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naturgucker Nr. 30

DAS MAGAZIN ZUR VOGEL- UND NATURBEOBACHTUNG Wir zeigen Ihnen die Natur von ihrer schönsten Seite! Blättern Sie durch unser aktuelles Heft, und werfen Sie einen Blick auf die Vielfalt, die Sie umgibt. Alle zwei Monate finden Sie bei uns packende Fotos, Reportagen und Berichte über Vögel, seltene Pflanzen, Amphibien, Reptilien, Säugetiere oder Insekten wie Libellen und Schmetterlinge.

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NATUR-BESTIMMUNG<br />

Berg- und Wiesenpieper, und manchmal<br />

kann man die grauen Schwanzaußenkanten<br />

gut erkennen. Berg- und<br />

Strandpieper kommen bei uns regelmäßig<br />

im Winter vor, aber auch der Wiesenpieper<br />

bleibt in milden Wintern in<br />

geringer Zahl in Deutschland, vorwiegend<br />

küstennah oder in Feuchtgebieten<br />

mit reichlichem Nahrungsangebot des<br />

Binnenlandes.<br />

lung. Die Flanken zeigen oft eine gelbliche<br />

Farbe. Ebenso fallen der recht<br />

dünne, dunkle und an der Basis gelbliche<br />

Schnabel sowie die gelblichen Beine mit<br />

ziemlich langer und wenig gekrümmter<br />

Kralle der Hinterzehe auf. Die Schwanzaußenkanten<br />

sind weiß und fallen vor<br />

allem beim Auffliegen sehr auf. Wie<br />

beim Baumpieper finden wir auch beim<br />

Wiesenpieper sehr lange Schirmfedern<br />

mit dunklen Zentren und schmalen, hellen<br />

Rändern. Beide Arten zeigen keine<br />

Handschwingenprojektion.<br />

DER BERGPIEPER<br />

Der kräftigere und insgesamt dunklere<br />

Bergpieper (Anthus spinoletta) brütet in<br />

den Gebirgen Mittel- sowie Südeuropas<br />

und Mittelasiens bis hin zur Baikalregion.<br />

Im deutschen Binnenland findet man<br />

ihn deshalb nur außerhalb der Brutzeit.<br />

An manchen Stellen, etwa in Kiesgruben<br />

und an Baggerseen, ist er im Winter der<br />

häufigste Pieper. Als auffällige Unterscheidung<br />

zu Wiesen- und Baumpieper<br />

kann man die zumeist schwärzlich bis<br />

dunkel rot-bräunlich gefärbten Beine,<br />

den grau-braunen und im Schlichtkleid<br />

nur schwach gestreiften Mantel, den<br />

hellen Überaugenstreif, eine reinweiße<br />

Unterseite mit kräftig dunkler Längsstrichelung<br />

sowie auffälligeren hellen Flügelbinden<br />

heranziehen. Der Schnabel<br />

ist recht lang, im Schlichtkleid mit hell<br />

gelblicher Basis, im Prachtkleid meist<br />

schwarz. Insgesamt ist der Bergpieper<br />

im Schlichtkleid düsterer gefärbt als die<br />

beiden vorherigen Arten. Während der<br />

Zugzeit von Ende September bis etwa<br />

Mitte November treten Bergpieper nur<br />

unregelmäßig bei der Erfassung des<br />

sichtbaren Tageszuges auf. Da sie oft<br />

auch nachts ziehen, sieht man sie viel<br />

häufiger bei der Rast in feuchtem Gelände,<br />

sehr oft in aufgelassenen Kies-, Sand<br />

– und Tongruben sowie an den Rändern<br />

von Baggerseen und natürlichen Gewässern.<br />

Der aktive Flug ist ebenfalls<br />

zuckend wie beim Wiesenpieper, doch<br />

die Silhouette ist kräftiger. Die weißen<br />

Schwanzaußenkanten fallen beim<br />

Starten und Landen immer ins Auge.<br />

Im Gegensatz zu dem hastig vorgetragenen<br />

»ist-ist«-Ruf des Wiesenpiepers<br />

rufen Bergpieper zumeist nur einsilbig<br />

und weich »wsst«, »wist« oder auch wie<br />

»fist« klingend. Bei aufgescheuchten<br />

Vögeln kann dieser Ruf auch gereiht<br />

vorgetragen werden. Im Prachtkleid<br />

ist der Bergpieper unverkennbar mit<br />

seinem grauen Kopf, deutlich weißem<br />

Überaugen- und Bartstreif, dem fast ungestreiften<br />

braun-grauen Mantel und einer<br />

schön rosa getönten Brust. Vögel im<br />

Prachtkleid sieht man bei uns ab etwa<br />

Anfang April. Bereits Mitte April sind<br />

die meisten Bergpieper im deutschen<br />

Binnenland verschwunden.<br />

DER STRANDPIEPER<br />

Ausgesprochen ähnlich sieht der Strandpieper<br />

(Anthus petrosus) aus, der in<br />

Deutschland vor allem an der Nordsee<br />

regelmäßiger, an der Ostsee jedoch ein<br />

ziemlich seltener Wintergast ist. Im Binnenland<br />

erscheint er nur ausnahmsweise.<br />

In allen Kleidern wirkt er stets düster<br />

grau-braun mit markanter dunkler, aber<br />

oft diffus wirkender Längsstrichelung<br />

von Brust und Flanken. Der grau-braune<br />

Mantel ist im Schlichtkleid mehr<br />

oder weniger längs gestreift oder auch<br />

gefleckt und die Schwanzaußenkanten<br />

sind nicht weiß wie beim Bergpieper,<br />

sondern heller grau und damit deutlich<br />

verschieden. Der Überaugenstreif<br />

ist weniger auffällig als beim<br />

Bergpieper, und im Prachtkleid<br />

ist die Brust nicht so schön<br />

rosa. Der Ruf ist dem des<br />

Bergpiepers sehr ähnlich,<br />

klingt aber in der Regel<br />

etwas gezogener<br />

und rauer. Der<br />

zuckende Flug<br />

erinnert etwas<br />

an<br />

den<br />

DER ROTKEHLPIEPER<br />

Wesentlich seltener ist der in Afrika<br />

und im Nahen Osten überwinternde<br />

Rotkehlpieper (Anthus cervinus), der<br />

ab etwa Mitte April bis etwa Anfang Juni<br />

und von Mitte September bis Mitte/<br />

Ende Oktober in geringer Zahl bei uns<br />

durchzieht. Rastende Vögel findet man<br />

oft in den Auen auf Grünland, Äckern,<br />

Brachflächen und in Abbaugebieten.<br />

Dem Wiesenpieper sehr ähnlich, zeigt<br />

der Rotkehlpieper aber in allen Kleidern<br />

keinen Olivton im Gefieder, ist auf dem<br />

Rücken kräftig schwarz-weiß längsgestreift<br />

und zeigt eine dunkle Strichelung<br />

des Bürzels und eine recht kräftige,<br />

dunkle Brust- und Flankenstrichelung.<br />

Altvögel haben im Prachtkleid eine<br />

rostrote Kehle und obere Brust sowie<br />

viele Männchen auch einen rostroten<br />

Überaugenstreif und eine ebenso gefärbte<br />

Stirn. Vögel im Prachtkleid sieht<br />

man bei uns in einigen<br />

Jahren regelmäßig<br />

und<br />

manchmal<br />

auch häufig, in<br />

anderen Jahren<br />

kaum oder<br />

gar nicht.<br />

Junge<br />

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