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ORTHOPÄDIE-OSTEOPOROSE<br />
Kampfsport<br />
Eine besondere Herausforderung auch für den Sportarzt<br />
Sportliche Großereignisse, wie die Olympischen Spiele oder Weltmeisterschaften,<br />
stellen stets eine besondere Herausforderung für<br />
den Sportler, aber auch für den betreuenden Sportmediziner dar.<br />
Kampfsport, insbesondere Judo als<br />
olympische Disziplin, ist gekennzeichnet<br />
durch die Komplexität<br />
der sportmotorischen Belastung. Alle<br />
motorischen Beanspruchungsformen,<br />
wie Kraft, Koordination, Ausdauer,<br />
Schnelligkeit und Flexibilität werden<br />
nahezu gleichwertig gefordert und<br />
müssen über Jahre hinweg, durch komplizierten<br />
und aufwendigen Trainingsaufbau,<br />
geschult und entwickelt werden.<br />
Entsprechend komplex ist auch das<br />
Verletzungs- und Schädigungsmuster<br />
der Haltungs- und Bewegungsorgane<br />
des betroffenen Athleten. Alle Schweregrade<br />
von Verletzungen kommen vor:<br />
von Frakturen über Gelenkluxationen<br />
(Verrenkungen), Muskel- Sehnen- und<br />
Kapselbandrissen bis hin zu Prellungen<br />
und Zerrungen der Weichteile sowie<br />
Schadensentwicklungen bis hin zur<br />
posttraumatischen Arthrose in jungen<br />
Lebensjahren. Und sie betreffen alle<br />
Lokalisationen und mehr oder weniger<br />
alle Gelenke, sozusagen von Kopf<br />
bis Fuß. Es ist immer eine besondere<br />
Herausforderung, gerade diese sporttraumatologisch<br />
sehr anspruchsvollen<br />
Sportarten wie Judo, Boxen und Taekwondo<br />
ärztlich zu betreuen. Schließlich<br />
gilt es auch hier, den verletzten<br />
oder von Schäden betroffenen Athleten<br />
für die bevorstehenden Spitzenbelastungen<br />
möglichst rasch und vollständig<br />
wiederherzustellen.<br />
Training und Vorbereitung<br />
Ohne Zweifel wird die Hauptarbeit des<br />
Sportarztes in der Vorbereitung auf den<br />
Wettkampfhöhepunkt, z. B. die Olympischen<br />
Spiele, geleistet. Hier versuchen<br />
die Athleten, ihre Leistungsgrenzen auszuloten<br />
und auszuweiten und bewegen<br />
sich oft, gerade in der unmittelbaren<br />
Wettkampfvorbereitung, an ihrem Lei-<br />
stungslimit. Mit Überlastungsreaktionen<br />
des Haltungs- und Bewegungsapparates<br />
muss gerechnet werden. Gerade jetzt gilt<br />
es, diese möglichst rasch zu erkennen,<br />
exakt zu diagnostizieren und effektiv zu<br />
behandeln. Natürlich darf der betroffene<br />
Athlet gerade in dieser entscheidenden<br />
Trainings- und Vorbereitungsphase nicht<br />
länger ausfallen, sonst ist sein Wettkamphöhepunkt,<br />
für den er jahrelang trainiert<br />
und auf den er unter Einschränkung<br />
im Privat- und Berufslaben hingearbeitet<br />
hat, ernsthaft in Frage gestellt. Ein Lebenstraum<br />
kann zusammenbrechen. So<br />
ist Präsenz, Engagement und Kompetenz<br />
des Mannschaftsarztes gerade in dieser<br />
Trainingsphase von entscheidender Bedeutung.<br />
Schließlich ist die Teilnahme an<br />
Weltmeisterschaften oder Olympischen<br />
Spielen für die Athleten kein Geschenk,<br />
sondern vielmehr über viele nationale und<br />
internationale Qualifikationsturniere hart<br />
errungen. Erfolgreiche sportmedizinische<br />
und -traumatologische Betreuung gelingt<br />
freilich nur durch intensive und vertrauensvolle<br />
Zusammenarbeit von Trainer,<br />
Arzt, Physiotherapeut und Athlet. Nur<br />
echtes Teamwork ermöglicht in solch<br />
kritischen Situationen der Vorbereitung<br />
rasche Lösung.