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naturgucker Nr. 30

DAS MAGAZIN ZUR VOGEL- UND NATURBEOBACHTUNG Wir zeigen Ihnen die Natur von ihrer schönsten Seite! Blättern Sie durch unser aktuelles Heft, und werfen Sie einen Blick auf die Vielfalt, die Sie umgibt. Alle zwei Monate finden Sie bei uns packende Fotos, Reportagen und Berichte über Vögel, seltene Pflanzen, Amphibien, Reptilien, Säugetiere oder Insekten wie Libellen und Schmetterlinge.

DAS MAGAZIN ZUR VOGEL- UND NATURBEOBACHTUNG
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NATURREISE<br />

44<br />

den ersten Blick kargen Landschaft.<br />

Das Meer, die Flussdeltas, die flachen<br />

Strände aber auch verschiedene<br />

Feuchtgebiete und Moore sowie Birkenwälder<br />

dienen unzähligen Vögeln<br />

während des Vogelzugs, beim Nisten<br />

oder dem Überwintern als reichhaltige<br />

Nahrungsquelle.<br />

EISFREIER FJORD<br />

Kleinvögel finden vor allem im Unterholz<br />

entlang der Küste und in den<br />

Birkenwäldern der Täler reichlich<br />

Nahrung. So lassen sich unter anderem<br />

Rotsternige Blaukehlchen, Polarbirkenzeisige,<br />

Trauerschnäpper,<br />

Wasserpieper, Rotkehlpieper und verschiedene<br />

Ammern beobachten. Kein<br />

Wunder, dass der Varangerfjord im<br />

Buch »Top 100 Birding Sites of the<br />

World« auch als eines der reichhaltigsten<br />

Vogelgebiete Europas aufgeführt<br />

wird. Viele Vögel sehen Varanger<br />

nicht nur als Sommerdestination.<br />

Der Varangerfjord kann in der kalten<br />

Jahreszeit zwar recht unwirtlich<br />

sein, aber einige Arten aus der Arktis<br />

empfinden den Winter in Varanger<br />

als geradezu mild, da der Fjord eisfrei<br />

bleibt und in der Folge vielen Vögeln<br />

eine geeignete Bleibe bietet. Da ist<br />

zum Beispiel die Scheckente, die in<br />

Ostsibirien und Alaska nistet. 8.000<br />

bis 15.000 Tiere überwintern am<br />

Varangerfjord. Sie ist häufig im Meer<br />

bei Vardø und Vadsø anzutreffen, oft<br />

in Gesellschaft der prächtigen Prachteiderente,<br />

die wie die Eisente und die<br />

Eiderente auf Winterbesuch hier ist.<br />

In Nesseby, gleich hinter der strahlend<br />

weißen Kirche, die die kleine<br />

Halbinsel überragt, lassen sich im<br />

Spätsommer noch verschiedene<br />

Vögel bei der Futtersuche beobachten.<br />

Während sich auf dem Wasser<br />

diverse Möwenarten bei der<br />

Jagd nach Sandaalen gegenseitig<br />

Konkurrenz machen, suchen Austernfischer,<br />

Flussregenpfeifer und<br />

Alpenstrandläufer in Eintracht bei<br />

Ebbe den Strand nach Fressbarem ab.<br />

Das Varangergebiet ist für Vögel<br />

nicht nur ein ideales Jagdgebiet, sondern<br />

auch ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt.<br />

Im hohen Norden sind die<br />

Distanzen zwischen den Kontinenten<br />

kürzer als weiter südlich. So umfasst<br />

die Liste der in Varanger zu beobachtenden<br />

Arten nicht nur Vögel aus<br />

Gebieten der nördlichen Arktis, sondern<br />

auch aus Nordamerika, Sibirien<br />

und dem restlichen Europa, die im<br />

restlichen Norwegen nur selten oder<br />

nie zu sehen sind. Über 250 Arten<br />

wurde bisher nachgewiesen, darunter<br />

nordamerikanische Spezies wie Kleiner<br />

Schlammläufer oder Amerikanischer<br />

Sandregenpfeifer, aber auch<br />

Kuhreiher, Kragenente, Schmutzgeier,<br />

Schelladler, Zwergtrappe, Sibirischer<br />

Brachvogel, Rosenmöwe,<br />

Blauracke, Pazifischer Wasserpieper<br />

und Weißflügellerche. Am nördlichsten<br />

Ende des Varangergfjordes<br />

liegt auf einer Insel die Stadt Vardo,<br />

die seit 1983 mit einem Tunnel<br />

unter dem Meer mit dem Festland<br />

verbunden ist. Von hier aus werden<br />

Überfahrten zu dem in der Barentssee<br />

liegenden Vogelfelsen Harnoya<br />

angeboten. Auf der Insel brüten große<br />

Kolonien von Papageitauchern,<br />

Tordalken, Trottellummen, Dickschnabellummen<br />

und Kormoranen<br />

sowie verschiedene Möwenarten.<br />

Nach zehn Minuten Überfahrt<br />

legt das Boot direkt unterhalb der<br />

Felswand an, in der die Vögel nisten.<br />

Auch wenn im Spätsommer<br />

das Brutgeschäft weitgehend beendet<br />

ist, ist das Geschrei von Tausenden<br />

von Vögeln unbeschreiblich.<br />

DRUNTER UND DRÜBER<br />

Den ersten Abschnitt direkt am Wasser<br />

haben die Krähenscharben in<br />

Anspruch genommen. In den Felsen<br />

darüber streiten sich vor allem Möwen<br />

um die besten Plätze. Die Papageitaucher,<br />

die für ihre Bruthöhlen<br />

auf eine weiche Erdschicht angewiesen<br />

sind, belegen die obersten Etagen.<br />

Kolkraben profitieren vom Drunter<br />

und Drüber und machen Jagd auf<br />

die letzten Jungvögel, die ihnen in<br />

den Felswänden ungeschützt ausgesetzt<br />

sind. Der Spaziergang vorbei an<br />

dem anarchistisch wirkenden Gewirr<br />

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