DoBo_20-16
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18. Oktober <strong>20</strong><strong>16</strong> Seite 27<br />
Die Kraiburg mit dem gleichnamigen Markt – Stich Wening 1721.<br />
die Landgerichte Wasserburg<br />
und Kling, für das Landgericht<br />
Traunstein und das Landgericht<br />
Vilsbiburg, und vergleicht<br />
alles mit den vorliegenden genealogischen<br />
Erkenntnissen<br />
über das Grafenhaus der Spanheimer,<br />
dann steht fest:<br />
Graf Rapoto von Ortenburg<br />
war frühestens um 1108 geboren<br />
– seine Eltern, Engelbert<br />
II., der 1108 zum Markgraf<br />
von Istrien berufene und auch<br />
Graf von Kraiburg bezeichnete<br />
Spanheimer, sowie Uta, Tochter<br />
des Burggrafen Ulrich von<br />
Passau (später als Gräfin von<br />
Kraiburg bezeichnet), hatten<br />
frühestens um 1100 geheiratet.<br />
Da war sie etwa 15 Jahre alt.<br />
Vor Rapoto gab es weitere Kinder.<br />
Für Rapoto ist das Todesjahr<br />
1186 nachgewiesen und er<br />
hätte ein für damalige Verhältnisse<br />
biblisches Alter erreicht.<br />
11<strong>20</strong> hätte er allerdings das<br />
Alter von zwölf Jahren gehabt,<br />
nicht alt genug, um schon eine<br />
eigene neue Burg zu errichten.<br />
Richtig ist, dass Markgraf Engelbert<br />
II. einige Jahre nach<br />
1100 nicht mehr auf seiner<br />
Eltern-Burg im Lavanttal in<br />
Kärnten lebte (dort verblieb<br />
der ältere Bruder Heinrich, welcher<br />
1122 Herzog von Kärnten<br />
wurde), sondern sich wegen<br />
alten Familienbesitzes (Sieghardinger)<br />
im Chiemgau und<br />
im Inntal niederließ und dort<br />
die Kraiburg errichtete (die<br />
Feste Marquartstein gehörte<br />
zum Erbe von Utas Mutter).<br />
Die Kraiburg ist 1123 erstmals<br />
erwähnt, aber bestimmt einige<br />
Jahre früher schon erbaut worden.<br />
Von Kraiburg aus kümmerte<br />
sich Engelbert um das<br />
Erbe der Rapotonen im Rottal<br />
(um Weihmörting, Asbach),<br />
aber auch um das Erbe seiner<br />
Frau an der Vils.<br />
Richtig ist laut Richard Loibl<br />
auch, dass der neue Markgraf<br />
Engelbert um 1110 eine Schenkung<br />
an das Domkapitel von<br />
Passau veranlasst hatte. Aber<br />
mit Ortenberg hatte dies noch<br />
nichts zu tun. Richtig ist zusätzlich,<br />
dass Markgraf Engelbert<br />
zusammen mit seinem jungen<br />
Sohn Rapoto ab etwa 11<strong>20</strong><br />
im Raum Passau in Urkunden<br />
auftauchte, beispielsweise für<br />
das Kloster Asbach. Da hatten<br />
also die Versuche begonnen,<br />
den Besitz zu sichern und vielleicht<br />
zu vergrößern, auch mit<br />
Hilfe von Gefolgsleuten, kleinen<br />
Adligen oder Ministerialen.<br />
Im Laufe der folgenden Jahre,<br />
besonders als Engelbert im<br />
Jahr 1124 als Nachfolger seines<br />
Bruders Heinrich Herzog von<br />
Kärnten geworden war, muss<br />
der Gedanke aufgekommen<br />
sein, ausgerechnet auf einem<br />
Sporn an der Wolfach, direkt<br />
am Grafengebiet der Vornbacher<br />
(„Neuburger Wald“), die<br />
Burg Ortenberg zu errichten.<br />
Da auch die Bischöfe von Bamberg,<br />
Passau und Regensburg<br />
Besitz in diesem Raum hatten,<br />
kann der Sinn der Ortenburg<br />
nur gewesen sein, „Flagge zu<br />
zeigen“.<br />
Spätere Kriege beweisen, dass<br />
die Provokation gelungen war.<br />
Jedenfalls nannte sich Rapoto,<br />
welcher vorher „Graf von<br />
Kraiburg“ war, ab 1134 auch<br />
„Graf von Ortenburg“. Sein<br />
Bruder Engelbert III. blieb in<br />
Kraiburg. Graf Rapoto von Ortenburg<br />
beerbte ihn im Jahr<br />
1173, seine Grafschaft wurde<br />
ab diesem Zeitpunkt noch größer.<br />
Doch ein geschlossenes<br />
Territorium zwischen Passau<br />
und Marquartstein kam nicht<br />
zustande, auch nicht mit Sulzbach<br />
oder Murach in der Oberpfalz,<br />
obwohl Graf Rapoto im<br />
hohen Alter eine Gräfin von<br />
Sulzbach geheiratet hatte.<br />
Fazit: Ortenburg wurde nicht<br />
von Passau aus gegründet,<br />
sondern aus dem Blickwinkel<br />
von Kraiburg her. Graf Rapoto<br />
hatte sich immer mehr Gefolgsleute<br />
zwischen Kraiburg und<br />
Ortenburg gesichert. Aus den<br />
Bänden des Historischen Atlas<br />
zusammengerechnet ergaben<br />
sich weit mehr als hundert dieser<br />
Vasallen, Ministerialen oder<br />
Edelfreien. Zum Besitz und<br />
Einflussgebiet Rapotos gehörte<br />
übrigens auch die Gegend um<br />
Vilsbiburg. Darüber mehr in<br />
der nächsten Nummer.<br />
Kompetente Lösungen vom Anwalt.<br />
Petra Wurmnest,<br />
Rechtsanwältin, Mediatorin<br />
Viele Geschiedene kennen<br />
es, jahrelange Streitereien,<br />
unüberschaubare Kosten, Planungsunsicherheit,<br />
die Frage,<br />
wie geht alles weiter?<br />
Die streitenden Parteien sehen<br />
sich als Gegner, jeder will<br />
das Maximum für sich herausholen,<br />
bis schließlich ein<br />
fremder Dritter, nämlich der<br />
Richter, über höchstpersönliche<br />
Angelegenheiten, wie<br />
etwa den Umgang mit den<br />
gemeinsamen Kindern, die<br />
Zuweisung des Familienheimes<br />
etc. entscheidet. Gewinner<br />
gibt es hierbei letztlich<br />
keine.<br />
Unser Ziel ist es, vom<br />
Gegeneinander zu einem<br />
konstruktiven Miteinander<br />
zu gelangen.<br />
Da jede Familie ihre eigene<br />
Geschichte hat, verbieten sich<br />
in unseren Augen schematische<br />
Lösungen.<br />
Vielmehr gilt es, Alternativen<br />
zu erarbeiten, die<br />
den individuellen Bedürfnissen<br />
der jeweiligen Familie<br />
gerecht werden.<br />
Auch wenn die Parteien zunächst<br />
uneinig sind und sich<br />
anwaltlicher Hilfe bedienen,<br />
können die strittigen Punkte<br />
Andreas Scholler,<br />
Rechtsanwalt<br />
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Scheidung und Vermögenstrennung<br />
einvernehmlich Zeit und Geld sparen, Nerven schonen<br />
zumeist einvernehmlich außergerichtlich<br />
beigelegt werden,<br />
so dass für beide Seiten<br />
eine win - win - Situation geschaffen<br />
wird.<br />
Ziel ist, dass sich die vormaligen<br />
Partner auch nach der<br />
Trennung noch in die Augen<br />
schauen können, auch und<br />
gerade im Interesse der gemeinsamen<br />
Kinder.<br />
Der Teil des Vermögens, der<br />
nicht durch endlose gerichtliche<br />
Auseinandersetzungen<br />
verstritten wird, kommt letztlich<br />
jedem Familienmitglied<br />
für einen Neustart zugute.<br />
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