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LOGISTIK-MANAGEMENT<br />
ungünstigen Bestell- oder Fertigungsmengen. Darüber hinaus sind<br />
auch die Transport-, Versicherungs- <strong>und</strong> Verpackungskosten sowie<br />
Auftragsbearbeitungskosten Teil der Beschaffungskosten. Etwas<br />
weniger Kostenarten berücksichtigt man i. d. R. bei den Rüstkosten.<br />
In den meisten Fällen handelt es sich dabei um kalkulatorische Kosten<br />
<strong>und</strong> so muss betriebsspezifisch respektive aus unternehmerischer<br />
Perspektive festgelegt werden, welche kalkulatorischen Kosten<br />
in welcher Höhe anzusetzen sind. Auf dem Weg zu wirtschaftlichen<br />
Losgrößen gilt es nun, fünf „Hürden“ erfolgreich zu überwinden.<br />
Die erste Herausforderung ist die Berücksichtigung der<br />
richtigen Kostenarten <strong>und</strong> deren Höhe.<br />
Unterschiedliche Verfahren<br />
Bei den wirtschaftlichen Losgrößenverfahren unterscheidet man<br />
zwischen statischen Verfahren <strong>und</strong> dynamischen Verfahren. Als zentrales<br />
statisches Verfahren gilt das Andler-Verfahren. Die von Kurt<br />
Andler im Jahre 1927 entwickelte Formel ermittelt das Minimum der<br />
Gesamtkostenkurve (Bild 01) auf Gr<strong>und</strong>lage der Annahme, dass die<br />
Gesamtbedarfsmenge eines Artikels in einem Planungszeitraum,<br />
z. B. ein Jahr, bekannt ist. Die Formel leitet aus Lagerhaltungskosten<br />
<strong>und</strong> Beschaffungskosten eine wirtschaftliche Losgröße ab, die über<br />
den Planungszeitraum konstant bleibt <strong>und</strong> in einem konstanten<br />
Rhythmus abgerufen werden muss, damit sich tatsächlich die angestrebten<br />
minimalen Kosten ergeben. Das Problem: In der Praxis sind<br />
Produktions- oder Bestellbedarfe über einen Planungszeitraum<br />
nicht konstant, sondern folgen unregelmäßig aufeinander <strong>und</strong> fallen<br />
unterschiedlich hoch aus (Bild 02). Deutlich zu erkennen ist das bei<br />
den Planbedarfen einer plangesteuerten Disposition. Aber auch<br />
beim Meldebestandsverfahren ist die Bedarfsmenge zumeist nicht<br />
regelmäßig, wie ein Blick in Vergangenheitsdaten zeigt.<br />
01<br />
Gesamtkosten [€]<br />
Die Losgrößenoptimierung versucht das Kostenminimum aus Lagerhaltungs<strong>und</strong><br />
Beschaffungskosten zu finden<br />
800,00<br />
700,00<br />
600,00<br />
500,00<br />
400,00<br />
300,00<br />
200,00<br />
100,00<br />
Gesamtkosten<br />
0,00<br />
0 500 1000 1500 2000<br />
Losgröße [ME]<br />
Lagerhaltungskosten<br />
Beschaffungskosten<br />
Der Herausforderung unregelmäßiger Bedarfe versuchen die dynamischen<br />
wirtschaftlichen Losgrößenverfahren zu begegnen, indem<br />
sie sich an der realen Bedarfssituation orientieren. Zu den verbreitetsten<br />
Verfahren dieser Gruppe zählen:<br />
n Das Part-Period-Verfahren (Stück-Perioden-Ausgleichsverfahren),<br />
n das Stückkosten-Verfahren (Verfahren der gleitenden wirtschaftlichen<br />
Losgröße),<br />
n das Groff-Verfahren sowie<br />
n das Silver-Meal-Verfahren <strong>und</strong><br />
n das Wagner-Whitin-Verfahren.<br />
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