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f+h fördern und heben 5/2017

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2884<br />

Materialfluss, Warenwirtschaft<br />

<strong>und</strong> Logistik-Management<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de<br />

5<br />

Mai <strong>2017</strong><br />

Armaturen <strong>und</strong> Logistik<br />

aus einem Guss<br />

SSI Schäfer lieferte Intralogistik für neues<br />

Produktions- <strong>und</strong> Fertigwarenlager von Kemper<br />

Transport Logistic<br />

Die spannensten Themen<br />

schon vorab lesen<br />

Software<br />

Mit neuer IT-Infrastruktur<br />

den Erfolg sichern<br />

Logistik-Management<br />

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EDITORIAL<br />

Globalisierung made<br />

in China<br />

Auf dem asiatischen Regionalforum in Boao warnte Zhon Wenzhong, Generalsekretär<br />

von Chinas Gegenstück zum Weltwirtschaftsforum in Davos, davor, dass sich<br />

die Globalisierung in einer kritischen Phase befinde. Im Januar hatte bereits der<br />

chinesische Staats- <strong>und</strong> Parteichef Xi Dingping in seiner Rede auf dem Weltwirtschaftsforum<br />

in der Schweiz ebenfalls dunkle Wolken für den freien Welthandel<br />

ausgemacht. Man könnte also den Eindruck gewinnen, dass China in Zeiten des<br />

Trumpschen ökonomischen Nationalismus´ der offenen Weltwirtschaftsordnung zur<br />

Hilfe eilt. Doch die in Boao respektive Davos von der Elite Chinas in den Vorträgen<br />

dem Reich der Mitte zugewiesene Rolle im Konzert der Weltwirtschaft<br />

ist wenig glaubwürdig. Das denkt auch das Mercator Institut für<br />

China-Studien (Merics). Dem Institut zu Folge haben die Klagen über<br />

den mangelnden Marktzugang ausländischer Investoren in jüngster<br />

Vergangenheit eher noch zugenommen. In dieses Bild passt auch die<br />

chinesische Initiative für eine „Neue Seidenstraße“. Am 15. <strong>und</strong> 16. Mai<br />

sollen auf dem Seidenstraßen-Gipfel Russlands Präsident Wladimir<br />

Putin <strong>und</strong> andere Staats- <strong>und</strong> Regierungschefs nach Peking kommen.<br />

Auf der Tagungsordnung des Treffens steht unter anderem die Präsentation<br />

von Details zu der genannten Initiative. Konkret geht es dabei<br />

um den Bau von zum Beispiel Verkehrswegen von Asien nach Europa;<br />

finanziert mit chinesischen Milliarden <strong>und</strong> gebaut von chinesischen<br />

Firmen. So sieht also Globalisierung made in China aus – offene Märkte<br />

nur dann, wenn es zum eigenen Vorteil gereicht.<br />

Winfried Bauer<br />

(Chefredakteur)<br />

w.bauer@vfmz.de<br />

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Mai <strong>2017</strong><br />

INHALT<br />

36<br />

46<br />

50<br />

Flurförderzeuge: Interessante Ergebnisse<br />

förderte unser Test des Multifunktionsfahrzeugs<br />

WAV 60 von Crown zu Tage<br />

Lager: Von den eingesetzten Behältern<br />

profitiert auch das Personal, denn: leise<br />

Behälter bedeuten weniger Stress<br />

Krane <strong>und</strong> Hebezeuge: Kunst am Kran?<br />

Was genau am Kran angeschlagen ist,<br />

verraten wir Ihnen auf Seite 50<br />

EDITORIAL<br />

3 Globalisierung made in China<br />

WIRTSCHAFT & KONJUNKTUR<br />

12 Intralogistik-Branche wächst dank Industrie 4.0<br />

Produktionsvolumen steigt 2016 auf 20,8 Milliarden Euro<br />

AKTUELLES<br />

14 Telekom-Studie zum Thema<br />

Digitalisierungsindex Mittelstand präsentiert Ergebnisse<br />

SPECIAL TRANSPORT LOGISTIC<br />

16 Transport Logistic bietet Lösungen für voranschreitende<br />

Urbanisierung<br />

18 Potenziale für eine effiziente Import-Logistik<br />

20 Knackpunkte für den Bau <strong>und</strong> Betrieb von<br />

Logistikimmobilien<br />

22 TITEL Armaturen <strong>und</strong> Logistik aus einem Guss<br />

SSI Schäfer lieferte Intralogistik für neues Produktions- <strong>und</strong><br />

Fertigwarenlager von Kemper<br />

SOFTWARE<br />

26 SAP Hana PP/DS erweitert Produktionsplanung in der<br />

Industrie<br />

30 Neue IT-Infrastruktur verhilft Limex Pflastersysteme zum<br />

Aufschwung<br />

46 Leise Behälter verbessern Arbeitsumfeld<br />

MATERIALFLUSS<br />

48 Bürkert Fluid Control Systems automatisiert Versorgung<br />

der Montage<br />

KRANE UND HEBEZEUGE<br />

50 Huber Naturstein erweitert „Stone Gallery“ mit<br />

freitragendem Spezialkran<br />

52 Industrial-WLAN-Komponenten für den störungsfreien<br />

Betrieb von Brückenkranen<br />

LOGIMAT NACHLESE<br />

54 Das war die Logimat <strong>2017</strong>: Position als wichtige Adresse<br />

der Intralogistik untermauert<br />

56 Produkt- <strong>und</strong> Systeminnovationen<br />

RUBRIKEN<br />

5 Kurz notiert<br />

25, 35 Markt<br />

28 Impressum<br />

56 Inserentenverzeichnis<br />

58 Von damals bis heute<br />

59 F+H-Vorschau 6/<strong>2017</strong><br />

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LOGISTIK-MANAGEMENT<br />

32 Systematische Kostenreduktion in der Supply Chain<br />

Methodischer Einsatz von Losgrößenverfahren eröffnet<br />

Potenziale<br />

Materialfluss, Warenwirtschaft<br />

<strong>und</strong> Logistik-Management<br />

2884<br />

5<br />

FLURFÖRDERZEUGE<br />

36 Staplertest: Das Multifunktionsflurförderzeug WAV 60<br />

von Crown im Praxistest<br />

40 Multidirektionaler Seitenstapler bewältigt<br />

Handhabungsaufgaben im Langguttransport<br />

Armaturen <strong>und</strong> Logistik<br />

aus einem Guss<br />

SSI Schäfer lieferte Intralogistik für neues<br />

Produktions- <strong>und</strong> Fertigwarenlager von Kemper<br />

42 Assistenzsystem kontrolliert Geschwindigkeit von<br />

Gabelstaplern beim Indoor-Betrieb<br />

Transport Logistic<br />

Die spannensten Themen<br />

Logistik-Management<br />

Kosten in der Supply Chain<br />

Software<br />

Mit neuer IT-Infrastruktur den<br />

schon vorab lesen<br />

systematisch reduzieren<br />

Erfolg sichern<br />

LAGER<br />

44 Regalbediengeräte Sirius <strong>und</strong> Wega sorgen für eine<br />

optimale Raumausnutzung<br />

FUH_SO_Titel_<strong>2017</strong>_05_1768656.indd 1 13.04.<strong>2017</strong> 11:04:33<br />

TITELBILD<br />

SSI Schäfer, Neunkirchen<br />

4 <strong>f+h</strong> 5/<strong>2017</strong>


Geodis stattet<br />

Mitarbeiter mit<br />

Exoskeletten aus<br />

Der Logistikdienstleister Geodis<br />

hat die Nutzung von Exoskeletten<br />

für Mitarbeiter im Lager in<br />

Venlo/Niederlande eingeführt.<br />

Logistikzentrum<br />

kurz<br />

vor Echtbetrieb<br />

Ende März wurden die<br />

Regalbediengeräte in das<br />

neue Hochregallager der<br />

Würth Industrie Service<br />

GmbH & Co. KG in Bad Mergentheim<br />

eingebracht.<br />

Somit steht der Echtbetrieb<br />

des 13,5-Millionen-Euro-Invests<br />

bald an.<br />

www.wuerth-industrie.com<br />

Müller – Die lila Logistik erneut<br />

als „Supplier of the Year“<br />

ausgezeichnet<br />

General Motors hat vor kurzem<br />

den 25. „Supplier of the Year” verliehen.<br />

Müller – Die lila Logistik AG<br />

aus Besigheim konnte zum siebten<br />

Mal in Folge die Auszeichnung entgegennehmen.<br />

Die erneute Auszeichnung<br />

bestätige das innovative<br />

Geschäftsmodell aus Beratung<br />

<strong>und</strong> Umsetzung.<br />

www.lila-logistik.com<br />

KURZ NOTIERT<br />

Die Mitarbeiter tragen die Exoskelette<br />

– eine am Körper getragene<br />

Stützstruktur – während<br />

der Kommissionierung, um den<br />

unteren Rücken zu entlasten.<br />

Das Exoskelett unterstützt den<br />

Rücken durch ein Federsystem,<br />

das als eine Art Gegengewicht<br />

wirkt. Beugt sich der Mitarbeiter<br />

nach vorne, baut eine Feder ein<br />

Gegengewicht auf, sodass sich<br />

die Belastung um 40 Prozent reduziert.<br />

www.geodis.com<br />

Containertausch<br />

in luftiger Höhe<br />

Visionary-B <strong>und</strong> Visionary-T: BIETEN 3D AUF<br />

EINEN BLICK.<br />

Das Unternehmen Rhenus Offshore<br />

Logistics hat im Windpark<br />

Nordergründe zwei Container<br />

auf einer Kabeleinzugsplattform<br />

(KEP) ausgetauscht. Der Auftrag<br />

umfasste die komplette Koordination<br />

<strong>und</strong> Umsetzung einschließlich<br />

der Lösung technischer<br />

Fragestellungen <strong>und</strong> die<br />

Bereitstellung des geeigneten<br />

Anschlaggeschirrs.<br />

Innovative 3D-Snapshot-Technologien für den Einsatz im industriellen<br />

Umfeld bieten die neuen 3D-Vision-Sensoren von SICK: Visionary-B als<br />

intelligente Fahrerassistenz im Außenbereich <strong>und</strong> Visionary-T als maßgeschneiderte<br />

Lösung im Innenbereich. Dabei immer im Fokus: Zuverlässigkeit,<br />

Robustheit <strong>und</strong> genau die Datenmenge, die wirklich relevant für Ihre<br />

Applikation ist. Wir finden das intelligent. www.sick.de/visionary<br />

www.rhenus.com


KURZ NOTIERT<br />

BLG erhält elogistics Tool Award <strong>2017</strong><br />

Die BLG Logistics ist Gewinnerin des elogistics Tool Awards <strong>2017</strong>, der vom AKJ Automotive in Saarbrücken verliehen wurde. Ausgezeichnet<br />

wurde die BLG für die Lösung „Drohnenunterstützung in der Logistik“, die mit dem Start-up sitebots GmbH umgesetzt wurde. Das Bild<br />

zeigt bei der Preisverleihung (v. l. n. r.): Prof. Dr. Klaus-J. Schmidt, AKJ Automotive, Lars Viet, Leiter Vertrieb BLG Industrielogistik, sowie Jakub<br />

Piotrowski, Leiter Business Development Contract BLG Logistics, <strong>und</strong> Julian Bremer, Leiter DC Emmerich BLG Handelslogistik.<br />

Am BLG-Standort Emmerich werden die Fluggeräte zur Unterstützung der operativen Prozesse eingesetzt, z. B. für die wöchentliche<br />

Regalkontrolle.<br />

www.blg-logistics.com<br />

PERSONALIEN<br />

WOLFGANG P.<br />

ALBECK<br />

wurde mit Wirkung<br />

zum 1. April zum<br />

Vorsitzenden der<br />

Geschäftsführung<br />

(CEO) bei dem<br />

Logistikdienstleister<br />

trans-o- flex aus<br />

Weinheim berufen.<br />

Albeck kommt von<br />

der Deutschen Post<br />

DHL, für die er seit<br />

1997 in zahlreichen<br />

leitenden Funktionen<br />

in der Paket<strong>und</strong><br />

Express-Organisation<br />

tätig war.<br />

KATHRINA<br />

WEISS<br />

ist zum 1. April zur<br />

Geschäftsführerin<br />

der Realogis Holding<br />

GmbH, München,<br />

berufen worden. In<br />

dieser neu geschaffenen<br />

Position ist<br />

Weiß für die<br />

Entwicklung der<br />

Unternehmensstruktur,<br />

der<br />

Prozesse <strong>und</strong><br />

Organisation sowie<br />

für die Schulung <strong>und</strong><br />

Förderung der<br />

Mitarbeiter bei der<br />

Unternehmensgruppe<br />

zuständig.<br />

UWE<br />

NEUMEIER<br />

ist neuer Chief<br />

Digital Officer (CDO)<br />

bei Hellmann,<br />

Osnabrück. In dieser<br />

Funktion ist<br />

Neumeier für die<br />

globale Hellmann<br />

Group IT <strong>und</strong> für<br />

die Digitalisierung<br />

der einzelnen<br />

Geschäftssparten<br />

bei dem Logistikdienstleister<br />

verantwortlich.<br />

LEO HERZE<br />

nimmt seit kurzem<br />

die Interessen der<br />

Lübecker Spedition<br />

European Cargo<br />

Logistics (ECL) in<br />

Italien wahr, einer<br />

Tochtergesellschaft<br />

der Lübecker<br />

Hafen-Gesellschaft<br />

(LHG). Schwerpunkt<br />

der Tätigkeit Herzes<br />

wird die Akquisition<br />

von Containerladung<br />

aus Italien in<br />

Richtung Russland<br />

sein.<br />

JÜRG WYSS<br />

ist neuer Marketing<strong>und</strong><br />

Verkaufsleiter<br />

der Krummen<br />

Kerzers AG aus der<br />

Schweiz. Wyss<br />

kommt von der Holz<br />

Zollhaus AG, wo er<br />

20 Jahren als<br />

Marketing- <strong>und</strong><br />

Verkaufsleiter<br />

beschäftigt war, zu<br />

dem Logistikdienstleister.<br />

6 <strong>f+h</strong> 5/<strong>2017</strong>


Covestro Deutschland AG, D-51365 Leverkusen · COV00080482<br />

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Räder <strong>und</strong> Rollen müssen in der Fördertechnik permanent Spitzenleistung bringen.<br />

Langzeit-Materialtests beweisen, dass Vulkollan® höchste mechanische Belastbarkeit<br />

mit höchster dynamischer Tragfähigkeit vereint. Darum entscheiden sich immer mehr<br />

Hersteller von Gabelstaplern, Regalbediengeräten <strong>und</strong> Fördereinrichtungen in der<br />

Erstausstattung <strong>und</strong> bei Ersatzteilen für Vulkollan®. Und erreichen so reduzierte<br />

Wartungskosten <strong>und</strong> wesentlich längere Laufzeiten.<br />

Vulkollan® ist eine eingetragene Marke der Covestro Gruppe, einem weltweit führenden<br />

Hersteller von Hightech-Polymerwerkstoffen. Gemeinsam mit unseren K<strong>und</strong>en<br />

schaffen wir immer wieder Innovationen für mehr Nachhaltigkeit <strong>und</strong> verbesserte<br />

Wirtschaftlichkeit. Was dürfen wir für Sie entwickeln?<br />

Mehr Informationen erhalten Sie bei elastomers@covestro.com<br />

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KURZ NOTIERT<br />

Nordfrost bündelt Aktivitäten mit<br />

Unterstützung von Malorg<br />

Das Physical Internet kommt nach<br />

Österreich<br />

Die Nordfrost<br />

GmbH <strong>und</strong> Co. KG<br />

aus Schortens<br />

startete vor kurzem<br />

das Projekt<br />

r<strong>und</strong> um ihr neues<br />

Logistikzentrum in<br />

Herne. Mit dem<br />

geplanten Neubau<br />

verstärkt der Tiefkühllogistiker<br />

seine Aktivitäten im Ruhrgebiet, wo das Unternehmen<br />

bislang mit fünf von insgesamt 35 Standorten vertreten ist.<br />

Bei der logistischen Vorplanung des Vorhabens kooperierte der<br />

Logistiker mit der Malorg GmbH.<br />

Mit der Assmann Gruppe kommt<br />

Anzeige<br />

darüber hinaus auch die Generalplanung<br />

für die Baumaßnahme<br />

aus Dortm<strong>und</strong>.<br />

Der Standort Herne verfügt im<br />

Für die Zukunft bewährt !<br />

Endausbau über eine Lagerkapazität<br />

von mehr als 80 000 Palet-<br />

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In Zeiten von boomenden E-Commerce, steigender Komplexität<br />

<strong>und</strong> Größendimensionen wird die Logistik täglich aufs äußerste<br />

gefordert. Um die damit verb<strong>und</strong>enen Herausforderungen bewältigen<br />

zu können, gibt es verschiedene Ansätze. Ein viel versprechendes<br />

Konzept ist das Physical Internet (PI) <strong>und</strong> das Physical Internet<br />

kommt in diesem Jahr nach Österreich.<br />

Das Physical Internet ist die Vision einer offenen, globalen Logistik<br />

basierend auf einer physischen, digitalen <strong>und</strong> operativen Vernetzung<br />

durch Kapselung, Protokolle <strong>und</strong> normierte Schnittstellen,<br />

abgeleitet vom digitalen Internet. Im Gegensatz hierzu werden jedoch<br />

keine Informationen, sondern Güter versandt. Die Güter werden<br />

in speziellen Containern (PI-Boxen) gekapselt, die gleichzeitig<br />

über alle erforderlichen Informationen verfügen. Das Physical Internet<br />

erhöht die Lkw-Auslastung, reduziert die Umweltbelastungen<br />

<strong>und</strong> ermöglicht einen einfachen weltweiten Warenaustausch.<br />

Das Institut für Technische Logistik (ITL) der TU Graz hat bereits<br />

2012 erste Projekte mit dem internationalen Forscherteam um<br />

Prof. Benoit Montreuil (Georgia Tech, Atlanta/USA) <strong>und</strong> Unternehmen<br />

wie Procter & Gamble oder Chep realisiert <strong>und</strong> sich mittlerweile<br />

in der internationalen Physical Internet Community etabliert.<br />

Nun ist es dem Institut gelungen, die 4. Internationale Physical<br />

Internet Conference (IPIC) nach Graz zu holen. Vom 4. bis zum 6.<br />

Juli <strong>2017</strong> wird die Konferenz gemeinsam mit der Logistikwerkstatt<br />

Graz des ITL an der TU Graz stattfinden.<br />

Zur Veranstaltung werden internationale Experten aus Wirtschaft<br />

<strong>und</strong> Wissenschaft in Österreich erwartet, sodass sich den Teilnehmern<br />

die Möglichkeit bietet, in Vorträgen <strong>und</strong> Keynotes den aktuellen<br />

Wissensstand hautnah zu erfahren <strong>und</strong> in Workshops gemeinsam<br />

zu diskutieren.<br />

www.pi.events<br />

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Cpro conlog <strong>und</strong> Identpro arbeiten<br />

im Bereich Intralogistik zusammen<br />

Die Cpro conlog GmbH, Ratingen, SAP-Beratungshaus mit Fokus<br />

auf Intra- <strong>und</strong> Extralogistik sowie Zoll <strong>und</strong> Außenhandel, ist eine<br />

Vertriebspartnerschaft mit der Identpro GmbH, Anbieter von Tracking-Lösungen<br />

für den Materialfluss aus Troisdorf, eingegangen.<br />

Das SAP-Beratungshaus wird die Lokalisierungs- <strong>und</strong> Identifikationstechnik<br />

in gemeinsamen Projekten im Bereich Lager-, Versand<strong>und</strong><br />

Produktionslogistik einsetzen <strong>und</strong> dabei die Integration der<br />

SAP-Systeme übernehmen.<br />

www.cpro-conlog.com<br />

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Dr.-Ing. Chr. Beumer, Beckum;<br />

Prof.-Dr.-Ing. K. Furmans, Karlsruhe;<br />

Prof. Dr.-Ing. W. A. Günthner, München;<br />

Prof. Dr. M. ten Hompel, Dortm<strong>und</strong>;<br />

Prof. Dr.-Ing. R. Jansen, Dortm<strong>und</strong>;<br />

Dipl.-Ing. M. Kramm, Mönchengladbach;<br />

Prof. Dr.-Ing. G. Pawellek, Hamburg-Harburg;<br />

Prof. Dr.-Ing. habil. L. Schulze, Hannover;<br />

Prof. Dr.-Ing. K.-H. Wehking, Stuttgart<br />

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KURZ NOTIERT<br />

Recaro vertraut auf<br />

Prozesskompetenz von IGZ<br />

R<strong>und</strong> 13,5 Millionen Euro investiert die Recaro Aircraft Seating<br />

GmbH & Co. KG in den Neubau ihres Logistikzentrums am Hauptstandort<br />

Schwäbisch Hall. 2014 fiel die Entscheidung, die Logistik<br />

der Wertschöpfungskette folgend auf neue Beine zu stellen. Dazu<br />

holte sich der Hersteller von Flugzeugsitzen mit dem Unternehmen<br />

IGZ, Falkenberg, die dafür notwendige Prozesskompetenz an<br />

Bord. Nach der Projektierungs- <strong>und</strong> Ausschreibungsphase erhielt<br />

der SAP-Partner den Zuschlag für die Umsetzung der Logistik-IT auf<br />

Basis von SAP Extended Warehouse Management (EWM), für die<br />

Realisierung der Steuerungstechnik sowie für die Übernahme der<br />

Logistik-Projektkoordination. Das Logistikzentrum, das Ende <strong>2017</strong><br />

produktiv gehen soll, umfasst zwei Automatiklager: ein rd. 40 000<br />

Plätze großes Kleinteilelager <strong>und</strong> ein Hochregallager für Europaletten<br />

<strong>und</strong> Gitterboxen. Projektpartner für die Anlagentechnik sind<br />

Dambach, Klatt <strong>und</strong> Galler. Komplettiert werden die Lager mit Bereichen<br />

für Sonderladungsträger, Langgut sowie Gefahrstoffe. Zudem<br />

bietet das Logistikzentrum etwa 1 400 Fertigsitzen Platz. Alle<br />

intralogistischen Prozesse werden mit SAP EWM abgebildet.<br />

www.igz.com<br />

Schweizerische Post<br />

lässt Drohne fliegen<br />

Seit Mitte März führen die Schweizerische<br />

Post, der Tessiner Krankenhausverb<strong>und</strong><br />

EOC <strong>und</strong> der Drohnenhersteller<br />

Matternet erste Drohnenflüge in<br />

Lugano durch. Quadrokopter sollen<br />

künftig Laborproben zwischen zwei<br />

Krankenhäusern transportieren. Sobald<br />

die Drohne alle Anforderungen in<br />

puncto Sicherheit, Praxistauglichkeit<br />

<strong>und</strong> Zuverlässigkeit erfüllt, soll deren<br />

regelmäßiger Einsatz zwischen den beiden Krankenhäusern zum<br />

Alltag werden. Dies soll voraussichtlich 2018 der Fall sein. Ab diesem<br />

Zeitpunkt werden geschulte Krankenhausmitarbeiter das<br />

Flugobjekt selbstständig mit einer Sicherheitsbox (in der die Laborproben<br />

verpackt sind) beladen <strong>und</strong> dann per Smartphone-Applikation<br />

losschicken können. Die Drohne wird dann autonom entlang<br />

der vordefinierten Route zum Zielort fliegen, wo die Box von einem<br />

anderen Mitarbeiter in Empfang genommen wird.<br />

www.post.ch<br />

Größter Liebherr-Offshore-Kran in<br />

Auftrag gegeben<br />

Die Liebherr-MCCtec Rostock GmbH hat den Zuschlag für die Lieferung<br />

des Schwerlastkrans für das Schiff „Orion“ erhalten. Eingesetzt<br />

wird der größte von Liebherr bis dato entwickelte Kran für die<br />

Installation von Windparks <strong>und</strong> für den Rückbau von Offshore-Anlagen.<br />

Bestellt wurde die Orion von Deme bei Cosco (Qidong) Offshore,<br />

eine Tochtergesellschaft von Cosco Shipping Heavy Industry.<br />

Der Kran mit der Bezeichnung<br />

HLC (Heavy Lift Crane)<br />

295000 verfügt über eine Kapazität<br />

von 3 000 Tonnen bei<br />

einer Ausladung von 50 m<br />

<strong>und</strong> eine maximale Hubhöhe<br />

von mehr als 170 m. Die<br />

Auslieferung soll im Frühling<br />

2019 sein.<br />

www.liebherr.com<br />

Rottbeck Spedition baut urbane<br />

Logistik aus<br />

Die Rottbeck Spedition<br />

GmbH baut für<br />

r<strong>und</strong> zwei Millionen<br />

Euro zurzeit ein weiteres<br />

Lager in Bottrop.<br />

„Wir planen mit der<br />

neuen Halle auch den<br />

Ausbau der urbanen<br />

Logistik“, so Firmeninhaber<br />

Frank Rottbeck<br />

(Bild). Aufgr<strong>und</strong> der<br />

verkehrsgünstigen Lage sei der Standort dafür prädestiniert.<br />

Nach der Eröffnung des neuen Lagers, die für Ende Juni geplant ist,<br />

verfügt der Logistikdienstleister am Standort über zirka sieben<br />

Hektar Gr<strong>und</strong>fläche <strong>und</strong> Platz für ca. 30 000 Paletten.<br />

www.rottbeck.de<br />

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<strong>f+h</strong> 5/<strong>2017</strong> 9


KURZ NOTIERT<br />

Alpha Industrial übergibt erstes Drittel des<br />

neuen Sortier- <strong>und</strong> Verteilzentrums an UPS<br />

Im Logistikpark Fuggerstraße in Bielefeld hat der Projektentwickler <strong>und</strong> Koinvestor<br />

Alpha Industrial fristgerecht ein Drittel der Immobilie an UPS übergeben.<br />

Im Anschluss folgt der Einbau der Fördertechnik in diesem Hallenabschnitt.<br />

Nach der Fertigstellung der kompletten Baumaßnahme, terminiert auf den<br />

Herbst <strong>2017</strong>, wird die neue UPS-Niederlassung u. a. 13 500 m² Hallenfläche<br />

umfassen.<br />

www.alpha-industrial.com<br />

MAN ernennt Fiege tec zum<br />

Servicepartner<br />

Der Münchner Nutzfahrzeughersteller MAN Truck & Bus hat Fiege<br />

tec, ein Unternehmen der Fiege Gruppe, zum Servicepartner ernannt.<br />

Seit dem 1. März ist Fiege als MAN-Servicepartner autorisiert,<br />

alle Arbeiten, inklusive Garantie- <strong>und</strong> Wartungsvertragsarbeiten,<br />

für MAN auszuführen. Am Produktionsstandort im westfälischen<br />

Greven-Reckenfeld betreibt der Dienstleister eine Werkstatt<br />

für die Region Greven/Münster <strong>und</strong> stellt Fahrzeugaufbauten<br />

<strong>und</strong> Umsetzfahrzeuge her.<br />

www.fiegetec.de<br />

Strategische Partnerschaft<br />

zwischen ICS Group <strong>und</strong> Icron<br />

Im April besiegelten die ICS Group aus Neu-Anspach <strong>und</strong> das Unternehmen<br />

Icron, Amsterdam, eine strategische Partnerschaft. Beide<br />

Unternehmen kooperieren bereits seit 2016 miteinander <strong>und</strong><br />

haben branchenübergreifend Pilotprojekte mit der Advanced-Analytics-Plattform<br />

ICS BI-Execution umgesetzt. Mit der nunmehr geschlossenen<br />

Vereinbarung wollen die Unternehmen den Paradigmenwechsel<br />

zu Analytics-Systemen in Konzernen sowie mittelständischen<br />

Betrieben vorantreiben.<br />

www.ics-group.eu<br />

EINLADUNG<br />

10 <strong>f+h</strong> 1-2/<strong>2017</strong><br />

Vortragssequenz auf der<br />

transport logistic <strong>2017</strong><br />

Materialfluss, Warenwirtschaft<br />

<strong>und</strong> Logistik-Management<br />

Forum lV, Halle B2<br />

Digitalisierung jetzt! Die Rolle der Intralogistik<br />

Moderation: Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer, Chefredakteur <strong>f+h</strong><br />

Die Digitalisierung wird die Zukunft der Logistik<br />

weitgehend bestimmen. Darauf müssen sich<br />

die entlang der Wertschöpfungskette beteiligten<br />

Unternehmen einstellen <strong>und</strong> die digitale Vernetzung<br />

zügig realisieren. Der Intralogistik wird dabei eine<br />

besondere Bedeutung zuteil. In den Vorträgen<br />

des Forums „Digitalisierung jetzt! Die Rolle der<br />

Intralogistik“ erhält der interessierte Messebesucher<br />

wichtige Informationen zur praktischen Gestaltung<br />

von Industrie 4.0.<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Die Teilnahme ist<br />

kostenlos <strong>und</strong> im Messe-Eintrittspreis enthalten.<br />

Donnerstag, 11. Mai <strong>2017</strong><br />

14:00 bis 15:30 Uhr<br />

Die digitale Intralogistik – Eine Vision wird Realität<br />

Wolfgang Albrecht, Managing Director IT<br />

Development and Delivery, Vanderlande Industries,<br />

Veghel/Niederlande<br />

Smart Logistics im Lager – Trends <strong>und</strong><br />

Anwendungsbeispiele<br />

Dr. Klaus-Peter Jung, Mitglied der Geschäftsleitung,<br />

Miebach Consulting GmbH, Frankfurt am Main<br />

Digitalisierung – einfach mal machen. Wie Logistikdienstleister<br />

Volatilität beherrschen können<br />

Jakub Piotrowski, Leiter Business Development<br />

Contract, BLG Logistics Group AG & Co. KG, Bremen<br />

Wie man mit Digitalisierung die Produktivität<br />

innerhalb der Lieferkette signifikant steigern kann<br />

Benn Bekic, Corporate Development Americas,<br />

WiseTech Global Ltd., Sydney/Australien


Palletways ist neuer Partner von<br />

Synlog<br />

Die Palletways Deutschland GmbH ist neuer b<strong>und</strong>esweiter Logistikpartner<br />

der ebenfalls in Ratingen ansässigen Initiative Synlog.<br />

Die Netzwerkpartner von Palletways werden für Synlog palettierte<br />

Güter aus dem Bereich Bau <strong>und</strong> Garten be<strong>fördern</strong>, die auch wegen<br />

der im Einzelfall möglichen Überlänge nach einer seitlichen Be<strong>und</strong><br />

Entladung verlangen.<br />

Besuchen Sie uns!<br />

interpack, Düsseldorf<br />

4. – 10. Mai <strong>2017</strong><br />

Halle 12, Stand E37<br />

Markus Schering (l.), Leiter der Logistikkooperation Synlog,<br />

<strong>und</strong> Michael Salmen, Vertriebschef von Palletways Deutschland,<br />

besiegeln ihre gestartete Kooperation mit Wimpeltausch<br />

www.palletways.com<br />

Neues Logistikzentrum von<br />

Habacker nimmt Gestalt an<br />

Die Habacker Holding hat Ende März die Fertigstellung des Rohbaus<br />

ihrer Logistikimmobilie für das E-Commerce-Unternehmen<br />

Chal-Tec gefeiert. Für den Bauherrn errichtet der Generalunternehmer<br />

Goldbeck die Anlage mit ca. 58 000 m² Nutzfläche, die der europaweit<br />

agierende Onlinehändler als zentrale Hauptumschlagbasis<br />

nutzen wird. Das Investitionsvolumen der Habacker Holding für<br />

das Projekt in Kamp-Lintfort liegt bei ca. 35 Millionen Euro. Die Fertigstellung<br />

des Logistikzentrums ist für Ende <strong>2017</strong> geplant.<br />

www.habackerholding.com<br />

Neu auf der Raben-K<strong>und</strong>enliste<br />

Seit Februar dieses Jahres ist die Raben Group für REV Ritter tätig,<br />

u. a. Hersteller von Produkten für die Elektroinstallation. Aus der<br />

Raben-Niederlassung in Eisenach werden überwiegend Baumärkte<br />

z. B. mit Kabeltrommeln <strong>und</strong> Steckdosen beliefert. Aufgr<strong>und</strong> der<br />

zentralen Lage der Wartburgstadt <strong>und</strong> der Hub-Funktion des<br />

Standorts innerhalb des Raben-Stückgutnetzes lassen sich die Produkte<br />

für eine Auslieferung am Folgetag noch bis zum späten<br />

Abend in die Transportläufe einspeisen.<br />

MANCHE DENKEN,<br />

ZUM VERPACKEN<br />

BRAUCHT MAN<br />

VIEL PLATZ.<br />

WIR DENKEN<br />

ANDERS.<br />

Wir von BEUMER möchten Gutes immer noch besser machen.<br />

Ein Beispiel dafür ist unser neues Transportverpackungssystem<br />

BEUMER stretch hood® A. Das kompakte Platzw<strong>und</strong>er mit einer<br />

Stellfläche von nur 13,7 m² kombiniert unser bewährtes Stretchhaubenverfahren<br />

mit Energiesparmotoren. Dadurch werden die<br />

Energiekosten erheblich reduziert, während die optimierte Verfahrenstechnik<br />

die Leistung weiterhin steigert. Das innovative<br />

Sicherheitskonzept des BEUMER stretch hood® A bietet eine neue<br />

Dimension bei der Maschinensicherheit, Bedienung <strong>und</strong> Wartung.<br />

Für weitere Informationen besuchen Sie:<br />

www.beumergroup.com<br />

www.raben-group.com


WIRTSCHAFT & KONJUNKTUR<br />

Intralogistik-Branche wächst<br />

dank Industrie 4.0<br />

Produktionsvolumen steigt 2016 auf 20,8 Milliarden Euro<br />

Der Bedarf an Industrie-4.0-fähigen Lösungen zieht nach Einschätzung des<br />

Fachverbands Fördertechnik <strong>und</strong> Intralogistik im VDMA spürbar an.<br />

Entsprechend ist das Produktionsvolumen der Branche im vergangenen<br />

Jahr gestiegen.<br />

01<br />

Produktionsvolumen nach Teilbranchen, 2016 (Schätzung)<br />

Krane <strong>und</strong> Hebezeuge 4,6 Mrd. €<br />

Flurförderzeuge 4,0 Mrd. €<br />

Stetigförderer 3,2 Mrd. €<br />

Die Zeichen stehen auf Wachstum: Die<br />

deutschen Intralogistik-Anbieter erreichten<br />

im vergangenen Jahr laut Angaben<br />

des Fachverbands Fördertechnik <strong>und</strong> Intralogistik<br />

ein geschätztes Produktionsvolumen<br />

von 20,8 Milliarden Euro. Im Vergleich<br />

zu 2015 ist dies ein Plus von einem Prozent.<br />

Wir erleben durch den wachsenden<br />

Online-Handel sowie durch die<br />

zunehmend vernetzte Produktion einen<br />

Wandel im Materialfluss <strong>und</strong> in den<br />

Lieferketten. Diese Veränderungen lassen<br />

sich nur mithilfe einer intelligenten<br />

Intralogistik abbilden <strong>und</strong> gestalten<br />

Dr. Klaus-Dieter Rosenbach, Vorstandsvorsitzender<br />

des Fachverbands<br />

Fördertechnik <strong>und</strong> Intralogistik<br />

im VDMA<br />

Bild 01 zeigt das Produktionsvolumen in<br />

2016 nach Teilbranchen. „Zwar sind die internationalen<br />

politischen <strong>und</strong> wirtschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen weltweit nach<br />

wie vor unbeständig, der Bedarf an Industrie-4.0-fähigen<br />

Lösungen steigt jedoch<br />

deutlich an. Hier überzeugen die deutschen<br />

Hersteller<br />

mit ihrem hohen<br />

technologischen<br />

Standard <strong>und</strong> ihrer<br />

Qualität im internationalen<br />

Wettbewerb“,<br />

erklärt<br />

Dr. Klaus-Dieter<br />

Rosenbach, Vorstandsvorsitzender<br />

des Fachverbands<br />

Fördertechnik<br />

<strong>und</strong> Intralogistik<br />

im VDMA. Für<br />

das laufende Jahr<br />

Logistik-Software & EA<br />

(inkl. Maschin.-Softw.) 3,1 Mrd. €<br />

Serienhebezeuge 3,1 Mrd. €<br />

Lagereinrichtung 1,5 Mrd. €<br />

Montagen, Installationen<br />

<strong>und</strong> Reparaturen 1,3 Mrd. €<br />

Quelle: Statistisches B<strong>und</strong>esamt, VDMA<br />

<strong>2017</strong> geht der Fachverband Fördertechnik<br />

<strong>und</strong> Intralogistik von einem Wachstum von<br />

drei Prozent aus. Die Entwicklung in einzelnen<br />

Teilbranchen könne dabei jedoch unterschiedlich<br />

ausfallen.<br />

Vernetzte Lösungen gefragt<br />

Vor allem im europäischen Binnenmarkt ist<br />

der Bedarf an moderner <strong>und</strong> zukunftssicherer<br />

Intralogistik hoch. Fast 60 Prozent des<br />

Exportvolumens der deutschen Intralogistik-Anbieter<br />

geht in das europäische Aus-<br />

12 <strong>f+h</strong> 5/<strong>2017</strong>


02<br />

Deutsche Intralogistik-Exporte weltweit<br />

Smarte Lösungen für<br />

Mobilität <strong>und</strong> Logistik<br />

20.–22. 11. <strong>2017</strong>,<br />

Frankfurt am Main<br />

1,4<br />

Mrd. €<br />

Nordamerika<br />

0,5<br />

Mrd. €<br />

Mittel- <strong>und</strong> Südamerika<br />

Quelle: Statistisches B<strong>und</strong>esamt, VDMA<br />

8,5<br />

Mrd. €<br />

Europa<br />

0,4<br />

Mrd. €<br />

Afrika<br />

0,6<br />

Mrd. €<br />

1,8<br />

Mrd. €<br />

Asien<br />

Naher <strong>und</strong><br />

Mittlerer Osten<br />

0,2<br />

Mrd. €<br />

Australien / Ozeanien<br />

Mit der Hypermotion etabliert die<br />

Messe Frankfurt die erste Fachmesse,<br />

auf der die Digitalisierung<br />

intelligenter Verkehrssysteme umfassend<br />

abgebildet wird. Präsentieren<br />

Sie Ihren Beitrag zur Mobilität<br />

von morgen. Und vernetzen Sie sich<br />

am internationalsten Messestandort<br />

Deutschlands mit den Impulsgebern<br />

der Branche!<br />

land. Die deutschen Hersteller steigerten<br />

ihre Ausfuhren um sechs Prozent auf 8,5<br />

Milliarden Euro (Bild 02).<br />

Rosenbach: „Im europäischen Binnenmarkt<br />

erzeugt Industrie 4.0 mittlerweile einen<br />

enormen Sog. Immer mehr Unternehmen<br />

investieren in vernetzte Technogien<br />

für ihre Produktion <strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>ene<br />

Logistik. Das zeigt sich in den Auftragsbüchern<br />

der deutschen Hersteller, die<br />

dafür die entsprechenden Lösungen liefern.“<br />

Die Nachfrage in Abnehmerbranchen<br />

wie in der Automobilindustrie oder im<br />

E-Commerce sei ungebrochen hoch. „Wir<br />

erleben durch den wachsenden Online-<br />

Handel sowie durch die zunehmend vernetzte<br />

Produktion einen Wandel im Materialfluss<br />

<strong>und</strong> in den Lieferketten. Diese<br />

Veränderungen lassen sich nur mithilfe einer<br />

intelligenten Intralogistik abbilden <strong>und</strong><br />

gestalten.“<br />

Insgesamt ging der Export der deutschen<br />

Intralogistik-Hersteller im vergangenen<br />

Jahr leicht zurück. Sie führten ein Volumen<br />

von 13,5 Milliarden Euro aus <strong>und</strong> damit<br />

zwei Prozent weniger als 2015. Wichtigster<br />

Handelspartner bleibt die USA, die Waren<br />

im Wert von 1 072 Millionen Euro abnahm<br />

(Bild 03). Auf den nächsten Plätzen folgen<br />

Frankreich mit 898 Millionen Euro sowie<br />

Großbritannien mit 763 Millionen Euro.<br />

China rutscht hingegen auf Rang 6 ab, hier<br />

gingen die Exporte 2016 um 28 Prozent zurück.<br />

„Das liegt zum einen daran, dass viele<br />

deutsche Hersteller mit eigener Produktion<br />

in China vertreten sind. Zum anderen beobachten<br />

wir, dass chinesische Hersteller<br />

03<br />

USA<br />

Frankreich<br />

Vereinigtes<br />

Königreich<br />

Niederlande<br />

Italien<br />

China<br />

Österreich<br />

Belgien<br />

Spanien<br />

Polen<br />

Wichtigste K<strong>und</strong>enländer für deutsche Intralogistik-Hersteller<br />

-4,2 %<br />

1,1 %<br />

-5,5 %<br />

13,6 %<br />

20,1 %<br />

-28,4 %<br />

2,0 %<br />

20,5 %<br />

8,7 %<br />

-4,3 %<br />

Quelle: Statistisches B<strong>und</strong>esamt, VDMA<br />

898,5 Mio. €<br />

888,8 Mio. €<br />

763,5 Mio. €<br />

807,8 Mio. €<br />

702,5 Mio. €<br />

618,6 Mio. €<br />

576,3 Mio. €<br />

480,0 Mio. €<br />

432,0 Mio. €<br />

423,6 Mio. €<br />

426,6 Mio. €<br />

354,1 Mio. €<br />

384,9 Mio. €<br />

354,1 Mio. €<br />

377,1 Mio. €<br />

393,9 Mio. €<br />

527,8 Mio. €<br />

737,2 Mio. €<br />

2016* ∑ dt. Export = 13,5 Mrd. € (-2 % z. Vj.)<br />

2015 ∑ dt. Export = 13,8 Mrd. € (+5 % z. Vj.)<br />

1.072,4 Mio. €<br />

1.119,9 Mio. €<br />

*2016 Schätzung<br />

den heimischen Binnenmarkt stärker bedienen<br />

als in der Vergangenheit“, erläutert<br />

Sascha Schmel, Geschäftsführer VDMA<br />

Fachverband Fördertechnik <strong>und</strong> Intralogistik,<br />

die Entwicklung.<br />

Fotos/Grafiken: Aufmacherfoto: Viastore,<br />

Personenfoto: Jungheinrich, 01 – 03 VDMA<br />

Fachverband Fördertechnik <strong>und</strong> Intralogistik<br />

www.vdma.org<br />

Jetzt anmelden unter<br />

hypermotion-frankfurt.com


AKTUELLES<br />

„Transport- <strong>und</strong> Logistikbranche<br />

ist Motor der Transformation“<br />

Telekom-Studie zum Thema Digitalisierungsindex Mittelstand präsentiert Ergebnisse<br />

Im Auftrag der Deutschen Telekom<br />

befragten Analysten des Research-<br />

Institutes techconsult mehr als<br />

1 000 kleine <strong>und</strong> mittelständische<br />

Unternehmen verschiedener<br />

Branchen über die eigenen<br />

Digitalisierungsbestrebungen. Aus<br />

den Ergebnissen haben die<br />

Analysten den „Digitalisierungsindex<br />

Mittelstand“ entwickelt, der<br />

erstmals eine valide Messgröße für<br />

verschiedene Aspekte bietet. Ganz<br />

vorn dabei: die Logistik- <strong>und</strong><br />

Transportbrache. Lesen Sie mehr.<br />

Die Transport- <strong>und</strong> Logistikbranche fährt<br />

in Sachen Digitalisierung ein besonders<br />

hohes Tempo: Die Ergebnisse der repräsentativen<br />

Telekom-Studie „Digitalisierungsindex<br />

Mittelstand“ zeigen, dass fast 75 Prozent<br />

der befragten Unternehmen die Digitalisierung<br />

für bedeutend halten. Beim Gesamtdurchschnitt<br />

aller Unternehmen<br />

betrug diese Zahl nur 72 Prozent. Die Unternehmen<br />

setzen sich mit der Digitalisierung<br />

eine bessere Wettbewerbsfähigkeit<br />

zum Ziel, sie wollen sich neue K<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />

Märkte erschließen <strong>und</strong> die eigenen Kosten<br />

senken. Die Branche vertut keine Zeit: 85<br />

Prozent nehmen bereits Beratungsleistungen<br />

<strong>und</strong> Unterstützung bei der Umsetzung<br />

digitaler Maßnahmen in Anspruch.<br />

Vorsprung für Logistikbranche<br />

Mit einem Digitalisierungsindex von 57 von<br />

100 möglichen Punkten liegt die Transport<strong>und</strong><br />

Logistikbranche fünf Punkte über dem<br />

branchenübergreifenden Durchschnitt. Um<br />

den digitalen Status der Unternehmen zu<br />

ermitteln, betrachtet die Studie vier Bereiche:<br />

Wie digital ist die Beziehung zum K<strong>und</strong>en<br />

gestaltet? Wie ist es um die Produktivität<br />

bestellt? Gibt es bereits digitale Angebote<br />

<strong>und</strong> Geschäftsmodelle. Und schließlich:<br />

Haben die Unternehmen die IT- <strong>und</strong> Informationssicherheit<br />

sowie den Datenschutz<br />

ausreichend im Blick?<br />

Für das vergleichsweise höhere Digitalisierungstempo<br />

sprechen laut Hagen Rickmann,<br />

Geschäftsführer Geschäftsk<strong>und</strong>en<br />

der Telekom Deutschland, mehrere Gründe:<br />

„Internationale Absatzmärkte gewinnen<br />

für die Branche an Bedeutung <strong>und</strong> der<br />

Wettbewerbsdruck steigt zunehmend. Die<br />

Unternehmen versprechen sich von der<br />

Digitalisierung einen Wettbewerbsvorteil.“<br />

Mit der digitalen Transformation verbessern<br />

die Unternehmen die K<strong>und</strong>enbeziehungen<br />

(52 Punkte) <strong>und</strong> steigern die Produktivität<br />

<strong>und</strong> optimieren Absatz <strong>und</strong> Service<br />

(53 Punkte). Mit neuen digitalen Angeboten<br />

<strong>und</strong> Geschäftsmodellen können sich<br />

mittelständische Unternehmen zusätzliche<br />

Märkte <strong>und</strong> K<strong>und</strong>en erschließen (54 Punkte).<br />

Der Index zeigt auch: Viele Unternehmen<br />

legen einen Fokus auf das Thema IT-<br />

Sicherheit <strong>und</strong> Datenschutz <strong>und</strong> erreichen<br />

hier im Mittel 68 Punkte. Rickmann: „Dieses<br />

Sicherheitsbewusstsein sollte die Transport-<br />

<strong>und</strong> Logistikbranche zu ihrem Gütesiegel<br />

entwickeln <strong>und</strong> damit ‚Qualität made<br />

in Germany‘ weiter aufwerten.“<br />

Auffällig ist der hohe Wert bei den digitalen<br />

Produkten: 30 Prozent der Unternehmen<br />

punkten bei der Produktveredelung<br />

mit vernetzten Funktionen <strong>und</strong> nutzungsbasierten<br />

Abrechnungen von Produkten<br />

<strong>und</strong> Dienstleistungen. Rickmann: „In der<br />

Transport- <strong>und</strong> Logistikbranche gehören<br />

die Anforderungen von K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Part-<br />

nern zu den Haupttreibern der Veränderung,<br />

daher ist die Umsetzung digitaler Produkte,<br />

die die individuellen K<strong>und</strong>enbedürfnisse<br />

erfüllen, hoch.“<br />

36 Prozent der Unternehmen binden Lieferanten<br />

oder Geschäftspartner in die eigenen<br />

Unternehmenssysteme schon fast vollständig<br />

ein, um die Produktivität zu erhöhen.<br />

Der Wert liegt mit etwa zehn Prozentpunkten<br />

ebenfalls über dem Durchschnitt.<br />

Grafik: Telekom<br />

www.digitalisierungsindex.de<br />

Wie digital ist Ihr<br />

Unternehmen?<br />

Der Studienbericht sowie die<br />

Branchenteilberichte stehen auf der<br />

Website www.digitalisierungsindex.<br />

de zum Download bereit. Zudem<br />

können Unternehmen dort mit einem<br />

kostenlosen Online-Self-Check in<br />

wenigen Minuten ihren persönlichen<br />

digitalen Status ermitteln. Der<br />

Self-Check erlaubt zudem den<br />

Wettbewerbsvergleich mit Unternehmen<br />

derselben Größe <strong>und</strong> Branche.<br />

14 <strong>f+h</strong> 5/<strong>2017</strong>


Be innovative • Be committed • Be successful<br />

Erfolgreicher E-Commerce<br />

braucht erstklassige Logistik.<br />

Als Pure Player im E-Commerce vertraut ATP auf Systeme von WITRON.<br />

„Durch moderne Versandhandels-Logistik ist es ATP möglich, mehr als eine Million<br />

K<strong>und</strong>en aus einem Sortiment von über 700.000 Artikeln in kürzester Zeit zu beliefern.<br />

Für eine hochdynamische Branche wie den Onlinehandel bedarf es modularer Lösungen<br />

mit skalierbaren Systembausteinen, welche flexibel die typischen Schwankungen<br />

des Tagesgeschäfts meistern <strong>und</strong> mit zukünftigem Wachstum erfolgreich Schritt halten.“<br />

Peter Pöllath, Inhaber ATP Auto-Teile-Pöllath.<br />

Generalunternehmer für die Planung, Realisierung <strong>und</strong> den Betrieb von Lager- <strong>und</strong> Kommissioniersystemen für Handel <strong>und</strong> Industrie.<br />

www.witron.com


TRANSPORT LOGISTIC I SPECIAL<br />

Schneller, kleiner, mehr<br />

Transport Logistic bietet Lösungen für voranschreitende Urbanisierung<br />

Der Online-Handel hat sich in den vergangenen Jahren rasant entwickelt<br />

<strong>und</strong> wird in Zukunft weiter zunehmen. Sendungsmengen werden immer<br />

kleiner, K<strong>und</strong>en bestellen im Internet eher einzeln <strong>und</strong> dafür häufiger <strong>und</strong><br />

der Anspruch an schnelle Lieferungen nimmt zu. Die Transport Logistic<br />

zeigt von 9. bis 12. Mai <strong>2017</strong> auf dem Messegelände in München<br />

Lösungen, um den Herausforderungen des Online-Handels zu begegnen.<br />

Neuesten Zahlen zufolge könnte der globale<br />

E-Commerce-Markt rasant auf ein<br />

Volumen von ca. 4 000 Milliarden US-Dollar<br />

im Jahr 2020 zulegen; der Markt für Logistik<br />

soll bis 2021 um 100 Milliarden US-Dollar<br />

wachsen. Diese Entwicklungen bringen<br />

neue Herausforderungen für Händler,<br />

Intralogistiksystemanbieter <strong>und</strong> Logistikdienstleister<br />

mit sich.<br />

Bedarf an Last-Mile- <strong>und</strong><br />

Citylogistik-Konzepten steigt<br />

ren bedeutet zusätzlicher Verkehr eine<br />

höhere Belastung für die Bürger <strong>und</strong> die<br />

Infrastruktur, der Drang zur Umsetzung<br />

effizienter Last-Mile- oder Citylogistik-<br />

Konzepte steigt. Aus diesem Gr<strong>und</strong> hat die<br />

Transport Logistic <strong>2017</strong> die neue Dachmarke<br />

„Metropolitan Logistic“ entwickelt<br />

– ein Kommunikationsschauplatz für Unternehmen<br />

aus Logistik, Industrie <strong>und</strong><br />

Handel, der z. B. öffentliche Entscheider<br />

mit einbindet.<br />

E-Commerce-Lager in Städten<br />

Betrachtet man etwa die Same-Day-Belieferung<br />

müssen auch die Logistikstandorte<br />

nah bei den K<strong>und</strong>en sein, um diese Anforderung<br />

effizient erfüllen zu können. Das<br />

Wenn das Paket- bzw. Sendungsvolumen<br />

steigt, erhöht sich die Anzahl der Lieferungen<br />

an die Endk<strong>und</strong>en <strong>und</strong> damit auch die<br />

Anzahl der Fahrten in Zustellgebiete. Vor<br />

allem in Innenstädten <strong>und</strong> Ballungszentfunktioniert<br />

vor allem in bestehenden,<br />

möglicherweise sogar von unterschiedlichen<br />

Unternehmen gemeinsam genutzten<br />

Gebäuden in Ballungszentren oder Innenstadtlagen,<br />

weil für neue Logistikflächen<br />

kaum Platz verfügbar ist. Skalierbare <strong>und</strong><br />

automatisierte Logistiklösungen, werden<br />

vor diesem Hintergr<strong>und</strong> zunehmend gefragt<br />

sein. Hohe Wirtschaftlichkeit trotz<br />

Kleinstmengen-Kommissionierung, effiziente<br />

Auftragskonsolidierung <strong>und</strong> kurze<br />

Durchlaufzeiten sind die Anforderungen an<br />

E-Commerce-Lager. Mit der Bündelung von<br />

Sendungen auch zwischen konkurrierenden<br />

Marktteilnehmern lässt sich die Auslieferung<br />

an Privathaushalte vereinfachen<br />

<strong>und</strong> bleibt dennoch bezahlbar. Selbst ein<br />

logistisch so anspruchsvolles Konzept wie<br />

die Heimbelieferung könnte sich dann<br />

rechnen, wenn sich Zustelltouren mit vielen<br />

Stopps bilden lassen <strong>und</strong> zwar unter<br />

Optimierung von Volumina, Lieferzielen<br />

<strong>und</strong> zeitlichen Zustellfenstern. Auch dazu<br />

kann „Metropolitan Logistic“ einen wichtigen<br />

Beitrag leisten.<br />

Fotos: Fotolia<br />

www.transportlogistic.de<br />

16 <strong>f+h</strong> 5/<strong>2017</strong>


SPECIAL I TRANSPORT LOGISTIC<br />

Digitalisierung jetzt! Die Rolle der Intralogistik<br />

<strong>f+h</strong> Vortragssequenz auf der Transport Logistic <strong>2017</strong><br />

Forum IV, Halle B2<br />

Donnerstag, 11. Mai <strong>2017</strong><br />

14:00 bis 15:30 Uhr<br />

Moderation: Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer, Chefredakteur <strong>f+h</strong><br />

Die digitale Intralogistik – Eine Vision wird Realität<br />

Wolfgang Albrecht, Managing Director IT Development and<br />

Delivery, Vanderlande Industries, Veghel/Niederlande<br />

Smart Logistics im Lager – Trends <strong>und</strong> Anwendungsbeispiele<br />

Dr. Klaus-Peter Jung, Mitglied der Geschäftsleitung,<br />

Miebach Consulting GmbH, Frankfurt am Main<br />

Die Digitalisierung wird die Zukunft der Logistik weitgehend<br />

bestimmen. Darauf müssen sich die entlang der Wertschöpfungskette<br />

beteiligten Unternehmen einstellen <strong>und</strong> die digitale<br />

Vernetzung zügig realisieren. Der Intralogistik wird dabei eine<br />

besondere Bedeutung zuteil. In den Vorträgen des Forums<br />

„Digitalisierung jetzt! Die Rolle der Intralogistik“, das unsere<br />

Redaktion am Donnerstag, den 11. Mai auf der Transport<br />

Logistic durchführt, erhält der interessierte Messebesucher<br />

wichtige Informationen zur praktischen Gestaltung von<br />

Industrie 4.0.<br />

Digitalisierung – einfach mal machen<br />

Wie Logistikdienstleister Volatilität beherrschen können<br />

Jakub Piotrowski, Leiter Business Development Contract,<br />

BLG Logistics Group AG & Co. KG, Bremen<br />

Wie man mit Digitalisierung die Produktivität innerhalb der<br />

Lieferkette signifikant steigern kann<br />

Benn Bekic, Corporate Development Americas, WiseTech Global<br />

Ltd., Sydney/Australien<br />

AMI.indd 8539_AMI_<strong>f+h</strong> 1 Anzgeige 185 x130 mm.indd 1 22.03.<strong>2017</strong> 22.03.17 14:58:45 08:51<br />

<strong>f+h</strong> 5/<strong>2017</strong> 17


TRANSPORT LOGISTIC I SPECIAL<br />

Das Umwandlungsverfahren<br />

Potenziale für eine effiziente Import-Logistik<br />

Eine wirtschaftlich effiziente Supply<br />

Chain zählt zu den entscheidenden<br />

Faktoren im Wettbewerb. Um<br />

Kosten einzusparen, nehmen viele<br />

Unternehmen ihre Frachtkosten<br />

oder mögliche Veränderungen bei<br />

Verkehrsträgern <strong>und</strong> Dienstleistern<br />

ins Visier. Der letzte Part der<br />

Lieferkette – die Verzollung der<br />

Waren – wird dagegen eher selten<br />

hinterfragt. Das kann sich<br />

allerdings durchaus lohnen, wie das<br />

Beispiel des Umwandlungsverfahrens<br />

zeigt.<br />

Im Zollkodex der EU sind unterschiedliche<br />

Zollverfahren für den Import vorgesehen.<br />

Vielen Unternehmen ist jedoch gar nicht bewusst,<br />

dass sie durch die Wahl des richtigen<br />

Verfahrens erhebliche wirtschaftliche Vorteile<br />

erschließen können. So wird etwa das<br />

Umwandlungsverfahren immer dann interessant,<br />

wenn zollpflichtige Einzelkomponenten<br />

aus Drittländern importiert werden<br />

müssen, um auf deutschem Boden Halboder<br />

Fertigerzeugnisse zu produzieren.<br />

Was genau steckt hinter der<br />

„Umwandlung“?<br />

Der Begriff „Umwandlung“ bezeichnet bestimmte<br />

Be- oder Verarbeitungsvorgänge<br />

von importierten Vorprodukten im Zollgebiet<br />

der EU. Die im Rahmen des Umwandlungsverfahrens<br />

hergestellten Erzeugnisse<br />

lassen sich dann in den zollrechtlich freien<br />

Verkehr der EU überführen. Die Umwandlung<br />

bietet also immer dann einen wirtschaftlichen<br />

Vorteil, wenn das Endprodukt<br />

mit weniger Zollabgaben (Zollsatz) belegt<br />

ist als die importierten Einzelkomponenten.<br />

Das gilt z. B. für Aluminiumfelgen, die<br />

als Rohlinge in China eingekauft <strong>und</strong> in<br />

Deutschland bearbeitet werden – inklusive<br />

Design, Beschichtung <strong>und</strong> Veredelung.<br />

Normalerweise wären beim Import der<br />

Aluminiumfelgen Anti-Dumping-Zölle<br />

von 22,3 Prozent fällig. Wird jedoch das<br />

Umwandlungsverfahren angewandt, kann<br />

der Importeur diese Kosten einsparen. Ein<br />

weiteres Beispiel ist die Herstellung von<br />

Ringordnern, die auch im digitalen Zeitalter<br />

noch in jedem Büro ihren festen Platz<br />

haben. Die Mechanik für die Ringordner<br />

ist mit einem Zollsatz von 2,7 Prozent <strong>und</strong><br />

einem Anti-Dumping-Zoll von 78,8 Prozent<br />

belegt. Werden nur die Einzelkomponenten<br />

für die Mechanik importiert, fallen<br />

zwar die regulären 2,7 Prozent an, der<br />

Anti-Dumping-Zoll von 78,8 Prozent jedoch<br />

entfällt.<br />

Thomas Gau, Senior Manager Customs Germany<br />

Supply Chain Solutions der Hermes Germany GmbH<br />

18 <strong>f+h</strong> 5/<strong>2017</strong>


SPECIAL I TRANSPORT LOGISTIC<br />

Eine große Ersparnis – <strong>und</strong> eine interessante<br />

Option für Unternehmen zahlreicher<br />

Branchen: Das Umwandlungsverfahren<br />

kann z. B. auch dann zum Einsatz kommen,<br />

wenn die importierten Komponenten aufgr<strong>und</strong><br />

technischer Vorschriften <strong>und</strong> Normen<br />

nachbearbeitet bzw. verändert werden<br />

müssen, bevor sie für den zollrechtlich freien<br />

Verkehr in der EU zugelassen werden<br />

können. Um die Nutzenpotenziale voll auszuschöpfen,<br />

müssen interessierte Unternehmen<br />

jedoch zunächst ihre „Hausaufgaben“<br />

machen <strong>und</strong> eine detaillierte Kosten-<br />

Nutzen-Rechnung erstellen. Wie viele Zollabgaben<br />

werden pro Jahr für die<br />

betreffenden Einzelkomponenten gezahlt?<br />

Wie viel Aufwand muss intern betrieben<br />

werden, um etwa Bewilligungsanträge zu<br />

schreiben, Produktionszahlen bereitzustellen<br />

<strong>und</strong> die erforderlichen Zollanmeldungen<br />

vorzunehmen? Vor allem kleine <strong>und</strong><br />

mittelständische Unternehmen stoßen dabei<br />

in puncto Know-how <strong>und</strong> Ressourcenverfügbarkeit<br />

schnell an ihre Grenzen.<br />

Externe Experten übernehmen<br />

die Abwicklung<br />

Eine Lösung kann die Zusammenarbeit mit<br />

kompetenten externen Dienstleistern sein.<br />

Die Spezialisten von Hermes Germany etwa<br />

verfügen über mehr als 40 Jahre Logistikerfahrung<br />

<strong>und</strong> können die Supply Chain<br />

hinsichtlich der zollrechtlichen Möglichkeiten<br />

abklopfen. Nach einem unverbindlichen<br />

Erstkontakt erhalten die K<strong>und</strong>en eine<br />

One-Stop-Shop-Solution: Hermes Germany<br />

prüft, ob die wirtschaftlichen Voraussetzungen<br />

für das Umwandlungsverfahren<br />

gegeben sind, ermittelt die vorhandenen<br />

Einsparpotenziale <strong>und</strong> berät die Unternehmen<br />

bei der Optimierung interner Abläufe.<br />

Zum Servicepaket gehören die Beantragung<br />

der Bewilligungen bei den Zollbehörden inklusive<br />

wirtschaftlicher Begründung ebenso<br />

wie die anschließende Zollabfertigung<br />

<strong>und</strong> die Koordination mit den zuständigen<br />

Behörden. Die Bewilligungsanträge werden<br />

dabei auf Erfolgshonorar-Basis berechnet –<br />

also nur, wenn die Behörden das Umwandlungsverfahren<br />

tatsächlich bewilligen. Der<br />

Auftraggeber muss nur die erforderlichen<br />

internen Informationen für den Zoll beschaffen,<br />

also z. B. die Produktionszahlen<br />

aus dem Warenwirtschaftssystem bereitstellen.<br />

Für die Bearbeitung der Anträge bei<br />

den Zollbehörden vergehen dann i. d. R.<br />

zwei Wochen; Bewilligungen für das Umwandlungsverfahren<br />

stellt das Hauptzollamt<br />

für drei Jahre aus.<br />

Unter dem Strich ergibt sich für die Unternehmen<br />

ein klarer Wettbewerbsvorteil:<br />

Durch die Einsparung von Zollabgaben erhöht<br />

sich die Gewinnmarge; Endprodukte<br />

lassen sich u. U. günstiger anbieten. Und<br />

auch der Zeitaufwand beschränkt sich auf<br />

die Bereitstellung der Produktionszahl bzw.<br />

der Daten über verbrauchte Materialien für<br />

den Zoll. Eine Investition, die sich durch<br />

eine schnellere, kostensparende Importabfertigung<br />

auf lange Sicht auszahlt.<br />

Aufmacherfoto: Andreas Scholz Fotolia,<br />

Personenfoto: Hermes Germany<br />

www.hermesworld.com<br />

Potenzielle Auswirkungen der weltpolitischen<br />

Änderungen auf das Zollrecht<br />

Aktuell erleben wir einige weltpolitische Veränderungen, welche sich unter<br />

Umständen auch auf den internationalen Handel auswirken werden. Die genauen<br />

Konsequenzen sind noch nicht absehbar. Eventuell müssen neue bürokratische<br />

Hürden genommen werden <strong>und</strong> selbstverständlich spielen auch wir von Hermes<br />

Germany mögliche Folgen durch.<br />

Generell halten wir aber an den Märkten<br />

UK <strong>und</strong> USA fest. Die Aufrechterhaltung<br />

eines freien Handels dürfte ja ein<br />

zentrales Interesse aller Beteiligten sein.<br />

Wir blicken daher optimistisch in die<br />

Zukunft <strong>und</strong> gehen davon aus, dass die<br />

traditionell gewachsenen <strong>und</strong> stetig<br />

ausgebauten Handelsbeziehungen<br />

Bestand haben werden.<br />

Thomas Gau, Senior Manager Customs<br />

Germany Supply Chain Solutions<br />

der Hermes Germany GmbH<br />

Halle A5, Stand 302<br />

Praxisbeispiel Automatikkran<br />

Langgüter automatisch transportieren, lagern, manipulieren...<br />

Seit mehr als 50 Jahren:<br />

Der Spezialist für innovative<br />

Intralogistiklösungen<br />

mehr Flexibilität<br />

geringere Kosten<br />

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<strong>f+h</strong> 5/<strong>2017</strong> 19


TRANSPORT LOGISTIC I SPECIAL<br />

Jede Halle ist ein Unikat<br />

Knackpunkte für den Bau <strong>und</strong> Betrieb von Logistikimmobilien<br />

Halle ist nicht gleich Halle. Zahlreiche Faktoren machen jede<br />

Logistikimmobilie zum komplexen Unikat. Jede Entscheidung dreht an der<br />

Kostenschraube. Manche wirken sich unmittelbar, andere später aus. Als<br />

Spezialist für Entwicklung <strong>und</strong> Management von Logistikimmobilien<br />

kennt P3 Logistic Parks die Knackpunkte <strong>und</strong> weiß, was sich auf lange<br />

Sicht für alle auszahlt.<br />

Täglich werden in Deutschland 66 ha als<br />

neue Siedlungs- <strong>und</strong> Verkehrsflächen ausgewiesen.<br />

Das entspricht einer Fläche, die<br />

so groß ist wie 94 Fußballfelder. Diesen Flächenverbrauch<br />

will die B<strong>und</strong>esregierung<br />

bis 2030 auf 30 ha pro Tag eindämmen – bei<br />

steigenden Gütermengen. Bei anhaltend<br />

guter Konjunktur sind Kontraktlogistiker in<br />

der Nähe ihrer K<strong>und</strong>en an starken Industnager,<br />

die die Immobilien später betreuen,<br />

eingeb<strong>und</strong>en sind. So fließen alle Erfahrungen<br />

für den maximalen Nutzen über den<br />

Lebenszyklus der Immobilie ein. Die<br />

Zukunftsfähigkeit sichern dabei u. a. Investitionen<br />

in umweltfre<strong>und</strong>liche Leimholzbinder<br />

für das Dachtragwerk (Bild 01), Solaranlagen<br />

für Warmwasseraufbereitung,<br />

sensorgesteuerte LED-Beleuchtung oder<br />

hochisolierende Dämmung. Diese Ausstattung<br />

liegt, speziell in Verbindung mit neuen<br />

Technologien, weit über dem üblichen<br />

Standard in der Logistikbranche.<br />

Aus Sicht der Mieter zählen neben dem<br />

Quadratmeterpreis vor allem die Kosteneffekte<br />

bei der „zweiten Miete“, wie die Nebenkosten<br />

häufig genannt werden. Sie<br />

hängt unmittelbar mit der Investition in<br />

hochwertige Materialien <strong>und</strong> innovative<br />

Technologien zusammen. Eine Halle im<br />

Im Gegensatz zu Unternehmen, die bauen,<br />

um zu veräußern, entwickelt P3 für den eigenen<br />

Bestand. Aktuell umfasst das Portfolio<br />

165 hochwertige Logistikimmobilien in<br />

neun europäischen Ländern. Insgesamt<br />

summiert sich die vermietete Fläche auf 3,5<br />

Millionen m². Weitere Gr<strong>und</strong>stücke für die<br />

Entwicklung von 1,8 Millionen m² Hallenfläche<br />

sind im Besitz von P3. Das europaweit<br />

aktive Unternehmen wächst kontinuierlich,<br />

sowohl durch Zukäufe als auch<br />

durch eigene Entwicklungen. R<strong>und</strong> 100<br />

Mitarbeiter arbeiten vom Gr<strong>und</strong>stückskauf<br />

über die Planung <strong>und</strong> Inbetriebnahme <strong>und</strong><br />

später in der Vermietung in interdisziplinären<br />

Teams ganz eng mit 300 K<strong>und</strong>en aus Industrie<br />

<strong>und</strong> Handel zusammen.<br />

Enge Zusammenarbeit heißt bei P3, dass<br />

bei jeder Entwicklung von Anfang an nicht<br />

nur der K<strong>und</strong>e, sondern auch die Asset Madeutschen<br />

Portfolio von P3 im Niedersachsenpark<br />

nahe Osnabrück mit 20 000 m² Platz<br />

für Ersatzteile erspart durch den Einsatz<br />

hochwertiger Materialien der Umwelt bis zu<br />

81 Tonnen CO 2<br />

pro Jahr <strong>und</strong> dem französischen<br />

Automobilkonzern PSA bis zu 23 000<br />

Euro an Energiekosten. Und unterm Strich<br />

zahlen sich die tageslichthellen <strong>und</strong> angenehmen<br />

Arbeitsplätze nicht zuletzt auch im<br />

Wettbewerb um gute Fachkräfte aus.<br />

Vom Standpunkt des Eigentümers, egal<br />

ob Projektentwickler oder Eigennutzer, aus<br />

betrachtet, verhindert vor allem eine sorgfältige<br />

Prüfung vor dem Kauf des Gr<strong>und</strong>stücks<br />

unvorhergesehene Kostenexplosionen.<br />

Später spart ein flexibler Hallengr<strong>und</strong>riss<br />

beim Nutzungs- oder Mieterwechsel<br />

Kosten. Als erfahrener Projektentwickler<br />

bewertet P3 alle Risiken <strong>und</strong> Chancen auf<br />

lange Sicht.<br />

Die Lage entscheidet über Kosten<br />

20 <strong>f+h</strong> 5/<strong>2017</strong>


SPECIAL I TRANSPORT LOGISTIC<br />

01 Von der Nutzung nachhaltiger Leimholzbinder für das Dachtragwerk<br />

profitiert nicht nur die Umwelt<br />

02 Damit eine Logistikimmobilie drittverwendbar ist, müssen die<br />

Hallenabschnitte flexibel nutzbar sein<br />

riestandorten auf der Suche nach Flächen.<br />

Ebenso Betreiber von Distributionszentren.<br />

Nicht zuletzt treibt der Internethandel die<br />

Nachfrage nach Flächen, auch in den Städten.<br />

„Urbane Logistik“ ist das Schlagwort,<br />

mit dem die Branche für schnelle Lieferungen<br />

immer näher an den K<strong>und</strong>en heranrückt.<br />

Bei der Standortwahl gilt, je urbaner, desto<br />

höher ist der Aufwand <strong>und</strong> desto komplexer<br />

sind Planungs- <strong>und</strong> Genehmigungsprozesse.<br />

Vor allem bei Redevelopment-<br />

Projekten mit Abriss <strong>und</strong> Neubau. Für neu<br />

ausgewiesene Bauflächen außerhalb der<br />

Stadt sind die Auflagen einfacher umzusetzen.<br />

Allerdings können bei der Erschließung<br />

Boden oder Infrastruktur Überraschungen<br />

bergen. Auch beim Kauf bereits<br />

erschlossener Gr<strong>und</strong>stücke müssen Faktoren<br />

wie Bodenbeschaffenheit, Leistungsfähigkeit<br />

der Internetversorgung, Erdbebenrisiken,<br />

aber auch die Verfügbarkeit von<br />

Fachkräften gründlich <strong>und</strong> mit weitem Zeithorizont<br />

auf Risiken untersucht werden.<br />

Klug geplant <strong>und</strong> smart<br />

gesteuert<br />

Wer sich für einen Standort entschieden<br />

hat <strong>und</strong> großen Wert auf Kosteneffizienz<br />

legt, der muss die Zukunft mit einplanen<br />

<strong>und</strong> in Szenarien denken. In manchen Regionen<br />

sind Lang-Lkw in der Erprobung.<br />

Immer wieder rücken Ideen von Pakete<br />

ausliefernden Drohnen bis hin zu autonomen<br />

Fahrzeugen in greifbare Nähe. Digitalisierung<br />

<strong>und</strong> Automatisierung entwickeln<br />

sich. Was wie schnell kommt, was die Zukunft<br />

wirklich bringt <strong>und</strong> wie sich das auf<br />

Gebäude auswirkt, ist ungewiss.<br />

Sicher ist auf lange Sicht ein Nutzerwechsel.<br />

In der Planung einer Immobilie<br />

verlangt diese Drittverwendbarkeit eine<br />

flexible Gestaltung (Bild 02). Dazu müssen<br />

Hallenflächen <strong>und</strong> die eingebaute<br />

Technik z. B. Brandschutz- oder Beleuchtungsanlagen<br />

ohne große Umbauten teilbar<br />

sein. Zieht ein weiterer Nutzer ein oder<br />

ist die Immobilie für mehrere Mieter gebaut,<br />

zahlt sich außerdem die Investition<br />

in Smart Metering aus. Der Fachbegriff<br />

steht für digitale Zähler, die Verbrauchsmengen<br />

<strong>und</strong> -zeiten von Strom, Gas <strong>und</strong><br />

Wasser exakt <strong>und</strong> pro Mieter erfassen. Aufgezeichnete<br />

Daten gehen direkt an den<br />

Versorger. Auch P3 wird zukünftig verstärkt<br />

in diese Technologie investieren. Sie zahlt<br />

sich über eine transparente <strong>und</strong> flächengenaue<br />

Nebenkostenabrechnung vor allem<br />

in größeren Logistikparks schnell aus.<br />

Zudem profitiert der Nutzer selbst von intelligent<br />

verknüpften Daten, die z. B. den<br />

Gasverbrauch für die Heizung in Verbindung<br />

mit offenen Hallentoren oder den<br />

Stromverbrauch aufgeschlüsselt nach Ort<br />

<strong>und</strong> Zeit der Beleuchtung zeigen. Diese<br />

neue Art von Kennzahlen steuert den Ressourceneinsatz<br />

noch besser <strong>und</strong> erhöht<br />

mit ihrer Transparenz die Zufriedenheit<br />

der Mieter.<br />

Was einen guten Vermieter<br />

ausmacht<br />

Neben transparenten Kosten profitieren<br />

Mieter vor allem vom regelmäßigen <strong>und</strong><br />

engen Kontakt zum Vermieter oder Verwalter<br />

der Flächen. Und vice versa, denn frühzeitig<br />

angezeigter Flächenbedarf spart<br />

einem Eigentümer Zeit <strong>und</strong> Kosten. Der<br />

Vermieter kann Flächen rechtzeitig bereitstellen<br />

oder anderweitig vermieten. Das<br />

vermeidet Leerstand oder Termindruck,<br />

der im Falle einer Umschichtung oder Erweiterung<br />

des Logistikparks die Kosten <strong>und</strong><br />

damit langfristig die Miete unnötig in die<br />

Höhe treibt.<br />

Leider sieht die Wirklichkeit zwischen<br />

Mietern <strong>und</strong> Vermietern häufig anders aus.<br />

Starre Standardprozesse sind an der Tagesordnung.<br />

Kontakt findet eher per E-Mail<br />

oder Telefon aber selten „hands-on“ vor Ort<br />

statt. Auslöser für die seltenen Treffen sind<br />

vielfach Reklamationen durch Mängel am<br />

Gebäude oder in der Abrechnung. Im Allgemeinen<br />

fühlen sich Mieter alleingelassen.<br />

Guter Service sieht anders aus. Mindestens<br />

zwei feste Vor-Ort-Termine pro Jahr <strong>und</strong><br />

weitere nach Bedarf mit transparenter Dokumentation<br />

sollten in einer langfristigen<br />

<strong>und</strong> konstruktiven Partnerschaft wie bei P3<br />

Standard sein.<br />

Fotos: P3<br />

www.p3parks.com<br />

Halle B5, Stand 117<br />

Checkliste für die Bewertung von Immobilienpartnern<br />

√ In der Entwicklung wird die Immobilie k<strong>und</strong>enorientiert, aber auch flexibel für<br />

den langfristigen Bestand im eigenen Portfolio geplant.<br />

√ Risiken wie leistungsfähige Datenleitungen, kommunale Infrastruktur oder<br />

z. B. Ressentiments im Umfeld sind schlüssig bewertet <strong>und</strong> geklärt.<br />

√ Bereits in den ersten Planungsgesprächen sitzen die späteren Asset ggf. Property<br />

Manager mit am Tisch.<br />

√ Hochwertige Bauweise <strong>und</strong> Ausstattung sichern auf lange Sicht <strong>und</strong> messbar<br />

Ressourcen- <strong>und</strong> Kosteneffizienz.<br />

√ Asset Manager kennen ihre Immobilie <strong>und</strong> nehmen Mieter als langfristige Partner<br />

z. B. über regelmäßige Vor-Ort-Termine ernst.<br />

<strong>f+h</strong> 5/<strong>2017</strong> 21


TRANSPORT LOGISTIC I TITEL<br />

Armaturen <strong>und</strong> Logistik aus einem Guss<br />

SSI Schäfer lieferte Intralogistik für neues Produktions- <strong>und</strong> Fertigwarenlager von Kemper<br />

Die Gebr. Kemper GmbH + Co. KG<br />

hat am Standort Olpe r<strong>und</strong> 20<br />

Millionen Euro in ein neues<br />

Armaturenwerk mit integriertem<br />

Logistikzentrum investiert.<br />

SSI Schäfer lieferte als Generalunternehmer<br />

die komplette<br />

Intralogistik inklusive<br />

Lagerverwaltungssystem. Das<br />

Herzstück der Anlage ist ein mehr<br />

als 21 Meter hohes automatisches<br />

Behälterlager mit 35 500<br />

Stellplätzen inklusive zu- <strong>und</strong><br />

abführender Fördertechnik.<br />

In der Sanitärbranche genießen Armarturen<br />

von Kemper einen herausragenden<br />

Ruf. Die in Olpe produzierten Rotguss- <strong>und</strong><br />

Edelstahl-Armaturen für die Trinkwasserinstallation<br />

sowie -verteilung in Gebäuden<br />

sind robust, langlebig <strong>und</strong> erfüllen höchste<br />

Hygieneanforderungen. Außerdem fertigt<br />

das bereits im Jahre 1864 in Olpe gegründete<br />

Unternehmen mit heute 780 Mitarbeitern<br />

<strong>und</strong> einem Jahresumsatz von 267 Millionen<br />

Euro verschiedene Roh- <strong>und</strong> Fertigteile in<br />

Gusstechnik sowie Walzprodukte für die<br />

Elektroindustrie. Der Erfolg <strong>und</strong> das kontinuierliche<br />

Wachstum der Geschäftsbereiche<br />

Gebäudetechnik <strong>und</strong> Gusstechnik führten<br />

dazu, dass die bisherige Armaturenfertigung<br />

im 1976 errichteten Werk I an ihre Kapazitätsgrenzen<br />

stieß. „Die Lagerwirtschaft<br />

war in manuellen Lagern nach dem Prinzip<br />

‚Mann zur Ware‘ organisiert. Dies führte zu<br />

unzähligen Transporten mit Flurförderzeugen<br />

sowie einem hohen Flächenbedarf, sodass<br />

Teile des Fertigwaren- <strong>und</strong> Zentrallagers<br />

bereits in externe Lager umziehen<br />

mussten. Das zog einen großen Aufwand in<br />

der Logistik <strong>und</strong> Verwaltung nach sich“,<br />

blickt Frank Leistritz, Werkleiter Werk I bei<br />

der Gebr. Kemper GmbH + Co. KG, heute<br />

zurück. Aufgr<strong>und</strong> des Platzmangels <strong>und</strong> der<br />

weiter steigenden Nachfrage beschloss<br />

Kemper den Neubau eines größeren Armaturenwerks<br />

mit integriertem Logistikzentrum<br />

auf einem direkt angrenzenden Areal.<br />

Hier sollten alle Lager des Geschäftsbereichs<br />

Gebäudetechnik zentralisiert werden.<br />

Dazu gehörten nicht nur die Waren<br />

aus den externen Lagerstandorten, sondern<br />

auch ein Fertigwaren- <strong>und</strong> Versandlager,<br />

ein Kanban-Montagelager sowie ein Lager<br />

für Einzelteile <strong>und</strong> Baugruppen.<br />

22 <strong>f+h</strong> 5/<strong>2017</strong>


TITEL I TRANSPORT LOGISTIC<br />

Große Lagerkapazität auf<br />

kleinster Fläche<br />

Der Standort im Biggetal bietet schon rein<br />

topologisch nur eingeschränkte Ausbreitungsmöglichkeiten;<br />

aus diesem Gr<strong>und</strong><br />

sollte das neue Logistikzentrum eine große<br />

Lagerkapazität auf kleinster Fläche bieten.<br />

Ein weiteres Ziel war die Umsetzung des<br />

Prinzips „Ware zum Mann“, um innerbetriebliche<br />

Transporte mit Flurförderzeugen<br />

auf ein Minimum zu reduzieren. Mit der Realisierung<br />

des Projekts beauftragte Kemper<br />

u. a. aufgr<strong>und</strong> der räumlichen Nähe <strong>und</strong> der<br />

bereits bestehenden Geschäftsbeziehung<br />

den Systemanbieter SSI Schäfer. Mit der<br />

Kompetenz, alles aus einer Hand liefern zu<br />

können, bietet SSI Schäfer das komplette<br />

intralogistische Produkt- <strong>und</strong> Leistungsspektrum<br />

von der Planung <strong>und</strong> Beratung<br />

über die Montage sowie Implementierung<br />

bis zur Inbetriebnahme <strong>und</strong> den Aftersales-<br />

Service.<br />

Nach der Auftragsvergabe im Februar<br />

2014 <strong>und</strong> einer Simulation der Anlage auf<br />

der Basis von vergangenheitsbezogenen<br />

Echtdaten begann SSI Schäfer im Januar<br />

2015 mit der Installation der Anlage. Die realisierte<br />

Lösung besteht aus einem 6-gassigen<br />

automatischen Kleinteilelager für ca.<br />

35 500 Behälter in zwei Größen mit einer Regalhöhe<br />

von ca. 21,5 m sowie einem 3-gassigen<br />

manuellen Schmalganglager für Paletten<br />

<strong>und</strong> Gitterboxen mit 1 290 Stellplätzen.<br />

Darüber hinaus werden Sonderformate im<br />

Blocklager aufbewahrt. Der Waren ein- <strong>und</strong><br />

-ausgang, die Arbeitsplätze in der Kommissionierung,<br />

Verpackung <strong>und</strong> im Versand sowie<br />

die Montage sind über eine<br />

automatische Behälterfördertechnik, die<br />

größtenteils unter der Hallendecke montiert<br />

ist, mit dem Kleinteilelager verb<strong>und</strong>en. Für<br />

die Lagerverwaltung <strong>und</strong> die Steuerung der<br />

Materialfluss-, Kommissionier- <strong>und</strong> Transportprozesse<br />

im Lager hat der Systemanbieter<br />

die Logistiksoftware Wamas implementiert<br />

(Bild 01). Die Software lösung wurde an<br />

das vorhandene ERP-System von Kemper<br />

angeb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> steigert aufgr<strong>und</strong> der<br />

Schnittstellenminimierung die Effizienz.<br />

Umzug <strong>und</strong> Hochlaufphase bei<br />

laufendem Betrieb<br />

Da die Lieferfähigkeit des Armarturenherstellers<br />

zu keinem Zeitpunkt gefährdet sein<br />

durfte, fand der Umzug von ca. 700 Tonnen<br />

Material aus den verschiedenen Lagern<br />

01 Im Wamas-Dialog wird jeder Artikel mit<br />

Foto, der für den vorliegenden Auftrag<br />

benötigten Menge <strong>und</strong> der richtige Zielbehälter<br />

sowie möglichen Kommissionierfehlern<br />

angezeigt<br />

schrittweise von August 2015 bis Mitte März<br />

2016 statt. Parallel dazu lief die Inbetriebnahme<br />

<strong>und</strong> Hochlaufphase der Intralogistikanlage<br />

sowie der Armaturenmontage.<br />

„Wir haben den Umzug erst einmal mit der<br />

Hälfte der Bestände vollzogen. Solange haben<br />

wir noch im alten Werk produziert <strong>und</strong><br />

von dort ausgeliefert. An einem Wochenende<br />

im März 2016 haben wir dann die Produktion<br />

<strong>und</strong> die Auslieferung mit den noch<br />

verbliebenen Beständen ins neue Lager<br />

nachgeholt“, erinnert sich Leistritz.<br />

Wenn es um maßgeschneiderte<br />

Logistik geht, sind wir Ihr starker<br />

Partner. Warum Sie uns das glauben<br />

dürfen? Weil wir es täglich immer<br />

wieder aufs Neue beweisen – mit<br />

viel Erfahrung, noch mehr Leidenschaft<br />

<strong>und</strong> vor allem hanseatischer<br />

Verbindlichkeit. Hand drauf.<br />

Unser Wort hat Wert.<br />

Besuchen Sie<br />

uns auf der<br />

9. bis 12. Mai <strong>2017</strong><br />

in München<br />

Halle B4<br />

Stand 209<br />

www.blg-logistics.com<br />

BLG.indd 1 10.04.<strong>2017</strong> 15:10:51<br />

<strong>f+h</strong> 5/<strong>2017</strong> 23


TRANSPORT LOGISTIC I TITEL<br />

03 Mit dem Lastaufnahmemittel kann das<br />

Regalbediengerät einen großen oder zwei<br />

kleine Behälter aufnehmen. Die Software Wamas<br />

sorgt dabei für eine optimale Auslastung <strong>und</strong> hohe<br />

Umschlagleistungen pro Gasse durch Doppelspiele<br />

02 Integrierte Waagen unter den Auftragsbehältern überprüfen die<br />

kommissionierten Mengen <strong>und</strong> stellen Fehler sofort fest<br />

Allein für das automatische Kleinteilelager<br />

mussten in Summe ca. 9 000 kleine Behälter<br />

(300 × 400 × 220 mm für max. 25 kg Ware)<br />

<strong>und</strong> 12 700 große Behälter (600 × 400 ×<br />

270 mm für max. 50 kg Ware) in der alten<br />

Fabrik umgepackt werden.<br />

Gemessen an dem Umfang <strong>und</strong> dem damit<br />

einhergehenden Fortschritt lief die Inbetriebnahme<br />

des neuen Lagers nahezu<br />

problemlos. SSI Schäfer hat auch erweiterte<br />

<strong>und</strong> optimierte Forderungen des Armarturenherstellers<br />

stets zeitnah wie effizient umgesetzt.<br />

Besonderes Augenmerk wurde auf<br />

die ergonomische Gestaltung der Arbeitsplätze<br />

gelegt. So wird z. B. auf Palette angelieferte<br />

Ware im Wareneingang auf Scherenhubtischen<br />

platziert, um beim Umpacken in<br />

Behälter stets eine optimale Greifhöhe sicherzustellen.<br />

Integrierte Waagen unterstützen<br />

die Mitarbeiter bei der Erfassung der Artikel<br />

<strong>und</strong> sorgen für eine hohe Logistikqualität<br />

(Bild 02). Leerbehälter werden dem Mitarbeiter<br />

über den Fördertechnik-Loop<br />

automatisch zugeführt, während sich volle<br />

Behälter direkt vom Arbeitstisch auf die Fördertechnik<br />

schieben lassen. In der Kommissionierung<br />

werden dem Mitarbeiter bis zu<br />

vier Auftragsbehälter bereitgestellt, die er<br />

mit Waren aus dem AKL auftragsbezogen<br />

befüllt. So ist ein zeitgleiches Kommissionieren<br />

von Aufträgen für alle Zielbereiche<br />

(Montage, verlängerte Werkbänke, Versand)<br />

möglich. Ist der Kommissionierauftrag abgeschlossen,<br />

wird der Auftragsbehälter von<br />

der Fördertechnik automatisch in den vorgesehenen<br />

Bereich transportiert oder im<br />

Kleinteilelager zwischengepuffert, um später<br />

zusammen mit anderen Behältern eines<br />

Auftrags sequenziert direkt zum Versand<br />

transportiert zu werden.<br />

Zukunftsfähigkeit für weiteres<br />

Wachstum<br />

„Die Einführung des neuen Logistiksystems<br />

mit dem hohen Grad der Automatisierung<br />

<strong>und</strong> der Schnittstelle zu unserem<br />

ERP-System ist für uns ein Quantensprung.<br />

Damit ist es uns gelungen, unterschiedliche<br />

Anforderungen der K<strong>und</strong>en umzusetzen“,<br />

betont Leistritz mit Blick auf die Leistungsfähigkeit<br />

der Anlage, die erreichte<br />

Transparenz sowie die schnelle <strong>und</strong> hohe<br />

Warenverfügbarkeit. Die stichtagsbezogene<br />

Umstellung, der Umzug bei laufendem<br />

Betrieb sowie die Schulung des Personals<br />

auf allen Ebenen <strong>und</strong> ein Notfallkonzept<br />

bei Gassenausfall seien Herausforderungen<br />

gewesen, die Kemper <strong>und</strong> SSI Schäfer<br />

gemeinsam gemeistert haben. „Im Augenblick<br />

fallen uns keine Wünsche mehr ein,<br />

die man jetzt noch realisieren müsste. 2016<br />

war die Auftragslage in unserem Geschäftsbereich<br />

aufgr<strong>und</strong> des Baubooms sehr<br />

hoch. Dieses Wachstum konnten wir nach<br />

dem Umzug mithilfe der neuen Technik<br />

ohne Probleme leisten“, resümiert Leistritz<br />

zufrieden. Und Projektleiter Klaus Eul, Gebietsleiter<br />

Fachvertrieb Automatisierte Gesamtsysteme<br />

bei SSI Schäfer, ergänzt: „Die<br />

Zusammenarbeit mit dem Hause Kemper<br />

ist absolut partnerschaftlich. Gemeinsam<br />

haben wir die gestellten Ziele erreicht.“ Zur<br />

Absicherung der Anlage hat Kemper mit<br />

SSI Schäfer einen Wartungs- <strong>und</strong> Servicevertrag<br />

mit einer Reaktionszeit innerhalb<br />

von vier St<strong>und</strong>en vereinbart, aber auch eine<br />

eigene Gruppe von Instandhaltungspersonal<br />

geschult. Somit sind die Voraussetzungen<br />

für eine langfristige Planungs<strong>und</strong><br />

Investitionssicherheit für Kemper sowie<br />

eine nachhaltige, stabile Partnerschaft<br />

gegeben.<br />

Inzwischen hat das neue Lager bereits einen<br />

Füllgrad von ca. 70 Prozent erreicht.<br />

Die sechs Regalbediengeräte vom Typ<br />

SMC2 XL im AKL führen derzeit ca. 3 000<br />

Ein- <strong>und</strong> Auslagerungen am Tag mit einem<br />

Gewicht von ca. 45 Tonnen durch (Bild 03),<br />

während im Palettenlager ca. 100 kommissionierte<br />

Auslagerungen am Tag mit einem<br />

Gewicht von etwa sechs Tonnen erreicht<br />

werden. Im Versand werden zurzeit täglich<br />

ca. 500 AKL-Behälter <strong>und</strong> 50 Gitterboxen<br />

verpackt <strong>und</strong> versandfertig gemacht. Somit<br />

ist der Betreiber für die Zukunft gerüstet:<br />

Bereits in dieser Ausbaustufe verfügt das<br />

Unternehmen über reichlich Kapazität für<br />

weiteres Wachstum. Darüber hinaus lässt<br />

sich das Paletten- oder das Blocklager sowie<br />

das Behälterlager um bis zu vier Gassen mit<br />

einer Kapazität von 23 712 Stellplätzen erweitern.<br />

Und auch die Armaturenmontage<br />

lässt sich in einer zweiten Ebene ausbauen.<br />

Fotos: SSI Schäfer<br />

www.ssi-schaefer.com Halle B5, Stand 312<br />

24 <strong>f+h</strong> 5/<strong>2017</strong>


MARKT<br />

Prozesse der Intralogistik effizient<br />

automatisieren<br />

Betriebs-Kontrollbuch für<br />

Teleskopmaschinen<br />

Mit der neuen Firmware Version 3 erhalten die Reader RF650R,<br />

RF680R <strong>und</strong> RF685R der Simatic RF600-Familie von Siemens eine<br />

OPC UA (OPC Unified Architecture)-Schnittstelle. Die Schnittstelle<br />

spielt vor allem im Kontext von „Driving the Digital<br />

Enterprise“ – dem Siemens-Lösungsportfolio für Industrie 4.0 <strong>und</strong><br />

Digitalisierung – eine<br />

maßgebliche Rolle bei<br />

der Vernetzung von<br />

Sensoren, Automatisierungstechnik<br />

<strong>und</strong><br />

IT-Systemen. Der<br />

OPC-UA-Standard<br />

ermöglicht die herstellerunabhängige<br />

Kommunikation in der<br />

Informationstechnologie<br />

<strong>und</strong> Automatisierungstechnik. Außerdem erleichtert der<br />

Standard für Auto-ID den Austausch von gleichartigen Systemen.<br />

Siemens hat zudem das Simatic RF300-System mit drei neuen<br />

HF-Readern RF310R, RF340R <strong>und</strong> RF350R erneuert. Sie lassen<br />

sich durch die Integration in das TIA-Portal einfach in Betrieb<br />

nehmen <strong>und</strong> nahtlos in Simatic-Steuerungen integrieren. Das<br />

kompakte System ist für die Steuerung <strong>und</strong> Optimierung des<br />

Materialflusses in der industriellen Produktion konzipiert.<br />

www.siemens.de<br />

Ein störungsfreier <strong>und</strong> sicherer Einsatz<br />

von Teleskopmaschinen lässt sich nur<br />

durch eine geplante fachmännische<br />

Instandhaltung realisieren. Dies<br />

schließt die Pflege, Wartung, Instandsetzung<br />

<strong>und</strong> Prüfung der Maschinen<br />

ein. Die Voraussetzungen für einen<br />

sicheren Einsatz schafft auch die<br />

vorgeschriebene <strong>und</strong> gewissenhaft<br />

durchgeführte tägliche Einsatzprüfung.<br />

Mit dem Betriebs-Kontrollbuch, das im<br />

Resch-Verlag erschienen ist, wird das<br />

Überprüfen der Maschinen erleichtert.<br />

Gleichzeitig entlastet das Betriebs-Kontrollbuch die Betriebsleitung<br />

<strong>und</strong> den Fahrer im Schadensfall, weil sich nachweisen<br />

lässt, dass alle notwendigen Maßnahmen der Kontrolle <strong>und</strong><br />

Überwachung durchgeführt wurden.<br />

Ebenfalls erhältlich sind Betriebs-Kontrollbücher für Flurförderzeuge,<br />

Krane sowie Erdbaumaschinen <strong>und</strong> Hubarbeitsbühnen.<br />

Ein Exemplar des Buches kostet 6,- Euro. Bei Mehrabnahmen<br />

bietet der Verlag Staffelpreise an. Zum Schutz der Betriebs-<br />

Kontrollbücher <strong>und</strong> zur direkten Befestigung am Fahrzeug ist eine<br />

zum Preis von 2,50 Euro separat erhältliche Schutzhülle aus<br />

stabilem Kunststoff empfehlenswert.<br />

www.resch-verlag.com<br />

Per 3D-Configurator von der Idee zum fertigen Lager<br />

Schnell, einfach <strong>und</strong> anschaulich können die<br />

Fachhändler des Unternehmens Schulte<br />

Lagertechnik, ihren K<strong>und</strong>en Regale <strong>und</strong><br />

Regal anlagen in der gewünschten Konfiguration<br />

präsentieren. Möglich wird dies durch den<br />

Schulte 3D-Configurator, einer Anwendung, die<br />

sich über den Browser direkt auf einem PC oder<br />

Tablet bedienen lässt. Die für eine Konfiguration<br />

erforderlichen Informationen werden schrittweise abgefragt. Dazu<br />

gehört erst einmal die Bestimmung der für den jeweiligen<br />

Bedarfsfall benötigten Regale. Es folgen Abfragen gemäß Katalogartikel<br />

von Schulte Lagertechnik zu den Abmessungen. In den<br />

weiteren Planungsschritten werden dann, definiert durch das<br />

Lagergut, die Fachböden <strong>und</strong> zulässige Fachlasten bestimmt.<br />

Abfragedetails zur Ausstattung der Regale, dazu gehören z. B. die<br />

Anzahl der Fachböden, die Fachhöhe sowie die<br />

ein- oder beidseitige Regalnutzung. Die Rahmenausführung<br />

sowie die Farbgebung <strong>und</strong> Auswahl<br />

des gewünschten Zubehörs schließen die Planung<br />

ab. Parallel wird das geplante Regalsystem auf dem<br />

Monitor des Rechners dargestellt. Sollten sich jetzt<br />

noch Änderungen ergeben, so werden diese sofort<br />

in einer 360°-Ansicht visualisiert.<br />

Zudem lässt sich für Fachhändler der 3D-Configurator zum<br />

Erstellen von Online-Bestellungen nutzen. Dazu gibt man die<br />

entsprechenden Artikelnummern aus dem Hauptkatalog in das<br />

System ein <strong>und</strong> der Bestellvorgang wird auf Basis der aktuellen<br />

Preise direkt initiiert.<br />

www.schulte-lagertechnik.de<br />

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Unbenannt-15 1 18.04.<strong>2017</strong> 10:43:29<br />

<strong>f+h</strong> 5/<strong>2017</strong> 25


SOFTWARE<br />

Effizient<br />

verzahnt<br />

SAP Hana PP/DS erweitert<br />

Produktionsplanung in der Industrie<br />

Industrieunternehmen müssen die Herausforderung<br />

bewältigen, die Planung ihrer Fertigungsprozesse<br />

flexibler zu gestalten. Voraussetzung hierfür: Die<br />

Einbindung von Endk<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Lieferanten in die<br />

Supply Chain sowie eine Feinplanung, die auch<br />

Änderungen auf Maschinenebene berücksichtigt.<br />

Seitdem die erweiterte Produktionsplanung als in die<br />

Hana-Plattform integriertes Feature zur Verfügung<br />

steht, können Anwender nun eine schnelle <strong>und</strong><br />

leistungsstarke Lösung nutzen. Die zuvor notwendige<br />

Implementierung eines Feinplanungstools entfällt.<br />

Lesen Sie mehr.<br />

Die Integration der Supply Chain, die Einbindung der Lieferanten<br />

<strong>und</strong> K<strong>und</strong>en in die eigene Wertschöpfungskette gewinnt immer<br />

mehr an Bedeutung. Durch aktuelle Technologien bieten sich neue<br />

Chancen sowie Synergiepotenziale für die Wertschöpfung, den Informationsfluss<br />

<strong>und</strong> die Zusammenarbeit mit allen Teilnehmern<br />

der Lieferkette.<br />

Verknüpfung oft noch unzureichend<br />

In vielen Fällen sind die Supply-Chain-Planungsebene <strong>und</strong> die Automationsebene<br />

nicht miteinander gekoppelt. „Auf Planungsebenen<br />

stehen in diesen Fällen keine Informationen über Werkzeuge,<br />

Prüfmittel, Vorrichtungen oder Personal-Qualifikationen zu Verfügung“,<br />

so Bernhard. Daher geschehe die Planung dieser Objekte zumeist<br />

unabhängig von der Automationsebene. Erst im Rahmen von<br />

Kapazitätsplanungen werde auch die tatsächliche Auslastung der<br />

Maschinen geprüft. „Dies umfasst aber noch nicht die richtige Rei-<br />

Für Unternehmen der Fertigungsindustrie besteht die Herausforderung,<br />

immer schneller auf Marktanforderungen zu reagieren.<br />

„Auch wenn die Losgröße 1 im Rahmen von Industrie 4.0 noch ein<br />

längerfristiges Ziel bleibt, wird die Fertigung immer variantenreicher“,<br />

so Ralf Bernhard, Partner der Consilio IT-Solutions GmbH,<br />

die als spezialisierter Lösungsanbieter Unternehmen in den Bereichen<br />

Logistik, Produktion, Organisation <strong>und</strong> Informationstechnologie<br />

berät. „K<strong>und</strong>enspezifische Produkte bis hin zur Einzelfertigung,<br />

Prototypen, Anpassungen <strong>und</strong> kurzfristige Änderungen sind<br />

gefordert. Wer wettbewerbs fähig bleiben möchte, braucht einen<br />

hohen Grad an Automatisierung <strong>und</strong> leistungs fähige Programme<br />

auf Maschinenebene, ebenso wie flexibel <strong>und</strong> kurzfristig zur Verfügung<br />

stehende Komponenten.“<br />

01<br />

In der erweiterten Produktionsplanung PP <strong>und</strong> der Feinplanung DS auf der SAP-Hana-<br />

Plattform lassen sich die Ressourcenattribute von einem Arbeitsplatz aus verwalten<br />

Vereinfachte Pflege,<br />

konsistente Daten<br />

Eine Arbeitsplatzpflege für SAP<br />

ERP <strong>und</strong> SAP APO relevante Daten<br />

Keine Pflege von<br />

Integrationsmodellen<br />

Synchroner commit <strong>und</strong><br />

Datenkonsistenz<br />

Sofortige Fehlerbehandlung<br />

Arbeitsplätze die in<br />

SAP APO geplant<br />

werden sollen<br />

26 <strong>f+h</strong> 5/<strong>2017</strong>


SOFTWARE<br />

Veränderungen reagiert <strong>und</strong> die Verfügbarkeit, Kapazität sowie Fertigungshilfsmittel<br />

<strong>und</strong> die Mitarbeiterqualifikation berücksichtigt“,<br />

so Bernhard.<br />

Bisher mussten SAP-Anwender zusätzlich zum ERP-System ein<br />

Tool für Supply Chain Management <strong>und</strong> erweiterte Planung SAP<br />

SCM APO (Advanced Planning and Optimization) implementieren,<br />

um auf solch eine detaillierte <strong>und</strong> leistungsfähige Feinplanung zugreifen<br />

zu können. Damit verb<strong>und</strong>en war jedoch die Notwendigkeit<br />

K<strong>und</strong>enspezifische Produkte bis hin zur<br />

Einzelfertigung, Prototypen, Anpassungen<br />

<strong>und</strong> kurzfristige Änderungen sind<br />

gefordert. Wer wettbewerbsfähig bleiben<br />

möchte, braucht einen hohen Grad an<br />

Automatisierung <strong>und</strong> leistungsfähige<br />

Programme auf Maschinenebene, ebenso<br />

wie flexibel <strong>und</strong> kurzfristig zur Verfügung<br />

stehende Komponenten.<br />

Ralf Bernhard, Partner der<br />

Consilio IT-Solutions GmbH<br />

henfolge der Arbeitsvorgänge zur rüstoptimalen Einplanung“,<br />

erläutert Bernhard weiter.<br />

Auch kurzfristige Änderungen zu bestehenden Aufträgen laufen<br />

meistens nicht mehr digitalisiert in die Systeme auf Automationsebene.<br />

Die entsprechenden Informationen liegen dann nur noch<br />

auf Papier vor. Umgekehrt werden auch die notwendigen Daten aus<br />

der Automation ebenfalls nur unzureichend, mit Verspätung oder<br />

überhaupt nicht an die SCM-Ebene weitergegeben. Ein Maschinen-<br />

Stillstand wirkt sich dann nicht direkt auf die Produktionsplanung<br />

aus. Treten solche Fälle auf, muss manuell auf einen anderen Arbeitsplatz<br />

umgeplant werden.<br />

supply chain<br />

transportation<br />

PP/DS in Hana-Plattform integriert<br />

„Um dieses permanente Informationsdefizit zwischen SCM- <strong>und</strong><br />

Automationsebene zu be<strong>heben</strong> <strong>und</strong> eine durchgängige Digitalisierung<br />

zu erreichen, wird eine Feinplanung benötigt, die flexibel auf<br />

02<br />

Die Fehlermeldung bei der Auftragsbearbeitung <strong>und</strong> Übergabe in den ERP-Prozess<br />

wird in der Produktsicht angezeigt<br />

Keine Queue<br />

Sofortige Fehlermeldung<br />

Fremdbeschaffung <strong>und</strong><br />

Eigenfertigungsaufträge lassen<br />

sich ohne Queue vom SAP APO<br />

in SAP ERP übertragen.<br />

Fehler werden direkt beim<br />

Sichern angezeigt.<br />

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SOFTWARE<br />

03<br />

Klassischer MRP<br />

Mit SAP Hana MRP sind mehrere Planungsläufe innerhalb eines Tages möglich<br />

Für jedes Material<br />

K<strong>und</strong>enaufträge<br />

Sek<strong>und</strong>ärbedarfe<br />

Nettobedarfsrechnung<br />

Auftragsreservierungen<br />

Planaufträge<br />

Fertigungsaufträge<br />

Einlesen<br />

Einlesen<br />

Einlesen<br />

Einlesen<br />

Einlesen<br />

Datenbank<br />

Server<br />

MRP on HANA<br />

Für alle Materialien auf einer Stufe<br />

BEDARFE<br />

ZUGÄNGE<br />

Ergebnis<br />

zur Einplanung hoher Investitionskosten, um das Tool auf zwei Servern<br />

zu installieren.<br />

Das ändert sich nun. Seit kurzem ist die erweiterte Produktionsplanung<br />

(PP) <strong>und</strong> die Feinplanung (DS) auf der SAP-Hana-Plattform<br />

in das ERP-System integriert (Bild 01). „Dabei wird das Material<br />

Resource Planning direkt über die erweiterten Planungsalgorithmen<br />

des PP-Teils ausgeführt. Der DS-Teil übernimmt währenddessen<br />

im Rahmen der Industrie-4.0-Architektur auch Funktionen<br />

der Automatisierung <strong>und</strong> kommuniziert mit den ME-Systemen <strong>und</strong><br />

dem Shop-Floor. Die Feinplanung reagiert somit auch auf Änderungen<br />

in der Maschinensteuerungsebene“, erklärt Bernhard.<br />

Die Basis dafür stellt die Hana-Architektur: In-Memory-Computing<br />

beschleunigt den kompletten Planungsprozess – <strong>und</strong> das, obwohl<br />

gleichzeitig zusätzliche Funktionen zur Verfügung stehen <strong>und</strong><br />

Prozesse ermöglicht werden, die mit der herkömmlichen Technologie<br />

nicht möglich waren.<br />

Bestellungen<br />

Einlesen<br />

Neue Planungs-Funktionen<br />

Aufträge/<br />

Bestellungen<br />

Anlegen/Ändern<br />

„Das Add-on für das integrierte PP/DS wird nach der Aktivierung<br />

der zugehörigen Business-Funktion auf einem einzelnen Server<br />

bereitgestellt. In dieser Anwendung sind die SAP-APO-Prozesse<br />

für die Feinplanung <strong>und</strong> Produktionsplanung vereinfacht implementiert<br />

<strong>und</strong> harmonisieren mit den entsprechenden SAP-ERP-<br />

Prozessen“, so Bernhard weiter. „Die Bedarfsplanung im ERP-System<br />

findet gr<strong>und</strong>sätzlich tagesgenau statt, im PP/DS sek<strong>und</strong>engenau,<br />

was etwa für eine ‚Just in Time‘-Abwicklung unabdinglich ist.<br />

IMPRESSUM<br />

Materialfluss, Warenwirtschaft<br />

<strong>und</strong> Logistik-Management<br />

erscheint <strong>2017</strong> im 67. Jahrgang, ISSN 0341-2636<br />

Herausgeber<br />

Dipl.-Ing. Reiner Wesselowski (We)<br />

Tel.: 06131/992-322, E-Mail: r.wesselowski@vfmz.de<br />

Redaktion<br />

Chefredakteur: Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer (WB),<br />

Tel.: 06131/992-321, Fax: 06131/992-340,<br />

E-Mail: w.bauer@vfmz.de<br />

(verantwortlich für den redaktionellen Inhalt)<br />

Redakteure: Dipl.-Medienwirtin (FH) Marie Krueger (MK),<br />

Tel.: 06131/992-359, E-Mail: m.krueger@vfmz.de<br />

Holger Seybold, Tel.: 06131/992-254,<br />

E-Mail: h.seybold@vfmz.de<br />

Dipl.-Ing. Manfred Weber (MW),<br />

Tel.: 06131/992-202, E-Mail: m.weber@vfmz.de<br />

Redaktionsassistenz: Melanie Lerch,<br />

Tel.: 06131/992-261, E-Mail: m.lerch@vfmz.de,<br />

Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371, E-Mail: p.weidt@vfmz.de<br />

Angelina Haas, Gisela Kettenbach, Ulla Winter<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

Gestaltung<br />

Sonja Schirmer, Doris Buchenau, Anette Fröder,<br />

Mario Wüst<br />

Chef vom Dienst<br />

Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />

Anzeigen<br />

Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262, E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />

Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206, E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />

Annemarie Benthin, Anzeigenverwaltung<br />

Tel.: 06131/992-250, E-Mail: a.benthin@vfmz.de<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 64: gültig ab 1. Oktober 2016<br />

www.vereinigte-fachverlage.info<br />

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Große Hub 10, 65344 Eltville, Tel.: 06123/9238-266<br />

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(Fax: 06123/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />

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Abonnements verlängern sich automatisch um ein<br />

weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />

Verlag<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz<br />

Postfach 100465, 55135 Mainz<br />

Tel.: 06131/992-0, Fax: 06131/992-100<br />

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Ein Unternehmen der Cahensly Medien<br />

Handelsregister-Nr. HRB 2270, Amtsgericht Mainz<br />

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Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen<br />

Verlagsleiter: Dr. Michael Werner, Tel.: 06131/992-401<br />

Gesamtanzeigenleiterin: Beatrice Thomas-Meyer,<br />

Tel.: 06131/992-265, E-Mail: b.thomas-meyer@vfmz.de<br />

(verantwortlich für den Anzeigenteil)<br />

Vertrieb: Lutz Rach, Tel.: 06131/992-200,<br />

E-Mail: l.rach@vfmz.de<br />

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(vertrieb@vfmz.de).<br />

Die Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen Beiträge <strong>und</strong><br />

Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit der<br />

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Grafiken etc.) <strong>und</strong> seiner Veröffentlichung in dieser Zeitschrift<br />

geht das umfassende, ausschließliche, räumlich,<br />

zeitlich <strong>und</strong> inhaltlich unbeschränkte Nutzungsrecht<br />

auf den Verlag über. Dies umfasst insbesondere das<br />

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das Recht zur Bearbeitung, Umgestaltung <strong>und</strong> Übersetzung,<br />

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zur Veröffentlichung in Datennetzen sowie Datenträger<br />

jedweder Art, wie z. B. die Darstellung im Rahmen<br />

von Internet- <strong>und</strong> Online-Dienstleistungen, CD-<br />

ROM, CD <strong>und</strong> DVD <strong>und</strong> der Datenbanknutzung <strong>und</strong> das<br />

Recht, die vorgenannten Nutzungsrechte auf Dritte zu<br />

übertragen, d. h. Nachdruckrechte einzuräumen. Eine<br />

Haftung für die Richtigkeit des redaktionellen Contents<br />

kann trotz sorgfältiger Prüfung durch die Redaktion<br />

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nicht unbedingt die Ansicht der Redaktion dar. Für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte kann keine Gewähr<br />

übernommen werden. Gr<strong>und</strong>sätzlich dürfen nur Werke<br />

eingesandt werden, über deren Nutzungsrechte der Einsender<br />

verfügt, <strong>und</strong> die nicht gleichzeitig an anderer<br />

Stelle zur Veröffentlichung eingereicht oder bereits veröffentlicht<br />

wurden.<br />

Es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen.<br />

Mitglied der Informations-Gemeinschaft<br />

zur Feststellung der Verbreitung von<br />

Werbeträgern e. V. (IVW), Berlin.<br />

28 <strong>f+h</strong> 5/<strong>2017</strong>


Darüber hinaus ist es möglich, mithilfe<br />

von deskriptiven Merkmalen eine feinere<br />

Steuerung der Verrechnung vorzunehmen,<br />

zum Beispiel spezifisch für einzelne Anwender.“<br />

Durch das PP/DS wird die Voraussetzung<br />

für eine simultane Planung von Mengen<br />

<strong>und</strong> Kapazitäten geschaffen. Der Planer<br />

wird dabei unterstützt, Mengen nur dann<br />

für die Produktion einzuplanen, wenn auch<br />

ausreichend Kapazitäten <strong>und</strong> Komponenten<br />

verfügbar sind. Mithilfe von „Pegging“-<br />

Beziehungen zwischen Bedarfen <strong>und</strong> Beschaffungselementen<br />

über alle Stücklistenstufen<br />

hinweg werden im PP/DS mit dem<br />

Verschieben eines Auftrags auch die Termine<br />

aller betroffenen Aufträge für die Komponenten<br />

mit verschoben.<br />

Wie in der herkömmlichen APO-Variante<br />

bietet auch das „embedded“ PP/DS in SAP<br />

ERP die Möglichkeit, den automatisierten<br />

Produktionsplanungsprozess auf einfache Art<br />

<strong>und</strong> Weise aus mehreren Schritten aufzubauen.<br />

Hierfür stehen eine Vielzahl unterschiedlicher<br />

Planungsalgorithmen, Heuristiken <strong>und</strong><br />

Optimierungsverfahren parat. Bernhard: „Resultat<br />

des Produktionsplanungslaufs ist ein<br />

Beschaffungsplan, der möglichst viele Rahmenbedingungen<br />

der Planung, wie Kapazitätsengpässe<br />

oder Terminerfordernisse bereits<br />

berücksichtigt. Aber auch die Bestimmung<br />

der terminlich optimalen Bezugsquelle<br />

<strong>und</strong> kostenbezogene Planungen sind realisierbar;<br />

das Alert-Handling übersteigt in seinen<br />

Möglichkeiten das des ERP-Systems bei<br />

Weitem.“<br />

Nahezu alle Lösungen, die in der Ursprungslösung,<br />

dem PP/DS in APO, erarbeitet<br />

wurden, sind im PP/DS on ERP umsetzbar<br />

<strong>und</strong> lassen sich bei einer zukünftigen<br />

Umstellung auf SAP S/4 Hana übernehmen.<br />

Funktionsumfang des Add-ons<br />

Synchronisierung von Stammdaten <strong>und</strong><br />

Integration von Bewegungsdaten<br />

Materialien können in SAP ERP angelegt<br />

<strong>und</strong> sofort ins SAP APO übertragen werden.<br />

Wichtige Parameter für die erweiterte<br />

Planung können im ERP-Materialstamm<br />

definiert werden, ohne dass der APO-Produktstamm<br />

dazu geöffnet werden muss. Ist<br />

ein Material für die erweiterte Planung relevant,<br />

kann im ERP-Materialstamm ein<br />

Disponent definiert werden, der nach APO<br />

übertragen <strong>und</strong> dort als Produktionsplaner<br />

gespeichert wird. Auch Arbeitsplätze,<br />

die im ERP-System angelegt wurden, lassen<br />

sich sofort nach APO übertragen. Die<br />

Übermittlung von Produktionsdatenstrukturen<br />

<strong>und</strong> Stücklisten funktioniert<br />

ohne Integrationsmodell oder Queues<br />

(Bild 02). „Der Anwender kann Fehler<br />

unmittelbar bearbeiten <strong>und</strong> muss diese<br />

nicht wie früher erst eskalieren, separat<br />

aufrufen <strong>und</strong> abarbeiten. Auch dies trägt<br />

zur Einsparung von Zeit <strong>und</strong> Aufwand in<br />

den täglichen Prozessen bei“, erläutert<br />

Bernhard das Prozedere.<br />

Harmonisierung von Benutzeroberflächen<br />

<strong>und</strong> Prozessen<br />

Der MRP-Live kann Komponenten über<br />

die ERP- oder die APO-Logik planen<br />

(Bild 03). Dabei können Komponenten<br />

verwendet werden, die entweder in ERP<br />

oder APO geplant sind. Das System greift<br />

dabei auf die entsprechenden Dispositionsmerkmale<br />

<strong>und</strong> Produktheuristiken<br />

zurück. „Das bedeutet, Anwender können<br />

von einem Auftrag in einer SAP-APO-<br />

Transaktion heraus in den ursprünglichen<br />

Auftrag in ERP, sowie in alle definierten<br />

k<strong>und</strong>enspezifischen Transaktionen<br />

navigieren“ erklärt Bernhard.<br />

„Mithilfe von Apps auf SAP-Fiori-Basis<br />

lassen sich zudem zu jeder Zeit <strong>und</strong><br />

standortunabhängig Kapazitätsauslastungen<br />

einsehen.“<br />

Im Ergebnis werden so in nur einem<br />

Durchlauf <strong>und</strong> unter Berücksichtigung der<br />

größtmöglichen Anzahl von Kriterien<br />

machbare Produktionspläne erzeugt. Die<br />

Planungen auf Automatisierungs- <strong>und</strong><br />

SCM-Ebene greifen direkt ineinander: Indem<br />

jedem Teilnehmer seine für ihn relevanten<br />

Daten in Echtzeit zur Verfügung<br />

stehen, wird die gewünschte Transparenz<br />

<strong>und</strong> Flexibilität im Fertigungsprozess erreicht.<br />

Bernhards Resümee: „Das Beschaffen<br />

<strong>und</strong> Planen der Logistikkette sowie die<br />

Produktion lassen sich nachfrageabhängig<br />

einstellen <strong>und</strong> synchronisieren, kurzfristige<br />

Änderungen <strong>und</strong> Personalisierungswünsche<br />

des Anwenders erfüllen.“<br />

Fotos/Grafiken: Consilio<br />

www.consilio-gmbh.de<br />

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SOFTWARE<br />

Den Erfolg sichern<br />

Neue IT-Infrastruktur verhilft Limex Pflastersysteme zum Aufschwung<br />

inklusive der von Quis eigens entwickelten<br />

Erweiterung AX.ECM 2012. Des Weiteren<br />

führten die Berater die Dokumentenscanner<br />

vom Typ Fujitsu fi-6110 sowie weitere<br />

fi-Serienmodelle mit Imprinter ein.<br />

Logistikplanung integrieren<br />

Dem Unternehmen Limex, Venusberg, ist es in einer wirtschaftlich<br />

schwierigen Zeit gelungen, nicht nur sein Produktportfolio, sondern auch<br />

die Geschäftsprozesse zu optimieren – inklusive der Produktionsabläufe in<br />

der Logistik. Gemeinsam mit einem IT-Partner implementierte das<br />

Unternehmen für Pflastersysteme eine neue ERP- <strong>und</strong> DMS-Lösung. Lesen<br />

Sie mehr.<br />

Lange Zeit produzierte das 1992 im Erzgebirge<br />

gegründete Unternehmen Limex<br />

Pflastersysteme seine Standardprodukte in<br />

grau. Dazu gehörten z. B. Hohlblocksteine,<br />

Borten oder Pflanzkübel. Das Geschäft lief<br />

gut, vor allem als nach dem Mauerfall die<br />

Bauwirtschaft in der Region florierte. Doch<br />

aufgr<strong>und</strong> der mangelnden Investitionsbereitschaft<br />

stand das mittelständische Unternehmen<br />

2003 vor dem Aus: Die Anwohner<br />

beschwerten sich über den Lärm der veralteten<br />

Maschinen; Prozesse <strong>und</strong> IT-Infrastruktur<br />

waren nicht mehr zeitgemäß <strong>und</strong><br />

für die Zusammenarbeit mit heutigen<br />

Baustoff-Ketten nicht geeignet. Die Belegschaft<br />

war von 15 auf sechs Mitarbeiter<br />

geschrumpft.<br />

Jens Weigelt, der heutige Geschäftsführer,<br />

erkannte das Potenzial <strong>und</strong> riss das Ruder<br />

noch einmal herum. Er investierte in moderne<br />

Betonwerke mit Robotertechnik<br />

(Bild 01) <strong>und</strong> erweiterte das Portfolio um<br />

hochwertige Steine für Haus <strong>und</strong> Garten –<br />

in unterschiedlichen Farben <strong>und</strong> verarbeitet<br />

mit speziellen Beschichtungssystemen<br />

digitalisieren. Das sollte zugleich schnell<br />

<strong>und</strong> in hoher Qualität geschehen. Nach umfangreichen<br />

Evaluierungstests haben wir<br />

uns für die Scanner der Fujitsu-Tochter PFU<br />

entschieden.“<br />

Keine sechs Monate nach Projektstart<br />

schalteten die Mitarbeiter die neue IT-Lö<strong>und</strong><br />

Veredelungsverfahren. Inzwischen beschäftigt<br />

das Unternehmen 70 Mitarbeiter,<br />

der Umsatz ist in den vergangenen fünf Jahren<br />

um das 50-fache gestiegen.<br />

Umbau der IT-<br />

Infrastruktur<br />

Zu den Bausteinen dieser<br />

Erfolgsgeschichte<br />

gehört die enge Zusammenarbeit<br />

mit Geschäftspartnern.<br />

Einer<br />

davon ist die ebenfalls<br />

im Erzgebirge ansässige<br />

Quis AG. Das Unternehmen<br />

fokussiert sich darauf,<br />

Mittelständlern ein<br />

„R<strong>und</strong>um-Sorglos-Paket“ für ihre IT-Infrastruktur<br />

nach Bedarf zur Verfügung zu stellen.<br />

Im Fall von Limex umfasste dieses Paket<br />

sowohl die Beratung als auch das Prozess-<br />

<strong>und</strong> Software-Design. Das System<strong>und</strong><br />

Beratungshaus implementierte die<br />

ERP-Lösung Microsoft Dynamics AX<br />

Als das Quis-Team das „Projekt Limex“ startete,<br />

trafen sie auf eine heterogene IT-Struktur:<br />

Schnittstellen <strong>und</strong> durchgängige<br />

Lösungen für Finanzbuchhaltung, Produktionssteuerung<br />

oder Warenwirtschaft fehlten.<br />

Zudem galt es, die Logistikplanung für<br />

die Speditionen mit rd. 100 Lkw-Fahrten<br />

pro Tag in das IT-System zu integrieren. Die<br />

Herausforderungen beim Aufbau der<br />

Lösung waren einerseits die unterschiedlichen<br />

K<strong>und</strong>engruppen – vom Großhändler<br />

über den Einzelhändler bis zum Selbstabholer.<br />

Andererseits mussten die Systeme<br />

auch dem starken Unternehmenswachstum<br />

Rechnung tragen <strong>und</strong> den neu erworbenen<br />

zweiten Standort in Thüringen <strong>und</strong><br />

ein drittes Werk in Sachsen integrieren.<br />

Riccardo Sachse, Vorstand <strong>und</strong> Senior<br />

Consultant bei Quis, erinnert sich: „Wir<br />

mussten zunächst etwa 15 neue Prozessbausteine,<br />

vor allem in den Bereichen Vertrieb,<br />

Disposition <strong>und</strong> Finanzbuchhaltung<br />

definieren <strong>und</strong> softwareseitig umsetzen,<br />

um die neue Lösung überhaupt implementieren<br />

zu können. Für eine einheitliche Datenbasis<br />

brauchten wir leistungsstarke<br />

Scanner, die alle Papierdokumente wie Lieferscheine,<br />

Tourenplanungen, Paletten-<br />

Rückmeldungen oder die Eingangspost<br />

Voller Leidenschaft<br />

streben wir ständig<br />

nach hoher Qualität <strong>und</strong><br />

neuem Design unserer<br />

Produktpalette<br />

Jens Weigelt,<br />

Geschäftsführer<br />

der Limex Pflastersysteme<br />

30 <strong>f+h</strong> 5/<strong>2017</strong>


SOFTWARE<br />

sung live. In der Geschäftsleitung sowie in<br />

den Abteilungen Vertrieb, Personal, Finanzbuchhaltung,<br />

Produktion, Arbeitsvorbereitung<br />

sowie Einkauf <strong>und</strong> Logistik laufen seitdem<br />

alle Geschäftsprozesse über Microsoft<br />

Dynamics AX. Im zweiten Schritt begannen<br />

die IT-Spezialisten die Systeme externer<br />

Partner wie Speditionen <strong>und</strong> Fachhändler<br />

einzubinden. In allen integrierten Bereichen<br />

bei Limex kommen der Arbeitsplatzscanner<br />

Fujitsu fi-6110 <strong>und</strong> künftig das<br />

Nachfolgemodell fi-7030 zum Einsatz<br />

(Bild 02).<br />

Am Posteingang an allen drei Standorten<br />

wird der Scanner vom Typ fi-6130z mit Imprinter<br />

eingesetzt, der bis zu 40 frei definierbare<br />

alphanumerische Zeichen auf die<br />

Rückseite der gescannten Dokumente drucken<br />

<strong>und</strong> damit auch den Erfassungsnachweis<br />

der einzelnen Unterlagen erbringen<br />

kann. Bei Bedarf ist das originale Papierdokument<br />

im Posteingangsordner schnell auffindbar:<br />

Mithilfe der Volltextsuche lassen<br />

sich in AX.ECM die eingescannten durchsuchbaren<br />

PDF-Dateien über Stichworte<br />

einfach ausfindig machen. Da die Finanzbuchhaltung<br />

in das System voll integriert<br />

ist, wird nach dem Scannen der Eingangsrechnung<br />

die Rechnungsnummer ausgelesen<br />

<strong>und</strong> vollautomatisch verbucht. Darüber<br />

hinaus erlaubt die Kombination von<br />

Stammdaten, Bestelldaten sowie Wareneingangsdaten<br />

<strong>und</strong> Rechnungsdaten eine automatisierte<br />

Vorprüfung von Rechnungen.<br />

An einem durchschnittlichen Arbeitstag<br />

fallen zwischen 100 <strong>und</strong> 1 000 Scans an.<br />

Carmen Wolf, Prokuristin bei Limex, legte<br />

daher bei der Wahl der Scanner großen<br />

Wert auf Geschwindigkeit <strong>und</strong> Qualität:<br />

„Uns war es wichtig, dass der Scanvorgang<br />

auch bei unterschiedlichen Formaten<br />

wenig Zeit kostet <strong>und</strong> sich die Dateien<br />

schnell <strong>und</strong> einfach in unsere digitalen Prozesse<br />

integrieren lassen. Denn bei der Menge<br />

an täglichen Scans summiert sich der<br />

Aufwand.“<br />

01 Blick in die Produktion bei Limex<br />

ERP-Lösung bildet alle<br />

Logistikprozesse ab<br />

Nachdem sich die Digitalisierung des<br />

Postein- <strong>und</strong> -ausgangs in der Praxis bewährt<br />

hatte, ließen sich weitere Prozessverbesserungen<br />

angehen <strong>und</strong> umsetzen. Mithilfe<br />

der zahlreichen Automatisierungen im<br />

Vertriebsprozess – vom Auftrag bis zur Ausgangsrechnung<br />

– wurden mögliche Fehlerquellen<br />

ausgemerzt <strong>und</strong> sowohl der Zeitaufwand<br />

als auch Kosten reduziert.<br />

Mehrere Aufträge von verschiedenen<br />

K<strong>und</strong>en werden in der Disposition zu einer<br />

Lieferung zusammengefasst, verladen <strong>und</strong><br />

per Lkw ausgeliefert. Der Fahrer erhält nun<br />

alle Lieferscheine sowie den Tourplan inklusive<br />

aller Entladestellen. Im Lieferschein<br />

erfasst der Fahrer die Zuschläge sowie Paletten-Rücklieferungen.<br />

Die Transportdokumente<br />

werden nach Rückkehr der Fahrer<br />

gescannt <strong>und</strong> automatisch mithilfe eines<br />

Barcodes den entsprechenden Aufträgen,<br />

Speditionen <strong>und</strong> Fahrern zugeordnet. Auch<br />

Besonderheiten wie Retouren lassen sich<br />

mit dem ERP-System erfassen. Sobald alle<br />

02 Als einer der kleinsten Hochleistungsscanner<br />

auf dem Markt passt der<br />

Dokumentenscanner an jeden Arbeitsplatz<br />

Daten im System vollständig vorliegen, wird<br />

automatisch aus dem Ausgangslieferschein<br />

die Ausgangsrechnung gedruckt oder per<br />

E-Mail an den K<strong>und</strong>en versandt.<br />

Fotos: Aufmacherfoto: Fotolia, 01 <strong>und</strong> Personenfoto<br />

Limex, 02 PFU (EMEA) Limited<br />

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<strong>f+h</strong> 5/<strong>2017</strong> 31


LOGISTIK-MANAGEMENT<br />

Systematische Kostenreduktion<br />

in der Supply Chain<br />

Methodischer Einsatz von Losgrößenverfahren eröffnet Potenziale<br />

Wirtschaftliche Losgrößen verfahren zur Kostenminimierung von<br />

Lagerhaltung sowie Beschaffung <strong>und</strong> Fertigung eines bestimmten Gutes<br />

werden in der Praxis viel zu selten eingesetzt. Um die Potenziale jedoch<br />

umfassend ausschöpfen zu können, müssen Anwender auch die Grenzen<br />

der Losgrößenverfahren kennen <strong>und</strong> sich bewusst sein, dass man mit<br />

ihnen nicht alle betrieblichen Interdependenzen berücksichtigen kann. Für<br />

den punktgenauen Einsatz an der strategisch richtigen Stelle ist deshalb<br />

entsprechende Methodenkompetenz über die komplette Supply Chain<br />

hinweg gefragt.<br />

Mit wirtschaftlichen Losgrößenverfahren<br />

sollen die minimalen Gesamtkosten<br />

aus Lagerhaltungskosten einerseits<br />

<strong>und</strong> Beschaffungs- bzw. Rüstkosten andererseits<br />

berechnet werden, um so die<br />

Gesamtkosten der Wertschöpfungskette<br />

zu minimieren. Größere Losgrößen in der<br />

Beschaffung <strong>und</strong> Fertigung führen zu<br />

höheren Beständen <strong>und</strong> so zu höheren<br />

Lagerhaltungskosten. Diese steigen i. Allg.<br />

proportional zur Losgröße, während die<br />

Beschaffungskosten umgekehrt proportional<br />

fallen (Bild 01). Dort, wo sich die<br />

beiden Kostenkurven schneiden, liegt<br />

das gesuchte Minimum der Gesamtkosten.<br />

Kostenarten bei der<br />

Losgrößenoptimierung<br />

Die Gr<strong>und</strong>lage aller wirtschaftlichen Losgrößenberechnungen<br />

bildet die Ermittlung<br />

der Lagerhaltungskosten sowie der Beschaffungs-<br />

<strong>und</strong> Rüstkosten. Die Lagerhaltungskosten<br />

setzen sich zusammen aus den<br />

Zinsen des geb<strong>und</strong>enen Kapitals sowie aus<br />

Kosten für Alterung, Verschleiß, Verlust <strong>und</strong><br />

Bruch. Die Kosten für den Transport, das<br />

Handling innerhalb des Lagers, Lagerung<br />

<strong>und</strong> Abschreibung sowie Lagerverwaltung<br />

<strong>und</strong> Versicherung gehören ebenfalls zu den<br />

Lagerhaltungskosten. Zu den Beschaffungskosten<br />

können zählen: Bestellkosten, Rabatte,<br />

Boni, Skonti sowie Zusatzkosten bei<br />

Prof. Dr. Götz-Andreas Kemmner ist Geschäftsführender<br />

Gesellschafter der Abels & Kemmner<br />

Gesellschaft für Unternehmensberatung mbH,<br />

Herzogenrath/Aachen<br />

32 <strong>f+h</strong> 5/<strong>2017</strong>


LOGISTIK-MANAGEMENT<br />

ungünstigen Bestell- oder Fertigungsmengen. Darüber hinaus sind<br />

auch die Transport-, Versicherungs- <strong>und</strong> Verpackungskosten sowie<br />

Auftragsbearbeitungskosten Teil der Beschaffungskosten. Etwas<br />

weniger Kostenarten berücksichtigt man i. d. R. bei den Rüstkosten.<br />

In den meisten Fällen handelt es sich dabei um kalkulatorische Kosten<br />

<strong>und</strong> so muss betriebsspezifisch respektive aus unternehmerischer<br />

Perspektive festgelegt werden, welche kalkulatorischen Kosten<br />

in welcher Höhe anzusetzen sind. Auf dem Weg zu wirtschaftlichen<br />

Losgrößen gilt es nun, fünf „Hürden“ erfolgreich zu überwinden.<br />

Die erste Herausforderung ist die Berücksichtigung der<br />

richtigen Kostenarten <strong>und</strong> deren Höhe.<br />

Unterschiedliche Verfahren<br />

Bei den wirtschaftlichen Losgrößenverfahren unterscheidet man<br />

zwischen statischen Verfahren <strong>und</strong> dynamischen Verfahren. Als zentrales<br />

statisches Verfahren gilt das Andler-Verfahren. Die von Kurt<br />

Andler im Jahre 1927 entwickelte Formel ermittelt das Minimum der<br />

Gesamtkostenkurve (Bild 01) auf Gr<strong>und</strong>lage der Annahme, dass die<br />

Gesamtbedarfsmenge eines Artikels in einem Planungszeitraum,<br />

z. B. ein Jahr, bekannt ist. Die Formel leitet aus Lagerhaltungskosten<br />

<strong>und</strong> Beschaffungskosten eine wirtschaftliche Losgröße ab, die über<br />

den Planungszeitraum konstant bleibt <strong>und</strong> in einem konstanten<br />

Rhythmus abgerufen werden muss, damit sich tatsächlich die angestrebten<br />

minimalen Kosten ergeben. Das Problem: In der Praxis sind<br />

Produktions- oder Bestellbedarfe über einen Planungszeitraum<br />

nicht konstant, sondern folgen unregelmäßig aufeinander <strong>und</strong> fallen<br />

unterschiedlich hoch aus (Bild 02). Deutlich zu erkennen ist das bei<br />

den Planbedarfen einer plangesteuerten Disposition. Aber auch<br />

beim Meldebestandsverfahren ist die Bedarfsmenge zumeist nicht<br />

regelmäßig, wie ein Blick in Vergangenheitsdaten zeigt.<br />

01<br />

Gesamtkosten [€]<br />

Die Losgrößenoptimierung versucht das Kostenminimum aus Lagerhaltungs<strong>und</strong><br />

Beschaffungskosten zu finden<br />

800,00<br />

700,00<br />

600,00<br />

500,00<br />

400,00<br />

300,00<br />

200,00<br />

100,00<br />

Gesamtkosten<br />

0,00<br />

0 500 1000 1500 2000<br />

Losgröße [ME]<br />

Lagerhaltungskosten<br />

Beschaffungskosten<br />

Der Herausforderung unregelmäßiger Bedarfe versuchen die dynamischen<br />

wirtschaftlichen Losgrößenverfahren zu begegnen, indem<br />

sie sich an der realen Bedarfssituation orientieren. Zu den verbreitetsten<br />

Verfahren dieser Gruppe zählen:<br />

n Das Part-Period-Verfahren (Stück-Perioden-Ausgleichsverfahren),<br />

n das Stückkosten-Verfahren (Verfahren der gleitenden wirtschaftlichen<br />

Losgröße),<br />

n das Groff-Verfahren sowie<br />

n das Silver-Meal-Verfahren <strong>und</strong><br />

n das Wagner-Whitin-Verfahren.<br />

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<strong>f+h</strong> 5/<strong>2017</strong> 33


LOGISTIK-MANAGEMENT<br />

02<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

03<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

Beispiel für den unregelmäßigen Bedarf an Fertigungs- oder Beschaffungsteilen<br />

Alle aufgeführten Verfahren – mit Ausnahme des Wagner-Whitin-<br />

Verfahrens – sind dabei als Näherungsverfahren zu verstehen, die<br />

sequenziell, Bestellung für Bestellung, aus der Bedarfszeitreihe<br />

wirtschaftliche Lose „zusammenraffen“. Nur das Wagner-Whitin-<br />

Verfahren ermittelt das Gesamtoptimum über alle Bestellmengen/Fertigungslosgrößen<br />

des ganzen Planungs zeitraums.<br />

Wagner-Within-Verfahren<br />

Bedarfsmenge<br />

06.01.2009<br />

20.01.2009<br />

03.02.2009<br />

17.02.2009<br />

03.03.2009<br />

17.03.2009<br />

31.03.2009<br />

14.04.2009<br />

28.04.2009<br />

12.05.2009<br />

26.05.2009<br />

09.06.2009<br />

23.06.2009<br />

07.07.2009<br />

21.07.2009<br />

04.08.2009<br />

18.08.2009<br />

01.09.2009<br />

15.09.2009<br />

29.09.2009<br />

13.10.2009<br />

27.10.2009<br />

10.11.2009<br />

24.11.2009<br />

08.12.2009<br />

22.12.2009<br />

Ermittelte Größen des ersten Loses in einem Planungszeitraum<br />

Andler Part Period gleitende Groff Silver-Meal Wagner<br />

wirtschaftliche<br />

Whitin<br />

Losgröße<br />

Statische<br />

Berechnung<br />

Heuristische Verfahren<br />

Exakte<br />

Berechnung<br />

Das Wagner-Whitin-Verfahren wurde bereits 1958 entwickelt. Da es<br />

für die ersten Materialwirtschaftsprogramme zu rechenintensiv<br />

<strong>und</strong> von Hand schon gar nicht anzuwenden war, wurden in den folgenden<br />

Jahren die im Beitrag angeführten Näherungsverfahren<br />

konzipiert. Die Abweichungen der Näherungsverfahren vom exakt<br />

rechnenden Wagner-Whitin-Verfahren können dabei deutlich ausfallen<br />

(Bild 03).<br />

Die meisten heutigen Standard ERP-Systeme bieten das Wagner-<br />

Whitin-Verfahren noch immer nicht an. In vielen Add-on-Systemen<br />

zur Disposition steht es jedoch zur Verfügung. In der Praxis kann<br />

das Verfahren seinen theoretischen Vorsprung gegenüber den Näherungsverfahren<br />

oder dem Andler-Verfahren nicht immer ausspielen,<br />

da sich die Struktur der Planbedarfe über den Planungshorizont<br />

von MRP-Lauf zu MPR-Lauf verändert <strong>und</strong> das Verfahren<br />

hinter einem „moving Target“ herläuft. Trotzdem bewältigen Sie die<br />

zweite Hürde der wirtschaftlichen Losgrößenoptimierung am besten,<br />

wenn Sie bei plangesteuerter Disposition auf das Wagner-<br />

Whitin-Verfahren setzen.<br />

Welche Vorteile sich durch den Einsatz welches wirtschaftlichen<br />

Losgrößenverfahrens erreichen lassen, kann mit Simulationssystemen<br />

ermittelt werden, ehe man die wirtschaftlichen Losgrößenverfahren<br />

in der Praxis einsetzt. Auf diese Weise lassen sich auch die<br />

Artikel ermitteln, bei denen sich die größten wirtschaftlichen Vorteile<br />

ergeben werden. Durch eine solche Simulation meistern Sie<br />

die dritte Hürde der wirtschaftlichen Losgrößenoptimierung, indem<br />

Sie mit den wirtschaftlichen Losgrößen dort beginnen, wo die<br />

größten wirtschaftlichen Effekte erzielt werden.<br />

Praxisrelevante Bedingungen beachten<br />

Um wirtschaftliche Losgrößenverfahren in der Praxis nutzbringend<br />

einsetzen zu können, müssen noch weitere Aspekte berücksichtigt<br />

werden: Alle klassischen wirtschaftlichen Losgrößenverfahren betrachten<br />

eine einstufige Einproduktfertigung mit unbegrenzter Kapazität.<br />

Bei der Berechnung der Losgröße wird nicht beachtet, dass<br />

meist mehrere Produkte über eine einzelne Fertigungskapazität<br />

Durch methodisches Vorgehen lässt sich<br />

eine wirtschaftliche Losgrößenoptimierung<br />

zielführend realisieren<br />

laufen <strong>und</strong> dass die wirtschaftliche Losgröße auf einer Wertschöpfungsstufe<br />

negative Auswirkungen auf davor oder dahinter liegende<br />

Wertschöpfungsstufen haben können.<br />

Vor allem in der Fertigung, aber teilweise auch in der Beschaffung,<br />

müssen diese Randbedingungen ergänzend betrachtet <strong>und</strong> in<br />

die Gestaltung der Losgrößen einbezogen werden. Führt die Kombination<br />

wirtschaftlicher Losgrößen auf einer Fertigungskapazität<br />

zu Kapazitätsengpässen, müssen die Losgrößen soweit erhöht werden,<br />

dass die Fertigungskapazität wieder ausreicht. In der Beschaffung<br />

hingegen kann es z. B. erforderlich sein, wirtschaftliche Losgrößen<br />

zu verringern, damit alle Bedarfe in die verfügbare Transporteinheit<br />

passen. Die vierte Hürde bei der wirtschaftlichen Losgrößenoptimierung<br />

ist deshalb der Kapazitätsabgleich. In einer<br />

Kette aufeinanderfolgender Dispositionsstufen kann es erforderlich<br />

sein, Losgrößen aufeinander abzustimmen. Die richtigen Losgrößenkompromisse<br />

zwischen Dispositionsstufen zu machen, gilt als<br />

die fünfte Hürde.<br />

Die beschriebenen fünf Hürden stecken gewissermaßen den<br />

Pflichtparcours für Losgrößenoptimierer ab. Hinzu kommt die Kür,<br />

auch noch die sechste Hürde (gleichmäßige Arbeitsinhalte) <strong>und</strong> die<br />

siebte Hürde (Berücksichtigung losgrößenabhängiger Durchlaufzeiten)<br />

zu überwinden, denn auch Umlaufbestände in der Produktion<br />

können Lagerhaltungskosten in einer nicht vernachlässigbaren<br />

Höhe verursachen. In der Praxis scheuen deshalb viele Unternehmen<br />

den Aufwand, wirtschaftliche Losgrößen richtig einzustellen,<br />

wenn sie erst einmal erkannt haben, dass das einfache Anwenden<br />

einer Formel nicht genügt. Damit vergeben sie jedoch ein beachtliches<br />

wirtschaftliches Optimierungspotenzial, das bei strukturiertem<br />

Vorgehen, ganzheit licher Betrachtungsweise sowie dem Einsatz<br />

passender Tools im Prinzip einfach zu bergen ist.<br />

Aufmacher/Grafiken: Fotolia/Abels & Kemmner<br />

www.ak-online.de<br />

34 <strong>f+h</strong> 5/<strong>2017</strong>


MARKT<br />

Auch bei einer längeren Lagerzeit dauerhaft aufgeladen<br />

Mit der Switch Box aus dem Hause Fronius bleiben Batterien auch bei einer<br />

längeren Lagerzeit dauerhaft aufgeladen. Die Umschaltbox lässt sich mit<br />

einem Batterieladegerät der Selectiva-Serie verbinden <strong>und</strong> bietet Anschlüsse<br />

für bis zu zehn Batterien, die nacheinander geladen werden. Sobald ein<br />

Intervall abgeschlossen ist, wiederholt sich der Vorgang bis zur Entnahme der<br />

Batterien. Dies vermeidet die schädliche Sulfatierung, die durch selbstständiges<br />

Entladen entsteht, <strong>und</strong> erhöht damit die Lebensdauer nachhaltig. Die<br />

Lösung ist u. a. für Flurförderzeughändler mit eigener Mietflotte oder<br />

Batteriehändler attraktiv, die Akkus über einen bestimmten Zeitraum hinweg<br />

zwischenlagern müssen.<br />

www.fronius.com<br />

Zukunftsweisendes Lösungspaket für Regalbediengeräte<br />

Auf Basis langjähriger Erfahrung in der Intralogistik haben<br />

Mitarbeiter von Lenze ein zukunftsweisendes Lösungspaket für<br />

Regalbediengeräte entwickelt. In puncto Intelligenz sorgt eine<br />

zentrale Steuerung dafür, dass alle Daten an einem Ort zur<br />

Verfügung stehen, was das Engineering <strong>und</strong> die Inbetriebnahmezeiten<br />

verkürzt.<br />

Moderne Sicherheitstechnik sorgt für Einsparpotenziale bei den<br />

Pufferzonen <strong>und</strong> dadurch für eine effizientere Nutzung der verfügbaren<br />

Lagerfläche. Durch den sicheren Betrieb des Lastaufnahmemittels<br />

lässt sich die Anlagenverfügbarkeit auch dann erhöhen,<br />

wenn sich Personen in benachbarten Gassen befinden. Die<br />

Kompensation von Mastschwingungen wird per Software geregelt<br />

<strong>und</strong> sorgt somit dafür, die Anzahl der Doppelspiele <strong>und</strong> damit die<br />

Anlagenperformance zu erhöhen. Der Hersteller steigert die<br />

Energieeffizienz durch den Einsatz einer koordinierten<br />

Bewegungsführung in Kombination mit einer neuartig genutzten<br />

Energierückspeisung.<br />

www.lenze.com<br />

Den Paketumschlag erhöhen<br />

Mit dem Teleskopförderer vom Typ Sovex Bendy Boom lassen sich<br />

Transporter, Lkw oder Container mit einer Länge von bis zu 45<br />

Fuß an der gleichen Wechselbrücke mit ein <strong>und</strong> demselben<br />

Teleskopförderer be- oder entladen. Möglich ist dies durch das<br />

1 800 mm lange, bewegliche vordere Teleskopsegment, das sich in<br />

einem Winkel von bis -25° abwinkeln lässt. Neben der Flexibilität<br />

ist dadurch auch eine stets ergonomische Position des Auslegers<br />

möglich, um Muskel-<br />

Skelett-Erkrankungen des<br />

Personals weitgehend zu<br />

minimieren.<br />

Der Sovex Bendy Boom ist<br />

bis auf eine Länge von<br />

15 m ausfahrbar <strong>und</strong> für<br />

eine Be- <strong>und</strong> Entladekapazität<br />

von bis zu 1 200<br />

Paketen pro St<strong>und</strong>e<br />

konzipiert. Die kompakte<br />

Gr<strong>und</strong>fläche im eingefahrenen<br />

Zustand sorgt für den freien Zugang zur Fläche zwischen<br />

dem Teleskopförderer <strong>und</strong> der Ladebrücke. In Summe lässt sich<br />

die Umschlagzeit pro Fahrzeug im Vergleich zum manuellen<br />

Handling um bis zu 30 Prozent reduzieren.<br />

Sovex-Teleskopförderer setzen bereits in ihrer Gr<strong>und</strong>ausstattung<br />

Branchenstandards <strong>und</strong> bieten außerdem zahlreiche Optionen.<br />

Optimal angeordnete Wartungsöffnungen schaffen die Voraussetzungen<br />

für einen einfachen <strong>und</strong> sicheren Service.<br />

Wie auch viele andere Sovex-Lösungen ist der Bendy Boom in<br />

enger Kooperation mit Marktführern aus der Parcel-Industrie<br />

entstanden. Dies entspricht im Übrigen auch der Unternehmensphilosophie<br />

der Transnorm-Gruppe, zu der Sovex seit Ende 2015<br />

gehört.<br />

www.sovexsystems.com


FLURFÖRDERZEUGE I STAPLERTEST<br />

Funktionell <strong>und</strong> vielseitig<br />

Das Multifunktionsflurförderzeug WAV 60 von Crown im Praxistest<br />

Mit dem WAV 60 („Wave“) hat der amerikanische Flurförderzeughersteller<br />

Crown einen Nachfolger für seinen bereits am Markt etablierten Wave 50<br />

im Portfolio. Schon seit Jahren ist diese „Mini-Hebebühne“ eine gute<br />

Alternative zur fahrbaren Leiter. Der Neue legt dabei die Latte noch etwas<br />

höher <strong>und</strong> erweist sich im Test als ein echtes Multitalent.<br />

Ob es um das Auswechseln einer Lampe<br />

oder um das Kommissionieren kleiner<br />

Aufträge geht: Es gibt immer wieder Aufgaben,<br />

bei denen eine fahrbare Leiter zum<br />

Einsatz kommt. Diese wird an Ort <strong>und</strong><br />

Stelle gefahren, man steigt hinauf <strong>und</strong> erledigt<br />

seine Arbeit. Oftmals geht es gut, doch<br />

es kann auch weniger günstig ausgehen.<br />

Denn wie auch beim Hantieren auf normalen<br />

Leitern oder Treppen besteht stets die<br />

Gefahr von Fehltritten, Ausrutschen oder<br />

anderen unvorhersehbaren Ereignissen.<br />

Um „kleine Arbeiten“ möglichst risikofrei<br />

zu bewerkstelligen, entwickelte Crown bereits<br />

im Jahr 1997 das „Work-Assist-Vehicle“,<br />

WAV („Wave“). Mit dem WAV 60 hat der<br />

Hersteller nun eine aktualisierte Version<br />

des Multifunktionsfahrzeugs an den Markt<br />

gebracht. Das Flurförderzeug ist genauso<br />

vielseitig wie sein Vorgänger, der Wave 50,<br />

aber noch sicherer <strong>und</strong> komfortabler in der<br />

Handhabung.<br />

Durch die Möglichkeit des An<strong>heben</strong>s <strong>und</strong><br />

Absenkens von Personen <strong>und</strong> Waren bei<br />

gleichzeitigem Fahren ist der Wave nicht<br />

nur eine Alternative zur fahrbaren Leiter,<br />

sondern ist dieser in puncto Sicherheit <strong>und</strong><br />

Schnelligkeit überlegen.<br />

Positive Weiterentwicklung<br />

Die Arbeitsplattform des Wave 60 lässt sich<br />

bis in eine Höhe von 2 995 mm ausfahren<br />

(Bild 01), die max. Arbeitsreichweite beträgt<br />

5 m. Im Zuge der Lancierung des neuen<br />

Modells hat Crown den Gleichstroman-<br />

Hubgeschwindigkeit<br />

[cm/s]<br />

Crown Wave 60<br />

Einstellung P1<br />

Crown Wave 60<br />

Einstellung P2<br />

Crown Wave 60<br />

Einstellung P3<br />

28,52<br />

28,52<br />

28,25<br />

36 <strong>f+h</strong> 5/<strong>2017</strong>


STAPLERTEST I FLURFÖRDERZEUGE<br />

01 Die Arbeitsplattform lässt sich bis in eine Höhe von 2 995 mm<br />

hydraulisch an<strong>heben</strong><br />

02 Der extra entworfene Testparcours wurde einer reellen<br />

Lagersituation nachempf<strong>und</strong>en<br />

trieb des Fahrzeugs durch Wechselstromtechnik<br />

ersetzt. Diese Antriebstechnik ist<br />

energie effizienter <strong>und</strong> weniger wartungsintensiv.<br />

Im Vergleich zum Vorgängermodell<br />

macht unser Testkandidat einen kraftvolleren<br />

Eindruck. Die Höchstgeschwindigkeit<br />

wurde von 6 auf 8 km/h erhöht <strong>und</strong> mit dem<br />

Einbau zusätzlicher Stahlkomponenten fällt<br />

das Flurförderzeug noch robuster aus. Ebenfalls<br />

neu ist die optional verfügbare elektrische<br />

Einstellung der Ladeplattform <strong>und</strong> das<br />

Diagnosesystem Access123. Diese Software<br />

informiert über den Status aller Funktionen<br />

des Fahrzeugs. Darüber hinaus sorgt das<br />

neue Feature „e-GEN braking“ für ein automatisches<br />

Abbremsen sowie eine automatisch<br />

in Kraft tretende Feststellbremse.<br />

Testanordnung mit 16 Stopps<br />

Um den Wave 60 einem aussagekräftigen Praxistest<br />

unterziehen zu können, entwickelten<br />

wir einen Parcours (Bild 02), der speziell für<br />

Verbrauch während des Tests<br />

in kWh<br />

Crown Wave 60<br />

Einstellung P1 0,54<br />

Crown Wave 60<br />

Einstellung P2 0,48<br />

Crown Wave 60<br />

Einstellung P3 0,48<br />

Verbrauch/1 000 Picks<br />

in kWh<br />

Crown Wave 60<br />

Einstellung P1 2,55<br />

Crown Wave 60<br />

Einstellung P2 2,4<br />

Crown Wave 60<br />

Einstellung P3 2,4<br />

Fahrgeschwindigkeit<br />

Gitter geöffnet<br />

[km/h]<br />

Fahrgeschwindigkeit<br />

Gitter geschlossen<br />

[km/h]<br />

Sprint über 10 m<br />

Gitter geöffnet<br />

[s]<br />

Sprint über 10 m<br />

Gitter geschlossen<br />

[s]<br />

Prakt. Einsatzdauer<br />

bei 194-Ah-Batterie<br />

[h:min]<br />

8,37<br />

4,98<br />

5,00<br />

7,90<br />

10,38<br />

6,51 4,09 6,20 9,30 11,72<br />

6,43 4,12 6,50 9,4 11,76<br />

<strong>f+h</strong> 5/<strong>2017</strong> 37


FLURFÖRDERZEUGE I STAPLERTEST<br />

03 Auf der rechten Seite des Cockpits<br />

befindet sich die Steuerung für die<br />

Fahr geschwindigkeit <strong>und</strong> Arbeitsplattform<br />

04 Mit der linken Hand wird gelenkt, die<br />

Ladeplattform eingestellt sowie der Schildkrötenmodus<br />

<strong>und</strong> die Beleuchtung bedient<br />

05 Die Arbeitsplattform gewährt einen<br />

sicheren Stand − vor dem Start müssen die<br />

r<strong>und</strong>en Markierungen getreten werden<br />

Quelle: Andersom Testing/<strong>f+h</strong><br />

Zum Teststapler<br />

Abmessungen <strong>und</strong> technische Daten<br />

Länge<br />

Gerätebreite<br />

Gesamtgewicht inkl. Batterie<br />

Höhe bei ausgefahrenem Mast<br />

Höhe bei eingezogenem Mast<br />

Stufenhöhe Arbeitplattform<br />

Ausfahrhöhe Arbeitsplattform<br />

Max. Arbeitsreichweite<br />

Max. Ausfahrhöhe Ladeplattform bei Last<br />

Min. Ausfahrhöhe Ladeplattform bei Last<br />

Min. Wenderadius<br />

Tragfähigkeit Ladeplattform<br />

Tragfähigkeit Ladedeck<br />

Batteriespannung/-kapazität<br />

Geschwindigkeiten<br />

Hubgeschwindigkeit P1/P2/P3<br />

Fahrgeschwindigkeit bei geöffnetem Gitter P1/P2/P3<br />

Fahrgeschwindigkeit bei geschlossenem Gitter P1/P2/P3<br />

Sprint über 10 m bei geöffnetem Gitter P1/P2/P3<br />

Sprint über 10 m bei geschlossenem Gitter P1/P2/P3<br />

diese Art von Flurförderzeugen ausgelegt<br />

ist. Der Testparcours simuliert eine Lagersituation,<br />

bei der an acht verschiedenen<br />

Standorten jeweils ein Artikel zu kommissionieren<br />

ist. Die Positionen sind über zwei<br />

nebeneinander liegende Lagergassen verteilt<br />

<strong>und</strong> die Kommissionierhöhe variiert<br />

zwischen 44 cm <strong>und</strong> 4 m. Beim Wechseln<br />

der Gasse lotsen wir das Fahrzeug durch<br />

eine enge Passage, um dessen Wendigkeit<br />

zu testen. Nach dem Zusammentragen aller<br />

Artikel bringen wir diese direkt wieder zu<br />

ihren ursprünglichen Standorten zurück.<br />

So gelangen wir zu einer Testfahrt mit 16<br />

Picks/Stopps.<br />

Wie in unseren Tests üblich messen wir<br />

die Basis-Fahr- <strong>und</strong> Hubgeschwindigkeiten<br />

sowie die Beschleunigung mit offenen <strong>und</strong><br />

geschlossenen Sicherheitsgittern. Die Messungen<br />

stimmen im Großen <strong>und</strong> Ganzen<br />

mit den Angaben des Herstellers überein.<br />

Dabei variieren die Geschwindigkeiten<br />

deutlich, sobald die Plattform abgesenkt ist<br />

<strong>und</strong> die Gitter geöffnet sind. In dieser Konfiguration<br />

erreicht der Wave mit etwa<br />

8 km/h seine Höchstgeschwindigkeit. Die<br />

Geschwindigkeiten beim Vorwärtsfahren<br />

sind höher als beim Rückwärtsfahren.<br />

Sicherheit geht vor<br />

Wir fahren unseren Testkandidaten in den<br />

drei standardmäßigen Werkseinstellungen<br />

P1, P2 <strong>und</strong> P3. In der Einstellung P1 erreichen<br />

wir nicht nur die höchste Geschwindigkeit,<br />

sondern diese zeigt sich auch als<br />

am angenehmsten. Vor allem nachdem wir<br />

uns an die Beweglichkeit des Fahrzeugs<br />

1 525 mm<br />

750 mm<br />

645 kg<br />

4 090 mm<br />

1 400 mm<br />

305 mm<br />

2 995 mm<br />

5 000 mm<br />

4 070 mm<br />

1 380 mm<br />

1 205 mm<br />

90 kg<br />

115 kg<br />

24 V/194 Ah<br />

28,52/28,52/28,25cm/s<br />

8,37/6,51/6,43 km/h<br />

4,98/4,09/4,12 km/h<br />

5/6,2/6,5 s<br />

7,9/9,3/9,4 s<br />

(Alle Angaben basieren auf Recherchen <strong>und</strong> Messungen des Testteams <strong>und</strong> können Abweichungen zu den<br />

Herstellerangaben aufweisen)<br />

gewöhnt haben. Bis dahin ist P2 eine gute<br />

Alternative. P3 ist sehr zurückhaltend <strong>und</strong><br />

scheint uns vor allem in Arbeitsumgebungen<br />

mit wenig Platz als sinnvoll.<br />

Der Hersteller hat den Wave 60 mit diversen<br />

Sicherheitsvorkehrungen versehen, die<br />

wir als etwas gewöhnungsbedürftig empfinden.<br />

Beim Starten müssen zunächst auf<br />

der Arbeitsplattform gekennzeichnete Bereiche<br />

mit den Füßen abwechselnd getreten<br />

werden. Nach diesem kurzen Intermezzo<br />

gilt es, beide Handgriffe vollständig zu<br />

umfassen. Erst danach kann man sich mit<br />

dem Gerät an die Arbeit machen. Mit der<br />

rechten Hand werden drehend die Fahrtrichtung<br />

<strong>und</strong> die Geschwindigkeit geregelt.<br />

Über Drucktasten lässt sich die Arbeitsplattform<br />

an<strong>heben</strong> <strong>und</strong> absenken (Bild 03).<br />

Die linke Hand ist für das Lenken vorgesehen<br />

(Bild 04). Dazu ist der linke Handgriff<br />

mit einem horizontalen Kippschalter ausgestattet.<br />

Ein Drücken nach rechts oder<br />

links steuert das Flurförderzeug in die entsprechende<br />

Richtung. Zudem steuert man<br />

mit der linken Hand die Höhe der Ladeplattform,<br />

die Auswahl des Schildkrötenmodus<br />

sowie die Beleuchtung. Unserer<br />

Ansicht nach könnten die Schalter etwas<br />

differenzierter angeordnet sein – wir haben<br />

versehentlich mehrfach den Schildkrötenmodus<br />

eingeschaltet.<br />

Leistungsmerkmale<br />

Aus unseren Testergebnissen geht hervor,<br />

dass die Produktivität sowie der Energieverbrauch<br />

im Vergleich zwischen P1 (maximal)<br />

<strong>und</strong> P2 (ökonomisch) eine Differenz<br />

von ca. 6,5 Prozent aufweisen. Im maximalen<br />

Modus erreichen wir eine theoretische<br />

Anzahl von 210 Picks pro St<strong>und</strong>e respektive<br />

3,5 Picks pro Minute. Leider stand uns im<br />

Rahmen der Tests keine fahrbare Leiter zur<br />

Verfügung, um einen direkten Vergleich anstellen<br />

zu können. Aber auch so lässt sich<br />

konstatieren: Mit einer entsprechenden<br />

Leiter könnte man niemals eine vergleichbare<br />

Pick-Rate erreichen.<br />

Der Vorzug des Wave besteht vor allem<br />

im gleichzeitigen <strong>und</strong> kontrollierten Fahren<br />

während des An<strong>heben</strong>s <strong>und</strong> Absenkens der<br />

38 <strong>f+h</strong> 5/<strong>2017</strong>


06 Als komfortabel empfinden wir die<br />

umfangreichen Ablagemöglichkeiten in<br />

Greifnähe des Fahrers<br />

07 Das Aufladen der Batterie ist an jeder<br />

herkömmlichen Steckdose möglich − das<br />

passende Ladekabel ist optional verfügbar<br />

Last. Die stufenlose Regelung der Fahrgeschwindigkeit<br />

ist dabei von der Arbeitshöhe<br />

abhängig. Man steht sicher auf der Arbeitsplattform<br />

(Bild 05) <strong>und</strong> kann nur mit geschlossenen<br />

Gittern über 500 mm <strong>heben</strong>.<br />

Die Einsatzdauer der 24-V/194-Ah-Batterie<br />

(vier in Serie) ist für einen intensiven Arbeitstag<br />

mehr als ausreichend.<br />

Test-Fazit<br />

Mit der Kapazität der Ladeplattform von<br />

90 kg, plus den zusätzlichen 115 kg Tragfähigkeit<br />

des untersten Decks sowie einer vertikalen<br />

Reichweite von fünf Meter, eröffnet<br />

der Wave 60 Einsatzmöglichkeiten als Mini-<br />

Hebebühne, Kommissionierer <strong>und</strong> Multipurpose-Fahrzeug.<br />

Als komfortabel empfinden<br />

wir die umfangreichen Ablagemöglichkeiten<br />

(Bild 06) sowie die Möglichkeit die wartungsfreien<br />

Batterien an jeder 230-V-Steckdose<br />

aufzuladen (Bild 07). Was uns allerdings dabei<br />

fehlt, ist ein integriertes Ladekabel mit<br />

Stecker (optional verfügbar). So müssen wir<br />

beim Laden ein separates Kabel verwenden.<br />

Wertung<br />

Anzahl Picks in 8 St<strong>und</strong>en<br />

+ Multifunktionalität<br />

+ Sicheres <strong>und</strong> effizientes Arbeiten<br />

in der Höhe<br />

+ Kompakt<br />

– Anordnung des Schildkrötenschalters<br />

– Berechenbarkeit der Lenkbewegungen/Lernkurve<br />

Wer häufig in engen Lagergassen arbeitet,<br />

kann das Flurförderzeug mit einer Seitenführung<br />

ausrüsten lassen. Dies macht den<br />

Einsatz noch problemloser, da das Lenken<br />

nicht mehr erforderlich ist. Wir erwähnen<br />

dies, da man aufgr<strong>und</strong> der hohen Beweglichkeit<br />

des Wave 60 nämlich erst den sicheren<br />

Umgang mit diesem Fahrzeug erlernen<br />

muss.<br />

Text/Fotos: Theo Egberts, Andersom Testing<br />

Grafiken: VFV, Sonja Schirmer<br />

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FLURFÖRDERZEUGE<br />

Wo herkömmliche Stapler an ihre<br />

Grenzen stoßen<br />

Multidirektionaler Seitenstapler bewältigt Handhabungsaufgaben im Langguttransport<br />

Bei der Herstellung von temporären Bauten ist das Handling der Stahl<strong>und</strong><br />

Aluminiumprofile für die Tragkonstruktion eine Herausforderung.<br />

Konventionelle Gabelstapler sind aufgr<strong>und</strong> der Länge der Profile hier nicht<br />

optimal einsatzfähig. Besser geeignet für den Umschlag <strong>und</strong> Transport des<br />

Langguts sind Vier-Wege-Gabelstapler, die als Kombination aus Front<strong>und</strong><br />

Seitenstapler für das Handling von sperrigen Lasten konzipiert sind.<br />

Der Name Röder HTS Höcker ist seit<br />

mehr als 50 Jahren untrennbar mit<br />

dem Begriff temporäre Baukonstruktionen<br />

verb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> das Unternehmen ist einer<br />

der führenden Hersteller von Pagodenzelten,<br />

großen Festzelten, polygonalen Sporthallen<br />

sowie Schnelleinsatzzelten. Von<br />

dem 64 000 m² umfassenden Produktionsstandort<br />

im hessischen Kefenrod vertreibt<br />

der Hersteller die Konstruktionen in die<br />

ganze Welt.<br />

In der Hauptsaison lässt sich am Standort<br />

im 24-St<strong>und</strong>en-Betrieb arbeiten, um bis zu<br />

60 000 m² Konstruktionen pro Woche herzustellen.<br />

Dafür muss ein beachtliches<br />

Volumen an Materialien umgeschlagen<br />

werden. Bedingt durch die teils außergewöhnlichen<br />

Dimensionen der Rohprofile,<br />

u. a. aus Stahl <strong>und</strong> Aluminium sowie der<br />

Fertigprodukte, ist der innerbetriebliche<br />

Transport eine Herausforderung für konventionelle<br />

Flurförderzeuge.<br />

Hohe Sicherheit bei schwierigen<br />

Manövern<br />

Auf der Suche nach Lösungen für das Handling-Problem<br />

kontaktierte der Hersteller,<br />

Dirk Eisenträger von der Industriemaschinen<br />

Handelsgesellschaft mbH Aschaffenburg<br />

(IM Aschaffenburg). Das Unternehmen<br />

vertreibt Transportgeräte, Kehr- <strong>und</strong><br />

Reinigungsmaschinen sowie Sondergeräte<br />

für Industrie <strong>und</strong> Handwerk. Als Fachmann<br />

für Sondergeräte empfahl Eisenträger die<br />

Anschaffung eines multidirektionalen Seitenstaplers<br />

aus dem Hause Combilift. Flurförderzeuge<br />

dieses Typs können Ladungen<br />

von bis zu 18 m Länge Platz sparend <strong>und</strong> effizient<br />

manövrieren. „Das neue Dieselmodell<br />

vom Typ Combilift C5000SR mit<br />

einer Tragfähigkeit von fünf Tonnen sowie<br />

einer um 180 Grad gedrehten Kabine ersetzte<br />

bei Röder HTS Höcker einen alten<br />

Schwenkstapler <strong>und</strong> ist aus vielerlei Sicht<br />

40 <strong>f+h</strong> 5/<strong>2017</strong>


FLURFÖRDERZEUGE<br />

die optimale Lösung für die Anforderungen“,<br />

so Eisenträger.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der Kabinenposition<br />

bleibt die Last immer im Sichtfeld<br />

des Fahrers <strong>und</strong> zusammen<br />

mit den zusätzlichen, am Flurförderzeug<br />

montierten Kameras −<br />

eine auf dem Mast <strong>und</strong> zwei auf<br />

den Plattformseiten − ist eine gute<br />

Sicht auf die komplette Ladung<br />

gegeben.<br />

Für Mirco Neun, zuständig für<br />

die Materialzustellung bei Röder<br />

HTS Höcker, zählt bei dem Spezialfahrzeug<br />

neben der erhöhten<br />

Sicherheit vor allem der zügigere<br />

Materialumschlag. „Im Gegensatz<br />

zu klassischen Staplertypen<br />

ist der Vier-Wege-C5000SR wendiger,<br />

ein umständliches Manövrieren<br />

in Engpässen entfällt. Darüber<br />

hinaus kann ich auch Ladungen<br />

größerer Kapazität auf<br />

einmal umschlagen.“ Die seitliche<br />

Fahrweise des Flurförderzeugs<br />

habe es ermöglicht, die<br />

Gassen in der Lagerhalle enger<br />

zu gestalten. Mit 2,5 m breiten<br />

Fahrspuren ließen sich die verfügbaren<br />

Räumlichkeiten optimal<br />

nutzen.<br />

Belastbar im Dauereinsatz<br />

Der Combilift-Seitenstapler ist robust konzipiert.<br />

Je nach Bedarf transportiert das Flurförderzeug<br />

zehn bis 100 Tonnen Material am Tag<br />

zwischen dem Außenlager, der Produktionsstätte<br />

<strong>und</strong> der Lagerhalle. Das Fahrzeug ist von<br />

sechs bis 14.30 Uhr im Einsatz <strong>und</strong> legt in dieser<br />

Zeit eine Fahrstrecke von täglich mindestens<br />

20 km auf dem weitläufigen Betriebsgelände zurück.<br />

Nach nur sieben Monaten Einsatz zeigt<br />

der Betriebsst<strong>und</strong>enzähler schon mehr als 800<br />

St<strong>und</strong>en an.<br />

Neun: „ Ich verbringe viel Zeit in der Fahrerkabine<br />

<strong>und</strong> bei meiner Körpergröße von 1,91 Meter<br />

kann ich nur Gutes über den Komfort berichten.<br />

Der Seitenstapler ist für die Beförderung von<br />

Langgut sowie für Europapaletten ausgelegt. Er<br />

meistert auch mühelos die Steigungen auf dem<br />

Betriebs gelände <strong>und</strong> ist für eine effiziente Abwicklung<br />

unserer täglichen Arbeit nicht mehr<br />

wegzudenken.“<br />

Foto: Combilift<br />

www.combilift.com<br />

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<strong>f+h</strong> 5/<strong>2017</strong> 41


FLURFÖRDERZEUGE<br />

Mehr Sicherheit im<br />

innerbetrieblichen Verkehr<br />

Assistenzsystem kontrolliert Geschwindigkeit von<br />

Gabelstaplern beim Indoor-Betrieb<br />

Linde Material Handling hat für<br />

seine Gabelstapler ein<br />

Assistenzsystem im Portfolio, das<br />

die Maximalgeschwindigkeit in<br />

Innenräumen automatisch<br />

reduziert, sobald ein Radarsensor<br />

am Flurförderzeug ein Hallendach<br />

über dem Fahrzeug detektiert. Der<br />

Sensor lässt sich auf die<br />

individuellen Anforderungen<br />

nahezu jedes Werksgeländes<br />

abstimmen.<br />

Im öffentlichen Straßenverkehr ist es die<br />

Straßenverkehrsordnung, die den Verkehrsteilnehmern<br />

Grenzen setzt. Innerhalb<br />

der eigenen Werkstore können Unternehmen<br />

im Rahmen der Arbeitsschutzverordnungen<br />

selbst regeln, wie gefahren werden<br />

darf <strong>und</strong> soll. Auch die Höchstgeschwindigkeit<br />

auf dem Betriebsgelände legt das<br />

Unternehmen selbst fest. Doch wie viele<br />

Autofahrer so schätzen auch manche Gabelstaplerfahrer<br />

die Risiken ihrer Fahrweise<br />

teilweise falsch ein.<br />

Zu hohe Geschwindigkeiten sind im Gabelstaplerverkehr<br />

wie im Straßenverkehr ein<br />

Unfallrisiko. Vor allem in Produktions- <strong>und</strong><br />

Lagerhallen gilt das, da dort die Flurförderzeuge<br />

häufig auf engem Raum agieren <strong>und</strong><br />

gleichzeitig viele Mitarbeiter unterwegs<br />

sind. Die Herausforderung an die Entwickler<br />

der Fahrzeuge ist daher für eine ausgeglichene<br />

Kombination von Sicherheit <strong>und</strong><br />

Wirtschaftlichkeit zu sorgen.<br />

Automatische Lösung bevorzugt<br />

Ein Hersteller von Flurförderzeugen, der<br />

diese Aufgabe in den Fokus stellt, ist die<br />

Linde Material Handling GmbH, ein Unternehmen<br />

der Kion-Gruppe. Die Frage der<br />

angemessenen Geschwindigkeit des Staplerverkehrs<br />

als ein wichtiges Sicherheitsmerkmal<br />

treibt den Hersteller schon einige<br />

Zeit um. „Eine generelle Geschwindigkeitsreduktion<br />

wäre zwar problemlos möglich,<br />

jedoch möchten die K<strong>und</strong>en nicht die hohe<br />

Umschlagleistung durch eine generelle Geschwindigkeitsreduktion<br />

senken“, so Jennifer<br />

Skarabisch, zuständig für die Elektrotechnik<br />

in der Konstruktion Flurförderzeuge<br />

bei Linde Material Handling.<br />

Eine erste Lösung sah die manuelle zweistufige<br />

Umschaltung der Maximalgeschwindigkeit<br />

vor. Die Fahrer sollten damit<br />

in Innenräumen auf eine geringere Maxi-<br />

malgeschwindigkeit umschalten, i. d. R. liegt<br />

diese um die 6 km/h. Doch das Umschalten<br />

auf das reduzierte Tempo in Hallen wurde in<br />

der Praxis nicht so konsequent umgesetzt,<br />

wie es die Verantwortlichen aus dem Bereich<br />

Arbeitssicherheit vorgesehen hatten.<br />

Viele Flurförderzeugbetreiber bevorzugten<br />

eher eine Lösung, die nicht von der individuellen<br />

Entscheidung des Fahrers abhängt.<br />

Skarabisch <strong>und</strong> ihr Kollege Michael<br />

Fuchs, Product Manager Parts im Bereich<br />

Customer Services bei Linde Material<br />

Handling, blieben an der Frage dran <strong>und</strong><br />

entwickelten den „Speed-Assist“, der die<br />

Maximalgeschwindigkeit in Innenräumen<br />

automatisch reduziert. „Die automatische<br />

Umschaltung kann beide Ansprüche, mehr<br />

Sicherheit im Innenbereich, abgestimmt<br />

auf die Werksumgebung <strong>und</strong> hohe Umschlagleistung<br />

im Freien, verbinden“, so<br />

Fuchs.<br />

Radarsensor erfüllt alle Kriterien<br />

Idealerweise sollte der Flurförderzeugbetreiber<br />

bei der automatisierten Reduktion<br />

der Maximalgeschwindigkeit in Innenräumen<br />

an seiner bestehenden Infrastruktur<br />

keine Änderungen vornehmen müssen. Die<br />

Lösung musste also der Gabelstapler selbst<br />

mitbringen. Eine naheliegende Option war,<br />

das Hallendach vom Fahrzeug aus mit einem<br />

Sensor zu detektieren. „Wir haben uns<br />

verschiedene Sensortechnologien unterschiedlicher<br />

Hersteller angeschaut“, beschreibt<br />

Skarabisch den Auswahlprozess.<br />

„Wir wollten auf jeden Fall eine Lösung, die<br />

ausgiebig getestet <strong>und</strong> in der Praxis bewährt<br />

ist, um schnell am Markt sein zu können.<br />

Optische Sensoren hatten häufiger Probleme<br />

mit Verschmutzungen. Mit dem Radarsensor<br />

haben wir zuverlässige Ergebnisse<br />

erzielt.“<br />

Die Beschaffungskriterien für den Sensor<br />

waren eine hohe Reichweite bei kompakten<br />

Abmessungen <strong>und</strong> Robustheit, da die Sensoren<br />

im Außenbereich <strong>und</strong> gelegentlich<br />

bei hohen Vibrationen respektive Schocks<br />

eingesetzt werden. Bei den internen Tests<br />

mit Blick auf diese Kriterien schnitt ein Radarsensor<br />

aus dem Hause Turck am besten<br />

ab: Der von Banner Engineering entwickelte<br />

Radarsensor vom Typ QT50, einem Partner<br />

von Turck.<br />

Der Radarsensor des Assistenzsystems ist<br />

am hinteren Ende des Kabinendachs des<br />

Gabelstaplers installiert (Bild) <strong>und</strong> erkennt<br />

Hallendächer bis zu einer Höhe von 24 m.<br />

Über einen Schaltausgang signalisiert der<br />

Sensor der Systemsteuerung, ob ein Hallendach<br />

erkannt wurde. Die Steuerung verzö-<br />

42 <strong>f+h</strong> 5/<strong>2017</strong>


FLURFÖRDERZEUGE<br />

gert dann die Geschwindigkeit des Flurförderzeugs<br />

schonend oder gibt im Außenbereich<br />

die höhere Maximalgeschwindigkeit<br />

frei. Linde hatte den Speed-Assist zunächst<br />

über seinen weltweiten Ersatzteilhandel als<br />

Nachrüstlösung eingeführt. Aufgr<strong>und</strong> der<br />

positiven Resonanz führt man die Lösung<br />

nun auch als Ausstattungsoption für alle<br />

Neufahrzeuge aus dem Werk Aschaffenburg<br />

ein.<br />

Individuelle Anpassung vor Ort<br />

Der Radarsensor lässt sich problemlos an<br />

unterschiedliche Gegebenheiten anpassen.<br />

Skarabisch: „Die Einsatzbedingungen bei<br />

unseren K<strong>und</strong>en sind verschieden. Da ist es<br />

gut, dass man am Sensor direkt die Möglichkeit<br />

hat, sowohl die Empfindlichkeit als<br />

auch Reichweite <strong>und</strong> Verzögerungszeit einzustellen.<br />

Gemeinsam mit seinem Linde-<br />

Servicetechniker kann der Betreiber das<br />

System an seine jeweilige Situation vor Ort<br />

anpassen.“<br />

Durch die Verzögerung des Ansprechens<br />

des Sensors (bis zu drei Sek<strong>und</strong>en) wurde<br />

z. B. bei einem Betreiber, wo die Stapler im<br />

Außenbereich Rohrbrücken <strong>und</strong> Bäume<br />

unterqueren, sichergestellt, dass sie in diesen<br />

Fällen nicht die Geschwindigkeit reduzieren.<br />

Mithilfe dieser Einstellung ist nun<br />

ein entspanntes Unterqueren der Rohrbrücken<br />

möglich. Auch die reduzierte Geschwindigkeit<br />

kann mit Unterstützung eines<br />

Servicetechnikers eingestellt werden –<br />

allerdings in der Steuerung <strong>und</strong> nicht am<br />

Sensor. „Diese individuellen Einstellmöglichkeiten<br />

haben sicher auch dazu beigetragen,<br />

die Akzeptanz des Systems zu erhöhen“,<br />

so Fuchs.<br />

Trotz der Einstellmöglichkeiten ist das<br />

System gegenüber Manipulationen durch<br />

den Fahrer selbst geschützt. Im montierten<br />

Zustand lässt der Sensor<br />

keine Einstellungsveränderung<br />

zu.<br />

Die Steuerung ist bei<br />

Gabelstaplern mit<br />

Linde Speed-Assist so<br />

programmiert, dass<br />

das Flurförderzeug in<br />

die reduzierte Geschwindigkeit<br />

schaltet,<br />

sobald man den<br />

Sensor vom Kabel<br />

trennt.<br />

Bei der Suche nach<br />

den richtigen Einstellungen<br />

standen Experten von Turck <strong>und</strong><br />

Banner Engineering den Linde-Entwicklern<br />

immer zur Seite. So konnte z. B. ein Problem<br />

mit aufstehendem Tauwasser durch<br />

das Einstellen der Sensorempfindlichkeit<br />

behoben werden. Trotz der gewölbten Kuppel<br />

kann sich mitunter Wasser auf dem Sensor<br />

sammeln. Das passierte nicht bei Regen,<br />

sondern bei Taufeuchte, die sich über<br />

Nacht absetzte. „Wir haben bei den Terminen<br />

mit den Sensorexperten auch Erfahrungen<br />

sammeln können, die wir als Information<br />

intern an unser Service-Netzwerk<br />

weitergeben konnten“, so Skarabisch.<br />

Weiterentwicklung im Fokus<br />

Vom Kabinendach des Gabelstaplers aus<br />

detektiert der Radarsensor das Hallendach<br />

Die kompakten Ausmaße,<br />

Robustheit <strong>und</strong> Flexibilität<br />

waren ausschlaggebend für die<br />

Wahl des Banner QT50 als Speed-<br />

Assist-Sensor, der für Linde als<br />

Brandlabel-Produkt gefertigt wird<br />

Jennifer Skarabisch, zuständig für<br />

den Bereich Elektrotechnik in der<br />

Konstruktion Flurförderzeuge bei<br />

Linde Material Handling<br />

Eine Herausforderung bleibt noch zu bewältigen:<br />

In der Schiffsindustrie überschreiten<br />

die Deckenhöhen mit bis zu 70 m<br />

die Standards anderer Industriebauten.<br />

Diese Decken erkennt der QT50-Radarsensor<br />

nicht. Aus diesem Gr<strong>und</strong> arbeiten die<br />

Entwickler von Banner Engineering an einem<br />

Radarsensor, der auch die höchsten<br />

Hallen detektieren kann. So lässt sich die<br />

Sicherheit für Staplerfahrer <strong>und</strong> Mitarbeiter<br />

künftig in allen Produktions- <strong>und</strong> Lagerbereichen<br />

verbessern.<br />

Fotos: Turck, Linde<br />

www.turck.com<br />

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<strong>f+h</strong> 1-2/<strong>2017</strong> 43


LAGER<br />

Sterne am Lagerhimmel<br />

Regalbediengeräte Sirius <strong>und</strong> Wega sorgen<br />

für eine optimale Raumausnutzung<br />

Wega<br />

Sirius<br />

In vielen Lagern ist Platzmangel ein<br />

dauerhaftes Problem. Räumliche<br />

Vergrößerungen sind kaum<br />

möglich <strong>und</strong> ein Neubau unter<br />

Umständen nicht wirtschaftlich.<br />

Doch das Unternehmen Raiser<br />

Engineering hat eine Lösung<br />

entwickelt: Mithilfe der beiden<br />

Regalbediengeräte vom Typ Sirius<br />

<strong>und</strong> Wega lässt sich vorhandener<br />

Raum besser ausnutzen. Lesen Sie<br />

mehr.<br />

Wenn verschiedene Kompetenzen gebündelt<br />

werden, kommt fast immer<br />

etwas Gutes dabei heraus. In diesem Fall<br />

sind es zwei Regalbediengeräte der Generation<br />

4.0. Das Team von Raiser Engineering,<br />

Eberdingen, hat intensiv an der Konstruktion<br />

<strong>und</strong> Entwicklung gearbeitet: Die beiden<br />

Regalbediengeräte vom Typ Sirius <strong>und</strong><br />

Wega eignen sich zur optimierten Raumausnutzung.<br />

Robustheit, eine hohe Verfügbarkeit,<br />

ein Sicherheits-Bremssystem sowie<br />

eine hohe Durchsatzleitung <strong>und</strong> geringe<br />

Ausschwingzeiten sind weitere Eigenschaften,<br />

die beide Geräte auszeichnen. Ferner<br />

wurden Sirius <strong>und</strong> Wega mit einem neuen<br />

Antriebskonzept <strong>und</strong> einer neuen Mastkonzeption<br />

ausgestattet.<br />

Dynamisch <strong>und</strong> stabil<br />

Dr. Elmar Raiser, Geschäftsführer der Raiser<br />

Engineering GmbH & Co. KG: „Um die Dynamik<br />

solcher Systeme zu erhöhen <strong>und</strong> um<br />

vor allem die Effizienz zu steigern, lohnt es<br />

sich, auf moderne Simulationsmethoden<br />

zurückzugreifen.“ Mithilfe der Finite-Elemente-Methode<br />

konnte das Unternehmen<br />

z. B. den neuen Hubwagen (Bild 01) so<br />

konzipieren, dass er trotz reduziertem Gewicht<br />

seine Steifigkeit behält. „Das ist beim<br />

Transport von schweren Lasten bei höchster<br />

Dynamik wichtig.“<br />

Der Antrieb ist das eigentliche Kernstück<br />

der Konstruktion. Dieser funktioniert<br />

über zwei formschlüssige Zahnrad-Zahnstangen-Verbindungen<br />

(Bild 02). Über einen<br />

Gelenkwellenstrang verb<strong>und</strong>en, treiben<br />

sie jeweils am oberen <strong>und</strong> unteren Ende<br />

der Konstruktion die Fahrwagen am<br />

Hallenboden <strong>und</strong> oben am Regal synchron<br />

an. Das ermöglicht Beschleunigungen bis<br />

zu 6 m/s 2 <strong>und</strong> Geschwindigkeiten von<br />

6 m/s. Die dabei entstehenden Kräfte werden<br />

durch die Neugestaltung des Fahrwagens<br />

gleichmäßig auf alle Räder verteilt,<br />

sodass diese aufgr<strong>und</strong> der erhöhten Laufruhe<br />

kaum belastet werden <strong>und</strong> nur einem<br />

geringen Verschleiß unterliegen.<br />

Konventionelle Regalbediengeräte bestehen<br />

aus einer Kragarmträger-Konstruktion<br />

<strong>und</strong> werden i. d. R. reibschlüssig über Laufräder<br />

am unteren Fahrwerksträger angetrieben.<br />

Aus diesen Gründen kommt es je<br />

nach Position des Hubwagens <strong>und</strong> des Ge-<br />

44 <strong>f+h</strong> 5/<strong>2017</strong>


INTRALOGISTIK<br />

PROVIDER<br />

01 Im neu entwickelten Hubwagen können<br />

Lasten bis zu 1,5 Tonnen transportiert<br />

werden. Trotz verringertem Gewicht ist eine<br />

hohe Steifigkeit sichergestellt<br />

02 Zwei formschlüssige Zahnrad-<br />

Zahnstangen-Verbindungen treiben die<br />

Fahrwagen jeweils am Hallenboden <strong>und</strong> oben<br />

am Regal synchron an<br />

Besuchen Sie uns.<br />

wichts der Last zu Auslenkungen, sodass<br />

der Mast sich verformt <strong>und</strong> schwingt. Bei<br />

den von Raiser konzipierten Regalbediengeräten<br />

sind die Pendelbewegungen in allen<br />

vorkommenden Lastfällen jedoch aufgr<strong>und</strong><br />

des doppelten Antriebs geringer –<br />

um den Faktor 16 beim Schwingverhalten<br />

<strong>und</strong> den Faktor 4 bei Beanspruchung. Zurückzuführen<br />

ist dies auch auf die Ausführung<br />

des Masts als „Träger auf zwei Stützen“.<br />

Dadurch schwingt der Mast auch bei<br />

hoher Last <strong>und</strong> großer Dynamik weniger<br />

<strong>und</strong> benötigt damit eine kürzere Ausschwingzeit,<br />

sodass eine schnelle Positionierung<br />

des Hubwagens am angefahrenen<br />

Regalplatz möglich ist.<br />

Das ebenfalls neu entwickelte, formschlüssige<br />

Sicherheits-Bremssystem schafft<br />

die Voraussetzungen für 15 Prozent mehr<br />

nutzbare Lagerfläche am vorderen <strong>und</strong> hinteren<br />

Gassenende gegenüber einem hydraulischen<br />

Puffersystem. Am oberen <strong>und</strong><br />

unteren Fahrwagen ist jeweils eine Bremse<br />

angebracht, die das Gerät präzise, sicher<br />

<strong>und</strong> belastungsarm stoppt.<br />

Sirius – zuverlässiger Helfer für<br />

kleine Lasten<br />

Mit dem Regalbediengerät vom<br />

Typ Sirius hat Raiser einen Helfer<br />

entwickelt, der Förderhöhen bis 25 m<br />

<strong>und</strong> eine Tragkraft von 2 × 50 kg erreicht.<br />

Raiser: „Auf Aspekte wie Stabilität,<br />

Sicherheit <strong>und</strong> Zugriffsgeschwindigkeit<br />

kann sich der Lagerbetreiber<br />

bei unserem AKL-Regalbediengerät<br />

kompromisslos verlassen. Sein Lager<br />

wird räumlich optimal ausgenutzt<br />

<strong>und</strong> er profitiert von einer hohen<br />

Umschlagleistung.“<br />

03 Auch bei Höhen bis 40 m<br />

schwingt der Mast nicht, sodass<br />

sich der Hubwagen schneller am<br />

Regalplatz positionieren lässt<br />

Das Regalbediengerät lässt sich mit verschiedenen<br />

Lastaufnahmemitteln ausstatten.<br />

Somit kann das Regalförderzeug für<br />

das Handling von z. B. Kunststoffbehältern<br />

<strong>und</strong> produktspezifischen Tablaren eingesetzt<br />

werden. Möglich sind dabei die Strategien<br />

einfach- oder doppelttiefe Lagerung.<br />

Die Hubbewegung findet über einen wartungsarmen<br />

Hochleistungszahnriemen mit<br />

kurzen Zykluszeiten beim Heben <strong>und</strong> Senken<br />

statt.<br />

„Unser Regalbediengerät Sirius ist durch<br />

den modularen Aufbau für Wartungsarbeiten<br />

gut zugänglich, sodass sich Komponenten<br />

problemlos austauschen lassen“, so<br />

Raiser.<br />

Wega – für hohe Tragkraft<br />

Aus der automatischen Lagerung von Paletten,<br />

Gitterboxen oder individuellen Ladungsträgersystemen<br />

resultieren hohe Anforderungen<br />

an die Regalbediengeräte. Da<br />

sind verformungssteife Mastgeometrien<br />

das A <strong>und</strong> O einer problemlosen Intralogistik.<br />

Raiser hat auch dafür mit dem Regalbediengerät<br />

Wega eine Lösung entwickelt:<br />

Das Regalbediengerät ist für<br />

eine Tragkraft bis 1 500 kg<br />

ausgelegt, erreicht eine<br />

Hub höhe von 40 m <strong>und</strong> kann<br />

mit bis zu 1,5 m/s 2 beschleunigt<br />

<strong>und</strong> verzögert werden<br />

(Bild 03). Raiser: „Bei diesen Dimensionen<br />

ist es eine Herausforderung,<br />

die Durchbiegung des Masts so<br />

minimal wie möglich zu halten. Bei<br />

Wega ist uns das gut gelungen. Das<br />

geringe Mastgewicht ermöglicht zudem<br />

eine hohe Fahrdynamik, spart<br />

Strom <strong>und</strong> damit Kosten für den<br />

Betreiber.“<br />

Fotos: Aufmacherfoto Fotolia,<br />

01 – 03 Raiser<br />

Bearbeitung: VFV<br />

www.raiser.de<br />

Seit 1934 bietet die Schweizer Stöcklin-Gruppe weltweit<br />

innovative Logistiklösungen „alles aus einer<br />

Hand“ an, welchen höchsten Ansprüchen genügen.<br />

Dazu gehören vollautomatische Hochregallager,<br />

komplexe Horizontalförderanlagen, Kleinteilelager<br />

für Behälter <strong>und</strong> Kartons sowie die Modernisierung<br />

Ihrer bestehenden Anlage, auch im temperaturgeführten<br />

Bereich.<br />

Mit dem StöcklinWMS 5.6 bieten wir Ihnen ein<br />

voll integriertes Lagerverwaltungs-System zur Abdeckung<br />

sämtlicher automatischer- <strong>und</strong> manueller<br />

Lager-Prozesse an. Standardfunktionen für den<br />

Wareneingang über die Einlagerung, Auslagerung,<br />

Kommissionierung bis hin zur Bereitstellung für<br />

den Versand lassen sich flexibel an die jeweiligen<br />

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<strong>f+h</strong> 5/<strong>2017</strong> 45<br />

Stoecklin.indd 1 12.04.<strong>2017</strong> 12:18:01


LAGER<br />

Stresslevel gesenkt<br />

Leise Behälter verbessern Arbeitsumfeld<br />

Mit dem neuen Multi-User-<br />

Logistikzentrum in Bedburg verfügt<br />

die Hammer GmbH <strong>und</strong> Co. KG<br />

über mehr Platz <strong>und</strong> kann mit<br />

neuer Lagertechnik vor allem eine<br />

große Baumarkt-Kette noch<br />

umfassender unterstützen. Im<br />

Shuttle-Lager kommen auf<br />

automatisierte Anlagen<br />

ausgerichtete Kunststoffbehälter<br />

zum Einsatz, deren Umlaufboden<br />

sorgt für hohe Stabilität <strong>und</strong><br />

minimale Laufgeräusche auf der<br />

Fördertechnik.<br />

„Sucht ein K<strong>und</strong>e im Baumarkt eine ganz<br />

bestimmte Schraube <strong>und</strong> ist diese nicht da,<br />

kommt er am nächsten Tag ganz bestimmt<br />

nicht wieder“, weiß Lutz Harde, Geschäftsführer<br />

im neuen Logistikzentrum der Hammer<br />

GmbH <strong>und</strong> Co. KG in Bedburg, aus<br />

eigener Erfahrung. „Also, was macht er? Er<br />

geht ins nächste Geschäft <strong>und</strong> kauft sie<br />

dort.“<br />

Aus diesem Gr<strong>und</strong> müssen Handelsunternehmen<br />

immer ausreichend Ware zur<br />

Verfügung haben. Dafür erforderlich ist<br />

eine schnelle <strong>und</strong> zuverlässige Logistik. Um<br />

diese für seine Partner weiter zu optimieren,<br />

errichtete der mittelständische, in<br />

Aachen beheimatete Logistikdienstleister<br />

auf einem ehemaligen Tagebaugelände ein<br />

neues Multi-User-Logistikzentrum.<br />

Als Kontraktlogistiker arbeitet Hammer<br />

eng mit seinen K<strong>und</strong>en zusammen – immer<br />

mit dem Ziel, Warenströme weiter zu verbessern.<br />

Somit war das neue Logistikzentrum<br />

auch nur eine logische Konsequenz.<br />

Harde: „Von unserem Standort in Pulheim<br />

arbeiteten wir seit Jahren für eine namhafte<br />

Baumarkt-Kette.“ Doch der Händler habe<br />

sich vergrößert <strong>und</strong> wollte damit auch seine<br />

Logistikstrukturen neu aufsetzen. Das Logistikzentrum<br />

in Pulheim bot dafür nicht<br />

die notwendige Infrastruktur. Mit dem<br />

Neubau sah Hammer außerdem eine Chance,<br />

als Dienstleister ebenfalls weiter zu<br />

wachsen.<br />

Im April 2014 wurde im Gewerbegebiet<br />

Mühlenerft der Gr<strong>und</strong>stein für das Logistikzentrum<br />

gelegt, im Februar 2015 konnte das<br />

Zentrum in Betrieb gehen. Den überwiegenden<br />

Teil der Multi-User-Anlage betreibt<br />

das Unternehmen als europäisches Zentrallager<br />

für die Baumarkt-Kette. Dazu kommen<br />

weitere Partner wie Hersteller von<br />

Elektronikkomponenten oder Glasgeschirr,<br />

für die der Dienstleister den Warenein- <strong>und</strong><br />

-ausgang, die Lagerung sowie die Kommissionierung<br />

übernimmt.<br />

Weil in den zehn Hallen des Standorts<br />

unterschiedliche Waren bevorratet werden,<br />

sind sie entsprechend ausgestattet: für Gefahrgüter,<br />

mit Palettenregalen oder für die<br />

Blocklagerung. Dazu kam: „In Pulheim beinhaltete<br />

das Produktsortiment der Baumarkt-Kette<br />

kaum Kleinteile wie Schrauben,<br />

Nägel oder Schleifpapier. Wenn, dann<br />

haben die Mitarbeiter diese von der Palette<br />

46 <strong>f+h</strong> 5/<strong>2017</strong>


DIE RAUMSPARENDE<br />

PALETTIERLÖSUNG!<br />

kommissioniert. Das hat sich für uns nun<br />

geändert“, so Harde. „Wir stellten uns damit<br />

die Frage: Mit welcher Technik sollten wir<br />

die gestiegene Anzahl an Kleinkomponenten<br />

effizient kommissionieren?“<br />

Gemeinsam mit einem externen Berater<br />

entschied sich der Dienstleister in einer der<br />

Hallen für ein automatisiertes Kleinteilelager<br />

der Knapp AG, Graz/Österreich. Die dafür<br />

erforderlichen Behälter stammen von<br />

der Bito-Lagertechnik aus Meisenheim.<br />

Sandwichkonstruktion sorgt für<br />

Stabilität<br />

Der Komplettanbieter für Lagertechnik lieferte<br />

60 000 Behälter vom Typ Bitobox XLmotion,<br />

ausgestattet mit Barcodeträgern<br />

auf jeder Längsseite, eingespritztem K<strong>und</strong>enlogo<br />

– <strong>und</strong> hergestellt aus Recyclingmaterial.<br />

Mit diesem für automatisierte Lager<br />

ausgelegten Behälter konnte der Anbieter<br />

die Anforderungen des Regalherstellers an<br />

Ebenheit, Rauheit oder auch an den Reibwert<br />

erfüllen. Dafür sorgt der neue Umlaufboden:<br />

Um bei hohen Belastungen im Lagerbetrieb<br />

bestehen zu können, haben die<br />

Entwickler diesen mit einer glatten Rahmenkonstruktion<br />

versehen, die mit diagonalen<br />

Stützrippen an den Behälter angeb<strong>und</strong>en<br />

ist. Diese Sandwichkonstruktion<br />

verhindert, dass sich der Boden bei hoher<br />

Last durchbiegt. Weil der Boden dadurch<br />

immer eben <strong>und</strong> glatt ist, entstehen beim<br />

Behältertransport über die Fördertechnik<br />

kaum Geräusche. Das sorgt für eine angenehmere<br />

Arbeitsatmosphäre im Lager. „Von<br />

den Mitarbeitern bekommen wir ein sehr<br />

gutes Feedback“, so Geschäftsführer Harde.<br />

„Sie arbeiten gern an diesen Plätzen.“ Das<br />

Das leise Laufverhalten der<br />

Behälter steigert die Konzentration<br />

der Kommissionierer<br />

leise Laufverhalten der Behälter steigere<br />

zudem ihre Konzentration <strong>und</strong> senke so die<br />

Fehlerquote weiter. Und das angenehme<br />

Umfeld habe sich im Logistikzentrum herumgesprochen.<br />

Das gehe soweit, dass sich<br />

Mitarbeiter aus anderen Aufgabenbereichen<br />

mittlerweile für diese Arbeitsplätze<br />

interessieren.<br />

Das Volumen der Behälter beträgt 53 l.<br />

Harde: „Je mehr ein Behälter fassen kann,<br />

desto mehr Waren können wir lagern <strong>und</strong><br />

desto weniger Nachschübe sind erforderlich.<br />

Und weil damit weniger Behälter<br />

bewegt werden, arbeitet die komplette Anlage<br />

effizienter.“<br />

Der Boden des mit bis zu 50 kg belastbaren<br />

Behälters ist ca. 25 mm breiter als bei<br />

herkömmlichen Eurostapelbehältern. Damit<br />

lassen sich die Auflagewinkel im Regalbau<br />

schmaler ausführen. Um unterschiedliche<br />

Artikel in einem Behälter zu lagern,<br />

lässt sich die Bitobox mit serienmäßig verfügbaren<br />

Quer- <strong>und</strong> Längsunterteilern ausstatten.<br />

Der Dienstleister hat sich für ¼-Unterteiler<br />

entschieden.<br />

Damit im Brandfall die in den Behältern<br />

gelagerte Ware bei Auslösen der Sprinkleranlage<br />

nicht im Nassen steht <strong>und</strong> die Ladungsträger<br />

durch das aufgestaute Wasser<br />

schwerer werden, befinden sich am Boden<br />

<strong>und</strong> den Seitenwänden Wasserablauflöcher.<br />

An der Stirnseite sind Grifflöcher<br />

angebracht, die eine ergonomische Handhabung<br />

ermöglichen.<br />

Foto: Bito<br />

www.bito.com<br />

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„Logistik ist für uns Wettbewerbsfaktor“<br />

Bürkert Fluid Control Systems automatisiert Versorgung der Montage<br />

Mit dem Umzug von Produktion<br />

<strong>und</strong> Logistik an den neuen Standort<br />

„Campus Criesbach“ hat die<br />

Bürkert Fluid Control Systems den<br />

Grad der Automatisierung in den<br />

Prozessabläufen erhöht. Einen<br />

wichtigen Beitrag zum Erfolg des<br />

Projekts leistet die Sensortechnik.<br />

Lesen Sie mehr.<br />

Das Unternehmen Bürkert Fluid Control<br />

Systems hat Ende 2016 sein neues Werk<br />

am Campus Criesbach unweit der Firmenzentrale<br />

in Ingelfingen in Betrieb genommen.<br />

R<strong>und</strong> 30 Millionen Euro hat der Hersteller<br />

von Mess-, Steuer- <strong>und</strong> Regelungssystemen<br />

für Flüssigkeiten <strong>und</strong> Gase in den<br />

Neubau investiert. „Unser oberstes Ziel war<br />

es, die Durchlaufzeiten in der Montage zu<br />

verkürzen, um unsere Wettbewerbsposition<br />

nachhaltig zu stärken“, so Werksleiter Marc<br />

Steffen Dahlheimer. „Aus diesem Gr<strong>und</strong><br />

haben wir uns entschieden, den Grad der<br />

Automatisierung in den bereichslogistischen<br />

Prozessabläufen zur Versorgung der<br />

Montage zu erhöhen <strong>und</strong> gleichzeitig die<br />

Flexibilität in der Fertigung weiter aufrechtzuerhalten.“<br />

Dabei sei die Beherrschung der Variantenvielfalt<br />

eine der größten Herausforderungen<br />

im täglichen Betrieb. Denn Bürkert<br />

liefert in erster Linie Komplettlösungen für<br />

K<strong>und</strong>en mit z. T. individueller Konfiguration.<br />

Dafür muss eine Vielzahl unterschiedlicher<br />

Teile vorgehalten <strong>und</strong> effizient an die<br />

Montagelinie gebracht werden. Für diese<br />

auftragsbezogene Fertigung ist eine automatisierte<br />

Logistik vorteilhaft. Der intralogistische<br />

Generalunternehmer Sitlog hat die<br />

Steuerungstechnik <strong>und</strong> Visualisierung der<br />

Anlage übernommen.<br />

„Über Partner<br />

haben wir den Stahlbau<br />

für das automatische<br />

Kleinteilelager,<br />

die Mechanik der Regalbediengeräte<br />

<strong>und</strong><br />

der Fördertechnik,<br />

die Brandschutztore,<br />

die Bühne für die<br />

AKL-Vorzone, das<br />

manuelle Palettenlager<br />

sowie die Lieferung<br />

der Arbeitstische an die einzelnen Arbeitsstationen<br />

realisiert“, erklärt Christian<br />

Hausner, Projektmanager bei Sitlog. Eine<br />

Herausforderung sei dabei das Management<br />

der unterschiedlichen Behältertypen<br />

gewesen, die Bürkert bereits im Einsatz hatte.<br />

Hauser: „Wir konzentrieren uns in dem<br />

Projekt auf unsere Kernkompetenzen Steuerung<br />

<strong>und</strong> IT – alle anderen Komponenten<br />

holen wir uns von unseren, zum Teil langjährigen<br />

Partnern dazu.“<br />

AKL ist Herzstück der Anlage<br />

Dieser ganzheitliche Ansatz hat auch bei<br />

diesem Projekt überzeugt. „Wir haben uns<br />

für Sitlog entschieden, weil wir die technischen<br />

Anforderungen etwa an die Anzahl<br />

<strong>und</strong> Ausgestaltung der Stellplätze oder die<br />

Anbindung über die Fördertechnik hier erfüllt<br />

sehen“, sagt Dahlheimer. „Und durch<br />

die Einbindung der externen Partner, die<br />

über ein spezialisiertes Know-how in ihren<br />

Leistungsbereichen verfügen, konnten wir<br />

Unser oberstes Ziel war es,<br />

die Durchlaufzeiten in der<br />

Montage zu verkürzen, um<br />

unsere Wett bewerbsposition<br />

nachhaltig zu stärken<br />

Marc Steffen Dahlheimer,<br />

Werksleiter Bürkert<br />

Fluid Control Systems<br />

eine für uns in allen Belangen optimierte<br />

Lösung realisieren.“ Denn kein Bürkert-<br />

K<strong>und</strong>e sei bereit, für logistische Leistung zu<br />

bezahlen, sondern für die Qualität der Produkte<br />

<strong>und</strong> Serviceleistungen. Eine schnelle,<br />

fehlerfreie Lieferung werde heute vorausgesetzt<br />

– <strong>und</strong> das mit einer Standardlieferzeit<br />

für Produkte aus dem Hauptprogramm<br />

von weltweit fünf Tagen. „Ohne eine funktionsfähige<br />

Bereichslogistik könnten wir das<br />

nicht leisten <strong>und</strong> außerdem wären die Produkte<br />

für unsere K<strong>und</strong>en unbezahlbar. Aus<br />

diesem Gr<strong>und</strong> sehen wir die Logistik als<br />

echten Wettbewerbsvorteil.“<br />

Die Kapazität im neuen vollautomatischen<br />

Behälterlager liegt bei rd. 27 000<br />

48 <strong>f+h</strong> 5/<strong>2017</strong>


MATERIALFLUSS<br />

Stellplätzen in aktuell drei Gassen mit doppelttiefer<br />

Lagerung. Eingesetzt werden zwei<br />

verschiedene Behältergrößen mit den Abmessungen<br />

600 × 400 sowie 465 × 315 mm<br />

<strong>und</strong> einer Nutzlast von bis zu 20 kg. An den<br />

vier Kommissionierarbeitsplätzen können<br />

Multi-Order-Picks durchgeführt werden,<br />

d. h. die Kommissionierung gleicher Bauteile<br />

für mehrere, parallele Aufträge. Darüber<br />

hinaus stehen zwei Förderstrecken für<br />

die Produktionsanbindung, zwölf Erstverpackungsarbeitsplätze<br />

<strong>und</strong> drei Warenausgangsbahnen<br />

zur Verfügung. Die Leistungen<br />

liegen im Kleinteilelager bei 285 Doppelspielen<br />

pro St<strong>und</strong>e, in der Kommissionierung<br />

<strong>und</strong> in der Produktion bei jeweils<br />

400 Behältern stündlich sowie in der Erstverpackung<br />

<strong>und</strong> der Leerbehälterrückführung<br />

bei je 600 Behältern pro St<strong>und</strong>e.<br />

Lösungen von Mittelständlern<br />

für den Mittelstand<br />

Wichtige Aufgaben für einen problemlosen<br />

Materialfluss entfallen dabei auf opto-elektronische<br />

Produkte. Zum Einsatz im Hochregallager<br />

einschließlich der Lagervorzonen<br />

<strong>und</strong> im Kommissionierbereich kommen<br />

die Produktlösungen der Typen<br />

BCL 348i, AMS 348i <strong>und</strong> DDLS 500i aus dem<br />

Hause von Leuze electronic (Bild). Der stationäre<br />

Barcodeleser vom Typ BCL 348i mit<br />

integrierter Profinet-Schnittstelle übernimmt<br />

im Zusammenspiel mit dem optischen<br />

Entfernungsmesssystem vom Typ<br />

AMS 348i in diesem Projekt komplexe Aufgaben.<br />

Der Barcodeleser sorgt für die Barcode-Identifikation<br />

der Behälter <strong>und</strong> deren<br />

Inhalt, das Laser-Positioniersystem AMS<br />

stellt die Positionierung der Regalbediengeräte<br />

sicher. Die DDLS 500i ist eine optische<br />

Datenübertragungs-Lichtschranke mit<br />

integriertem Webserver für eine weltweit<br />

ortsunabhängige Ferndiagnose. Diese ermöglicht<br />

es, Daten industrieller Netzwerke<br />

von bewegten Anlagenteilen in der Fördertechnik<br />

kabellos auch über größere Distanzen<br />

zu übertragen. Die Datenübertragung<br />

aller ethernet-basierten Datenprotokolle –<br />

wie das z. B. bei Bürkert eingesetzte Profinet<br />

– findet mit einer Realtime-Übertragungsgeschwindigkeit<br />

von bis zu 100 MBit/s statt.<br />

„An diesem Projekt kann man sehen, dass<br />

eine Lagerautomatisierung durchaus auch<br />

für mittelständische Unternehmen Sinn<br />

macht“, so die Einschätzung von Josef<br />

Apfelbeck, Key Account Manager bei Leuze<br />

electronic. „Es müssen nicht immer nur die<br />

großen Anwendungen mit zehntausenden<br />

von Artikeln im Sortiment sein.“<br />

Zum Einsatz im Hochregallager einschließlich<br />

der Lagervorzonen <strong>und</strong> im Kommissionierbereich<br />

kommen die Produkt lösungen vom<br />

Typ BCL 348i, AMS 348i <strong>und</strong> DDLS 500<br />

Mit dem bisher Erreichten ist man bei Bürkert<br />

zufrieden. Dahlheimer: „Unsere K<strong>und</strong>en<br />

bestellen die Produkte immer häufiger<br />

<strong>und</strong> dafür in immer kleineren Mengen. Mit<br />

der nun umgesetzten Lösung haben wir<br />

unsere Durchlaufzeiten signifikant reduziert<br />

<strong>und</strong> kürzere Lieferzeiten zum K<strong>und</strong>en<br />

erreicht.“<br />

Fotos: Leuze electronic<br />

www.leuze.de<br />

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KRANE UND HEBEZEUGE<br />

Kunst am Kran<br />

Huber Naturstein erweitert „Stone Gallery“ mit freitragendem Spezialkran<br />

Antolini ist ein italienischer Natursteinhändler, die Firma Huber aus Markt Schwaben<br />

bei München sein deutscher Partner. Um seine Hallenfläche besser nutzen zu können,<br />

benötigte Huber einen zweiten Kran. Stahl- <strong>und</strong> Kranbau Oeder, ein süddeutscher<br />

Kranbaupartner von Stahl Cranesystems, verlängerte die bestehende Kranbahn an der<br />

durchgehenden Hallenwand. Lesen Sie mehr.<br />

50 <strong>f+h</strong> 5/<strong>2017</strong>


FILTER BESTELLT.<br />

GEWARTET.<br />

FILTER EINGEBAUT.<br />

WARNMELDUNG.<br />

FILTER BESCHÄDIGT.<br />

01 Die neue Kranbahn ragt mehr als 3 m in<br />

den breiteren Hallenteil hinein. Dieser Bereich<br />

kann von beiden Kranen bedient werden<br />

Bis zu 500 kg wiegt eine dieser Natursteinplatten,<br />

die z. T. aussehen wie Gemälde<br />

– farbenfroh, mit gewagten Strukturen <strong>und</strong><br />

aufregenden Oberflächen. Mehr als 800<br />

unterschiedliche Natursteine hat Huber auf<br />

Lager. Was von außen wie eine gewöhnliche<br />

Lagerhalle aussieht, gleicht innen einem<br />

Showroom. Teppich auf dem Boden, Musik<br />

in der Luft. Oben zwei Hallenkrane – weiß<br />

lackiert mit schwarzen Hebezeugen – Farbvorgaben<br />

aus Italien. „Antolini Stone<br />

Gallery by Huber“ prangt auf den Kranbrücken<br />

– hier werden die Ausstellungsstücke<br />

edel präsentiert.<br />

Kranbahnen verlängert<br />

Um seine Hallenfläche besser nutzen <strong>und</strong><br />

auch im hinteren, schmaleren Teil des Gebäudes<br />

Natursteinplatten ausstellen zu<br />

können, benötigte Huber einen zweiten<br />

Kran. Voraussetzung für eine sinnvolle Erweiterung<br />

war ein Überlappungsbereich,<br />

den beide Krane bedienen können, denn<br />

Platten sollten vom bestehenden Kran im<br />

breiteren, vorderen Hallenteil auf den neuen,<br />

schmaleren Kran umgeladen werden<br />

können.<br />

Stahl- <strong>und</strong> Kranbau Oeder, ein süddeutscher<br />

Kranbaupartner von Stahl Cranesystems,<br />

verlängerte die bestehende Kranbahn<br />

an der durchgehenden Hallenwand<br />

<strong>und</strong> realisierte im schmalen Hallenteil eine<br />

neue, 27 m lange Kranbahn, die 3,3 m in<br />

den breiteren Hallenteil hineinragt<br />

(Bild 01). „Wir mussten das überlappende<br />

Stück Kranbahn freitragend konzipieren,<br />

damit Huber die darunterliegende Fläche<br />

ohne störende Stützen weiterhin für seine<br />

Ausstellung nutzen kann“, erklärt Rudolf<br />

Lang, Geschäftsführer von Stahl- <strong>und</strong> Kranbau<br />

Oeder. Der im Überlappungsbereich<br />

liegende Gang sei zugleich die Verbindung<br />

zur benachbarten Halle, der Quertransport<br />

von Steinplatten findet per Schienenwagen<br />

statt (Bild 02).<br />

Bei der Anfertigung der überlappenden<br />

Kranbahnen musste das Team von Lang<br />

noch einen weiteren Aspekt berücksichti-<br />

02 Im Überlappungsbereich der Krane dient<br />

ein Schienenwagen zum Quertransport von<br />

Steinplatten in die benachbarte Halle<br />

gen: Den vorgeschriebenen Mindestabstand<br />

zwischen bestehender Kranbrücke<br />

<strong>und</strong> neuer Kranbahn von 0,5 m. Die in den<br />

Raum hineinragende Kranbahn musste aus<br />

diesem Gr<strong>und</strong> tiefer montiert <strong>und</strong> der Kran<br />

auf dieser Seite hochgezogen werden – eine<br />

Sonderlösung, die Stahl- <strong>und</strong> Kranbau<br />

Oeder in ähnlicher Form bereits bei früheren<br />

Anlagen eingesetzt hat. Lang: „Dadurch,<br />

dass wir den neuen Kran hochgezogen haben,<br />

kann der Bestandskran über die neue<br />

Kranbahn hinweg fahren. Somit ist eine<br />

Überschneidung der Krane unter Einhaltung<br />

des Sicherheitsabstands möglich.“<br />

Auf beiden Kranbrücken dient ein Seilzug<br />

der Serie SH von Stahl Cranesystems<br />

als Hubwerk. Auch die übrigen Krankomponenten<br />

wie Steuerung <strong>und</strong> Krankopfträger<br />

stammen vom Unternehmen aus<br />

Künzelsau.<br />

Die Aufnahme der Steinplatten findet<br />

mithilfe einer kraftschlüssigen Zange oder –<br />

bei empfindlichem Material – auch mit Hebebändern<br />

statt. Für Huber Naturstein hat<br />

sich die Investition gelohnt: Die neu gewonnene<br />

Lagerfläche bietet Platz für mehr<br />

als 40 zusätzliche Materialien.<br />

Fotos: Stahl Cranesystems<br />

www.stahlcranes.com<br />

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KRANE UND HEBEZEUGE<br />

Umrüstung gefordert<br />

Industrial-WLAN-Komponenten für den störungsfreien Betrieb von Brückenkranen<br />

01 02<br />

Der Umschlag tonnenschwerer<br />

Lasten per Brückenkran stellt<br />

hohe Anforderungen an die<br />

Steuerung <strong>und</strong> Sicherheit. Ein<br />

US-amerikanischer Verarbeiter<br />

von Stahlblechen für die<br />

Automobilindustrie setzt für die<br />

Kommunikation zwischen Kran<br />

<strong>und</strong> Kontrollraum auf Industrial<br />

Wireless LAN mit leistungsstarken<br />

Komponenten von Siemens. Lesen<br />

Sie mehr.<br />

Das Unternehmen Trutegra aus Charlotte/North<br />

Carolina ist als Entwickler <strong>und</strong><br />

Integrator umfangreicher Steuerungs- <strong>und</strong><br />

Automatisierungslösungen weltweit in Sachen<br />

Kransteuerung aktiv, vor allem für die<br />

intelligente Wegsteuerung von Kranen <strong>und</strong><br />

Hubwerken. Zur Bewältigung der damit<br />

verb<strong>und</strong>enen Aufgaben werden seit vielen<br />

Jahren Siemens-Komponenten eingesetzt.<br />

„Bei Industriekranen ist die Steuerung alles“,<br />

erklärt Mike Martin, Leiter der IT-Abteilung<br />

bei Trutegra.<br />

Echtzeitkommunikation<br />

gefordert<br />

Im mittleren Westen der USA bedienen<br />

unzählige große Metallfertigungs- <strong>und</strong> -verarbeitungsunternehmen<br />

die immer umfangreicheren<br />

Anforderungen der Automobilindustrie<br />

nach hochwertigem, hochfestem<br />

Stahl.<br />

Zum Coil-Umschlag nutzt einer dieser<br />

Betriebe vier Brückenkrane, mit einer<br />

Spannweite von jeweils etwa 36 m. Die<br />

Länge der Fahrschienen beträgt ca. 600 m.<br />

Viele Jahre fand die Kommunikation der<br />

Brückenkrane über schlecht isolierte<br />

900-MHz-Koaxialkabel statt, die entlang<br />

der Schienen verliefen <strong>und</strong> Brücke <strong>und</strong><br />

Katze steuerten.<br />

Trutegra erhielt den Auftrag, die Anlage<br />

mit einem drahtlosen 802.11n-Breitbandsystem<br />

aufzurüsten. Ein Gr<strong>und</strong> dafür war<br />

die benötigte Bandbreite für den Einbau<br />

von Kameras auf den Kranen für die bessere<br />

52 <strong>f+h</strong> 5/<strong>2017</strong>


KRANE UND HEBEZEUGE<br />

Sicht auf den Betrieb von einem entfernten<br />

Kontrollraum aus. Gleichzeitig sollte bei<br />

Störfällen eine analoge Aufzeichnung (DVR<br />

= digital video recorder) möglich sein. Der<br />

andere Gr<strong>und</strong>: Der Betreiber wünschte<br />

auch die Erfassung der Betriebsdaten, was<br />

mit dem Koaxialkabel nicht möglich war.<br />

Zunächst entschied sich Trutegra für einen<br />

Anbieter, dessen Drahtlos-Lösung selbst<br />

nach einem Jahr nicht funktionieren wollte.<br />

Die Kommunikation zwischen den Kranen<br />

<strong>und</strong> der Basis fiel immer wieder so lange aus,<br />

dass die Produktion acht- bis zwölfmal pro<br />

Schicht unterbrochen werden musste. Und<br />

jedes Mal musste dann ein Bediener den<br />

Kran von Hand in eine Wartungsposition<br />

fahren. Dann wurde der Strom im Kran abgestellt<br />

<strong>und</strong> anschließend wieder angeschaltet,<br />

um die Funkverbindung neu aufzubauen.<br />

Martin: „Die damit verb<strong>und</strong>enen Produktionsausfälle<br />

kosteten das Werk vermutlich<br />

mehrere h<strong>und</strong>erttausend Dollar.”<br />

Umrüstung mit<br />

Scalance-W-Produkten<br />

Zunächst verschafften sich die Techniker<br />

von Trutegra einen Überblick im Werk.<br />

01 Access Point vom Typ Scalance W788-2<br />

RJ45 mit sechs IWLAN-Antennen, der an<br />

beiden Enden der Werkshalle installiert wurde<br />

02 Das Client-Modul vom Typ Scalance<br />

W740 mit drei „Simatic NET IWLAN“-<br />

Antennen vom Typ ANT795-4MX wird im<br />

Steuerungskasten des Krans eingebaut<br />

Gefordert war ein drahtloses Breitband-<br />

Steuerungssystem. Aufgr<strong>und</strong> der Erfahrung<br />

als Entwickler diverser Wireless-<br />

System lösungen für viele Anwender weltweit<br />

empfahl das Team eine Industrial-<br />

Wireless-LAN-Lösung bestehend aus<br />

Access Points vom Typ Scalance W788<br />

(Bild 01) <strong>und</strong> Client-Module vom Typ<br />

Scalance W748 aus dem Hause Siemens.<br />

„In all unseren drahtlosen Kransteuerungen<br />

setzen wir die Scalance-W-Produktreihe<br />

ein, weil sie zuverlässig funktioniert<br />

– <strong>und</strong> zwar immer“, so Martin. „Außerdem<br />

sind die Geräte einfach zu installieren <strong>und</strong><br />

zu konfigurieren.”<br />

Die Scalance-W-Reihe kombiniert Leistungsfähigkeit,<br />

Zuverlässigkeit <strong>und</strong> Sicherheit<br />

in einem robusten Aluminiumgehäuse<br />

(Bild 02). Moderne Standardmechanismen<br />

für Benutzerauthentifikation <strong>und</strong> Datenverschlüsselung<br />

bieten Schutz gegen unbefugten<br />

Zugriff.<br />

Nach der Erfahrung des Anwenders mit<br />

einem anderen Anbieter wollte Trutegra<br />

beweisen, dass die IWLAN-Lösung mit Scalance<br />

W funktioniert. Daher entwickelte das<br />

Unternehmen ein red<strong>und</strong>antes System für<br />

einen der Krane des Werks <strong>und</strong> installierte<br />

dafür einen Access Point unter der Hallendecke<br />

an beiden Enden der Werkshalle.<br />

Einfache Installation<br />

Über Ethernet-Verdrahtung <strong>und</strong> Powerover-Ethernet<br />

(PoE)-Anschluss kommunizieren<br />

die Geräte mit dem werkseigenen<br />

Scada-System <strong>und</strong> senden Videosignale in<br />

den Kontrollraum <strong>und</strong> auf DVR, alles über<br />

Profinet. Der Steuerungskasten des Krans<br />

wurde mit einem Client-Modul ausgestattet.<br />

Trutegra hat die Geräte auf die höchstmögliche<br />

Sicherheitsverschlüsselung eingestellt,<br />

die von Siemens entwickelt wurde<br />

<strong>und</strong> in jedem Gerät integriert ist.<br />

Um die problemlose Installation <strong>und</strong><br />

Konfiguration des mit Scalance W aufgebauten<br />

WLANs sicherzustellen, schickte<br />

Siemens einen Spezialisten für drahtlose<br />

Netzwerke vor Ort: „Das ist der Support,<br />

den wir von Siemens kennen”, erklärt<br />

Martin. „Die komplette Installation mit<br />

Montage der Geräte, Anschluss an das<br />

Netzwerk <strong>und</strong> allen Einstellungen dauerte<br />

etwa acht St<strong>und</strong>en. Seit das Wireless-LAN-<br />

System mit Scalance W installiert wurde,<br />

gab es keinen einzigen Ausfall.“ Außerdem<br />

müsse kein Bediener mehr den Kran von<br />

Hand in die Wartungsposition fahren <strong>und</strong><br />

das System neu starten.<br />

Der Stahlverarbeiter beschloss, die drei<br />

anderen Krane im gleichen Werk <strong>und</strong> fünf<br />

weitere an einem anderen Standort ebenfalls<br />

mit Scalance W auszurüsten. Die einfache<br />

Installation der Systeme konnte das<br />

Unternehmen nun eigenen Wartungstechnikern<br />

übertragen. Martin: „Wir haben alle<br />

Installationsschritte dokumentiert, sodass<br />

die Wartungstechniker die Geräte selbst<br />

einbauen <strong>und</strong> an das Netzwerk anbinden<br />

<strong>und</strong> einrichten konnten.“<br />

Fotos: Siemens<br />

www.siemens.com<br />

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Ungeplante Ausfälle vermeiden<br />

Industrie 4.0 – smart plastics erhöhen die Ausfallsicherheit<br />

Intelligente Produkte sagen Austauschtermin im laufenden Betrieb voraus <strong>und</strong> integrieren<br />

sich nahtlos in Ihre Prozesse (vorausschauende Wartung). Dank smart plastics steigt die<br />

Anlagenverfügbarkeit <strong>und</strong> die Wartungskosten sinken.<br />

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<strong>f+h</strong> 5/<strong>2017</strong> 53


LOGIMAT NACHLESE<br />

Das war die<br />

Logimat <strong>2017</strong><br />

Position als wichtige Adresse der<br />

Intralogistik untermauert<br />

Die Logimat <strong>2017</strong> hat ihre Tore mit<br />

dem besten Ergebnis in der<br />

15-jährigen Geschichte der<br />

Internationalen Fachmesse für<br />

Distribution, Material- <strong>und</strong><br />

Informationsfluss geschlossen: So<br />

viele Aussteller wie nie zuvor, eine<br />

maximale Flächenbelegung des<br />

Messegeländes <strong>und</strong> mehr als<br />

50 000 Besucher fanden den Weg<br />

nach Stuttgart. Der Zuspruch des<br />

internationalen Fachpublikums<br />

untermauert die Position als<br />

wichtige Intralogistik-Messe.<br />

Mit Blick auf die nationalen <strong>und</strong> internationalen<br />

Aussteller, die sich auf<br />

dem Stuttgarter Messegelände präsentierten,<br />

platzte die 15. Logimat aus allen Nähten.<br />

1 384 Aussteller (+8,1 Prozent gegenüber<br />

dem Vorjahr), davon fast jedes vierte<br />

Unternehmen (+24,6 Prozent) aus dem<br />

Ausland, belegten 102 100 m² Ausstellungsfläche<br />

(+7 Prozent) . „Mehr geht nicht“, fasst<br />

Messeleiter Peter Kazander, Geschäftsführer<br />

der Euroexpo Messe- <strong>und</strong> Kongress-<br />

GmbH, München, zusammen, „zumindest<br />

nicht auf dem Messegelände, wie wir es<br />

noch aus diesem Jahr kennen.“ Im kommenden<br />

Jahr werde die neue Halle 10 der<br />

Logimat weitere ca. 15 000 m² Ausstellungsfläche<br />

bieten.<br />

Gradmesser für den Stellenwert<br />

einer Messe<br />

An den drei Messetagen kamen 50 187<br />

Fachbesucher (+15,4 Prozent) nach Stuttgart<br />

– 6 701 mehr als im vergangenen Jahr.<br />

Die Daten der Besucherbefragung wurden<br />

vom unabhängigen Baseler Marktforschungsinstitut<br />

Wissler & Partner erfasst.<br />

Den Zahlen des Instituts zufolge war der<br />

Anreiseweg bei jedem dritten Besucher<br />

(32,8 Prozent) länger als 300 km. Etwa 20<br />

Prozent der Messebesucher reisten aus dem<br />

Ausland an. 52 Prozent des Fachpublikums<br />

kamen als Entscheider kleinerer <strong>und</strong> mittelständischer<br />

Unternehmen nach Stuttgart,<br />

etwa 42,6 Prozent mit konkretem Investitionsbedarf.<br />

Jeder vierte Fachbesucher (24,1<br />

Prozent) erteilt auf oder nach der Logimat<br />

entsprechende Aufträge. In der Gesamtbewertung<br />

gaben 75,8 Prozent der Besucher<br />

der Messe die Schulnoten 1 <strong>und</strong> 2.<br />

Zudem bezeichneten 54,1 Prozent der Besucher<br />

die Logimat als „wichtigste Intralogistik-Fachmesse“.<br />

Auf weiter gestiegenen Zuspruch von<br />

Ausstellern <strong>und</strong> Fachpublikum kann überdies<br />

die Kompetenzplattform Tradeworld<br />

verweisen, die zum vierten Mal im Rahmen<br />

der Logimat veranstaltet wurde. Sie fokussiert<br />

die Prozesskette des Handels <strong>und</strong> bündelt<br />

das Know-how r<strong>und</strong> um zukunftsweisende<br />

Abläufe im Bereich des digitalen<br />

Handels. Auf der Ausstellungsfläche r<strong>und</strong><br />

um das Fachforum sowie auf mehreren<br />

Ständen in den Messehallen präsentierten<br />

173 Aussteller (+29,1 Prozent gegenüber<br />

dem Vorjahr) ihr Produkt- <strong>und</strong> Leistungsangebot<br />

für vernetzte Prozesse im Online-<br />

Handel. Damit boten in diesem Jahr 12,5<br />

Prozent der Aussteller auf dem Messegelände<br />

(Vorjahr: 10,5 Prozent) auch Konzepte<br />

<strong>und</strong> Lösungen für die Prozesskette des<br />

Handels.<br />

Als nachhaltigen Erfolgsfaktor für die<br />

Logimat insgesamt verweist Messeleiter<br />

Kazander zudem neben dem Dreiklang von<br />

Messekonzept mit einem Rahmenprogramm<br />

auf Kongressniveau, der Struktur<br />

des Stuttgarter Messegeländes <strong>und</strong> dem<br />

Mix aus Networking <strong>und</strong> Arbeitsmesse auf<br />

die Positionierung der Logimat als Plattform<br />

<strong>und</strong> Wegbereiter aktueller Entwicklungen.<br />

Die Logimat 2018 in Stuttgart findet vom<br />

13. bis 15. März 2018 statt.<br />

Fotos: Euroexpo<br />

www.logimat-messe.de<br />

54 <strong>f+h</strong> 5/<strong>2017</strong>


LOGIMAT NACHLESE<br />

clever – creative – sustainable – smart<br />

”Houston, Utz delivered<br />

the solution…“<br />

Utz Raumw<strong>und</strong>er landen genau dort, wo Sie Ihre Mission erfüllen<br />

müssen. Wir lösen schwerelos Ihre Aufgaben in Lager <strong>und</strong> Transport:<br />

Clever <strong>und</strong> kreativ, auf Wunsch auch mit Spezialentwicklungen<br />

nach Ihrer Vorgabe. Wo immer Sie gerade aktiv sind: Nehmen Sie<br />

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online. Ein kleiner Schritt für uns, ein großer Schritt für Ihre Logistik.<br />

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LOGIMAT NACHLESE<br />

Über die Bahn hinaus<br />

Das Leichtkransystem<br />

vom Typ Demag KBK<br />

lässt sich flexibel an<br />

unterschiedliche<br />

Bedingungen in Produktion,<br />

Montage <strong>und</strong> Versand anpassen.<br />

Basis des Systems sind Stahl- <strong>und</strong> Aluminiumprofile <strong>und</strong><br />

Leichtlauf-Fahrwerke. Auch das geringe Eigengewicht der<br />

Profile leistet einen Beitrag zu den Leichtlauf-Eigenschaften. Das<br />

Ergebnis: ein System, das dem Bediener im wahrsten Sinne des<br />

Wortes zur Hand geht, die Ergonomie verbessert <strong>und</strong> körperliche<br />

Belastungen auf ein Minimum reduziert.<br />

Neu im Programm sind Ausschiebekrane für die kleinen Profilgrößen<br />

KBK I, A12 <strong>und</strong> A16 mit 80 <strong>und</strong> 125 kg Traglast. Sie<br />

schaffen die Voraussetzung dafür, dass der Anwender z. B. Positionieraufgaben<br />

auch außerhalb der Kranbahn ausführen kann.<br />

Damit erweitert sich der Arbeitsbereich eines „kleinen“<br />

KBK-Systems, <strong>und</strong> auch schwer zugängliche Hallenbereiche – z. B.<br />

solche zwischen Säulen <strong>und</strong> Stützen – sind gut erreichbar.<br />

Für die Projektierung der Ausschiebekrane steht das Online-Tool<br />

KBK-Designer zur Verfügung.<br />

www.demagcranes.com<br />

Neues aus Anzeige- <strong>und</strong><br />

Kommissioniertechnik<br />

Die Themen Visualisierung <strong>und</strong> Kommissionierung standen<br />

während der Logimat am Messestand von Microsyst im Mittelpunkt<br />

des Interesses. Neuheiten <strong>und</strong> Erprobtes aus dem Anzeige<strong>und</strong><br />

Kommissionierbereich wurden dort praxisnah als Gesamtsystem<br />

präsentiert. Zu den Neuheiten zählten u.a. LED-Anzeigen<br />

mit intelligenter Steuerplatine <strong>und</strong> einem integriertem Timer<br />

sowie den Funktionen Count-down <strong>und</strong> Count-up, die Laserpositionieranzeige<br />

„mipick LPOS“ oder eine siebenfarbige<br />

LED-Anzeige. Mehr als nur einen<br />

Blick wert war auch das<br />

„Bewährte“ vom „Pick by Light“-<br />

System über den Kommissionierwagen,<br />

die Interfaces sowie das<br />

Aufrufsystem bis hin zu den<br />

Anzeigelösungen in LED-, TFT<strong>und</strong><br />

VFC-Technik.<br />

AMI, Luckenbach17<br />

Beumer Group, Beckum11<br />

BLG LOGISTICS GROUP, Bremen23<br />

BUTT, Großenkneten8<br />

Combilift, Gallinagh (Irland)43<br />

Covestro, Leverkusen7<br />

Galler, Kulmbach8<br />

HANSA-FLEX, Bremen39<br />

Herrmann + Hieber, Denkendorf19<br />

igus®, Köln53<br />

ITOH DENKI, Saint-Pierre-en-Faucigny<br />

(Frankreich)49<br />

Johnson Matthey, Sulzbach 51<br />

Jungheinrich, Hamburg 2.US<br />

Langhammer, Eisenberg47<br />

www.microsyst.de<br />

Inserentenverzeichnis Heft 5/<strong>2017</strong><br />

Marotech, Fulda57<br />

Mayr, Mauerstetten9<br />

Messe Frankfurt, Frankfurt13<br />

Pirtek, Köln35<br />

PSI Logistics, Berlin27<br />

Schulte, S<strong>und</strong>ern29<br />

SICK, Waldkirch5<br />

Spanset, Übach-Palenberg49<br />

Stöcklin, Dornach (Schweiz)45<br />

SW-Paratus, Halle25<br />

Transnorm SOVEX, Harsum3<br />

Utz, Schüttorf55<br />

Vanderlande, Mönchengladbach33<br />

Wanko, Ainring31<br />

Westfalen AG, Münster41<br />

WITRON, Parkstein15<br />

Meilenstein in Richtung Social Networked<br />

Industry<br />

Das Fahrerlose Transportfahrzeug „Emili“ (das Kunstwort steht<br />

für ergonomischer, mobiler, interaktiver Ladungsträger für die<br />

Intralogistik), eine Entwicklung des Fraunhofer-Instituts für<br />

Materialfluss <strong>und</strong> Logistik IML, lässt sich über Gesten steuern,<br />

heranwinken <strong>und</strong> fortschicken – <strong>und</strong> interagiert so direkt mit den<br />

Menschen in seiner Umgebung. Das funktioniert über kleine<br />

Computersysteme, die der Mitarbeiter an sich trägt, etwa in Form<br />

eines intelligenten Armbands. Diese übermitteln die Gesteninformationen<br />

dann per Funk an das Flurförderzeug, das sich<br />

alternativ auch über<br />

Smartphone, Tablet oder<br />

Smart Glasses ansteuern lässt.<br />

Dabei teilt Emili, die exakt<br />

über die Außenmaße eines<br />

KLT verfügt, auch selbst<br />

wichtige Informationen über<br />

sich mit: Über ein Display an<br />

der Front sollen sich im Lager<br />

der Zukunft aktuelle Zustände<br />

<strong>und</strong> Rückmeldungen<br />

unmittelbar an ihrem<br />

virtuellen Gesicht ablesen lassen. Das macht die Kommunikation<br />

zwischen Mitarbeiter <strong>und</strong> Fahrzeug so natürlich wie möglich<br />

– eine Gr<strong>und</strong>voraussetzung für die Social Networked Industry der<br />

Zukunft, in der Menschen <strong>und</strong> Maschinen auf Basis sozialer<br />

Netzwerke Informationen teilen <strong>und</strong> miteinander kommunizieren.<br />

„Emili ist der industrielle Prototyp für eine zukünftige<br />

Social Networked Industry, in der Menschen mit intelligenten<br />

Maschinen wie Emili zusammenarbeiten werden“, betont<br />

Prof. Dr. Michael ten Hompel, geschäftsführender Leiter des<br />

Fraunhofer IML.<br />

www.iml.fraunhofer.de<br />

Drei auf einen Streich<br />

Die AKL-tec GmbH blickt auf eine erfolgreiche Logimat zurück.<br />

„Für die Stückgutlogistik haben wir unser erprobtes System<br />

Apache um das Apache flying forklift erweitert“, so Rüdiger Elben,<br />

Geschäftsführer der AKL-tec GmbH. Mit dem System könne man<br />

palettenartige Fracht auf dem Flurförderzeug in der Durchfahrt<br />

vermessen.<br />

Zur Erfassung von Packstücken im Versand <strong>und</strong> zur Ermittlung<br />

geometrischer Stammdaten präsentierte das Unternehmen zwei<br />

neue Mitglieder der Cubiscan-Produktfamilie. Die flexible Lösung<br />

vom Typ Cubiscan 75 eignet sich für unterschiedliche<br />

Anwendungen in der KEP-Branche <strong>und</strong> erleichtert u. a. die<br />

Auswahl der Verpackungen. Für größere Objekte ist die ebenfalls<br />

neue Systemlösung<br />

Cubiscan 325 geeignet.<br />

„Wir konnten während<br />

der Logimat zahlreiche<br />

qualifizierte Gespräche<br />

führen <strong>und</strong> Kontakte<br />

knüpfen. Für uns steht<br />

schon jetzt fest, dass<br />

wir auch an der<br />

nächsten Messe<br />

teilnehmen werden“,<br />

resümiert Elben.<br />

www.akl-tec.de<br />

56 <strong>f+h</strong> 5/<strong>2017</strong>


LOGIMAT NACHLESE<br />

Auf Basis eines serienmäßigen<br />

Elektro-Deichselstaplers<br />

Das Fahrerlose Transportfahrzeug vom<br />

Typ EK Serie ERC 14 basiert auf einem<br />

serienmäßigen Elektro-Deichselstapler<br />

des Unternehmens Jungheinrich.<br />

Standardmäßig rüstet EK Automation<br />

das Flurförderzeug mit Lasernavigation<br />

aus. Optional stehen auch Hybridnavigationslösungen<br />

zur Verfügung. Der<br />

rückwärtige Personenschutzscanner ist komplett integriert,<br />

sodass es weder Einbußen bei der Baulänge noch bei der<br />

Trag fähigkeit gibt. Auch für den EK Serie ERC 14 bietet EK die<br />

wartungsfreien Lithium-Ionen-Batterien an.<br />

www.ek-automation.com<br />

Messepräsenz vom Regal bis zur Virtual<br />

Reality<br />

„Für uns war die Logimat ein voller Erfolg“, so Andrea Schulte,<br />

geschäftsführende Gesellschafterin, Schulte Lagertechnik.<br />

Festmachen konnte das die Unternehmenschefin u. a. an der<br />

großen Anzahl von Fachbesuchern, die man auf dem Messestand<br />

begrüßen durfte. Aufmerksam registriert wurde die hohe Anzahl<br />

ausländischer Besucher aus verschiedenen Ländern <strong>und</strong><br />

Branchen. Allen<br />

Besuchergruppen<br />

gemein war das<br />

Interesse an der<br />

Planungs- <strong>und</strong><br />

Lösungskompetenz<br />

des Unternehmens<br />

für Projekte<br />

<strong>und</strong> Anwendungen<br />

in Industrie <strong>und</strong><br />

Handel. Wobei das<br />

Produkt- <strong>und</strong><br />

Systemangebot aus den Bereichen Regale <strong>und</strong> Lagersysteme für<br />

den E-Commerce einen Schwerpunkt bildete. Regen Zuspruch<br />

fand zudem der neue Online-Konfigurator. Ein interaktives<br />

Programm für die Auswahl <strong>und</strong> Konfiguration von Regalen <strong>und</strong><br />

kompletten Regalanlagen. In einer 3D-Grafik wird das Ergebnis<br />

abschließend visualisiert. Angetan von der einfachen Bedienung<br />

des Online-Konfigurators <strong>und</strong> der übersichtlichen Darstellung<br />

haben die interessierten Besucher so schon mal ihre Regalanlage<br />

vor Augen gehabt, bevor dann Detailgespräche folgten.<br />

Über die Fachgespräche mit den Experten des Regalbauers hinaus<br />

bot der neue Magalog-Katalog die Möglichkeit das planerische<br />

Know-how des Unternehmens durch die Illustration <strong>und</strong><br />

Beschreibung realisierter Lagerprojekte auf den Punkt zu bringen.<br />

Aber was wäre ein Standbesuch <strong>und</strong> was wären informative<br />

Beratungsgespräche ohne Blick in die Zukunft? Und so konnten<br />

die Besucher auf dem Messestand, ausgestattet mit einer<br />

3D-Brille, in die Welt der virtuellen Reality eintauchen. Deutlich<br />

wurde dabei wie man sich mithilfe dieser Technologie in<br />

Vorgänge <strong>und</strong> Prozesse der Intralogistik versetzen <strong>und</strong> für die<br />

einzulagernden Produkte die passenden Regale auswählen kann.<br />

Das erlaubt bereits im Vorfeld von Projektplanungen z. B. die<br />

Auswahl der Regale oder die Entwicklung von<br />

Belegungsstrategien.<br />

www.schulte-lagertechnik.de<br />

Lösungsangebote für Logistikprozesse in<br />

Zeiten der Digitalisierung<br />

Die App „TM-ON-Street“ der Abat AG verbessert papierbasierte<br />

Transportprozesse, indem sie Touren aus dem SAP Transportation<br />

Management auf dem Smartphone oder Tablet anzeigt. So<br />

lässt sich z. B. schneller auf unerwartete Ereignisse während einer<br />

Tour reagieren.<br />

Neben modernen IT-Strukturen gewinnt auch das Thema<br />

Nachhaltigkeit in der Logistikbranche zunehmend an Bedeutung.<br />

„Wir sehen darin ein großes Potenzial, da Unternehmen mit<br />

strategischem Nachhaltigkeitsmanagement nicht nur effizienter<br />

<strong>und</strong> profitabler arbeiten, sondern auch ihr Image verbessern“, so<br />

Ronald Wermann, Vorstand <strong>und</strong> Gründungsmitglied der Abat AG.<br />

Beim Nachhaltigkeitsmanagement gelte es, ökologische, soziale<br />

<strong>und</strong> ökonomische Kennzahlen zu vereinbaren, um gleichermaßen<br />

Umweltschutz, Sozialschutz <strong>und</strong> wirtschaftliches<br />

Wachstum zu erreichen. Abat berate dabei ganzheitlich – von der<br />

Strategie über den Dialog mit den Anteilseignern bis hin zur<br />

Vorbereitung von Zertifizierungen.<br />

Logistiker können dadurch die<br />

eigene CO 2<br />

-Bilanz messen, Lieferketten<br />

optimieren <strong>und</strong> die nötigen<br />

Daten für Nachhaltigkeitsreports<br />

beschaffen.<br />

www.abat.de<br />

Konkrete Anfragen − potenzielle<br />

Neuk<strong>und</strong>en<br />

Mit einer langen Liste neuer Interessenten ist die Transdata<br />

Software GmbH & Co. KG von der Logimat zurückgekehrt. Viele<br />

Messebesucher kamen mit konkreten Anliegen an den Stand des<br />

Unternehmens, das dort das Speditions- <strong>und</strong> Lagerlogistikprogramm<br />

Komalog zeigte. „Im Vergleich zu vorherigen Messen<br />

haben wir auf der Logimat dieses Jahr ein deutlich größeres<br />

Interesse an unseren Lösungen festgestellt“, so Karl-Josef Daume,<br />

kaufmännischer Leiter der Transdata Software GmbH & Co. KG.<br />

Mehr als die Hälfte der Interessenten waren potenzielle<br />

Neuk<strong>und</strong>en, die mit konkreten Anfragen an die Entwickler<br />

herangetreten sind.<br />

www.transdata.net<br />

mit optimalen Reibwerten bis 0,9 μ<br />

Gummi-Puffer Unterleg-Schutzplatte Unterlegkeile<br />

MAROTECH GmbH | Industriepark West<br />

Heinkelstr. 2-4 | 36041 Fulda | +49(0)661-86202-0<br />

info@marotech.de | www.marotech.de<br />

Prüfzeugnis Fraunhofer Institut<br />

IML Dortm<strong>und</strong> (Lifetest)<br />

z.B. Qualität „Premium“ in<br />

Bodenlage mit Reibwert μ = 0,7<br />

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VON DAMALS BIS HEUTE<br />

2009<br />

02<br />

Gründung Vertriebsniederlassung<br />

Planeta Lifting Ltd.,<br />

Schanghai<br />

Neue Seil­<br />

winden-<br />

Generation<br />

vorgestellt<br />

2004<br />

2015<br />

Vom Handflaschenzug<br />

zum Spezialkran<br />

Planeta: Seit mehr als 150 Jahren Hebezeuge mit Qualität aus<br />

Tradition<br />

Von motorbetriebenen Seilwinden <strong>und</strong> Kettenzügen über Sonderkranlösungen<br />

bis hin zu Standardzügen produziert das Unternehmen Planeta<br />

Hebezeuge für die unterschiedlichsten Einsätze. Bei der Entwicklung legt<br />

das international tätige Traditionsunternehmen aus Herne nicht nur<br />

Wert auf eine lange Lebensdauer, sondern vor allem auf optimale<br />

Funktionalität, hohe Sicherheit <strong>und</strong> ein ansprechendes Design.<br />

01<br />

1991<br />

Hauptstandort<br />

in Herne<br />

eröffnet<br />

1910<br />

Eröffnung Filiale<br />

in Paris<br />

Einkaufs-Niederlassungen<br />

in<br />

China<br />

Erste Planeta-<br />

Flaschenzüge<br />

produziert<br />

Produk tion<br />

erster<br />

Hebezeuge<br />

1957<br />

Unternehmensgründung<br />

in<br />

Mühlheim<br />

1861<br />

1900<br />

„Unser Ziel ist es nicht, das größte Wachstum<br />

der Branche zu erreichen, sondern das<br />

Unternehmen mit den zufriedensten<br />

K<strong>und</strong>en zu bleiben. Daran arbeiten wir als<br />

einer der ältesten Hebezeughersteller<br />

Deutsch lands, jeden Tag aufs Neue.“ Seit<br />

mehr als 150 Jahren ist man sich dieser Philosophie<br />

treu geblieben. Dabei zeigt ein Blick<br />

auf die Firmenhistorie, wie Tradition gepaart<br />

mit Innovationskraft zum Garant eines jahrzehntelangen<br />

Erfolgs werden kann.<br />

Mit einem Kapital von 30 Reichstalern eröffnete<br />

der Schlossermeister Hermann Wilhelmi<br />

1861 in Mülheim a. d. Ruhr eine Werkstatt<br />

(Bild 01) <strong>und</strong> legte den Gr<strong>und</strong>stock zur<br />

späteren Hebezeug-Firma Wilhelmi. Die ersten<br />

Hebezeuge fanden ab 1900 Eingang in<br />

die Fertigung, die bald durch die Anforderung<br />

der Industrialisierung das Produktionsprogramm<br />

beherrschten. Neben patentierten<br />

Handflaschenzügen baute man Elektrozüge,<br />

Fahrwerke <strong>und</strong> Krananlagen. Wie<br />

schon durch die Folgen des Ersten Weltkriegs<br />

kamen Produktion <strong>und</strong> Vertrieb<br />

durch die Zerstörungen des Zweiten Weltkrieg<br />

fast vollständig zum Erliegen. Der<br />

Wiederaufbau geschah größtenteils in Eigenregie.<br />

1939 erwarb die Firma als H. Wilhelmi<br />

KG ein Gr<strong>und</strong>stück im Mülheimer<br />

Hafen für einen Neubau, der 1957 begonnen<br />

wurde. Ab 1961 wurden weitere Werkhallen<br />

errichtet. Diese beherbergten u. a.<br />

die Fertigung von „Planeta“-Flaschenzügen<br />

<strong>und</strong> -Fahrwerken. Der Produktname prägte<br />

sich in dieser Zeit aus, bezeichnete dieses<br />

Kürzel doch einen Flaschenzug, der statt<br />

mit dem zuvor üblichen Stirnradgetriebe<br />

oder Schneckengetriebe nun mit einem<br />

Platz sparenden <strong>und</strong> effizienten Planetengetriebe<br />

arbeitete. Ab 1979 firmierte das<br />

Unternehmen dann schließlich als Planeta-<br />

Hebezeuge-Wilhelmi GmbH.<br />

1991 übernahm der Kransachverständige<br />

Dipl.-Ing. Paul Klawitter als Hauptge-<br />

sellschafter die Geschäftsführung <strong>und</strong><br />

führte die Niederlassungen Mülheim <strong>und</strong><br />

Witten in die neu erworbene Betriebsstätte<br />

in Herne zusammen. Der Wartungs- <strong>und</strong><br />

Servicebereich für Seilwinden <strong>und</strong> Krane<br />

wurde seit dieser Zeit durch den Mitgesellschafter<br />

<strong>und</strong> Kransachverständigen Dipl.-<br />

Ing. Detlev Middelhauve ausgeweitet. Die<br />

Nachfrage nach Seilwinden stieg <strong>und</strong> so<br />

mussten die Kapazitäten um eine neue<br />

Produktionshalle (Bild 02) <strong>und</strong> Lagerhalle<br />

erweitert werden. Gleichzeitig expandierte<br />

auch der Service im Bereich Hubanlagen<br />

für Windkraftanlagen.<br />

Nachdem der Dipl.-Ökonom Christian<br />

Klawitter 2003 als Geschäftsführer für den<br />

kaufmännischen Bereich dem Unternehmen<br />

beigetreten war, zählten auch Ex-Schutz-<br />

Ausstattung sowie seewasserbeständige oder<br />

rostfreie Hebezeuge zum Portfolio. Vor allem<br />

die Entwicklung von Fahrwerken <strong>und</strong> Sonderhebezeugen<br />

wurde in den folgenden Jahren<br />

zum Spezialgebiet des Herstellers.<br />

Bei allen Konstruktionen, die Planeta fertigt,<br />

hat die Sicherheit der Anwender oberste<br />

Priorität. Um dieses Sicherheitsdenken auch<br />

im Unternehmen zu verankern, werden hohe<br />

Anforderungen hinsichtlich des Arbeitsschutzes<br />

bei Produktion, Montage <strong>und</strong> Service gestellt.<br />

2013 wurde dies durch den TÜV Rheinland<br />

nach OHSAS 18001:2007 zertifiziert.<br />

Wenn es um das Thema Sicherheit geht, ist<br />

Planeta nicht nur bei den eigenen Produkten<br />

weit vorne. Das Unternehmen bietet mittlerweile<br />

ein umfassendes Seminarprogramm<br />

zum Thema Hebetechnik an. Mit diesem Bildungsprogramm<br />

trägt das Unternehmen dazu<br />

bei, dass auch in Zukunft der Stand der<br />

Technik <strong>und</strong> des Wissens in der Branche auf<br />

einem unverzichtbar hohen Niveau bleibt.<br />

Fotos: Planeta Hebetechnik<br />

www.planeta-hebetechnik.de


VORSCHAU<br />

IM NÄCHSTEN HEFT: 6/<strong>2017</strong><br />

ERSCHEINUNGSTERMIN: 13. 06. <strong>2017</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 26. 05. <strong>2017</strong><br />

01<br />

02<br />

03<br />

01 Fahrerlose Transportsysteme erleben zurzeit eine Renaissance. Wir<br />

beantworten die Frage, ob damit die stationäre Fördertechnik bald<br />

ausgedient hat.<br />

04<br />

02 Schneller in den Garten! Mechanische Verbinder verkürzen bei einem<br />

Düngemittelhersteller Stillstandzeiten an Bandförderanlagen.<br />

03 200-Tonnen-Generatoren mit nur einer Hand „<strong>heben</strong>“? In der<br />

nächsten Ausgabe zeigen wir Ihnen, wie das geht.<br />

04 Wie sich im Rahmen eines Retrofit-Projekts das Potenzial eines<br />

Automatiklagers <strong>heben</strong> ließ, verraten wir Ihnen in der Mai-Ausgabe.<br />

Der direkte Weg<br />

im Internet:<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de<br />

als E-Paper:<br />

www.engineering-news.net<br />

Redaktion:<br />

w.bauer@vfmz.de<br />

(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />

<strong>f+h</strong> 5/<strong>2017</strong> 59


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