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Snowtimes-2010-StMoritz

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Schmackhafte Elefanten, glitzernde Colliers<br />

und Designer-Salsiz<br />

St. Moritz ist ein Paradies für Shopping-Liebhaber. SNOWTIMES macht die Runde.<br />

Auf der Arche Noah im Schaufenster tummeln<br />

sich Elefanten, Bären und Hasen. Am<br />

liebsten möchte ich in das Schiff hinein beissen:<br />

Es ist aus Marzipan - genau wie seine<br />

Bewohner. Mein Blick wandert an dem besiedelten<br />

Boot vorbei, und wieder läuft mir<br />

das Wasser im Mund zusammen. Im Inneren<br />

des Ladens stehen Engadiner Nusstorten,<br />

Mandelkuchen und alle nur erdenklichen<br />

Sorten Pralinés. Luftige Brote sind in warmes<br />

Licht getaucht. Als ein Kunde die Tür des<br />

Kaffeehauses »Hanselmann« öffnet, weht<br />

mir der Geruch von Schoggi und frischem<br />

Kaffee entgegen. Hm, dieser Duft. Ich muss<br />

schnell weiter, Pause gibt’s erst später.<br />

Auf einer breiten Strasse setze ich unbeschwert<br />

einen Fuss vor den anderen. Ich<br />

schaue mich um. Es glänzt und glitzert überall.<br />

Ich schlendere die Via Maistra hinunter.<br />

Zusammen mit der Via Serlas und der Via<br />

Veglia bildet sie das Einkaufsparadies von St.<br />

Moritz. Aus aller Welt reisen Menschen an,<br />

um hier die städtische Eleganz auf kleinstem<br />

Raum zu geniessen. Extravagante Boutiquen<br />

mit Weltmarken treffen auf lokale Engadiner<br />

Spezialitäten. Es herrscht Bündner Gelassenheit,<br />

von Grossstadt-Hektik keine Spur. Anstatt<br />

sich durch die Geschäfte zu drängen,<br />

wird man freundlich begrüsst und wenn man<br />

möchte, beraten. Angenehm, so einkaufen zu<br />

gehen.<br />

Viel gibt’s zu sehen. Mein Blick wird von<br />

einem Schaufenster auf der rechten Seite angezogen.<br />

Hinter der Scheibe schmiegen sich<br />

Schals, Mützen und Pullover in rot, schwarz<br />

und lila aneinander. Bei »Hawick Cashmere«<br />

kann man sich von oben bis unten mit besonderem<br />

schottischem Kaschmir einkleiden.<br />

Ein Stück weiter bei »Kriemler« gibt es Dessous,<br />

Wäsche und sexy Strümpfe. Die Pyjamas<br />

sehen so bequem aus, dass man sie gleich<br />

anziehen möchte. Ich wusste gar nicht, dass<br />

man so edle »Homewear« für Sonntage auf<br />

dem Sofa kaufen kann. Das nächste Schaufenster<br />

lässt mich zögern: Ist das puristische<br />

Geschäft mit dem hellen Licht und den geraden<br />

Linien aus dunklem Holz ein Designerladen?<br />

Ich trete näher an das Glas heran. Hier<br />

gibt es Fleisch zu kaufen. Die Rede ist von<br />

»Hatecke«, der bekannten Fleischtrocknerei.<br />

Bestes Rind-, Schweine- und Lammfleisch<br />

bietet sie an, Edelspeck aus der Region und<br />

sogar fettfreies Designer-Salsiz.<br />

Natürlich fehlt es nicht an den bekannten Fashion-Designern.<br />

Die neueste Kollektion von<br />

»Bogner« kann ich in der Fussgängerzone<br />

genauso bestaunen wie die Pelze und die Lederwaren<br />

bei »Bally«. Wer eine Uhr von einer<br />

der Schweizer Edelmarken sucht, wird<br />

hier fündig. Neue und traditionelle Modelle<br />

von Maurice Lacroix, Tagheuer oder Rolex<br />

gibt es in der Via Maistra zu genüge.<br />

Glänzende Stoffe, enge Schnitte und üppige<br />

Pelze fangen meinen Blick in einem grossen<br />

Schaufenster. »Jet Set« präsentiert die aktuellen<br />

Modelle ihrer Luxus-Skikleidung. Das<br />

Unternehmen wurde 1969 in St. Moritz gegründet<br />

und setzt auf innovatives Design und<br />

High-Tech Materialien. Inzwischen erfreut<br />

sich die Marke auch internationaler Beliebtheit.<br />

Am unteren Ende der Via Maistra biege ich<br />

links ab und schlendere weiter. Auf wenigen<br />

Quadratmetern finden sich hier »Dolce &<br />

Gabbana«, »Ralph Lauren« und »Jil Sander«<br />

zusammen. Ich muss sie erreicht haben, die<br />

berühmteste Strasse in St. Moritz: die Via<br />

Serlas. Der »Rodeo Drive« der Schweiz. Alle<br />

Designer, die Rang und Namen haben, sind<br />

vertreten. Auf kleinerem Raum als in Paris,<br />

Zürich oder Los Angeles. Und mit einem feinen<br />

Unterschied zu den Metropolen: in der<br />

Via Serlas »shoppt« man mit Blick auf den<br />

herrlichen See und die Berge.<br />

Ich mache einen Abstecher in eine Seitenstrasse.<br />

Bei »Eichholzer« sind in der Vitrine<br />

Glas-, Porzellan- und Holzgegenstände ausgestellt.<br />

Im Innern des Geschäfts begutachte<br />

ich das exquisite Geschirr, das edle Küchenzubehör.<br />

Freundlich fragt eine Verkäuferin,<br />

ob ich nach etwas Speziellem suche. »Nein,<br />

danke, ich schaue mich nur ein bisschen um«,<br />

gebe ich zur Antwort. Wenn ich mal ein besonderes<br />

Geschenk suche, komme ich wieder.<br />

Ein gelbes Schaukelpferd steht neben einem<br />

urchigen Bett aus hellem Holz. Das Bett ist<br />

mit Ornamenten verziert und mit einer schicken<br />

weiss-roten Bettwäsche bezogen. Ich<br />

stehe vor dem Möbelgeschäft »Rominger«.<br />

Ein Ort, wo Tradition mit Moderne vereint<br />

wird. Die Schreinerei stellt Möbel im Engadiner<br />

Handwerksstil her. Daneben gibt es allerlei<br />

Nützliches und Dekoratives, mit oder<br />

ohne Kuhmuster. Vasen, Stühle, Lampen,<br />

Schränke. Hier kann man sich von Grund auf<br />

neu einrichten. Zurück auf der Via Serlas<br />

stosse ich auf »Tabea`s Manufaktur«. Ledertaschen,<br />

ob übergross oder praktisch klein,<br />

die mit Liebe fürs Detail mit Fell und Strass<br />

verziert oder mit anderen Accessoires bestickt<br />

sind. Keine gleicht der anderen. Hier<br />

kann »frau« ein echtes Unikat erstehen. Und<br />

im abendlichen Ausgang einige Komplimente<br />

einheimsen.<br />

Puh, ich könnte etwas Flüssiges vertragen. So<br />

viel »Window-Shopping« macht wirklich<br />

müde. Ich laufe die Via Serlas wieder hinauf.<br />

Aus der Konfiserie »Hauser« strömt ein verlockender<br />

Duft nach frischem Kaffee, dem<br />

ich diesmal nicht widerstehen kann. Da fällt<br />

mir ein, ich habe gehört, wie gut deren Schokoladen-Nusstorte<br />

sein soll…<br />

Text: Alexandra Kohler<br />

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