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WK_Dez16_BUCH_ANSICHT

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WILDER EINFALL IM WILDEN WASSER<br />

Die Idee entstand auf unkonventionelle<br />

Art – nämlich auf einer Schlauchbootstour<br />

von San Francisco nach Alaska. Während<br />

dieses dreimonatigen und 6.000 km langen<br />

Abenteuers zu Wasser hatte Wolfgang<br />

Pröhl neben seinen vier Kumpanen im<br />

Treiben zwischen ruhigen und tosenden<br />

Gewässern den entscheidenden Einfall:<br />

„Ich wollte eine Stadt im Miniaturformat<br />

bauen, die möglichst viele Besucher von<br />

Jung bis Alt anlocken soll.“ Und auch<br />

wenn Pröhl selbst kein ausgefuchster Modellbauer<br />

ist und niemals war, reizte ihn<br />

wie schon zuvor des Öfteren, eine Idee in<br />

die Tat umzusetzen und daran zu arbeiten,<br />

bis diese dann auch tatsächlich funktioniert.<br />

Gedacht, gesagt – und vorerst nicht<br />

getan. Denn bis die Umsetzung realisiert<br />

werden konnte, mussten erst einmal 20<br />

Jahre vergehen. „Ich wollte das Kapital<br />

selbst aufstellen und mich keiner Bank<br />

ausliefern.“ Und da Pröhl seine Brötchen<br />

hauptsächlich als Reiseleiter und auch als<br />

Messeveranstalter verdiente, war Zeit auch<br />

nicht gerade ein Gut, das er im Übermaß<br />

besaß. Ebenso erwies sich die Suche nach<br />

der passenden Location als schwierig,<br />

denn es sollte ja nicht nur die Lage stimmen,<br />

sondern auch der Preis. 250.000<br />

Euro exklusive Arbeitszeit hat der findige<br />

Unternehmer in das kleine Tirol hineingesteckt.<br />

Den Gesamtwert der Anlage beziffert<br />

er selbst auf 600.000 Euro. Lebenszeit<br />

für den Aufbau inklusive. Denn gut Ding<br />

braucht Weile. Als sich nach jahrelanger<br />

Suche endlich die passende Heimat<br />

des Projekts in der Wiener Franzensgasse<br />

gefunden hatte, ging es erst richtig los.<br />

Und hieß es abermals: Von nichts kommt<br />

nichts. Ganze viereinhalb Jahre mussten<br />

vergehen, bis in liebevoller und akribischer<br />

Kleinstarbeit das entstehen konnte,<br />

was die Besucher von Miniaturtirol heute<br />

in Wien-Wieden nahe des Naschmarktes<br />

inspizieren können. „Wir bauten eine Fantasielandschaft,<br />

die Tirol sein könnte“, so<br />

bringt es Miniaturtirol-Bürgermeister Pröhl<br />

nun auf den Punkt. Wir, das sind er und<br />

sechs weitere freiwillige Helfer und Helferinnen,<br />

deren Herzblut im Bauen kleiner<br />

Landschaften steckt.<br />

SCHIFAHREN IN „FILZBÜHEL“<br />

Eines der vielen Highlights ist der Badesee<br />

mit dem versunkenen Kirchturm, der in<br />

Anlehnung an den im Reschensee tatsächlich<br />

aus dem Wasser ragenden Turm eines<br />

Gotteshauses errichtet wurde. Auch das<br />

goldene Dachl oder die bekannten Häuser<br />

in Rattenberg sind vertreten. Schmunzeln<br />

und staunen darf man auch, wenn man die<br />

Schipiste des Winter- und Weihnachtsdorfes<br />

„Filzbühel“ näher betrachtet. Hier findet<br />

man sogar das offizielle Büro des Weihnachtsmannes!<br />

Rockig wird es, wenn man<br />

das Live-Open Air auf der Radio Wien-<br />

Bühne mit echter Leinwand miterlebt, vor<br />

der sich 3.500 Zuseher in Kleinausführung<br />

scharen. 600 LEDs blinken auf der Bühne<br />

und sorgen für fetzige Stimmung. Nicht zu<br />

vergessen: an 120 Stellen blitzen immer<br />

wieder Lichter im Publikum auf – es sind<br />

die kleinen Fans, die mit ihren Handykameras<br />

das Showereignis fotografieren ...<br />

Auch für die nächsten Monate gibt es<br />

schon neue Pläne: Pöhl, der ab sofort mit<br />

60.000 Besuchern jährlich rechnet, wird<br />

sich in den nächsten Monaten dem Bau<br />

der Bergiselschanze widmen. Im Sommer<br />

2017 soll diese feierlich eröffnet werden!<br />

Wilde Kaiserin<br />

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