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Stahlreport 2017.03

Das Magazin des Bundesverbands Deutscher Stahlhandel für die Stahldistribution

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BDS<br />

Schwerpunkt Q+E-Tag<br />

Abnahmeprüfzeugnis gibt keine Garantie<br />

Kurz und knapp<br />

z Die Mitlieferung eines Abnahmeprüfzeugnisses gewährt keine implizite Garantie.<br />

z Über Haftungsfragen entscheidet in der Praxis oft, ob ein offener bzw. verdeckter<br />

Mangel vorliegt.<br />

z Für die Haftung für Aus- und Einbaukosten muss (derzeit noch) ein Verschulden<br />

vorliegen. Händlern wird bei mangelhaft von Subunternehmern gelieferten Teilen<br />

kein eigenes Verschulden angerechnet.<br />

z Auch Subunternehmern wird in der derzeitigen Rechtsprechung kein Verschulden<br />

zugerechnet.<br />

Greift bei der Mitlieferung eines<br />

Abnahmeprüfzeugnisses (APZ) 3.1 die Garantiehaftung?<br />

Hinter dieser einfach klingenden<br />

juristischen Frage kann sich im betrieblichen<br />

Alltag ein erhebliches Risiko für Stahlhandelsunternehmen<br />

verbergen. Welche Fallstricke<br />

mitgelieferte APZ für Stahlhandelsunternehmen<br />

verbergen können, hat Rechtsanwalt<br />

Tim Lieber, Kanzlei Henseler & Partner,<br />

anhand eines konkreten Rechtsfalls berichtet.<br />

Worum geht es? Aufgrund von einem Lohnfertiger<br />

eines Stahlhändlers fehlerhaft gelieferter<br />

Produkte versucht ein Automobilzulieferer<br />

den Händler für den entstandenen<br />

Schaden haftbar zu machen. Der Zulieferer<br />

argumentiert, dass der Händler aufgrund<br />

der Mitlieferung des APZ, ausgestellt durch<br />

den Lohnfertiger – in diesem Fall eine Härterei<br />

–, zugleich eine Garantie über die Eigenschaften<br />

der gelieferten Produkte gegeben hat.<br />

Dass mit Lieferung eines APZ zugleich<br />

eine Garantie gegeben werde, sei als Argument<br />

zwar oft zu hören, so Tim Lieber. Allein<br />

durch die Verpflichtung zur Lieferung eines<br />

APZ werde tatsächlich aber keine Garantie<br />

gegeben.<br />

Auch die Härterei könne nicht in Garantiehaftung<br />

genommen werden, da sie die<br />

Eigenschaften der fraglichen Produkte nicht<br />

garantieren könne, z.B., dass die mechanischen<br />

Eigenschaften tatsächlich den Angaben<br />

entsprechen.<br />

Ein weiterer Ansatz, den Regressanspruch<br />

gegenüber dem Händler durchzusetzen, ist<br />

die Anzeige der Mangelhaftigkeit des gelieferten<br />

Produkts – entweder eines offenen<br />

oder eines versteckten Mangels. Die Anzeige<br />

Sägetechnik in der Stahlbranche<br />

Kurz und knapp<br />

z Sensorgesteuerte Prozessüberwachung ermöglicht datenbasierte Echtzeit-<br />

Korrekturen bei Sägeprozessen.<br />

z Automatisierte Gefahrenanalyse kann Unfälle an Sägeanlagen vermeiden helfen.<br />

z Innengekühlte Kreissägewerkzeuge könnten Kühlschmierstoffverbrauch erheblich<br />

senken.<br />

Am Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik<br />

und Automatisierung (IPA)<br />

kümmert sich in Stuttgart gleich ein ganzes<br />

Forscherteam um das Thema Sägen. Ein<br />

Fokus des Kompetenzzentrums Sägen –<br />

einer Kooperation zwischen Fraunhofer<br />

IPA und dem Institut für Werkzeugtechnik<br />

(IfW) der Universität Stuttgart – liegt<br />

dabei auf der die Sägetechnik der Stahlbranche.<br />

Aktuelle Forschungsprojekte<br />

beschäftigen sich u.a. mit dem Hochleistungs-<br />

und Hochgeschwindigkeitssägen,<br />

Unfallprävention in der Sägetechnik, neuen<br />

Kühl-Schmierkonzepten für Sägeprozesse,<br />

der Bearbeitung moderner Multi-Material-<br />

Mixe sowie Industrie-4.0-Ansätzen für die<br />

Sägebranche.<br />

Um den Kühl-Schmierstoff-Verbrauch<br />

beim Kreissägen zu reduzieren, haben die<br />

Fraunhofer-Forscher ein Kreissägeblatt mit<br />

einer internen Schmierstoff-Zuführung<br />

ausgestattet. Dieses Konzept des innengekühlten<br />

Kreissägewerkzeugs ermöglicht<br />

es, die Kühlschmierstoffmenge genau auf<br />

die jeweilige Sägeaufgabe abzustimmen.<br />

Der Einsatz des Systems verspreche deut-<br />

Ausblick Automobilindustrie<br />

Kurz und knapp<br />

z Die deutsche Automobilindustrie hat 2016 im In- und Ausland so viele Fahrzeuge<br />

produziert, wie noch nie.<br />

z Ein Unsicherheitsfaktor für die Automobilindustrie ist der Brexit, das Vereinigte<br />

Königreich ist ein Schüsselmarkt.<br />

z Elektromobilität kommt, derzeit ist ein höherer Anteil an Elektrofahrzeugen aber<br />

nur mit staatlicher Förderung möglich.<br />

Für deutsche Automobilhersteller<br />

sieht die Welt derzeit durchaus positiv aus.<br />

Das berichtete Benjamin Krause vom Verband<br />

der Automobilindustrie e.V. Im vergangenen<br />

Jahr fertigten die deutschen Hersteller<br />

im In- und Ausland über 15 Mio.<br />

Einheiten, in der Auslandsfertigung wurde<br />

erstmals die 10-Mio.-Einheiten-Marke überschritten.<br />

Für 2017 rechnet der Verband mit<br />

einem leichten Minus von 2 % in der<br />

Inlands-Pkw-Produktion, was in Summe<br />

allerdings wohl vom positiven Trend bei der<br />

Auslandsproduktion wettgemacht werden<br />

wird.<br />

Ein belastender Faktor, dessen tatsächliche<br />

Auswirkungen momentan aber noch<br />

nicht wirklich beurteilt werden könnten,<br />

ist Benjamin Krause zufolge für die deutschen<br />

Automobilhersteller der Brexit. Das<br />

Vereinigte Königreich ist, wie die USA, für<br />

die Branche ein Schlüsselmarkt. Seit Juni<br />

vergangenen Jahres sinkt der Kurs des britischen<br />

Pfunds sowohl gegenüber dem Euro<br />

wie dem US-Dollar – ein Risiko für den<br />

32 <strong>Stahlreport</strong> 3|17

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