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34<br />

ALLGEMEINMEDIZIN<br />

Cyberknife –<br />

Schmerzfrei operieren mit Photonen<br />

Die Räume des Europäischen Cyberknife Zentrums (ECZM) in München-Großhadern könnten auch<br />

eine Wellness-Oase beherbergen. Viel Licht, hochwertige Materialien und ein offener Empfangsbereich<br />

wirken freundlich und einladend. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Zentrums, dem ersten<br />

dieser Art in Deutschland, ist jedoch durchaus bewusst, dass sie es hier täglich mit oft schwer kranken<br />

Menschen zu tun haben. Das ECZM bietet vor allem Krebspatienten eine hoch moderne und vor allem<br />

schmerzfreie Behandlungsmethode an: das Cyberknife.<br />

Die 52-jährige Patientin ist auf der<br />

Liege im weiß gestrichenen Operationsraum<br />

positioniert worden<br />

und hört ihre Lieblingsmusik, die von<br />

der mitgebrachten CD über Lautsprecher<br />

eingespielt wird. Das ockerfarben schimmernde<br />

Licht ist angenehm gedämpft,<br />

die Ärzte und Medizin-Physiker überprüfen<br />

nochmals die Systeme. Hier gibt<br />

es kein steriles OP-Besteck oder Ärzte<br />

und Schwestern mit blauen Kitteln und<br />

Mundschutz. Die einzigen Werkzeuge<br />

sind ein großer, beweglicher Roboterarm<br />

und eine daran befestigte Bestrahlungseinheit,<br />

das „Skalpell aus Licht“. Mit<br />

modernster Strahlentechnik können die<br />

Radiochirurgen Privatdozent Dr. med.<br />

Alexander Muacevic und Prof. Dr. med.<br />

Berndt Wowra selbst schwer zugängliche,<br />

tief im Gehirn oder in den Organen<br />

sitzende Tumore mit einer meist einmaligen<br />

Behandlung entfernen. Die bildgeführte<br />

und robotergestützte Cyberknife-<br />

Präzisionsbestrahlung ist schmerzfrei<br />

und erfordert keine Narkose.<br />

Die Strahlen treffen mit<br />

höchster Präzision<br />

Während des Eingriffs, bei dem kein<br />

Schnitt die Haut verletzt, sitzt der Chirurg<br />

gemeinsam mit den Technikern im<br />

benachbarten Kontrollraum und überwacht<br />

die Bewegungen des „Operateurs“<br />

am Monitor. Rund eine Stunde<br />

dauert die Behandlung, während der<br />

der Roboterarm immer wieder die Position<br />

des „Strahlenmessers “ ändert, das<br />

auf die Tumorzellen im Inneren des Körpers<br />

zielt. Das hoch energetische Licht<br />

entfernt die Krebsgeschwulst nicht sofort,<br />

sondern durch die so genannten<br />

Photonen wird das Erbgut der Zellen<br />

geschädigt. Auf diese Weise sterben die<br />

bösartigen Wucherungen mit der Zeit<br />

ab, der Tumor bildet sich zurück. Für die<br />

Patientin mit einem Lebertumor von der<br />

Größe einer Walnuss heißt das, dass sie

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