COMPACT SPEZIAL 7 "Asyl, die Flut"
So wird Deutschland abgeschafft
So wird Deutschland abgeschafft
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<strong>COMPACT</strong>Spezial<br />
_ Die Hintergründe<br />
Etwa 80 Euro kostet <strong>die</strong> Reise von<br />
Pristina nach Deutschland. Foto:<br />
dpa<br />
Die NATO hatte<br />
1999 einen regelrechten<br />
Mafiastaat<br />
herbeigebombt.<br />
Auch kleine Kinder werden für<br />
unberechtigte <strong>Asyl</strong>forderungen<br />
missbraucht. Foto: alle-bleiben.info<br />
varische Pristina an. Dort gibt es direkte Busverbindungen<br />
in das Sozialpara<strong>die</strong>s im Norden. Die<br />
Zahl der Wirtschaftsflüchtlinge aus dem Adrialand<br />
stieg seit Jahresbeginn um das Siebenfache. Der<br />
Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes,<br />
Gerd Landsberg, sprach sich daher im<br />
Juli für <strong>die</strong> Wiedereinführung der Visumspflicht für<br />
<strong>die</strong> Staaten der Region aus. Die gleiche Forderung<br />
erhob Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer,<br />
dessen Bundesland Zielgebiet der meisten Illegalentransporte<br />
vom Balkan ist. Eine Maßnahme,<br />
<strong>die</strong> der Präsident des Bundesamtes für Migration<br />
und Flüchtlinge (BAMF) Manfred Schmidt, bereits<br />
im April vergeblich angemahnt hatte. SPD-Bundesvize<br />
Thorsten Schäfer-Gümbel lehnte <strong>die</strong>s umgehend<br />
ab, zeigte sich aber offen dafür, weitere<br />
Länder zu sicheren Drittstaaten zu erklären, um<br />
<strong>die</strong> Ablehnung der unbegründeten <strong>Asyl</strong>anträge zu<br />
erleichtern. Auch der im Vorwahlkampf befindliche<br />
grüne Ministerpräsident von Baden-Württemberg,<br />
Winfried Kretschmann, schloss im Juli einen solchen<br />
Schritt nicht aus.<br />
Warnung der Diplomaten<br />
Sollte es dazu kommen, wäre es eine späte Reaktion<br />
der Politik – denn deutsche Diplomaten vor<br />
Ort schlugen bereits zu Beginn der kosovarischen<br />
Welle Alarm. In einer Depesche ist von «Massen-Exodus»<br />
und «<strong>Asyl</strong>lawine» <strong>die</strong> Rede, berichtete<br />
Bild am Sonntag Anfang Februar. Die Botschaft<br />
empfahl eine «Hauruckaktion des Bundes und<br />
der Länder». «Erst wenn eine größere Anzahl von<br />
Kosovaren me<strong>die</strong>nwirksam per Sammel-Charterflieger<br />
zurückkehrt», würde vor Ort klar, «dass sich<br />
illegale Einwanderung nach Deutschland nicht<br />
rechnet».<br />
Die Forderung der Diplomaten vor Ort rief postwendend<br />
<strong>Asyl</strong>lobbyisten auf den Plan. «Wenn <strong>die</strong><br />
deutsche Botschaft in Pristina eine Attitüde der<br />
Pauschalität an den Tag legt, ist das <strong>die</strong> Spitze des<br />
Zynismus», dozierte der Geschäftsführer von Pro<br />
<strong>Asyl</strong>, Günter Burkhardt. Der grüne EU-Abgeordnete<br />
Sven Giegold wich dem Thema lieber aus und<br />
gab sich stattdessen wortklauberisch. «Menschen<br />
sind keine Naturkatastrophe. Die Bezeichnung als<br />
Lawine ist inhuman und völlig inakzeptabel.» Damit<br />
stellte sich <strong>die</strong> Flüchtlingslobby sogar gegen<br />
<strong>die</strong> Behörden des Kosovo. Ministerpräsident Isa<br />
Mustafa rief seine Landsleute Mitte Februar 2015<br />
zur Rückkehr auf. Sie sollten sich besser am Aufbau<br />
des Landes beteiligen, statt in der Fremde ihr<br />
Glück zu suchen.<br />
Abkassieren bis zu Abschiebung<br />
Doch <strong>die</strong> Lawine rollt. Vor allem Bayern, Baden-Württemberg,<br />
Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen<br />
sind betroffen. Dabei liegt es auf<br />
der Hand, dass kaum ein <strong>Asyl</strong>antrag Erfolg haben<br />
wird. Die Ablehnungsquote für Kosovoalbaner<br />
betrug 2014 ganze 99,7 Prozent. Von den 9.000<br />
Antragstellern des Jahres 2014 erhielten lediglich<br />
40 einen Aufenthaltstitel. Gründe für ein <strong>Asyl</strong> in<br />
Deutschland existieren schlicht nicht. «In Mazedonien<br />
gibt es etwa ein Dutzend politische Gefangene,<br />
in den anderen Ländern findet keine Verfolgung<br />
statt», schrieb Ende Juli <strong>die</strong> Berliner Zeitung.<br />
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Für organisierte Schlepperbanden und ihre<br />
Ware verspricht der Menschenhandel auch ohne<br />
Chance auf Bleiberecht riesige Profite. «Das<br />
Schleusergeschäft ist lukrativer als der Drogenhandel»,<br />
erklärte der bayrische Binnengrenzfahnder<br />
Martin Wiese dem Focus. Zwischen 1.000 und<br />
2.000 Euro pro Person kassieren <strong>die</strong> Menschenschieber.<br />
Mit Bussen fahren <strong>die</strong> Kosovaren bis zur<br />
serbisch-ungarischen Grenze, <strong>die</strong> bis zum Bau des<br />
Grenzzaunes im Sommer 2015 kaum kontrolliert<br />
wurde. In Ungarn beginnt das Schengenreich. Von<br />
dort aus geht es weiter nach Deutschland. Hier angekommen,<br />
benötigen <strong>die</strong> Illegalen nur minimalste<br />
deutsche Sprachkenntnisse. «Dieses eine Wort<br />
"<strong>Asyl</strong>" können alle Flüchtlinge aus dem Kosovo.<br />
Darauf sind sie von den Schleusern vorbereitet<br />
worden», weiß der Sprecher der Bundespolizeiinspektion<br />
Freyung, Bernd Jäckel. Doch um <strong>Asyl</strong><br />
geht es gar nicht. Umso länger <strong>die</strong> Abschiebung<br />
hinausgezögert werden kann, desto mehr kassieren<br />
<strong>die</strong> Illegalen aus dem deutschen Sozialsystem<br />
ab. «Dieses Geld überweisen <strong>die</strong> Flüchtlinge fast