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DoBo_20-16

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Seite 34 18. Oktober <strong>20</strong><strong>16</strong><br />

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VdK auf Stipvisite in Amberg<br />

Der Jahresausflug des VdK Ortsverbandes Vilshofen ging heuer<br />

nach Amberg. Weil er von den Mitgliedern so gut angenommen<br />

wurde, musste die Fahrt gleich an zwei Terminen durchgeführt<br />

werden. Als Tagesbegleiter hatten beide Gruppen herrliches<br />

„Altweibersommerwetter“ im Gepäck. Die Anfahrt führte<br />

sie durch das reizvolle Naabtal, vorbei an kleinen Ortschaften,<br />

Klöstern, Burgruinen und Vilshofen im Kreis Rieden. Angekommen<br />

in Amberg machten sich die VdK´ler auf zur zweistündigen<br />

Stadtführung. Besonders beeindruckte sie das gotische<br />

Rathaus mit dem Hochzeitsbrunnen, das Kurfürstliche Schloss,<br />

das Stadtmuseum, das Nabburger Tor und das Wahrzeichen der<br />

kreisfreien Stadt: Die Stadtbrille.<br />

Kirchturmbau mit Ehestreitigkeiten<br />

In die vor kurzem abgeschlossene Außenrenovierung der Aldersbacher Klosterkirche<br />

wurden auch die Westfassade und der Kirchturm mit Turmhaube<br />

mit einbezogen. In diesem Zusammenhang konnten auch die Glocken aus<br />

dem Turm herausgeholt und später durch neue ersetzt werden. Zwei Glocken<br />

des historischen Geläuts und das Uhrwerk kamen bereits im Jahr 1803<br />

nach Vilshofen. Der Rest wurde während des 2. Weltkrieges eingeschmolzen<br />

und später durch ein neues, aber minderwertiges Geläut ersetzt.<br />

Von Privat Dozent<br />

Dr. Robert Klugseder, Wien<br />

Mittlerweile erstrahlt<br />

die Klosterkirche, zumindest<br />

von außen,<br />

wieder im alten Glanz. Die<br />

Kuppelhaube, eine Konstruktion<br />

aus einem Holzkorpus und<br />

einem Kleid aus Kupferblech,<br />

wurde restauriert und renoviert.<br />

Ebenso die vergoldete<br />

Kupferkugel mit Kreuz. Der<br />

Umbau des Turmobergeschosses<br />

im Jahr 1755 und die Neugestaltung<br />

der Westfassade<br />

stellten den vorläufigen Abschluss<br />

des um 17<strong>16</strong> begonnenen<br />

barocken Kirchenneubaus<br />

dar. Die Kunstgeschichte<br />

hat die Sandsteinreliefs und<br />

-figuren, die das Kirchenportal<br />

bilden, dem Passauer Bildhauer<br />

Joseph Deutschmann<br />

(1717-1787) zugeschrieben.<br />

Von Deutschmann sind in Aldersbach<br />

weitere Kunstwerke<br />

erhalten, so die Kanzel, Beichtstühle<br />

und die Sandsteinfigur<br />

des hl. Nepomuk. Wer aber war<br />

für die Planung des Gesamtkunstwerkes<br />

„Westfassade mit<br />

Turm“ zuständig?<br />

Erster Hinweis 1422<br />

Erste Nachrichten über den<br />

Turm der Marienkirche sind in<br />

der Klostergeschichte von Abt<br />

Wolfgang Marius überliefert.<br />

Marius berichtet über Abt Heinrich<br />

V., der im Jahr 1422 abgesetzt<br />

wurde, da er, der Ordensregel<br />

widersprechend, einen<br />

hohen Kirchturm erbauen ließ.<br />

Dieser gotische Turm ist später<br />

auf den historischen Stichen<br />

des Klosters zu sehen. Auch<br />

wenn diese Darstellungen nicht<br />

exakt der Realität entsprachen,<br />

kann man doch gut erkennen,<br />

dass das Bauwerk nur unwesentlich<br />

über das Kirchendach<br />

hinausragte. Beim Umbau<br />

im Jahr 1755 wurde die alte<br />

Dachkonstruktion entfernt,<br />

der quadratische Turmrumpf<br />

um einem achteckigen, gemauerten<br />

Aufbau erweitert und ein<br />

doppelt geschnürtes Zwiebeldach<br />

mit Laterne aufgesetzt.<br />

Der Kirchturm der Aldersbacher Kirche<br />

wurde von Bildhauer Mathias<br />

Götz geprägt.<br />

Die Turmhöhe (inkl. Kreuz)<br />

beträgt nun exakt 61,63 Meter.<br />

Die Bauarbeiten nahmen mit<br />

Sicherheit mehrere Monate in<br />

Anspruch. Obwohl wir nichts<br />

über die Glocken des Vorgängerbaus<br />

wissen, mussten diese<br />

entweder entfernt oder direkt<br />

in die neue Glockenstube<br />

transferiert werden. Alles in<br />

allem eine beachtliche bautechnische<br />

Meisterleistung,<br />

ganz ohne modernen Baukran.<br />

Das Geläut kann 1755<br />

noch nicht vollständig gewesen<br />

sein. Die zu Beginn erwähnten,<br />

1803 nach Vilshofen<br />

„ausgeliehenen“ Glocken wurden<br />

erst 1769 hergestellt.<br />

Stempel.<br />

www.donaudruck.de<br />

Zeitkapseln aus<br />

Zeit des Turmbaus<br />

Bei den Instandsetzungsarbeiten<br />

an der vergoldeten Turmkugel<br />

kam eine Zeitkapsel mit<br />

zwei Urkunden aus der Zeit des<br />

Umbaus zum Vorschein. Beide<br />

Schriftstücke sind in einem<br />

schlechten Erhaltungszustand.<br />

Durch Beschädigungen<br />

und Verfärbungen sind kleine<br />

Abschnitte nicht mehr lesbar.<br />

Die erste Urkunde, abgefasst<br />

in lateinischer Sprache und<br />

mit lateinischen Buchstaben<br />

geschrieben, enthält eine noch<br />

gut lesbare Aufstellung der Mitglieder<br />

des Aldersbacher Klosters<br />

im Jahr des Turmbaus.<br />

Als erster genannt wird der<br />

Bauherr Theobald Reitwinkler,<br />

Bräumeistersohn aus Hacklberg<br />

und von 1745 bis 1779<br />

Abt in Aldersbach. Ihm folgen<br />

in hierarchischer Ordnung der<br />

Prior P. Karl Krammer und 42<br />

weitere Mönche und Novizen.<br />

Unter den Genannten befinden<br />

sich honorige Persönlichkeiten<br />

wie der Klosterchronist P. Michael<br />

von Mannstorf, dessen<br />

Familie 1739 die Loretokapelle<br />

stiftete, Reitwinklers Nachfolger<br />

als Abt Otto Doringer, Philipp<br />

Graf von Yberäcker und<br />

der Regens Chori und Komponist<br />

P. Benedikt Pickmann.<br />

Zweite Urkunden aus<br />

dem 18. Jahrhundert<br />

Der untere Teil dieser Urkunde<br />

enthält u.a. Angaben<br />

zu den Handwerkern, die am<br />

Umbau beteiligt waren. Das<br />

Schriftstück zeigt im aktuellen<br />

Erhaltungszustand an entscheidenden<br />

Passagen starke<br />

Beschädigungen. Erfreulicher<br />

Weise bin ich im Besitz einer<br />

Fotografie der Urkunde, die bei<br />

der vorausgehenden Renovierung<br />

im Jahr 1978 Jahre angefertigt<br />

wurde. Hier sind die<br />

betreffenden Abschnitte deutlich<br />

besser erkennbar. Bisher<br />

hat sich jedoch noch niemand<br />

die Mühe gemacht, die Schriftzeichen<br />

zu entziffern: An zweiter<br />

bis vierter Position werden<br />

folgende Handwerker genannt:<br />

„Ex Cupro Conficiente Domino<br />

Ignatio Göttner, Fabro aerario<br />

Landishutano. Deaurante<br />

Domino Ferdinando Schmid,<br />

Aurifabro Landishutano. Imponente<br />

Petro Kern, Fabro Lignario“.<br />

Ignaz Göttner war also<br />

Kupferschmied in Landshut.<br />

In den Pfarrmatrikeln von St.<br />

Martin Landshut konnte ich herausfinden,<br />

dass Göttner am 29.<br />

April 1771 im 71. Lebensjahr<br />

verstarb. Seine Ehefrau Maria<br />

heiratete er am 9. Oktober<br />

1741. Im Staatsarchiv Landshut<br />

sind zwei Gerichtsakten<br />

aus den Jahren 1745 und 1749<br />

erhalten, die auf Rechtsstreitigkeiten<br />

Göttners hinweisen. Der<br />

ebenfalls aus Landshut stammende<br />

[Franz] Ferdinand Schmid<br />

war Goldschmied. Schmid lässt<br />

sich ebenfalls in Land shuter<br />

Gerichtsakten aus den Jahren<br />

1778/79 nachweisen. Überliefert<br />

ist auch, dass Schmid für<br />

die Pfarrkirchen von Dingolfing<br />

(1751) und Loiching (1760)<br />

kostbare Monstranzen herstellte.<br />

Das „Münchner Intelligenzblatt“<br />

von 1792 berichtet

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