IKT-Technologien bei<br />
Kurier-Express-Paket-Diensten sowie im Standard-Lieferverkehr<br />
eingesetzt werden. Im Fokus der Forschung stehen<br />
weiterhin Energiebedarfe und Alterungsverhalten der eingesetzten<br />
Batterien, die Optimierung des Flottenmanagements<br />
sowie Nutzerakzeptanzanalysen.<br />
Prof. Dr.-Ing. Andreas Rupp<br />
Hochschule Kempten<br />
andreas.rupp@fh-kempten.de<br />
Modell des BEV-Lieferfahrzeugs auf Basis eines VW Caddys.<br />
Photo: Hochschule Kempten<br />
E-Plan München<br />
Mit dem Projekt E-Plan München untersucht die Landeshauptstadt<br />
München gemeinsam mit der Industrie die Rahmenbedingungen<br />
für eine stärkere Nutzung von Elektrofahrzeugen.<br />
Insgesamt 36 Fahrzeuge von Audi, BMW und der IsarFunk Taxizentrale<br />
sind bei E-Plan München im Einsatz. Erstmalig werden<br />
die Anforderungen, die unterschiedliche Nutzungsarten<br />
von eMobilität an die Ladeinfrastruktur stellen, gemeinsam<br />
untersucht und mit städtebaulichen und verkehrsplanerischen<br />
Zielen in Einklang gebracht. Hierzu werden in einem<br />
Masterplan Vorschläge für die Verteilung von Ladestationen<br />
über das gesamte Stadtgebiet entwickelt und anschließend<br />
in einem Stadtquartier auf Alltagstauglichkeit getestet.<br />
Die praktischen Tests von E-Plan München umfassen Anwohnerparken,<br />
eCarsharing und den Einsatz eines Elektrotaxis.<br />
Anwohnerparken ermittelt die Anforderungen von Fahrzeugnutzern,<br />
die keinen eigenen Stellplatz besitzen und somit auf<br />
Stellplätze im öffentlichen Straßenraum angewiesen sind.<br />
eCarsharing untersucht die Ladeinfrastruktur, die für einen<br />
wirtschaftlichen Betrieb erforderlich ist. Mit dem Elektrotaxi<br />
wird ein Fahrzeug als »halböffentliches« Transportmittel<br />
zwischen Klinikstandorten eingesetzt.<br />
Das Münchner Projekt läuft drei Jahre lang und hat ein Budget<br />
von etwa 6.500.000 Euro.<br />
Projekt E-Plan München: Übergabe des Förderbescheids im Juni<br />
20<strong>13</strong>. Photo: Landeshauptstadt München, Referat für Gesundheit<br />
und Umwelt<br />
Dipl.-Ing. Helmer Honrich<br />
Referat für Gesundheit und Umwelt<br />
Landeshauptstadt München<br />
helmer.honrich@muenchen.de<br />
18 Neue Mobilität Neue Mobilität 19
SCHAUFENSTER BAyern-Sachsen - E.ON<br />
SCHAUFENSTER BAyern-Sachsen - Stadtwerke Leipzig<br />
GO ELK!<br />
Gewerblich operierende Elektro-Kleinflotten<br />
Elektromobilität begeistert<br />
Stadtwerke Leipzig erforschen Elektromobilität im Alltag<br />
Optimierte Nutzungs- und Ladestrategien steigern die Wirtschaftlichkeit von Elektrofahrzeugen<br />
Tankvorgang Nissan Leaf an Bosecker-LadesäULE<br />
Quelle: Stadtwerke Leipzig GmbH<br />
Unter dem Projekttitel »GO ELK!« untersucht E.ON gemeinsam<br />
mit der RWTH Aachen (RWTH) und der Hochschule Ruhr<br />
West (HRW) spezielle Bedürfnisse von Gewerbekunden und<br />
entwickelt verbesserte Lade- und Nutzungskonzepte für<br />
Elektrofahrzeuge.<br />
Im Rahmen des Schaufensters Bayern-Sachsen werden seit<br />
September 25 Elektrofahrzeuge in fünf Firmenflotten intensiv<br />
genutzt. Bei dem von der Bundesregierung geförderten Projekt<br />
werden in den kommenden 30 Monaten mit Hilfe moderner<br />
IT-Lösungen neue Geschäftsmodelle im Bereich gewerblicher<br />
Elektro-Kleinflotten erarbeitet und getestet. Ziel<br />
ist es durch verbesserte Kommunikation und Flottenmanagementkonzepte<br />
eine Bereitstellung von »Mobility-on-Demand«<br />
-Geschäftsmodellen innerhalb und zwischen gewerblichen<br />
Nutzern zu ermöglichen. Dabei wird darauf geachtet, dass<br />
eine möglichst hohe Auslastung erreicht wird.<br />
Für den Energiedienstleister E.ON ist das Gewerbekundensegment<br />
in mehrfacher Hinsicht interessant. So lassen sich<br />
Fahrzeugflotten durch ihre örtliche Konzentration und ihre in<br />
der Regel im Voraus bekannten Nutzungsmuster einfacher<br />
aggregieren und besser in ein intelligentes Ladekonzept einbinden.<br />
Durch den Einsatz vernetzter Ladehardware, können<br />
Fahrzeugbatterien wirtschaftlich und netzoptimiert geladen<br />
werden. Gewerblich genutzte Flottenfahrzeuge weisen in der<br />
Regel eine höhere tägliche Fahrleistung auf als privat genutzte<br />
Fahrzeuge, wodurch sich der Einsatz früher amortisieren<br />
kann. Generell sind die Anforderungen an Fahrzeugverfügbarkeit,<br />
optimiertes Lademanagement und geringe Ausfallund<br />
Servicezeiten wesentlich höher als im privaten Bereich,<br />
da jeder Fahrzeugausfall einen wirtschaftlichen Schaden nach<br />
sich ziehen kann.<br />
Das Thema Batteriealterung und die dadurch resultierende<br />
geringere Reichweite spielen ebenfalls eine bedeutende Rolle.<br />
Diesem Aspekt wird im Projekt durch die Entwicklung batterieschonender<br />
Ladealgorithmen Rechnung getragen. Die<br />
ISEA der RWTH untersuchen die Alterung der Fahrzeugbatterien,<br />
da dies ein wesentlicher Faktor für die Lebensdauer<br />
bzw. die Wirtschaftlichkeit eines Elektrofahrzeugs ist. Dadurch<br />
werden wertvolle Erkenntnisse für die Berechnung von<br />
Fahrzeugrestwerten, Abschreibungsfristen und Leasinggebühren<br />
gewonnen.<br />
Die HRW wird darüber hinaus das Nutzerverhalten untersuchen.<br />
Hierbei werden u.a. durch Kundenbefragungen und<br />
Untersuchungen des Fahrverhaltens insbesondere folgende<br />
Parameter betrachtet: Reichweiten; Ladezeiten; Gleichzeitigkeitsfaktoren<br />
der Fahrzeugladung; Anforderungen an die<br />
Fahrzeuge; Marktentwicklung im B2B-Kundensegment »Firmenflotte«.<br />
Frank Lechthaler<br />
frank.lechthaler@eon.com<br />
Von »purem Fahrspaß« ist die Rede und von einem »völlig<br />
neuem Fahrgefühl«; das »leise und entspannte Fahren« wird<br />
betont und die »super Beschleunigung« gelobt - wer einmal<br />
elektromobil gefahren ist, ist begeistert für immer. Aber:<br />
Elektromobilität steckt noch in der Entwicklungsphase und<br />
muss noch gefördert werden, wenn Deutschland zum Leitanbieter<br />
und Leitmarkt für Elektromobilität werden soll - das<br />
weiß auch die Politik. Die Freistaaten Bayern und Sachsen<br />
haben sich vor diesem Hintergrund gemeinsam als Schaufensterregion<br />
für Elektromobilität beworben und im April<br />
2012 den Zuschlag erhalten.<br />
Für zwei der insgesamt rund 40 Projekte in diesem Schaufenster<br />
übernehmen die Stadtwerke Leipzig die Konsortialführerschaft.<br />
»Gemeinsam mit unseren Partnern können<br />
wir Leipzig in punkto urbane Mobilität sowie Mobilitäts- und<br />
Ladekonzepte weiter als Vorreiter für dieses Zukunftsthema<br />
positionieren.«, freut sich der Stadtwerke Geschäftsführer<br />
Raimund Otto.<br />
Die Stadtwerke haben sich die Entwicklung eines Geschäftsmodells<br />
für die Ladeinfrastruktur auf die Fahnen geschrieben.<br />
»Denn deutschlandweit wird eine flächendeckende<br />
Ladeinfrastruktur nur entstehen, wenn die Anbieter damit<br />
auch Geld verdienen können«, bringt Raimund Otto die so einfache<br />
wie logische Herausforderung auf den Punkt.<br />
Eine Grundvoraussetzung für das flächendeckende Laden<br />
von Elektrofahrzeugen in dicht besiedelten städtischen Gebieten<br />
ist die Errichtung einer kostenminimalen und zukunftsfähigen<br />
Ladeinfrastruktur im urbanen Raum. Daher forschen<br />
die Stadtwerke Leipzig zusammen mit ihren Projektpartnern<br />
auch daran, bestehende Ladeinfrastruktur-Konzepte in und<br />
um Leipzig weiterzuentwickeln. Ein Forschungsansatz beschäftigt<br />
sich mit der Integration von Ladestationen in die<br />
städtische Straßenbeleuchtung. Dafür sollen nun die Voraussetzungen<br />
geschaffen werden.<br />
Das Projekt »Laternenparken« ist eines von 40 Projekten<br />
im Schaufenster Elektromobilität Bayern-Sachsen und wird<br />
mit 1,7 Mio. Euro vom Bundesministerium für Wirtschaft<br />
und Technologie im Rahmen der Schaufensterinitiative der<br />
Bundesregierung gefördert. Die Bundesregierung hat im April<br />
2012 vier Regionen in Deutschland als »Schaufenster Elektromobilität«<br />
ausgewählt und fördert hier auf Beschluss des<br />
Deutschen Bundestags die Forschung und Entwicklung von<br />
alternativen Antrieben.<br />
Christoph Friedrich<br />
Stadtwerke Leipzig GmbH<br />
christoph.friedrich@swl.de<br />
www.swl.de<br />
20 Neue Mobilität Neue Mobilität 21
Das Multitalent –<br />
AC- und DC-Laden<br />
mit einem System<br />
Forschung<br />
UND<br />
ENTWICKLUNG<br />
Neues Ladestecksystem<br />
für Elektrofahrzeuge<br />
Das kombinierte AC/DC-Stecksystem<br />
von Phoenix Contact unterstützt<br />
das Laden von Elektrofahrzeugen mit<br />
Gleich- und Wechselspannung.<br />
Es ist ausgelegt für Spannungen bis<br />
850 V und Ströme bis 200 A und<br />
ermöglicht so das schnelle Laden<br />
unterwegs. Zudem ist es kompatibel<br />
zum genormten Typ 2-Connector.<br />
Mehr Informationen unter<br />
Telefon (0 52 35) 3-1 20 00 oder<br />
phoenixcontact.de<br />
Studien, Projekte und innovative Ideen.<br />
© PHOENIX CONTACT 20<strong>13</strong>
Forschung & Entwicklung - CoverstORY<br />
Forschung & Entwicklung - COVERSTORY<br />
Eine für alle<br />
Technische Hochschule Deggendorf und e8energy revolutionieren Ladesäulentechnologie<br />
für Elektrofahrzeuge<br />
Typ2 - Mode 3 Eingangsbuchse der @flex Ladestation<br />
Die Technische Hochschule Deggendorf und die e8energy<br />
GmbH Hamburg haben einen Kooperationsvertrag zur gemeinsamen<br />
Entwicklung einer diskriminierungsfreien Ladesäule<br />
für elektrische Fahrzeuge aller Art geschlossen. Dabei<br />
geht es nicht nur darum, die bereits am Markt befindlichen<br />
unterschiedlichen Ladesysteme in eine Säule zu integrieren,<br />
sondern um die Integration innovativer und zukünftig notwendiger<br />
Ladetechnik, insbesondere für die neu in den Markt<br />
kommenden Modelle deutscher Autohersteller.<br />
»Wenn man die Absicht hat, der Elektromobilität einen größeren<br />
Raum einzuräumen, muss man die Hemmschwellen niedrig<br />
halten«, erläutert Prof. Dr. Peter Sperber, Präsident der<br />
Technischen Hochschule Deggendorf und fährt fort: »Potenzielle<br />
Nutzer von Elektrofahrzeugen wollen eine Ladesäule<br />
ansteuern, an welcher sie ihr Fahrzeug laden können, egal<br />
welches Fahrzeug und egal welches Steckersystem oder welche<br />
geforderte Ladeleistung. Um dies zu erreichen beschäftigt<br />
sich die elektrotechnische Fakultät der Hochschule mit<br />
der Realisierung des Vorhabens unter Führung von Prof. Dr.<br />
Richard Hämmerle um ein Steuerungssystem zu entwickeln,<br />
welches es ermöglicht, in einer Ladesäule neben den bereits<br />
bekannten AC Systemen Schuko und Typ 2 auch die DC Systeme<br />
CHAdeMo und Combo (CCS) zu integrieren. »Die Steuerung<br />
wird eine bestmögliche Ladeleistung pro Ladepunkt, in<br />
Abhängigkeit von Eingangsleistung, Anzahl der gleichzeitig<br />
benutzten Ladepunkte und dem jeweiligen Verlauf der Ladekurve<br />
garantieren«, erklärt Prof. Hämmerle das technische Vorhaben,<br />
»wobei asymmetrischer Phasenausgleich ebenso zu<br />
berücksichtigen ist, wie die komplexen Herausforderungen<br />
der Rückspeisung.«<br />
Die Aufteilung der Entwicklungsarbeiten zwischen Technischer<br />
Hochschule und e8energy folgt den jeweiligen Kernkompetenzen,<br />
wobei das BEM-Mitgliedsunternehmen e8energy seine<br />
weitreichende Expertise im DC Bereich und der Komponentensteuerung<br />
von CHAdeMo und COMBO einbringt. Maximilian<br />
Vetter, verantwortlicher Projektmanager bei e8energy,<br />
weist darauf hin, dass »mit dieser Entwicklung eine Ladesäule<br />
mit einer Eingangsleistung von 22 kW entsteht, die neben<br />
allen Stecker-Systemen auch eine RFID-Identifikation sowie<br />
eine Kommunikation zum Back End zulässt und definitiv weltweit<br />
einsetzbar ist und keinerlei unnötigen Restriktionen<br />
von Eingangs- oder Ausgangsleistung aufweist«. Beide Vertragspartner<br />
sind sich in der Beurteilung des Vorhabens dahingehend<br />
sicher, dass diese Säule die Dauerdiskussion<br />
über die »richtige« Ladeinfrastruktur beendet. »Aufgrund der<br />
erwarteten hohen Stückzahl wird sich der Verkaufspreis auf<br />
dem Niveau heutiger AC Ladesäulen einpendeln«, führt<br />
Dirk Dressler, Vertriebsdirektor bei e8energy, aus. Und Prof.<br />
Hämmerle weist auf den mit einem Jahr knapp kalkulierten<br />
Entwicklungshorizont hin und fährt fort: »Allerdings erhalten<br />
wir auch Unterstützung aus der Automobilindustrie und können<br />
bereits jetzt dankenswerterweise Ladeversuche mit einem<br />
ersten Combo-Prototyp mit dem neuen VW eUp durchführen,<br />
der von VW für diese Zwecke zur Verfügung gestellt<br />
wird«. Der vollelektrische e-up! hat eine Leistung von 60 kW<br />
(82 PS) und eine Reichweite von rund 160 km. Der Effizienzweltmeister<br />
mit einem Verbrauch von nur 11,7 kW/h auf 100<br />
km ist ab sofort bestellbar.<br />
Die Forschungspartner im Überblick<br />
Überschaubarkeit und ein klares Profil ist die Stärke der jungen<br />
Hochschule im Südosten Bayerns, die im letzten Ranking<br />
des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) wiederum<br />
einen Spitzenplatz für praxisnahe Ausbildung in allen Studiengängen<br />
belegte. Entsprechend den Erfordernissen der<br />
Wirtschaft wurde das grundständige Lehrangebot ausdifferenziert<br />
und neue Studiengänge eingeführt: Angewandte Informatik,<br />
Mechatronik, Physikalische Technik, Produktionstechnik,<br />
Ressourcen- und Umweltmanagement, Tourismusmanagement<br />
und Wirtschaftsingenieurwesen. Seit 2001 setzt<br />
die Hochschule in Deggendorf zudem auch Maßstäbe in der<br />
berufsbegleitenden Weiterbildung durch Master und MBA-<br />
Programme im Bereich Management, Health Care, Unternehmensgründung,<br />
Personal- und Organisationsentwicklung, Risiko-<br />
und Compliancemanagement, Public Management sowie<br />
Automotive Electronics.<br />
Die Bereitstellung energieeffizienter Mobilität ist für das Unternehmen<br />
e8energy eine der größten Herausforderungen,<br />
denen sich unsere Gesellschaft stellen muss. Und das nicht<br />
erst in Zukunft. Schwindende Ressourcen und ein wachsendes<br />
Bewusstsein für die Bedeutung des globalen Klimawandels<br />
wirken sich schon heute auf den Wirtschaftsstandort<br />
Deutschland aus. e8energy bietet ein segmentübergreifendes<br />
Produkt- und Leistungsportfolio im Elektromobilitätsbereich,<br />
vor dem Hintergrund der Nutzung Erneuerbarer Energien<br />
und entwickelt ganzheitliche Elektromobilitätskonzepte,<br />
die von der Quelle bis zum Rad jeden Schritt begleiten<br />
und planen. Mit der Errichtung einer überregionalen Ladeinfrastruktur<br />
und dem Angebot von elektromobilen Fahrzeugen<br />
wird so bereits heute die ganzheitliche und nachhaltige<br />
Funktionalität von Elektromobilität bewiesen. Durch die Einbindung<br />
lokaler und überregionaler regenerativer Energieversorger<br />
wie zum Beispiel Greenpeace Energy, Naturstrom<br />
und individuell konfigurierbaren Ladeprodukten, mit besonderem<br />
Schwerpunkt auf DC-Schnellladung, wird so von der<br />
Energieerzeugung bis zum Verbrauch jeder Schritt abgebildet<br />
und umgesetzt. Seit 2009 kümmert sich e8energy mit<br />
seinen Partnern aus der Automobilindustrie, Forschung und<br />
dem Hochschulwesen um die Umsetzung und Entwicklung<br />
umfänglicher Mobilitätskonzepte.<br />
Combo2 (CSS)-Stecker (links) und CHAdeMo Stecker (rechts)<br />
der @flex Ladestation<br />
Christian Murauer<br />
Pressesprecher<br />
Technische Hochschule Deggendorf<br />
christian.murauer@hdu-deggendorf.de<br />
24 Neue Mobilität
Forschung & Entwicklung - Marc MüLTIN<br />
Forschung & Entwicklung - Marc Mültin<br />
Wie IKT die eMobilität und<br />
das Smart Grid verbindet<br />
Und dabei ein nutzerfreundliches eMobilitätserlebnis ermöglicht<br />
»Der Schlüssel zu erfolgreicher eMobilität und deren Integration<br />
in ein Smart Grid ist die Standardisierung der<br />
hard- und softwareseitigen Schnittstellen. Diese werden<br />
bereits 2014 alle zur Verfügung stehen.«<br />
Der erhoffte Durchbruch für die eMobilität geht bisher noch<br />
etwas schleppend vonstatten, was unter anderem Zulassungsstatistiken<br />
des Kraftfahrtbundesamtes belegen. Einer<br />
der Stolpersteine stellte bisher die hard- und softwareseitig<br />
fehlende Standardisierung aller den Ladevorgang eines<br />
eFahrzeugs betreffenden Vorgänge dar. Nun wurde im Januar<br />
20<strong>13</strong> der deutsche Typ-2 Ladestecker von der Europäischen<br />
Kommission als Standard für eFahrzeuge festgelegt.<br />
Darüber hinaus haben sich die europäischen und amerikanischen<br />
Autohersteller Mitte diesen Jahres auf ein einheitliches<br />
Ladestecksystem, das Combined Charging System<br />
(CCS), geeinigt. Es besteht im Wesentlichen aus einer<br />
fahrzeugseitigen Buchse, dem sogenannten Inlet, und den<br />
beiden Steckern zum AC- (Wechselstrom) und DC-Laden<br />
(Gleichstrom). Dies bedeutet für die Automobilindustrie und<br />
Ladeinfrastrukturanbieter Investitionssicherheit und für den<br />
Verbraucher wiederum eine Hürde weniger.<br />
Softwareseitig sorgt die für das Frühjahr 2014 zu erwartende<br />
Verabschiedung der ISO/IEC 15118 Norm für die nötige internationale<br />
Standardisierung eines mächtigen Kommunikationsprotokolls<br />
zwischen eFahrzeug und Ladestation, welches<br />
auf die Realsierung eines intelligenten Lastmana-gements<br />
abzielt. Hierbei handelt es sich um den Teil der Norm, der<br />
das kabelgebundene Laden betrifft. Der Artikel »Intelligentes<br />
Laden über ISO/IEC 15118 - Potentiale und Funktionsweise<br />
des Standards« aus der Juli 20<strong>13</strong> Ausgabe der<br />
Neuen Mobilität erläutert diese Spezifikation. Es ermöglicht<br />
einen nutzerfreundlichen Plug-and-Charge-Mechanismus,<br />
bei welchem der Nutzer lediglich das Ladekabel einstecken<br />
muss und sämtliche Authentifizierungs-, Autorisierungs-,<br />
Abrechnungs- und Ladesteuerungsvorgänge automatisch im<br />
Hintergrund erledigt werden. Darüber hinaus stellt das Protokoll<br />
Mechanismen zur Verarbeitung wichtiger externer Steuersignale<br />
bereit. Zu nennen sind hier zeitvariable Stromtarife<br />
- wie sie im Smart Grid Kontext von einer immer weiter<br />
steigenden Anzahl von Energievertrieben angeboten werden -<br />
und vom Netzbetreiber oder lokalem Lastmanagement definierte<br />
zeitvariable Belastungsgrenzen des Netzanschluss-<br />
punktes. Beim wachsenden Trend hin zu einer elektromobilen<br />
Firmenflotte wird vor allem Letzteres ein zunehmend relevantes<br />
Thema werden. Die ISO/IEC 15118 Norm spezifiziert jedoch<br />
nur die Kommunikation vom eFahrzeug bis zur Ladestation,<br />
mit der das eFahrzeug durch ein Ladekabel verbunden ist.<br />
Der Kommunikationsfluss zwischen einzelnen Ladestationen<br />
und einer darüber liegenden zentralen Managementinstanz,<br />
sei es ein Flottenenergiemanagementsystem, ein<br />
Verteilnetzbetreiber oder ein eMobility Anbieter jeglicher<br />
Art, wird wiederum im Open Charge Point Protocol (OCPP)<br />
spezifiziert. OCPP ist ein offener de facto Standard, welcher<br />
vom niederländischen E-laad Konsortium ins Leben gerufen<br />
wurde. Die bisher öffentlich verfügbare Version 1.5 ist<br />
noch nicht in der Lage, vom eFahrzeug an die Ladestation<br />
übermittelte Ladedaten - wie bspw. Energiebedarf, Abfahrtszeitpunkt,<br />
anvisierter Ladefahrplan - an die nächst höhere<br />
Instanz zu übermitteln oder gar im Sinne des Demand-Side-<br />
Managements Lastbegrenzungssignale - wie es im Zuge eines<br />
Smart Grids vorgesehen ist - an die einzelnen Ladestationen<br />
zu senden. Jedoch ist die Fertigstellung der Version 2.0<br />
für Oktober diesen Jahres zu erwarten. Schaut man sich den<br />
aktuellen Stand der 2.0-Spezifikation an, so fällt auf, dass<br />
viele der hierfür nötigen Parameter aus der ISO/IEC 15118<br />
Norm übernommen wurden. Das verdeutlicht das enge Zusammenspiel<br />
zwischen diesen beiden Kommunikationsprotokollen<br />
und signalisiert einen weiteren wichtigen Schritt in<br />
Richtung interoperabler und standardisierter eMobilitätslösungen.<br />
Mittlerweile hat sich OCPP zu einer europaweiten<br />
Initiative entwickelt und wurde sogar bereits in mehreren<br />
ähnlichen Initiativen auch außerhalb Europas adaptiert.<br />
Zur momentan gängigen Praxis zur Freischaltung eines Ladevorgangs<br />
an einer öffentlichen Ladestation gehört die<br />
Authentifizierung mittels einer vom eMobility Anbieter (z.B.<br />
RWE, EnBW, Vattenfall, E.ON oder diverse Stadtwerke) ausgegebenen<br />
RFID-Karte. Der erwähnte Plug-and-Charge Mechanismus<br />
der ISO/IEC 15118 Norm könnte sogar diesen Schritt<br />
mittels eines vertragsbasierten Authentifizierungsvorgangs<br />
überflüssig und noch ein Stück komfortabler machen. Unabhängig<br />
von der gewählten Authentifizierungsmethode berechtigt<br />
dies den Verbraucher in erster Linie jedoch meist nur<br />
zur Nutzung der Ladeinfrastruktur des jeweiligen eMobility<br />
Anbieters. Dessen Ladestationen sind aber oft nicht entlang<br />
der Fahrroute des Elektromobilisten installiert, insbesondere<br />
wenn es sich um grenzüberschreitenden Verkehr handelt.<br />
An dieser Stelle kommt das Hubject Konsortium ins Spiel.<br />
Das deutsche Joint-Venture Hubject ist eine B2B Diensteplattform,<br />
welche ein einfach zu handhabendes Informations-<br />
und Transaktionsportal zur Verfügung stellt für die<br />
automatisierte Abwicklung vertragsbasierter Geschäftsbeziehungen<br />
zwischen Energielieferanten, eFahrzeugherstellern,<br />
Ladeinfrastrukturanbietern und weiteren eMobility<br />
Geschäftspartnern. Der Endverbraucher erhält auf Basis nur<br />
eines Kundenvertrages Zugang zu diesem Netzwerk. Das<br />
Ziel der Gründungsmitglieder BMW Group, Bosch, Daimler,<br />
EnBW, Siemens und RWE ist die Realisierung eines einfachen<br />
und anbieterübergreifenden Zugangs zu öffentlicher und semi-öffentlicher<br />
Ladeinfrastruktur, wobei die regionalen und<br />
nationalen (europäischen) eMobility Märkte vernetzt werden<br />
sollen. Dieses eRoaming-Prinzip wird vom Ansatz her gerne<br />
mit dem altbekannten Mobilfunkroaming verglichen. Der<br />
Informationsaustausch zwischen Hubject und am Netzwerk<br />
teilnehmenden eMobility Anbietern sowie Ladestationsbetreibern<br />
wird über Webservices geregelt und ist im öffentlich<br />
zugänglichen Open InterCharge Protocol (OICP) definiert,<br />
welches im April diesen Jahres veröffentlicht wurde. Ein QR-<br />
Code auf den entsprechenden Ladestationen kennzeichnet<br />
deren Kompatibilität mit dem Hubject-Netzwerk.<br />
Mittels dieses Netzwerks können dem Verbraucher nun wichtige<br />
Mehrwertdienste angeboten werden, wie beispielsweise<br />
die anbieterübergreifende Reservierung und Suche einer<br />
Hubject-kompatiblen Ladestation, sowie die Initialisierung<br />
und Beendigung eines Ladevorgangs bzw. Anpassung der<br />
gewünschten Abfahrtszeit. All diese Dienste könnten bequem<br />
über eine Smartphone-App des jeweiligen eMobility<br />
Anbieters oder gar über eine Hubject App angeboten werden.<br />
Somit muss sich der Verbraucher nicht mehr darum<br />
kümmern, ob genügend Ladestationen seines eMobility<br />
Anbieters, mit dem er einen Stromliefervertrag für sein<br />
eFahrzeug abgeschlossen hat, entlang der geplanten Fahrtroute<br />
installiert sind. Je mehr Ladeinfrastrukturanbieter sich<br />
diesem Netzwerk anschließen, deutschland- wie auch europaweit,<br />
desto schneller gehört die psychologische Reichweitenangst<br />
der Vergangenheit an. Weitere Informationen<br />
zu Hubject sind auch im Artikel »eRoaming« in der Juli 20<strong>13</strong><br />
Ausgabe der Neuen Mobilität zu finden.<br />
Es sei an dieser Stelle angemerkt, dass OICP eine proprietäre<br />
Ausprägung der weitaus größer gefassten Standardisierungsbemühungen<br />
des europäischen Green eMotion Projekts<br />
(www.greenemotion-project.eu) darstellt. Ziel des europäischen<br />
Mammutprojekts mit seinen 43 Partnern ist die Entwicklung<br />
und Demonstration eines interoperablen und verbraucherfreundlichen<br />
Elektromobilitätssystems - über eRoaming<br />
hinausgehend - auf Basis einer B2B-Diensteplattform.<br />
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die hier vorgestellten<br />
Kommunikationsprotokolle das Potenzial haben,<br />
nahtlos ineinander zu greifen und somit ein verbraucherfreundliches<br />
eMobilitätserlebnis zu gewährleisten. Erzielt<br />
wird dies durch einen einfach zu handhabenden und interoperablen<br />
Zugang zur Ladeinfrastruktur und die Bereitstellung<br />
von sinnvollen Mehrwertdiensten. Ab dem Jahr 2014<br />
stehen somit - nach der bereits 20<strong>13</strong> erfolgten Standardiserung<br />
des Ladesteckers zwischen eFahrzeug und Ladestation<br />
- auch softwareseitig alle nötigen Standardisierungswerkzeuge<br />
bereit, um dem eMobilitätsmarkt den nötigen Schub<br />
zu geben, den er für die Markthochlaufphase benötigt. Es<br />
bleibt zu hoffen, dass diese Werkzeuge auch zeitnah zum<br />
Einsatz kommen werden.<br />
Marc Mültin<br />
Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut AIFB des KIT<br />
mueltin@kit.edu // www.smart-v2g.info/blog<br />
26 Neue Mobilität Neue Mobilität 27
Forschung & Entwicklung - Fraunhofer IAO<br />
Forschung & Entwicklung - Fraunhofer IAO<br />
So kommen Firmenflotten<br />
elektrisch ins Rollen<br />
Studie deckt Potenziale für Elektroautos im dienstlichen Kontext auf<br />
Einfache Nutzung von ELEKTROFAHRZEUGFLOTTEN<br />
Das Thema Elektromobilität ist im öffentlichen Diskurs omnipräsent.<br />
Doch was denken die zukünftigen Nutzer über<br />
Elektrofahrzeuge? Die Studie »Elektrofahrzeuge im Geschäftsumfeld«<br />
gibt Aufschluss über die Wünsche von Anwendern<br />
in Bezug auf ihre elektrisch betriebenen Dienstfahrzeuge.<br />
Dienstwagen machen einen großen Teil der Fahrzeuge auf<br />
deutschen Straßen aus. Bei rund 100.000 Unternehmen mit<br />
Dienstwagenflotten und jährlich etwa 2 Millionen gewerblichen<br />
Neuzulassungen bietet dieses Marktsegment ein enormes<br />
Potenzial für den Vertrieb von Elektrofahrzeugen. Das<br />
Verbundprojekt Shared E-Fleet, das vom Bundeswirtschaftsministerium<br />
gefördert wird, widmet sich der Nutzung von<br />
elektrisch betriebenen Fahrzeugen im Geschäftsumfeld. Im<br />
Rahmen des Projekts sollen Geschäftsmodelle für den unternehmensübergreifenden<br />
Einsatz von Elektrofahrzeugflotten<br />
entwickelt und die Akzeptanz der Elektromobilität bei Unternehmen<br />
und ihren Mitarbeitern erhöht werden.<br />
Quelle: Shared E-Fleet<br />
Die Grundidee von Shared E-Fleet - ein Pool von mehreren<br />
gemeinsam genutzten Elektrofahrzeugen - macht Elektromobilität<br />
vor allem für kleine und mittlere Unternehmen attraktiv,<br />
deren Mitarbeiter gelegentlich Dienstfahrten erledigen.<br />
Durch die gemeinsame Nutzung wird der Auslastungsgrad<br />
der Fahrzeuge erhöht und die Kosten je nach Nutzungsintensität<br />
auf die beteiligten Unternehmen umgelegt. Dadurch<br />
werden Elektrofahrzeuge für Unternehmen wirtschaftlich<br />
sinnvoll einsetzbar. Dafür entwickeln insgesamt neun Projektpartner<br />
Technologien und Konzepte, die ab Juni 2014 von<br />
echten Anwendern in Pilotversuchen erprobt werden. Diese<br />
sollen an den Standorten des Münchner Technologiezentrums<br />
MTZ und des STEP Stuttgarter Engineering Parks sowie<br />
bei der Stadtverwaltung Magdeburg stattfinden.<br />
Die Befragung dieser künftigen Anwender von Elektrofahrzeugflotten<br />
liefert interessante Erkenntnisse darüber, wie<br />
sie Elektromobilität wahrnehmen. Darüber hinaus identifiziert<br />
sie Einsatzpotenziale im Kontext von Dienstfahrten. Für<br />
die Anwenderstudie befragte das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft<br />
und Organisation IAO 145 potenzielle Nutzer<br />
von Elektrofahrzeugen an den drei Standorten.<br />
Chancen und Hemmnisse bei der Nutzung eines eFahrzeugs<br />
Die potenziellen Nutzer stehen Elektromobilität bemerkenswert<br />
offen gegenüber. Eine große Mehrheit der Befragten<br />
- rund 85% - bewertet Elektromobilität positiv oder sehr<br />
positiv. Befragt nach den konkreten Chancen, die sie mit<br />
der Nutzung eines Elektrofahrzeugs verbinden, messen die<br />
Studienteilnehmer der Reduzierung von CO 2 -Emissionen die<br />
höchste Bedeutung zu. Auch die Förderung Erneuerbarer<br />
Energien und die Unterstützung technischer Innovation spielt<br />
für die Studienteilnehmer eine gewichtige Rolle.<br />
Um Beweggründe für die Nutzung eines Elektrofahrzeugs<br />
zu ermitteln, sollten die Befragten zu einigen allgemeinen<br />
Aussagen zu Elektromobilität Stellung nehmen. Die größte<br />
Zustimmung erhielt mit 87% die Aussage »Die Nutzung von<br />
Elektrofahrzeugen schont die Umwelt«. Die Auswertung bietet<br />
Ansatzpunkte, mit welchem Nutzenversprechen Anbieter<br />
von Elektrofahrzeugen an ihre Kunden herantreten könnten.<br />
Relevant für die Kaufentscheidung beziehungsweise die<br />
Nutzung eines Elektrofahrzeugs ist vor allem die Bewertung<br />
der Aussagen zu Image und Kosten von Elektrofahrzeugen.<br />
Während immerhin 77% das positive Image von eFahrzeugen<br />
bejahen, glauben lediglich 47% der Befragten, dass Elektrofahrzeuge<br />
Kosten senken. Den Nutzern sind demzufolge die<br />
wirtschaftlichen Vorteile von Elektrofahrzeugen noch nicht<br />
ausreichend bekannt. Für das Projekt Shared E-Fleet bedeutet<br />
das, dass diesem Aspekt in der Kommunikation mit den<br />
Nutzern eine besondere Rolle zukommen sollte.<br />
Elektrofahrzeugpools bieten Vorteile für Unternehmen<br />
Die Studienteilnehmer gaben Auskunft über ihr bisheriges<br />
Verhalten in Bezug auf Dienstfahrten. Das bisherige Nutzungsverhalten<br />
bietet vielversprechende Potenziale für Elektrofahrzeuge:<br />
Die üblichen Entfernungen bei Dienstfahren liegen<br />
bei unter 100km und lassen sich damit problemlos mit<br />
Elektrofahrzeugen zurücklegen. Die oft geäußerten Ängste<br />
im Hinblick auf die Reichweiten von Elektrofahrzeugen können<br />
damit entkräftet werden. Der größte Teil der Befragten<br />
(48%) ist ein bis zwei Tage pro Woche auf Dienstfahrt. Fahrzeuge<br />
werden demnach für zeitlich beschränkte Dienstfahrten<br />
benötigt. Kleine und mittlere Unternehmen, das zeigt die<br />
Studie, setzen häufig Privat-Pkw für ihre Dienstfahrten ein.<br />
Damit böte ein Carsharing von Elektrofahrzeugen die Möglichkeit,<br />
Privatfahrzeuge teilweise zu ersetzen oder ganz abzulösen.<br />
Die Studienergebnisse machen deutlich, dass Elektrofahrzeugpools<br />
für kleine und mittlere Unternehmen eine Reihe<br />
von Vorzügen bieten.<br />
Die Unternehmen nutzen bisher für ihre Dienstfahrten vor<br />
allem Fahrzeuge aus der Mittel- und Kompaktklasse (61 und<br />
55%). Dies deckt sich mit den bevorzugten Elektrofahrzeugtypen.<br />
Hier erzielen vor allem etwas bekanntere Kompaktund<br />
Mittelklassewagen hohe Zustimmung: Zwischen 64 und<br />
94% der Befragten können sich vorstellen, ein solches Modell<br />
für ihre Dienstfahrten zu nutzen. Auch Fahrzeuge mit<br />
futuristischem Design stoßen entgegen der Erwartungen bei<br />
den Befragten auf relativ hohe Akzeptanz.<br />
Smartphones sind weit verbreitet, aber alternative Zugangstechnologien<br />
sind notwendig<br />
Für das Carsharing-Konzept von Shared E-Fleet werden Technologien<br />
für den Zugang zum Fahrzeug, die Buchung sowie die<br />
Abrechnung entwickelt. Smartphones spielen für die komfortable<br />
Abwicklung eine wichtige Rolle. Die Befragung ergab,<br />
dass 81% der potenziellen Nutzer ein Smartphone besitzen.<br />
Trotz dieses recht hohen Werts müssen Personen ohne Smartphone<br />
Möglichkeiten zur einfachen Nutzung von Elektrofahrzeugflotten<br />
angeboten werden können. Denkbar sind Chipkarten<br />
für den Zugang zu Fahrzeugen und Ladestationen.<br />
Die vollständige Studie mit weiteren interessanten Ergebnissen<br />
kann unter http://s.fhg.de/studie-e-fahrzeuge kostenlos<br />
heruntergeladen werden. Im Rahmen der Mitte nächsten<br />
Jahres beginnenden Pilotphase werden die Nutzer die im<br />
Projekt Shared E-Fleet entwickelten Technologien erproben.<br />
Aus den Erfahrungen der Nutzer sollen weitere Hinweise gewonnen<br />
werden, welche Faktoren für die Akzeptanz von<br />
Elektrofahrzeugen bei kleinen und mittleren Unternehmen<br />
und ihren Mitarbeitern ausschlaggebend sind.<br />
Krešimir Vidackovic ´ & Verena Pohl<br />
Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation<br />
IAO<br />
www.shared-e-fleet.de<br />
Wie bewerten Sie die folgenden Chancen bei der Nutzung eines Elektrofahrzeugs aus Ihrer persönlichen Sicht?<br />
Reduzierung von CO 2<br />
-Emissionen<br />
n=143<br />
Förderung regenerativer Energien<br />
n=143<br />
Unterstützung technischer Innovationen<br />
n=141<br />
Günstige Betriebskosten<br />
n=140<br />
Neuer Wirtschaftszweig für Deutschland<br />
n=143<br />
Möglichkeit des bevorzugten Parkens im Stadtkern<br />
n=142<br />
62%<br />
52% 38%<br />
32% 5% 1%<br />
43% 38% 18%<br />
8% 2%<br />
38% 50% 11% 1%<br />
34% 43% 20% 4%<br />
28% 30% 32% 10%<br />
0% 100%<br />
Shared E-Fleet Anwenderbefragung 20<strong>13</strong> // Basis n=145 // AuswertungEn siehe Einzelwerte<br />
Sehr wichtig<br />
Wichtig<br />
Weniger wichtig<br />
Unwichtig<br />
28 Neue Mobilität Neue Mobilität 29
Forschung & Entwicklung - eMobile Talk<br />
Forschung & Entwicklung - eMobile Talk<br />
®<br />
Intelligentes Stromnetz<br />
Markus Emmert, wiss. Beirat im BEM und Geschäftsführer der ComBInation GmbH<br />
im Gespräch mit BEM-Vorstand Christian Heep<br />
»Weder das SmartGrid noch die Elektromobilität werden<br />
in Zukunft wegzudenken sein - vielmehr werden wir uns<br />
später fragen, wie es denn anders möglich war!«<br />
ComBInation GmbH - www.com-bi-nation.de<br />
SGready ® ist ein beim deutschen Patent- und Markenamt eingetragenes Markenzeichen der ComBInation GmbH.<br />
Im Zuge der Mobilitätswende wird die Elektromobilität weitreichende<br />
Auswirkungen auf die Energie-, Informations- und<br />
Kommunikationsbranche haben. Ein intelligentes Stromnetz<br />
kann eFahrzeuge sinnvoll in das Stromversorgungs-System<br />
einbinden und so einen Beitrag zu einem aktiven Energiemanagement<br />
leisten. Stichwort mobile Speicher. Herr Emmert,<br />
wie müssen eAutos zukünftig mit dem Stromnetz interagieren,<br />
um die Netzstabilität nicht zu gefährden und wie kann eine<br />
Neue Mobilität ihren Beitrag zur besseren Integration Erneuerbarer<br />
Energien leisten?<br />
Emmert: Wir müssen heute den Grundstein dafür legen,<br />
dass in Zukunft das Laden einer großen Anzahl Elektrofahrzeuge<br />
keine Überlastungen im Stromverteilnetz verursacht.<br />
Eine dauerhafte Gewährleistung von Netzstabilität auch bei<br />
sehr vielen gleichzeitigen Ladevorgängen ist nur durch ein<br />
gesteuertes Laden mit SGready ® -Eigenschaft zu erreichen.<br />
Dies setzt intelligente Steuerungsmechanismen auf Netzund<br />
Fahrzeugseite voraus. So können eFahrzeuge bei hoher<br />
Stromverfügbarkeit flexibel geladen werden und damit insbesondere<br />
die Erzeugungslast zum Beispiel der Photovoltaik<br />
in den Mittagsstunden oder der schwankenden Windenergie<br />
sinnvoll kompensieren. Gleichzeitig besteht die Möglichkeit,<br />
die mobilen Speicher der eAutos bei Strombedarf als<br />
zusätzliche Stromreserve einzusetzen und die gespeicherte<br />
Energie wieder ins Netz abzugeben, um damit ein Teil des<br />
Energienetzes zu werden. Dieser bidirektionale Ladevorgang<br />
setzt Vehicle-to-Grid-Fahrzeuge voraus. Damit besteht auf<br />
Verbraucherseite die Möglichkeit, günstigen Strom bei hoher<br />
Verfügbarkeit zu speichern und bei Bedarf mit einem Mehrwert<br />
wieder einzuspeisen. Diese schnell verfügbaren Puffer<br />
können somit nicht nur geldwerte Vorteile erwirtschaften,<br />
lastvariable Stromtarife vorausgesetzt, sondern leisten insgesamt<br />
einen wichtigen energiewirtschaftlichen Beitrag zur<br />
Steigerung der Netzstabilität.<br />
Also gilt es doch, die eMobilität als mobilen Speicher mit<br />
der Erzeugung von volatilem, dezentral erzeugtem Strom<br />
aus Erneuerbaren Energien zu koppeln?<br />
Emmert: Ja. Denn so sorgt die Elektromobilität nicht nur für<br />
einen Lastausgleich im Netz, sondern das »eFahrzeug« kann<br />
dadurch Geld verdienen und wird somit einen wesentlich<br />
wichtigeren Stellenwert im Bewusstsein der Verbraucher einnehmen<br />
als herkömmliche Fahrzeugtechnologien. Mit dieser<br />
Vergütung von zurückgespeistem Strom schafft das Smart-<br />
Grid der Zukunft in Verbindung mit dem Vehicle-to-Grid-Konzept<br />
zudem einen Anreiz dafür, Elektrofahrzeuge möglichst<br />
häufig mit der Ladeinfrastruktur zu verbinden.<br />
Bedeutet das, dass der Fahrzeugbesitzer dem Netzbetreiber<br />
die zentrale Kontrolle über die Lade- und Entladevorgänge<br />
überlassen muss, um einen möglichst effizienten<br />
Funktionsbetrieb zu gewährleisten?<br />
Emmert: Das SmartGrid darf keine Einbahnstraße werden.<br />
Es ist wichtig, die Verbraucher umfassend zu informieren,<br />
Zusammenhänge deutlich zu machen und Anreize für eine<br />
aktive Teilnahme am SmartGrid transparent zu erklären.<br />
Gleichzeitig muss eine Wahlfreiheit berücksichtigt werden,<br />
die es dem Nutzer erlaubt, den Einsatz SGready ® -fähiger<br />
Produkte zu definieren und zu kontrollieren, gegebenenfalls<br />
auch zu deaktivieren.<br />
Im Sinne der Neuen Mobilität ist natürlich auch die realistische<br />
Umsetzbarkeit. Gerade was das intelligente Stromnetz,<br />
SGready ® -Eigenschaften, intelligentes und sogar bidirektionales<br />
Laden anbelangt, lässt sich viel darüber lesen<br />
und vereinzelt in Pilotprojekten auch wiederfinden.<br />
Doch wann und wie kann die eMobilität mit einer flächendeckenden<br />
Umsetzung, bzw. Lösung rechnen?<br />
Emmert: Das ist genau der Punkt. An der Technologie, bzw.<br />
den technologischen Möglichkeiten wird es nicht scheitern.<br />
Lassen Sie es mich so erklären: Was würde aktuell ein intelligentes<br />
Stromnetz bringen, wenn wir noch nicht in der Lage<br />
sind damit umzugehen? Schließlich ist es nicht nur wichtig,<br />
Strom intelligent lenken zu können, was größtenteils heute<br />
schon machbar wäre, sondern vielmehr entscheidend ist, zu<br />
wissen wann, wo und in welchen Mengen Strom benötigt<br />
wird - bestenfalls im Voraus. Das setzt jedoch intelligente<br />
Kommunikation und Informationstechnologien (IKT) sowie<br />
ein BigData-Management voraus.<br />
Im Klartext bringt uns das intelligente Stromnetz also erst<br />
dann den gewünschten Effekt, wenn ausreichend SGready ® -<br />
Produkte, wie z.B. Speicher, eFahrzeuge, Elektronikgeräte,<br />
Energieerzeugungsanlagen etc. am Markt vorhanden sind.<br />
Emmert: Die SGready ® -Eigenschaft (IKT sowie Elektro-, Mess-,<br />
Steuer- und Regelungstechnik) ermöglicht Mehrwerte weit<br />
über das SmartGrid-Thema hinaus, so dass es bereits heute<br />
attraktiv ist, solche Produkte, neben der Zukunftsinvestition,<br />
zu erwerben. Darüber hinaus könnte der Verbraucher bereits<br />
jetzt schon bemerkenswert seine Stromkosten durch lastvariable<br />
Stromtarife senken. Ein erster Schritt sind sicherlich<br />
die zeitgesteuerten Stromtarife (HT/NT); doch schon bald<br />
sind lastvariable SGready ® -Stromtarife verfügbar und somit<br />
ein weiterer wichtiger Schritt zur Umsetzung dieser Themen.<br />
Bidirektionale Lademöglichkeiten, sowohl bei den Einspeisepunkten<br />
als auch in den eFahrzeugen, werden dann am Markt<br />
den nötigen Beitrag leisten.<br />
Markus Emmert // BEM-Beirat markus.emmert@bem-ev.de<br />
30 Neue Mobilität Neue Mobilität 31
Forschung & Entwicklung - REZIPE<br />
Forschung & Entwicklung - REZIPE<br />
Mit Erneuerbaren Energien<br />
zur Null-Emissions-Mobilität<br />
Erfahrungen aus einem europäischen Projekt<br />
war dies eine deutliche Hemmschwelle. Die Befragungen<br />
des ISOE zeigen, dass in Bozen die meisten alltäglichen<br />
Wege so kurz sind, dass das Pedelec meist zuhause wieder<br />
aufgeladen wird. Zudem äußerten Nutzerinnen und Nutzer<br />
die Befürchtung, dass ihre teuren Räder an den Stationen<br />
beschädigt oder gestohlen werden könnten. Nach Projektende<br />
werden die Ladestationen daher »umgewidmet« und<br />
in das kommunale Fahrradverleihsystem integriert.<br />
Batterie-elektrische Kleinwagenflotte in Klagenfurt<br />
Auch Klagenfurt ist im Bereich Elektromobilität bereits sehr<br />
aktiv und verfügt über ein gut ausgebautes Netz an öffentlichen<br />
Ladesäulen. Ziel des Modellprojekts war es, für die<br />
Alltagstauglichkeit von Elektroautos zu werben. In REZIPE<br />
standen daher fünf batterie-elektrische Kleinwagen (Mitsubishi<br />
i-MiEV) gegen eine wöchentliche Leihgebühr von 50<br />
Euro interessierten Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung.<br />
Die Nutzung der öffentlichen Ladesäulen war im Preis inbegriffen.<br />
Das Projekt war äußerst erfolgreich. Zeitweise war<br />
die Nachfrage nach den Kleinwagen so groß, dass Wartelisten<br />
entstanden. Wie Nutzerbefragungen des ISOE ergaben,<br />
waren Interesse an der neuen Antriebstechnik und die Möglichkeit,<br />
diese auszuprobieren, wichtige Motive für die Teilnahme<br />
am Projekt. Die Stadt Klagenfurt startete daher mit<br />
Cemobil (www.cemobil.at) ein Nachfolgeprojekt in deutlich<br />
größerem Maßstab.<br />
von Modellprojekten an den Bedürfnissen der potenziellen<br />
Nutzergruppen. Die Nutzersicht sollte deshalb schon während<br />
der Konzeptentwicklung einbezogen werden. Projekte<br />
die aufgrund mangelnder Nachfrage scheitern, sind kein<br />
gutes Aushängeschild für das Thema Elektromobilität. Auch<br />
sollte schon zu Projektbeginn mitbedacht werden, was mit<br />
den Pilotanlagen nach Ende eines Modellversuchs passiert.<br />
Dass Kommunen europaweit das Thema Elektromobilität<br />
fördern, ist grundsätzlich positiv. Es ist jedoch wichtig, dass<br />
sich die Gemeinden ihrer Rolle in diesem Prozess genau<br />
bewusst sind. In REZIPE war stellenweise zu beobachten,<br />
dass durch Pilotvorhaben völlig neue Geschäftsmodelle<br />
entstanden. Beispielsweise wenn Leasingangebote ins Leben<br />
gerufen oder Ladeinfrastrukturen betrieben werden. Das<br />
führte dazu, dass Kommunen selbst zu neuen Akteuren auf<br />
dem Elektromobilitätsmarkt wurden.<br />
Das Projekt REZIPE zeigt aber auch, dass schon heute Umrisse<br />
neuer, nachhaltiger Mobilitätskonzepte erkennbar sind<br />
und auf große Akzeptanz stoßen. Diesen Trend gilt es zu<br />
stärken und zu unterstützen - nicht zuletzt durch erfolgreiche<br />
Modellprojekte und verallgemeinerbare Lernerfahrungen.<br />
eBike und Pedelec Solar-Ladestation in Bozen (Italien). Foto: Benjamin Auer, Ökoinstitut Südtirol<br />
Die Herausforderung für die Zukunft vieler Städte und Regionen<br />
ist es, Verkehr so zu gestalten, dass weniger Umweltbelastungen<br />
entstehen. Viele Kommunen suchen daher<br />
schon heute nach wegweisenden Konzepten. So viel ist<br />
klar: ohne den Einsatz Erneuerbarer Energien wird diese<br />
Zukunftsaufgabe nicht zu lösen sein. Welche Ansätze gibt<br />
es also und wie erfolgversprechend sind diese? Das Projekt<br />
REZIPE (»Renewable Energies for Zero Emission Transport<br />
in Europe«) testete einige Konzepte in der Praxis. Das internationale<br />
Projektkonsortium erprobte in sechs europäischen<br />
Städten und Regionen, wie dieser Umstieg gestaltet<br />
werden kann und was andere Städte und Regionen aus diesen<br />
Erfahrungen lernen können. Allerdings ist auch die beste<br />
Technik nur dann wirklich gut, wenn sie akzeptiert und<br />
genutzt wird. Daher ist es wichtig, ein genaues Bild über<br />
die potentiellen Nutzer und ihre Mobilitätsbedürfnisse zu<br />
erhalten. Das war Aufgabe des Frankfurter ISOE - Institut<br />
für sozial-ökologische Forschung. Die Wissenschaftler<br />
des ISOE untersuchten in den Projektregionen zum Beispiel<br />
die Akzeptanz der unterschiedlichen Angebote zur eMobilität<br />
mit dem Ziel, mögliche Hemmnisse bei der Implementierung<br />
zu identifizieren und die Angebote zukünftig besser auf<br />
die Bedürfnisse der Nutzer zuschneiden zu können.<br />
Batterie-elektrische Kleintransporter in Reggio Emilia<br />
Um die lokale Luftschadstoffbelastung zu senken, wurde in<br />
der Altstadt der norditalienischen Stadt Reggio Emilia vor einigen<br />
Jahren eine Umweltzone eingerichtet. Für Fahrzeuge<br />
mit Verbrennungsmotor ist die Einfahrt in die Zone seitdem<br />
untersagt. Dennoch soll die Innenstadt für Anwohner und<br />
Gewerbetreibende weiterhin erreichbar bleiben. In REZIPE<br />
wurde deshalb ein Leasingmodell erprobt, bei dem u.a. lokale<br />
Gewerbetreibende batterie-elektrische Kleinlieferfahrzeuge<br />
von Piaggio ausleihen konnten. Zusätzlich wurde ein<br />
öffentlicher Solar-Carport mit Ladestation auf einem Park &<br />
Ride Parkplatz errichtet. Der Modellversuch verlief sehr erfolgreich:<br />
Fixe Leasingkosten inklusive Service an den eFahrzeugen<br />
sowie die Erlaubnis, in die Umweltzone einfahren zu<br />
dürfen, machten das Angebot für die Gewerbetreibenden<br />
sehr attraktiv.<br />
Öffentliche Pedelec-Ladestationen in Bozen<br />
Das Thema Fahrradmobilität wird in der Stadt Bozen groß<br />
geschrieben. Schon heute wird etwa jeder dritte Weg in der<br />
Stadt mit dem Fahrrad zurückgelegt. Bemerkenswert ist auch<br />
der hohe Anteil von Pedelecs. Im Rahmen von REZIPE wurden<br />
kommunale Dienst-Pedelecs getestet und öffentliche<br />
Ladestationen für Elektroräder aufgestellt. Die Nutzung der<br />
zwei neu erbauten Solar-Ladestationen blieb jedoch deutlich<br />
hinter den Erwartungen zurück: Bürger und Bürgerinnen,<br />
die den kostenfreien Service nutzen wollten, mussten<br />
ein spezielles Ladekabel erwerben. Wie sich herausstellte,<br />
Erfolgsfaktoren - auf die Nutzer kommt es an<br />
Die Begleitforschung zeigte, dass gut durchdachte Pilotprojekte<br />
Aufmerksamkeit für das Thema Elektromobilität schaffen<br />
und Nutzungsschwellen senken. Auch wenn es keine 1:1<br />
übertragbaren Patentrezepte gibt, so lassen sich doch eine<br />
ganze Reihe von Erfolgsfaktoren für zukünftige Projekte nennen.<br />
Als erfolgreich haben sich transparente und günstige<br />
Leasingangebote herausgestellt. Diese wurden von den<br />
Zielgruppen gleichermaßen gut angenommen. Auch sollten<br />
lokale Rahmenbedingungen, wie z.B. Umweltschutz- oder<br />
Mobilitätsstrategien in der Projektplanung bedacht werden.<br />
Zentral für den Erfolg ist auch die unbedingte Ausrichtung<br />
REZIPE in Kürze<br />
Pedelec-Ladestation mit Ladekabel in Bozen (Italien)<br />
Foto: Benjamin Auer, Ökoinstitut Südtirol<br />
Tomas Hefter // Dr. Jutta Deffner<br />
Wissenschaftliche Mitarbeiter<br />
ISOE - Institut für sozial-ökologische Forschung<br />
hefter@isoe.de // deffner@isoe.de<br />
Projektziele Impulse für die Nutzung emissionsfreier Fahrzeuge zu geben, die mit Erneuerbarer Energie versorgt<br />
werden.<br />
Partner Stadt Bozen, Stadt Klagenfurt, Provinz Reggio Emilia, Land Oberösterreich, Elaphe (Elektromotorenentwicklung)<br />
in Ljubljana, Institute for Traffic and Transport (Prometni Institut) Ljubljana,<br />
Pannon Novum (Innovationsagentur) in Györ, Forschungsgesellschaft Mobilität (FGM-AMOR)<br />
Graz , Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) Frankfurt am Main.<br />
Projektlaufzeit 2010 - 20<strong>13</strong><br />
Förderung Das Projekt wird durch den European Union European Regional and Development Fund, Central<br />
Europe (CEUS) gefördert.<br />
Projektleitung Stadt Klagenfurt<br />
Webseite www.rezipe.eu<br />
32 Neue Mobilität Neue Mobilität 33
Forschung & Entwicklung - RWTH Aachen<br />
Forschung & Entwicklung - RWTH Aachen<br />
Konsortialstudie<br />
Electrification 2030 - Electrifying the Industrial Value Chain<br />
»Das Ziel ist, Transparenz bezüglich langfristiger branchenund<br />
wertschöpfungsübergreifender Entwicklungen von<br />
Technologien, Anwendungen und Märkten für elektrische<br />
Energiespeicher- und Antriebssysteme zu schaffen.«<br />
Die Elektrifizierung des Antriebsstrangs im Automobil und<br />
die damit einhergehende Verschiebung ganzer Wertschöpfungsketten<br />
führen zwangsläufig zu einem disruptiven Wandel<br />
in der Automobilbranche. Längst hat das Thema eMobilität<br />
bei deutschen OEMs an Fahrt gewonnen. Allerdings<br />
stellt sich nach dem großen Hype der vergangenen Jahre<br />
vielen Unternehmen der Branche die Frage: »Wie geht es<br />
weiter?«. Der Wandel ist noch längst nicht vollzogen, da die<br />
meisten markt-, infrastruktur- und insbesondere technologiebezogenen<br />
Herausforderungen erst noch bewältigt werden<br />
müssen. Große Unsicherheit bezüglich Technologieeinsatz,<br />
wettbewerbsfähigen Produktionskonzepten und geeigneten<br />
Wertschöpfungsszenarien prägt das heutige Bild entlang<br />
der gesamten Lieferkette. Um am Wandel teilhaben und<br />
von den Chancen profitieren zu können, sind die beteiligten<br />
Unternehmen aller Wertschöpfungsstufen schon heute gezwungen,<br />
ihr Technologieportfolio auf die Zukunft auszurichten<br />
und in Form von Technologie- und Produktroadmaps<br />
zu konkretisieren.<br />
Um diesen Fragen auf den Grund zu gehen und betroffenen<br />
Unternehmen eine belastbare Entscheidungsbasis für die<br />
Ausrichtung der eigenen Technologiestrategie für elektrische<br />
Komponenten zu liefern, plant das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie<br />
IPT aus Aachen gemeinsam mit der KEX<br />
Knowledge Exchange AG, dem ZEP (Zentrum für Elektromobilproduktion)<br />
und dem Werkzeugmaschinenlabor WZL der<br />
RWTH Aachen die Durchführung der Studie »Electrification<br />
2030«. Das Ziel dieser Untersuchung ist, Transparenz bezüglich<br />
langfristiger branchen- und wertschöpfungsübergreifender<br />
Entwicklungen von Technologien, Anwendungen und<br />
Märkten für elektrische Energiespeicher- und Antriebssysteme<br />
zu schaffen. Dabei stehen insbesondere die Suche nach<br />
»dominant designs« von Batterien, Elektromotoren und Leistungselektronik<br />
sowie die entsprechenden Fertigungstechnologien,<br />
Produktions- und Montagekonzepte und Wertschöpfungsszenarien<br />
für diese Komponenten im Fokus der Betrachtung.<br />
34 Neue Mobilität<br />
Neben der Automobilindustrie werden auch andere relevante<br />
Branchen und Wachstumsmärkte wie z.B. Pedelecs und<br />
Power Tools im Consumer Bereich, Smart Home Applikationen<br />
in der Baubranche und dezentrale Stromspeichersysteme<br />
für Erneuerbare Energien beleuchtet, um branchenübergreifende<br />
Synergiepotenziale für elektrische Komponenten<br />
z.B. hinsichtlich Standardisierung und möglicher Skaleneffekte<br />
zu identifizieren.<br />
Die Studie ist auf 12 Monate ausgelegt. Zu Beginn werden<br />
die vom Konsortium ausgewählten Industriefelder und Branchen<br />
im Rahmen einer Pilotstudie analysiert und relevante<br />
Anwendungen für elektrische Antriebe und Speichersysteme<br />
identifiziert. Im zweiten Schritt erfolgen detaillierte Technologie-<br />
und Marktstudien für die ausgewählten Anwendungen<br />
zur Identifizierung von »dominant designs« und der dafür<br />
notwendigen Fertigungstechnologien. Abschließend werden<br />
in der letzten Phase »Successful Practice«-Produktionskonzepte<br />
und Wertschöpfungsszenarien für die verschiedenen<br />
elektrischen Bauteile und Komponenten erarbeitet und in<br />
Form von Business Cases detailliert aufbereitet.<br />
Die Studie soll den Konsortialpartnern bei der Ausrichtung<br />
des eigenen Technologieportfolios helfen und die technologiebezogenen<br />
und marktseitigen Unsicherheiten und Risiken<br />
auflösen, die heute aufgrund der zunehmenden Elektrifizierung<br />
gesamter Wertschöpfungsketten sowie aufgrund fehlender<br />
Normen und Standards in vielen Branchen existieren.<br />
Zurzeit befasst sich das Aachener Projektteam mit der Zusammenstellung<br />
eines schlagkräftigen Industriekonsortiums,<br />
welches die Studie im branchenübergreifenden Expertennetzwerk<br />
inhaltlich von Anfang an begleiten und ausrichten<br />
soll. Das Konsortium wird aus führenden Unternehmen unterschiedlicher<br />
Wertschöpfungsstufen vom Materiallieferant<br />
über Batterie- und Komponentenhersteller bis zum OEM aus<br />
den adressierten Branchen zusammengesetzt sein. Dadurch<br />
sollen der Austausch zwischen den Partnern und der Blick<br />
über den »Branchen-Tellerrand« gewährleistet sein. Die Anzahl<br />
der Unternehmen im Konsortium ist auf maximal 20 Unternehmen<br />
begrenzt. Unternehmen, die an einer Teilnahme<br />
als Konsortialpartner interessiert sind, können sich an das<br />
Fraunhofer IPT wenden. Die Unternehmen im Konsortium<br />
haben die Chance, die Studie inhaltlich anhand der eigenen<br />
Schwerpunktthemen auszurichten und im Projektverlauf mit<br />
zu gestalten. Die Informationsbeschaffung und -aufbereitung<br />
erfolgt durch das Projektteam aus Aachen. Den Konsortialpartnern<br />
steht es dabei frei, eigenes Wissen und Know-how<br />
in die Studie einfließen zu lassen.<br />
Das Projektkonstrukt einer Konsortialstudie hat in Aachen<br />
in der Vergangenheit bereits große Erfolge gefeiert. Im Frühjahr<br />
20<strong>13</strong> wurde erfolgreich eine Konsortialstudie zum Thema<br />
Leichtbau mit diversen bekannten Unternehmen aus unterschiedlichsten<br />
Branchen angestoßen.<br />
ü b e r 1 M i o E i n t r ä g e<br />
e - b i k e t r a f f i c c o n t r o l s y s t e m<br />
H y b r i d f a h r z e u g L a d e s t a t i o n<br />
L i t h i u m i o n e n b a t t e r i e<br />
E l e k t r o f a h r z e u g M e t a l l h y d r i d b a t t e r i e<br />
B r e n n s t o f f z e l l e<br />
S m a r t G r i d K ü n s t l i c h e s F a h r g e r ä u s c h<br />
L e i c h t b a u w e i s e F a h r e r a s s i s t e n z<br />
C O 2 - M i n d e r u n g<br />
I n f r a s t r u k t u r<br />
W i r t s c h a f t / M a r k t<br />
Neben den auf das Konsortium zugeschnittenen Einblicken<br />
in Technologie- und Marktentwicklungen schätzen die Partner<br />
insbesondere den engen thematischen Austausch und die<br />
Möglichkeit zur Bildung von Wertschöpfungsnetzwerken.<br />
Professor Günther Schuh<br />
Inhaber des Lehrstuhls für Produktionssystematik, WZL der<br />
RWTH Aachen und Direktor des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnologie<br />
IPT, Aachen<br />
Toni Drescher<br />
Abteilungsleiter Technologiemanagement am Fraunhofer-<br />
Institut für Produktionstechnologie IPT<br />
CEO KEX Knowledge Exchange AG<br />
www.ipt.fraunhofer.de<br />
E l e k t r o f a h r z e u g E l e k t r o f a h r r a d<br />
H y b r i d f a h r z e u g L a d e s t a t i o n<br />
L i t h i u m i o n e n b a t t e r i e<br />
M e t a l l h y d r i d b a t t e r i e B r e n n s t o f f z e l l e<br />
S m a r t G r i d K ü n s t l i c h e s F a h r g e r ä u s c h<br />
W i s s e n s p l a t t f o r m<br />
E l e k t r o m o b i l i t ä t<br />
www.wissen-elektromobilitaet.com
Forschung & Entwicklung - Projekt Enevate<br />
Forschung & Entwicklung - Projekt Enevate<br />
ENEVATE<br />
European Network on Electric Vehicles and Transferring Expertise<br />
Nachhaltige Energieversorgung kombiniert mit neuen Mobilitätskonzepten<br />
In dem INTERREG IVb-Projekt »ENEVATE - European Network<br />
on Electric Vehicles and Transferring Expertise« arbeiten<br />
14 Partner aus sechs nordwesteuropäischen Ländern zusammen,<br />
um die Entwicklung und Einführung der Elektromobilität<br />
in Nordwesteuropa voranzutreiben. Durch die transnationale<br />
Kooperation zwischen Behörden, Wissens- und<br />
Innovationszentren sowie Vertretern der Wirtschaft wird<br />
Wissensaustausch ermöglicht, um die Einführung der Elektromobilität<br />
zu beschleunigen. Durch die Projektarbeit sollen<br />
Innovation und Wettbewerbsfähigkeit in dem schnell wachsenden<br />
Elektrofahrzeugsektor gefördert werden.<br />
Die Projektergebnisse wurden nun auf der ENEVATE Abschlusskonferenz<br />
am 25. und 26. September 20<strong>13</strong> in Brüssel<br />
Entscheidungsträgern aus der Politik sowie Experten und Akteuren<br />
aus der Automobilbranche und dem Energiesektor<br />
vorgestellt.<br />
Elektrofahrzeug-Technologie<br />
Das »Autocluster NRW« hat zu Beginn des Projekts eine Analyse<br />
der Zulieferkette für aktuelle batterieelektrische Fahrzeuge<br />
(BEV) durchgeführt. Die Ergebnisse erlauben einen<br />
Überblick darüber, welche Kompetenzen und Kapazitäten für<br />
die Massenproduktion von BEVs in Europa benötigt werden.<br />
Für Prognosen zur Zusammensetzung von Zulieferketten für<br />
BEVs müssen zwei essentielle Kriterien berücksichtigt werden:<br />
Einerseits der Mehrwert in der Produktion, andererseits<br />
der Mehrwert für den Verbraucher. Die Wertschöpfung in der<br />
Produktion von BEV unterscheidet sich von der Wertschöpfung<br />
eines Fahrzeugs mit Verbrennungsmotor (ICE) signifikant.<br />
Bei der Produktion eines BEV wird eine um 63% höhere<br />
Wertschöpfung erzielt, die hauptsächlich durch den Hersteller<br />
der Batteriezellen generiert wird. Circa 75% des Produktionswertes<br />
eines ICE entfallen. Für den Konsumenten<br />
am offensichtlichsten wird dies durch den höheren Preis<br />
der Fahrzeuge, bedingt durch die Kosten für die Batterie.<br />
Dieser Analyse zufolge erwartet das Konsortium, dass die<br />
meisten OEMs die Motorsteuerung, das thermische und das<br />
Batteriemanagement selbst produzieren sowie die Integration<br />
von Batterien und elektrischen Systemen übernehmen<br />
werden. Zulieferer werden Getriebe, Batteriezellen, Leistungselektronik,<br />
Hochspannungskabel sowie Fahrkomfort-,<br />
Sicherheits- und Infotainmentkomponenten entwickeln und<br />
produzieren.<br />
Ladeinfrastruktur<br />
Der Projektpartner »Future Transport Systems« aus Großbritannien<br />
leitet die Entwicklung eines Leitfadens, der Organisationen<br />
bei der Entwicklung und Umsetzung einer langfristig<br />
operierenden Ladeinfrastruktur unterstützen soll. In dem<br />
Leitfaden werden zentrale Aspekte wie die realistische Planung<br />
von Ladeinfrastruktur, die Organisation eines Ladein-<br />
frastrukturprojekts, die Beachtung technischer Probleme, die<br />
Förderung von Interoperabilität und die Planung eines nachhaltigen<br />
Arbeitsablaufs aufgegriffen.<br />
Markttreiber und eMobilitäts-Konzepte<br />
Im Rahmen dieses Arbeitspakets hat das Electric Vehicle<br />
Centre of Excellence der Cardiff University das Marktverhalten<br />
und die Auswirkungen auf den Verbraucher durch die<br />
Einführung von Elektrofahrzeugen in Verbindung mit dem<br />
Potenzial neuer Elektromobilitätskonzepte und Markttreiber<br />
analysiert. Zudem werden die Bedingungen identifiziert, die<br />
geschaffen werden müssen, um die Akzeptanz der Elektromobilität<br />
zu fördern. Die Ergebnisse der Umfrage werfen ein<br />
positives Licht auf die Elektromobilität: Die Mehrzahl der befragten<br />
Personen ließ sich durch die Fahreigenschaften der<br />
BEV überzeugen und würde den Kauf eines solchen Fahrzeugs<br />
in Zukunft erwägen, wenn zwei wesentliche Hindernisse<br />
überwunden werden könnten: Kosten und Reichweite.<br />
Obwohl zum Teil großzügige finanzielle Anreize vorhanden<br />
sind, scheint es so, als ob Kunden diese als nicht ausreichend<br />
attraktiv empfinden. Elektrofahrzeuge sind noch immer<br />
deutlich teurer als vergleichbare Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor,<br />
bei geringerer Reichweite.<br />
Analyse von Pilotprojekten<br />
Das übergeordnete Ziel dieses Arbeitspaketes, das durch<br />
den niederländischen Projektpartner »AutomotiveNL« geleitet<br />
wird, ist die Analyse von Modellprojekten in Nordwesteuropa.<br />
Während der letzten Jahre haben regionale, nationale<br />
und supranationale Behörden mehrere hundert Millionen<br />
Euro in die Implementierung von Elektromobilitätsprojekten<br />
investiert. Diese eigenständigen Pilotprojekte haben viele<br />
Formen angenommen und enthalten eine Reihe von verschiedenen<br />
Fahrzeugtypen. Um die Duplizierung von Ergebnissen<br />
zu vermeiden, wurden vier Pilotprojekte aus unterschiedlichen<br />
Regionen analysiert. Der Ergebnisbericht dieses Arbeitspakets<br />
zielt darauf ab, Planer und Akteure aus Politik<br />
INSTITUT<br />
<strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong><br />
Letztlich geht es für die gesamte Branche darum,<br />
erfolgreiche Geschäftsmodelle in einem expansiven<br />
Marktumfeld zu positionieren.<br />
und Wirtschaft eine Übersicht an die Hand zu geben, die darstellt,<br />
wie Elektromobilitäts-Pilotprojekte im Idealfall entwickelt<br />
werden sollten. Alle relevanten Aspekte sowie wichtige<br />
Schlüsselfragen werden hier dargestellt.<br />
Road Map und Politik-Empfehlungen<br />
Eines der wichtigsten Arbeitsergebnisse des ENEVATE-Projektes<br />
wird die Elektromobilitäts-Road Map mit den daraus<br />
resultierenden Handlungsempfehlungen sein. Basierend auf<br />
den Ergebnissen aus den oben dargestellten Arbeitspaketen<br />
wird sie aufzeigen, welche erforderlichen Schritte für die Implementierung<br />
der Elektromobilität in den Partnerregionen<br />
unternommen werden müssen und somit auch die realistischen<br />
Ziele für 2020 bestimmen. Um die Handlungsbereiche<br />
für die Einführung von Elektromobilität in Nordwesteuropa<br />
zu definieren, wurden die wichtigsten Stärken, Schwächen,<br />
Chancen und Risiken von eAutos identifiziert. Als sinnvolle<br />
Anwendungsgebiete für die Elektromobilität konnte die Nutzung<br />
von Elektrofahrzeugen als Zweit- oder Drittfamilienfahrzeug,<br />
als Lieferfahrzeuge oder in multimodalen Mobilitätskonzepten<br />
definiert werden. Basierend auf diesen Anwendungsgebieten<br />
zeigt die Road Map das hohe Potenzial der<br />
Elektromobilität in den Partnerregionen auf. Dieses Potenzial<br />
ist Grund für die gemeinsame These, dass sich die eMobilität<br />
durchsetzen wird. Nicht mit dem Tempo einer Revolution,<br />
aber stetig und nachhaltig. Somit können wir abschließend<br />
bilanzieren, dass die Implementierung der Elektromobilität<br />
keine Revolution, aber eine Evolution der Mobilität in<br />
Europa darstellt.<br />
Hinweis: Die detaillierten Ergebnisse der Projektarbeit wurden<br />
in dem Projektabschlussbericht »Final report« unter<br />
www.enevate.eu veröffentlicht.<br />
Manuel Krieg // Projektmanagement Mobilität<br />
Regionalmanagement Nordhessen GmbH<br />
www.mowin.net<br />
Akademie &<br />
Consulting<br />
www.institut-nm.de<br />
36 Neue Mobilität Neue Mobilität 37
Forschung & Entwicklung - Legal Corner<br />
Forschung & Entwicklung - Legal COrner<br />
Stolperstein Anreizeffekt<br />
Vermeidung von Risiken infolge eines förderschädlichen vorzeitigen<br />
Beginns von F&E-Vorhaben<br />
»Aus Unternehmenssicht gilt es, unbedingt einen vorzeitigen<br />
Projektstart zu vermeiden; soll die in Aussicht gestellte<br />
Förderung nicht insgesamt gefährdet werden.«<br />
Forschung und Entwicklung sind in aller Munde: Die Entwicklung<br />
innovativer Produkte ist der Schlüsselfaktor für<br />
die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft im<br />
globalen Wettbewerb mit amerikanischen, chinesischen, japanischen<br />
und zunehmend auch brasilianischen sowie südkoreanischen<br />
Unternehmen. Vor diesem Hintergrund investiert<br />
der Bund jedes Jahr Milliardenbeträge in die Innovationsforschung<br />
- bei weiter steigender Tendenz. Während er<br />
einerseits institutionell z.B. die Einrichtungen der außeruniversitären<br />
Forschung finanziert, wird ein Großteil direkt<br />
an Unternehmen ausgekehrt - vor allem im Rahmen der<br />
sog. Verbundforschung, d.h. der gemeinsamen Forschung<br />
mehrerer Unternehmen und Wissenschaftseinrichtungen.<br />
Daneben bestehen F&E-Förderprogramme der Bundesländer<br />
sowie vor allem auch der EU, die alleine zwischen 2007 -<br />
20<strong>13</strong> Euro 53 Milliarden in die Verbundforschung investiert<br />
hat; für die neue EU-Förderperiode Horizon2020 ist ein noch<br />
höherer Betrag (Euro 76 Milliarden) angesetzt.<br />
Für die eMobilität hat der Bund ebenfalls umfangreiche Förderprogramme<br />
aufgelegt, um die Industrie bei der Umsetzung<br />
der ehrgeizigen Zielstellung der Politik - langfristig eine<br />
weitgehende Dekarbonisierung des öffentlichen Straßenpersonenverkehrs<br />
- zu unterstützen (1 Million Elektrofahrzeuge<br />
bis 2020). Wie die Bundesregierung in ihrer kürzlich vorgelegten<br />
Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie schreibt, soll dies<br />
durch den Einsatz der Batterie- und Brennstoffzellentechnologie<br />
und durch die Nutzung von erneuerbaren Energiequellen<br />
erreicht werden.<br />
Neben der politischen Entscheidung, in welchen Bereichen<br />
welche Aktivitäten gefördert werden sollen, sind die durch<br />
das EU-Beihilfenrecht gesetzten rechtlichen Rahmenbedingungen<br />
sowohl aus mitgliedstaatlicher wie auch aus Unternehmenssicht<br />
zu beachten. Hierzu gehört vor allem, dass<br />
staatliche Beihilfen einen sog. Anreizeffekt im Hinblick auf das<br />
geförderte Vorhaben haben müssen - ohne Anreizeffekt steht<br />
eine Förderung mit dem EU-Beihilfenrecht nicht im Einklang.<br />
Was ist unter dem Anreizeffekt einer Beihilfe zu verstehen?<br />
Staatliche Beihilfen verfälschen den Wettbewerb zwischen<br />
Unternehmen. Dies trifft insbesondere auf Beihilfen zu, die<br />
nicht erforderlich sind, weil der Beihilfenempfänger das geförderte<br />
Vorhaben auch ohne Beihilfen durchgeführt hätte.<br />
Um zulässig zu sein, müssen staatliche Beihilfen deshalb<br />
einen Anreizeffekt aufweisen. Der Anreizeffekt zielt auf eine<br />
Verhaltensänderung des geförderten Unternehmens, indem<br />
die Beihilfen das Unternehmen dazu bewegen, seine F&E-<br />
Tätigkeit zu intensivieren und Vorhaben durchzuführen, die<br />
andernfalls überhaupt nicht, in geringerem Umfang oder in<br />
anderer Weise durchgeführt würden.<br />
Förderrisiko Anreizeffekt<br />
Hat das geförderte Unternehmen allerdings mit dem F&E-<br />
Vorhaben begonnen, bevor ein Förderantrag gestellt wurde<br />
(sog. vorzeitiger Maßnahmebeginn), ist ein Anreizeffekt<br />
nicht mehr gegeben - in diesem Fall hat das Unternehmen aus<br />
Sicht der EU-Kommission durch den vorzeitigen Maßnahmebeginn<br />
quasi selbst demonstriert, dass es gewillt ist, das Projekt<br />
auch ohne Beihilfen durchzuführen. Vor diesem Hintergrund<br />
gilt es aus Unternehmenssicht, unbedingt einen vorzeitigen<br />
Projektstart zu vermeiden, soll die in Aussicht gestellte<br />
Förderung nicht insgesamt gefährdet werden.<br />
Für KMU genügt zum Nachweis des Anreizeffektes in der Regel<br />
die vor Projektbeginn erfolgte Antragstellung (bis zu<br />
einem Förderumfang von max. Euro 7,5 Mio.). Großunternehmen<br />
müssen hingegen den Anreizeffekt der Förderung nachweisen,<br />
indem sie anhand einer sog. kontrafaktischen Analyse<br />
(Vergleich eines Szenarios mit Beihilfen mit einem Szenario<br />
ohne Beihilfen im Hinblick auf die Durchführung eines<br />
neuen Vorhabens oder die Änderung der Reichweite, des<br />
Umfangs oder der Durchführungszeit des betreffenden Vorhabens)<br />
konkret zeigen, dass die beabsichtigte Förderung<br />
z.B. zu erhöhten Forschungsaufwendungen führt. Sofern vor<br />
Vorhabensbeginn noch keine - ggf. unter dem Vorbehalt einer<br />
Beihilfengenehmigung durch die EU-Kommission stehende -<br />
Entscheidung über die Beihilfengewährung durch den je-<br />
weiligen Fördergeber ergangen ist, sollten die Behörden<br />
zumindest schriftlich die grundsätzliche Förderfähigkeit des<br />
Vorhabens vorbehaltlich einer detaillierten Prüfung und einer<br />
etwaig erforderlichen Beihilfengenehmigung durch die EU-<br />
Kommission bestätigen. Die bloße Prüfung der Durchführbarkeit<br />
eines Vorhabens, welche die Voraussetzungen und<br />
Bedingungen einschließlich des Kostenrahmens des beabsichtigten<br />
F&E-Vorhabens ermitteln und bewerten soll, gilt<br />
nicht als Beginn des Vorhabens, sofern diese Kosten nicht<br />
gefördert werden.<br />
Was sich zunächst nach einem einfach zu handhabenden Kriterium<br />
anhört, stellt Unternehmen und insbesondere deren<br />
F&E-Abteilungen in der Praxis allerdings nicht selten vor<br />
erhebliche Schwierigkeiten. Diese hängen nicht nur mit<br />
der Abgrenzung von Durchführbarkeitsstudien und vorbereitenden<br />
Tätigkeiten von einem konkreten Projektstart<br />
ab, sondern haben häufig mit produkt- oder produktionsbezogenen<br />
Notwendigkeiten zu tun, wie auch das Beispiel<br />
eMobilität zeigt: Nachdem die Politik vor einiger Zeit die Unternehmen<br />
zu verstärkten Aktivitäten im Bereich eMobilität<br />
aufgefordert und entsprechende Forschungsgelder in Aussicht<br />
gestellt hat, haben viele Automobilhersteller und ihre<br />
Zulieferer unverzüglich mit der Umsetzung entsprechender<br />
F&E-Vorhaben begonnen - im Einzelfall auch, um die Termine für<br />
die lange im Voraus geplanten Produkteinführungen neuer<br />
Typen einhalten zu können. Im Hinblick auf die Antragsstellung<br />
innerhalb der erst später aufgelegten Förderprogramme<br />
sehen sich Unternehmen nun der Frage ausgesetzt, ob diese<br />
Aktivitäten bereits förderrechtlich als sog. vorzeitiger Maßnahmebeginn<br />
zu werten und damit förderschädlich sind.<br />
Lösungsansätze und Praxistipps<br />
Um Förderrisiken möglichst zu minimieren, geht unsere erste<br />
Empfehlung dahin, die unternehmensinterne Kommunikation<br />
zu optimieren: So ist sicherzustellen, dass neben den<br />
Produkt- & Vorhabensverantwortlichen aus dem F&E-Bereich<br />
auch die Rechtsabteilung frühzeitig einbezogen wird. Förderrelevante<br />
Tätigkeitsschritte sollten erst nach Freigabe ihrer<br />
rechtlichen Unbedenklichkeit erfolgen - ein vorzeitiger Vorhabensbeginn<br />
»aus Versehen« ist zu vermeiden.<br />
Unsere zweite Empfehlung zielt auf eine möglichst enge Abstimmung<br />
mit der Politik und insbesondere den zuständigen<br />
Behörden. Mit diesen sollte - bei Zweifelsfällen auch unter<br />
Einbeziehung der EU-Kommission - in jedem Fall vor Tätigkeitsbeginn<br />
ein konkretes Einvernehmen hinsichtlich der Förderunschädlichkeit<br />
bestehen bzw. eine entsprechende »Unbedenklichkeitsbescheinigung«<br />
erteilt worden sein.<br />
Sollte schließlich ein vorzeitiger Maßnahmenbeginn hinsichtlich<br />
bestimmter Tätigkeiten im Raum stehen, bleiben als Ausweg<br />
meist nur noch zwei Möglichkeiten: Entweder lässt sich<br />
zeigen, dass die konkrete Tätigkeit noch vorbereitender Art<br />
war und lediglich die Machbarkeit des Vorhabens untersucht<br />
hat. Oder es kann nachgewiesen werden, dass es sich nicht<br />
um ein Vorhaben, sondern um verschiedene F&E-Projekte<br />
handelt, für die dann jeweils unterschiedliche Zeitpunkte für<br />
einen Maßnahmebeginn gelten.<br />
Helge Heinrich // Prof. Dr. Sebastian Wündisch<br />
Rechtsanwälte Noerr LLP<br />
helge.heinrich@noerr.com<br />
sebastian.wuendisch@noerr.com<br />
38 Neue Mobilität Neue Mobilität 39
Forschung & Entwicklung - ProSystems<br />
Forschung & Entwicklung - ProSystems<br />
Die Software übernimmt das komplette Handling der OCPP<br />
Schnittstelle. Mit einer Identkarte (RFID) meldet sich der<br />
Benutzer ganz einfach durch Anhalten der Karte an das Display<br />
des goOCPP an. Nach erfolgter Autorisierung durch ein<br />
Central-System wie zum Beispiel »ladenetz« oder Autorisierung<br />
durch die lokale Whitelist wird ein Freigabeausgang<br />
an die Steuerung der Ladesäule gesetzt. Ist der Stecker des<br />
Fahrzeuges gesteckt, signalisiert die Säulensteuerung durch<br />
einen digitalen Eingang »Laden Aktiv« den Beginn des Ladevorgangs.<br />
Durch einen entsprechenden Bestätigungsausgang<br />
wird der Säule dies quittiert und geht sozusagen in die<br />
Selbsthaltung. Bei der Abholung des Fahrzeugs, wieder mit<br />
der RFID Karte, wird der Bestätigungsausgang zurück gesetzt.<br />
Damit ist der Vorgang beendet. Die Schnittstelle zur<br />
Ladesäulen-Elektrik ist der Industrie-Standard Modbus oder<br />
eine Kopplung über physikalische digitale Ein- und Ausgänge.<br />
Damit ist es sogar möglich, eine Ladesäule ohne »Intelligenz«<br />
einfach mit einer simplen Relaissteuerung OCPP fähig<br />
zu machen.<br />
Alle für die Abwicklung dieser Vorgänge spezifizierten OCPP<br />
Meldungen werden automatisch über das Internet zum Central-System<br />
verschickt. Im Falle von temporären Unterbrechungen<br />
der Verbindung werden sie nullspannungssicher<br />
gespeichert und nach Wiederherstellung der Verbindung<br />
automatisch übertragen. In dieser einfachsten Form werden<br />
nur die jeweiligen Anschlussdauern zur Abrechnung bereit<br />
gestellt. Natürlich können auch, wenn vorhanden, die Messwerte<br />
von Elektro-Zählern wie z.B. dem elektronischen Haushaltszähler<br />
(eHZ) zur Abrechnung übertragen werden.<br />
Dietmar Nikolaj // Geschäftsführer<br />
ProSystems GmbH<br />
www.prosystems.de<br />
OCPP für Alle<br />
Das BEM-Mitgliedsunternehmen ProSystems GmbH<br />
Seit 2010 entwickelt ProSystems Software auf dem Gebiet der Ladeinfrastrukur. Dabei wurden IT-Lösungen unterschiedlichen<br />
Komplexitätsgrades geschaffen. Durch die Einführung von OCPP im Jahr 2011 als derzeitiger de facto<br />
Standard für die Kommunikation von Ladesäulen mit Verwaltungs- und Abrechnungsplattformen wurde ein weiterer<br />
Fokus auf die Entwicklung von Schnittstellen und die Beratung für Lösungen im OCPP Umfeld gesetzt. Durch die<br />
jahrzehntelange Erfahrung im Bereich der embedded Systeme und Echtzeit Anwendungen, auch im Bereich der<br />
ECU Entwicklung, können alle Facetten im Bereich der Elektromobilität in oder außerhalb der Fahrzeuge umgesetzt<br />
werden.<br />
Intelligente Schnittstellen für Ladesäulen<br />
Das Thema Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge gewinnt<br />
zunehmend an Fahrt. Wichtig ist nun, dass sowohl einfache<br />
bereits bestehende als auch aktuelle mit wenig Intelligenz<br />
ausgestattete Ladesäulen vom Trend zu OCPP profitieren<br />
können. Die Lösung ist das OCPP-Gateway goOCPP von Pro-<br />
Systems. OCPP steht für Open Charge Point Protocoll. Dieses<br />
Protokoll beschreibt den Datenaustausch zwischen Ladesäulen<br />
und den Verwaltungs- und Abrechnungssystemen.<br />
Es ist auf eine Initiative der E-Laad Foundation aus den Niederlanden,<br />
begonnen im Jahr 2010, zurück zu führen. Dort<br />
war es ursprünglich für die Vernetzung von 10.000 E-Laad<br />
Ladesäulen gedacht, erfreute sich aber schnell eines breiten,<br />
internationalen Zuspruchs. Der Grund war denkbar einfach:<br />
Während in Deutschland unterschiedlichste Interessengruppen<br />
zum Beispiel über Steckverbinder, Fahrzeugkommunikation<br />
und die rechtliche Situation der Stromabgabe im öffentlichen<br />
Verkehrsraum debattierten, ging man in den Niederlanden<br />
pragmatisch an die Sache heran. Man musste dort<br />
auch nicht die Zeit überbrücken, bis die heimische Automobilindustrie<br />
ihren Fehlstart in Sachen (auto)mobiler Zukunft<br />
kompensieren konnten, sondern setzte vom ersten Augenblick<br />
konsequent auf die Förderung der eMobilität.<br />
So wurde in kurzer Zeit nach dem Vorbild der Open Source<br />
Projekte eine offene Protokoll-Spezifikation entworfen, die<br />
40 Neue Mobilität<br />
für die wesentlichen Gesichtspunkte der Ladetechnik völlig<br />
ausreichte und sofort umsetzbar war. OCPP hat sich zwischenzeitlich<br />
als quasi Standard für die Kommunikation von Ladesäulen<br />
mit Verwaltungs- und Abrechnungsplattformen, im<br />
OCPP Sprachgebrauch »Central-Systeme« genannt, etabliert.<br />
Seit Ende 2011 wurde an einem flexibel einsetzbaren OCPP-<br />
Gateway mit einfachen Schnittstellen entwickelt. Die nun<br />
vorgestellte Lösung ist ein kompaktes Gerät, geeignet für<br />
den Einbau in die Ladesäule, das einen multi-card (RFID)<br />
und NFC (Near Field Communication) Reader, ein farbgrafisches<br />
1/4 VGA Display, RGBLEDs zur Signalisierung und die<br />
Möglichkeiten zur Sprachausgabe auf einer leistungsstarken<br />
ARM9 Architektur vereint.<br />
Schaufenster Bayern-Sachsen<br />
ELEKTRO<strong>MOBILITÄT</strong> VERBINDET<br />
Besuchen Sie uns<br />
auf der eCarTec in München<br />
15.–17.Oktober 20<strong>13</strong><br />
Halle A6 / Stand 401 – MunichExpo<br />
Informationen zum Schaufenster Bayern-Sachsen finden Sie unter:<br />
www.elektromobilitaet-verbindet.de
Forschung & Entwicklung - Elektromobilität in Hamburg<br />
Forschung & Entwicklung - Elektromobilität in Hamburg<br />
Aber in Hamburg!<br />
eMobilität auf<br />
smarten Wegen<br />
Bundesverband eMobilität kooperiert mit ComBInation<br />
Quelle: hySOLUTIONS<br />
eMobilität ist in Hamburg bereits im StraSSenbild sichtbar<br />
Die Eurokrise hat auch auf der elektromobilen Landkarte<br />
ihre Spuren hinterlassen. Während Südeuropas Märkte weitgehend<br />
zusammengebrochen sind, schaut das emobile Europa<br />
heute auf die Niederlande, UK und die Skandinavier<br />
- allen voran Norwegen.<br />
Und Deutschland? Das europäische Nordsüdgefälle ist hierzulande<br />
seit jeher auf den Kopf gestellt, sitzen doch die Protagonisten<br />
der bundesdeutschen Forschungs- und Industrielandschaft<br />
traditionell eher im Süden. Und dennoch lohnt<br />
auch hier der Blick in den Norden, denn Hamburg scheint<br />
irgendwie alles etwas anders zu machen als der Rest der Republik<br />
und der Erfolg gibt den Hanseaten recht.<br />
Weit mehr als 600 batterieelektrische Fahrzeuge sind heute<br />
im Großraum Hamburg bereits im täglichen Einsatz. Der<br />
ganz überwiegende Anteil ist Resultat projektbezogener Aktivitäten<br />
als »Modellregion Elektromobilität«. Hierbei geht<br />
es, wie Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz jüngst formulierte,<br />
durchgängig um die Devise »Nicht reden, sondern<br />
machen«. Dieser Ansatz ist prägnant, praxisorientiert und<br />
erinnert an holländische Verhältnisse. Das Bekenntnis des<br />
Bürgermeisters lautet: »Wir diskutieren über Elektromobilität<br />
nicht mehr in der Art und Weise, wie das über viele Jahre<br />
der Fall gewesen ist. Man kann dieses Thema ja verfolgen,<br />
weil man irgendwie davon fasziniert ist. Aber heute diskutieren<br />
wir anders. Denn wir wissen, wir brauchen die eMobilität.<br />
Wenn wir als Städte mit den Herausforderungen der Zukunft<br />
zurechtkommen wollen, dann müssen wir auf die eMobilität<br />
setzen. Dazu haben wir gar keine Alternative.«<br />
Dementsprechend konzentriert sich Hamburg auf die Bündelung<br />
der Konzepte bei gewerblichen Flottenanwendungen,<br />
kommunalen Fuhrparks, Stadtplanung, Ladeinfrastruktur<br />
oder bisher noch nicht erschlossenen Potenzialen, etwa<br />
beim Einsatz von eTaxis.<br />
Wenngleich der konkrete Praxisbezug klar im Vordergrund<br />
steht, so gelingt es Hamburg und seinen Partnern aus dem<br />
Automotive- und Energiesektor, den lokalen Wirtschaftsvereinigungen<br />
und einer wachsenden Anzahl wohnungswirtschaftlicher,<br />
Real Estate- und stadtplanerischer Partner, in<br />
den Projekten jeweils auch F&E-Themen zu bündeln. So geht<br />
es etwa um die Weiterentwicklung von gesteuertem Laden,<br />
Schnellladen oder stationären Batteriespeichern. Oder um<br />
eine Indikatorenbildung bei der Implementierung emobiler<br />
Angebote in neue oder bestehende Stadtquartiere (»e-Quartier<br />
Hamburg«).<br />
Halbherzigkeit oder Zaghaftigkeit kann man den Hamburgern<br />
hierbei wirklich nicht vorwerfen. Das Leitprojekt für<br />
kommunale und gewerbliche Fuhrparks (»Hamburg - Wirtschaft<br />
am Strom«) umfasst insgesamt 740 Fahrzeuge, von<br />
denen seit Projektstart Anfang Mai binnen weniger Wochen<br />
bereits 270 Fahrzeuge im Projekt umgesetzt wurden. Und im<br />
Bereich der Quartiersprojekte beschränkt man sich gar nicht<br />
erst auf eine einzelne Modellsiedlung, sondern setzt bis zu<br />
zehn Standorte um, an denen elektrische Poolfahrzeuge von<br />
den Anwohnern gemeinschaftlich genutzt werden sollen.<br />
Alle Beteiligten wissen, dass die Projekte mittelfristig auch<br />
ohne Förderung auskommen sollen. Einzelne Partner haben<br />
dies auch bereits entschlossen umgesetzt, wie etwa der allseits<br />
bekannte Mittelständler Sirri Karabag, der mittlerweile<br />
die von ihm umgerüsteten Fahrzeuge weitgehend ohne<br />
Förderung vertreibt. Auch für andere Hamburger Aktivitäten<br />
gilt, dass man möglichst zügig einen Business Case erreicht.<br />
»Wir haben drei klare Prioritäten,« so Peter Lindlahr, Geschäftsführer<br />
der Projektleitstelle hySOLUTIONS, auf einer<br />
aktuellen Fachtagung, »nämlich erstens Geschäftsmodelle,<br />
zweitens Geschäftsmodelle und drittens Geschäftsmodelle«.<br />
Und so geht es nicht nur darum, was die Hamburger umsetzen,<br />
sondern vor allem wie sie es umsetzen. Zwei aktuelle<br />
Beispiele belegen dies. In den stadteigenen Fuhrparks von<br />
Behörden, Landesbetrieben und kommunalen Gesellschaften<br />
ist ein beträchtliches Beschaffungspotenzial für eFahrzeuge<br />
identifiziert worden. Schon heute fahren im Großraum<br />
Hamburg in kommunalen Flotten 160 eFahrzeuge, davon <strong>13</strong>0<br />
allein im Stadtgebiet. Bürgermeister Scholz reicht das noch<br />
lange nicht. Unmissverständlich hat er die Verwaltung beauftragt,<br />
das bis dato geltende Vorgehen zu ändern. Begründen<br />
muss nun nicht mehr, wer eine Ersatzbeschaffung mit<br />
einem eFahrzeug vornimmt. Sondern begründen muss vielmehr<br />
derjenige, der weiterhin ein konventionelles Fahrzeug<br />
beschafft. Juristen nennen so etwas die »Umkehr der Beweislast«.<br />
Psychologisch liegt hierin ein nachhaltiger Impuls, der<br />
in Hamburgs Verwaltung dauerhaft ein neues Bewusstsein<br />
schaffen wird. Das Denken ändert die Richtung.<br />
Auch in der Stadtplanung kann man, so das Hamburger Credo,<br />
gar nicht früh genug damit beginnen, Elektromobilität in die<br />
Prozesse zu integrieren. Als jetzt im wichtigsten internationalen<br />
Stadtentwicklungsvorhaben, der 55 ha großen HafenCity,<br />
für das hochverdichtete Teilareal Baakenhafen mit bis zu<br />
1.800 Wohneinheiten (WE) das bauliche Investorenverfahren<br />
startete, wurde erstmals ein konsequentes »push-and-pull«<br />
angewandt. Der Schlüssel für den Stellplatznachweis pro WE<br />
wird von 0,6 auf 0,4 gesenkt, dafür müssen sich die Investoren<br />
aber verpflichten, auf jedem dritten dieser Stellplätze<br />
Ladeinfrastruktur für eFahrzeuge zu errichten. Dies schafft<br />
allein im ersten Bauabschnitt rd. 100 eLadeplätze. Das gab’s<br />
noch nie. Nirgends. Aber jetzt in Hamburg.<br />
Sebastian Rieger<br />
info@hysolutions-hamburg.de<br />
42 Neue Mobilität Neue Mobilität 43
Forschung & Entwicklung - Universität Ulm<br />
Forschung & Entwicklung - Universität Ulm<br />
Allradantrieb bei<br />
elektrischen Zweirädern:<br />
Sicherer und spritziger auf dem Elektrokraftrad unterwegs<br />
Dr. Michael Buchholz und Masterstudent Matthias Baumann entwickeln ein eBike mit Allradantrieb Dr. Buchholz mit einem Testfahrzeug Photos: Elvira Eberhardt, Uni Ulm<br />
Allradantrieb für elektrische Zweiräder? Was bei Geländewagen<br />
und Fahrzeugen der oberen Mittelklasse keine Seltenheit<br />
ist, könnte in einigen Jahren auch bei eBikes und<br />
eMotorrädern zum Standard werden. Am Institut für Mess-,<br />
Regel- und Mikrotechnik der Universität Ulm wird gemeinsam<br />
mit den Industriepartnern ID-Bike, GIGATRONIK Technologies<br />
und IPDD ein rein elektrisch betriebenes Kleinkraftrad<br />
auf Basis des ELMOTO HR2 entwickelt, das durch<br />
einen zusätzlichen Antriebsmotor am Vorderrad agiler und<br />
vor allem sicherer werden soll. In etwa drei Jahren soll ein<br />
batterieversorgter Prototyp auf Teststrecken erprobt werden<br />
- mit einer Geschwindigkeit von bis zu 45km pro Stunde<br />
und einem zusätzlichen Freiheitsgrad gegenüber herkömmlichen<br />
Elektrozweirädern. Die Herausforderungen: Das eBike<br />
muss weiterhin einfach zu bedienen sein und der Kaufpreis<br />
soll erschwinglich bleiben.<br />
Die Hauptfrage lautet dabei: Wie kann ein Zweirad mit reinem<br />
Elektroantrieb in allen Fahrsituationen sicher betrieben<br />
werden, wenn beide Räder durch je einen Elektromotor mit<br />
einer funktionsintegrierten Gesamtsteuerung angetrieben<br />
werden?<br />
Diese Aufgabenstellung birgt mehrere Schwierigkeiten: In<br />
drei Jahren Projektlaufzeit muss nicht nur die Hardware weiterentwickelt<br />
werden. Es gilt auch, verschiedenste Aufgaben<br />
in den Bereichen Signalverarbeitung und Regelungstechnik<br />
zu lösen.<br />
Und so soll das Elektromotorrad der Zukunft funktionieren:<br />
Am Fahrzeug angebrachte Sensoren erfassen, in welcher<br />
fahrdynamischen Situation sich das eBike befindet und leiten<br />
diese Informationen an ein Steuergerät weiter. Dann berechnet<br />
eine Software die optimale Ansteuerung der Antriebe und<br />
sendet entsprechende Signale an die zwei Elektromotoren,<br />
die Vorder- und Hinterrad unabhängig voneinander antreiben<br />
oder abbremsen, oder an eine zusätzliche Reibbremse.<br />
Die situationsbedingte Verteilung von Antriebs- und Bremsmomenten<br />
ist wichtig, um zum Beispiel eine ausreichende<br />
Sicherheit bei Kurvenfahrten zu erreichen. Die beiden Motoren<br />
dienen allerdings nicht nur dem Antrieb, sondern auch<br />
der Energierückgewinnung. Um möglichst energieeffizient<br />
unterwegs zu sein, sollte die Reibbremse also nur in Notfällen<br />
zum Einsatz kommen.<br />
Bevor das Allrad-eBike im öffentlichen Straßenverkehr getestet<br />
werden kann, muss allerdings noch viel passieren:<br />
Zurzeit läuft die Hardwareentwicklung für den Allradantrieb<br />
und es werden Voruntersuchungen an Fahrzeugen mit reinem<br />
Hinterradantrieb durchgeführt. In der Versuchshalle<br />
des Ulmer Instituts steht dafür ein Testfahrzeug für Messungen<br />
bereit. Das Ziel: Die Fahrdynamik des Zweirads soll<br />
möglichst genau beschrieben werden und dabei robust gegenüber<br />
sich verändernden Parametern wie Zuladung oder<br />
Haftung der Reifen auf der Fahrbahnoberfläche sein. Eine<br />
weitere Herausforderung ist die Erfassung und Interpretation<br />
des Fahrerwunsches. Schließlich beeinflusst ein geübter<br />
Fahrer mit steigender Geschwindigkeit Kurvenfahrten überwiegend<br />
mittels Gewichtsverlagerung und nicht über die<br />
Vorderradlenkung. Für einen Sicherheitsgewinn muss die<br />
Steuerung des Allradantriebs somit innerhalb von Sekundenbruchteilen<br />
zuverlässig unterscheiden können, ob eine<br />
Schräglage gewünscht und fahrdynamisch noch sicher durch<br />
den Fahrer kontrollierbar ist, oder ob eine Gefahrensituation<br />
verhindert werden muss.<br />
Im Entwicklungsprozess des umweltfreundlichen Zweirads<br />
ist das Ulmer Institut für Mess-, Regel- und Mikrotechnik<br />
für die Informations- und Kommunikationstechnik zuständig:<br />
Verfahren der Sensordatenverarbeitung, der modellbasierten<br />
Schätzung und Überwachung sowie der Regelung<br />
komplexer Prozesse müssen speziell an Elektrozweiräder<br />
angepasst werden. Neben einer geeigneten Umsetzung der<br />
Verfahren - auch für einfache Steuergeräte mit geringer Rechenkapazität<br />
- stehen dabei stets die Sicherheit und Energieeffizienz<br />
im Mittelpunkt. Bei der konkreten Umsetzung des<br />
allradgetriebenen Demonstrators kommen die Industriepartner<br />
ins Spiel: GIGATRONIK Technologies stellt Entwicklungsleistungen<br />
und Kompetenz im Bereich der Leistungselektronik<br />
und dem Batteriemanagement zur Verfügung.<br />
Die Firma IPDD fördert das Projekt mit vielfältigen Entwicklungsarbeiten<br />
- unter anderem einer elektrisch betätigten<br />
Fahrbremse. ID-Bike, Hersteller des ELMOTO eMotorrads,<br />
baut schließlich die Fahrzeug-Prototypen auf. »Für ELMOTO<br />
ebnet das Projekt den Weg zum motorisierten Zweirad der<br />
Zukunft. Wir wollen solche leistungsstarken Fahrzeuge über<br />
eine elektronische Regelung auch für Laien beherrschbar<br />
machen und so für mehr Sicherheit im Zweirad-Verkehr sorgen«,<br />
sagt Björn Bergfelder, Chefentwickler bei ID-Bike.<br />
Finanziert wird das Projekt »Sicherheitsfahrwerk mit Elektroantrieb<br />
für eBikes und eMotorräder« vom Ministerium für Finanzen<br />
und Wirtschaft Baden-Württemberg sowie von den<br />
beteiligten Unternehmen.<br />
Gemeinsam werden die Partner nach drei Jahren Projektlaufzeit<br />
entscheiden, ob es einen Markt für die hochgerüsteten<br />
Zweiräder gibt. Das nutzerfreundliche eBike auf Basis des<br />
ELMOTO könnte dann eigentlich jeder steuern. Einzige Voraussetzung<br />
ist ein Mopedführerschein.<br />
Dr. Michael Buchholz<br />
Institut für Mess-, Regel- und Mikrotechnik Universität Ulm<br />
www.uni-ulm.de/in/mrm/forschung/elektromobilitaet.html<br />
44 Neue Mobilität Neue Mobilität 45
Forschung & Entwicklung - TU Dortmund<br />
Sicherer Betrieb<br />
Mobile Prüf- und Testeinrichtung nach IEC 61851 für Ladestation und eFahrzeuge<br />
Eng verbunden mit der Verbreitung der Elektromobilität ist<br />
eine flächendeckende und standardisierte Ladeinfrastruktur.<br />
Hierbei werden an die Infrastruktur zum Laden von<br />
Elektrofahrzeugen hohe Anforderungen gestellt. Dafür sind<br />
in der IEC 61851 alle notwendigen Abläufe beschrieben, einen<br />
Ladevorgang durchzuführen. Um die Funktionalitäten<br />
von Ladestationen sowie Elektrofahrzeugen auch im Feld<br />
zu prüfen, wurde vom Kompetenzzentrum Elektromobilität,<br />
Infrastruktur und Netze an der TU Dortmund eine kompakte<br />
und mobile Test- und Prüfeinrichtung entwickelt. Es kann<br />
sowohl die Informationsübertragung seitens der Ladestation<br />
als auch seitens des Fahrzeugs simuliert und überprüft werden.<br />
Der mobile Ladetester kann von OEMs oder auch von<br />
Ladestationsherstellern und -betreibern zur Überprüfung<br />
ihrer Produkte eingesetzt werden.<br />
Anders als vielleicht der erste Anschein vermuten lässt, umfasst<br />
gerade das Laden eines Elektrofahrzeuges im öffentlichen<br />
Raum, also an einer frei zugänglichen Ladestation, weit<br />
mehr als nur eine steckbare Verbindung mit dem Stromnetz.<br />
Neben den für den Benutzer offensichtlichen Abrechnungsfunktionen<br />
und natürlich den heute üblichen Ladesteckern beinhaltet<br />
eine Ladestation vor allem Sicherheits- und Kommunikationstechnik.<br />
Die Sicherheitstechnik schützt das Elektrofahrzeug<br />
und das Stromnetz, an dem die Station angeschlossen<br />
ist, vor Fehlfunktionen. Außerdem garantiert sie dem<br />
Benutzer einen sicheren Betrieb. Dies wird zum Teil durch<br />
Schutzgeräte erreicht, die aus der Energietechnik bekannt<br />
sind. Dazu gehören z.B. Sicherungsautomaten und Fehlerstromschutzschaltungen.<br />
Allerdings können diese nicht alle<br />
Funktionen übernehmen, weshalb für das Laden von Elektrofahrzeugen<br />
neue Methoden entwickelt wurden. Diese Methoden<br />
basieren auf der Kommunikation zwischen Fahrzeug<br />
und Ladestation. Zum Beispiel wird der maximal zulässige<br />
Ladestrom von der Ladestation an das Elektrofahrzeug übermittelt,<br />
um eine Überlastung der Ladestation oder des Netzes<br />
durch das Ladegerät zu vermeiden. Die Betriebssicherheit<br />
während des Ladevorgangs wird unter anderem dadurch sichergestellt,<br />
dass die Ladestation die Verbindung des Schutzleiters<br />
zum Fahrzeug überwacht und auch die Ladesteckdose<br />
spannungsfrei schaltet, wenn die Verbindung unterbrochen<br />
wird. Dadurch wird u.a. verhindert, dass der Nutzer während<br />
des Ladevorgangs einen elektrischen Schlag bekommen kann.<br />
Um diese wesentlichen Funktionen umzusetzen, definiert<br />
die IEC 61.851 Lösungen in Form von Schaltungen und Kommunikationswegen<br />
aber auch Parameter und Grenzwerte,<br />
wie zum Beispiel Spannungsbänder und (Ab-)Schaltzeiten.<br />
Um die definierten Anforderungen auch bei bereits im Feld<br />
installierter Ladeinfrastruktur testen zu können, wurde am<br />
Kompetenzzentrum Elektromobilität, Infrastruktur und Netze<br />
der TU Dortmund ein mobiler Ladetester entwickelt. Dessen<br />
Kernanwendungsgebiet liegt vor allem bei Herstellern und<br />
Betreibern von Ladestationen. Denn gerade bei sicherheitskritischen<br />
Funktionen ist eine Prüfung nicht nur bei Neuinstallation<br />
notwendig, sondern auch zyklisch während der gesamten<br />
Lebensdauer der Ladeeinrichtung. Folglich wurde bei<br />
der Entwicklung des Ladetesters ein besonderes Augenmerk<br />
auf den mobilen und flexiblen Einsatz gelegt. Es wurde ein<br />
bedienerfreundliches Gerät entwickelt, das vom Personal vor<br />
Ort ohne hohen Schulungsaufwand eingesetzt werden kann.<br />
Der mobile Ladetester ermöglicht es, sowohl die Informationsübertragung<br />
seitens der Ladestation als auch seitens des<br />
Fahrzeugs zu simulieren und zu überprüfen. Neben der Kommunikation<br />
nach IEC 61851-1 können auch weitere Verfahren,<br />
wie z.B. die Identifizierung des Nutzers oder Fahrzeugs<br />
getestet werden. Besonders wichtig ist die Simulation typischer<br />
Ladeabläufe verschiedener Elektrofahrzeuge. Für alle<br />
Testmethoden besteht ferner die Möglichkeit, Ladezyklen<br />
mehrfach ablaufen zu lassen, um Fehlzustände sowohl von<br />
Seiten der Ladestation als auch von Seiten der Fahrzeugladeeinrichtungen<br />
zu erkennen. Ein Testzyklus für die Einhaltung<br />
der Schaltzeiten zeigt, ob die Ladestation den aktuellen<br />
Stand der Normen umsetzt.<br />
Der Ladetester ist ebenfalls vorkonfiguriert für die Untersuchung<br />
von Abrechnungs- und Authentifizierungsinfrastruktur<br />
zum Beispiel auf Basis von PowerLine-Kommunikation.<br />
So können auch diese (noch) nicht genormten Verfahren<br />
kundenspezifisch implementiert werden. Softwareanpassungen<br />
ermöglichen es außerdem, neue Anforderungen<br />
seitens der aktuellen Norm zu implementieren. So sind<br />
zum Beispiel die von den Normungsgremien diskutierten<br />
Timinganforderungen der IEC 61851-1 bereits vorkonfiguriert.<br />
Die Alltagstauglichkeit zeichnet sich durch Zusatzfunktionen<br />
des mobilen Ladetesters, wie bspw. die Protokollierung<br />
der Testzyklen aus. Durch die Speicherung der<br />
Daten auf einem externen USB-Stick kann eine lückenlose<br />
Dokumentation sichergestellt werden. Außerdem kann<br />
die Stromversorgung der Test- und Prüfeinrichtung entweder<br />
über ein Netzteil oder die 12-V-Steckose eines<br />
Fahrzeuges erfolgen.<br />
In der Standardversion des mobilen Ladetesters wurden<br />
folgende Prüf- und Testmethoden realisiert:<br />
• Pilotleiterprüfung nach der Norm IEC 61851/SAE J1772:<br />
Simuliert die fahrzeugseitige Informationsübertragung<br />
und Freischaltung der Ladestation nach IEC 61851/ SAE<br />
J1772.<br />
• PWM mit Identifikation des Nutzers oder Fahrzeuges:<br />
Test und Überwachung des Pilotsignals nach externer<br />
Autorisierung (Smartphone, Hotline, RFID) zur Freischaltung<br />
der Ladestation.<br />
• Zyklustest: Mit dem Zyklustest können zeitliche Abläufe<br />
der Fahrzeugseite sowie die Zuverlässigkeit der Informationsübertragung<br />
geprüft werden.<br />
• Voreinstellungen: Parameter, wie Grenzwerte für die<br />
fahrzeugseitige Pilotleiterbelastung oder auch den Proximity-Widerstand<br />
sind variabel.<br />
• Fahrzeug/Laderegler: Simuliert die Informationsübertragung<br />
seitens der Ladesäule nach IEC 61851-1, um die<br />
Kommunikation im Fahrzeug zu prüfen oder um fahrzeugspezifische<br />
Daten zu testen und auszulesen.<br />
• Protokollfunktion: Die Messwerte können anschließend<br />
zur Auswertung auf einen USB-Stick gespeichert werden.<br />
• Ready for ID function: Simuliert und protokolliert die<br />
fahrzeugseitige Informationsübertragung bei Anwendung<br />
verschiedener Authentifizierungsverfahren<br />
Der mobile Ladetester wird auf der diesjährigen eCarTec<br />
in München präsentiert. Dieser und andere Exponate des<br />
Kompetenzzentrums Elektromobilität, Infrastruktur und<br />
Netze der TU Dortmund sind auf dem Gemeinschaftsstand<br />
des Landes Nordrhein-Westfalen in Halle A5 zu sehen.<br />
Dipl.-Ing. Christoph Aldejohann<br />
Dipl.-Ing. Willi Horenkamp<br />
Dipl.-Ing. Jonas Maasmann<br />
Dr. Fritz Rettberg<br />
Kompetenzzentrum Elektromobilität, Infrastruktur und<br />
Netze der TU Dortmund<br />
www.kompetenzzentrum-elektromobilitaet.de<br />
NRW Kompetenzzentrum<br />
Elektromobilität<br />
Infrastruktur und Netze<br />
Standort TU Dortmund<br />
eCarTec München<br />
15.-17. Oktober 20<strong>13</strong><br />
Halle A5 - Stand 508<br />
www.kompetenzzentrum-elektromobilitaet.de<br />
46 Neue Mobilität
1<br />
2<br />
<br />
<br />
2 <br />
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<br />
3<br />
WHO<br />
IS<br />
Who<br />
DER<br />
ELEKTRO-<br />
<strong>MOBILITÄT</strong><br />
Abbildung zeigt Sonderausstattung.<br />
www.mitsubishi-hybrid.de<br />
www.mitsubishi-outlander.de<br />
NEFZ (Neuer Europäischer Fahrzyklus) Messverfahren ECE R101 Gesamtverbrauch Outlander Plug-in Hybrid:<br />
Stromverbrauch (kombiniert) <strong>13</strong>,4 kWh / 100 km / Kraftstoffverbrauch (kombiniert) 1,9 l / 100 km / CO 2 -Emission<br />
<br />
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Herausgeber: MITSUBISHI MOTORS Deutschland GmbH, 65428 Rüsselsheim.<br />
Verbände, Initiativen, Organisationen, die aktiv Zeichen setzen.<br />
Neue Mobilität<br />
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Who is Who der elektromobilität<br />
Who is Who der Elektromobilität<br />
Who is Who der<br />
Elektromobilität<br />
Diese unterschiedlichen Branchenakteure engagieren sich in ergänzenden und miteinander verbundenen Themenschwerpunkten.<br />
Und nur durch die Vielzahl aktiver Stimmen können wir langfristig die Schlüsseltechnologien Elektromobilität und<br />
Erneuerbare Energie international sichtbar an eine europäische Führungsposition setzen. So steht zum Beispiel im Bundesverband<br />
eMobilität die Förderung emissionsarmer Antriebstechnologien und die Schaffung eines politischen Durchsetzungsinteresses<br />
im Sinne einer Neuen Mobilität an erster Stelle. In diesem Kontext schwingen natürlich verwandte Themen<br />
wie Nachhaltigkeit, Erneuerbare Energien, SmartGrid, der Klima- und Umweltschutz sowie die Förderung von Ausbildungsund<br />
Arbeitsplätzen mit.<br />
Anlässlich der Bundestagswahl im September 20<strong>13</strong> haben wir die »Who-is-Who-Akteure« gefragt,<br />
auf welchen Gebieten aus ihrer Sicht dringender politischer Handlungsbedarf hinsichtlich<br />
der erfolgreichen Etablierung einer Neuen Mobilität herrscht und was sie von der neuen<br />
Regierungskoalition erwarten. Auf den nächsten Seiten finden Sie die interessanten und vielschichtigen<br />
Antworten und Forderungen der einzelnen Akteure. Viel Spaß beim Lesen und<br />
Informieren..!<br />
Die Bundesregierung verfolgt das Ziel, bis 2020 eine Million<br />
Elektrofahrzeuge auf deutsche Straßen zu bringen. Klar ist,<br />
dass dieses Ziel nur branchenübergreifend und gesamtgesellschaftlich<br />
erreicht werden kann. Nur durch aktive Zeichen<br />
und nachhaltiges Engagement aller beteiligten Akteure<br />
von der Politik über die industrie, Wirtschaft und Forschung<br />
bis hin zu den verschiedenen Branchenverbänden<br />
kann Deutschland tatsächlich wie gewünscht Leitmarkt und<br />
Leitanbieter für eine Neue Mobilität werden.<br />
Doch was wird zur Erreichung dieses Ziels konkret unternommen?<br />
Und vor allem von wem? Denn am Ende des Tages<br />
geht es nicht nur um fachliche Kompetenz, eloquente Reden<br />
und große Pläne, sondern um praktische Lösungen, zielführende<br />
Initiativen und konkrete Maßnahmen, die innerhalb<br />
der Gesellschaft deutlich sichtbar werden.<br />
Je mehr Player sich an der Diskussion über eine emissionsarme<br />
Mobilität der Zukunft beteiligen, desto mehr Dynamik<br />
entsteht in diesem Zukunftsbereich. Mit einer Vielzahl an<br />
Akteuren, die sich aus den verschiedenen involvierten Branchen<br />
einbringen, erhält die gesamte Diskussion über eine<br />
nachhaltige und zukunftsfähige Verkehrsbewältigung einen<br />
enormen Stellenwert in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft.<br />
Denn je häufiger die Vor- und Nachteile, Hintergründe, Herausforderungen<br />
und die Bedeutung der Neuen Mobilität<br />
für Klima- und Umweltschutz, Ressourcenschonung, Wertschöpfung,<br />
Arbeitsplätze und die mit all dem verbundenen<br />
Chancen für unseren Wirtschaftsstandort thematisiert werden,<br />
desto größer wird die öffentliche Wahrnehmung, die Akzeptanz<br />
und das Verständnis für den notwendigen Systemwechsel.<br />
Diese Aufgabe kann nur eine gesamtgesellschaftliche sein<br />
und erfordert die aktive Teilnahme der innovativsten Netzwerke<br />
Deutschlands, vorausschauender Persönlichkeiten und das<br />
kooperative Zusammenwirken aller beteiligten Akteure, bis<br />
hin zum Engagement eines jeden Bürgers.<br />
Es ist schön zu sehen, dass das Bewusstsein für eMobilität,<br />
Erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit mit zunehmender<br />
Häufigkeit und aus vielen verschiedenen Richtungen in den<br />
Medien und damit im Alltag der Menschen ankommt. Diese<br />
Tatsache ist all jenen zu verdanken, die erkannt haben, dass<br />
die Wissensvermittlung, Aufklärung und konstruktive Auseinandersetzung<br />
für ihre Mitglieder und Interessenten eine<br />
entsprechende thematische Relevanz darstellt.<br />
Vor diesem Hintergrund haben wir uns die Frage gestellt,<br />
welche NGOs sich bereits heute aktiv mit dieser Zielsetzung<br />
beschäftigen. In der Rubrik »Who is Who der Elektromobilität«<br />
haben wir deshalb in den letzten vier Ausgaben die Verbände,<br />
Initiativen und Organisationen vorgestellt, die sich<br />
für nachhaltige und zukunftsweisende Mobilitätslösungen<br />
einsetzen. Auf je einer Seite haben wir diesen Unterstützern<br />
eine Plattform geben, um unserem Fachpublikum ihr Engagement<br />
für eine Neue Mobilität vorzustellen. Auf diese Weise<br />
wollten wir Gemeinsamkeiten und Standpunkte darstellen<br />
und verdeutlichen, welchen unterschiedlichen Fokus sie<br />
in diesem Bereich setzen und welche konkreten Positionen<br />
sie dabei vertreten.<br />
Sie haben eine Ausgabe verpasst und hätten gern eine Zusammenfassung<br />
aller Akteure aus der Rubrik »Who is Who<br />
der Elektromobilität«?<br />
Kein Problem. Kontaktieren Sie hierzu bitte unsere Redaktionsleiterin:<br />
juliane.girke@bem-ev.de<br />
Michael Hofmann, Finanzvorstand<br />
Bundesverband eMobilität e.V.<br />
»Wir vertreten inzwischen die Interessen von knapp 200 Mitgliedsunternehmen<br />
entlang der elektromobilen Wertschöpfungskette<br />
mit einem Umsatzvolumen von mehr als 50 Milliarden<br />
Euro und 550.000 Mitarbeitern weltweit. Gemeinsam<br />
mit diesen innovativen Akteuren gestalten wir aktiv das politische<br />
und mediale Stimmungsbild. Im Interesse der BEM-<br />
Mitglieder und der gesamten eMobilitäts-Branche sollte die<br />
neue Bundesregierung endlich ein stimmiges Gesamtkonzept<br />
vorlegen, dass die Energie- und Mobilitätswende ganzheitlich<br />
betrachtet. Neben dem zügigen Ausbau Erneuerbarer<br />
Energien und intelligenter Stromnetze muss auch die Entwicklung<br />
neuer Mobilitätskonzepte weiter zunehmend gefördert<br />
werden, damit künftig die verschiedenen emissionsarmen<br />
Verkehrsträger sinnvoll miteinander verbunden werden<br />
können. So sollten etwa Elektrofahrräder verstärkt unterstützt<br />
werden; bilden diese doch für viele Wege eine sinnvolle und<br />
umweltschonende Alternative zum Pkw.<br />
Prof. Dr. Andreas Knie, Geschäftsführer, Innovationszentrum<br />
für Mobilität und gesellschaftlichen Wandel<br />
»Die neue Bundesregierung wird deutlich mehr tun müssen<br />
als die bisherige, wenn sie ihr eMobilitäts-Ziel erreichen will.<br />
Ganz wichtig wäre es, die Nutzer von eFahrzeugen von den<br />
Parkgebühren freizustellen. Auch eine City-Maut für alle Autos<br />
mit Verbrennungsmotoren würde der Elektromobilität<br />
einen Schub geben und die Städte von Abgasen entlasten.<br />
Weil die Durchdringung des Marktes zunächst von Carsharing-<br />
und Flottenfahrzeugen erreicht wird, wäre es sinnvoll,<br />
den Betreibern dieser Autos eine staatliche Kompensation<br />
www.bem-ev.de<br />
Die Vielzahl an bereits bestehenden Einzelmaßnahmen muss<br />
besser untereinander abgestimmt und miteinander verknüpft<br />
werden, damit die Neue Mobilität tatsächlich für die breite<br />
Gesellschaft sichtbar wird. Die europäischen CO 2 -Grenzwerte<br />
für Automobilhersteller, die die vergangene Regierung<br />
im Juni 20<strong>13</strong> im letzten Moment verhindern konnte, sollten<br />
nun nach der erfolgreichen Regierungsbildung schleunigst<br />
unterschrieben werden. Sie sind nicht nur ein wirksames<br />
Instrument zur CO 2 -Reduktion im Straßenverkehr, sondern<br />
bieten den Fahrzeugherstellern auch die nötige Planungssicherheit.<br />
Unumgänglich ist es zudem, kluge Kauf-Anreize für<br />
die Endverbraucher zu schaffen. So sollten emissionsarme<br />
Antriebe durch die konsequente Umstellung der Kfz-Steuer<br />
im Sinne eines CO 2 -basierten Bonus-Malus-Systems gefördert<br />
werden. Nicht zu letzt müssen Fördergelder künftig<br />
auch zunehmend klein- und mittelständische Unternehmen<br />
erreichen und nicht nur die Großkonzerne. Denn innovative<br />
Ideen, wie die Entwicklung neuer Fahrzeug- und Mobilitätskonzepte,<br />
kommt häufig genau aus diesen Reihen.«<br />
www.innoz.de<br />
ihrer Mehrkosten in Höhe von 5.000 bis 7.000 Euro pro Wagen<br />
zu zahlen. Die Abschreibungsfrist für eAutos sollte nur<br />
drei Jahre betragen, damit Unternehmen die hohen Kosten<br />
schnell steuerlich geltend machen können. Die Vorschläge<br />
der NPE sollten schnell umgesetzt werden. So müssen die<br />
FuE-Anstrengungen mindestens auf dem bisherigen Niveau<br />
bleiben, aber die Förderregeln müssen deutlich vereinfacht<br />
werden. Dann wäre es auch für Mittelständler leichter, sich<br />
an der Energie- und Verkehrswende zu beteiligen.«<br />
50 Neue Mobilität Neue Mobilität 51
Who is Who der Elektromobilität<br />
Who is Who der Elektromobilität<br />
Hartmut Rauen, Mitglied der Hauptgeschäftsführung<br />
VDMA<br />
www.vdma.org<br />
Dipl.-Ing. Bernd Mayer, Leiter Referat Technik / Kundendienst<br />
/ Umwelt beim VDIK<br />
www.vdik.de<br />
»Deutschland kann nur dann Leitanbieter für Elektromobilität<br />
werden, wenn sich die Kosten für die Mobilität von morgen<br />
senken lassen. Die Produktionstechnik ist dabei entscheidend,<br />
denn von produktionstechnischen Innovationen und Investitionen<br />
hängt ab, wer das globale Rennen um die Elektromobilität<br />
gewinnt. Der deutsche Maschinen- und Anlagenbau<br />
leistet mit seinem Know-how entlang der gesamten Wertschöpfungskette<br />
einen gewichtigen Beitrag für beste Produktionstechnologie<br />
und somit für den Erfolg der Elektromobi-<br />
lität. Um die Exzellenz in der Herstellung zu halten, muss bereits<br />
zu Beginn der Wertschöpfungskette angesetzt und in<br />
die Forschung investiert werden. Das ist die Botschaft des<br />
VDMA an die Politik. Daher gilt es, die Produktionsforschung<br />
und die industrielle Gemeinschaftsforschung zu stärken sowie<br />
eine steuerliche Forschungsförderung einzuführen. Dies<br />
würde helfen, Investitionen rund um die Elektromobilität in<br />
Deutschland zu realisieren. «<br />
»Der VDIK tritt grundsätzlich für technologieneutrale Lösungen<br />
bei alternativen Antrieben ein. eMobilität ist für die internationalen<br />
Kraftfahrzeughersteller ein Thema von strategischer<br />
Bedeutung. Eine Energieversorgung aus erneuerbaren<br />
Quellen ist zwingend erforderlich, um mittel- bis langfristig<br />
eine Alternative zu fossilen Brennstoffen zu erhalten. Die<br />
VDIK-Mitglieder bieten bereits seit 2010 erfolgreich eine breite<br />
Palette an marktreifen eFahrzeugen an. Daher begrüßt der<br />
VDIK die Entscheidungen der Bundesregierung, endlich die<br />
Steuerbefreiung für eFahrzeuge auf 10 Jahre zu verlängern<br />
und bei der Dienstwagenbesteuerung einen Nachteilsausgleich<br />
für batteriebedingte Mehrkosten zu gewähren. Es bedarf<br />
jedoch noch weiterer Anstrengungen. Wichtigste Maßnahmen<br />
der Bundesregierung hierzu wären eine direkte Kaufprämie<br />
in Höhe von 5.000 bis 7.000 Euro sowie die klare Definition<br />
von Nutzervorteilen für eFahrzeuge. Nach der Bundestagswahl<br />
sollten hier schnellstmöglich entsprechende Impulse<br />
gesetzt werden.«<br />
Jens Hilgenberg, Mobilitätsexperte<br />
Bund für Umwelt und Naturschutz e.V. (BUND)<br />
www.bund.net<br />
Dr. Dag Schulze, Bereichsleiter Energie<br />
Europäische Geschäftsstelle Klima-Bündnis<br />
www.klimabuendnis.org<br />
»Die Bundesregierung muss erkennen, dass eine zukunftsfähige<br />
Mobilität sich nicht auf Elektroautos beschränkt. Deshalb<br />
erwartet der BUND, dass sie sich für den Ausbau moderner,<br />
umweltfreundlicher öffentlicher Verkehrssysteme einsetzt,<br />
die nach ökologischen Kriterien zertifizierten Ökostrom<br />
nutzen. Ergänzt werden muss dies durch Ausleihstationen<br />
für Fahrräder, Pedelecs und kleinen, sparsamen Elektroautos,<br />
die ebenfalls mit echtem Ökostrom betrieben werden.<br />
Nicht zielführend ist es, dass sich die Bundesregierung auf<br />
EU-Ebene für eine Verwässerung der CO 2 -Grenzwerte für<br />
Pkw mittels Elektroautos einsetzt. Das ist zu kurzfristig gedacht.<br />
Besser sind Steuerbegünstigungen für die sparsamsten<br />
Fahrzeuge und Steuererhöhungen für spritfressende<br />
Autos. Darüber hinaus muss die Bundesregierung mehr in<br />
die unabhängige Forschung alternativer Mobilitätskonzepte<br />
investieren und darf nicht - wie im Falle von Porsche - Fördermittel<br />
an Großkonzerne geben, die damit Sportwagen<br />
entwickeln.«<br />
»Das Klima-Bündnis erwartet von der neuen Bundesregierung<br />
eine ganzheitliche Betrachtung und Förderung der<br />
Elektromobilität, um die Zielsetzung einer an den langfristigen<br />
Klimaschutzzielen ausgerichteten Verkehrs- und Energiewende<br />
zu erreichen. Eine alleinige Forschungs- und Entwicklungsförderung<br />
von Elektroautos ist dafür nicht ausreichend.<br />
Die Elektromobilität muss verkehrsträgerübergreifend<br />
vorangebracht und in die Energiewende integriert werden.<br />
Das Leitbild dafür sollte ein energie- und flächeneffizientes<br />
Mobilitätssystem sein, das vollständig aus verbrauchsnahen<br />
erneuerbaren Energiequellen gespeist wird. Dies kann<br />
nur mit einem breiten Instrumentenmix erfolgen, mit dem<br />
sowohl Akku-Schienenfahrzeuge, der Straßenbahnausbau<br />
(Nachfolgeregelung Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz),<br />
Elektrostadtbussysteme, die Markteinführung netzintelligenter<br />
eAutos wie auch der Ausbau der Radwegeinfrastruktur<br />
für Pedelecs gefördert wird.«<br />
Regine Günther, Leiterin Klimaschutz- und Energiepolitik<br />
WWF Deutschland<br />
www.wwf.de<br />
Hans-Joachim Reck, Hauptgeschäftsführer<br />
Verband kommunaler Unternehmen e.V. (VKU)<br />
www.vku.de<br />
»Der WWF erwartet von der neuen Bundesregierung, dass<br />
sie sich für eine konsequente Verkehrswende als Teil der<br />
Energiewende einsetzt. Dies gelingt durch Maßnahmen, die<br />
der Elektromobilität und hocheffizienten Fahrzeugen in den<br />
Markt verhelfen und Fahrzeuge mit hohem CO 2 -Ausstoß zurückdrängen.<br />
In diesem Sinne sollte die Bundesregierung<br />
ihre Blockadehaltung gegen strengere CO 2 -Grenzwerte für<br />
Pkw auf EU-Ebene aufgeben sowie eine umfassende Reform<br />
der deutschen Dienstwagenbesteuerung ermöglichen,<br />
welche die steuerliche Absetzbarkeit am CO 2 -Ausstoß ausrichtet.<br />
Mit Maßnahmen wie einer Sonderabschreibung für<br />
Elektrofahrzeuge in gewerblichen Flotten oder einer temporären<br />
Privilegierung gegenüber herkömmlichen Fahrzeugen<br />
kann die Bundesregierung den Markthochlauf der Elektromobilität<br />
gezielt unterstützen. Zudem muss sie dafür Sorge<br />
tragen, dass Elektrofahrzeuge als flexible Energiespeicher<br />
und -puffer Teil der Energiewende werden und sie zusätzlich<br />
befördern.«<br />
»Kommunale Unternehmen übernehmen bei der passenden<br />
Infrastruktur für Elektromobilität eine Schlüsselrolle. Bereits<br />
jetzt sind sie in einer Vielzahl von Projekten, von Modellregionen<br />
über Schaufenster bis hin zu Einzelinitiativen, vom<br />
Ladenetz über Kooperationen bis hin zu touristischen Konzepten,<br />
aktiv. Als Infrastrukturdienstleister haben sie eine<br />
bedarfsgerechte Ladeinfrastruktur aufgebaut, um den Ausbau<br />
der Elektromobilität, orientiert an Wirtschaftlichkeit und<br />
Nachfrage, weiter voranzutreiben. Von der nächsten Bun-<br />
desregierung erwarten wir weitere Anreize zur Entwicklung<br />
der Elektromobilität. Diese sollten das bisherige Spektrum<br />
von der Technologie- und Forschungsförderung über Steuervorteile<br />
und nicht-monetäre Anreize wie die Kennzeichnung<br />
von Elektrofahrzeugen und damit verbundenen Privilegien<br />
im Straßenverkehr sowie die Förderung beim Aufbau von öffentlicher<br />
Ladeinfrastruktur umfassen. Die Vorstellung weiterer<br />
Pkw-Modelle mit Elektroantrieb auf der IAA wird weitere<br />
Impulse für den Markt bringen.«<br />
Otmar Lell, Verkehrsexperte<br />
Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. (vzbv)<br />
www.vzbv.de<br />
Prof. Dr.-Ing. Johann-Dietrich Wörner, Vorstandsvorsitzender,<br />
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)<br />
www.dlr.de<br />
»Elektromobilität ist ein wichtiger Baustein der Mobilität von<br />
morgen. Wie auch in der Stromerzeugung brauchen wir im Verkehr<br />
eine nachhaltige, CO 2 -freie Energieversorgung. eMobilität<br />
macht das möglich - wenn die Stromerzeugung auf Erneuerbare<br />
Energien umgestellt wird. Wir erwarten von der<br />
neuen Bundesregierung deshalb, dass sie die Energiewende<br />
vorantreibt. Und: Elektromobilität wird nur erfolgreich sein,<br />
wenn sie auch die Verbraucher überzeugt. Bislang kommen<br />
Elektroautos nicht gut an, weil sie erheblich teurer sind als<br />
benzin- oder dieselgetriebene Autos. Die neue Bundesregierung<br />
sollte aber nicht der Versuchung erliegen, die Kostenlücke<br />
durch eine Subvention zulasten der Staatskasse zu schließen.<br />
Den Vorteil daraus hätten wenige vermögende Verbraucher,<br />
die Lasten müssten alle tragen. Denkbar wäre ein<br />
aufkommensneutrales Bonus-Malus-System ähnlich wie in<br />
Frankreich, das Autos mit hohem CO 2 -Ausstoß teurer und<br />
Autos mit niedrigem CO 2 -Ausstoß günstiger macht.«<br />
»Die Wissenschaftler des DLR untersuchen die eMobilität<br />
systemisch und bündeln hierzu Kompetenzen aus den Forschungsbereichen<br />
Luftfahrt, Raumfahrt, Verkehr und Energie.<br />
Mehr als ein Dutzend DLR-Institute arbeiten an systemübergreifenden<br />
Lösungen. Ein Ziel ist die grundlegende Steigerung<br />
von Akzeptanz und Nutzung der eMobilität. Dabei geht<br />
es nicht nur um das Weiterentwickeln der Fahrzeugtechnik<br />
und ihrer Komponenten, sondern auch um die Anforderungen<br />
und Auswirkungen der eMobilität auf das Verkehrs- und<br />
Energiesystem. eMobilität soll dabei nicht nur DLR-intern<br />
erforscht werden. Vielmehr geht es darum, die DLR-spezifischen<br />
Kompetenzen und das systemische Verständnis zusammen<br />
mit Partnern in Wissenschaft und Wirtschaft für die<br />
eMobilität einzusetzen. In der Zukunft wird es wichtig sein,<br />
die in Deutschland vorhandenen Kompetenzen in Forschung<br />
und Entwicklung interdisziplinär zu bündeln. Gleichzeitig<br />
müssen Forschungsergebnisse schneller den Weg in eine industrielle<br />
Anwendung finden.«<br />
52 Neue Mobilität Neue Mobilität 53
Who is Who der Elektromobilität<br />
Who is Who der Elektromobilität<br />
Dietmar Schütz, Präsident<br />
Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE)<br />
www.bee-ev.de<br />
Siegfried Neuberger, Geschäftsführer<br />
Zweirad-Industrie-Verband e.V. (ZIV)<br />
www.ziv-zweirad.de<br />
»Die kommende Bundesregierung muss die Energiewende<br />
aktiv auf den Verkehrssektor ausweiten. Dafür stehen mit<br />
der Elektromobilität und verschiedenen Biokraftstoffen innovative<br />
Technologien zur Verfügung, die sich hervorragend<br />
ergänzen. Gemeinsam können sie alle Anforderungen im Mobilitätssektor<br />
zunehmend regenerativ decken - von der Personenbeförderung<br />
auf Kurz-, Mittel- und Langstrecken über<br />
den Fahrzeugbetrieb in der Landwirtschaft bis hin zum Gütertransport.<br />
Die Politik muss allerdings dafür sorgen, dass<br />
sich diese Alternativen zu den klima- und umweltschädlichen<br />
Kraftstoffen aus Erdöl am Markt durchsetzen können. Dafür<br />
bedarf es weiterhin des zügigen Ausbaus der Erneuerbaren<br />
Energien im Stromsektor, gezielter Forschungsförderung bei<br />
der Elektromobilität sowie wirksamer steuerlicher Anreize<br />
für Anschaffung und Nutzung entsprechender Fahrzeuge.«<br />
»Nachhaltige, individuelle, gesunde und ökonomische Mobilität<br />
sind Schlüsselthemen der Zukunft. Vor allem vor dem<br />
Hintergrund knapper werdender Ressourcen. Besonders verschärft<br />
wird dies durch die Tatsache, dass z.B. knapp die Hälfte<br />
aller Pkw Fahrten bis 5 Kilometer sind, obwohl es für diese<br />
Strecke weitaus »bessere« Verkehrsmittel gibt. Nämlich das<br />
Fahrrad und das eBike. Kein anderes Verkehrsmittel vereint<br />
all die positiven Aspekte auf einer Strecke bis 5 Kilometer.<br />
Die Bedeutung des Fahrrades und des eBikes nehmen zu,<br />
das beweist auch der Besuch der Bundeskanzlerin auf der<br />
EUROBIKE 2103, der weltweiten Leitmesse rund um das Thema<br />
Fahrrad. Der Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) wünscht<br />
sich von einer zukünftigen Bundesregierung, dass das Fahrrad<br />
und das eBike noch stärker als selbstverständlicher Teil<br />
der Alltagsmobilität der Zukunft wahrgenommen und gefördert<br />
werden als bisher.«<br />
Ulrich Klaus Becker, Vizepräsident für Verkehr<br />
ADAC<br />
www.adac.de<br />
Willie Loose, Geschäftsführer<br />
Bundesverband Carsharing e.V. (bcs)<br />
www.carsharing.de<br />
»Die Nutzung alternativer Kraftstoffe im Straßenverkehr kann<br />
die Abhängigkeit von derzeit bestimmenden Ressourcen<br />
(insbesondere Erdöl) verringern und den Einsatz regenerativer<br />
Energieträger ermöglichen. Der ADAC erwartet als Interessenvertreter<br />
der Autofahrer und Verbraucher in Deutschland<br />
von der neuen Bundesregierung eine technologieneutrale<br />
Förderung alternativer Antriebe und Kraftstoffe. Dazu zählen<br />
z.B. Erdgas, aus regenerativen Quellen erzeugte Elektrizität<br />
und auch Biokraftstoffe, die effektiv und glaubwürdig<br />
strenge Nachhaltigkeitskriterien erfüllen. Zur Förderung der<br />
Alternativen sind angemessene und langfristig verlässliche<br />
Rahmenbedingungen notwendig, um sowohl Anbietern und<br />
insbesondere auch Nutzern Planungssicherheit für die notwendigen<br />
Investitionen zu geben. Diese Grundlagen sind seitens<br />
der Politik zu schaffen und sollten sich an den mit der<br />
Nutzung von alternativen Kraftstoffen jeweils verbundenen<br />
tatsächlichen Umweltvorteilen orientieren.«<br />
»Der Bundesverband CarSharing fordert seit Jahren eine bundesweit<br />
umsetzbare rechtliche Grundlage für die Genehmigung<br />
von Carsharing-Stellplätzen im öffentlichen Straßenraum.<br />
Wir erwarten von der zukünftigen Bundesregierung,<br />
dass sie endlich eine solche Grundlage schafft, die auch den<br />
stationsbasierten Carsharing-Angeboten Rechnung trägt.<br />
Dazu müssen die Stellplätze einzelnen Anbietern zugeordnet<br />
und im Bedarfsfall gegenüber Fremdparkern geschützt<br />
werden können. Damit mehr Elektrofahrzeuge in Carsharing-<br />
Flotten eingestellt und wirtschaftlich betrieben werden, müssen<br />
deren Kosten sinken. Welche staatlichen Maßnahmen<br />
dazu beitragen sollten, darauf sind wir nicht festgelegt. Wir<br />
wünschen uns verkehrsplanerische Konzepte und Förderprojekte,<br />
die im Unterschied zur Nutzung von herkömmlichen<br />
Autos Vorbild für einen anderen Einsatz von Elektrofahrzeugen<br />
darstellen und damit zu einer größeren Multimodalität<br />
beitragen.«<br />
Dietmar Oeliger, Leiter Verkehrspolitik<br />
NABU-Bundesverband<br />
www.nabu.de<br />
Dr.-Ing. Hans Heinz Zimmer, Vorstandsvorsitzender<br />
VDE<br />
www.vde.com<br />
»eAutos fristen derzeit noch ein Schattendasein. Dies könnte<br />
sich ändern, wenn BMW, VW und andere deutsche Hersteller<br />
im Herbst erste eigene Modelle auf den Markt bringen.<br />
Entscheidend ist, dass die neue Bundesregierung nicht Politik<br />
macht für den i3 oder den eUp! , sondern für effizientere<br />
Autos insgesamt. Profitieren würde der Verbraucher durch<br />
niedrigere Spritverbräuche. Entscheidender Hebel dafür ist<br />
ein ambitionierter CO 2 -Grenzwert, den die EU unter deutscher<br />
Beteiligung quasi schon ausverhandelt hatte, als Bun-<br />
deskanzlerin Merkel das Gesetz im letzten Moment stoppte,<br />
mutmaßlich auf Drängen deutscher OEMs. Dies ist äußerst<br />
kurzsichtig gedacht, denn nur schärfere Grenzwerte führen<br />
zu Innovationen im Automobilbau und stellen die Hersteller<br />
vor die alternativlose Situation, zunehmend verbrauchsoptimierte<br />
Karossen und auch eAutos zu entwickeln. Daher muss<br />
eine neue Regierung gleich nach der Wahl die Unterschrift<br />
unter dieses wohl wichtigste Klimagesetz im Verkehr der<br />
nächsten 10 Jahre setzen.«<br />
»Die Verknüpfung der Bereiche Fahrzeugtechnik (Smart Car),<br />
Ladeinfrastruktur (Smart Grid) und Verkehrstelematik (Smart<br />
Traffic) sowie weiterer Querschnittsbereiche wie zum Beispiel<br />
Heimvernetzung (Smart Home) zu einem neuen, informationsund<br />
kommunikationstechnisch basierten System bedeutet<br />
eine große Herausforderung und Chance für den Standort<br />
Deutschland. Damit die deutsche Wissenschaft und Industrie<br />
innovative Lösungen für Zukunftsaufgaben wie Klimaschutz,<br />
Ressourceneffizienz und nachhaltige Mobilität bereitstellen<br />
und Deutschland auf seinem Weg zum Leitanbieter und Leitmarkt<br />
für Elektromobilität und neue Mobilitätskonzepte erfolgreich<br />
unterstützen können, sollte die künftige Bundesregierung<br />
die Forschung und Entwicklung, Pilot- und Infrastrukturprojekte,<br />
Vernetzung und Synergien entschlossen<br />
fördern, sinnvolle wirtschaftliche Anreize setzen und - wo<br />
nötig - rechtliche und regulative Rahmenbedingungen novellieren.«<br />
Michael Schramek, Vorsitzender<br />
Netzwerk intelligente Mobilität (NiMo) e.V.<br />
www.nimo.eu<br />
Gerd Lottsiepen, verkehrspolitischer Sprecher<br />
Ökologischer Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD)<br />
www.vcd.org<br />
»Das NiMo steht für die intelligente Verknüpfung der verschiedenen<br />
Mobilitätsarten. Die mit eFahrzeugen verbundenen<br />
Nachteile, also die geringere Reichweite sowie die längeren<br />
Ladezeiten, werden sich auf absehbare Zeit allein über<br />
technische Ansätze nicht lösen lassen. Damit eMobilität<br />
trotzdem zum Erfolgsmodell wird, ist die flächendeckende<br />
Verfügbarkeit eines multimodalen, strukturiert aufeinander<br />
abgestimmten Mobilitätsangebots zwingend erforderlich. Nur<br />
so können Wege, die die Reichweiten von eFahrzeugen über-<br />
schreiten, in einem Mix aus Bahn, ÖPNV, Taxi, Carsharing,<br />
Verleihrädern/-pedelecs sowie Fahrradgaragen/-abstellanlagen<br />
ohne erheblichen Mehraufwand bewältigt werden. Das<br />
Entstehen eines integrierten multimodalen Mobilitätsangebotes<br />
erfordert das Zusammenwirken verschiedenster Player.<br />
Um diesen Prozess zu beschleunigen, ist es erforderlich,<br />
zeitnah Leuchtturmprojekte zu initiieren und ggfs. zu fördern,<br />
in denen eine optimale Abstimmung der Komponenten<br />
entwickelt und erprobt wird.«<br />
»Nachhaltige Mobilität ist sicher, umweltverträglich und<br />
bezahlbar. Dabei darf Mobilität nicht allein an zurückgelegten<br />
Kilometern gemessen werden, nach dem Motto: wer<br />
viel unterwegs ist, ist mobil. Das wäre falsch. Damit wird<br />
klar, eAutos allein erhöhen die Mobilität nicht. Das eAuto<br />
kann einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, ist aber teuer.<br />
Das eFahrrad hingegen öffnet für viele Menschen neue Wege,<br />
umweltverträglich unterwegs zu sein. Die neue Bundesregierung<br />
darf ihre Politik nicht mehr einseitig auf die Interes-<br />
sen der Autohersteller ausrichten. Wenn sie eAutos fördern<br />
will, dann soll sie es ehrlich tun, mit Kaufprämien, die durch<br />
hochemittierende Autos finanziert werden. Sogenannte Supercredits,<br />
bei denen Elektroautos mit großen Spritschluckern<br />
verrechnet werden, sind faule Kredite. Eine Bundesregierung,<br />
die auf nachhaltige Mobilität setzt, führt zudem<br />
Tempo 30 als Basisgeschwindigkeit innerorts und ein Tempolimit<br />
auf Autobahnen ein. Sie fördert konsequent Bahn<br />
und Bus, das Fahrrad sowie den Fußverkehr.«<br />
54 Neue Mobilität Neue Mobilität 55
ATTRAKTIVE<br />
ELEKTRO-<br />
WACHSTUMS-<br />
CHANCEN<br />
STATUS<br />
QUO<br />
ERSCHLIESSUNG<br />
INTERNATIONALER MÄRKTE<br />
Z.B. Südamerika, Europa, USA,<br />
Nordamerika, Naher Osten<br />
STÄRKUNG DER<br />
WETTBEWERBSFÄHIGKEIT<br />
Wettbewerbsvorteile,<br />
Alleinstellungsmerkmale<br />
ENTWICKLUNG <strong>NEUE</strong>R<br />
PRODUKTE UND SERVICES<br />
Höhere Margen, stabile Umsätze,<br />
größere Unabhängigkeit<br />
KOSTENREDUKTION UND<br />
EFFIZIENZSTEIGERUNG<br />
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Methode“<br />
DER<br />
<strong>MOBILITÄT</strong><br />
Herausforderungen und Chancen der Neuen Mobilität.<br />
TELEFUNKEN SE | Bockenheimer Landstrasse 101 | 60325 Frankfurt am Main
Köpfe der Branche<br />
Köpfe der Branche<br />
Köpfe der Branche<br />
Auf ein Wort mit den relevanten Akteuren im Bereich der Neuen Mobilität<br />
Markus Emmert<br />
ComBInation<br />
Matthias Groher<br />
INSTITUT <strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong><br />
Guido Riemann<br />
Michael Hadad Autohandel<br />
GmbH<br />
Michael Tschakert<br />
PP:AGENDA GmbH<br />
Eckhard Fahlbusch<br />
EFA Batt Consulting<br />
Dr. Achim Korten<br />
selbständiger Wirtschaftsprüfer<br />
Markus Emmert, Geschäftsführer ComBInation GmbH<br />
»Die Themen SmartGrid und Elektromobilität passen perfekt<br />
zusammen. Vor dem Hintergrund intelligenter Netze, Energieeffizienz<br />
und erneuerbarer Energieerzeugung (Energiewende)<br />
kann die eMobilität einen wichtigen Beitrag zum Lastausgleich<br />
bzw. zur Steigerung des Eigenverbrauchs dezentraler Energieerzeugung<br />
leisten. Unterstützt durch zusätzliche Speichermöglichkeiten,<br />
wie z.B. Heimspeichern, entstehen Mehrwerte<br />
für Verbraucher, Erzeuger und die Umwelt. Eine der<br />
Grundvoraussetzung ist die SGready ® -Eigenschaft, welche<br />
durch intelligente Kommunikation sowie Mess-, Steuerungsund<br />
Regelungstechniken definiert wird. Was für viele noch<br />
nach Zukunft aussieht, ist heute schon möglich, man muss es<br />
nur tun. Gemeinsam mit dem Bundesverband eMobilität setzen<br />
wir genau hier an.«<br />
www.com-bi-nation.de<br />
Matthias Groher, Geschäftsführer<br />
INSTITUT <strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong><br />
»Seit über 20 Jahren haben meine Partner und ich das Glück,<br />
neue Branchen im Aufbau mitgestalten zu dürfen. Hierbei<br />
erlebe ich aber auch immer wieder das gleiche Schema:<br />
Phase 1: Desinteresse, Phase 2: Euphorie, Phase 3: Widerstände,<br />
Gegenargumente und Kritik; letztendlich aber die<br />
Phase 4: erfolgreiche Umsetzung. Um hier konsequent und<br />
vor allem praxisnah zu unterstützen, haben wir Dienstleistungsbausteine<br />
für Akademie und Consulting etabliert und<br />
unterstützen unsere Partner konkret beim Aufbau einer Vermarktungsplattform<br />
für eMobilitäts-Lösungen. Nach wie vor<br />
gibt es viel zu viele Fehlinformationen - dem wollen wir gezielt<br />
entgegensteuern. Außerdem bedarf es einer strukturierten<br />
Marktbearbeitung. Es gilt jetzt den beginnenden Markt zu<br />
bearbeiten. Schließlich sind wir auf dem Sprung von Phase 3<br />
zu Phase 4. Die gerade gelaufene IAA hat dies eindrucksvoll<br />
gezeigt. Daher unterstützen wir auch den BEM auf vielfältige<br />
Weise - er ist die ideale Plattform für engagierte Unternehmer,<br />
Politiker und Bürger!«<br />
www.institut-nm.de<br />
Guido Riemann, Geschäftsführer Michael Hadad<br />
Autohandel GmbH<br />
»Als modernes zukunftsorientiertes Berliner Unternehmen<br />
hat die Michael Hadad Autohandel GmbH vor 3 Jahren mit<br />
der Weiterbildung und Qualifikation der Mitarbeiter im Bereich<br />
Elektromobilität und Hochvoltanlagen begonnen. Heute<br />
betreuen wir viele sehr zufriedene Elektromobilitätskunden<br />
u.a. die Berliner Polizei mit dem Mitsubishi i-MiEV als Einsatzwagen.<br />
Als Partner der Berliner Agentur für Elektromobilität<br />
setzen wir uns für ein modernes und umweltbewusstes<br />
Berlin ein. Leider setzen uns als mittelständisches Unter-<br />
nehmen Politik und Lobby oft Grenzen, um bereits bestehende<br />
Elektroautos in noch größerer Anzahl auf Berlins Straßen<br />
zu bringen. Dank dem BEM konnten wir aber auch Mitglieder<br />
des Bundestages Serien-Elektroautos testen lassen.<br />
Nochmals herzlichen Dank.«<br />
www.hadad.de<br />
Michael Tschakert, Direktor Consulting & Management<br />
PP:AGENDA GmbH<br />
»Trotz guter Testergebnisse ist ein Großteil der Gesellschaft<br />
noch zurückhaltend, wenn es darum geht, eMobilität persönlich<br />
zu nutzen. Als Kommunikationsagentur wollen wir das<br />
Thema daher näher an den Verbraucher rücken. Vor dem Hintergrund<br />
unserer Agenturphilosophie »Faktor Vier | Bildung-<br />
Green-Gesundheit-Politik«, profitieren wir von dem branchenübergreifendem<br />
Wissen aus erster Hand und binden es in<br />
Netzwerk und Corporate Communication ein. Die dadurch<br />
gewonnene inhaltliche Profilierung rund um das Thema<br />
eMobilität stärkt sowohl die BEM-Verbandsarbeit als auch<br />
die eigene Beratungskompetenz.«<br />
www.pp-agenda.de<br />
Eckhard Fahlbusch, Geschäftsführer EFA Batt Consulting<br />
und BEM-Beirat<br />
»Als Berater der deutschen und europäischen Batterieindustrie<br />
bin ich für sämtliche Batterietechnologien und deren Anwendungen<br />
zuständig und damit auch für die Lithiumbatterie<br />
als derzeitige Schlüsselkomponente für die Elektromobilität.<br />
Ich arbeite mit den führenden Automobil- und Batterieherstellern<br />
zusammen und bin deshalb überzeugt, dass die Verfügbarkeit<br />
von sicheren, zuverlässigen und kosteneffizienten<br />
Lithiumbatterien der Elektromobilität kurzfristig den Durchbruch<br />
in Richtung Massenmarkt ermöglicht. Dies gilt insbesondere<br />
für den Markt von kleineren Voll-Elektrofahrzeugen<br />
(für den innerstädtischen und stadtnahen Verkehr) und von<br />
Plug-In-Hybridfahrzeugen mit einer elektrischen Reichweite<br />
von 50 bis 150 km.«<br />
www.efa-batt.de<br />
Dr. Achim Korten, selbständiger Wirtschaftsprüfer<br />
»Persönliche Eindrücke von verschiedenen eAutorallys und<br />
eigene Erfahrungen aus einem mehrmonatigen Test haben<br />
mich zu einem großen Fan des Themas werden lassen. Ich<br />
hoffe sehr, dass sich diese Antriebsform wenigstens innerstädtisch<br />
schnell verbreitet - zu Gunsten des Lärms und der<br />
Luftqualität. Allerdings braucht das auch eine umfassende<br />
Kaufbereitschaft. Hier scheint mir noch einige Überzeugungsarbeit<br />
erforderlich, zu der der BEM einen wertvollen Beitrag<br />
leisten kann.«<br />
www.wp-korten.de<br />
58 Neue Mobilität Neue Mobilität 59
Status Quo der Elektromobilität - Zahlen & Fakten<br />
Status Quo der Elektromobilität - Zahlen & Fakten<br />
Zahlen & Fakten<br />
Verkaufte eBikes in Deutschland pro Jahr<br />
200.000<br />
310.000<br />
380.000<br />
430.000<br />
2010 2011 2012 20<strong>13</strong><br />
• Aktueller Bestand im Jahr 20<strong>13</strong>:<br />
circa 1,2 Millionen (Schätzung)<br />
• Circa 10% der verkauften Zweiräder im Jahr 2012 in<br />
Deutschland waren eBikes<br />
Quelle: ZIV<br />
Aktueller Bestand eAutos<br />
• Bestand ePkw zum 01. Januar 20<strong>13</strong>: 7.114*<br />
• Anzahl neu zugelassener ePkw im Jahr 20<strong>13</strong><br />
(Jan. bis einschl. Aug.): 3.339*<br />
(*ohne Renault Twizy)<br />
• Bestand Renault Twizy zum 01. Januar 20<strong>13</strong>: 2.359<br />
• Anzahl neu zugelassen Renault Twizy im Jahr 20<strong>13</strong><br />
(Jan. bis einschl. Aug.): 623<br />
Quelle: KBA<br />
CO 2 -Ausstoß pro km nach<br />
Antriebstechnologie<br />
Elektroautos geladen mit<br />
• deutschem Strommix: 81 g* (14KWh/100km)<br />
• Strom aus Erneuerbaren Energien: 0 g<br />
Dieselmotor: <strong>13</strong>3 g (5l/100km)<br />
Benzinmotor: 142 g (6l/100km)<br />
* bei 576 Gramm CO 2 /kWh; gemäß Schätzung des Bundesumweltamtes<br />
für den Strommix 2012.<br />
CO 2<br />
-Emissionen im Verkehrssektor<br />
Die direkten Emissionen des Verkehrs machen circa<br />
20% des gesamten CO 2 -Ausstoßes in Deutschland<br />
aus. Etwa 85% stammen direkt aus den Auspuffrohren<br />
von Pkw, Lkw und Krafträdern.<br />
• Energiewirtschaft: 46%<br />
• Haushalte: 14%<br />
• Produzierendes Gewerbe: 14%<br />
• Gewerbe, Handel, Dienstleistungen: 6%<br />
Quelle: BEM / Umweltbundesamt<br />
Quelle: Bundesumweltministerium<br />
Ladeinfrastruktur (Status Quo)<br />
Einsparungen von CO 2 durch EE im Verkehr<br />
CO 2 -Emissionen pro Kopf<br />
• Anzahl der öffentlich zugänglichen Ladesäulen zum 31. Dezember 2012: 1.767 Ladestationen mit 3.819 Ladepunkten<br />
(Vgl. Juli 2012: 2.821 Ladepunkte, plus 35%).<br />
• Von den 3.819 Ladepunkten befinden sich 2.551 Ladepunkte im öffentlichen Straßenraum und 935 auf öffentlich zugänglichen<br />
Privatflächen.<br />
• Anzahl der Städte und Gemeinden in denen mindestens eine Ladestation betrieben wird: 580.<br />
• Nordrhein-Westfalen ist das Bundesland mit den insgesamt meisten Ladepunkten (889), gefolgt von Baden-Württemberg<br />
(839) und Hessen (501) .<br />
Ladeinfrastruktur (geplant)<br />
Quelle: BDEW Erhebung Elektromobilität<br />
Anzahl der Ladepunkte, die bis 2020 laut Bedarfsschätzung der Nationalen Plattform Elektromobilität bei einer Millionen<br />
Elektrofahrzeugen zur Verfügung stehen sollen: 950.000. Der Aufbau von 800.000 Ladepunkten soll durch private Investoren<br />
erfolgen. Hinzu kommen sollen 150.000 öffentliche Ladepunkte sowie rund 7.000 Schnellladepunkte.<br />
Stromerzeugung aus EE & Bedarf für eFahrzeuge<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
in Mrd. kWh<br />
2008<br />
1 Mio.<br />
Fahrzeuge<br />
278,4<br />
211<br />
10 Mio.<br />
Fahrzeuge<br />
335,5<br />
40 Mio.<br />
Fahrzeuge<br />
1,82<br />
<strong>13</strong>,5<br />
60<br />
2020 2030 2050<br />
Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien, Szenario<br />
des Bundeumweltministeriums<br />
Stromerzeugung laut Alternativszenario der EE-Branche<br />
bis 2020<br />
zur Deckung des Strombedarfs der eFahrzeuge benötigter<br />
Strom aus EE<br />
Quelle: Diagramm nach AEE; Daten: DGS/BSM, BMU-Leitszenario E2/E3,<br />
AEE-/BEE-Branchenprognose 2020, Stand: 7/2009<br />
561<br />
Quelle: Nationale Plattform Elektromobilität<br />
Fahrtkosten Elektro vs. Verbrenner<br />
• Stromkosten pro 100km eines Elektroautos: 3,50 Euro*<br />
• Spritkosten pro 100km eines Autos mit<br />
Verbrennungsmotor: 9,60 Euro**<br />
• Spritkosten pro 100km für Elektroroller: 1 Euro*<br />
• Spritkosten pro 100km für Roller mit<br />
Verbrennungsmotor: 4 Euro***<br />
* bei einem Strompreis von 0,25 Euro/kWh und<br />
Stromverbrauch von 14kWh/100km<br />
** bei einem Benzinpreis von 1,60 Euro/Liter und<br />
einem Spritverbrauch von 6Liter/100km<br />
*** bei einem Benzinpreis von 1,60 Euro/Liter und<br />
einem Spritverbrauch von 2,5Liter/100km<br />
Quelle: BEM<br />
Der Einsatz Erneuerbarer Energien im Verkehr spart im<br />
Jahr 2020 mehr als 28 Millionen Tonnen CO 2 -Emissionen<br />
(Vgl. 2007: 9,5 Mio. Tonnen). Außerdem werden Importe<br />
fossiler Brennstoffe im Wert von 11 Milliarden Euro vermieden<br />
(Vgl. 2007: 2,1 Milliarden Euro).<br />
Quelle: Bundesverband Erneuerbarer Energien / Agentur für Erneuerbare<br />
Energien<br />
Entwicklung der Batteriekosten<br />
Für den Einsatz in Elektroautos geeignete Lithium-Ionen-<br />
Batterien kosten aktuell circa 500 Euro/kWh. Experten<br />
schätzen, dass dieser Wert bei Serienproduktion auf circa<br />
150 Euro/kWh sinken könnte. Tesla Motors erreicht nach<br />
eigenen Angaben für das Modell S bereits heute einen<br />
Batteriepreis von 178 Euro/kWh. Ein Preis, der von den<br />
Analysten von McKinsey erst für das Ende des Jahrzehnts<br />
prognostiziert wurde. Tesla setzt im Gegensatz zu anderen<br />
Herstellern auf eine modifizierte Version der häufig in Laptops<br />
verwendeten 18650 Lithium-Ionen-Zellen.<br />
Quelle: Tesla Motors / McKinsey<br />
Arbeitsplätze durch Elektromobilität<br />
Anzahl der Arbeitsplätze, die bis zum Jahr 2030 durch<br />
konsequente Umstellung auf Elektromobilität (batteriebetrieben<br />
und mit Brennstoffzelle) in Europa entstehen<br />
könnten: bis zu 1,1 Millionen.<br />
Quelle: European Climate Foundation<br />
Im Schnitt verursacht jeder Deutsche pro Jahr 11 Tonnen<br />
(davon 2,35 Tonnen durch Verkehr) CO 2 -Emissionen.<br />
Der Wert liegt deutlich über dem weltweiten<br />
Pro-Kopf-Aufkommen von ca. 6,8 Tonnen. Die klimaverträgliche<br />
Quote liegt bei etwa 2,5 Tonnen.<br />
Wirkungsgrad Lithium-Ionen-Batterie<br />
vs. Ottomotor<br />
Lithium-Ionen-Batterie: 90-95%<br />
Ottomotor: 25-35%<br />
Quelle: Umweltbundesamt<br />
Endenergieverbrauch im Verkehrssektor<br />
28% des gesamten Endenergieverbrauchs entfallen<br />
auf den Verkehr, davon 56 % auf den motorisierten<br />
Individualverkehr und 25% auf den Straßengüterverkehr<br />
(Luftverkehr 14%, Schiene 3%, ÖPNV 1%, Binnenschifffahrt<br />
0,4%).<br />
Bis 2020 soll der Energieverbrauch im Verkehr um 10%<br />
gesenkt werden, bis 2040 um 40% (im Vergleich zu<br />
2005).<br />
Quelle: Deutsche Energie Agentur (dena)<br />
Quelle: BEM<br />
60 Neue Mobilität Neue Mobilität 61
Status Quo der ElektromobiliTät - Arthur Dornburg<br />
Status Quo der ElektromobiliTät - Arthur Dornburg<br />
Hochleistungsbatterien<br />
made in Germany<br />
eMobilität<br />
Robust, sicher, langlebig und kompakt:<br />
für Neukunden<br />
praxisbewährte Speicherlösungen von AKASOL<br />
eMobilität zum Anfassen<br />
Den Nachwuchs für die Neue Mobilität begeistern<br />
Eine Flut von Veranstaltungen zur Elektromobilität sorgt bei<br />
Insidern inzwischen für gewisse Eintönigkeit. Immer gleiche<br />
Gesichter bei stagnierenden Nutzungszahlen. Der Erfolg<br />
der Elektromobilität hängt jedoch wenig von altbekannten<br />
Überzeugungstätern ab, sondern maßgeblich von der Begeisterung<br />
einer breiteren Nutzerschicht.<br />
Es hat mir Spaß gemacht, in den letzten Monaten auf unterschiedlichen<br />
Veranstaltungen den Fahrspaß an der Elektromobilität<br />
bei vielen Menschen zu beobachten. Sicher haben<br />
neue Produkte wie das Model S von Tesla, der Renault ZOE<br />
und diverse eBikes einen großen Beitrag daran. Hinzu kommen<br />
immer mehr eFahrzeuge, mit denen sich eMobilität erfahren<br />
lässt - die spontane Freudenreaktion inklusive. Getoppt<br />
wird das nur noch von dem Erlebnis, Kleinkinder bei<br />
ihren ersten Runden mit einem Elektroquad zu beobachten.<br />
Leider sind (noch) nicht alle Erstnutzer so spontan in Ihren<br />
Entscheidungen, was auf der Wunschliste nach ganz oben<br />
wandert.<br />
Wunsch nach Veränderung<br />
Vor drei Jahren begann ich mit der Teilnahme an Veranstaltungen<br />
rund um das Thema Elektromobilität. Ich wurde zu<br />
den verschiedensten Symposien und Fachveranstaltungen<br />
eingeladen, ein Event folgte dem nächsten. Ich genoss die<br />
Teilnahme, lauschte gespannt den Vorträgen, testete mir unbekannte<br />
Fahrzeuge oder unterhielt mich mit Gleichgesinnten.<br />
Die Welt war angenehm und man war sich einig.<br />
Diese Anfangseuphorie hat sich mit der Zeit gelegt, primär<br />
weil sich die neuen Erkenntnisse irgendwann erschöpft hatten.<br />
Als Unternehmer steht für mich, im Gegensatz zu mir<br />
als Privatperson, nicht nur der Spaß im Mittelpunkt, sondern<br />
insbesondere das Geschäftsmodell. Man möchte seine Produkte<br />
am Ende des Tages ja auch einem neuen Kundenkreis<br />
anbieten. Genau diesen gibt es jedoch auf vielen Veranstaltungen<br />
kaum. Vielmehr tauschen sich dort vermehrt Insider<br />
untereinander aus. Nicht, dass Sie mich falsch verstehen,<br />
auch dieser Erfahrungsaustausch ist wichtig für die Entwicklung<br />
der Branche. Doch irgendwann besteht die Gefahr, dass<br />
sich die Themen im immer selben Kreis nur noch wiederholen.<br />
Hier ist es dringend erforderlich, dass neue, gern auch<br />
kritische Erlebnisse und Meinungen beigesteuert werden,<br />
um den Dialog weiterhin in Gang zu halten. Nur so kann die<br />
Branche weiter wachsen.<br />
Neue Veranstaltungsformate<br />
Um neue Teilnehmerschichten für das Thema eMobilität und<br />
unsere Produkte zu begeistern, haben wir 20<strong>13</strong> eigene Veranstaltungsformate<br />
entwickelt. Hierbei haben wir gezielt auf<br />
innovative Formate gesetzt, um einen völlig neuen Interessentenkreis<br />
anzusprechen. Wir sind das Risiko eingegangen,<br />
gezielt Neuland zu betreten, um nicht wieder ausschließlich<br />
altbekannte Überzeugungstäter anzutreffen. Die Vorabstimmung<br />
erfolgte zunehmend mit Personen, die bis dahin in der<br />
Regel noch nicht mit dem Thema Neue Mobilität vertraut<br />
waren. Umso überraschter waren wir von deren Engagement<br />
und aktiven Funktion als Multiplikatoren.<br />
Heraus kamen Veranstaltungen in Hotels, in Forschungseinrichtungen,<br />
auf Marktplätzen und Straßenfesten. Es gab<br />
Veranstaltungen bei Einkaufzentren und auf dem Land. Aber<br />
auch elektromobilen Fahrspaß im Rahmen eines Fußballturniers<br />
bei dem Einnahmen aus Tombola und Testfahrten der<br />
Förderung der örtlichen Jugendarbeit zugute kamen. Im Rahmen<br />
von Aktivitäten in Urlaubsregionen führten uns diese<br />
Events rund um die Elektromobilität bis nach Griechenland.<br />
Events rund um die eMobilität als Wachstumsgrundlage<br />
Die Branche kann hoffen, durch zahlreiche neue Produkte - wie<br />
etwa den innovativen BMW i3 - das gewünschte Wachstum<br />
zu realisieren. Die bereits heute verfügbaren guten Produkte<br />
werden sich jedoch nur dann verkaufen, wenn sie dem Endkunden<br />
erfolgreich näher gebracht werden. Sicher können<br />
Probefahrten in Autohäusern hier einen Beitrag leisten.<br />
Neben geeigneten Nutzungskonzepten bieten Events rund<br />
um die Elektromobilität, idealerweise herstellerunabhängig<br />
durchgeführt, einer breiten Neukundenschicht die Möglichkeit,<br />
Elektrofahrzeuge direkt zu erfahren. Die m+p gruppe<br />
führt hierzu, bei Bedarf auch maßgeschneiderte, Events wie<br />
Firmenveranstaltungen, Jubiläumsfeiern, Kindergeburtstage,<br />
Wohltätigkeitsveranstaltungen, usw. durch. Es können Fahrzeuge<br />
jeglicher Art vom Kinderquad bis zum Tesla eingesetzt<br />
werden. Aber auch Inhalte zur geeigneten Ladeinfrastruktur<br />
oder Antworten auf Fragen nach der umweltschonenden<br />
Energieversorgung können Bestandteil einer Themenübersicht<br />
sein. Im Vordergrund steht immer der oft noch unbekannte<br />
Neukundenbedarf und nicht die Missionierung mit<br />
Insiderüberzeugungen.<br />
Zahlreiche Veranstaltungen dieser Art dokumentieren zunehmend<br />
die wachsende Zahl von Elektromobilitätsnutzern,<br />
die sich mit etwas Geduld auch in Abschlüssen messen<br />
lassen, auch wenn es sich hier und da »nur« um ein den<br />
Eltern abgerungenes Kleinfahrzeug handelt. Früh übt sich<br />
bekanntlich auch beim Einstieg in die Elektromobilität.<br />
Arthur Dornburg<br />
Geschäftsführer<br />
m+p consulting Süd GmbH<br />
www.mp-gruppe.de<br />
62 Neue Mobilität Neue Mobilität 63
Status Quo der ElektromobiliTät - Little John Bikes<br />
Status Quo der ElektromobiliTät - Toyota<br />
Das Autohaus als<br />
Mobilitätsanbieter<br />
Ein Autohaus auf dem Grünen Weg in die Zukunft<br />
Das eBike,<br />
das den Herzschlag hört<br />
eBike-Fahren als pures VERGNÜGEN<br />
Quelle: Little John BIkes<br />
Die Zukunft heiSSt: mobil sein und die Umwelt schonen<br />
eBikes liegen voll im Trend und werden bei allen Alters- und<br />
Nutzergruppen immer beliebter. Aktuell sorgt eine Produktentwicklung<br />
für Aufsehen, bei der sich die elektronische<br />
Tretunterstützung an die gewünschte und optimale Herzfrequenz<br />
des Fahrers anpasst. Dadurch wird Radfahren auch<br />
für Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen noch<br />
attraktiver.<br />
Die Zahlen sprechen für sich: 2,8 Mio. Kreislauferkrankungen,<br />
1,5 Mio. Herzpatienten und 400.000 Reha-Patienten - pro<br />
Jahr! (Quelle: Derby Cycle) Medizinisch überwachte Reha-<br />
Maßnahmen sind für diese Menschen sehr wichtig, um die<br />
Belastungen für Herz und Kreislauf genau zu kontrollieren<br />
und die Gesundheit langfristig zu verbessern. Wichtiges Wiederaufbautraining,<br />
was bisher nur auf einem fest installierten<br />
Ergometer möglich war, kann zukünftig auch im Freien<br />
angewendet und in den Alltag integriert werden.<br />
Mit Impulse Ergo hat der Fahrradhersteller Derby Cycle den<br />
ersten pulsgesteuerten eBike-Antrieb auf den Markt gebracht.<br />
Der eigens dafür entwickelte Impulsantrieb steuert<br />
die Motorleistung des Elektrorades je nach Pulsfrequenz des<br />
Fahrers. »So fahren Radler immer im optimalen Pulsbereich<br />
und das unabhängig vom Streckenprofil, Windstärke oder<br />
dem Fahrergewicht«, erklärt Steffen John, Vorstand des Fachhandelsunternehmens<br />
Little John Bikes, das die Weltneuheit<br />
in sein Produktprogramm aufgenommen hat. Das System<br />
überwacht über einen kabellosen Brustgurt ständig den Herzschlag<br />
und schaltet die Tretunterstützung des eBikes entsprechend<br />
zu. Ist der Puls zu hoch, z.B. am Berg, gibt der<br />
eBike-Motor mehr Schub und nimmt dem Fahrer Arbeit ab.<br />
Der Computer registriert Abweichungen von der optimalen<br />
Herzfrequenz und passt die Unterstützung entsprechend an.<br />
Mit dem neu entwickelten LCD-Display am Lenker kann der<br />
Radler seine Werte ständig überprüfen und während der Fahrt<br />
manuelle Anpassungen vornehmen.<br />
Die stufenlose Schaltautomatik der NuVinci-Harmony-Nabe<br />
sorgt zudem dafür, dass auch die Trittfrequenz stets konstant<br />
bleibt. So werden hohe Belastungsspitzen gezielt vermieden<br />
und selbst bergige Strecken lassen sich leicht und<br />
kontrolliert bewältigen.<br />
Dank der neuen Technologie wird gesundes und puls-kontrolliertes<br />
Radfahren für fitnessorientierte, aber auch gesundheitlich<br />
eingeschränkte Menschen zum puren Vergnügen.<br />
Stefan Lozowik<br />
Little John Bikes AG<br />
s.lozowik@littlejohnbikes.de<br />
www.littlejohnbikes.de<br />
AutoSaxe in Leipzig-Rückmarsdorf setzt bereits seit Jahren<br />
als mittelständiges Unternehmen auf Innovationen.<br />
Geschäftsführer Michael Franz erklärt im Interview, warum<br />
sein Herz für Elektrofahrzeuge schlägt und was uns in den<br />
kommenden Jahren erwartet.<br />
Ihr Unternehmen ist seit 1991 Toyota- und Lexus-Vertragshändler<br />
in Leipzig. Was unterscheidet Sie von Ihren Konkurrenten?<br />
»Unsere Kunden sind die wichtigsten Personen in unserem<br />
Unternehmen. Sie verdienen vertrauensvolle und kompetente<br />
Beratung. Und das insbesondere auch im Bereich der alternativen<br />
Antriebe. Als Innovations- und Technologieführer produziert<br />
Toyota seit nunmehr 15 Jahren erfolgreich Fahrzeuge<br />
mit Hybridantrieb, die wir erfolgreich vertreiben. Im Gegensatz<br />
zu anderen Autohäusern haben wir schon sehr früh auf<br />
diese Technologie gesetzt und werden unseren Kunden auch<br />
weiterhin keine Innovation auf diesem Gebiet vorenthalten.<br />
Welche Innovationen sind denn aktuell in Planung?<br />
2015 bringt Toyota das erste Brennstoffzellen-Serienfahrzeug<br />
auf den Markt. Wir haben vor dem Hintergrund unserer<br />
langjährigen Zusammenarbeit nun die einmalige Chance das<br />
Fahrzeug exklusiv und weit vorab der offiziellen Premiere vorzustellen.<br />
Am 30. Oktober 20<strong>13</strong> im Globana Trade Center Leipzig/Halle<br />
im Rahmen der Mitteldeutschen Green Fleet Days.<br />
Was erwartet die Besucher an diesem Tag?<br />
Im Rahmen dieser Veranstaltung werden wir die Besucher<br />
über die neuesten Richtlinien im Flottenmanagement informieren.<br />
Denn unser erklärtes Ziel ist es, zunehmend grüne<br />
Flotten in den öffentlichen Verwaltungen zum Einsatz zu bringen,<br />
um maßgeblich zur Senkung des Flottenausstoßes von<br />
Kohlendioxid beizutragen. Viele Behörden gehen inzwischen<br />
diesen Weg, so zum Beispiel die Polizei Berlin, die einen Toyota<br />
Prius im täglichen Streifeneinsatz fährt. Zum Green Fleet Day<br />
werden wir die gesamte Fahrzeugpalette mit Hybridantrieben<br />
vorstellen. Wir sind überzeugt, dass unsere Hybrid-Modelle<br />
den ökologischen Wandel und das Bewusstsein für<br />
eine Neue Mobilität innerhalb der Gesellschaft fördern. Wer<br />
schon einmal mit einem Hybrid unterwegs gewesen ist, wird<br />
dies sicher bestätigen.<br />
In Zusammenarbeit mit kompetenten Partnern wie der BEM-<br />
Landesvertretung Mitteldeutschland, den Sicherheitsbehörden<br />
und der DEKRA werden wir als beratender Partner für<br />
den Einsatz von Hybridfahrzeugen in großen und kleinen<br />
Fuhrparks zur Verfügung stehen. Wir freuen uns auf zahlreiche<br />
Besucher auch aus den Reihen Ihrer Leser.<br />
Michael Franz<br />
Geschäftsführer<br />
Toyota AutoSaxe NL der Weller GmbH & Co.KG<br />
www.autosaxe.de<br />
64 Neue Mobilität Neue Mobilität 65
Status Quo der ElektromobiliTät - Frank K. Urban<br />
Status Quo der ElektromobiliTät - Frank K. Urban<br />
BMW abseits des Verbrenners<br />
Der neue Schaltplan der Automobilindustrie<br />
Kaum ein anderer Hersteller hat sich der Etablierung der<br />
Elektromobilität mehr verschrieben als BMW. Bereits 1972<br />
hat der Automobilhersteller zu den Olympischen Spielen in<br />
München eFahrzeuge zur Verfügung gestellt. Heute stellt die<br />
BMW Group mit mehr als 600 MINI E auf den Straßen eine<br />
der größten Test-Flotten von Elektroautos. Sie arbeitet eng<br />
mit lokalen Energieerzeugern, Universitäten und Regierungen<br />
zusammen. Und die daraus resultierenden Erkenntnisse<br />
fließen in die Entwicklung der Submarke BMW i ein. Aktuell<br />
wurde die Marktpremiere des i3 mit reinem Elektroantrieb<br />
gefeiert. Im Frühjahr 2014 folgt der i8 als leistungsstarker<br />
Plug-in-Hybrid. Nach Auffassung von BMW muss sich die<br />
Elektromobilität aus eigener Kraft tragen, Wirtschaft und<br />
Bundesregierung müssen noch enger zusammenarbeiten<br />
und die eingegangenen Kooperationen sind der Schlüssel<br />
zur Bewältigung heutiger Herausforderungen. Der eNOVA<br />
Strategiekreis Elektromobilität z.B. hat das Ziel, die deutsche<br />
Automobilindustrie auf dem Weg zur internationalen<br />
Elektromobilitäts-Führungsposition zu unterstützen. Partnerunternehmen<br />
sind Audi, BMW, Daimler, Porsche, Continental,<br />
Bosch, Siemens, Hella, ZF, Infineon, Li-Tec, ELMOS,<br />
BASF und NXP sowie die assoziierten Partner Heraeus und<br />
LEONI.<br />
Diese und weitere Verflechtungen sowie die vielfältigen Verbindungen<br />
in der Elektro-Automobilentwicklung werden im<br />
folgenden beschrieben. Dabei werden Kooperationen, Allianzen,<br />
Projekte und Konsortien fünf ausgewählten Kompetenzfeldern<br />
der Elektromobilität (Elektromotorisierung,<br />
Batterietechnologie, Ladetechnologie, Leichtbau sowie Mobilitätslösungen)<br />
zugeordnet. Dies verschafft einen Überblick<br />
und ist ein Ausschnitt aus der Fachstudie »Elektromobilität<br />
- Der neue Schaltplan der Automobilindustrie: Teil 2<br />
- BMW AG« der time2 Business Consulting GmbH, Berlin.<br />
Kompetenzfeld Elektromobilisierung<br />
BMW kooperiert mit Toyota, um Elektrifizierung von Antriebssystemen<br />
voranzutreiben. Die Japaner sind der Vorreiter in der<br />
Kombination eines Verbrennungsmotors mit einem Elektro-<br />
aggregat. Ferner forscht Toyota schon länger am elektrischen<br />
Antrieb mit einer Brennstoffzelle als Stromlieferant.<br />
Bei der Kernkompetenz eines OEMs wird BMW beim Bau der<br />
Elektromotoren auf eigenes Know-how vertrauen und diese<br />
ohne fremde Hilfe entwickeln. Das zugehörige einstufige Getriebe<br />
fertigt BMW ebenfalls selbst.<br />
Kompetenzfeld Batterietechnologie<br />
BMW will kurzfristig von der weit entwickelten Toyota-Hochvolt-Batterietechnik<br />
profitieren. Mit der Forschung zu Batteriezukunftstechnologien<br />
wollen beide Batterien für Elektround<br />
Hybridautos weiterentwickeln. Mittelfristig soll die Lithium-Luft-Technik<br />
voran gebracht, langfristig auch eine Post-<br />
Lithium-Technologie als Schlüsseltechnologie entwickelt<br />
werden. Der Li-Ionen-Akku zum Serienstart wird von SB Li-<br />
Motive geliefert, einem 50:50-Joint Venture von Samsung SDI<br />
und Bosch. Samsung hat mit Li-Ionen-Akkumulatoren viele<br />
Jahre Erfahrungswerte gesammelt und bringt diese mit ein.<br />
Kompetenzfeld Ladetechnologie<br />
BMW hat mit ABB, Deutsche Bahn, EIGHT, RWE, der Universität<br />
Bamberg, der Universität der Bundeswehr München<br />
und der Technischen Universität Dresden an der BMW Welt<br />
München eine Schnelllade-Station für Elektrofahrzeuge installiert.<br />
Für die Entwicklung von kundenfreundlicher und<br />
leistungsfähiger Ladetechnologie sind weitreichende Partnerschaften<br />
mit Schneider Electric und The Mobility House<br />
(TMH) vereinbart. TMH hat aktuell mit neun OEMs Kooperationen<br />
für eine europaweite Ladeinfrastruktur und eAuto-<br />
Services, darunter Toyota, Renault, Nissan sowie Smart. Die<br />
Risikokapitalgesellschaft BMW i Ventures ist an Coulomb<br />
Technologies strategisch beteiligt. Unter dem Markennamen<br />
ChargePoint betreibt das US-Unternehmen das weltweit<br />
größte Online-Netzwerk zur Vermittlung von Ladestationen<br />
für Fahrer von eFahrzeugen. Wie bereits im 1. Teil der Studie<br />
erwähnt (<strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong> 11, April 20<strong>13</strong>, S. 72-73), hat sich<br />
BMW zur Standardisierung der Ladetechnologie mit Audi,<br />
Daimler, Porsche und VW in der »Ludwigsburger Erklärung«<br />
auf einheitliche Standards verständigt, die international<br />
etabliert werden sollen. Wegen anbieterübergreifendem Zugang<br />
bei der Ladeinfrastruktur ist BMW auch beim Joint Venture<br />
Hubject mit Bosch, Daimler, EnBW, RWE und Siemens<br />
dabei.<br />
Kompetenzfeld Leichtbau<br />
Die Entkoppelung der Antriebs-Technologie beim BMW i<br />
von Design - Drive-Modul (Chassis) aus Aluminium und ein<br />
Life-Modul (Aufbau) aus Hightech-Karbonfaser - verspricht<br />
Gewichts- und insbesondere Kosten-Einsparungen bei Karosserievarianten.<br />
BMW, SGL Carbon und Mitsubishi Rayon<br />
betreiben gemeinsam ein Werk zur Herstellung von Karbonfasern.<br />
Aus der aufwändig gefertigten Karbonfaser wird die<br />
kohlefaserverstärkte Kunststoff (CFK)-Karosserie des i3 noch<br />
in Kleinserie gebaut. Aber SGL Carbon und BASF entwickeln<br />
bereits gemeinsam ein neues Materialsystem für die Massenproduktion<br />
von Bauteilen aus CFK. Dieser Technologiesprung<br />
und Kapazitätsaufbau soll die günstige Herstellung<br />
von thermoplastischen Kohlefaser-Verbundwerkstoffen in<br />
Großserienproduktion mit kürzeren Bearbeitungszyklen ermöglichen.<br />
Von diesem Know-how kann Toyota in der vorher<br />
genannten Kooperation profitieren.<br />
Kompetenzfeld Mobilitätslösungen<br />
DriveNow, das Carsharing-Angebot von BMW und dem Autovermieter<br />
Sixt, wird die Nutzung von BMW ActiveE und MINI E<br />
in Zukunft mit BMW i-Fahrzeugen erweitern. Die Flottentochter<br />
im gewerblichen Bereich Alphabet will im Rahmen eines<br />
Full-Service-Vertrags von der Ladekarte bis zur integrierten<br />
Ersatzmobilität für längere Strecken mit Sixt oder DriveNow<br />
Elektromobilität leicht machen. In Kooperation z.B. mit der<br />
Berliner Hubject GmbH stellt Alphabet seinen Kunden einen<br />
anbieterübergreifenden Zugang zur öffentlichen Ladeinfrastruktur<br />
zur Verfügung. Für ergänzende Mobilität kooperiert<br />
DriveNow mit der Mitfahrzentrale Flinc, dem Fahrradverleihsystem<br />
Nextbike, der Düsseldorfer Rheinbahn und den<br />
Berliner Verkehrsbetrieben. BMW i Mobility Services ist in<br />
einer strategischen Partnerschaft mit dem estnischen Unternehmen<br />
NOW! Innovations zur Bereitstellung mobiler Zahlungs-<br />
und Abrechnungslösungen. Damit wird das Angebot<br />
von ParkNow, für elektronische mobile Parkplatzbuchung<br />
und -bezahlung, von Parkhaus-Plätzen auf Parkmöglichkeiten<br />
an der Straße erweitert. ParkNow ist ein Joint Venture<br />
von Urban Mobility LLC und BMW i Ventures. Die letztere<br />
strebt langfristige, strategische Partnerschaften in den Bereichen<br />
eMobilität, Navigation, Parken, Carsharing sowie<br />
Intermodalität an. Neben ParkNow gibt es Park@MyHouse,<br />
ein innovativer Online-Marktplatz der zwischen freiem Parkraum<br />
und Autofahrern auf der Suche nach einem Parkplatz<br />
die Verbindung herstellt.<br />
Fazit<br />
Das komplett »elektrifizierte Mobilitätssystem« Auto ist<br />
damit noch lange nicht umgesetzt. Auch BMW geht mit Varianten<br />
den Weg über Hybridantriebe, rüstet aber nicht nur<br />
ein konventionelles Fahrzeug auf Batteriebetrieb um. Die<br />
Münchner gehen im Vergleich zu anderen Automobilherstellern<br />
weniger Joint Ventures im Bereich Elektromobilität ein<br />
und die Forschung zur Li-Ionen Batterie findet nicht im Verbund<br />
statt, sondern wird mit nur wenigen Partnern betrieben.<br />
Die Kernkompetenz fokussiert BMW eindeutig auf den<br />
Leicht- und Elektromotorenbau. Damit wird ein ganz eigener<br />
Pfad zur Elektromobilisierung beschritten, bei dem der langfristige<br />
Erfolg auf dem Durchbruch der Li-Ionen-Forschung<br />
und im Speziellen im Projekt i auf der komplett neuen Fahrzeugarchitektur<br />
basiert. Bei Erfolg wird die deutsche Automobilindustrie<br />
mit Hilfe von BMW ein Stück näher an der<br />
internationalen Elektromobilitäts-Führungsposition sein.<br />
Dipl.-Ing. Frank K. Urban<br />
Geschäftsführer<br />
time2 Business Consulting GmbH<br />
www.time2.de<br />
66 Neue Mobilität Neue Mobilität 67
Status QUo der Elektromobilität - ComBInation<br />
Status Quo der ElektromobiliTät - Reinhard-Dietmar Sponder<br />
®<br />
Spannung in der Energiewende<br />
Persönliche Kommunikation als ein wichtiges Element im intelligenten Stromnetz<br />
Energiewende nur<br />
mit Verkehrswende<br />
SGready ® ist ein eingetragenes Markenzeichen der ComBInation GmbH.<br />
Das SmartGrid ist zu einem elementaren Wirtschaftsbereich<br />
geworden. Kommunen, private Haushalte, Industrie, Gewerbe<br />
und Energieerzeuger kommen nicht umhin, sich mit der Umsetzung<br />
dieser Thematik ernsthaft zu beschäftigen.<br />
Je eher das intelligente Stromnetz flächendeckend umgesetzt<br />
wird, um so eher werden stabile, bzw. sinkende Strompreise<br />
für alle Beteiligten Realität. Die Zukunft der Energiewende<br />
überzeugt durch saubere Energieerzeugung, Energieeffizienz<br />
und Preisoptimierung.<br />
Die zusätzlichen Mehrwerte SGready ® -gekennzeichneter Produkte<br />
und Dienstleistungen tragen durch eine eindeutige<br />
Orientierungsmöglichkeit zur allgemeinen Akzeptanz in der<br />
Gesellschaft bei. Diese Zielsetzung ist allerdings nur gemeinsam<br />
mit den relevanten Playern aller involvierten Branchen<br />
zu erreichen. Die einzelnen, technisch absolut erfolgversprechenden<br />
und innovativen Lösungen, werden ohne die notwendige<br />
Kennzeichnung wahrscheinlich nicht das erforderliche<br />
Durchsetzungsvermögen haben, um alle anderen auf<br />
diesem Weg mitzunehmen. Der Verbraucher muss sich bei<br />
einer Vielzahl angebotener Produkte und Dienstleistungen<br />
im Kontext SmartGrid auf einfache Weise zurecht finden.<br />
Dies wird durch das SGready ® -Label ermöglicht. Dafür müssen<br />
bestimmte Bedingungen wie IKT, BI und eMSR erfüllt<br />
sein, damit eine SmartGrid-Integration stattfinden kann.<br />
Wir sind der Meinung, dass das Stromnetz der Zukunft nur<br />
mit seinen Teilnehmern wächst. Daher möchten wir Sie einladen,<br />
sich mit uns und unseren Partnern inselübergreifend,<br />
unabhängig und neutral in einem moderativen Prozess zu einem<br />
funktionierenden, intelligenten Stromnetz zu verbinden.<br />
Der SG-Workshop präsentiert und diskutiert aktuelle Projekte<br />
auf fachlich hohem Niveau mit dem klaren Ziel einer lösungsorientierten<br />
Optimierung hin zum intelligenten Stromnetz.<br />
Das SGready ® -Magazin für Consumer, Prosumer und Fachinteressierte<br />
dient in erster Linie dazu, Wissen rund um das<br />
Thema intelligentes Stromnetz, Energiewirtschaft und Effizienz<br />
zu vermitteln. Der Leser wird verständlich an das komplexe<br />
Thema herangeführt.<br />
Öffentliche Vorträge zum Thema SmartGrid, SGready ® und<br />
Energieeffizienz ergänzen die Ansprache an den Verbraucher.<br />
Mit diesen und weiteren Maßnahmen sensibilisieren und<br />
informieren wir über die Vorteile und Mehrwerte eines intelligenten<br />
Stromnetzes und schaffen ein Bewusstsein für<br />
energieeffizientes Handeln.<br />
ComBInation GmbH Geschäftsführer Markus Emmert<br />
www.com-bi-nation.de<br />
BEM-PRÄSIDENT KURT SIGL (AUF DEM eBIKE); FLANKIERT VON DEN BEM-LANDESVERTRETERN CHAYA CHATTERJEE UND MANFRED HIEMER UND<br />
DEN GASTGEBERN BÜRGERMEISTER PETER FELBERMEIER UND MdL BERNHARD SEIDENATH<br />
»Die Regierung hat den Rechtsrahmen für eMobilität noch<br />
nicht geklärt«, monierte der Präsident des Bundesverbandes<br />
eMobilität, Kurt Sigl anlässlich des BEM eStammtisches<br />
in Bayern Anfang August 20<strong>13</strong>. Er fand auf Einladung von<br />
CSU-Landtagsabgeordnetem (MdL) Bernhard Seidenath<br />
und Haimhausens Bürgermeister Peter Felbermeier (CSU)<br />
erstmals in der Energiegemeinde im Landkreis Dachau nördlich<br />
von München statt.<br />
»Die Energiewende funktioniert nur mit der Verkehrswende«,<br />
machte Präsident Sigl deutlich. Doch das setze einen Masterplan<br />
voraus, den er bislang vermisst. Zuerst gelte es, Rechtssicherheit<br />
zu schaffen. Dann ließen sich die erforderlichen<br />
Finanzressourcen ermitteln, was erst die nötige Planungssicherheit<br />
bringe. Das Interesse sei riesengroß in der Bevölkerung.<br />
In Hessen meldeten sich zu einem einwöchigen<br />
Versuch mit eFahrzeugen in drei Tagen 4.500 Pendler.<br />
Als Pendlerort im positiven Sinne sah Bürgermeister Peter<br />
Felbermeier Haimhausen. Die meisten Pendler müssten nicht<br />
weiter als 30 Kilometer zu ihrer Arbeitsstelle fahren: »Das ist<br />
ideal für die eMobilität.« Dass der Standort Bayern als Forschungs-,<br />
Entwicklungs- und Produktionsstandort gerade<br />
auch bei der eMobilität wichtig für den Wohlstand unseres<br />
Landes sei, betonte MdL Seidenath. Hierzu lobte Bürgermeister<br />
Felbermeier die bayerischen Automobilhersteller<br />
Audi und BMW. Den nötigen Strom erzeugt Haimhausen<br />
schon seit Jahren zu 100 % regenerativ durch die E-Werke<br />
Haniel an der Amper und zwei Photovoltaik-Anlagen. Die Gemeinde<br />
verfüge über ein eAuto, ein zweites ist bestellt, und<br />
drei eFahrräder, die Bürger ausleihen können.<br />
»Da geht einem das Herz auf«, meinte der Bürgermeister mit<br />
Blick auf den Rathausparkplatz. Denn dort stand gleich eine<br />
ganze Flotte von eFahrzeugen für Probefahrten bereit. So<br />
der A1 e-tron von Audi, Mitsubishis i-MiEV, der Opel Ampera,<br />
von Renault Kangoo Z.E. und Twizy Z.E. sowie ein Elektrofahrrad<br />
und ein Elektro-Fun-Fahrzeug auf drei Rädern. Der<br />
bayerische BEM-Landesvertreter Manfred Hiemer mahnte,<br />
man solle den Fahrspaß mit eFahrzeugen nicht vergessen.<br />
Reinhard-Dietmar Sponder<br />
Freier Journalist<br />
reinhard-dietmar@sponder.de<br />
68 Neue Mobilität Neue Mobilität 69
Status Quo der ElektromobiliTät - Mobil Marketing<br />
Status Quo der ElektromobiliTät - Mobil Marketing<br />
Innovatives Konzept<br />
statt Förderung<br />
Alternative Beschaffungsmaßnahmen für Elektrofahrzeuge<br />
GEScHäFTSFüHRER KARL-HEINZ KAISER UND BEM-Präsident Kurt Sigl BEI DER OFFIZIELLEN Präsentation des <strong>NEUE</strong>N RENAULT Kangoo Z.E.<br />
FüR DIE HOCHSCHULE AMBERG-WEIDEN<br />
Geschäftsführer Karl-Heinz Kaiser übergibt Tirschenreuths Bürgermeister Franz Stahl offiziell den Schlüssel des e-Workers<br />
im Beisein zahlreicher Sponsoren und Ehrengäste<br />
Der Geschäftsführer der Riedel & Kaiser OHG, Karl-Heinz<br />
Kaiser, spricht im Interview über alternative Beschaffungsmaßnahmen<br />
ohne Fördermittel, über die Schlüsselrolle der<br />
Städte und Kommunen als Katalysator im Bereich Elektromobilität<br />
und die erfolgreiche Kooperation mit Herstellern<br />
der Green Economy.<br />
Ihr Slogan »Kostenlos elektromobil - nur lenken müssen<br />
Sie selber!« klingt verlockend. Wie können wir uns das konkret<br />
vorstellen?<br />
Seit knapp 20 Jahren wird das Unternehmen unverändert<br />
von meinem Geschäftspartner Werner Riedel und mir geführt.<br />
In dieser Zeit haben wir über 1.000 Institutionen und<br />
ca. 40.000 Werbekunden in ganz Deutschland mit unserem<br />
Konzept begeistert. Die Anschaffung finanzieren in erster Linie<br />
regionale Firmen, die mit ihrer optischen Präsenz auf der<br />
Außenhaut des Fahrzeuges ihre Verbundenheit mit dem<br />
Klimaschutzprojekt unterstreichen. Das Ergebnis: Die Institution<br />
wird sofortiger Eigentümer und trägt lediglich die Betriebskosten.<br />
Welche Zielgruppen sind für Sie relevant?<br />
In erster Linie arbeiten wir im Bereich Landratsämter, Städte,<br />
Gemeinden und kommunaler Unternehmen. Riedel & Kaiser<br />
verfügt zudem über zahlreiche qualifizierte Kontakte aus dem<br />
Sektor Kliniken, Schulen, Schlösser, Universitäten, Wohnungsbaugesellschaften<br />
und Tourismusverbände.<br />
Welche Vorteile bieten Sie diesen Institutionen?<br />
Vor allem Transparenz und Sicherheit. Unsere langjährige<br />
Erfahrung zeigt - Vorbereitung ist das A und O einer erfolgreichen<br />
Zusammenarbeit. Wir bieten Kompetenz von der persönlichen<br />
Beratung bis zur offiziellen Fahrzeugpräsentation<br />
vor Ort. Nur Lenken müssen Sie selbst. Und natürlich statten<br />
wir die Kommunen nicht nur mit dem gewünschten Fahrzeug<br />
aus, sondern hinterlassen durch unsere übersichtlichen Unterlagen<br />
und dem routinierten Firmenauftritt einen qualifizierten<br />
Eindruck.<br />
Warum liegt Ihr Fokus primär auf dem kommunalen Bereich?<br />
Momentan unterstützt die Regierung in erster Linie die Forschung.<br />
Den Fokus auf Arbeitskreise, Forschungsprojekte<br />
und sogenannte Schaufenster zu setzen, reicht aber nicht<br />
aus, um bis zum Jahr 2020 1 Million Elektroautos auf deutsche<br />
Straßen zu bringen. Elektromobilität muss vor allem von<br />
den Bürgern und Bürgerinnen vor Ort erlebt und er»fahren«<br />
werden, um Akzeptanz zu schaffen und Begeisterung zu wecken.<br />
Der kommunale Sektor spielt dabei eine entscheidende<br />
Schlüsselrolle bei der Umsetzung der Elektromobilität in<br />
Deutschland. Städte und Gemeinden sind prädestiniert, als<br />
Katalysator für die nachhaltige Mobilität in der Region zu<br />
wirken, auch im ländlichen Raum. Dabei kommt es natürlich<br />
darauf an, Einstiegsbarrieren wie z.B. die hohen Anschaffungskosten,<br />
abzusenken.<br />
Mit unserem Konzept möchten wir den Institutionen die<br />
Möglichkeit geben, auch mit einem begrenzten Budget ihren<br />
Fuhrpark nachhaltig umzurüsten und die Beziehung zwischen<br />
Kommune und regionaler Wirtschaft zu stärken. Wir<br />
unterstützen sie, ihre Kompetenz zum Thema Erneuerbarer<br />
Energien zu erhöhen und als Vorreiter im Bereich Elektromobilität<br />
und Klimaschutz zu fungieren. Durch unser Refinanzierungsmodell<br />
konnten bereits zahlreiche Kommunen innerhalb<br />
der letzten beiden Jahre den Beweis antreten, dass<br />
Neue Mobilität keine Zukunftsmusik ist.<br />
Welche Kooperationspartner unterstützen Ihre Strategie?<br />
Mit Renault und ISEKI haben wir überaus kompetente Partner<br />
an unserer Seite. Vor allem der Renault Kangoo Z.E. und<br />
der MEGA e-Worker haben uns und unsere Kunden durch<br />
die Technik, die flexible Einsetzbarkeit und die Ladevolumen<br />
überzeugt. Optimal ist die Zusammenarbeit mit Renault-Autohäusern<br />
und ISEKI-Händlern in ganz Deutschland. Dadurch<br />
ermöglichen wir es den Entscheidungsträgern, die entsprechenden<br />
Elektrofahrzeuge vor Ort zu er»fahren« und Fragen<br />
sofort abzuklären. Aber auch im Bereich Ladeinfrastruktur<br />
haben wir mit RWE über eine zukünftige Kooperation bereits<br />
gesprochen.<br />
Wie kommt Ihr Konzept in der Praxis an?<br />
Dazu möchte ich kurz den Bürgermeister Franz Stahl aus<br />
Tirschenreuth zitieren: »Das Engagement von Riedel & Kaiser<br />
und die Bereitschaft unserer Unternehmen vor Ort, die Finanzierung<br />
des Fahrzeuges sicherzustellen, hat es uns ermöglicht,<br />
als erste Kommune im Landkreis Tirschenreuth<br />
ein Elektronutzfahrzeug in unseren Fuhrpark einzugliedern.<br />
Diese Variante schafft eine sehr gute Alternative zu den begrenzt<br />
einsetzbaren Förderungen des Landes Bayern. Riedel<br />
& Kaiser bieten uns vor allem den Mehrwert, Elektromobilität<br />
vor Ort zu präsentieren.« Ich denke, dem ist nichts mehr<br />
hinzuzufügen. Gern unterstützen wir so auch weitere Kommunen.<br />
Karl-Heinz Kaiser<br />
Geschäftsführer<br />
Riedel & Kaiser OHG<br />
kaiser@mobil-marketing.com<br />
www.mobil-marketing.com<br />
70 Neue Mobilität Neue Mobilität 71
Status Quo der ElektromobiliTät - Holger Kuhn<br />
Status Quo der ElektromobiliTät - Holger Kuhn<br />
Elektromobilität<br />
in der Luftfahrt<br />
Vom Ultraleicht heute zum Verkehrsflugzeug der Zukunft?<br />
Der »Ce-Liner« im Flug (Computergrafik): Mit diesem Flugzeugkonzept eröffnet das Bauhaus Luftfahrt seine Vision eines potenziell<br />
emissionsfreien Verkehrsflugzeugs für das Jahr 2035<br />
Aller Anfang war bescheiden: Ein zehn Kilowatt starker<br />
Elektromotor von Bosch und 125 Kilogramm schwere Nickel-<br />
Cadmium Batterien von VARTA (Luftfahrtstandard) markierten<br />
am 21. Oktober 1973 den Erstflug eines manntragenden,<br />
elektrisch betriebenen Flächenflugzeugs. Die Flugpremiere<br />
dauerte neun Minuten und Pilot Heinz Brditschka erreichte<br />
eine Höhe von circa 300 Metern über Grund, wesentlich<br />
mehr als erwartet für das erste Mal.<br />
Die Batterien, das Herzstück des Elektrofluges, waren damals<br />
jedoch zu schwer, um elektrisch angetriebene Flugzeuge<br />
populär werden zu lassen, denn ihr Gewicht beschränkte<br />
Passagierzahlen und Nutzlast auf ein Minimum. Dies änderte<br />
sich mit der Einführung und Kommerzialisierung der Lithium-Batterietechnologie<br />
1990. Deren deutlich höhere Energiedichten<br />
reduzierten die Batteriemasse erheblich, was zuerst<br />
von selbststartenden Segelflugzeugen genutzt wurde<br />
und 2007 sogar von einem Elektroflugzeug, das 50 Minuten<br />
mit Batteriekraft in der Luft bleiben konnte.<br />
Seit diesen Durchbrüchen entwickelt sich die Elektroflugszene<br />
rasant weiter, wie drei markante Punkte unterstreichen,<br />
die in ihrer kurzen Ära bereits erreicht wurden: Der aktuelle<br />
Geschwindigkeitsrekord liegt heute bei 326 km/h. Das effizienteste<br />
Flugzeug hat einen Verbrauch von umgerechnet<br />
1,3l/100km bei einer Geschwindigkeit von circa 170 km/h.<br />
Zudem sind Flugzeiten von bis zu drei Stunden heute problemlos<br />
möglich. Insgesamt gibt es in der Szene bereits über<br />
30 rein batteriebetriebene Leicht- und Kleinflugzeuge, fünf<br />
Luftfahrzeuge mit hybriden Antrieben, einen elektrischen<br />
Helikopter und eine Reihe von solar-unterstützten Fluggeräten.<br />
Wenn die Batterietechnologie in den kommenden Jahrzehnten<br />
ähnliche Fortschritte macht, wie seit dem Erstflug von<br />
Heinz Brditschka, was in etwa einer Verdreifachung der heute<br />
möglichen spezifischen Batteriekapazität (Wh/kg) entspräche,<br />
könnten sich sogar vielfältige Einsatzmöglichkeiten<br />
elektrischer Flugzeuge über den Sportflugsektor hinaus ergeben,<br />
von der Pilotenausbildung bis hin zu sechssitzigen<br />
Flugtaxis für Zubringerflüge oder Geschäftsreiseflugzeuge.<br />
Ergibt sich damit auch eine Zukunftsperspektive für elektrisch<br />
betriebene Verkehrsflugzeuge im kommerziellen Einsatz?<br />
Hierzu hat das Bauhaus Luftfahrt e.V., eine Münchner Ideenschmiede<br />
für die Zukunft des Luftverkehrs, das Konzept<br />
»Ce-Liner« entworfen. Auf Basis von ökonomischen und technischen<br />
Studien sowie heute im Labor untersuchten Technologien,<br />
aus denen Anforderungen wie Flugzeuggröße, Reichweite,<br />
Reisegeschwindigkeit oder die Umschlagzeit am Flughafen<br />
hervorgingen, beschreibt diese Studie ein vollkommen<br />
elektrisch betriebenes Kurzstrecken-Passagierflugzeug, das<br />
zeigen soll, welche Herausforderungen ein potenziell emissionsfreier<br />
Airliner zu meistern hätte. Der »Ce-Liner« soll 190<br />
Passagiere über Flugdistanzen von 1.600 Kilometern befördern,<br />
was 79 % aller Flugstrecken im Jahr 2035 abdecken<br />
würde.<br />
Aus der Analyse verschiedener Energiespeicher und -erzeuger,<br />
darunter auch Brennstoffzellen, wurde für die Studie<br />
bewusst eine rein batteriebetriebene Architektur gewählt,<br />
da Batterien sowohl die benötigte hohe Startleistung als<br />
auch die notwendige Reichweite realisieren könnten. Vor<br />
allem letztere würde nach Ansicht des Bauhaus Luftfahrt<br />
wesentlich durch die bei Markteintritt verfügbare Lithium-<br />
Ionen-Technologie bestimmt. Diese verspricht die höchsten<br />
Energiedichten in der Zukunft, die dafür gegenüber heutiger<br />
Technik aber um den Faktor fünf bis zehn gesteigert werden<br />
müssten.<br />
Auf der einen Seite bietet so ein vollelektrischer Ansatz<br />
neue Freiheitsgrade bei der Auslegung und Integration von<br />
Systemen innerhalb des Flugzeugs. Auf der anderen Seite<br />
ergeben sich aber auch neue Einschränkungen durch die<br />
festgeschriebene Abfertigungszeit am Flughafen. Da ein Aufladen<br />
der Batterien innerhalb der üblichen Bodenzeit von 30<br />
Minuten auch mit fortschrittlicher Technologie wohl nicht zu<br />
realisieren sein wird, haben die Wissenschaftler für den »Ce-<br />
Liner« ein austauschbares System von Batteriecontainern<br />
angedacht.<br />
Diese speisen die Hochtemperatur-supraleitenden (HTS)<br />
Elektromotoren, die mittels zwei ummantelten Propellern<br />
für den Antrieb des »Ce-Liners« sorgen. Die HTS-Motoren ermöglichen<br />
heute bereits Leistungsdichten von zehn kW/kg<br />
und könnten den Untersuchungen zufolge zukünftig bis zu<br />
40kW/kg erreichen, womit sie die Leistungsdichten heutiger<br />
Flugzeugturbinen im Bereich von acht bis 15kW/kg deutlich<br />
übertreffen würden und damit einen Teil des hohen Batteriegewichts<br />
kompensieren könnten. Durch das generelle Mehrgewicht<br />
des elektrischen Antriebes stand beim »Ce-Liner«<br />
auch die aerodynamische Effizienz im Mittelpunkt des Designs.<br />
So können beispielsweise durch ein nicht-planares<br />
Tragflächenkonzept, den sogenannten C-Wing, der Widerstand<br />
verringert und gleichzeitig die Spannweitenbeschränkungen<br />
seitens der Flughäfen eingehalten werden.<br />
Am Ende des interdisziplinären Entwicklungsprozesses des<br />
»Ce-Liners« entstand ein Luftfahrzeugkonzept, das im Falle<br />
einer regenerativen Produktion der elektrischen Energie<br />
vollkommen emissionsfrei betrieben werden könnte. Mit seiner<br />
Studie präsentiert das Bauhaus Luftfahrt daher nicht<br />
nur ein plausibles Konzept zur Erreichung der ambitionierten<br />
Emissionsreduktionsziele der Luftfahrt, sondern gibt<br />
erstmals einen wissenschaftlich fundierten Ausblick auf das<br />
Thema Elektromobilität in der kommerziellen Luftfahrt der<br />
Zukunft. Wann diese Realität wird, hängt stark von der Entwicklung<br />
wichtiger Kerntechnologien wie Batterien oder<br />
HTS-Elektromotoren ab. Studien zeigen jedoch das enorme<br />
Wachstumspotenzial dieser Technologien, die bereits heute<br />
von den Erfahrungen der sehr dynamischen Elektroflugszene<br />
profitieren, welche mittlerweile jährlich von neuen elektrischen<br />
Flugzeugmustern bereichert wird.<br />
Holger Kuhn<br />
Bauhaus Luftfahrt e.V.<br />
Holger.Kuhn@bauhaus-luftfahrt.net<br />
72 Neue Mobilität
Status Quo der ElektromobiliTät - Velux<br />
Status Quo der ElektromobiliTät - Velux<br />
200 Tage eMobilität<br />
im Praxis-Check<br />
Testfamilie des Velux LichtAktiv Haus berichtet über ihre Erfahrungen mit einem<br />
Elektrofahrzeug<br />
Die Familie Oldendorf stellT zwei Jahre lang das Velux LichtAktiv Haus auf die Probe und berichteT im eigenen Blog unter<br />
www.lichtaktivhaus.de über ihren Alltag im Haus der ZUKUNFT<br />
Foto: Velux Deutschland GmbH<br />
Im Rahmen des LichtAktiv-Haus-Experiments stellt Peugeot der Testfamilie für ein Jahr kostenlos das Elektroauto iOn zur Verfügung.<br />
Den Strom für das Auto erzeugt das modernisierte Siedlerhaus mit Solarenergie Foto: Velux Deutschland GmbH<br />
CO 2 -neutrales Wohnen und abgasfreie Elektroautos sind<br />
Trends der Zukunft. Die Oldendorfs erleben diese Zukunft<br />
bereits heute. Die vierköpfige Familie ist Teil eines auf zwei<br />
Jahre angelegten, wissenschaftlich begleiteten Experiments<br />
und testet seit Dezember 2011 das Wohnen der Zukunft im<br />
LichtAktiv Haus.<br />
Das von der Firma Velux im Rahmen der Internationalen Bauausstellung<br />
(IBA) Hamburg zum Null-Energiehaus umgebaute<br />
typische Siedlerhaus aus den 50er Jahren erzeugt die<br />
benötigte Energie vollständig durch Erneuerbare Energien<br />
und zeigt damit, dass sich CO 2 -neutrales Wohnen auch im Bestand<br />
verwirklichen lässt. Zugleich versorgt eine anspruchsvolle<br />
Tageslichtarchitektur das Gebäude mit viel Licht und<br />
frischer Luft. Für die Testfamilie bedeutet das nicht nur vernachlässigbar<br />
geringe Betriebskosten durch die Nutzung von<br />
regenerativen Energien, sondern vor allem höhere Lebensqualität<br />
in Form von frischer, gesunder Raumluft, einem hohen<br />
Anteil an Tageslicht und einem ganzjährig angenehmen<br />
Raumklima.<br />
Zugleich ist das LichtAktiv Haus ein offizielles Projekt der<br />
Forschungsinitiative »Zukunft Bau«, in dessen Rahmen der<br />
Gebäudestandard »Effizienzhaus Plus« als Beitrag für die<br />
Energiewende erarbeitet wurde. Mit diesem Forschungs- und<br />
Modellvorhaben fördert das Bundesministerium für Verkehr,<br />
Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) die Entwicklung und<br />
Markteinführung von Gebäuden, die nicht nur mehr Energie<br />
produzieren als sie verbrauchen, sondern zudem Überschüsse<br />
etwa für die elektromobile Nutzung zur Verfügung stellen<br />
können. Aus diesem Grund steht seit dem Frühjahr<br />
dieses Jahres ein von Peugeot Deutschland zur Verfügung<br />
gestelltes Elektroauto im Carport des modernisierten Siedlerhauses<br />
und ergänzt das Konzept des klimaneutralen Wohnens.<br />
»Die Idee, dem LichtAktiv Haus Experiment von Velux<br />
ein Elektroauto zur Seite zu stellen, um zu zeigen, wie eng<br />
Elektromobilität mit dem Wohnen der Zukunft verknüpft ist,<br />
hatten alle Beteiligten von Beginn an«, erklärt Prof. Manfred<br />
Hegger von der Technischen Universität Darmstadt, dessen<br />
Studenten am Fachgebiet Entwerfen und Energieeffizientes<br />
Bauen den Entwurf für das LichtAktiv Haus im Rahmen eines<br />
geschlossenen Wettbewerbs lieferten. »Deshalb freut es uns<br />
sehr, dass dies nun Realität geworden ist und unsere Testfamilie<br />
nicht nur das Haus, sondern auch ein elektrisches<br />
Auto im Alltag testen kann. Die Idee, solare Energie nicht nur<br />
als Tageslicht, für Strom und Heizung, sondern auch zum<br />
»Auftanken« zuhause zu nutzen, sollte in Zukunft selbstverständlich<br />
sein.«<br />
Der Peugeot iOn bietet Platz für vier Personen und hat bei<br />
voll aufgeladenem Akku eine Reichweite von gut 120 Kilometern.<br />
»Für unsere Alltagsfahrten, die sich im Schnitt um<br />
die 60 Kilometer pro Tag bewegen, reicht das vollkommen<br />
aus. Über Nacht kommt der kleine Stromer an die Haussteckdose<br />
und ist am nächsten Morgen wieder voll aufgeladen«,<br />
beschreibt Christian Oldendorf die Erfahrungen mit<br />
dem iOn. »Eng wird es nur im Winter, wenn die Heizung und<br />
die Lüftung während der Fahrt gebraucht werden. Dann kann<br />
die Reichweite auf etwa 70 Kilometer sinken und wir müssen<br />
rechnen, ob die Restkilometerleistung noch ausreicht.«<br />
Der durchschnittliche Verbrauch des Peugeot iOn lag in den<br />
ersten Monaten bei rund 18 kWh pro 100 Kilometer. Auf Basis<br />
der aktuellen Stromkosten ergeben sich daraus theoretische<br />
Kosten von 4,95 Euro pro 100 Kilometer.<br />
Alle Daten fließen in das Monitoring der beteiligten Universitäten<br />
ein und sollen in Verbindung mit weiteren Projekten der<br />
Forschungsinitiative »Zukunft Bau« sowie der IBA dazu beitragen,<br />
Erkenntnisse darüber zu gewinnen, inwieweit Nulloder<br />
Plusenergiegebäude in Verbindung mit Elektromobilität<br />
heute schon bereit für den Schritt vom Pilotprojekt zur<br />
breiten Nutzung sind. Für die Oldendorfs ist die Antwort klar:<br />
»Den eigenen Strom auf dem Dach zu sammeln, um ihn für<br />
den täglichen Bedarf zu nutzen und ihn auch noch quasi in<br />
den Tank des eigenen Autos zu füllen - das ist toll und macht<br />
Spaß«, erklärt Irina Oldendorf.<br />
Und wie fährt sich nun so ein Elektrofahrzeug? »Vor allem<br />
leise«, so Christian Oldendorf. »Anstatt eines aufdröhnenden<br />
Motors beim Anlassen ertönt nur ein kurzer Piepton und schon<br />
kann die Fahrt - oder besser: das lautlose Dahingleiten auf<br />
Hamburgs Straßen - beginnen. Und flott ist der Wagen! Da<br />
die Motorkraft bei einem Elektroauto schneller auf den Antrieb<br />
übertragen wird, als bei einem normalen Benziner, zieht<br />
der iOn beim Anfahren erstaunlich schnell an.« Das Wohnexperiment<br />
im LichtAktiv Haus dauert noch bis März 2014. Bis<br />
dahin werden die Oldendorfs in ihrem Online-Tagebuch unter<br />
www.lichtaktivhaus.de auch weiterhin über ihre Erfahrungen<br />
mit dem Elektroauto berichten. »Der Wagen ist der perfekte<br />
City-Flitzer. Auch nach einem halben Jahr lieben wir immer<br />
noch das lautlose Anfahren, die flotte Beschleunigung und<br />
die verwunderten Blicke, die uns bei der tagtäglichen Fahrt<br />
in der Stadt begleiten und können uns gar nicht vorstellen,<br />
dass wir uns von dem Wagen wieder trennen müssen.«<br />
Astrid Unger // Velux Deutschland GmbH<br />
www.lichtaktivhaus.de<br />
74 Neue Mobilität Neue Mobilität 75
Status Quo der ElektromobiliTät - TÜV SÜD<br />
Status Quo der ElektromobiliTät - TÜV SÜD<br />
Ladeinfrastruktur<br />
Der Schlüssel zum Erfolg?<br />
Wie viel Ladeinfrastruktur braucht der Mensch? Oder anders<br />
gefragt, wie viel Ladeinfrastruktur muss der geneigte<br />
Käufer eines Elektroautos in seiner Umgebung wahrgenommen<br />
haben, damit er guten Gewissens die Kaufentscheidung<br />
zugunsten eines Stromers treffen kann?<br />
Die Anzahl der Meinungen zu dieser Frage ist in etwa proportional<br />
zur Anzahl der Konferenzen zu diesem Thema oder zur<br />
Zahl der Demonstrationsprojekte, in welchen die verschiedenen<br />
Ladeoptionen durchprobiert werden und wo man versucht,<br />
sich diesem Thema wissenschaftlich zu nähern. Manchmal<br />
lausche ich doch sehr verwundert den Meinungen, die hierzu<br />
vertreten werden. Zur Einschätzung, wie sich »der« Nutzer<br />
am Ende des Tages verhalten wird und was er wirklich<br />
braucht. Mein persönlicher Erfahrungsschatz, nach jetzt drei<br />
Jahren beinahe täglicher Elektromobilität, ist sicher nicht uneingeschränkt<br />
repräsentativ, passt aber selten zur wissenschaftlichen<br />
Meinung. Mich erstaunt das. Ist meine persönliche<br />
elektromobile Wohlfühlzone wirklich so besonders?<br />
Interessant ist vor allem, wie die verschiedenen Akteure ganz<br />
unterschiedliche theoretische Lösungen für diese Wohlfühlzone<br />
bereit halten. Der typische Energieversorger erklärt mir<br />
üblicherweise, ich lade vor allem zuhause (oder in der Arbeit),<br />
öffentliche Ladesäulen braucht es kaum, ein Geschäftsmodell<br />
gäbe es dafür ohnehin nicht. Der zweite Teil des Satzes<br />
macht mich dann doch leicht misstrauisch. Wenn mir jemand<br />
im gleichen Satz mitzuteilen versucht, dass ich etwas nicht<br />
brauche, worin er aktuell kein Geschäftsmodell sieht, dann<br />
sei mir zumindest ein kleiner Zweifel erlaubt, ob er damit<br />
wirklich meine Wohlfühlzone im Sinn hat.<br />
Zweifel an diesen Worten empfindet - neben mir - sicher auch<br />
so mancher aktiver Fahrer. Wenn ich z.B. unterwegs bin, sagen<br />
wir mit 20% geplanter Restladung und dann doch noch<br />
mutig einen zusätzlichen Kundentermin einschiebe. Meine<br />
wohl geplante Route - und ich trau mich wirklich was - erfährt<br />
damit eine empfindliche Abweichung. Gegenüber meinen<br />
Kunden aus der Elektromobilität kann ich schon mal die Frage<br />
nach einer Steckdose äußern. Schließlich komme ich politisch<br />
korrekt, emissionsfrei und sowieso, man kennt das Problem.<br />
Bei Kunden außerhalb dieses Kosmos rührt die Frage schon<br />
manchmal etwas seltsam an. Gratisstrom? Der nimmt was er<br />
kriegen kann! In diesen Fällen wirkt dann auch der Hinweis<br />
zu den fehlenden Geschäftsmodellen meines Energieversorgers<br />
ein wenig hilflos. Die ein oder andere Ladesäule mehr<br />
würde mir das Leben etwas leichter machen. Betonen möchte<br />
ich, ich weiß mich zu beschäftigen während eines einstündigen<br />
Ladestopps. Die eMails werden mir nicht ausgehen,<br />
die Energie für die Heimfahrt schon.<br />
Wohlgemerkt, ich brauchte die elektromobile Wohlfühlzone<br />
nicht um mir auch privat ein Elektroauto zu kaufen. Ich glaube<br />
allerdings, die breitere Kundschaft auf die wir natürlich<br />
alle hoffen, macht von diesem Wohlgefühl letztlich die Kaufentscheidung<br />
abhängig. Erst die Wohlfühlzone, dann das<br />
Elektroauto. Was unangenehmer Weise bedeutet, erst muss<br />
die Ladesäule stehen, ich muss sie gesehen haben - und<br />
nicht nur die eine - dann beginne ich Vertrauen zu schöpfen.<br />
Im Grunde haben wir mit dem CNG-Erdgasauto ausreichend<br />
Erfahrung mit nicht sichtbarer Infrastruktur. Es gibt an die<br />
1.000 Tankstellen in Deutschland, hätten Sie es gewusst?<br />
Man fährt gegenüber Benzin etwa zum halben Preis und die<br />
CO 2 -Emissionen liegen deutlich günstiger als bei anderen fossilen<br />
Kraftstoffen. Warum setzt sich das eigentlich nicht durch?<br />
Nun, kennen Sie eine Erdgastankstelle? Wenn Sie diese Frage<br />
mit »Ja« beantworten, gehören Sie zu einer Minderheit<br />
oder sind, wie ich, jahrelang ein Erdgasauto gefahren. Oft<br />
liegen diese etwas abseits und man findet sie auch nur selten<br />
an wirklich großen Tankstellen. An Autobahnen gibt es<br />
sie, bis auf einzelne Ausnahmen, gar nicht, denn dort gibt<br />
es meist keine Erdgasleitung. Auch die Autohöfe sind oft abseits<br />
der typischen Leitungen. Man mag argumentieren, in<br />
der heutigen Zeit weiß die Bordelektronik wo ich die Tankstelle<br />
finde, dazu muss ich aber bereits in so einem Fahrzeug<br />
sitzen, es also gekauft haben. Wer simuliert schon vor dem<br />
Kauf ob er später eine Tankstelle findet?<br />
Viel entscheidender ist doch, dass Erdgastankstellen, oder<br />
kehren wir zurück zu den Stromtankstellen, Teil meines Erfahrungshorizontes<br />
sind, ich mir also sicher bin, ich werde<br />
Strom bekommen wenn ich ihn brauche. Dieses Wissen baut<br />
sich überall dort auf, wo ich genügend Ladepunkte gesehen<br />
habe. Schlussendlich muss es vermutlich sogar die taktile<br />
Erfahrung sein. Ich muss so ein »Teil« mal benutzt haben,<br />
den Stecker gesteckt und das Wohlgefühl gespürt haben,<br />
wenn sich das Auto während meiner Abwesenheit für die<br />
Heimfahrt stärkt. Für nicht Elektromobilisten: Das fühlt sich<br />
in etwa so an, wie wenn ich nach dem Einkaufen einen vollen<br />
Benzintank habe, zum halben Preis! Der wahre Elektromobilist<br />
empfindet natürlich zusätzlich noch die Befriedigung<br />
mit Erneuerbarer Energie, leise und emissionsfrei unterwegs<br />
zu sein. Für den Normalkunden werden letztere Faktoren nur<br />
eine untergeordnete Rolle spielen. Kosten, Fahrspaß und der<br />
Reiz des Innovativen werden da viel wichtigere Aspekte sein.<br />
Übrigens gebe ich ganz offen zu, dass ich auch sehr gerne<br />
zuhause lade. Morgens habe ich grundsätzlich einen vollen<br />
Tank. Das Gefühl nicht mehr an die Tankstelle zu müssen -<br />
zumindest zum Tanken - ist ein durchaus angenehmes.<br />
Doch wie viel Ladeinfrastruktur braucht es tatsächlich und<br />
vor allem welche? Es wäre natürlich vermessen sich über die<br />
vielen Experten zu stellen und zu proklamieren, so muss es<br />
sein. Ich fahre schließlich auch erst seit drei Jahren und ich<br />
wohne in München, einer Stadt, die der Elektromobilität bislang<br />
nicht sehr zugetan ist. Ich bin also - wie momentan wohl<br />
jeder - ein Sonderfall. Eigentlich gibt es in München nur eine<br />
wirklich öffentliche Ladesäule und die ist, zumindest am<br />
Samstag, immer besetzt. Ich meide sie also. Im Notfall allerdings<br />
klemme ich dort auch schon mal einen (vollen) Twizy<br />
ab, es ist schließlich ein Notfall, meine Visitenkarte fungiert<br />
als Entschuldigung. Auch in Hamburg und Berlin bin ich hin<br />
und wieder elektrisch unterwegs. Das fühlt sich schon besser<br />
an. Etwa 150, respektive 350 (geplant 1.000), Ladesäulen<br />
finden sich in Hamburg und Berlin, das gibt eine gewisse<br />
Sicherheit. Von nachhaltiger Präsenz im Stadtbild würde ich<br />
aber auch hier noch nicht sprechen. Wer hier momentan die<br />
Entscheidung für ein Elektrofahrzeug trifft, hat weiterhin andere<br />
gute Gründe.<br />
Vor kurzem war ich in Tokyo und habe mir das Netz von<br />
Schnellladestationen angeschaut. Zwischen Nagoya und<br />
Tokyo kenne ich inzwischen jede Säule und jeden 7-Eleven.<br />
Der Gastgeber hat viel Aufwand betrieben an jeder Säule<br />
immer auch ein Fahrzeug auftauchen zu lassen. Natürlich<br />
war uns schnell klar, es handelt sich immer um die gleichen<br />
zwei Fahrzeuge. Interessanter Weise aber, tauchten tatsächlich<br />
auch »echte« Kunden auf. Eine junge Mutter z.B. die mit<br />
ihren 2 Kindern gerade die 350 Kilometer von Tokyo nach<br />
Nagoya zurück legt und wie selbstverständlich das Fahrzeug<br />
- einem i-MiEV, einer kleinen Zwischenladung unterzieht.<br />
Auf die Frage ob sie das öfter macht: »Ja klar, alle<br />
zwei Wochen«. Wir waren beeindruckt, ob der Selbstverständlichkeit<br />
wie die Japaner bereits mit Elektroautos umgehen.<br />
Ähnliches lässt sich auch aus den USA berichten,<br />
wo Tesla-Fahrer wie selbstverständlich bis zu 1.000 Kilometer<br />
am Tag zurück legen. Ein bis zwei Zwischenladungen<br />
genügen dem Model S dafür, bei der Strecke sind Pausen<br />
ohnehin angebracht. In Dänemark hat der Einzug des Schnellladekonzepts<br />
von »CLEVER« zu einer deutlichen Änderung<br />
im Fahrverhalten der Fahrer von Elektroautos geführt.Durch<br />
die Schnellladestationen entlang wichtiger Transitrouten hat<br />
sich der typische Aktionsradius der Fahrzeuge mehr als verdoppelt<br />
und er wächst jeden Monat weiter. Mit jeder Ladestation<br />
wächst die Zuversicht der Fahrer, viele legen Strecken<br />
von 200 bis 300 Kilometern ganz Selbstverständlich zurück.<br />
Was lernen wir aus all dem? Zunächst einmal, Schnellladung<br />
ist eine sinnvolle Sache, sie garantiert mir eine erweiterte<br />
Autonomie mit sinnvollen Ladepausen von 15 bis 20 Minuten.<br />
Länder mit Tempolimits tun sich leichter, das Netz muss<br />
nicht ganz so dicht sein. Bei den Geschäftsmodellen lohnt<br />
es vielleicht, sich von Tesla zumindest inspirieren zu lassen,<br />
man muss ja nicht unbedingt kopieren. Mit dem Kauf eines<br />
Tesla kaufe ich wahlweise zusätzlich eine Schellladeoption,<br />
mit der ich dann in der Folge, so lange ich das Fahrzeug besitze,<br />
kostenlos schnelllade. Mit dem eingesammelten Geld<br />
finanziert Tesla den Aufbau und den Betrieb der Ladesäulen.<br />
Ich hoffe sehr, uns wird dazu in Europa auch noch etwas<br />
Passendes einfallen! Heimladung ist zwar eine schöne<br />
Sache, sie alleine wird die breitere Kundschaft aber nicht<br />
überzeugen. Wir werden mit der ein oder anderen nicht so<br />
optimal ausgelasteten Ladesäule leben müssen, einen psychologischen<br />
Wert hat sie trotzdem. Um diesen optimal nutzen<br />
zu können, darf es keine Frage sein, ob ich Zugang zur<br />
Ladesäule bekommen kann. Es muss klar sein, ich kann an<br />
jeder Säule die es gibt auch tatsächlich laden. Über Stecker,<br />
Zugangskarte und Abrechnung möchte ich mir bitte keine<br />
Gedanken machen. Dann klappt es auch mit dem Kunden<br />
fürs Elektroauto!<br />
Volker Blandow<br />
Global Head of E-Mobility<br />
TÜV SÜD<br />
www.tuev-sued.de<br />
76 Neue Mobilität Neue Mobilität 77
Status Quo der ElektromobiliTät - WTI Frankfurt<br />
Niedersachsen auf der eCarTec:<br />
Halle A6 Stand 401<br />
Wissen als Produktionsfaktor<br />
Wissensplattform für Entscheider in der eMoblilität<br />
eMobilität ist<br />
Unter dem Begriff »Elektromobilität« subsummieren sich<br />
verschiedene Technologien, die den Weg in eine Neue Mobilität<br />
ermöglichen und somit Veränderungen in vielen Bereichen<br />
auslösen werden. Den Überblick über die technischwissenschaftlichen<br />
Trends in den hochdynamischen Innovationsfeldern<br />
der Elektromobilität zu behalten, ist für Management<br />
und Entwickler von zentraler Bedeutung.<br />
Vieles, was heute entschieden werden muss, zeigt sich schon<br />
früh in der technisch-wissenschaftlichen Fachöffentlichkeit.<br />
Das wertvolle Know-how aus geprüften und qualitativ guten<br />
Informationen zu gewinnen und in den Innovationsprozess<br />
zu integrieren, bietet die Wissensplattform Elektromobilität,<br />
ein vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie<br />
gefördertes Projekt. Darin sind die Themenfelder der Elektromobilität<br />
mit ihren Randgebieten weit gefächert:<br />
• Energietechnik<br />
• Fahrzeuge, Verkehr<br />
• Antriebstechnik, batterieelektrisch, als Hybrid oder über<br />
Brennstoffzellen<br />
• Informations- und Kommunikationstechnik (IKT)<br />
• Werkstoffe und Fertigungsverfahren<br />
• Mess-, Prüf- und Steuerungstechnik<br />
• Umwelt- und Sicherheitsaspekte<br />
Im Zentrum steht eine übergreifende, semantisch unterstützte<br />
Suchmöglichkeit in über 1 Mio. gut strukturierter Datenquellen<br />
zur Elektromobilität: Fachliteraturnachweise, die<br />
VDI nachrichten sowie Nachweise zu Normen der Elektromobilität.<br />
Das Finden zutreffender Informationen wird erleichtert<br />
durch Einblenden von Suchworten als Vorschlagliste<br />
und dynamischen Wortwolken, die eine Präzisierung der Anfrage<br />
unterstützen.<br />
Ergänzend kann man Filter setzen, die das präferierte Gebiet<br />
fokussieren und die neuesten Fachveröffentlichungen in Zeitschriften,<br />
Konferenzen und Dissertationen finden.<br />
Die Anzahl an Veröffentlichungen als wichtigen Indikatoren<br />
für Trends zu nutzen, ist mit gut aufbereiteten und standardisierten<br />
Daten sehr einfach. Es zeigt sich etwa, dass die<br />
Anzahl an Veröffentlichungen zu Wasserstoff und Brennstoffzellen<br />
seit Mitte der 1990er deutlich zunehmen. Ein Anzeichen,<br />
dass sich hier ein technologischer Wandel abzeichnet.<br />
Die Brennstoffzelle entwickelt sich vom Nischendasein zur<br />
Schlüsseltechnologie. Erstmals haben die Branchenumsätze<br />
(ohne Auto- und Busantrieb) 2011 die Marke von 100 Millionen<br />
Euro überschritten.<br />
Verschiedene Entwicklungen stehen hierbei im Fokus: Mit<br />
dem Einsatz von Dimethylester als Brennstoff in Direktmethanol-Brennstoffzellen<br />
sollen die Leistung gesteigert und<br />
die Anlaufverlauste vermindert werden. (Quelle: Energy<br />
Conversion and Management 70 (20<strong>13</strong>) S.239-243) In der<br />
Kombination von Festelektrolyt-Brennstoffzelle und Mikrogasturbine<br />
dienen sie zur emissionsgeminderten Energieversorgung<br />
von Schiffen (Quelle: CIMAC World Congress on<br />
Combustion Engine, 27 (20<strong>13</strong>)). Außerhalb des Automotive-<br />
Bereiches werden für Bio-Brennstoffzellen Elektroden mit<br />
elektrogesponnenen Kohlenstoff-Nanofasern entwickelt (Quelle:<br />
Nanotechnology Band 24 (20<strong>13</strong>) Heft 24).<br />
Die Hinweise sind nur ein Auszug aus der Vielfalt der effizienten<br />
Informationsgewinnung aus externen Informationsquellen<br />
wie der Wissensplattform Elektromobilität.<br />
Manfred Jaksch<br />
Vorstand WTI-Frankfurt eG<br />
m.jaksch@wti-frankfurt.de<br />
in aller Munde.<br />
Wir bringen sie auf die Straße.<br />
Das Land der Pferdestärken.<br />
Das Elektroauto ist keine Zukunftsmusik. Bei Volkswagen<br />
läuft es serienmäßig vom Band. Mit einem<br />
innovativen Antrieb, effizienten Batterien und sauberem<br />
Strom aus Windkraft.<br />
www.emobil-niedersachsen.de<br />
78 Neue Mobilität
ERSTE<br />
ELEKTRO<br />
»Die Autonation Deutschland hat jetzt die<br />
Chance, erfolgreich zu justieren und neue<br />
Wege einzuschlagen.«<br />
FLOTTEN<br />
BEM-Präsident Kurt Sigl<br />
BEM eMobile Ticker<br />
Jetzt im App Store<br />
Bundesverband eMobilität<br />
Wir setzen uns dafür ein, die Mobilität langfristig mit dem Einsatz<br />
Erneuerbarer Energien auf elektrische Antriebsarten umzustellen, um<br />
so den Weg in eine postfossile Gesellschaft aktiv zu begleiten.<br />
www.bem-ev.de<br />
Lösungen für die Mobilitätsbedürfnisse von heute.
Erste Flotten - ePendler<br />
Erste Flotten - ePendler<br />
ePendler: Elektroautos haben<br />
Alltagstest bestanden<br />
Positive Bilanz für Pilot-Projekt in Hessen<br />
Hohes Interesse auch in anderen Bundesländern<br />
Schlüsselübergabe zur ePendler-Testfahrwoche (v. l. n. r.): Stadtrat Markus Frank, Staatsminister Axel Wintermeyer, ePendler-<br />
Teilnehmer Thomas Nimmerfroh, Wolfgang Krüger (TÜV Hessen), BEM-Präsident Kurt Sigl und Michael Tschakert (PP:AGENDA)<br />
ePendler-Flotte am Frankfurter RoSSmarkt<br />
Tolles Fahrgefühl, Klimavorteile und niedrige Fahrtkosten<br />
bei voller Alltagstauglichkeit: Berufspendler sind begeistert<br />
von Elektroautos. So lautet das Fazit der Kampagne<br />
ePendler - elektromobil unterwegs, bei der Berufspendler<br />
in Hessen eine Arbeitswoche lang Elektroautos im Alltag<br />
testen konnten. Die Erfahrungen der Teilnehmer haben gezeigt:<br />
Insgesamt können sie sich gut vorstellen, zukünftig<br />
ein Elektroauto zu fahren. Mit Blick auf die Reichweiten, Ladezeiten,<br />
Ladeinfrastruktur und Anschaffungskosten bleiben<br />
jedoch auch einige Wünsche noch offen.<br />
Vom 01. bis 05. Juli 20<strong>13</strong> erhielten Berufspendler die Gelegenheit,<br />
gemäß dem Motto »TÄGLICH ZUR ARBEIT. Auf die<br />
Tankfüllung kommt es zukünftig an!« ein Elektroauto zur<br />
Probe zu fahren - und dies nicht nur für wenige Stunden, wie<br />
es für Probefahrten üblich ist. Fünf Arbeitstage lang konnten<br />
die ePendler-Teilnehmer ihre Elektroautos intensiv »auf Herz<br />
und Nieren« testen. »Ich freue mich, dass es diese Aktion<br />
gibt. So werde ich sehen, ob diese klimafreundliche Alternative<br />
für mich zukünftig in Frage kommt«, bestätigte auch<br />
Teilnehmer Thomas Nimmerfroh aus Glauburg.<br />
Initiiert wurde die Kampagne ePendler von der Hessischen<br />
Landesregierung und dem Bundesverband eMobilität e.V.<br />
in Premium-Partnerschaft mit dem TÜV Hessen. Idee und Konzept<br />
kommen vom BEM-Mitgliedsunternehmen PP:AGENDA,<br />
das auch für die Umsetzung verantwortlich war.<br />
Die Neugierde der Berufspendler auf Elektroautos war groß:<br />
In der einmonatigen Bewerbungsphase gingen insgesamt<br />
3.200 Bewerbungen für die zur Verfügung stehenden 30 Fahrzeuge<br />
ein. Im Rahmen der Kampagne standen die Fahrzeugmodelle<br />
Opel Ampera, Smart fortwo electric drive, Nissan<br />
LEAF, Mitsubishi i-MIEV, German E-Cars Stromos und Renault<br />
mit den Z.E. Modellen als Probefahrzeuge zur Verfügung.<br />
Am 01. Juli 20<strong>13</strong> gaben Axel Wintermeyer, Staatsminister und<br />
Chef der Hessischen Staatskanzlei, der Frankfurter Stadtrat<br />
Markus Frank, Kurt Sigl, Präsident des BEM, und Wolfgang<br />
Krüger, Bereichsleiter Unternehmenskommunikation des TÜV<br />
Hessen, den Startschuss für die Testfahrwoche auf dem Frankfurter<br />
Roßmarkt.<br />
30 Schlüssel wurden an die ePendler-Teilnehmer ausgehändigt<br />
und die Elektroautos standen zum Start bereit. »Der ist<br />
ja schon an?!«, wunderte sich Frank Hildebrand aus Gründau<br />
angesichts des fehlenden Motorengeräusches beim Anlassen<br />
seines Elektroautos.<br />
Zumeist nutzten die Testfahrer ihre Elektroautos in Fahrgemeinschaften.<br />
Dabei fuhren sie durchschnittlich 415 Kilometer<br />
in der Woche, wobei die täglichen Wegstrecken pro Fahrzeug<br />
stark variierten. In der Regel wurde das Auto einmal pro<br />
Tag aufgeladen. Das Pendeln zur Arbeit hat nach Angaben<br />
aller Teilnehmer reibungslos funktioniert. Technische Probleme<br />
oder ein Stehenbleiben aufgrund fehlender Reichweite<br />
traten nicht ein.<br />
Während der fünftägigen Aktionswoche hielten die Berufspendler<br />
ihre Erfahrungen in einem Aktionsblog auf der Website<br />
www.ependler-hessen.de fest. Einige ausgewählte Statements<br />
der Teilnehmer finden Sie hier:<br />
Frank Hildebrand<br />
»Es ist eher, als ob man über die Straße gleitet oder schwebt.<br />
Wie in einem Zukunftsauto. […] Überzeugt bin ich auf jeden<br />
Fall und kann mir die Anschaffung eines Elektroautos eines<br />
Tages gut vorstellen.«<br />
Thomas Gangel<br />
»Der Opel Ampera ist wirklich ein tolles Auto. […] Meine Familie<br />
und meine Kollegen haben wirklich gestaunt, als ich<br />
damit vorgefahren bin. Optisch ansprechend und er fährt<br />
sich wirklich sehr angenehm.«<br />
Susana Gregorio<br />
»Man muss seinen Tag und seine Fahrstrecken gut organisieren.<br />
[…] Dann ist das mit dem Elektroauto überhaupt kein<br />
Problem und bestens geeignet für die täglichen Strecken.«<br />
Martin Vitt<br />
»Ob an der Ampel oder beim Parken: Immer wieder kommen<br />
die Leute auf mich zu und gucken, staunen und stellen Fragen.<br />
Ein echt kommunikatives Auto.« Auch das Interesse der<br />
Kollegen war groß. »Da wollte jeder mal mitfahren. Und erstaunlich<br />
ist, dass auch der Hintersitz des kleinen Zweisitzers<br />
Renault Twizy mehr Platz bietet, als man erst mal denkt.«<br />
Karsten Sicker<br />
»Der Elektro-Smart steht jeden Morgen vollgeladen bereit<br />
und schafft die Strecke Frankfurt-Wiesbaden einwandfrei. Er<br />
fährt sich auch wirklich super. […] Daher finde ich die ePendler-Aktion<br />
klasse. Denn so merkt man persönlich, wie man<br />
mit einem Elektroauto zurechtkommt. […] Ein Elektroauto<br />
verursacht keine Abgase und verbessert damit das Stadtklima.<br />
Das wäre gerade für eine Großstadt wie Frankfurt ein<br />
großer Fortschritt.«<br />
Fortsetzung auf der nächsten Seite..<br />
82 Neue Mobilität Neue Mobilität 83
Erste Flotten - ePendler<br />
Fortsetzung von vorheriger Seite<br />
Erste Flotten - ePendler<br />
Hildebrand genüge die Reichweite für seine 90 Kilometer<br />
Strecke täglich zwar, doch wäre es gut, wenn man noch mehr<br />
Reserve hätte, um mehrere oder auch unvorhergesehene<br />
Strecken bewältigen zu können. Eine genaue Planung der<br />
Fahrstrecken ist daher unumgänglich.<br />
Forderungen an Industrie und Politik<br />
Die ePendler-Teilnehmer unterstreichen altbekannte Wünsche<br />
an Industrie und Politik: Die Reichweiten der Elektroautos<br />
zu erhöhen, die Anschaffungspreise zu senken, Ladezeiten<br />
zu verkürzen und die öffentliche Ladeinfrastruktur deutlich<br />
auszubauen. Trotz dieser Punkte ist man dem Ziel, die Alltagstauglichkeit<br />
der Elektroautos aufzuzeigen und die Akzeptanz<br />
der Elektromobilität in der Bevölkerung zu erhöhen,<br />
durch die Kampagne einen großen Schritt näher gekommen.<br />
Tatsächlich soll es mit ePendler - elektromobil unterwegs<br />
auch nach Abschluss des Pilot-Projektes in Hessen nicht<br />
vorbei sein. Das Konzept der Kampagne sei auch auf andere<br />
Bundesländer übertragbar oder für Initiativen von Herstellern<br />
und Dienstleistern anwendbar, betont Michael Tschakert,<br />
Leiter des Kampagnenbüros ePendler von PP:AGENDA.<br />
Nach dem Willen der Organisatoren sollen möglichst weitere<br />
Aktionen in anderen Bundesländern folgen, sodass noch<br />
mehr Berufspendler in den Genuss von Praxistests kommen<br />
können.<br />
Michael Tschakert<br />
Direktor Consulting & Management<br />
PP:AGENDA GmbH<br />
www.pp-agenda.de<br />
CO 2 - und Fahrtkostenbilanz<br />
Staatsminister Axel Wintermeyer, Stadtrat Markus Frank, BEM-Präsident Kurt Sigl und Wolfgang Krüger (TÜV Hessen) vor<br />
ePendler-Fahrzeugen (v. l. n. r.)<br />
Die ePendler sind durchschnittlich 415 Kilometer gefahren. Die Stromkosten betragen für die gefahrene Strecke<br />
durchschnittlich 14,53 € . Bei einem herkömmlichen Pkw kämen demgegenüber 49,80 € Benzinkosten zusammen. Das<br />
Einsparpotenzial von Strom gegenüber Benzin liegt somit bei 70 Prozent.<br />
Ergebnisse durchschnittlich pro Elektroauto<br />
Vergleichswerte Pkw (Benzin)<br />
Nikolaus Schoppet<br />
»Ich denke nun ernsthaft darüber nach, mir ein Elektroauto<br />
zuzulegen. […] Die tägliche Strecke habe ich spielend bewältigt.<br />
Beeindruckend sind die niedrigen Fahrtkosten. Auf die<br />
Dauer zahlt sich das aus.«<br />
Dolphi M. Untch<br />
»Mein Fazit nach 5 Tagen Elektromobilität mit der Kampagne<br />
ePendler: Es macht Spaß, ist strikt lokal gesehen umweltfreundlich<br />
und kann sehr gut mit der Kombination aus Pkw<br />
und ÖPNV mithalten. Das Manko ist das Netz an teilweise<br />
durch reguläre Pkw blockierten oder gar nicht funktionsfähigen<br />
Stationen und der Ladezeit. Zum Pendeln großartig<br />
geeignet. Sobald jedoch mehrfach Termine an einem Tag wahrgenommen<br />
werden müssen, bedarf es einer morgendlichen<br />
Planung der Strecken und der zeitlich zu berücksichtigenden<br />
Zufuhr an Strom. Wenn sich der Preis dann auch noch<br />
durch die Nachfrage des Marktes regelt, steht einem eMobil<br />
als Zweitwagen zum Langstrecken-Hybrid nichts mehr im<br />
Wege.«<br />
Weniger CO 2 -Emissionen und Fahrtkosten<br />
Als besondere Vorteile heben die ePendler-Teilnehmer die<br />
niedrigeren Fahrtkosten und die geringeren CO 2 -Emissionen<br />
hervor. Tatsächlich verzeichnen Elektroautos auf Basis des<br />
deutschen Strommixes rund 45% weniger CO 2 -Emissionen<br />
als Pkw mit einem Verbrennungsmotor - mit regenerativem<br />
Strom läge der Klimavorteil bei 100%. Auch die Kostenvorteile<br />
sind mit 70% weniger Fahrtkosten beim Fahren mit<br />
Strom statt Benzin beträchtlich.<br />
Die Klimavorteile heben auch die Initiatoren der Kampagne<br />
hervor. »Der überwiegende Teil der Autofahrten auf unseren<br />
Straßen entfällt auf Kurzstrecken wie dem täglichen Berufspendeln<br />
und könnte gut mit Elektroautos bewältigt werden.<br />
Das vermindert den Lärm und die Umweltbeeinträchtigungen<br />
vor Ort«, erklärt Axel Wintermeyer, Staatsminister und Chef<br />
der Hessischen Staatskanzlei. Kurt Sigl, Präsident des BEM,<br />
ergänzt: »Viele Autofahrer wünschen sich klimafreundliche<br />
Mobilitätsalternativen. Die CO 2 -Reduktion durch Elektroautos<br />
ist daher ein wichtiger Schlüssel dazu, die Akzeptanz der<br />
Elektromobilität zu erhöhen.«<br />
Fahrstrecken planen<br />
Dennoch gilt es, Vorbehalte zu überwinden. Die Reichweite<br />
der Elektroautos sei gewöhnungsbedürftig, wie die Teilnehmer<br />
berichteten. Während der Fahrt lässt der Blick auf die<br />
Ladeanzeige manchen Fahrer ins Schwitzen kommen. Frank<br />
Gefahrene Kilometer 415,00<br />
Durchschnittlicher Stromverbrauch kWh (14 kWh/100km) 58,10<br />
Fahrtkosten in € (0,25 €/kWh) 14,53<br />
CO2-Emissionen gemäß Strommix in Deutschland in kg 33,12<br />
(0,570 kg/kWh)<br />
Ergebnisse gesamt (30 Elektroautos)<br />
Gefahrene Kilometer 12.450,00<br />
Durchschnittlicher Stromverbrauch kWh (14 kWh/100km) 1.743,00<br />
Fahrtkosten in € (0,25 €/kWh) 435,75<br />
CO2-Emissionen gemäß Strommix in Deutschland in kg 993,51<br />
(0,570 kg/kWh)<br />
Angenommene Jahresleistung 20.000,00<br />
Durchschnittlicher Stromverbrauch kWh (14 kWh/100km) 2.800,00<br />
Fahrtkosten in € (0,25 €/kWh) 700,00<br />
CO2-Emissionen gemäß Strommix in Deutschland in kg 1.596,00<br />
(0,570 kg/kWh)<br />
Ergebnis pro Fahrzeug bei angenommener Jahresleistung von 20.000<br />
415,00 Bei gefahrenen Kilometern<br />
31,<strong>13</strong> Durchschnittlicher Verbrauch Liter Benzin (7,5 l/100km)<br />
49,80 Fahrtkosten in € (1,60 €/Liter)<br />
60,59 CO2-Emissionen in kg (146 g/km)<br />
Vergleichswerte Pkw (Benzin)<br />
12.450,00 Bei gefahrenen Kilometern<br />
933,75 Durchschnittlicher Verbrauch Liter Benzin (7,5 l/100km)<br />
1.494,00 Fahrtkosten in € (1,60 €/Liter)<br />
1.817,70 CO2-Emissionen in kg (146 g/km)<br />
20.000,00 Angenommene Jahresleistung<br />
1.500,00 Durchschnittlicher Verbrauch Liter Benzin (7,5 l/100km)<br />
2.400,00 Fahrtkosten in € (1,60 €/Liter)<br />
2.920,00 CO2-Emissionen in kg (146 g/km)<br />
Die CO2-Emissionen liegen - hochgerechnet auf Grundlage des deutschen Strommixes - rund 45% unter den CO2-Emissionen mit<br />
einem Benzin-PKW. Beim Laden mit regenerativem Strom tendieren die CO2-Emissionen gegen Null.<br />
84 Neue Mobilität Neue Mobilität 85
Erste Flotten - Fraunhofer ISI<br />
Erste Flotten - Fraunhofer ISI<br />
Fahrprofile gewerblich<br />
gehaltener Fahrzeuge<br />
Für wen lohnen sich Elektrofahrzeuge finanziell schon heute<br />
oder zumindest in naher Zukunft? Diese Frage wird in der<br />
Politik, Wirtschaft, Medien und Wissenschaft kontrovers diskutiert.<br />
Hohe Anschaffungskosten und teure Batterien stehen<br />
geringen variablen Ausgaben für Treibstoff und Wartung<br />
gegenüber. Eine vorherrschende Meinung ist, dass sich<br />
Elektrofahrzeuge zunächst im urbanen Raum durchsetzen<br />
werden, der aufgrund hoher Schadstoffbelastung, begrenzter<br />
Reichweiten und häufiger Standzeiten für den Einsatz<br />
von alternativen Antrieben prädestiniert scheint. Die Wirtschaftlichkeit<br />
von Elektrofahrzeugen erfordert aber hohe Jahresfahrleistungen<br />
und bei hybriden Varianten (PHEV und<br />
REEV) hohe elektrische Fahranteile, um die hohen Anschaffungsausgaben,<br />
aber auch den höheren Energieaufwand für<br />
die Herstellung der Fahrzeuge, kompensieren zu können.<br />
Gerade die hohen Jahresfahrleistungen werden von Bewohnern<br />
in Großstädten jedoch eher seltener erreicht.<br />
In der öffentlichen Diskussion über eMobilität in Deutschland<br />
liegt der Schwerpunkt zudem oft auf dem Privatverkehr.<br />
Gewerblich gehaltene Fahrzeuge sind jedoch mit rund 60%<br />
der Neuzulassungen in Deutschland, davon jeweils die Hälfte<br />
für Flottennutzung und Dienstwagennutzung, eine sehr relevante<br />
Erstnutzergruppe für Elektrofahrzeuge. Ebenso sind<br />
die Fahrleistungen im gewerblichen Verkehr oftmals deutlich<br />
höher als im privaten. Ein weiterer Vorteil liegt in der<br />
Planbarkeit der Routen, da hier Reichweitenängste im Gegensatz<br />
zum privaten Bereich eine geringere Rolle spielen.<br />
Die Beschaffung von Fahrzeugen durch ein professionelles<br />
Fuhrparkmanagement begünstigt ebenfalls die Wahl eines<br />
Elektrofahrzeuges.<br />
Für die Bewertung der Wirtschaftlichkeit von Elektrofahrzeugen<br />
reichen Durchschnittswerte zur Fahrleistung nicht aus,<br />
da sich individuelle Mobilitätsmuster signifikant unterscheiden.<br />
Vielmehr ist hier die genaue Kenntnis der Parameter<br />
Jahresfahrleistung und möglicher elektrischer Fahranteil nötig,<br />
um valide Aussagen zum sinnvollen Einsatz von Elektrofahrzeugen<br />
treffen zu können. Im Rahmen des Projektes<br />
REM 2030 (Regional Eco Mobility) erhebt das Fraunhofer<br />
Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) daher<br />
seit einiger Zeit Primärdaten in Form von Fahrprofilen gewerblich<br />
gehaltener Fahrzeuge.<br />
Die REM 2030 Fahrprofile Datenbank enthält derzeit 354<br />
Fahrprofile von gewerblich gehaltenen Fahrzeugen in Deutschland<br />
über einen Aufzeichnungszeitraum von durchschnittlich<br />
drei Wochen und wird kontinuierlich erweitert mit dem An-<br />
spruch, möglichst repräsentativ hinsichtlich der Wirtschaftszweigverteilung<br />
gewerblich gehaltener Fahrzeuge zu sein.<br />
Die Datenbank enthält Daten zur Wegstrecke (Abfahrts- und<br />
Ankunftszeitpunkt sowie zurückgelegte Kilometer aller Teilstrecken),<br />
die Größe des Fahrzeugs und den Wirtschaftszweig,<br />
in dem das Fahrzeug eingesetzt wird. Außerdem<br />
werden Informationen über die Gemeindegröße erhoben,<br />
in der das Fahrzeug zugelassen ist und zusätzlich die Unternehmensgröße<br />
angegeben. Die untersuchten Fahrzeugflotten<br />
haben eine Mindestgröße von drei Fahrzeugen pro Unternehmen.<br />
Mit Hilfe der gewonnenen Fahrprofile lässt sich ein möglicher<br />
Einsatz von alternativ angetriebenen Fahrzeugen für<br />
die jeweiligen Wirtschaftsunternehmen und -segmente bestimmen<br />
und so die Eingangsfrage detailliert beantworten.<br />
Ebenso kann mit Hilfe statistischer Methoden das Gesamtpotential<br />
für Elektrofahrzeuge in Deutschland abgeleitet<br />
werden und infolgedessen ein möglicher Markthochlauf für<br />
alternative Antriebe aufgezeigt werden. So werden die aktuellen<br />
Rechnungen für den Markthochlauf der Nationalen<br />
Plattform Elektromobilität (NPE) in diesem Jahr basierend<br />
auf den genannten und weiteren Fahrprofilen durch das<br />
Fraunhofer ISI durchgeführt.<br />
Die Abbildung zeigt beispielhaft simulierte elektrische Fahranteile<br />
für REEV der Mittelklasse (links) und Großklasse<br />
(rechts) über die Jahresfahrleistung für die ausgewerteten<br />
Fahrprofile. Die große Streuung der simulierten elektrischen<br />
Fahranteile ist auffällig, d.h. bei gleicher Jahresfahrleistung<br />
schwanken die erreichbaren elektrischen Fahranteile bei den<br />
einzelnen Fahrprofilen deutlich. Die mittleren elektrischen<br />
Fahranteile sind für Flottenfahrzeuge (orange) etwas höher<br />
als bei Dienstwägen (dunkelblau), mit zunehmender Jahresfahrleistung<br />
sinken die elektrischen Fahranteile.<br />
Die REM 2030 Fahrprofile Datenbank steht zur wissenschaftlichen<br />
Nutzung zur Verfügung und kann über die<br />
Projekt-Website bezogen werden (http://www.rem2030.de/<br />
rem2030-de/registrierung-Datenbank/index.php). Die Daten<br />
sind in der Regel für nicht-kommerzielle Nutzung in Forschung<br />
und Lehre oder im öffentlichen Auftrag unentgeltlich<br />
erhältlich. Ist hingegen eine kommerzielle Nutzung der Daten<br />
geplant, wird eine Schutzgebühr erhoben.<br />
Die Datenbank ist ein Arbeitsergebnis des Projekts REM<br />
2030. Das Projekt ist ein Baustein zur Entwicklung der Mobilität<br />
von morgen und ist als regionales Innovationscluster<br />
angelegt. Wissenschaftler aus dem Karlsruher Institut für<br />
Technologie (KIT) und Fraunhofer-Instituten arbeiten mit renommierten<br />
Industrieunternehmen eng zusammen. REM<br />
2030 wird gefördert durch die Fraunhofer-Gesellschaft, Landesministerien<br />
von Baden-Württemberg und Industrieunternehmen.<br />
Simon Funke<br />
Till Gnann<br />
Patrick Plötz<br />
Martin Wietschel<br />
Fraunhofer-Institut für System und Innovationsforschung<br />
ISI<br />
www.isi.fraunhofer.de<br />
Simulierte elektrische Fahranteile REEV für verschiedene Nutzergruppen (links: Mittelklasse, rechts: Grossklasse)<br />
Jeder Punkt stellt ein Fahrprofil dar und die durchgezogenen Linien sind gleitende Mittelwerte<br />
86 Neue Mobilität Neue Mobilität 87
Erste Flotten - AMK Holding<br />
Status Quo der ElektromobiliTät - AMK Holding<br />
eMobilität wird bezahlbar<br />
AMK und EFA-S rüsten Fahrzeuge mit einem innovativen Konzept auf eMobilität um<br />
Formula Student am Hockenheimring: 20<strong>13</strong> fuhr das Team der Universität Delft den dritten Gesamtsieg in Folge ein. Damit waren<br />
seit Bestehen dieser Rennserie sämtliche Titelträger mit AMK Antrieben unterwegs.<br />
Für den Umbau der UPS-Elektrofahrzeuge erhielt EFA-S den »KEP«-Innovationspreis in der Kategorie »Transporter des Jahres 2012«<br />
Die Elektromobilität ist und bleibt ein bedeutendes Thema<br />
für die Zukunft der Automobilbranche. Während in der Politik<br />
vielfach die hinter den Erwartungen bleibende Marktpenetration<br />
von Elektrofahrzeugen im Privatkundenbereich<br />
thematisiert wird, bereiten sich einige Marktsegmente im<br />
Geschäftskundenbereich durchaus intensiv auf die Elektromobilität<br />
vor. »Derzeit werden noch kleinere Stückzahlen<br />
unserer Elektromotoren als Antriebsstränge bestellt«, erläutert<br />
Eberhard Müller, Geschäftsführer der AMK-Gruppe,<br />
aber »einige unserer Geschäftskunden haben bereits zahlreiche<br />
Testfahrzeuge am Markt, die nach dem erfolgreichen<br />
Praxistest weltweit skaliert werden«, ergänzt Bastian Beutel,<br />
Geschäftsführer der EFA-S GmbH. Das Unternehmen rüstet<br />
Fahrzeuge bereits sehr erfolgreich mit AMK-Komponenten<br />
auf Elektroantrieb um.<br />
Die AMK Arnold Müller GmbH & Co. KG, mit Sitz im schwäbischen<br />
Kirchheim unter Teck, wurde vor genau 50 Jahren<br />
gegründet und ist einer der Markt- und Innovationsführer für<br />
die Entwicklung und Herstellung leistungsfähiger Elektromotoren.<br />
Das Unternehmen konzentriert sich auf die Herstellung<br />
von elektrischen Antrieben und Steuerungselektronik für<br />
den Maschinenbausektor sowie auf die Entwicklung und Fertigung<br />
von Elektromotoren für die Automobilindustrie. AMK<br />
hat unter anderem als eine der ersten Firmen in Europa den<br />
allseits bekannten Pannenset Kompressor weiterentwickelt<br />
und produziert, der bereits in vielen Automobilen den Reservereifen<br />
im Kofferraum ersetzt. Gleichfalls produziert das<br />
Unternehmen für namhafte Automobilhersteller die Servomotoren<br />
für die elektrische Lenkungen und Luftfederkompressoren.<br />
Das Lenkungs-Modell »EPAS« wurde sogar von<br />
der Zeitschrift auto motor und sport ausgezeichnet. Gemeinsam<br />
mit dem GreenTeam der Universität Stuttgart hält<br />
AMK den Weltrekord im Guinnessbuch der Rekorde mit einer<br />
Beschleunigung eines Elektrofahrzeuges von 2,681 Sekunden<br />
von 0-100 km/h.<br />
Die EFA-S Schwaben GmbH ist einer der Pioniere der Elektromobilität<br />
in Deutschland. Das in Baden-Württemberg ansässige<br />
Unternehmen hat sich insbesondere auf die Elektrifizierung<br />
von Transportern von 3,5 bis 12 Tonnen spezialisiert.<br />
Ziel ist die Betriebssicherheit bei extrem hoher Verfügbarkeit,<br />
verbunden mit optimaler Nutzung des Ladevolumens und<br />
der Nutzlast. Die Akkumulatoren werden in die Bodengruppe<br />
integriert, einzeln überwacht und sind austauschbar. Durch<br />
die enge Zusammenarbeit mit AMK wird die hocheffiziente<br />
und kompakte Antriebseinheit stetig weiterentwickelt. Der<br />
optimale Leistungs-Nutzungsgrad spiegelt sich besonders in<br />
der hohen Wirtschaftlichkeit der Fahrzeuge wieder. Der TÜV<br />
Süd bescheinigte die Homologisierung des gesamten Modifikationspaketes<br />
nach der internationalen Regel ECE-R 100<br />
(anerkannt von 58 Staaten), wodurch die Zulassung der Fahrzeuge<br />
in Deutschland gewährleistet ist. Nach einer zweijährigen<br />
Testphase bei UPS ist das EFA-S System für den Serienumbau<br />
der UPS-Flotte freigegeben und entsprechende Aufträge<br />
sind erteilt. EFA-S erhielt für dieses fortschrittliche Konzept<br />
den Innovationspreis Technologie in der Kategorie »Transporter<br />
des Jahres 2012«.<br />
Aus Kundensicht sind beide Unternehmen eine perfekte Symbiose<br />
zur Verbreitung der Elektromobilität in Deutschland.<br />
»Gerade die Umrüstung und der Praxiseinsatz von UPS-Fahrzeugen<br />
ist ein Härtetest für das gesamte Konzept der Elektrifizierung<br />
von Automobilen«, erläutert der Geschäftsführer<br />
der AMK-Gruppe Thomas Lützenrath und ergänzt: »Diesen<br />
haben wir jedoch mehr als erfolgreich bestanden.« Der beste<br />
Beweis dafür sind Lastwagen im innerstädtischen Stopand-go-Verkehr,<br />
die außergewöhnlich hohe Anforderungen<br />
an den Motor, die Akkus und die Steuerungselektronik stellen.<br />
Wenn man einen 7,5-Tonner mehrere hundert Male täglich<br />
beschleunigt und dann wieder komplett abbremst, ist<br />
das Antriebskonzept zweifellos auf andere Einsatzbereiche<br />
übertragbar.<br />
»Unserer Kunden loben neben den technischen Eigenschaften<br />
vor allem die Wirtschaftlichkeit der Elektromobilität«, so<br />
Beutel. Beim Langzeittest hat sich insbesondere gezeigt, dass<br />
die Betriebskosten rapide sinken, da die Ausgaben für Wartung<br />
durch den Wegfall von Verschleißteilen wie Getriebe,<br />
Kupplung, Anlasser, Auspuff, etc. eliminiert werden und sich<br />
der Energieeinsatz halbiert. Ein weiterer ausschlaggebender<br />
Faktor bei dem Einsatz von eMobilität in einem bestehenden<br />
Fuhrpark liegt in der Erfüllung aller bestehenden und zukünftigen<br />
Abgasnormen (Euro 4, Euro 5 und höher). Mit den<br />
zusätzlichen steuerlichen Vorteilen ergibt sich in der Summe<br />
somit im Betriebskostenvergleich ein Vorteil für das Elektrofahrzeug<br />
zum konventionellen Fahrzeug von ca. einem Drittel.<br />
Starke Argumente für die Umrüstung auf eMobilität.<br />
Die Unternehmen AMK und EFA-S arbeiten seit vielen Jahren<br />
erfolgreich zusammen und planen, ihre Kooperation in Zukunft<br />
noch weiter zu stärken. Gemeinsam werden nun Konzepte<br />
für die Umrüstung von kommunalen Fahrzeugen (Busse,<br />
Müllfahrzeuge, etc.) sowie Vorfeldfahrzeugen für Flughäfen<br />
und weitere Segmente (Elektromotorräder und Boote)<br />
entwickelt. Erste Kunden, wie beispielsweise die Berliner<br />
Polizei oder der Zoll, sind bereits sehr interessiert daran, die<br />
Vorteile der Umrüstung auf Elektromobilität zu nutzen.<br />
Dr. Thomas Lützenrath // Geschäftsführer<br />
AMK Holding GmbH & Co. KG // www.amk-antriebe.de<br />
88 Neue Mobilität Neue Mobilität 89
Erste Flotten - AWO GÖPPINGEN<br />
Erste Flotten - AWO GÖPPINGEN<br />
Die Rechnung geht auf<br />
Der elektrische Fuhrpark der AWO Göppingen rechnet sich.<br />
Ein Projekt, das Schule machen könnte.<br />
AWO Smart mit »Heldele Ladestationen«<br />
Fr. Kirsch, Fr. Kumpf (Wirtschaftsförderung Göppingen), Hr. Büchner (Fa. Heldele), Hr. Schmidt (AWO Göppingen), Fr. Angerbauer<br />
(AWO-Pflegefachkraft), Hr. Steinberger (AWO-Wundmanager)<br />
Es lohnt sich: Bereits nach sechseinhalb Jahren erwirtschaftet<br />
beispielsweise ein Elektro-Smart jährlich - kombiniert mit<br />
einer Photovoltaikanlage - sogar Gewinne. Das fand Mario<br />
Schmidt, stellvertretender Geschäftsführer der Göppinger<br />
Arbeiterwohlfahrt (AWO) heraus, bevor er einen Teil des Göppinger<br />
AWO-Fuhrparks auf Strom umstellte und drei Stromtankstellen<br />
installieren ließ.<br />
Ende 2012 wurde damit der erste elektrische Fuhrpark der<br />
Region Stuttgart und des ersten sozialen Unternehmens<br />
bundesweit eingeweiht.<br />
Auf leisen Rädern und ohne Benzin legen Petra Angerbauer<br />
und Jürgen Steinberger seit Dezember täglich zwischen 60<br />
und 90 Kilometer zurück. Insgesamt sind es mittlerweile<br />
6.000 Kilometer pro Fahrzeug (Stand Mai 20<strong>13</strong>). Die beiden<br />
Mitarbeiter der Arbeiterwohlfahrt in Göppingen fahren zwei<br />
der drei firmeneigenen Elektro-Smart und machen sich damit<br />
auf den Weg zu ihren Patienten. »Das Auto glänzt mit seiner<br />
enormen Leistung beim Beschleunigen«, sagt Steinberger.<br />
»Das hohe Drehmoment macht so viel Spaß, dass ich mich<br />
sogar am Riemen reißen muss, weil ich sonst zu schnell fahre<br />
und damit auch die Reichweite der Batterie sinkt«, erklärt<br />
er weiter. Jedoch bei Minusgraden laufen die chemischen<br />
Prozesse darin langsamer ab. So sinkt die Reichweite auf 90<br />
Kilometer. Es besteht auch die Möglichkeit der Energierückgewinnung<br />
beim Fahren: »Sobald es bergab geht, drücke ich<br />
auf einen Hebel am Lenkrad, der Motor bremst dann und gewinnt<br />
Energie für die Batterie zurück«, so Steinberger.<br />
Bereits nach wenigen Tagen hatten sich auch die übrigen Krankenpflegerinnen<br />
an das Elektroauto gewöhnt: »Nur beim<br />
Anlassen und beim Fahren kaum Geräusche zu hören, war<br />
eine Weile etwas fremd. Viele Fußgänger bemerken uns nicht,<br />
wenn sie nicht zufällig in unsere Richtung schauen, obwohl<br />
bereits ein Soundmodul eingebaut ist, welches bei niedrigen<br />
Geschwindigkeiten einen »Summton« erzeugt. Da besteht in<br />
puncto Sicherheit noch etwas Nachholbedarf«, bemerkt Mario<br />
Schmidt in Richtung Automobilhersteller.<br />
Die eAutos haben sich in den Betriebsablauf bereits wunderbar<br />
eingefügt: Nach dem Frühdienst verbinden die Altenpfleger<br />
das Auto mit einem speziellen Ladekabel mit der Ladebox<br />
von der Salacher Heldele GmbH. »Das Laden ist sehr einfach<br />
und geht auch mit einer Hand«, sagt eine Pflegefachkraft.<br />
Das Lademodul entriegelt sich beim Vorhalten einer RFID-Magnetkarte<br />
von selbst. Es ist aber auch das Laden an einer normalen<br />
Steckdose möglich.<br />
»Ein hohes Maß an Flexibilität und Mobilität sind enorm wichtig,<br />
um den Anforderungen einer professionellen Dienstleistung<br />
gerecht zu werden und um konkurrenzfähig gegenüber den<br />
vielen Mitanbietern im Landkreis zu bleiben«, betont Schmidt.<br />
AWO-Kollege Steinberger gibt ein Beispiel: »Wenn ich um ca.<br />
21.00 Uhr mit dem Spätdienst fertig bin, nehme ich das Auto<br />
manchmal sogar mit nach Hause und lade es sechs Stunden<br />
über Nacht an der normalen Steckdose in meiner Garage.<br />
Auch das ist sehr bequem, vor allem, wenn ich am nächsten<br />
Morgen sehr früh den Dienst antreten muss. Für das »private<br />
Laden« erhalte ich vom Arbeitgeber einen Ausgleich.«<br />
»Vergleiche ich nur die Energiekosten der Elektro-Smarts mit<br />
den Verbrennern, habe ich durch die Elektromobile nach<br />
6.000 Kilometern ca. 2.000 Euro gutgemacht«, so Schmidt.<br />
Der stellvertretende Geschäftsführer hatte bei der Planung<br />
der Investition vorsichtig kalkuliert und viel recherchiert.<br />
Alle notwendigen Informationen zusammen zu bekommen,<br />
gestaltete sich jedoch schwieriger, als erwartet. Mit einem<br />
viel besseren Wert übertrafen die Kosteneinsparungen jedoch<br />
bisher alle Erwartungen. Zudem werden mit den drei<br />
Elektro-Smarts, verglichen mit den ersetzten Benzinern, ca.<br />
600 kg CO 2 -Emissionen pro Jahr vermieden.<br />
Und damit nicht genug: Die steuerbefreiten Elektromobile<br />
amortisieren sich bei der AWO bereits nach sechseinhalb<br />
Jahren und erwirtschaften ab dann, im Vergleich zu konventionellen<br />
Fahrzeugen, rund 500 Euro Gewinn pro Monat. Vorausgesetzt,<br />
die angestrebten »gefahrenen Kilometer« werden<br />
erreicht, sowie das Verhältnis Strom-Benzinpreis bleiben<br />
gleich. »Die eAutos sind wegen niedriger Anfälligkeit für<br />
Wartungen sehr langlebig. So begleichen sich auch die höheren<br />
Anschaffungskosten von rund 19.000 Euro pro Elektro-<br />
Smart gegenüber einem vergleichbaren Benziner.<br />
Die drei neuen Fahrzeuge senken die gesamten Betriebskosten<br />
um rund 9.000 Euro im Jahr. Der Fuhrpark, der aus<br />
insgesamt 15 Autos besteht, soll nach den Erfahrungen mit<br />
diesen drei Erstlingen sukzessive auf Strom umgestellt<br />
werden«, so Schmidt abschließend.<br />
Mario Schmidt<br />
Stellvertretende Geschäftsführer<br />
Göppinger Arbeiterwohlfahrt (AWO)<br />
m.schmidt@awo-gp.de<br />
90 Neue Mobilität Neue Mobilität 91
Erste Flotten - ASB Bremen<br />
Erste Flotten - ASB Bremen<br />
Elektrifizierte Pflege-Flotte<br />
Sind eFahrzeuge eine echte Alternative für den ambulanten Pflegedienst?<br />
Die Pflegekräfte des ASB sind begeistert von der Neuen MobilitäT<br />
Ambulante Pflege ist grundsätzlich mobil im Einsatz und<br />
muss sich mit Lösungen für eine optimale Fortbewegung<br />
beschäftigen. Diese haben sich in den letzten Jahren deutlich<br />
verändert. Auf der einen Seite wurden Pflegeleistungen<br />
enorm »verdichtet« und die einzelnen Einsätze zeitlich erheblich<br />
verkürzt. Auf der anderen Seite wurden neue Mobilitätssysteme<br />
entwickelt, vom Pedelec bis hin zum Kleinwagen<br />
mit Automatik. Im Folgenden sollen die Anforderungen<br />
und mögliche Flottenideen beim Arbeiter-Samariter-Bund<br />
in Bremen beschrieben werden. Aktuell sind dort für 168<br />
Mitarbeiter in vier regionalen Pflegediensten 27 Dienstfahrzeuge,<br />
ein Pedelec und ein Fahrrad im Einsatz. Es besteht zudem<br />
seit vielen Jahren eine Betriebsvereinbarung zur Nutzung<br />
privater Fahrzeuge mit einem Kilometergeld in Höhe<br />
von 30 Cent je Kilometer, welche monatlich von 40 bis 45<br />
Mitarbeitern genutzt wird.<br />
Um die Anforderungen an die Mobilität in der ambulanten<br />
Pflege reflektieren zu können, ist im ersten Schritt einmal zu<br />
analysieren, was die typischen Rahmenbedingungen ausmachen:<br />
• Durchschnittliche Pflegetour: 15 bis 25 Pflegekunden, Einsätze<br />
zwischen 5 und 45 Minuten.<br />
• Einsätze zu jeder Tageszeit, bei Bedarf auch nachts. Keine<br />
Einschränkungen bei Wochentagen.<br />
Photo: Doris Friedrichs<br />
• Vergütungen für Einsatzfahrten sind bundesweit sehr niedrig<br />
und lösen einen erheblichen wirtschaftlichen Druck aus.<br />
Derzeitige Einsatzpauschale der Pflegeversicherung in Bremen:<br />
2,15€. Darin sind enthalten: Arbeitszeit der Pflegekräfte<br />
und alle Verbrauchskosten der Fahrten.<br />
• Die Fahrzeuge dürfen investiv NICHT in den Pflegesätzen<br />
abgerechnet werden (§ 82 SGB XI). Finanzierung über Investitionszuschüsse<br />
der Länder, bzw. in Form privater Rechnungen<br />
über die Pflegekunden.<br />
Daraus ergeben sich klare Forderungen an die eingesetzten<br />
Fahrzeuge:<br />
• Geringe Größe, Wendigkeit, stabile Straßenlage<br />
• Einfache Bedienbarkeit (z.B. Automatik)<br />
• Eignung für Kurzstrecken<br />
• Bequemer Ein- und Ausstieg<br />
• Im Winter vorab heizbar zur Kompensation der starken<br />
Temperaturschwankungen zwischen Fahrten und oftmals<br />
überheizten Wohnungen der Pflegekunden<br />
• Günstige Anschaffung und Unterhalt<br />
Im städtischen Raum liegen die Wegezeiten für die Pflegekräfte<br />
bei ca. 6 bis 8 Minuten je Einsatz. Diese variieren aber<br />
erheblich, je nach der Konkurrenzsituation am Markt bzw.<br />
der Lage der Pflegekundenwohnungen.<br />
Der ASB in Bremen ist in der ambulanten Pflege seit 1973<br />
aktiv und seit dem wird auch an der Optimierung der Mobilität<br />
gearbeitet. Bis Sommer 20<strong>13</strong> waren durchgehend benzinbetriebene<br />
Kleinfahrzeuge im Einsatz. Bei finanzierbaren<br />
Kleinfahrzeugen ist eine Automatikschaltung oftmals nicht<br />
Standard und bei den geringen Ressourcen werden bisher<br />
eher günstige Fahrzeuge mit Schaltgetriebe angeschafft.<br />
Bereits im Juni 2010 beteiligte sich der ASB Bremen an dem<br />
Forschungsvorhaben des BUND zum Thema: »Pflegedienste<br />
machen mobil - Mit dem Elektrorad zum Patienten.« Das<br />
Ergebnis führte bei einem in der Innenstadt liegenden ASB<br />
Dienst zur Anschaffung eines Pedelecs. Ein zweites kommt aktuell<br />
dazu. Das Pedelec hat den Vorteil der schnellen Beweglichkeit<br />
im »Einbahnstraßendschungel« und der Parkplatznot<br />
im Innenstadtbereich. Gegenüber dem normalen Fahrrad<br />
kommen die Pflegekräfte entspannt am Zielort an, da die<br />
»Tretarbeit« vom Elektromotor unterstützt wird. Allerdings<br />
belastet die Wetterabhängigkeit die Kollegen.<br />
Im Herbst 2012 wurde in Bremen über die Firma Nehlsen und<br />
das Frauenhoferinstitut ein Projekt zur Elektromobilität ausgeschrieben,<br />
der ASB ist der einzige Pflegedienst in diesem<br />
Projekt zur Erforschung der Nutzung von Elektrofahrzeugen<br />
im gewerblichen Einsatz.<br />
Um die oben angegebenen Anforderungen an ein Pflegefahrzeug<br />
optimal zu erfüllen, wurden Anfang Juni 20<strong>13</strong> zwei<br />
Smart mit Elektroantrieb in die Flotte aufgenommen. Die<br />
Pflegekräfte genießen nun die Vorteile der Neuen Mobilität.<br />
Pflegefachkraft Ramona Knuth: »Unsere neuen elektrischen<br />
Smarts sind flink und wendig, passen in jede Parklücke.<br />
Klasse ist, dass es kein Schalten mehr gibt und der Ladevorgang<br />
einfach verständlich ist. Es macht mir Spaß, an einer<br />
umweltfreundlichen Idee der Mobilität beteiligt zu sein,<br />
zudem es für den ASB auch noch wirtschaftlicher ist, als<br />
mit Benzin zu fahren. Auch ist es sehr angenehm, dass die<br />
Elektrofahrzeuge so leise sind.« Insgesamt sind die beiden<br />
Fahrzeuge sehr gut angenommen worden und die Pflegekräfte<br />
fühlen sich mit ihren Wünschen an die Pflegemobilität<br />
ernst genommen.<br />
Doch es gibt auch Kritikpunkte:<br />
• Bei energiesparender Fahrweise schafft man etwa 120 Kilometer<br />
mit einer Ladung. Das ist im ländlichen Bereich eher<br />
knapp und auch im städtischen Raum bei einer Nutzung<br />
in verschiedenen Touren jeden Tag, muss die Logistik zum<br />
Zwischenladen sehr genau beachtet werden.<br />
• Die Kosten für die Fahrzeuge liegen noch deutlich höher,<br />
wie für benzingetriebene Fahrzeuge (gute 100% oberhalb<br />
der beim ASB sonst üblichen Ausgaben für Fahrzeuge).<br />
• Die Ladeinfrastruktur ist ebenfalls noch recht teuer und bei<br />
den geringen Ressourcen der Pflegeunternehmen ist dafür<br />
kaum Spielraum. Dabei ist auch noch zu bedenken, ob die<br />
Anschlussmöglichkeiten eine Schnellladung zulassen.<br />
Beim ASB in Bremen hätte die Einrichtung der optimalen,<br />
schnellen Lademöglichkeit bei deutlich über 10.000 € für<br />
zwei Ladestationen gelegen. Daher wurden »normale« Ladestationen<br />
installiert, was auch die Fahrzeugkosten etwas<br />
senkte und eine Zwischenladung auch an normalen<br />
Stromverbindungen ermöglicht.<br />
Zu guter Letzt darf jedoch nicht vergessen werden, dass unser<br />
Team großen Spaß daran hat, mit einem schicken, modernen<br />
Fahrzeug unterwegs zu sein. Wir sind sehr gespannt<br />
auf die weitere Forschung zum Thema Elektromobilität und<br />
darauf, wie sich zum Beispiel der Winter auf diese Fahrmöglichkeit<br />
auswirkt. Es ist gut und richtig, dass diese Art der<br />
Flottenforschung vom Bund gefördert wird.<br />
Das Aufladen des Elektroautos mit Strom aus der Steckdose<br />
ist denkbar einfach, wie ASB-Mitarbeitern Renate de Fries hier<br />
unter Beweis stellt.<br />
Photo: Doris Friedrichs<br />
Stefan Block<br />
Geschäftsführer<br />
ASB Ambulante Pflege GmbH<br />
Die Bundesregierung fördert umfassende Demonstrationsvorhaben der Elektromobilität in Deutschland. Bremen<br />
und Oldenburg werden seit 2009 durch das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS)<br />
im Rahmen des Bundesprogramms »Elektromobilität in Modellregionen« gefördert. Koordiniert werden die Modellregionen<br />
Elektromobilität von der NOW GmbH Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie.<br />
Die Leitung der UI ElMo hat federführend die Bremer Nehlsen AG.<br />
92 Neue Mobilität Neue Mobilität 93
Erste Flotten - e-City Cab<br />
e-City Cab<br />
100% elektrisch und CO 2 -frei durch Berlin<br />
C<br />
M<br />
Y<br />
CM<br />
Die e-City Cab Fahrzeuge sind lokal CO2-neutral im Berliner Stadtgebiet unterwegs<br />
MY<br />
Mitte August 20<strong>13</strong> startete mit dem e-City Cab (eCC) in Berlin<br />
der deutschlandweit erste rein elektrische Chauffeurservice.<br />
Zum Einsatz kommen dabei ausschließlich batterieelektrische<br />
Fahrzeuge, die mit regenerativ erzeugtem Strom<br />
betrieben werden. Ziel des eCC ist es, die Elektromobilität<br />
dort zu etablieren wo sie wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll<br />
ist: Im urbanen Gebiet bei einer hohen Jahresfahrleistung.<br />
Betrieben wird das eCC von der e-Motion Line GmbH<br />
(eML) mit Sitz in Karlsruhe und Berlin.<br />
»Wir räumen mit den Vorurteilen auf, dass batterieelektrische<br />
Autos im Alltag nicht zu gebrauchen sind«, so Philip Wahl,<br />
Projektverantwortlicher der e-Motion Line in Berlin. »Ganz<br />
im Gegenteil, durch unser Geschäftsmodell schaffen wir für<br />
unsere Kunden und uns eine ökonomische und ökologische<br />
Win-Win Situation.« Der Preis für eine eCC Fahrt liegt auf<br />
dem Niveau des Berliner Taxipreises. »Durch das professionelle<br />
und zuvorkommende Auftreten unserer Fahrer, die intensiv<br />
auf die Technologie geschult worden sind, schaffen<br />
wir es bei unseren Kunden schnell eine positive Assoziation<br />
zur eMobilität zu erzeugen«, erklärt Wahl weiter.<br />
»Die Kunden begegnen dem Thema oft zunächst mit großer<br />
Skepsis«, so Herr Finol, Fahrer des eCC, »sehen jedoch,<br />
nach einer kurzen Erläuterung während der Fahrt, schnell<br />
die Vorteile von Elektrofahrzeugen. Zudem wird das fehlende<br />
Motorengeräusch und das stufenlose Getriebe von den<br />
Fahrgästen sehr positiv bewertet, da die Beförderung deutlich<br />
leiser und komfortabler ist«.<br />
Seit August ist das NH Berlin Friedrichstrasse Partner der<br />
eML. Das Haus ist nicht nur idealer Ausgangspunkt um Berlin<br />
zu entdecken, sondern auch Vorreiter in puncto Nachhaltigkeit.<br />
»Unser NH Berlin Friedrichstrasse verfügt über<br />
eine eMobility Lounge, in der umfassend über die Elektromobilität<br />
informiert wird. Außerdem können hier Segways,<br />
eBikes und eRoller gemietet werden. Gäste, die mit einem<br />
Elektroauto anreisen, können ihren Wagen kostenfrei an den<br />
Ladestationen in der Garage des Hotels aufladen. Mit dem<br />
eCC erweitern wir unser Angebot für unsere Gäste um einen<br />
attraktiven vollelektrischen Fahrdienst«, so Till F. Esser, General<br />
Manager des NH Berlin Friedrichstrasse.<br />
Die positive Resonanz der Kunden und die reibungslose Funktionalität<br />
der Technologie in den ersten Wochen hat die eML<br />
bestärkt das Projekt weiterzuführen und auszuweiten.<br />
Neben einer Vergrößerung der Flotte kann das eCC zukünftig<br />
auch für Veranstaltungen gebucht werden. Dabei ist die eML<br />
immer auf der Suche nach weiteren Partnern, die sie in der<br />
Bestrebung unterstützen, die urbane Mobilität nachhaltig zu<br />
verbessern.<br />
Philip Wahl // e-Motion Line<br />
www.ecitycab.de<br />
CY<br />
CMY<br />
K<br />
94 Neue Mobilität
Erste Flotten - Linde Material Handling<br />
Erste Flotten - Linde Material Handling<br />
Leise und effizient<br />
übers Vorfeld<br />
Der Laweco Cargo Master Green Line mit elektrischem Antrieb aus dem Gabelstapler<br />
Für die Fortbewegung auf dem Vorfeld mit bis zu 15 km/h kommt ein elektrischer Linde-Fahrantrieb zum EinsatZ<br />
Zum Heben und Senken der Lasten sind zwei elektrische Hubmotoren aus dem Gabelstapler verbaut<br />
Seit mehr als vier Jahrzehnten haben sich Gabelstapler und<br />
Lagertechnikgeräte mit elektrischem Antrieb von Linde Material<br />
Handling in Aschaffenburg im Einsatz bewährt. Seit<br />
Beginn der 1970er Jahre hat Linde rund 3,5 Millionen Elektroantriebe<br />
für mobile Arbeitsmaschinen wie den klassischen<br />
Gabelstapler oder andere Lagertechnikgeräte gebaut. Die<br />
langjährige Erfahrung zahlt sich aus. Zuverlässig, präzise<br />
und effizient stehen sie den Modellen mit Verbrennungsmotor<br />
in nichts nach. Da ist es eigentlich naheliegend, die Erkenntnisse<br />
und Technologien auch auf andere Fahrzeuge zu<br />
übertragen. Wie gut das gelingen kann, zeigt der Containerlader<br />
Laweco Cargo Master Green Line, der am Münchner<br />
Flughafen im Einsatz ist. Das Dieselaggregat der mobilen Arbeitsmaschine<br />
wurde durch elektrische Antriebskomponenten<br />
aus dem Elektrogabelstapler von Linde ersetzt.<br />
Das Vorfeld des Münchner Flughafens ist laut, hektisch und<br />
steht 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche »unter Strom«.<br />
Das ist wörtlich zu nehmen - zumindest was die zwei elektrischen<br />
Containerlader von Laweco angeht. Der Containerlader<br />
entstand in einem Gemeinschaftsprojekt der LAWECO<br />
Maschinen- und Apparatebau GmbH, einem führenden Hersteller<br />
von Hebelösungen, und der Linde Material Handling<br />
GmbH, weltweit führender Hersteller von Gabelstaplern und<br />
Lagertechnikgeräten und Marktführer in Europa. Linde liefert<br />
die Antriebstechnik und Laweco baut die Fahrzeuge, stimmt<br />
die Komponenten ab und nimmt die Cargo Master in Betrieb.<br />
Anders als die klassischen Containerlader wird der Green<br />
Cargo Master nicht von herkömmlichen Dieselaggregaten<br />
angetrieben, sondern von Linde Elektromotoren, ausgeklügelter<br />
Elektronik und kraftvoller Hydraulik. Zum Heben und<br />
Senken der Lasten sind zwei elektrische Hubmotoren aus<br />
dem Gabelstapler verbaut. Für die Fortbewegung auf dem<br />
Vorfeld mit bis zu 15 km/h kommt ebenfalls ein elektrischer<br />
Linde-Fahrantrieb zum Einsatz. Schwere Lasten und präzises<br />
Manövrieren am Flugzeug sind damit problemlos möglich -<br />
ganz wie bei den roten Gabelstaplern aus Aschaffenburg,<br />
nur eben »größer«.<br />
Der Flughafen München hat das Ziel, die CO 2 -Emission deutlich<br />
zu reduzieren. Ein Schritt in diese Richtung sind die beiden<br />
Cargo Master mit der Technologie aus der Staplerserienfertigung.<br />
Pro Jahr werden durch den elektrischen Antrieb in<br />
den zwei Containerladern zusammen rund 6.000 Liter Diesel<br />
eingespart - und das wiederum reduziert die CO 2 -Emission.<br />
Hinzu kommen verhältnismäßig geringe Betriebskosten für<br />
das Fahrzeug. Auf ein Jahr gerechnet belaufen diese sich nur<br />
auf rund die Hälfte dessen, was für einen dieselbetriebenen<br />
Containerlader veranschlagt werden muss.<br />
Das Antriebskonzept von Linde Material Handling aus Elektromotor,<br />
Elektronik und weiteren Komponenten bietet zahlreiche<br />
Vorteile beim Heben, Senken und Bewegen der Lasten. So<br />
wird die Energie, die beim Absenken der Last entsteht, durch<br />
Rekuperation in die 80 V Batterie zurückgespeist und steht<br />
damit wieder zur Verfügung. Bei einer maximalen Hubhöhe<br />
des Cargo Masters von 3,70 Metern und bei bis zu 7.000 Kilo<br />
Traglast ist die rückgewonnene Energiemenge beachtlich.<br />
Ein Problem bei typgleichen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor<br />
ist, dass sie - einmal in Flugzeugnähe - dauerhaft in<br />
Betrieb sind. Selbst dann wenn keine Ladung bewegt wird,<br />
laufen die Dieselmotoren ohne Unterbrechung. Auf diesen<br />
Leerlaufbetrieb kann dank der elektrischen Antriebe verzichtet<br />
werden. Die elektrischen Pumpenmotoren werden einzeln,<br />
je nach Bedarf, zugeschaltet und laufen immer nur mit genau<br />
der Drehzahl, die für die jeweilige Funktion benötigt wird.<br />
Damit ist automatisch eine Art Start-Stop-Funktion realisiert.<br />
Energie wird so nur noch dann verbraucht, wenn der Containerlader<br />
»tatsächlich« im Einsatz ist. Die Linde Antriebstechnik<br />
gewährleistet präzises Positionieren am Flugzeugrumpf.<br />
Harald Metzler, Fuhrparkmanager bei AeroGround Flughafen<br />
München GmbH, ist zufrieden mit dem rein elektrisch betriebenen<br />
Fahrzeug: »Die Umschlagsleistung ist die gleiche wie<br />
bei einem dieselbetriebenen Containerlader. Einen Unterschied<br />
merkt man da nicht. Nur die Betriebskosten sind bei<br />
einem elektrischen Cargo Master wesentlich geringer. Und die<br />
Geräusch- und Abgasemission entfällt natürlich ganz. Für<br />
die Kollegen, die mit dem Fahrzeug auf dem Vorfeld arbeiten,<br />
verbessert das die Arbeitsbedingungen wesentlich.«<br />
Weil der Laweco Green Cargo Master sowohl im Tagesgeschäft<br />
auf dem Vorfeld als auch in der Energiebilanz und finanziell<br />
überzeugt, sind bereits weitere Fahrzeuge für den<br />
Münchner Flughafen bestellt.<br />
Maik Manthey<br />
Vice President New Business & Products<br />
Linde Material Handling GmbH<br />
www.linde-mh-emotion.com<br />
96 Neue Mobilität Neue Mobilität 97
Erste Flotten - Swarco<br />
HUMAN<br />
Resources<br />
Saarland: Flächendeckende<br />
Ladeinfrastruktur<br />
Die Elektromobilität in Deutschland kommt einen weiteren<br />
Schritt voran: Ende 20<strong>13</strong> verfügt das Saarland als 1. Bundesland<br />
über eine flächendeckende Ladeinfrastruktur. Das<br />
Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr in<br />
Saarbrücken hatte die Swarco Traffic Systems GmbH mit<br />
der Erschließung sämtlicher Ladestandorte beauftragt. Im<br />
Dezember 20<strong>13</strong> wird die zweite Ausbaustufe fertiggestellt.<br />
angeboten. Der zügige Ausbau der Ladeinfrastruktur im gesamten<br />
Bundesland bildet nun einen weiteren zentralen Erfolgsfaktor.<br />
Als führender Anbieter von integrierten Lösungen<br />
für Parkverkehrssteuerung, Parkraumbewirtschaftung und<br />
Elektrofahrzeug-Ladeinfrastrukturen lieferte und installierte<br />
Swarco alle Ladesäulen inklusive Zähleranschlüssen, Bodenleuchten<br />
und Beschilderungen.<br />
IM<br />
Bereich<br />
e<strong>MOBILITÄT</strong><br />
»Das Saarland wird damit zum Infrastruktur-Vorreiter«, so<br />
Uwe Hahner, General Manager Parking und E-Mobility bei<br />
der Swarco Traffic Systems GmbH. Dass der Wandel kommt,<br />
steht für ihn außer Frage. Ein klares Signal sei jetzt auch<br />
von der IAA ausgegangen. »Auf keiner Messe waren bisher<br />
so viele serienreife Elektroautos zu sehen wie in diesem Jahr.<br />
Durch neue Modelle von renommierten Herstellern wie BMW<br />
und VW erhält der Ausbau der Elektromobilität jetzt eine<br />
neue Dynamik. Infrastruktur-Maßnahmen wie im Saarland<br />
werden dabei zu wichtigen Meilensteinen, die den Kunden<br />
Sicherheit geben.«<br />
Bereits mit dem Forschungsprojekt e-Mobil Saar konnte das<br />
Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr wichtige<br />
Impulse im Bereich der Elektromobilität im Saarland erreichen.<br />
Anfang 20<strong>13</strong> wurden zunächst an zehn Mobilitätsstandorten<br />
saarlandweit zwanzig Elektrofahrzeuge im Carsharing-Modul,<br />
als Teil eines Gesamtangebotes des saarVV<br />
Die Swarco Traffic Systems gehört zu den führenden Anbietern<br />
von Systemlösungen zur Verkehrssteuerung mit umfassendem<br />
Know-how im Bereich von eFahrzeug-Ladesäulen.<br />
Die Business Unit »Parking und E-Mobility« bietet dafür maßgeschneiderte,<br />
integrierte Lösungen an. Das Angebot umfasst<br />
Systeme zur Fahrzeug- und Einzelparkplatzerfassung,<br />
intelligente Parkleitsysteme, Systeme zur Bewirtschaftung<br />
von On- und Off-Street-Parkplätzen sowie eFahrzeug-Ladeanschlüsse,<br />
Ladestationen und Batteriewechsel-Anlagen. Über<br />
die einzelnen Systemlösungen hinaus bietet die Business<br />
Unit Unterstützung in allen Phasen eines Projekts, von der<br />
Planung bis zur Umsetzung, einschließlich Beratung, Service<br />
und Wartung.<br />
Uwe Hahner<br />
General Manager Parking und E-Mobility<br />
Swarco Traffic Systems GmbH<br />
www.swarco.de<br />
Fachkräfte, Jobmotor, Aus- und Weiterbildung.<br />
98 Neue Mobilität Neue Mobilität 99
Human Resources im Bereich eMobilität - Fraunhofer IFAM<br />
Human Resources im Bereich eMobilität - Drive-E<br />
Fachkraft für Elektromobilität<br />
Theorie und Praxis in der Qualifizierung<br />
Elektromobilität<br />
Studierende sind gefragt<br />
Bewerbungsstart für den DRIVE-E-Studienpreis und die DRIVE-E-Akademie 2014<br />
Kursteilnehmer beim Fahren mit Elektrofahrzeugen<br />
Nachwuchskräfte im Bereich der Neuen Mobilität<br />
Unsere Mobilität wird sich in den nächsten Jahren weiter<br />
verändern, die Zukunft fährt elektrisch, ob als Hybrid oder<br />
rein elektrisches Fahrzeug. Der Umstieg vom Verbrennungsmotor<br />
zum elektrischen Fahren erfordert dabei nicht nur die<br />
Entwicklung einer passenden Infrastruktur oder einer leistungsstarken<br />
Batterie, für eine nachhaltige Entwicklung ist<br />
auch eine entsprechende Qualifizierung des Fachpersonals<br />
notwendig.<br />
Was bedeutet also dieser Wandel für Arbeitgeber? Was muss<br />
ich als Arbeitnehmer beim Umgang mit elektrischen Fahrzeugen<br />
beachten und wie funktioniert überhaupt ein Elektromotor?<br />
Antworten auf diese wichtigen Fragen und auf viele<br />
weitere erhalten die Teilnehmer im Praxisseminar »Fachkraft<br />
für Elektromobilität«.<br />
Dieses fünftägige Seminar wird gemeinsam vom Fraunhofer-Institut<br />
für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung<br />
IFAM in Bremen und der TÜV Rheinland Akademie<br />
angeboten und stellt insbesondere die praktische Vermittlung<br />
von Wissen in den Vordergrund.<br />
ten können. Des Weiteren wird auch das Fahrverhalten von<br />
Elektrofahrzeugen erprobt und Elektromobilität im wahrsten<br />
Sinne des Wortes erfahrbar. Den Kursteilnehmern werden<br />
zudem neueste Forschungsergebnisse vermittelt. So profitieren<br />
auch die Unternehmen direkt vom Know-how zweier<br />
renommierter Einrichtungen.<br />
Das gemeinsame Weiterbildungsseminar richtet sich an Personen<br />
mit einer technisch-gewerblichen Ausbildung aus der<br />
Zuliefererindustrie, an Fachkräfte aus der Produktion und<br />
Entwicklung sowie an Sachverständige und Gutachter.<br />
Nach erfolgreich absolvierter Abschlussprüfung erhalten die<br />
Teilnehmer das PersCert TÜV Zertifikat »Fachkraft für Elektromobilität«<br />
und sind nach BGI/GUV-8686 berechtigt, selbstständig<br />
an HV eigensicheren Fahrzeugen Arbeiten durchzuführen.<br />
Weitere Informationen unter: www.ifam.fraunhofer.de/twe<br />
Studierende ab dem dritten Semester sowie Absolventinnen<br />
und Absolventen technischer, natur- oder wirtschaftswissenschaftlicher<br />
Fachgebiete deutscher Hochschulen und Universitäten<br />
können sich ab sofort für einen der mit bis zu 6.000<br />
Euro dotierten DRIVE-E-Studienpreise 2014 bewerben. Die<br />
Preise werden in den zwei Kategorien »Studien-, Projekt-, Bachelorarbeiten«<br />
und »Diplom-, Magister-, Masterarbeiten«<br />
vergeben. Interessierte müssen lediglich eine Kurzfassung<br />
ihrer Arbeit zu einem Thema aus der Elektromobilität online<br />
unter www.drive-e.org einreichen. Der Studienpreis ist<br />
Teil des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung<br />
(BMBF) und der Fraunhofer-Gesellschaft gemeinsam initiierten<br />
studentischen Nachwuchsprogramms DRIVE-E.<br />
Eine Jury aus Fachvertretern der beteiligten Institutionen bewertet<br />
die eingereichten Kurzfassungen und wählt die vielversprechendsten<br />
aus. Diese Kandidatinnen und Kandidaten<br />
werden dann aufgefordert, ihre kompletten Arbeiten einzureichen,<br />
aus denen die Jury die Preisträger ermittelt. Die Bewerbungsfrist<br />
läuft am 07. Januar 2014 ab.<br />
men mit rund 50 weiteren Studierenden an der einwöchigen<br />
Akademie in den Semesterferien teilzunehmen. Renommierte<br />
Experten aus Industrie, Wissenschaft und Politik halten<br />
Vorträge zu allen Aspekten der Elektromobilität und stellen<br />
sich der Diskussion mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern.<br />
Daneben bietet das umfassende und informative Programm<br />
zur Elektromobilität auch Exkursionen zu führenden<br />
Industrieunternehmen sowie Praxis-Workshops. Dank des<br />
Austauschs zwischen jungen Talenten und Experten aus Industrie<br />
und Forschung ist die DRIVE-E-Akademie ein hervorragendes<br />
Karrieresprungbrett im Bereich Elektromobilität.<br />
Hochschulpartner für das DRIVE-E-Programm 2014 ist die<br />
Universität Stuttgart, eine der führenden deutschen Hochschulen<br />
im Bereich Fahrzeugtechnik und Elektromobilität.<br />
Die DRIVE-E-Akademie 2014 wird auf dem Campus Vaihingen<br />
in Kooperation mit dem Institut für Verbrennungsmotoren<br />
und Kraftfahrtwesen (IVK) stattfinden. Die Vorbereitungen<br />
für die Programmgestaltung haben bereits begonnen.<br />
Das bedeutet, dass die Teilnehmer neben den theoretischen<br />
Grundlagen beispielsweise das Entladeverhalten von Li-Ionen<br />
Batterien selbstständig untersuchen und die Eigenschaften<br />
von Elektromotoren auf dem Prüfstand unmittelbar tes-<br />
Dr. Marcus Maiwald<br />
Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte<br />
Materialforschung IFAM<br />
marcus.maiwald@ifam.fraunhofer.de<br />
Rahmen für die Verleihung der Studienpreise ist ein Festakt<br />
während der DRIVE-E-Akademie, die im kommenden Jahr<br />
vom 31. März bis 04. April in Stuttgart stattfinden wird. Alle<br />
Preisträgerinnen und Preisträger sind eingeladen, zusam-<br />
DRIVE-E-Kontaktbüro<br />
Sabrina Brezger<br />
drive-e@lhlk.de<br />
100 Neue Mobilität Neue Mobilität 101
Human Resources im Bereich eMobilität - E-future 20<strong>13</strong><br />
Human Resources im Bereich eMobilität - E-Future 20<strong>13</strong><br />
Der Businessplan-Wettbewerb<br />
E-future 20<strong>13</strong><br />
• Team Green Reload - Idee »Pop-Up-Store« (Philipp Matern<br />
und Enrico Hahne, Hochschule für Wirtschaft und Recht<br />
Berlin)<br />
• Team Vitamin DC - Idee »Charge’n’Bio« (Jenny Wesarg,<br />
Armin Raupbach und Tim Adlung, TU Dresden)<br />
• Team ZEUS - Idee »Smart-E« (Markus Felgenhauer, Cedric<br />
Rohr und Immanuel Schwall, TU München)<br />
Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium<br />
für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung, Herr Jan Mücke -<br />
ebenfalls Juror des Businessplanwettbewerbs - zeigte sich<br />
beeindruckt von den Ideen der Teams: »Eine öffentlich zugängliche<br />
Schnellladeinfrastruktur wird erheblich zur Akzeptanz<br />
der Elektromobilität beitragen. Um diese Technologie in<br />
die Breite zu tragen, brauchen wir neue Geschäftsmodelle.<br />
Ich freue mich, dass unsere Nachwuchskräfte mit so großem<br />
Engagement und außerordentlicher Kreativität an die Aufgabe<br />
herangegangen sind. Das zeigt: Wir sind auf einem sehr<br />
guten Weg.«<br />
In den Monaten bis zum Finale steht den Teams noch eine<br />
Menge Arbeit bevor. Die Geschäftsideen müssen zu fertigen<br />
Businessplänen weiterentwickelt und die Präsentationen<br />
ausgearbeitet werden. Die jungen Nachwuchstalente erhalten<br />
dann am 28. November in Leipzig die Chance, ihre vervollständigten<br />
Businesspläne im Wettbewerbsfinale zu verteidigen<br />
und um den mit 2.500 Euro dotierten ersten Platz<br />
zu kämpfen.<br />
Neben den Präsentationen wird die öffentliche Finalveranstaltung<br />
am 28. November 20<strong>13</strong> um 14.00 Uhr im BMW-Werk<br />
Leipzig mit einer Podiumsdiskussion zum Thema »Elektromobilität<br />
trifft Unternehmergeist« Akzente bei der Umsetzung<br />
von eMobility-Innovationen setzen und Raum zum<br />
fachlichen Austausch bieten. Experten der Elektromobilität<br />
aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft werden Fragen diskutieren<br />
wie:<br />
• Unter welchen Voraussetzungen kann Elektromobilität ein<br />
Motor des Wirtschaftswachstums sein?<br />
• Welche Herausforderungen bestehen für Politik, Wirtschaft<br />
und Umwelt?<br />
• Wo steht Deutschland im internationalen Vergleich?<br />
• Wie können innovative Geschäftsmodelle die Elektromobilität<br />
befördern?<br />
Interessenten sind zu dieser Veranstaltung herzlichst eingeladen.<br />
Weitere Informationen zum Wettbewerb finden sich<br />
unter: www.efuture20<strong>13</strong>.de<br />
Prof. Dr. Ulrike Stopka<br />
Technische Universität Dresden<br />
Professur für Kommunikationswirtschaft<br />
Konzepte für den wirtschaftlichen Betrieb von DC-Schnellladestationen<br />
sind essentiell, um den flächendeckenden<br />
Ausbau einer Schnellladeinfrastruktur deutschlandweit voranzutreiben<br />
und so den Marktdurchbruch von Elektroautos<br />
zu ermöglichen. Die DC-Schnellladetechnologie ermöglicht<br />
es, die Batterie eines Elektroautos in 15 bis 30 Minuten auf<br />
80% ihrer Kapazität aufzuladen. Diese Ladezeit von einer<br />
halben Stunde muss jedoch für Autofahrer sinnvoll überbrückt<br />
werden können. Hier setzt der Businessplan-Wettbewerb<br />
E-future mit der Suche nach innovativen und tragfähigen<br />
Geschäftsmodellen für DC-Schnellladestationen an.<br />
Im Rahmen des bayerisch-sächsischen Schaufensters ELEKTRO-<br />
<strong>MOBILITÄT</strong> VERBINDET werden ca. 50 Projekte von der Bundesregierung<br />
gefördert, so auch das Projekt »DC-Schnellladestation<br />
am Olympiapark«, bei dem an exponierter Stelle<br />
im Bereich der BMW-Welt nahe dem Olympiapark München<br />
ein CombinedCharging-System einschließlich einer DC-Lademöglichkeit<br />
für batterieelektrische Ein- und Zweispurfahrzeuge<br />
errichtet wird. In dem Gemeinschaftsprojekt von der<br />
BMW Group, ABB, DB, Eight, RWE, der Universität Bamberg,<br />
der Universität der Bundeswehr München und der Technischen<br />
Universität Dresden werden neben technischen Aspekten<br />
des Schnellladens auch Nutzerakzeptanz, Nutzerverhalten<br />
sowie Konzepte für den wirtschaftlichen Betrieb der<br />
Ladestationen untersucht.<br />
Im April 20<strong>13</strong> rief die TU Dresden im Rahmen des Businessplan-Wettbewerbs<br />
E-Future Studierende und Young Professionals<br />
dazu auf, innovative Geschäftsideen für den Betrieb<br />
von Schnellladestationen einzureichen. Junge Teams aus<br />
ganz Deutschland folgten diesem Aufruf mit großem Ideenreichtum.<br />
Das Spektrum der vorgestellten Geschäftsideen<br />
reichte von diversen Shoppingansätzen über ein Valet-Parking-System<br />
bis hin zum Carsharing-Modell.<br />
Aus der Vielzahl der eingegangenen Beiträge präsentierten<br />
nach einer Vorauswahl die neun interessantesten Teams ihre<br />
Konzepte im Juli 20<strong>13</strong> beim Halbfinale des Wettbewerbs<br />
bei der Urania e.V. Berlin. Die Jury setzte sich aus leitenden<br />
Vertretern der Automobil- und Energiewirtschaft, wie u.a.<br />
Christian Heep (BEM), Dr. Michael Hajesch (in Vertretung für<br />
Dr. Cosmas Asam, BMW Group) und Dr. Dirk John (in Vertretung<br />
für Christoph Winterhalter, ABB), zusammen. Nach einem<br />
10-minütigen Ideenpitch standen die Teams den Juroren in<br />
einer offenen Fragerunde zur wirtschaftlichen Tragfähigkeit,<br />
den Realisierungschancen sowie der Bedeutung der eigenen<br />
Idee für die Elektromobilitätsbranche Rede und Antwort.<br />
Folgende vier Teams und Ideen schafften den Sprung in die<br />
nächste Runde:<br />
• Team E-Taxi 12 A +++ - Idee »Taxiflotte« (Marvin Gatzlaff<br />
und Benjamin Bode, Ostfalia Hochschule für angewandte<br />
Wissenschaften)<br />
102 Neue Mobilität
Human Resources im Bereich eMobilität - SWiM Bildung<br />
Human Resources im Bereich eMobilität - SWiM Bildung<br />
Mobilität von morgen<br />
mitgestalten<br />
Berliner Bildungsdienstleister bereitet Schüler vor<br />
RegelmäSSige Gruppenführungen und Infortmationsveranstaltungen<br />
©InnoZ<br />
Interaktivität und Praxisnähe stehen im ZENTRUM<br />
©InnoZ<br />
»Kommt beim Fahren mit einem Wasserstoffauto Wasser aus<br />
dem Auspuff?« Dies ist eine der typischen Fragen, die Tobias<br />
Borchert gestellt werden, wenn er mit Schülerinnen und<br />
Schülern über neue Formen der Mobilität spricht. Borchert<br />
ist Lehramtsstudent und führt im Auftrag von SWiM Bildung<br />
Workshops zu neuen Formen der Mobilität durch. Das Berliner<br />
Sozialunternehmen SWiM Bildung bietet mittlerweile<br />
zwei solcher EU-finanzierten Workshop-Reihen für Schulen<br />
an. Ein drittes, größeres Projekt soll demnächst starten. Die<br />
Schülerworkshops behandeln verschiedene Themen Neuer<br />
Mobilität. So stehen neben den naturwissenschaftlich-technischen<br />
Grundlagen auch die Klimarelevanz und die beruflichen<br />
Möglichkeiten im Zentrum, die neue Formen der Fortbewegung<br />
in Zukunft ermöglichen könnten.<br />
Als ehemals studentische Initiative arbeitet SWiM Bildung<br />
seit mittlerweile sechs Jahren eng mit Schulen zusammen.<br />
»Im Austausch mit Lehrerinnen und Lehrern«, so Geschäftsführer<br />
Robert Greve, »offenbart sich in den letzten Jahren immer<br />
stärker der Wunsch der Schulen, den Kindern und Jugendlichen<br />
die Chancen und Risiken neuer Mobilitätsformen<br />
aufzuzeigen. Viele der Fragen, die wir uns heute stellen, haben<br />
vor ein paar Jahren ja noch gar keine Relevanz gehabt.«<br />
Greve und sein Team haben daher mit Partnern aus Schulen,<br />
Universitäten und Unternehmen Unterrichtseinheiten speziell<br />
für Neunt- und Zehntklässler entwickelt. In diesen meist<br />
90-minütigen Einheiten erfahren die Schüler hautnah, wie<br />
zum Beispiel Elektroautos funktionieren, wenn sie in kleinen<br />
Lerngruppen eigenständig Modellautos zusammenbauen.<br />
Im Anschluss an die Bastelarbeit wird stets reflektiert, welche<br />
Folgen die vermehrte Produktion von Elektroautos haben<br />
kann. Mehrere aufeinander aufbauende Workshops bieten<br />
den Schülern neben dem Bau eines Modellautos unter anderen<br />
auch den Besuch bei den Experten aus der Praxis. So<br />
kommen die Jugendlichen beim Besuch des EUREF-Campus<br />
in Berlin-Schöneberg mit Fachleuten des Innovationszentrums<br />
für Mobilität und gesellschaftlichen Wandel (InnoZ) ins<br />
Gespräch.<br />
Um die notwendige pädagogische Kompetenz kümmern sich<br />
in den Workshops von SWiM Bildung Lehramtsstudierende.<br />
»Unser Konzept fußt seit 2007 auf der Einbeziehung von Lehramtsstudierenden«,<br />
erklärt Mitgründer Greve. Um den großen<br />
Theorieanteil der universitären Lehrerausbildung durch<br />
praktische Erfahrungen zu ergänzen, organisierten Greve und<br />
seine beiden Mitgründerinnen Workshops, in denen sich die<br />
Studenten vor Schulklassen ausprobieren konnten. Diese<br />
Grundidee hat bis heute Bestand. Auch in den Workshops zu<br />
neuen Formen der Mobilität unterrichten zukünftige Lehrer.<br />
Sie bereiten die Kurse vor und erarbeiten gemeinsam mit dem<br />
Team von SWiM Bildung deren Konzepte. Dabei lernen sie<br />
selbst ebenfalls in Fortbildungen und bei Fachkonferenzen<br />
mehr über das Thema Mobilität. Schlagworte wie intermodale<br />
Mobilitätskonzepte waren auch ihnen vor wenigen Monaten<br />
noch fremd.<br />
Da die Angebote als Projekt der Bezirklichen Bündnisse für<br />
Wirtschaft und Arbeit (BBWA) durch den Europäischen Sozialfonds<br />
gefördert werden, sind sie für die teilnehmenden<br />
Schulen komplett kostenfrei. Dadurch erhalten zukünftige<br />
Lehrkräfte die Chance, den theoretischen Teil des Unterrichts<br />
in den Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft<br />
und Technik (MINT) an praktische Übungen und Erfahrungen<br />
zu koppeln. Dieses Wechselspiel von Theorie und Praxis wird<br />
unter dem Signum Duales Lernen in vielen Schulen immer<br />
wichtiger. Gerade an den Schnittstellen von Schule und Beruf<br />
oder Schule und Studium befassen sich Jugendliche mit<br />
beruflichen Perspektiven in den Branchen Neuer Mobilität.<br />
Im Angesicht des größer werdenden Fachkräftebedarfs bemühen<br />
sich mittlerweile zahlreiche Unternehmen, den Schülern<br />
hierbei Brücken zu bauen. Seien es Praktika, Schnuppertage,<br />
Girls‘ oder Boys‘ Days: Personalverantwortliche<br />
unterstützen und ergänzen die Schülerworkshops durch<br />
eigene Angebote. Weil die Nachfrage von beiden Seiten also<br />
auf absehbare Zeit immer stärker wird, ist das nächste Projekt<br />
von SWiM Bildung zum Thema Mobilität schon in Vorbereitung.<br />
Unter dem Namen »mobilety« initialisiert SWiM Bildung<br />
momentan eine Veranstaltungsreihe, die Schulklassen an<br />
die Orte der Neuen Mobilität bringt. Seien es Automobilbetriebe,<br />
Verkehrsleitzentren oder Forschungseinrichtungen:<br />
Schülern aller Jahrgangsstufen soll so die Praxis näher gebracht<br />
werden, um so das in der Schule vermittelte theoretische<br />
Wissen zu komplettieren. »Nur so«, weiß Greve,<br />
»können moderne Verkehrskonzepte, Antriebsformen und<br />
städtebauliche Ideen wirklich von der Pike auf verstanden<br />
und verinnerlicht werden«. Die teilnehmenden Unternehmen<br />
erhalten im Rahmen des Projekts die Möglichkeit sich<br />
einer großen Zahl zukünftiger Fachkräfte vorzustellen. »Daneben«,<br />
so versichert eine Vertreterin eines Unternehmens,<br />
das sich bereits für die Kooperation angemeldet hat, »tragen<br />
wir mit diesem Angebot auch unsere Zukunftsvorstellungen<br />
von Mobilität und Stadtentwicklung in die Mitte der Gesellschaft<br />
hinein.«<br />
Robert Greve<br />
SWiM Bildung<br />
Sachsendamm 93, 10829 Berlin<br />
robert.greve@swim-bildung.de<br />
104 Neue Mobilität Neue Mobilität 105
Buchvorstellungen<br />
Buchvorstellungen<br />
Buchvorstellungen<br />
Lust auf mehr Lesestoff? Alle vorgestellten Publikationen<br />
können Sie auf der BEM-Webseite unkompliziert und schnell<br />
bestellen. www.bem-ev.de<br />
Christian Milan<br />
Geschäftsmodelle in der Elektromobilität<br />
eMobilitätOnline Print Hamburg 20<strong>13</strong><br />
Preis: 49,90 Euro<br />
Marcus Keichel, Oliver Schwedes<br />
(Hrsg.)<br />
Das Elektroauto - Mobilität im<br />
Umbruch<br />
Springer Vieweg Wiesbaden 20<strong>13</strong><br />
Preis: 39,99 Euro<br />
Katharina Bösche, Oliver Franz,<br />
Claus Fest, Armin Gaul (Hrsg.)<br />
Berliner Handbuch zur Elektromobilität<br />
Verlag C.H. Beck München 20<strong>13</strong><br />
Preis: 149,00 Euro<br />
Weert Canzler, Andreas Knie<br />
Schlaue Netze - Wie die Energieund<br />
Verkehrswende gelingt<br />
Oekom Verlag München 20<strong>13</strong><br />
Preis: 9,95 Euro<br />
Auf der Suche nach dem richtigen Geschäftsmodell<br />
Die erste Veröffentlichung von »eMobilitätOnline Print«<br />
widmet sich einem der dringlichsten Probleme der Elektromobilität:<br />
den hohen Kosten und der Frage nach der Wirtschaftlichkeit<br />
von eAutos. Der Autor plädiert dafür, zukünftig<br />
Batterie und Fahrzeug wirtschaftlich getrennt zu betrachten<br />
und zu vermarkten, was die Entwicklung unterschiedlicher<br />
Geschäftsmodelle ermöglicht. Auf detaillierte und verständliche<br />
Weise werden zunächst die relevanten Kostenstrukturen<br />
aufgedeckt und analysiert. Anschließend werden fünf<br />
verschiedene Vermarktungs- und Eigentumskonzepte für die<br />
Traktionsbatterie entwickelt, die sich in ihren Kosten- und Risikostrukturen<br />
deutlich unterscheiden und deren Berücksichtigung<br />
die Akzeptanz der Kunden maßgeblich beeinflussen<br />
könnten. Darüber hinaus werden unabhängige Wirtschaftlichkeits-<br />
und Kostenberechnungen für eAutos sowie umfangreiche<br />
Sensitivitätsanalysen hinsichtlich Fahrleistung,<br />
Batteriekapazität und anderen relevanten Faktoren durchgeführt.<br />
Die Studie bietet einen aufschlussreichen und nützlichen<br />
Einblick in einen wichtigen und für die Zukunft entscheidenden<br />
Bereich der Elektromobilität.<br />
Über den notwendigen Wandel der Mobilitätskultur<br />
Die Verkehrswende kann nur gelingen, wenn parallel zum<br />
technologischen Wandel auch ein Wandel der Mobilitätskultur<br />
vollzogen wird, so die zentrale These des vorliegenden<br />
Titels »Das Elektroauto«. Die Autoren hegen Zweifel an einer<br />
einseitig fortschrittsgläubigen Perspektive, wonach technologischer<br />
Fortschritt den Zielkonflikt zwischen Ressourcenschonung<br />
und weiterhin unbegrenzter Individualmobilität aufheben<br />
werde; frei nach dem Motto »Die Technik wird’s schon<br />
richten.« Vielmehr könne die Verkehrswende nur dann gelingen,<br />
wenn sie von einem Prozess politischer und kultureller<br />
Reformen begleitet werde. Aufgabe der Politik sei es - analog<br />
zur Energiewende - das Elektroauto zum Ausgangspunkt<br />
einer Verkehrswende zu machen und unterstützende Maßnahmen<br />
auch gegen die zu erwartenden gesellschaftlichen<br />
Widerstände einzuleiten und den bisweilen irrationalen Kult<br />
um Mobilität zu mildern.<br />
Der Titel liefert interessante Denkanstöße und beleuchtet<br />
in verschiedenen Fachbeiträgen neben der technischen<br />
auch die kulturelle, politische, soziale und ästhetische Dimension<br />
einer nachhaltigen Verkehrsentwicklung.<br />
Anforderungen an das System Elektromobilität<br />
Das komplexe System Elektromobilität bedarf gemeinsamer,<br />
interdisziplinärer Anstrengungen von Branchen und Wissenschaftlern,<br />
die lange Zeit weitestgehend unabhängig voneinander<br />
agierten. Beispielsweise müssen Automobilhersteller<br />
und Zulieferer auf neue Art und Weise mit der Energiewirtschaft<br />
kooperieren. Ebenso nimmt die Bedeutung der IKT-<br />
Wirtschaft zu, stellt sie doch wichtige Lösungen mobiler Kommunikation<br />
bereit und liefert Daten zum Verkehrsverhalten<br />
mobiler Verbraucher. Das vorliegende »Berliner Handbuch<br />
zur Elektromobilität« bildet diesen interdisziplinieren Diskurs<br />
ab. Insgesamt 43 Autoren - darunter Wissenschaftler<br />
und Praktiker verschiedener Disziplinen - beschreiben auf<br />
519 Seiten die elektromobile Zukunft und formulieren rechtliche,<br />
verkehrspolitische und technische Anforderungen an<br />
das System Elektromobilität.<br />
Das Werk bietet auf diese Weise einen sehr umfangreichen<br />
und informativen Überblick über die bestehenden Herausforderungen<br />
und ist insbesondere für die Rechtsabteilungen<br />
der Fahrzeughersteller, Energieunternehmen und Verbände<br />
interessant.<br />
Wie die Doppelwende gelingen kann<br />
Energie- und Verkehrswende sind untrennbar miteinander<br />
verbunden. Mit knapp 30 Prozent hat der Verkehr den größten<br />
Anteil am Endenergieverbrauch in Deutschland. Davon<br />
sind mehr als 80 Prozent dem Straßenverkehr zuzuschreiben.<br />
Der Anteil der Erneuerbaren Energien am motorisierten Individualverkehr<br />
ist dagegen noch immer minimal und beträgt<br />
unter 10 Prozent. Die Zahlen machen deutlich: Eine Energiewende<br />
ist ohne den Übergang zu einer postfossilen Mobilität<br />
nicht zu meistern. Nach Ansicht der Autoren Dr. Weert Canzler<br />
und Prof. Dr. Andreas Knie wird dieser Umstand in der öffentlichen<br />
Auseinandersetzung bislang völlig unterschätzt.<br />
Im vorliegenden Buch verdeutlichen sie die Zusammenhänge<br />
und erklären, wie die Doppelwende gelingen kann. Entscheidend<br />
sind demnach die Weiterentwicklung der Elektromobilität<br />
in Kombination mit intelligenten Verkehrskonzepten und<br />
der Ausbau dezentraler, intelligenter Stromnetze.<br />
»Schlaue Netze« informiert auf kurzweilige und leicht verständliche<br />
Art über die Zusammenhänge zwischen Energieund<br />
Verkehrswende, gibt wichtige Denkanstöße und zeigt<br />
darüber hinaus Lösungswege auf. Lesenswert..!<br />
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ohne Abhängigkeit von Erdölimporten aus zumeist instabilen Regionen,<br />
emissionsarm und nachhaltig.<br />
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<strong>NEUE</strong>N <strong>MOBILITÄT</strong> 14<br />
<strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong><br />
Das Magazin vom Bundesverband eMobilität<br />
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Organisation & Marketing EE-Kampagne / Social Media<br />
Chefredaktion, Layout, Grafik, Satz & Druck vom BEM-<br />
Fachmagazin <strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong>, SGready ® -Magazin<br />
Medien und Projektierung jährlicher Neujahrsempfang für den<br />
BEE Bundesverband Erneuerbare Energie, Sponsoring<br />
Marketingstrategie, PR- & Öffentlichkeitsarbeit für BEM<br />
Bundesverband eMobilität, TV / Film, eMobility Provider<br />
PR, Marketing & Medien für CONVIA Energie-, Ressourcen-<br />
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und Prozessoptimierung, INSTITUT <strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong><br />
Medien für die Agentur für Erneuerbare Energien & Organisa<br />
Bundesländerranking Preisverleihung Leitstern<br />
Messestände Automechanika Frankfurt & Shanghai,<br />
eCarTec, InterSolar, E-world, Hannover Messe, Michelin<br />
Challenge Bibendum, CCC, WAVLD, Messe Berlin<br />
EQ, ComBInation, SolarWorld, WindEnergie & Solar<br />
Vorschau<br />
Die <strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong>, das Magazin vom Bundesverband<br />
eMobilität, informiert vierteljährlich über Projekte und<br />
Veranstaltungen der emobilen Branche, die Arbeit seiner<br />
Mitglieder und über relevante News im Bereich der Neuen<br />
Mobilität.<br />
In zahlreichen Fachartikeln und Kommentaren diskutieren<br />
wir Fragen zum Status Quo der Elektromobilität. Zudem<br />
geben Interviews mit verschiedenen eMobilitätsplayern<br />
interessante Einblicke in die Branche. In wechselnden<br />
Themenschwerpunkten informiert das Magazin außerdem<br />
regelmäßig und detailliert über konkrete Projekte,<br />
Innovationen und relevante Termine.<br />
In unserer fortlaufenden Schaufenster-Rubrik stellt sich<br />
in der Neujahrs-Ausgabe die Region Berlin-Brandenburg<br />
vor und informiert über ihre verschiedenen Projekte, Initiativen<br />
und die ersten Ergebnisse.<br />
Kurz vor dem Start der Fahrrad-Saison stellen wir unseren<br />
Lesern außerdem die aktuellsten Entwicklungen im Elektrofahrrad-Bereich<br />
vor. Welche eBikes und Pedelecs sind neu<br />
auf dem Markt? Welche Kaufempfehlung geben die Händlern?<br />
Und wohin gehen die neuesten Entwicklungen und<br />
Trends in diesem anhaltend wachsenden Markt?<br />
Im Rahmen unserer wiederkehrenden Rubrik »Human Resources«<br />
stellen wir außerdem weitere Studien- und Lehrgänge,<br />
Schulprojekte, Weiterbildungs- und Seminarprogramme<br />
rund um das Thema Elektromobilität vor.<br />
Sandrine Frideres, Anzeigenredaktion & Abo-Service<br />
sandrine.frideres@bem-ev.de<br />
Über redaktionelle Beiträge, Fachartikel, Pressemeldungen,<br />
Termine, innovative Projekte, Feedback und natürlich<br />
über allgemeine Ideen und Anregungen freut sich:<br />
Juliane Girke, Redaktionsleitung<br />
juliane.girke@bem-ev.de<br />
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Studienbescheinigung wird dem BEM unter abo@neue-mobilitaet.info geschickt.<br />
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Lesen Sie 4x jährlich die »Neue Mobilität« und unterstützen Sie damit die Arbeit des Bundesverbands<br />
eMobilität. Nur gemeinsam können wir eMobilität langfristig als realistische Mobilitätsalternative<br />
auf die Straße bringen. Zum Bezugspreis von 52,00 € inkl. Porto/Versand und MwSt. (Ausland<br />
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Speziell für Unternehmen, die das Magazin für mehrere Personen bestellen möchten, gibt es reduzierte<br />
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Porto Ausland: zzgl. <strong>13</strong>,80 €.<br />
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Porto: 5 Stück/10 Stück: Deutschland: zzgl. 27,60€, EU: zzgl. 68,00 €, Rest-Europa: zzgl. 120,00 €, restliche Welt: zzgl. 168,00 €. 25 Stück:<br />
Deutschland: zzgl. 47,60 €, EU: zzgl. 128,00 €, Rest-Europa: zzgl. 180,00 €, restliche Welt: zzgl. 364,00 €. Stand Oktober 20<strong>13</strong><br />
Rechnung zusätzlich per Post.<br />
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109
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MITGLIEDER<br />
Bitte Unterstützen Sie uns auch weiterhin mit Ihren Ideen,<br />
Projekten und Ihrer Begeisterung. Zeigen Sie sich und Ihr<br />
Engagement für EINE <strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong>.<br />
Der Bundesverband eMobilität e.V. vernetzt die Akteure aus<br />
Wissenschaft, Forschung, Wirtschaft, Politik und Medien<br />
miteinander, fördert die öffentliche Wahrnehmung der<br />
Neuen Mobilität und unterstützt bei der Verbesserung der<br />
gesetzlichen Rahmenbedingungen für den Ausbau der<br />
Elektromobilität als nachhaltiges und zukunftsweisendes<br />
Mobilitätskonzept. »Die Einbindung unserer Mitglieder in<br />
die verschiedensten Aktionen, Veranstaltungen, Publikationen<br />
und Projekte ist deshalb eine unserer wichtigsten<br />
Aufgaben im tagespolitischen Geschäft. Darüber hinaus<br />
sorgen wir dafür, dass sich unsere Mitglieder optimal untereinander<br />
vernetzen, um über Branchengrenzen hinaus<br />
neue Kooperations- und Geschaftsmodelle für eine zeitnahe,<br />
sichtbare Neue Mobilität zu entwickeln«, so Kurt Sigl,<br />
BEM-Präsident.<br />
www.bem-ev.de // www.eMobileTicker.de<br />
Die Branche der Elektromobilität wird nicht nur bei der<br />
Schaffung und dem Erhalt von Arbeitsplätzen zu den<br />
starken Wachstumsbranchen gehören. Es ist unverzichtbar,<br />
sich gemeinsam und verstärkt den Herausforderungen<br />
der Elektromobilität zu stellen, um einen nachhaltigen<br />
Aufschwung im gesamten Marktumfeld zu sichern. Diese<br />
Aufgabe erfordert eine aktive Teilnahme der innovativsten<br />
Unternehmen Deutschlands, starker Persönlichkeiten und<br />
das kooperative Zusammenwirken aller beteiligten Akteure,<br />
sowie das Engagement jedes einzelnen Bürgers. Eine<br />
BEM-Mitgliedschaft verbindet die soziale, ökonomische und<br />
ökologische Herausforderung mit den Chancen der eMobilität<br />
und des Sustainability Developments und verankert diese<br />
nachhaltig in der Gesellschaft.<br />
Dafür ist Ihr Engagement und Ihre<br />
Unterstützung notwendig..!<br />
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Innovation@Work<br />
TECHNISCHE LÖSUNGEN<br />
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Vorteile einer Mitgliedschaft im Bundesverband eMobilität e.V.<br />
Allgemein<br />
• Möglichkeit der aktiven Teilnahme an einem ständig wachsenden<br />
Netzwerkpool emobilitätsbegeisterter Unternehmer<br />
• Branchenübergreifender und interdisziplinärer Austausch<br />
mit den relevanten Playern der Branche<br />
• Vernetzung mit Politik, Wirtschaft, Medien, anderen Verbänden,<br />
Forschungseinrichtungen und Instituten<br />
• Teilnahme an verschiedenen BEM-Veranstaltungen: BEM-<br />
Roundtable, BEM eStammtisch, Galaveranstaltungen, Konferenzen,<br />
Symposien u.a.<br />
• Imagefördernde Positionierung als Vorreiter, Innovationsträger<br />
und aktiver eMobilitätsplayer<br />
• BEM-Gemeinschaftsstand auf Messen und Veranstaltungen<br />
• Präsentation auf Veranstaltungen und Konferenzen<br />
• Zugang zu Fachkompetenz im Bereich Elektromobilität:<br />
kompetente Einführung in die Thematik der Neuen Mobilität<br />
für Ihre Kunden und Mitarbeiter<br />
• Zugang zu Partnerverbänden und Kooperationspartnern<br />
• Regionale Vernetzung über unsere Landesvertretungen in<br />
Bayern, Hessen, Mitteldeutschland, Baden-Württemberg,<br />
NRW und Norddeutschland<br />
• Professionelle Beratung, Unterstützung und wertvolle Netzwerkkontakte<br />
beim Aufbau Erster Elektrofahrzeug-Flotten<br />
• Sichtbare Einbindung in BEM eRoadshow und »Wir elektromobilisieren<br />
den Bundestag«<br />
Mediale Einbindung<br />
• Nutzung des Partnerlogos »Mitglied im BEM«<br />
• Unternehmensdarstellung und Verlinkung auf BEM-Webseite<br />
und der XING-Gruppe <strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong><br />
• Bezug der <strong>NEUE</strong>N <strong>MOBILITÄT</strong> - das BEM-Fachmagazin<br />
• Sonderkonditionen bei Anzeigenschaltung bundesweiter<br />
Printmedien im Rahmen zahlreicher Medienkooperationen<br />
• Einbindung in die vom BEM versandten Pressemitteilungen<br />
• Regelmäßige Einbindung Ihrer Pressemitteilungen in den<br />
BEM-Medien und bundesweite mediale Aufmerksamkeit:<br />
eNewsletter, BEM eMobile-Ticker als iPhone App, BEM-<br />
Homepage, XING-Gruppe <strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong>, Fachmagazin<br />
<strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong><br />
• Kostenlose Teilnahme an Veranstaltungen und Kongressen<br />
über die Medienkooperationen vom BEM<br />
Politisches Netzwerk<br />
• Aktive Gestaltung & Förderung der Branchenziele auf politischer<br />
Ebene für eine nachhaltige Neue Mobilität<br />
• Vernetzung mit politischen Entscheidungsträgern auf<br />
Regional-, Bundes- und EU-Ebene / Brüssel / International<br />
• Zugang zu den Experten im Parlamentarischen Beirat<br />
• Gemeinsame Stellungnahmen zu politischen Entscheidungen,<br />
Projekten und Gesetzgebungsverfahren<br />
• Nähe zu Ministerien auf Landes- und Bundesebene<br />
KLEINER<br />
Politische Kernarbeit im BEM: Bundesparteitage, Ministerien, politische Hintergrundgespräche, Jury IKT II, Lenkungs- und<br />
Arbeitskreise, eMobile Talk, Frühstück bei Tiefensee, Europa-Sektion, EU-Repräsentanz in Brüssel mit Dr. Ingo Friedrich,<br />
Lebenswelt Elektromobilität, int. Delegationen, China-Repräsentant Dr. Huang in Shanghai, Automechanika, elektromobiles<br />
Spezialistennetzwerk, Institut <strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong>, Legal Corner, Schaufenster, Ausstellungsschiff, ePendler, etc.<br />
Unsere Energie für Sie.<br />
Mitgliedsbetreuung<br />
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Bundesverband eMobilität e.V.<br />
Oranienplatz 5<br />
10999 Berlin<br />
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Wir danken unseren Mitgliedern für Ihre Unterstützung und Ihr Engagement für eine Neue Mobilität.<br />
110 Neue Mobilität Neue Mobilität 111
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Chefredaktion V.i.S.d.P.<br />
Christian Heep<br />
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Redaktionsleitung<br />
Juliane Girke<br />
juliane.girke@bem-ev.de<br />
Fon 030 3464 950 92<br />
Anzeigenredaktion/Abo-Service<br />
Sandrine Frideres<br />
sandrine.frideres@bem-ev.de<br />
Fon 030 3464 950 91<br />
Mitarbeit<br />
Benjamin Carl Franke<br />
Alexander Böhm<br />
Klaus Bergerfurth<br />
Konzept, Layout & Druck<br />
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Layout, Satz, DTP, Grafik<br />
Monika Czerminska<br />
Christian Heep<br />
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Auflage<br />
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Mediadaten<br />
Stand 10/2012<br />
www.neue-mobilitaet.info<br />
ISSN 2191-5636<br />
<strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong> <strong>13</strong><br />
Erscheinung Oktober 20<strong>13</strong><br />
Ausgabe Januar 2014<br />
<strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong> 14<br />
Anzeigenschluss 20.12.20<strong>13</strong><br />
BEM-Präsident Kurt Sigl<br />
Finanzvorstand Michael Hofmann<br />
Marketingvorstand Christian Heep<br />
Politik-Berater Armin Henning<br />
Strategie-Berater Sven Hertel<br />
Parlamentarischer Beirat<br />
MdB Wolfgang Tiefensee, SPD,<br />
Beiratsvorsitzender<br />
MdL Markus Rinderspacher, SPD<br />
Christian Ude, SPD<br />
MdB Andreas Jung, CDU/CSU<br />
MdB Dr. Reinhard Brandl, CSU<br />
ehem. MdB Werner Simmling, FDP<br />
MdB Dr. Valerie Wilms,<br />
Bündnis 90/Die Grünen<br />
ehem. MdA Volker Ratzmann<br />
MdL Ulrike Müller, FREIE WÄHLER<br />
Wissenschaftlicher Beirat<br />
Dr. Jan Traenckner, Vorsitzender<br />
Matthias Groher<br />
Andreas Serra<br />
Dr. Jan Fritz Rettberg<br />
Markus Emmert<br />
Tim Ruhoff<br />
Dr. Gregor Matthies<br />
Uwe Hahner<br />
Prof. Dr. habil. Wolfgang Seiler<br />
Heiko Herchet<br />
Dr. Mark Steffen Walcher<br />
Dipl.-Ing. Eckhard Fahlbusch<br />
Josef Maier<br />
Dr. Dr. Reinhard Löser<br />
Dipl.-Ing. M.S. Tim Baack<br />
Dr. Jan Peter Korthals<br />
Prof. Dr.-Ing. Christian Voy<br />
Gunnar Balkow<br />
Dipl.-Wirtsch.-Ing. J. G. Friedrich<br />
Prof. Dr.-Ing. Gunter Schweiger<br />
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Das BEM-Fachmagazin <strong>NEUE</strong> <strong>MOBILITÄT</strong> erscheint alle drei Monate und publiziert Artikel, Beiträge, Informationen, Interviews, Termine und Kommentare zum<br />
Themenspektrum Elektromobilität & Erneuerbare Energien in den Bereichen Wissenschaft, Forschung, Umwelt, Wirtschaft, Politik, Medien und Lifestyle.<br />
© 2009-20<strong>13</strong> Bundesverband eMobilität e.V. / BEM. Alle veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Urheberrechte bei namentlichen Beiträgen<br />
liegen ausschließlich bei den Autoren. Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers, bzw. der Redaktion wieder. Für die Richtigkeit von<br />
Angaben, Daten, Behauptungen etc. in den Autorenbeiträgen kann der Herausgeber, bzw. die Redaktion keine Haftung und Gewährleistung übernehmen.<br />
Eine kommerzielle, entgeltliche Weiterverwertung, direkt oder indirekt, ist ausdrücklich untersagt. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher,<br />
schriftlicher Genehmigung vom BEM. Honorare nur nach Vereinbarung. Alle Rechte vorbehalten.<br />
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Dr. Peter Bachmann, peter.bachmann@noerr.com, T +49 89 28628277<br />
Christian Mayer, christian.mayer@noerr.com, T +49 89 28628233
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