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SUMMER of ENGINEERING 2016

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01 Leiter der Ligna, Christian<br />

Pfeiffer, im Gespräch mit<br />

Redakteurin Svenja Stenner<br />

DAS HIGHLIGHT DES JAHRES<br />

<strong>SUMMER</strong><br />

<strong>of</strong><br />

<strong>2016</strong><br />

<strong>ENGINEERING</strong><br />

eren. Die Themen Automatisierung und Oberflächen erfreuen sich<br />

zudem solch großen Interesses, dass sie erstmalig mit eigenen Ausstellungsbereichen<br />

(Oberflächentechnik, Maschinenkomponenten<br />

und Automatisierungstechnik) präsent sein werden. Dabei dürfen<br />

sich die Besucher auf namhafte Aussteller wie Beckh<strong>of</strong>f, Igus, SEW<br />

und Siemens freuen. Auf die Frage der Schwerpunkte für die kommende<br />

Ligna kann uns Pfeiffer sogar gleich zwei Highlights nennen.<br />

Die vernetzte Fertigung ist für alle Bereiche von Relevanz, zudem<br />

spielt 2017 auch die Verarbeitung von Kunst- und Verbundwerkst<strong>of</strong>fen<br />

eine wichtige Rolle. Während Pfeiffer uns in die zu erwarteten<br />

Highlights einweiht, frage ich mich zugleich, welche Aufgaben es<br />

für einen Messeveranstalter zu erfüllen gilt, um die Bedürfnisse der<br />

Besucher und Aussteller zu befriedigen. Ganz einfach: Es gibt<br />

genau zwei. Zum einen schafft es die Ligna, einen vollständigen<br />

Weltmarktplatz der Holzbe- und -verarbeitung zusammenzustellen<br />

und zum anderen dies dann in die Öffentlichkeit zu kommunizieren.<br />

Alle wichtigen Anbieter der relevanten Technologien wie<br />

Anlagen, Maschinen und Werkzeuge sind alle zwei Jahre zentriert<br />

auf der Ligna vertreten und präsentieren ihre Produkte, Neuheiten<br />

und Dienstleistungen, klärt man mich auf. Dabei richten die<br />

Firmen ihre Innovationszyklen nach der Ligna aus.<br />

TRADITIONELLES HANDWERK VEREINT<br />

MIT MODERNER TECHNOLOGIE<br />

Die Ausbildung zum Tischler gilt als solides Handwerk. Bei dem Gedanken<br />

an eine alte Schreinerei kommen mir s<strong>of</strong>ort Assoziationen<br />

einer Werkbank, dem Duft von frischen Spänen und einer Holzplatte,<br />

die mithilfe eines Hobels bearbeitet wird, in den Sinn. Dass das Bild<br />

von „Meister Eder“ nur in meinem Kopf existiert, wird mir spätestens<br />

bei unserem Besuch in der Tischlerei Helmrichs in Isernhagen<br />

bewusst. Stattdessen stehe ich in einer modernen, gut ausgestatteten<br />

Produktionshalle. Der moderne Maschinenpark sowie die Montagefahrzeuge<br />

unterstützen die hohe handwerkliche Qualität des in<br />

zweiter Generation geführten Unternehmens. Rüdiger Helmrich<br />

klärt uns zusammen mit seinem Bruder Ralf, beide Mitgeschäftsführer,<br />

über das veränderte Berufsbild auf, als er uns stolz durch seine<br />

Produktionsstätte führt. Während sein Vater Robert in den 70erbzw.<br />

80er-Jahren noch Großaufträge von mindestens 1000 m laufen-<br />

der Schrankwand produzierte, werden solche Aufträge heutzutage<br />

von der Industrie abgedeckt. Der Wandel von der Serienfertigung in<br />

Tischlereien ging, getrieben durch die Anforderungen des Endkunden,<br />

hin zur individuellen Fertigung – hin zu Losgröße 1. Auch das<br />

Erbringen von Dienstleistungen gewinnt an Bedeutung, denn der<br />

Kunde sieht immer weniger ausschließlich das Produkt, sondern<br />

zunehmend das Gesamtkonzept. Das Geräusch einer Absaugung<br />

unterbricht unsere Unterhaltung. Konfigurierbar, leistungsstark und<br />

präzise sind die Worte, die das neue Bearbeitungszentrum – Biesse<br />

Rover B – beschreiben. Die Arbeitseinheit mit fünf Achsen, mit<br />

13 kW HSD-Elektrospindel und stufenloser Drehung um 360° auf<br />

den Vertikal- und Horizontalachsen ermöglicht laut Hersteller die<br />

Bearbeitung von Werkstücken von komplexen Formen. Das Electronic-<br />

Positioning-System (EPS) der CNC-Fräse macht deutlich, dass die<br />

digitale Revolution längst Einzug in die Welt der Möbelindustrie<br />

gehalten hat. Die große Maschine beeindruckt mich. Mir wird<br />

bewusst, dass der neue Prota gonist des klassischen Handwerks<br />

heutzutage eine Werkzeugmaschine ist, in der bis zu 91 Aggregate<br />

und Werkzeuge positioniert werden können. So ganz ohne den<br />

Menschen geht es dann aber doch nicht. Geschützt vom Maschinenlärm<br />

entwirft einer der 35 Helmrichs-Mitarbeiter im Nebenraum<br />

seine Konstruktion für den Arbeitsauftrag der Fräse am Bildschirm.<br />

Anschließend übermittelt er die Rohdaten des CAD-Programms<br />

online und legt das zu bearbeitende Werkstück auf. Auf meine Frage,<br />

wie es zu dem Kaufentscheid der Fräse kam, antwortet mir Helmrich:<br />

„Die Ligna war eine große Hilfestellung, denn dort treffe ich alle<br />

nennenswerten Anbieter. Ich habe die Möglichkeit, alle Objekte live<br />

vor Ort zu sehen, bevor wir als Tischlerei eine größere Investition tätigen.“<br />

„INDUSTRIE 4.0 IST EINE<br />

ZIELBILDFORMULIERUNG“<br />

Zurück im fünften Stock des Messeturms, draußen regnet es immer<br />

noch. <strong>SUMMER</strong> <strong>of</strong> ENGINNERING hatte ich mir irgendwie anders<br />

vorgestellt, aber das informative Interview mit Christian Pfeiffer<br />

und seiner Kollegin Stephanie Wagner, Project Manager Ligna, gleichen<br />

das schlechte Wetter wieder aus. Nachdem mir die beiden<br />

Helmrich-Brüder verrieten, dass sie ihre neue CNC-Fräse auf der<br />

Ligna erleben konnten, bin ich neugierig. Neugierig auf das, was ich<br />

<strong>SUMMER</strong> <strong>of</strong> <strong>ENGINEERING</strong> <strong>2016</strong> 33

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