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f+h fördern und heben 5/2017

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TRANSPORT LOGISTIC I SPECIAL<br />

Das Umwandlungsverfahren<br />

Potenziale für eine effiziente Import-Logistik<br />

Eine wirtschaftlich effiziente Supply<br />

Chain zählt zu den entscheidenden<br />

Faktoren im Wettbewerb. Um<br />

Kosten einzusparen, nehmen viele<br />

Unternehmen ihre Frachtkosten<br />

oder mögliche Veränderungen bei<br />

Verkehrsträgern <strong>und</strong> Dienstleistern<br />

ins Visier. Der letzte Part der<br />

Lieferkette – die Verzollung der<br />

Waren – wird dagegen eher selten<br />

hinterfragt. Das kann sich<br />

allerdings durchaus lohnen, wie das<br />

Beispiel des Umwandlungsverfahrens<br />

zeigt.<br />

Im Zollkodex der EU sind unterschiedliche<br />

Zollverfahren für den Import vorgesehen.<br />

Vielen Unternehmen ist jedoch gar nicht bewusst,<br />

dass sie durch die Wahl des richtigen<br />

Verfahrens erhebliche wirtschaftliche Vorteile<br />

erschließen können. So wird etwa das<br />

Umwandlungsverfahren immer dann interessant,<br />

wenn zollpflichtige Einzelkomponenten<br />

aus Drittländern importiert werden<br />

müssen, um auf deutschem Boden Halboder<br />

Fertigerzeugnisse zu produzieren.<br />

Was genau steckt hinter der<br />

„Umwandlung“?<br />

Der Begriff „Umwandlung“ bezeichnet bestimmte<br />

Be- oder Verarbeitungsvorgänge<br />

von importierten Vorprodukten im Zollgebiet<br />

der EU. Die im Rahmen des Umwandlungsverfahrens<br />

hergestellten Erzeugnisse<br />

lassen sich dann in den zollrechtlich freien<br />

Verkehr der EU überführen. Die Umwandlung<br />

bietet also immer dann einen wirtschaftlichen<br />

Vorteil, wenn das Endprodukt<br />

mit weniger Zollabgaben (Zollsatz) belegt<br />

ist als die importierten Einzelkomponenten.<br />

Das gilt z. B. für Aluminiumfelgen, die<br />

als Rohlinge in China eingekauft <strong>und</strong> in<br />

Deutschland bearbeitet werden – inklusive<br />

Design, Beschichtung <strong>und</strong> Veredelung.<br />

Normalerweise wären beim Import der<br />

Aluminiumfelgen Anti-Dumping-Zölle<br />

von 22,3 Prozent fällig. Wird jedoch das<br />

Umwandlungsverfahren angewandt, kann<br />

der Importeur diese Kosten einsparen. Ein<br />

weiteres Beispiel ist die Herstellung von<br />

Ringordnern, die auch im digitalen Zeitalter<br />

noch in jedem Büro ihren festen Platz<br />

haben. Die Mechanik für die Ringordner<br />

ist mit einem Zollsatz von 2,7 Prozent <strong>und</strong><br />

einem Anti-Dumping-Zoll von 78,8 Prozent<br />

belegt. Werden nur die Einzelkomponenten<br />

für die Mechanik importiert, fallen<br />

zwar die regulären 2,7 Prozent an, der<br />

Anti-Dumping-Zoll von 78,8 Prozent jedoch<br />

entfällt.<br />

Thomas Gau, Senior Manager Customs Germany<br />

Supply Chain Solutions der Hermes Germany GmbH<br />

18 <strong>f+h</strong> 5/<strong>2017</strong>

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