Gemeinderat sucht Konsens Söldener Gemeindepolitik betont die Sachlichkeit (pld) Seit den Wahlen vor rund einem Jahr verfügen die gekoppelten Listen „Gemeinsam für Sölden“ und „lebenswerte Heimat“ mit fünf Mandaten durch eine seither spürbare Gesinnungsgemeinschaft mit drei Mandataren der Wirtschaftsliste mit der gekoppelten „Jungen Wirtschaft“ über die Mehrheit im Söldener Gemeinderat. Die Listen von Bgm. Mag. Ernst Schöpf und die Zukunftsliste verfügen als Kopplung über fünf Mandate, Giovannis freie Bürgerliste, die auf Kopplungen verzichtete über zwei Sitze. Den anfangs immer wieder aufflammenden Verbalgefechten im Gemeinderat folgte offensichtlich eine Einigung abseits der Öffentlichkeit. Vor den Augen zahlreicher kritischer ZuschauerInnen bemüht sich der Gemeinderat von Sölden um Ruhe und sachliche Entscheidungen. RS-Foto: Ploder Dies spiegelt sich im Bemühen aller GemeinderätInnen um eine angemessene, sachlich konstruktive Diskussionskultur wider. Abseits des Sitzungszimmers mehren sich seither einzelne Aktivitäten, über intensivierte Pressearbeit auf Internetseiten und in sozialen Medien die eigenen Meinungen der Öffentlichkeit näherzubringen. www.kaminbau-systeme.at Wie das rege Interesse der ZuhörerInnen an den Gemeinderatssitzungen zeigt, reagiert die Bevölkerung sehr sensibel auf die Argumentationen und die Entscheidungsprozesse ihrer Kommunalpolitiker. Vor allem GV Stefan Brugger pocht in der Umsetzung eines seiner Wahlkampfversprechen immer wieder auf verstärkte Transparenz, Einhaltung der Formvorschriften und der Beschlüsse des Gemeinderates, sowie die Gleichbehandlung aller BürgerInnen. Grundsätze, zu denen sich generell alle Listen bekennen, die allerdings in der Praxis immer wieder zu schwer lösbaren Konstellationen und scheinbar ungerechten Einzelfallentscheidungen führen. So wurden die Anträge der Betreiber des Hotel Hochfirst und des Ribis Chalet auf Erlassung eines Bebauungsplans als Grundlage geplanter Umbauten auf Empfehlung des Bauausschusses einstimmig abgelehnt, den anderen Anträgen wie jenen auf Flächenwidmungsänderungen stattgegeben. „Es gibt vergleichbar gelagerte Fälle“, bemerkte Bgm. Mag. Ernst Schöpf in Zusammenhang mit einem Grundstücksgeschäft, „dennoch ist jeder einzelne Fall eine völlig eigene Geschichte.“ Der Agrarausschuss hatte sich gegen einen Verkauf einer Parzelle an einen heimischen Bauwerber ausgesprochen, der anstelle des zugebilligten Bauplatzes in Kaisers nun sein Eigenheim an anderer Stelle errichten möchte. Die grundsätzliche Haltung des Gemeinderates sieht in diesen Fällen vor, Grundflächen nicht direkt zu verkaufen, sondern gegen vergleichbare zu tauschen. GR Thomas Grüner forderte, „weil ähnlich gelagerte Fälle vorliegen“, eine tiefgehende Prüfung aller Varianten, die dem Werber für einen Tausch zur Verfügung stünden. Bgm. Mag. Ernst Schöpf und GR Lukas Scheiber sprachen sich gegen den Zwang aus, jemanden, der über keine eigenen Flächen verfügt, „auf die Reise zu schicken, um vor dem Erwerb von Baugrund zuerst Tauschgrund kaufen zu müssen“. GR Scheiber sprach sich in diesem Zusammenhang besonders deutlich gegen die Wortmeldungen aus, die quasi eine Sippenhaftung in Bezug auf Tauschgründe forderten, wenn jemand aus der Familie Baugrund erwerben wolle. Im konkreten Fall entschied der Gemeinderat zwar mit 8:7 Stimmen zugunsten des Kaufgesuches des Grundstückswerbers. Der Wunsch, den Grundstückspreis auf jenen in Kaisers festzulegen, wurde allerdings abgelehnt und auf den ortsüblichen von 300 Euro je Quadratmeter festgesetzt. Die Tagesordnung sah unter anderem die Entscheidung über einen Grundsatzbeschluss vor, ob die Gemeinde das bestehende Glasfasernetz der Fa. Planet digital zum Preis von 1,8 Mio. Euro auf Grundlage des Schätzgutachtens eines Sachverständigen erwerben solle. Während der Neubau solcher Anlagen vom Land mit 75% gefördert wird, gilt diese Regelung für den Kauf bestehender Anlagen nicht. „Das Pitztal hat beim Kauf einen einmaligen Münzwurf erhalten“, formulierte Bgm. Ernst Schöpf, „der meiner Meinung nach auch uns zustehen sollte.“ Nach Vorgesprächen dürfte eine Einmalförderung zwischen 150.000 und 250.000 Euro betragen. Obwohl Einigkeit herrschte, derartige Infrastruktur solle in Gemeindehand liegen, wurde die Entscheidung vertagt. Für die Tage nach dem Osterwochenende werden Experten des Landes nach Sölden gebeten, um die Hintergründe und Rahmenbedingungen detailliert zu erörtern. Ein Grundsatzbeschluss soll daraufhin in der nächsten Gemeinderatssitzung fallen. Einigkeit bestand in der Bezuschussung eines Einsatzfahrzeu- ges für die Bergrettung, die in den Sommermonaten durchschnittlich zwei Einsätze im Zusammenhang mit Mountain-Bike-Unfällen absolviert. Der Situation folgend werden während der Bike-Saison vom Landesverband unter Kostenbeteiligung des TVB zwei Bergretter in Sölden fest angestellt. Die jüngst wieder aufgeflammten Diskussionen in Bezug auf die Ortsumfahrung werden bis zu einer verbindlichen Entscheidung zur derzeit favorisierten Ostvariante nicht fortgesetzt. Dennoch beschloss der Gemeinderat, Mag. (FH) Jochl Grießer mit der weiteren Begleitung des Dorfentwicklungsprozesses zu beauftragen. Der dafür veranschlagte Betrag von rund 38.000 Euro ist wie einige andere zwischenzeitlich erforderlich gewordene Ausgaben nicht im Budget enthalten. Am 26. April wird deshalb in einer eigenen Sitzung des Finanzausschusses über die erforderlichen Umschichtungen im Haushalt beraten. Ein eindeutiges Signal sandte der Gemeinderat hierzu allerdings in Richtung Ötztal Tourismus. Zwar seien im Haushalt 135.000 Euro für Kooperationsprojekte ohne nähere Zuordnung vorgesehen, die aktuellen Diskussionen umfassen jedoch einen Kostenanteil der Gemeinde von etwa einer Million Euro, die die Gemeinde nicht aufbringen will und kann. Deutlicher Rückgang Bergrettung Tirol legt Unfallbilanz für Wintersaison vor (mst) Der Winterbericht 20<strong>16</strong>/17 ist erfreulich: erneut weniger Unfälle und nochmals ca. 1000 Verunfallte weniger beim Wintersport in Österreich. Es scheint, dass die stetige Aufklärung und Prävention des Österreichischen Kuratoriums für Alpine Sicherheit, der Alpinpolizei und der Bergrettung Früchte tragen. Die Bergrettung kann sich über weniger Alpinunfälle (ca. -<strong>16</strong> %) und weniger Pistenunfälle (ca. -24 %) als im Vorjahr freuen. Foto: Bergrettung Tirol Die Unfallzahlen spiegeln den zu Beginn zögerlich verlaufenden Winter 20<strong>16</strong>/17 wider. Am Anfang der Saison lag so wenig Schnee, dass abseits der Pisten kaum Schneesport möglich war, dafür kam es vermehrt zu Wanderunfällen. Im Unterschied zu Skitouren war Eisklettern die ganze Saison über möglich und entsprechend boomte das Erklettern gefrorener Wasserfälle. Leider spiegelt sich dies auch in den Unfallzahlen wider. Insgesamt verunfallten 43 Personen beim Eisklettern. RUNDSCHAU Seite 24 19./20. April 2017
21. APRIL 2017 BEGINN 19.30 UHR ATEMBERAUBENDES NATURTHEATER AM RETTENBACH GLETSCHER 15 JAHRE HANNIBAL IN SÖLDEN ATEMBERAUBENDES NATURTHEATER 19.30 UHR INFO +43/57200 RETTENBACH GLETSCHER17. APRIL 2015 lawine torrèn Partner & Förderer des Ötztal Tourismus. Hand drauf! Keine andere Bank oder Versicherung unterstützt mehr touristische Projekte und Veranstaltungen im Ötztal. 19./20. April 2017 RUNDSCHAU Seite 25