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Aufgabenvariation im Mathematikunterricht - Fakultät für Mathematik ...

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1. Einführung<br />

Auf der Basis der vielfältigen Diskussionen zur Gestaltung eines handlungsorientierten und<br />

Problem lösenden <strong><strong>Mathematik</strong>unterricht</strong>s n<strong>im</strong>mt seit mehreren Jahren die Methode der<br />

<strong>Aufgabenvariation</strong> eine beachtliche Position ein. Sie ist „Methode“ in mehrerer Hinsicht.<br />

Zuerst ist sie <strong>für</strong> die Schülerinnen und Schüler Methode<br />

1. zur Entwicklung von Problemfindungsstrategien zur Erzeugung neuer Aufgaben;<br />

2. um Probleme zu lösen, also Problemlösestrategie;<br />

3. um eigene Interessen, Leistungsstärken und Motivationen stärker zu nutzen;<br />

4. um auf die Auswahl von Unterrichtsinhalten und die Gestaltung von Unterricht<br />

größeren Einfluss nehmen zu können;<br />

5. um intensiver fächerübergreifende und innermathematische Vernetzungen erleben<br />

zu können;<br />

6. das eigene Bild vom Stellenwert der <strong>Mathematik</strong> und von der <strong>Mathematik</strong> selbst<br />

zu erweitern;<br />

7. neues Wissen zu erwerben;<br />

8. die Selbstkompetenz zustärken.<br />

Zum anderen ist sie Methode <strong>für</strong> die Lehrerinnen und Lehrer<br />

a. <strong>für</strong> eine offene Unterrichtsgestaltung;<br />

b. <strong>für</strong> einen differenziert gestalteten Unterricht;<br />

c. <strong>für</strong> einen schülerzentrierten Unterricht;<br />

d. das Wissen und Können der Schülerinnen und Schüler sowohl zu vertiefen<br />

(Festigung) als auch zu erweitern (Neueinführung);<br />

e. Vorgehensweisen und Strategien zum Problemlösen <strong>im</strong> <strong><strong>Mathematik</strong>unterricht</strong><br />

zu verallgemeinern und auf andere Bereiche zu übertragen, d. h. z. B.<br />

auch bei den Schülerinnen und Schülern metakognitives Wissen zu entwickeln.<br />

In diesem breiten Spektrum sind in Lehrveranstaltungen mit Studierenden <strong>im</strong> Lehramt <strong>Mathematik</strong>,<br />

bei Fortbildungsveranstaltungen von <strong>Mathematik</strong>lehrerinnen und <strong>Mathematik</strong>lehrern<br />

und in Workshops Materialien entstanden, die einige Vorschläge sowohl zur Aufgabenauswahl<br />

als auch zur unterrichtlichen Realisierung enthalten. Dabei wurden weitere<br />

Aspekte, wie z. B. der geschichtliche oder fächerübergreifende Aspekt betrachtet.<br />

2. Kompetenz- und Strategieentwicklung durch <strong>Aufgabenvariation</strong><br />

Ein wesentliches Anliegen der <strong>Aufgabenvariation</strong> <strong>im</strong> <strong><strong>Mathematik</strong>unterricht</strong> ist es, die Schülerinnen<br />

und Schüler zu bewegen und zu befähigen, bewusster Probleme anzugehen und<br />

sie zu motivieren Fragen und Aufgaben selbst zu stellen. Dabei ist sowohl die Entwicklung<br />

als auch die Anwendung von Problemlösestrategien unabdingbar. Die Entwicklung solcher<br />

Basisstrategien ordnet sich nicht nur in die Förderung prozessbezogener Basiskompetenzen<br />

<strong>für</strong> den <strong><strong>Mathematik</strong>unterricht</strong> (wie z. B. mathematisch denken oder mathematisch<br />

modellieren) ein, sondern ermöglicht gleichzeitig, weitere wichtige andere Aspekte des <strong><strong>Mathematik</strong>unterricht</strong>s<br />

in den Mittelpunkt zu stellen, wie z. B.:<br />

• Entwicklung und Anwendung von Fähigkeiten in unterschiedlichen, verständlichen<br />

und sinnstiftenden Kontexten<br />

• Vernetzen von Elementen aus verschiedenen Bereichen<br />

• Regelmäßiges und integratives Wiederaufgreifen <strong>im</strong> Laufe mehrerer Jahre (Leitideen!)<br />

• Systematisches Angebot von reichhaltigen Lernsituationen, die <strong>für</strong> eine selbstständige<br />

Auseinandersetzung geeignet sind<br />

• Förderung von Problemlösebereitschaft durch offene Probleme.<br />

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