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Text: Astrid Schmieder ; Bild: Astrid Schmieder, Fotolia
Kinder – Osteopathie
Die Osteopathie vertritt seit knapp 120 Jahren einen ganzheitlichen
Ansatz: Grundlage der Theorie ist die Überzeugung,
dass im Körper alles miteinander zusammen hängt und dass
der Körper nichts vergisst.
Ein Beispiel: Ein Knöchel ist gebrochen.
Um ihn zu entlasten,
hinkt man eine Zeitlang. Dadurch
steht das Becken schief. Die unnatürliche
Drehung über die Hüfte durch
das Hinken setzt sich fort bis in die
Halswirbelsäule, die sich in die Gegenrichtung
dreht, um das körperliche
Gleichgewicht zu halten. Dabei
kann ein Nerv beeinträchtigt werden,
man bekommt Kopfschmerzen.
Und die können anhalten, selbst wenn
der Fuß längst ausgeheilt ist. Trotzdem
bleibt er die Ursache für die
Kopfschmerzen. Deshalb untersucht
der Osteopath grundsätzlich den
ganzen Körper.
In der Schwangerschaft ist der Körper
des Kindes schon großen Kräften im
Mutterleib ausgesetzt. Um sich optimal
entwickeln zu können, braucht das
Kind im Mutterleib neben guter Versorgung
mit Nährstoffen vor allen Dingen
ausreichend Platz. Nur dann kann
es sich bewegen und sich in die geeignete
Geburtsposition drehen. In unnötig
beengten Verhältnissen dagegen
bildet das Kind bereits vorgeburtliche
Fehlhaltungen aus, oder das Köpfchen
wird mehr als nötig verformt. Durch zu
wenig Platz, bedingt durch die Größe
des Fötus, zu festem Beckenboden, zu
viel/zu wenig Fruchtwasser, vorzeitige
Wehen usw., ist der Organismus des
Kindes schon belastet.
Die Geburt ist das erste grosse Abenteuer
im Leben des Kindes. Unter der Geburt
ist es starken Druck- und Zugkräften
ausgesetzt, die unter Umständen
zu bleibenden Veränderungen führen
können. Besonders wenn es während
der Geburt zu Komplikationen kommt
oder wenn Hilfsmittel, wie Zange oder
Saugglocke eingesetzt werden, kann
das zu Verletzungen oder auch zu
einem Schock führen.
Man spricht von einem Geburtstrauma.
In Körper und Psyche können solche
Traumata ein Leben lang nachwirken.
Die Mühen der Geburt sind aber auch
Schlüsselreize für die anschließende
Entfaltung des ganzen Körpers. Babys,
die per Kaiserschnitt geboren werden,
fehlt diese Entfaltung nach Meinung
vieler Osteopathen. Bei der natürlichen
und operativen Entbindung wirken
aber große Kräfte auf das empfindliche
Gewebe ein, und das kann
zur Überdehnung, Verformung oder
Stauchung führen. Mit sanften Berührungen
kann der/die OsteopathIn dem
Gewebe dabei helfen, diese Einwirkungen
zu verarbeiten und sich rasch
vom Stress der Geburt zu erholen. Dem
Kind steht dann all seine Lebenskraft
zur Verfügung, um sich in seiner neuen
Umgebung zurechtzu finden. Viele Gedeih-
und Anpassungsstörungen können
auf diese Weise verbessert werden.
Typische Beschwerden mit denen Kin-
der zur osteopathischen Behandlung
kommen, sind: „Drei-Monats-Koliken“,
Schwallerbrechen, Schiefhals, Atmungstraumata
bei Frühchen, Säuglinge mit
Schädeldeformitäten, schielende Kinder,
Kiss-Syndrom, Schreikinder, Kinder
mit Hüftdysplasien, Skoliosen, Konzentrationsstörungen,
ADS/ADHS, Kieferfehlstellungen,
Schlafstörungen, Augen-
und Ohrenprobleme, verstopfter
Tränenkanal, Bronchitis, Angstzustände
und vieles mehr. �
Text: Astrid Schmieder
inFO
Astrid Schmieder
D.O. M.R.O.
Physiotherapeutin
staatl. anerkannte
Osteopathin
Schillerstraße 5
64807 Dieburg
Tel.: +49 (0)6071 21528
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